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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aktiver Standlautsprecher mit Omnes Bestückung



Trigi
06.04.2020, 20:47
Kaum ist die Werkbank leergeräumt kommt mir die nächste Idee in den Kopf um die kommenden zwei Urlaubswochen, die dank Corona zu Hause stattfinden, etwas zu füllen.
Auslöser waren 4 Omnes Audio Exclusiv 6 Chassis mit denen sich mein alter Herr erstmal eingedeckt hat. Zu dem im Abverkauf angebotenen Preis, kein Wunder. (Da muss ich mal ein großes Lob an Omnes Audio ausprechen.)
Da mein Vater genug andere Projekte und ausreichend Lautsprecher am laufen hat, konnte ich ihm die Chassis abschwatzen.
Nun zu mein Vorhaben.


Geplant ist ein vollaktiver 3wege Standlautsprecher mit Koaxialtreiber in D'appolito Anordnung.
Das Ganze soll später mit DSP als Frequenzweiche, Bluetooth und Fernbedienbare Lautstärkeregelung mit Anzeige und Quellenumschaltung an Board ausgestattet werden.
Welche Komponenten dafür verwendet werden steht noch offen. Für Tips und Ratschläge wäre ich sehr dankbar.


Die verwendeten Chassis:
Tiefton: 2x Omnes Audio Exclusiv 6
Koaxialtreiber: Omnes Audio CX 3.1
Auf die Qualität der Treiber brauch ich sicherlich nicht weiter eingehen. Den Tieftönern stehen pro Chassis ungefähr 14 Liter zu Verfügung. Mit Bassreflex Abstimmung ist ohne Korrektur ein F3 von 35 Hz möglich.
Der CX 3.1 ist mein erster Koaxialtreiber den ich verwende. Ich bin jetzt schon begeistert vom Chassis.

Bei den Endstufen werde ich mich an fertige Class D TDA 8954 Boards für die Tietöner und TDA7498E Boards für Hoch Mittelton wagen. Alternativ könnten auch klassische TDA 7293 im Hoch Mittelton zum Einsatz kommen.


Das Gehäuse: 120cm hoch / 20cm breit/ 28cm tief. Die Seitenwände werden gewölbt nach hinten enger verlaufend ausgeführt.
Die Chassis werden rückseitig auf eine demontierbare Front gesetzt und mit erweiterter Schallführung (ausgeprägt beim Koaxialtreiber) versehen.
Die gesamte Schallwand erreicht somit eine Stärke von 30mm
Die Seitenwände werden im Sandwich Prinzip aufgebaut. Innen und aussen eine 6mm HDF Platte. Die Innenplatte wird auf ein Gerippe, das alle Aussenseiten verbindet, plan befestigt. Die Aussenplatte wird über eine 2cm breite Leiste, die mittig über die gesamte Gehäusehöhe verläuft, unter Spannung verklebt und verschraubt. Der entandene Hohlraum wird später mit Quarzsand befüllt.
Wenn ich mich nicht täusche sollten somit Gehäuseschwingungen auf ein Minimum reduziert werden.
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Die Schallwände sind soweit vorbereitet, jetzt heißt es erstmal sägen und fräsen wie ein Weltmeister um die restlichen Gehäuseteile vorzubereiten...

Yogibär
06.04.2020, 22:14
Hallo Trigi,

ein sehr schönes ambitioniertes Projekt hast Du dir vorgenommen.
Die Schallwand sieht schon einmal klasse aus, ich mag Buche und habe vor einigen Tagen ein eigenes Projekt damit fertig gestellt. Ich hoffe, Deine Schallwand arbeitet nicht zu sehr, will sagen, verzieht sich nicht.
Zur Chassiswahl darf ich Dich beglückwünschen. Beide Chassis, aber insbesondere der Koax sind Spitze.
Meine Empfehlung: Trenne HT und MT des Koax bei 3500 Hz mit LR24 und nimm den MT spätestens bei 400 Hz aus dem Rennen. Der Koax dankt es Dir mit beeindruckender Pegelfestigkeit und geringem Klirr.
Welchen Abstand haben die Zentren der TT zueinander? Der Abstand gibt Dir einen Hinweis, bei welcher Frequenz Du idealerweise trennen solltest.
Und zum Schluß möchte ich Dich ermuntern, von vorn herein auf eine Aktivlösung zu gehen. Das zahlt sich finanziell und klanglich immer aus, wenn Du Wert auf eine hochwertige Wiedergabe legst.

