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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 3-Wege: Breite Abstrahlung, gute Übergänge, Scan-Speak 12MU/8731T00 Illuminator



Nils77
05.04.2020, 14:11
Hallo zusammen,

ich überlege derzeit, einen möglichst homogenen breit strahlenden 3-Weger zu planen.
Den Scan-Speak 12MU/8731T00 Illuminator finde ich sehr interessant und andere auch :)
Hobby-HiFi_2015-3_Scan-Speak_12MU-4731G00
Troels ist auch begeistert: http://www.troelsgravesen.dk/Illuminator-5.htm

Würde ein breitbandiger Einsatz von 300...4000 Hz gut funktionieren und hat jemand praktische Erfahrung mit dem Einsatz des 12MU - evtl. auch ein sehr gutes Gehäuse dazu gemacht?

Was meint Ihr zu dieser Paarung:
https://hificompass.com/en/speakers/measurements/satori/satori-tw29r
(2 Stück sind bereits vorhanden)
https://hificompass.com/en/speakers/measurements/scan-speak/scanspeak-12mu/4731t00
https://hificompass.com/en/speakers/measurements/scan-speak/scanspeak-22w/4851t00
(16 Liter geschlossen)

Als Subs kommen zusätzlich 2 Ripole mit SLS12 zum Einsatz (bereits vorhanden)

Viele Grüsse aus Offenburg :)
Nils

Azrael
05.04.2020, 14:22
Ich habe keine Erfahrung mit den Treibern, aber die Zusammenstellung sieht, finde ich, gut aus. :)

Aber warum willst du den MT so hoch laufen lassen?

Viele Grüße,
Michael

Christoph Gebhard
05.04.2020, 14:38
Hallo Nils,

breite Abstrahlung und Ringmembran passen für mich nicht so richtig zusammen. Bei 10kHz hat der Satori unter 60°schon fast 20dB verloren.
Wenn die Raumakustik viel Energie im Präsenzbereich verträgt, sollte man im Superhochton nicht damit geizen ;)

Gruß, Christoph

Nils77
05.04.2020, 14:53
Vielen Dank Euch beiden :)
Trennung bei 3 kHz geht auch, vielleicht ist der Übergang dann stärker hörbar?
Welchen breitstrahlenden Höchtöner (möglichst unter 200€) kannst Du empfehlen?

Christoph Gebhard
05.04.2020, 15:32
Hallo Nils,

eine konkrete Empfehlung habe ich leider nicht. Ich würde auch "nur" nach den Messwerten schauen und dann ausprobieren.

Auf dem Papier sieht z.B. der Wavecor TW022WA05 ganz nett aus. Obenrum strahlt er schön breit und seine kurze Schallführung schnürt um 4-5kHz ein wenig ein. Das könnte aus dem Bauchgefühl heraus in einer passenden Schallwand mit der (geringen) Bündlung des Mitteltöner eine homogene Energieabgabe im gesamten Mittelhochton ergeben.

Aber es gibt auch sicher noch andere viele andere Möglichkeiten...

Gruß, Christoph

Nils77
05.04.2020, 16:50
Vielen Dank :thumbup:
Ja, der TW022WA05 strahlt deutlich breiter, die meisten Kurven sehen recht gleichmäßig und störungsfrei aus und dazu noch bezahlbar :)
https://hificompass.com/en/speakers/measurements/wavecor/wavecor-tw022wa05

Ich überlege, HT und MT in ein kleines Modul mit schmaler Schallwand zu setzen, Schallwand z.B. mit trapezförmigen Fasen ähnlich DXT Mon
https://heissmann-acoustics.de/kantendiffraktion-sekundaerschallquellen-treiberanordnun/
Gegen Resonanzen die Überlegung, mit schrägen Gehäusewänden und Aperiodic Damping (Variovent) zu arbeiten.
Macht hier eine Abstimmung des Ports auf die Hauptresonanz Sinn oder geht das auch breitbandig?

Olaf_HH
05.04.2020, 17:33
Harwood AM25 könnte auch gut passen.......

NuSin
05.04.2020, 17:53
Harwood AM25 könnte auch gut passen.......

Wobei man sämtlichen Air Motion Transformern mit einem Waveguide noch zu einem gleichmäßigeren Bündelungsverhalten verhelfen könnte, 3d Druck machts möglich ;)

Pollton
05.04.2020, 18:45
Hallo,


AMT Hochtöner und dazu noch ein Waveguide, würde den Schall doch stärker bündeln. Wäre nach meinem Verständnis, genau das Gegenteil, was gefordert wird, oder täusche ich mich? Ich denke, kleine Kalottenhochtöner 19-20 mm ohne Schallführung, strahlen in der Regel breiter ab.