Viel Erfolg, ich drück Dir die Daumen

Thomas

tiefton
07.04.2020, 09:35
Hallo

schau dir mal die al bundle an:
http://www.igdh.eu/?paged=5
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?1073-3-Wegprojekt-die-Al-Bundle&highlight=al+bundle

Trigi
07.04.2020, 21:01
Es wird auf jeden Fall aktiv angesteuert. Mit später war gemeint das ich noch auf der Suche bin die passenden Komponenten für mein vorhaben zu finden. Preislich sollte das alles auch im Rahmen der Vernunft bleiben.
Aktive Opv Filter inklusive Phasenkorrektur wären nicht das Problem. Da hab ich noch einige unbestückte Platinen herumliegen. Jedoch würde ich gern zum DSP greifen. Geht einfacher und man kann schön austesten bzw. verschiedene Setups konfigurieren.


Meine aktuellen Kandidaten:
1. Derzeit steht der minidsp 4x10HD im Fokus. Was mich wiederum stört ist die fehlende Volume Anzeige und die fixen Anschlüsse. Ein Teil der Front (Bedienelement) müsste in der Lautsprecher Front integriert werden, was wiederum heißt das ich das Teil zerlegen müsste. Bei dem Preis werde ich das selbstverständlich nicht machen.


2. Alternativ habe ich ein ESX X DSP bzw.
https://www.esxaudio.de/xenium-x-dsp-8-kanal-prozessor.html
oder Hifonics M8 DSP (Baugleich) im Blick. Wäre bis auf die fehlende IR Fernbedienung alles an Board was ich benötige. Optischer und 2x Analoger Eingang. Nur was die Lautstärke Regelung über Fernbedienung betrifft bin ich wieder Ratlos. Eventuell findet sich da eine Lösung zur Ansteuerung.


3. Mit Verzicht auf digitale Eingänge, dafür aber eine modifizierte PGA2311 6 Kanal Lautstärke Regelung https://www.ebay.com/itm/133206609491 die zwischen DSP und Endstufen geschaltet wird. Der Schaltplan verrät das 4 Kanäle fest vergeben sind und zwischen den restlichen 3 Paaren ausgewählt werden kann. Mit kleiner Änderung am Board könnte man 6 Kanäle fest vergeben und die 3 Paar schaltbare Eingänge für die Quellen Auswahl nutzen um damit das DSP zu füttern. DSP könnte das "Dayton Audio DSP 408" in Frage kommen.


@ Yogibär: Abstand der TT Zentren. Nun ja es sind akkurat 30cm. Die Körbe stoßen direkt zusammen.

@ Tiefton: Sehr interessantes und vor allem ähnliches Projekt im Link. Kann ich gar nicht verstehen warum mir das nicht im Blick geraten ist als ich intensiv nach den Omnes Koax recherchiert habe.

MarsianC#
07.04.2020, 21:54
Aurora DSP? Da bist frei in alles Richtungen.
Fernbedienung? Jeder Kartoffel mit Browser drauf.

mtthsmyr
07.04.2020, 22:26
Schönes Projekt! :prost:

Bin mal gespannt, wie sich der Koax in dieser Schallwand misst.

fosti
07.04.2020, 23:44
Finde ich auch. Ich hatte ja Matthias meine ELAC-X-Jets geliehen und er hat was tolles daraus gemacht. Ich hatte mit dem X-Jet eher grundsätzliche Untersuchungen gemacht. Dabei kam heraus, dass eine schmale Schallwand ohne Schallführungen am besten funktioniert hat. Insofern finde ich (wenn man nicht in Richtung Schallführung á la KH420 geht) das MEG Konzept mit großem TT und breiter Schallwand plus schmaler MHT Schallwand ganz plausibel.
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Quelle: RL921K-Perspektive_V1.6930406d3dc1c5c66cef8437138a17a5.pn g (https://www.me-geithain.de/de/assets/components/phpthumbof/cache/RL921K-Perspektive_V1.6930406d3dc1c5c66cef8437138a17a5.pn g)