Gruß
Werner

Azrael
05.04.2020, 18:51
Naja, recht hoch getrennt wird auch ein 12-cm-Mitteltöner das Bündeln anfangen. Da kann ein WG, der im Bereich der Trennfrequenz das Abstrahlverhalten des HTs an das des MTs anpasst, schon sinnvoll sein.

Viele Grüße,
Michael

Christoph Gebhard
05.04.2020, 19:15
Hi Michael,

aber Nils möchte doch breitstrahlen. Dann verbieten sich Tennungen im Bereich der Bündelung genau wie Schallführungen.

Gruß, Christoph

Nils77
05.04.2020, 19:45
Die Messwerte des AM25 sind sehr gut :)
Der gibt bei Impulsen vermutlich ganz schön "Gas"
Könnte man die Option als Dipolstrahler vorteilhaft zum breiten Abstrahlen nutzen?

NuSin
05.04.2020, 19:55
Hi Michael,

aber Nils möchte doch breitstrahlen. Dann verbieten sich Tennungen im Bereich der Bündelung genau wie Schallführungen.

Gruß, Christoph


Nun, dann darf man aber nicht den 12cm Mitteltöner bis 4kHz laufen lassen ;)

Wobei ich aktuellen mit meinem aktuellen Projekt mit AMT und kleiner Schallführung mit einer schmalen Schallwand auch ein sehr breites Abstrahlverhalten erreiche, bei 2,5kHz Trennfrequenz.

Sathim
05.04.2020, 19:55
Den MT habe ich hier auch liegen, werde einen 19er Mundorf AMT als HT einsetzen.
Über die Bündelung habe ich mir dabei aber keine großen Gedanken gemacht, da
das ja auch ganz maßgeblich von der Schallwand abhängt.

Deine wird ja mit den zwei dicken TTs nicht gerade schmal werden denke ich.

Pollton
05.04.2020, 20:31
Naja, recht hoch getrennt wird auch ein 12-cm-Mitteltöner das Bündeln anfangen. Da kann ein WG, der im Bereich der Trennfrequenz das Abstrahlverhalten des HTs an das des MTs anpasst, schon sinnvoll sein.

Viele Grüße,
Michael
Ja, im Prinzip hast du recht, aber danach wurde ja nicht gefragt. Wie hoch getrennt meinst du? Ab einem gewissen Punkt wirkt ein WG auch nicht mehr und es setzt die Eigenbündelung des Hochtöners ein. Mit einen kleinen MT 3-4" und ein Hochtöner mit breiter Abstrahlung, bekommt man auch ein gutes Abstrahlverhalten hin.

mtthsmyr
05.04.2020, 21:13
Ich denke man wird sich herantasten müssen. Ob da jetzt bei 300Hz getrennt wird oder bei 600Hz? Ob bei 2,3kHz oder bei 4kHz? Es ist mit dem Mitteltöner alles realisierbar. Man maneuvriert sich da jedenfalls nicht allzuschnell in eine Sackgasse.

Ansonsten finde Ich 6,5" irgendwie passender für den Midcoupler. Einfach mal ein paar Lautsprecher-Konzepte studieren:
Revel Ultima Salon 2, Vandersteen Model Seven, Christophers Kellerbox.

Beim Hochtöner würde ich mich darauf einstellen, dass man etwas herumprobieren muss. Man kann auch erst mal mit der kleinen SB19ST-Kalotte anfangen.

Wird das ganze eigentlich Aktiv oder Passiv?

VG, Matthias

Nils77
05.04.2020, 21:26
Danke für die vielen Rückmeldungen :thumbup:
Hmm interessant, die AMTs scheinen ja auch hoch im Kurs zu stehen, die Messwerte beim AM25 sehen für mich etwas besser aus

Also Trennung eher bei 3 kHz.

Als Idee zur Schallwand:
- Die Schallwandbreite wird für den 12MU passend gewählt, also z.B. 15cm
- Direkt am Höchtöner-Rand dann großzügige schräge Fasen ähnlich der DXT Mon, oder wie bei Christoph

Guter Ansatz?

Das ganze kommt für die ersten Versuche auf Ständer und die Bässe in separaten Gehäusen mit ca. 50 cm Abstand auf den Boden gestellt.

Nils77
05.04.2020, 21:36
Die Entwicklung erstmal aktiv und später eine passiv Weiche für MT/HT um auch mal andere DACs oder spezielle Endstufen testen zu können.
Hmm ja 6,5er ist sehr populär
Als Idee hatte ich einen Mitteltöner, der den empfindlichsten Hörbereich möglichst breitbandig ohne weitere Übergänge abdecken kann
Christoph ist jetzt auch beim kleinen 90mm Mitteltöner gelandet und zufrieden, wenn ich mich recht entsinne

mtthsmyr
05.04.2020, 22:14
Nichts gegen die C90. Ich meine nur die Versuchung den Mitteltöner möglichst breitbandig einzusetzen, kenne ich. Es spielen aber noch andere Aspekte eine Rolle.

Du hast ein Vier-Wege System und indem du 300...3000Hz mit einem kleinen 58cm² Treiber bedienen willst, limitierst du das System an der Stelle unnötig.

Die obere Trennfrequenz würde ich jetzt gar nicht groß diskutieren. Du wirst die Treiber messen und dann sehen, dass Du eine Lösung im Simulationsprogramm findest. Ggf. stellst Du fest, dass an der Schallwand etwas geändert werden muss.

15cm Schallwand und 300Hz Trennung. Für die Räumlichkeit ist das gut. Aber damit baust Du einen akustisch kleinen Lautsprecher. Der Bafflestep rutscht höher. Der 12mu muss dann zwischen 300 und 500Hz noch mehr ackern als ohnehin schon. Damit limitierst du das System noch weiter.

So wie Troels es hier angeht, ist es ganz vernünftig:
http://www.troelsgravesen.dk/SBA-741.htm

Da findest du auch die DXT-MON-Fase wieder.

Nils77
05.04.2020, 23:42
Danke für die Erklärung Matthias, wieder was gelernt :)
Wie immer ist es ein Kompromiss, man muss die Prioritäten sinnvoll setzen.
Wie wäre es als Gedankenspiel, bei der SBA-741 stattdessen den 12MU einzusetzen.
Die Trennung bei 600 Hz zum MW19 und dessen Port mit Dämpfung zu stopfen.
Darunter kommen bei mir bevorzugt die vorhandenen Ripole zum Einsatz.

Nils77
06.04.2020, 12:35
Grundsätzlich bin ich für alle Varianten / Treiber offen - evtl. auch Gehäuse mit breiter Schallwand, falls die Vorteile überwiegen.
Als nächster Schritt ist es vermutlich sinnvoll, mit den zur Auswahl stehenden Treibern die Schallwand / Gehäuse zu simulieren und damit zu spielen - auch zum lernen der Einflussfaktoren
Welche Software könnt Ihr empfehlen?
Vielen Dank im voraus :)

Nils77
06.04.2020, 12:36
(Boxsim habe ich schon installiert und eine alte Version von Lasip habe ich noch rumliegen)

mtthsmyr
06.04.2020, 13:05
Ich denke, das wird gehen.

Was ich an deiner Stelle dann zunächst machen würde: beim SBA-741 ist die Beschreibung der Frequenzweiche frei verfügbar. Ich würde mir aus den Datenblättern der Hersteller mit VituixCAD die 0°-Frequenzgänge und Impedanzverläufe einscannen, in Boxsim (etwas einfacher) eine Simulation aufsetzen und schauen, wie sich das ganze voraussichtlich in etwa verhält. Dann kann man schauen, ob man das Verhalten mit dem 12mu (wieder Herstellerdaten) repliziert bekommt. Man sollte dann vielleicht noch klären, ob die 4-ohm oder 8-ohm-Variante ggf. besser geeignet ist. Das hängt einmal vom erforderlichen Pegel ab. Wenn man es sich ganz genau anschauen will, klärt man noch, wie die jeweiligen Beschaltungen voraussichtlich aussehen würden und welche Vor- und Nachteile sich dadurch ergeben würden. Das wichtigste ist erst einmal, dass die Pegel passen. Gab es einen besonderen Grund, warum Du erst einmal die 8-ohm-Variante erwähnt hast?

mtthsmyr
06.04.2020, 13:13
Boxsim finde ich gut, weil es sich für grobe Gehäusesimulation und abschätzen des Energiefrequenzganges ganz gut bewährt hat. Auch dieser Mix-Betrieb mit TSP-basiertem verhalten im Bassbereich und expliziten Messdaten hat sich bewährt.