Trigi
08.04.2020, 16:31
Mal schauen wie sich die Schallführung verhält. Fals sich messtechnisch massive Probleme herausstellen sollten, wäre jederzeit eine neu designte Schallwand möglich, genauso beim Austausch der Chassis. Einzig die Chassisanordnung ist aufgrund der festen Mitteltonkammer vorgegeben. Das eigentliche Gehäuse wird separat Aufgebaut. Und ja eine gewisse Richtstrahlkarrakteristik, insbesondere im Präsenzbereich (ca. 1- 4 kHz) wie auch beim erwähnten Mittelfeldmonitor, aber mit den Vorzug einer Punkschallquelle ist gewünscht. Gerade in unbedämpften Räumen mit zunehmenden Hörerabstand vom Lautsprecher würde ich eine gewisse Bündelung immer bevorzugen. Wenn der Energiefrequenzgang schön konstant ist, darf der Bereich auf Achse ruhig etwas mehr Biss haben, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Zudem gibt es einen das Gefühl nicht nur vor, sondern auch mal auf der Bühne zu stehen bei denen feine Nuancen zur Geltung kommen die einem "das Sabbern" bereiten. Die Messungen der oben verlinkten "AL Bundle" bestätigen, dass es ohne Schalführung nicht richtig klappt.


Zum Thema DSP


Guter Tipp.👍 Der Aurora DSP sieht vielversprechend aus und steht damit ganz oben auf der Liste.
Ich befürchte nur, dass der Entwicklungsstand (Display, IR und Bedieneinheit) noch nicht, einfach kaufen und einbauen, verfügbar sind.
Auch was die Konnektivität angeht sieht es für mein vorhaben nach frei Verdrahtung aus. Da wäre eine Pin und Anschlussbelegung schonmal vorweg interessant.

Gruß Daniel

MarsianC#
08.04.2020, 20:34
Aurora ist top dokumentiert, siehe github (https://github.com/freeDSP/freeDSP-aurora). AddOns sind zum Teil schon fertig, da muss man nicht mal löten.
Alles rundherum ist noch am Entstehen, daher verzeiht mir bitte dass ich in jeden Thread in dem nach einem DSP gefragt wird die Werbetrommel schwinge. rkv bezahlt mich nicht, bei meiner Ehre!

Trigi
08.04.2020, 21:22
Ah ok. Ich hab im Manual alles gefunden wonach ich gesucht habe. Schaut so aus als könnte da was richtig Gutes entstehen. Gibt es eventuell schon vergleichbare Projekte (Integration in Aktivlautsprecher mit umfänglicher Bedienung) mit dem Aurora DSP?
Was mir nicht ganz logisch erscheint ist die master Gain Regelung via Poti. Es ist sicherlich ein Encoder Poti gemeint, wie sollte sonst die Kombination mit IR Remote funktionieren. Oder lässt sich der Drehgeber mit Tasterfunktion als master Gain und Quellenumschaltung nutzen?
Wenn dann noch die Ankopplung eines i2C Display ohne weiteres gelingt würde ich sagen, Kandidat gefunden...

ZwackHKH
12.04.2020, 09:27
Servus Trigi,

Der Wunsch nach einem Display ist schon in Angriff genommen worden.

Siehe Link: https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20356-Display-f%FCr-Aurora

Frohe Ostern,
Gruß Heinz

Trigi
21.04.2020, 20:02
Kleiner Zwischenbericht zum Gehäusebau.