Das kann man mit VituixCAD mittlerweile auch alles machen, aber ich finde Boxsim an der Stelle noch komfortabler und weniger fehlerträchtig. Wo man VituixCAD auf jeden Fall schon mal für benutzen kann ist das Einscannen von Herstellerdaten. Wenn man das Verhalten des SBA-Mitteltöners mit dem 12mu nachbilden will, würde ich das auch erst einmal in VituixCAD machen. Da hätte ich in Boxsim mittlerweile nicht mehr den Nerv zu. Zwischen den jeweiligen Workflows liegen Welten... :rolleyes:

Nils77
06.04.2020, 15:20
Top :thumbup: da kann ich über Ostern mal was ausprobieren
Die 8 Öhmer hatte Troels bei der Illu 5 auch.
Ich hatte gesehen beim 12 MU sind manche Datenblatt Werte minimal besser (Membran Masse und Hub glaube ich)
Es hilft wohl passiv, um die Bauteilwerte kleiner zu machen gegenüber 4 Ohm, hab ich mal irgendwo gelesen.
Der Tieftöner bleibt aktiv, da passt 4 Ohm vom Pegel besser, würde ich mir denken

mtthsmyr
06.04.2020, 16:34
4 ohm: Kondensatoren größer, Spulen kleiner. Ggf. größere Pegelabsenkung erforderlich. Umstritten: negativer Einfluß eines größeren Reihenwiderstandes (irrelevant bei Akvtivierung des Midcouplers).

8 ohm: Kondensatoren kleiner, Spulen größer. Ggf. nicht laut genug (irrelevant bei Akvtivierung des Midcouplers).

Der MR13P hat diese unschöne Sickenresonanz, wie Troels auch in dem Artikel hier gezeigt hat:

http://www.troelsgravesen.dk/Edge-coating.htm

Beim Scanspeak ist das Problem nur noch ganz schwach zu erkennen. Dafür liegt die Membranresonanz tiefer. Ich würde aber vermuten, dass man das gut in Griff kriegt.

Tinnarmorken
06.04.2020, 21:51
Hoch belastbarer, tief trennbarer und sehr breit strahlender HT:
Bliesma T34A

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?16844-Neuer-sehr-spannender-tweeter-aus-D&highlight=Bliesma

Gruß, Henrik

Azrael
06.04.2020, 22:25
Das scheint auf jeden Fall ein sehr guter Hochtöner zu sein, aber ist das nicht ein bisschen mit Kanonen auf Spatzen geschossen? Den stelle ich mir eher in recht hochpegeligen Konstruktionen vor oder dort, wo recht tief getrennt werden soll.

Hier wäre auch ein guter 19 oder 22 mm Hochtöner eine passende Wahl, denke ich jedenfalls.

....ach ja: ich habe tatsächlich übersehen, dass das da oben ein Ringstrahler ist. :doh:

Viele Grüße,
Michael

Nils77
06.04.2020, 22:33
Danke Henrik :)
Für einen 34 mm HT strahlt er wirklich einmalig breit und die Membran ist auch sehr leicht. Wenn man tief trennen will oder muss, sicher sehr interessant.
Der Preis ist mit ca. 300€/Stück ist schon happig im Anbetracht der günstigeren genannten Alternativen.

boarder
06.04.2020, 22:59
Wie wäre es mit dem kleinen Vifa Keramik 19er NE200VC/4.

Der ist mir auch noch als sehr breitstrahlend in Erinnerung. Ein toller HT zum kleinen Preis.

Sathim
06.04.2020, 23:00
Gibt es ein Budget?

Ich meine du hast immerhin aktuell Tieftöner im Wert von über 1200€ eingeplant...

Klar muss man nicht mehr ausgeben als nötig, aber mit sind deine Prioritäten nicht ganz klar.

Nils77
06.04.2020, 23:49
Danke, den Vifa schaue ich mir mal an
Also da, wo es am Ende bei jedem Musikstück deutlich hörbare Vorteile bietet, würde ich schon was investieren wollen, daher der 12MU

Christoph Gebhard
07.04.2020, 00:44
Der Vifa ist doch schon lange nicht mehr lieferbar, wenn ich mich nicht irre. Nichtsdestotrotz ein interessantes Chassis.

Und von Bliesma gibt es auch 25er-Kalotten mit diversen Membranmaterialien, die je nach Typ noch etwas breiter als die 34er abstrahlen. Der Lautsprecher-Himmel ist wohl die Diamantversion ;)

Ich hatte sie aber nicht in Betracht gezogen, weil die Preisgrenze bei 200€ lag.

Gustav Wirth hat die 34er doch mal probiert. (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?17431-Die-AB-Wave) Leider ruhte das Projekt zuletzt lange....das kenne ich nur zu gut...:rolleyes:

Edit: Ich sehe gerade, dass die Alu-Version des 25er Bliesma "nur" 130 € kosten soll. Das wäre also auch noch eine Alternative.

Zusätzlich ist mir noch Tang Band eingefallen. Die habe seit einiger Zeit auch eine Hartmembran-Inverskalotte (https://www.oaudio.de/lautsprecher-selbstbau/tang-band/hochton-lautsprecher/Tang-Band-25-2234S.html?listtype=search&searchparam=25-22) im Programm, die - ähnlich wir die Focals und die Accutons - sehr breit strahlen dürfte.

boarder
07.04.2020, 03:50
Der Vifa ist doch schon lange nicht mehr lieferbar, wenn ich mich nicht irre. Nichtsdestotrotz ein interessantes Chassis.

Scheint lieferbar zu sein:
https://www.boomaudio.de/vifa-ne200-vc/4-ne-19vtc-04-hochtoener

Hier gibt es auch den HH Test dazu:
https://www.hifisound.de/out/media/pdf.php?r=muzRfQLZKlkQ0DCe06mrrYqPFs%2BVIZ4K54hnU2 sFxoQ%2FRz2gYJrRLsM8kzQs5ZZdNVvx%2FzI7HB6owzWPg7oS aw%3D%3D.pdf

Tinnarmorken
07.04.2020, 19:01
Der Vifa sieht gut aus. Er hat einen kleinen Außendurchmesser, damit kann man ihn nah an den MT rücken, was nur von Vorteil sein kann.
Oder spricht irgend etwas für einen größeren Abstand der Zentren?

Azrael
07.04.2020, 19:54
Oder spricht irgend etwas für einen größeren Abstand der Zentren?
Mir fällt da nichts ein.

Viele Grüße,
Michael

mtthsmyr
07.04.2020, 20:20
Je dichter der Mitteltöner am Hochtöner sitzt, desto eher beeinflußt er dessen Frequenzgang.

Ansonsten sollte man schauen, wie sich der Abstand Hochtöner-Mitteltöner konkret auf den Energiefrequenzgang auswirkt. Der kann ausgeglichener werden durch kleinere Abstände. Kann aber auch in die andere Richtung gehen, je nachdem wo die Nebenkeulen entstehen und wie getrennt wird. Man sollte es sich in der Simulation anschauen, was passiert.

Nils77
07.04.2020, 22:25
Da haben wir schon eine gute Sammlung :)
Also die kleinen 19...22 er haben ja eine schön breite Abstrahlung und sind preisgünstig.
Wie sieht es auf der anderen Seite im Übergangsbereich bei z.B. 3 kHz aus, ob sie da z.B. impulsmäßig und dynamisch mit dem 12MU eine homogene Einheit bilden?
Ich vermute, z.B. ein 34er oder AMT bringt da mehr Energie ins Spiel wie ein 19er
Übrigens bei mir liegt die geplante Anwendung bei kurzen Hörabstand mit 1...1,5 Meter.

mtthsmyr
07.04.2020, 23:03
Wie sieht es auf der anderen Seite im Übergangsbereich bei z.B. 3 kHz aus, ob sie da z.B. impulsmäßig und dynamisch mit dem 12MU eine homogene Einheit bilden?
Ich vermute, z.B. ein 34er oder AMT bringt da mehr Energie ins Spiel wie ein 19er

Ist unintuitiv, aber eher andersherum: die kleinen Hochtöner strahlen mehr Energie in den Raum als die großen, weil sie breiter abstrahlen.
Bei "impulsmäßig und dynamisch eine homogene Einheit bilden" ... beruht diese Sorge auf eigenen Erfahrungen oder auf Forenberichten?


Übrigens bei mir liegt die geplante Anwendung bei kurzen Hörabstand mit 1...1,5 Meter.
Das klingt zugegeben nicht wirklich sinnvoll. Du möchtest vier Wege fürs Abhören auf 1,2m?

Du hast ja offenbar z.Zt. eine Tafal. Vielleicht wäre es sinnvoll erst einmal zu klären, was da für dich das Problem ist und was du dir erfhoffst zu verbessern.