Den Grundgehäuseaufbau hab ich so simpel wie möglich gehalten. Möglichst viele rechtwinklige Schnitte und fertige Materialstärken.12 mm Multiplex für die Grundkonstruktion und 6mm HDF für die Innenseiten. Ober und Unterseite sind mit dem gewünschten Radius der Wölbungen versehen und dienen zur Vorgabe dergleichen. Als Abstandshalter für die dazwischenliegende Fläche dienen 13x13mm und 18x14 Leisten die dementsprechend angeordnet sind. Die Aussenschicht besteht aus zwei Lagen 3mm HDF. Mit zwei dicken Aluprofilen und reichlich Zwingen längst an den Aussenkanten entlang sind die Flächen nun verklebt. Die Materialstärken hören sich Recht dünn an, aber ergeben im Verbund eine wahnsinnige Stabilität. Die Seiten stehen hinten etwas über so das die Rückplatte darin verschwindet. Die restlichen überstehenden Kanten werden noch abgrfräst und geschliffen.
Oben und unten am Gehäuse kommt später noch 12mm Abschlussdeckel rauf, die auch wie die Front von innen verschraubt werden.
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Falls sich jemand fragt warum diese Teile seperat sind...
Es dient der sauberen und einfachen Montage der Oberflächenmaterialien.
Geplant ist nämlich die Seiten mit PU Leder zu beziehen, Front und Deckel gebeizt oder folieren.
Im Fokus steht wieder das mattschwarze Kunstleder welches bereits bei meinen Bluetooth Lautsprechern zum Einsatz kam.
Allerdings hab ich heute vom Nachbarn ein Musterstück in die Hände bekommen, dass ein richtiger eyecatcher ist. Die Oberfläche sieht seidig aber wie gebürstetes Metall aus. Die Front und Deckel würde ich mit etwas Kontrast in schwarzer Carbon Optik folieren. Wäre gewagt aber...

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waterburn
21.04.2020, 20:13
Die Gehäuse sehen super aus. Deine Technik für die gewölbten Außenwände gefällt mit auch sehr gut.
Die Oberflächen sind zumindest in der Kombination nicht ganz mein Geschmack. Entweder Leder und Buche, oder Carbon und Buche. Aber das ist ja zum Glück Geschmacksache.

Gruß

waterburn

Trigi
21.04.2020, 21:05
Ja für Lautsprecher in dieser Größenordnung kann man das so ohne viel Aufwand aufbauen. Wer es genau nimmt kann die Klebeflächen der Leisten und Gehäusewände auch in den entsprechenden Winkel bringen. Ich vertraue einer großzügigen Menge Montagekleber.

Genau wie du vorgeschlagen hast, Front Buche und Seiten folieren hatte ich ursprünglich auch geplant. ... sauber und schnell ein Finish drauf das man auch unkompliziert erneuern kann.
Das Problem ist, umso mehr ich darüber nachdenke wie man es gestalten kann, um so mehr Ideen landen auf dem Tisch und es artet wieder aus.😉
Das Leder müsste geklebt werden und lässt sich im Notfall sehr mühsam entfernen. Mal schauen was mir bis dahin noch alles in die Finger kommt.

Trigi
23.04.2020, 23:10
So, hier Mal die ersten Messungen vom CX3.1.

Der Mittelton: Die beiden Messungen wurden immer aus der selben Position gemacht. Zum einen ohne vorgesetzter Schallwand, also fast plan im Grundgehäuse und anschließend mit vorgesetzter Schallwand (Schallführung).

Messung ohne Schallführung
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Messung mit Schallführung
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Die Ergebnisse sprechen eindeutig für die SF. Der Pegel steigt insgesamt über den gesamten Einsatzbereich etwas an und zeigt einen schön konstant abfallenden Frequenzgang unter Winkel.

Der Hochton: Hier ist meine schlimmste Befürchtung eingetreten. Der Hochton misst sich in glatter Schallwand schon nicht wie erhofft. Direkt auf Achse gibt's hier schon die meisten Interferenzen. Und unter Betrachtung der Winkelmessungen sieht es irgendwie kaotisch aus.
Die SF verstärkt dann Axial gemessen die Senke nochmal richtig fett.

Messungen ohne SF:
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Messungen mit SF:
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Um zu wissen wie sich der Hochton ohne die Fette Senke misst, hab ich die Messungen nochmal unter einem vertikalen Winkel von 10° wiederholt. Da sieht es im Vergleich schon besser aus.

Messungen ohne SF vertikaler Versatz 10° Grüne Linie missachten, die gehört nicht dazu!!
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Messungen mit SF vertikal Versatz 10° !! Grüne Linie missachten, die gehört nicht dazu!!
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Etwas Ursachenforschung hab ich schon betrieben. Da ich beim Fäsen der Chassiseinsekung in der Schallwand mich irgendwie vertan und damit 3mm verschenkt habe, ist ein kleiner Absatz vom Verlauf der MT Membran zur Schallführung entstanden. Eine provisorische Glättung dieses Absatzes an der kleinen Sicke mit Abklebeband hat dann diese Ergebnisse ausgeworfen.

Messungen mit glattem Übergang zur SF Vertikal 0°
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Nun muss sich zeigen ob eine Minimierung des Absatzes zum Erfolg führt. Eins steht schomal fest. Die Schallführung am Koax sorgt auf jeden Fall für eine konstante Richtwirkung und verhindert die Aufweitung um den 2 kHz Bereich.

veloplex
24.04.2020, 08:41
Hi Trigi,
evtl. habe ich es überlesen. Welche Version des OA Exclusive 6 nutzt du? Meines Wissens war nur die M-Version im Abverkauf. Das ist dann eher ein Mitteltöner als ein Bass.

Gruß Christoph

Trigi
24.04.2020, 10:29
Hallo Christoph,
nein es ist der Tiefmittelton. Er ist immernoch im Abverkauf. Mein Dad hat sich übrigens nochmal 4 Bestellt.:D
https://www.oaudio.de/lautsprecher-selbstbau/omnes-audio/omnes-audio-exclusive-serie/

Ich habe nochmal neue Bilder von den Messergebnissen reingestellt, die anderen Bilder waren zu stark komprimiert.

Trigi
25.04.2020, 16:06
Für alle Interessierten.

Ich hab die Schallführung angepasst. Die SF geht jetzt nahezu in den Verlauf der MT Membran über. Die Senke Auf Achse ist nun etwas kleiner geworden. Übrigens, falls ich es noch nicht erwähnt habe. Die SF hat wie auch der Übergang an den OA Exclusiv 6 Chassis, ein Öffnungswinkel von 120°. Die Maulöffnung der SF hat jetzt einen Durchmesser von 12.8cm.
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Neue aussagefähige Messergebnisse gibt's auch noch.
Zuerst wieder der MT ohne SF
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MT mit SF
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HT ohne SF
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HT mit SF
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Dann gibt's noch Vergleichsgrafiken mit MT und HT zusammen. Dort erkennt man schön dass mit der SF unter Winkel im Bereich von 1kHz bis 4KHz der Pegel abnimmt. Ziehl erfüllt.

MT+ HT 15°/60° ohne SF
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MT+HT 15°/60° mit SF
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Der Hochton profitiert sogar in den oberen Frequenzen, indem er mit SF wesentlich breiter und konstanter Abstrahlt.

Um zu wissen wie sich die Auslöschung auf Achse bei 7kHz bemerkbar macht, habe ich einen Sinuston wiedergegeben und mit einem Ohr den Bereich aus 1,5 Meter gesucht und sogar gefunden. In einem ca. 2cm Durchmesser großen Bereich zeigt sich eine nahezu komplette Auslöschung der Frequenz. Das hab ich so noch nicht erlebt. Da sich der CX 3.1 in glatter Schallwand auch ziemlich zickig verhält und mit Auslöschungen geschmückt, nehme ich die mit SF etwas größer ausfallende Senke in Kauf und profitiere lieber von den Vorteilen die die Schallführung mit sich bringt.
Mit einer Invertsicke hätte man Sicherlich mehr herausholen können. Mal sehen vielleicht Experimente ich noch etwas an dem Übergang zur Sicke herum.

waterburn
25.04.2020, 17:04
Hallo Trigi,

Coaxe sehen auf der 0 Grad Achse meist nicht gut aus. Mach doch mal eine Messung in 10° Schritten, aber ohne 0° Messung, also -95 bis +95 und schau dir ein Sonogramm an, das auf die 5° Achse normiert ist.

Gruß

waterburn

krama1974
26.04.2020, 07:36
https://www.oaudio.de/lautsprecher-selbstbau/omnes-audio/omnes-audio-exclusive-serie/

Moin@all,

das Chassis macht Spaß und spielt auf sehr hohem Niveau - wenn man es tritt! Leise geht nicht: Rms 1.437 kg/s wollen erstmal überwunden werden!

RU, krama

fosti
26.04.2020, 07:44
Moin@all,

das Chassis macht Spaß und spielt auf sehr hohem Niveau - wenn man es tritt! Leise geht nicht: Rms 1.437 kg/s wollen erstmal überwunden werden!