VG Matthias

Nils77
08.04.2020, 08:22
Ich wollte Euch damit fragen, ob in der Kombination mit dem 12MU auch grössere HT (wie 19...22er) in anderen Aspekten wie dem breiten Abstrahlen Vorteile haben könnten und deshalb in Betracht gezogen werden sollten, wie z.B. Impulswiedergabe oder anderes.
Ich habe dafür aber keine Anhaltspunkte, und falls nicht - das würde die Auswahl einfacher machen :)

Für kurze Hörabstände war die ursprüngliche Überlegung, als Kompromiss den MT tief zu trennen und als schönes, kleines 2-Wege-MT-HT-Modul auf Ständer zu setzen.
Die beiden kleinen Würfel 30er Ripol und 22er Bass (CB, Bass und Grundton) dann am Boden aufeinandergestapelt und seitlich direkt an das Rohr des MT-HT-Modul- Ständers gestellt.
Nach oben ca. 0,3m Abstand zum hoch stehenden MT-HT-Modul und die direkten Reflektionsflächen am Bassmodul evtl. mit Absorber belegen, falls nötig.

Die Tafal stehen aktuell im Übungsraum im Keller als Monitore (mit Sub) am Schlagzeug.
Im Sport/Hör/Kinderspielzimmer im Dachgeschoss habe ich seit einigen Monaten die Duo-DXT mit den Ripolen im Betrieb :)
Die Duo-DXT habe ich auf Ständer so hoch, dass der MT auf Ohrhöhe ist und nach unten angewinkelt, das funktioniert in dem Raum schon sehr gut und vielen Punkten optimal.
Im Übergang MT-HT ist da wohl eine Senke und die Sprachverständlichkeit leicht herabgesetzt. Bei mir ist der Klang da etwas stumpf und darüber (ca.3 kHz) wieder recht scharf
Mit der Bündelung und Aufweitung bei 3 KHz ist das Abstrahlverhalten nicht homogen und seitlich ausserhalb des Sweet Spot nicht schön. Andererseits ist der Raum gut ausgeblendet.
Ich vermute zudem, dass der MT und HT im Bereich der Trennfrequenz nicht mehr optimale Eigenschaften haben.
Das ist aber schon auf höchstem Niveau "gemeckert" ;) und habe da auch hohen Respekt vor diesen drei Entwicklungen, wie auch dem Abstrahlverhalten der Linn 242 im WZ :thumbup:
Ich bin immer noch dabei, die Musiksammlung durchzuhören und neue Details zu entdecken - das ist für mich mit das schönste an dem Hobby :)
Von daher ist eine schrittweise Steigerung optimal.
Man sitzt dann halt beim hören davor - und überlegt wie es noch besser gehen würde - das kennt Ihr auch, oder :prost:

Der 12MU hat wohl die typischen MT-Probleme bei 1,2 kHz gut im Griff und ich vermute, dass er in dem wichtigen Bereich 1...3 KHz besser und homogener sein könnte wie die Kombi W16EX0001 und DXT.
Die Hochtonabstrahlung kriegen wir dann auch schön homogen hin - aber der Raum wird sich bemerkbar machen...

mtthsmyr
08.04.2020, 14:00
Was Du zur DUO-DXT schreibst, kann ich mir aufgrund von HSBs Vergleichs-Messungen vorstellen. Zur Tafal hast Du jetzt nichts geschrieben, wie sieht es da aus?

Also, ich denke der Ansatz mit dem 12MU in neue Regionen aufzubrechen ist vielversprechend. Ich bin selbst jemand, dem es besser gefällt den Bereich von 1,5...3kHz einem 4- oder 5-Zöller zu überlassen als einer 1"-Kalotte.

Auf der einen Seite denke ich, dass dein Anspruch und vorhandene Erfahrungen noch zu weit auseinanderklaffen, damit das ganze Sinn macht. Auf der anderen Seite: man muss irgendwo anfangen, es ist Hobby und dann würde ich auch eher dazu tendieren, dass zu machen, was einen motiviert.

Wenn das Budget begrenzt ist, würde ich an deiner Stelle zusehen, nicht zuviel Geld beim Midcoupler zu verbraten. Ein SB17CAC z.B. sollte es tun. Beim Mitteltöner könnte man auch erst einmal einen SB12CAC verwendet werden. Wenn dich das nicht reizt: dann muss halt der 12MU....:) Es würde IMHO Sinn machen den Rest des Budgets für das Austesten verschiedener Hochtöner zu verwenden. Diagramme zu studieren und in Foren darüber zu diskutieren hat seine Grenzen was den Erkenntnisgewinn betrifft.