RU, krama
Bei einem kurzfristigen Preisverfall auf unter 1/3 frage ich mich immer ob man sich vorher hat nicht vera....n lassen. Da mag ich doch so was wie bei Visaton.....

Christoph Gebhard
26.04.2020, 09:03
Moin Trigi,

die Umsetzung mit der Schallführung finde ich sowohl optisch als auch akustisch sehr gelungen.

Die Störungen auf Achse dürften aber auch von den symmetrisch angeordneten Tisfmitteltönern kommen. Hast du die horizontalen Winkel mal mit einem kleinen vertikalen Versatz von 5 oder 10° gemessen?

Gruß, Christoph

Trigi
26.04.2020, 09:59
@ fosti:
Es ist sicherlich fraglich warum es solche Preise im Abverkauf gibt. Bei Omnes gab es in letzter Zeit viele Schnäppchen. Der Exclusiv 6 wurde damals in der K+T Zeitschrift getestet und mit dem was er zu bieten hat bei einem Preis von 179,-€ als Schnäppchen erwähnt. Wenn man einen Vergleich mit Eton Chassis macht, die ähnliche Bauweise zeigen, ist es auch gerechtfertigt. Abzulut glücklich können die Besitzer sein, die die Chassis für 49,- € errungen haben. Gute Visaton Chassis haben auch ihren Preis.

Gruß Daniel

@Christoph:
Die Öffnungen der TMT beeinflussen kaum den Frequenzgang. Ich hab auch Messungen mit offenen und geschlossen TMT Ausschnitten gemacht. Es ist definitiv der Bereich an der Sicke der die Auslöschung genau auf Achse verursacht. Messungen mit 10° vertikalen Versatz gibt's in der ersten Messereihe.(Jedoch noch mit größerem Absatz am Übergang)

KEF hat sich sicherlich nicht ohne Grund die Mühe gemacht an seinen Mittelhochton Koaxen den Übergang so glatt wie möglich zu gestalten.
https://darko.audio/2018/09/kef-readies-2018-r-series/

Trigi
06.05.2020, 22:09
Nach zahlreichen Messungen und versuchen die Schallführung zu optimieren und damit die unschöne Auslöschung auf Achse mit Aufweitung unter Winkel zu beseitigen, hab ich heute einen Meilenstein erreicht. Aber erstmal die Erfahrung bis dahin...
Fakt ist, dass sich die Interferenzen durch die sehr flach verlaufende MT Membran (140° Öffnungswinkel) im Zusammenhang der fortlaufenden Schallführung ergibt. Gleiches Szenario kann sich einschleichen bei einem Waveguide mit relativ großem Öffnungswinkel am Hals. Den Öffnungswinkel der SF größer zu machen bringt leichte Besserungen, aber verschiebt das Problem gleichzeitig in den unteren Frequenzbereich. Der Wirkungsgrad der SF schwindet mit.
Die Auswirkungen der Interferenzen sind zumindestens messtechnisch, wie in den Messungen zu sehen, doch sehr auffällig.

Mann könnte die Vorteile der SF nutzen und diesen Abstrahlkompromiss eingehen.
Man könnte...muss man aber nicht. Nach ein zwei Versuchen, eventuell eine Ablenkung der Schallwellen mittels Diffusor zu erreichen, gab's neue Erkenntnisse. Der Vorgesetzte Diffusor wie im Bild zu sehen reduziert dieses unschöne Abstrahlverhalten bis auf ein Minimum. Sicherlich ist mit Feintuning noch mehr drin. Der Mittelton wird vom Diffusor nicht beeinflusst.


Bereits optimierte SF mit weniger Interferenzen (ohne Diffusor!)
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Mit vorgesetztem Diffusor:
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Leider fällt der HT bei 16kHz steil ab, auch wenn er bis in den hohen Frequenzen hinein unter Winkel extrem konstant Abstrahlt. Für mein Gehör das bei 17kHz eh nichts mehr wahrnimmt, ist das völlig ausreichend.
Es wird auf jeden Fall noch interessant, einen hübschen Diffusor zu basteln und dort zu befestigen. Aber sicherlich gibt's auch dafür eine Lösung...