Nils77
09.04.2020, 00:11
Die Tafal ist auch ein fantastischer Lautsprecher und war für mich der Auslöser, sich für DIY verstärkt zu interessieren!
Das ist Geschmackssache, was man bevorzugt.
Die Duo-DXT klingt bei mir eher etwas dunkler und gibt nur das wieder, was auch in der Aufnahme ist. Es wird nichts überdeckt, neutral und hoch auflösend.
Man sollte im Sweet Spot sitzen und aktiv hineinhören.
Die Tafal generiert auf schönste Weise Obertöne und klingt daher hell und leicht metallisch, vermittelt mit dem richtigen Verstärker und Subwoofer einen Spass an der Musik wie kaum ein anderer.
Es klingt für mich oft anders und besser wie original. Manchmal kann es aber zuviel und schrill werden.
Man denkt nicht über Technik und Klang nach, sondern geniest die Musik und entstehenden Emotionen, egal an welcher Stelle im Raum.

Ja, ab einem gewissen Punkt muss man loslegen: Simulieren, einfaches Testgehäuse bauen, messen, evtl. wieder von vorn, bis es gut ist, oder?
Holzkosten für mehrere Durchläufe kann ich verkraften :)

Die günstigen SBs hatte ich auch schon mal angeschaut, für das Geld sind die Messwerte wirklich top.
Mit dem teuren 12MU wäre für mich die Motivation höher, sich für eine gute Lösung mehr anzustrengen.

Nils77
09.04.2020, 07:22
Rein von der Vernunft betrachtet und im Sinne einer schrittweisen Steigerung machen Deine Vorschläge natürlich absolut Sinn, vielen Dank :thumbup:
Ich komme da leider immer in Versuchung, möglichst gute Teile auszuwählen.
Dann sollte aber auch die komplette Ausführung (Konzept, Planung, Bau) entsprechend sein.
Ich spiele mit dem Gedanken, den genannten 17er SB CAC zumindest testweise als Grundtöner-Modul in mein Setup hinzuzufügen und zu schauen, in wie fern Duo-DXT und Tafal von einer hohen Trennung bei 400...600 Hz noch weiter profitieren.
Mit dem vorhandenen miniDSP 4x10HD geht das ganz schnell und einfach.
Die Verwendung des 12MU möchte ich zumindest langfristig weiter im Sinn behalten - das ist ein g**les Teil :D

dipoluser
09.04.2020, 19:20
Hallo Nils77,

wir haben sehr viel mit dem DUO-DXT (Line Array mit DUO-DXT) im geschlossenen Gehäuse (nicht breiter als der DXT) experimentiert. Das Abstrahlverhalten haben wir nicht gemessen. Im Vergleich zum z.B. zu einem Mundorf AMT (19-Serie) fanden wir die Musikreproduktion weniger überzeugend.

Für weitere Projekte und die Erfahrungen aus diversen Veranstaltungen sind wir der Empfehlung von Olaf gefolgt und haben den Aurum Cantus (Harwood 25) AMT in unser OB-Projekt "Safineia evo" eingesetzt. Hierfür werden wir noch diverse Messungen von 0 - 90 Grad horizontal und vertikal aufnehmen.

Mit dem 12MU haben wir auch für das Projekt "aeras" geliebäugelt. Die Entscheidung ist jedoch aus kostengründen auf den Satori MR13-P gefallen (diesen hatten wir als MR16-Variante in Bremen hören können).

Hier ein Eindruck zu den Ergebnissen:

53874

Nils77
11.04.2020, 09:09
Vielen Dank :)
Da habt Ihr ja bereits eine beeindruckende Auswahl interessanter Lautsprecher fertiggestellt.
Bei den Hypex Fusion Amps hätte ich damals fast ein Paar FA253 zum Einführungspreis bestellt, das war aber noch zu früh für mich.
Habt Ihr die AMTs auch bei kurzen Hörabständen (1...2 m) gehört?
Macht sich die grosse Abstrahlfläche im Vergleich zur Kalotte irgendwie bemerkbar?

Nils77
11.04.2020, 09:45
Habt Ihr für die Anbindung des 12MU nach unten auch solch gute Vorschläge auf Lager? :thumbup:

Wie sehen Eure Favoriten für den Midcoupler zum 12MU aus, z.B. für tiefe Trennung 300...400 oder hohe 600...800 Hz?

Hier ein paar Beispiele, auch zur Diskussion:

- SB17 (60€ :)) z.B.:
https://hificompass.com/en/speakers/measurements/sbacoustics/sb-acoustics-sb17nbac35-8
Auffällig: Abstrahlung: Einschnürung bei 400...600 Hz; Impulsantwort mit Nachschwinger. Ist das ein praktischer Nachteil?

- MR19-P4 (190€ :()
https://hificompass.com/en/speakers/measurements/satori/satori-mw19p-4

- 22W4851 (300€ :eek:)
https://hificompass.com/en/speakers/...ak-22w/4851t00 (https://hificompass.com/en/speakers/measurements/scan-speak/scanspeak-22w/4851t00)
Impulsantwort ohne grössere Nachschwinger

- 25er/10" für tiefe Trennung (und schönen Punch/Kick), z.B. ?

Vielen Dank im voraus :prost:

mtthsmyr
11.04.2020, 12:11
Die Schilderungen zur Tafal ... vage nachvollziehbar.
Was mich stutzig macht, dass die Tafal die schon ein Tick zuviel gemacht hat. Und dir etwas zu metallisch war. In dem Fall würde ich vielleicht wirklich den AM25 ins Auge fassen. Breit strahlende Kalotten könnten genau der Schritt in die falsche Richtung sein. Könnten.
Die C25-6-012 oder das aktuelle Cell-Modell könnten auch interessant sein. Metallisch klingt da für meine Ohren nichts. Ob die das machen, was Du willst, kann man so nicht sagen.



Ja, ab einem gewissen Punkt muss man loslegen: Simulieren, einfaches Testgehäuse bauen, messen, evtl. wieder von vorn, bis es gut ist, oder?
Holzkosten für mehrere Durchläufe kann ich verkraften :)

:ok:



Die günstigen SBs hatte ich auch schon mal angeschaut, für das Geld sind die Messwerte wirklich top.
Mit dem teuren 12MU wäre für mich die Motivation höher, sich für eine gute Lösung mehr anzustrengen.

Kann ich nachvollziehen. Auch wenn ich den 12MU noch nicht gehört habe - nur den 15WU-, halte ich das Chassis für sehr vielversprechend.


Habt Ihr die AMTs auch bei kurzen Hörabständen (1...2 m) gehört?
Macht sich die grosse Abstrahlfläche im Vergleich zur Kalotte irgendwie bemerkbar?
Auch wenn die Frage vermutlich an dipoluser gerichtet war. Zum AM25: extrem entspannte Wiedergabe. Details sind da, wirken nicht aufgesetzt. Definitiv nicht-metallischer Klang. Ich hatte die unmodifiziert TAF27+ laufen, und die fand ich noch einen Tick metallisch.

Zu deinen Chassis: Ich würde zum SB17NBAC tendieren. Das gezappelt in der Impulsantwort ist die Membranresonanz. Das verschwindet bei geeigneter Filterung. Timmermanns setzt das Teil bis 3kHz ein. D.h. für dich: gar kein Problem.

Der Idee größere Chassis zu verwenden, stehe ich ja skeptisch gegenüber. Du schaffst Dir nur Probleme, vor allem da Du nur 1,2m entfernt sitzen willst. 8 zoll kann ich mir noch vorstellen. Der Wavecor WF182BD09 wäre noch interessant. Der passt auch optisch schön, finde ich.

"Punch+Kick" hat meiner Meinung nach zunächst einmal sehr viel mit Frequenzgang und Rauminteraktion zu tun...

dipoluser
13.04.2020, 14:39
Vielen Dank :)
Da habt Ihr ja bereits eine beeindruckende Auswahl interessanter Lautsprecher fertiggestellt.
Bei den Hypex Fusion Amps hätte ich damals fast ein Paar FA253 zum Einführungspreis bestellt, das war aber noch zu früh für mich.
Habt Ihr die AMTs auch bei kurzen Hörabständen (1...2 m) gehört?
Macht sich die grosse Abstrahlfläche im Vergleich zur Kalotte irgendwie bemerkbar?


Hallo NILS77,

den Harwood AM25 haben wir zwischen 10 cm, 30 cm, 50 cm, 75 cm, 100 cm und 200 cm auf Achse vermessen.
Für die Messungen unter diversen Winkeln bauen wir aktuell eine Drehvorrichtung. Im Anschluss folgen die Messungen.

Die Tests mit der Kalotte zielten in Richtung directivity a la Keele: http://www.xlrtechs.com/dbkeele.com (http://www.xlrtechs.com/dbkeele.com/)

Unabhängig davon war es unser Ziel mit den OB den räumlichen Höreindruck, unabhängig vom sweet point, zu ermöglichen. Somit hören wir mit diversen Abständen auch unter 200 cm. Linkwitz hat auf: https://www.linkwitzlab.com/rooms.htm einiges zur Raumakustik zusammengefasst.

Einen schönen Ostermontag