Gruß Daniel

Trigi
20.05.2020, 22:26
In kleinen aber feinen Schritten geht's weiter vorran.
Die erste Front steht nun im Final Look bereit. Leider musste ich zwei neue Frontplatten herstellen, da eine der Buchenplatten einen leichten Bogen über die 20cm breite geworfen hat. Ich vermute mal, die war schon beim Kauf so krumm. Einen schönen Übergang zum Grundgehäuse hätte ich damit nicht hinbekommen. Planfräsen hätte mir 4 mm in der Breite gekostet und kam somit auch nicht in Frage. Aber was soll's, läuft eben nicht immer nach Plan.
Die Neuen Frontplatten hab ich diesmal aus 16mm MDF gefertigt. Nach viel Fräs, Füll und
Schleifarbeit in den letzten 2 Wochen hab ich mich heute bei gemacht und die erste Front foliert.
Der Folien Look ist titan gebürstet und sieht richtig edel aus, als wäre die Front aus ein Block Metall gefertigt. Da es meine erste Folierung mit so vielen umlaufenden Kanten war, muss ich sagen, mit der richtigen Folienqualität gelingt es auch richtig gut.
Die Seiten und Deckel werden mit der gleichen Folie beklebt. Die ursprünglich angedachte Gestaltung mit abgesetzten Seiten hab ich verworfen.

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MarsianC#
21.05.2020, 10:13
Sehr schick, könnte genauso gut bei BM ausm Werk gelaufen sein.

mtthsmyr
21.05.2020, 10:39
Wow, Respekt!

Du hast einen Heißluftfön verwendet, oder? Und welche Folie war das?

Dirk_H
21.05.2020, 10:59
Sehr schick!
Interessant was die Verarbeitung und die Schallführungen angeht. Danke.

fosti
21.05.2020, 11:01
Finde ich auch sehr gelungen :prost:

Sathim
21.05.2020, 11:28
Sehr schick - wie verbindest du dann Front und Gehäuse?

ctrl
21.05.2020, 14:09
Tolles Projekt!

Wie es der Zufall will, habe ich gerade mit einem ähnlichen Projekt begonnen (das zweite Top von einer Serie von drei Top-Lautsprecher die seit 1.5 Jahren fertig simuliert auf der Festplatte lagen) - nur bei mir fällt das WG deutlich größer aus.

Bin schon sehr auf deine abschließenden Messungen gespannt! Das zusätzliche Waveguide wirkt sich schon positiv aus.

Coole Idee mit dem Diffusor!
Hast du im Ausschwingverhalten des CX3.1 mit dem Diffusor eine Veränderung feststellen können?
Hat sich durch den Diffusor eine Schalldruckabsenkung im Hochtonbereich ergeben?

Gruß Armin

hifi-alex
21.05.2020, 21:56
Wow, Respekt!

Du hast einen Heißluftfön verwendet, oder? Und welche Folie war das?
Ich tippe auf 3M Di-Noc Folie.
Ein Traum hinsichtlich Qualität und Verarbeitung!

Koaxfan
22.05.2020, 06:09
Sehr sehr schick! Großen Respekt! Und auch mich interessiert die Verbesserung am CX Koax sehr.

nical
22.05.2020, 08:40
ja, wirklich sehr gelungen.
täte auch gerne mit folie mal was probieren bzw. machen, trau mich aber nicht wirklich drüber - bis dato nicht wirklich gute erfahrungen gemacht.
aber sehr beeindruckend, auch schallführung und fräsungen etc.
gruß reinhard

Trigi
22.05.2020, 09:42
Ich hoffe ihr konntet trotz Corona den gestrigen Herrentag etwas genießen. 🍻

Danke für so viel positives Feedback.👍 ... hört/ liest man gerne.
Ich muss zugeben, dass ich selbst vom Ergebnis sehr überrascht bin.

zu euren Fragen.

Aufbringen der Folie:
Ja, die Folie hab ich an Ecken und Schallführungen mit dem Heißluftfön erwärmt und gedehnt bis sie sich faltenfrei um die Kanten gelegt hat. Die verwendete Folie nennt sich "Rapid Teck® brushed Titanium grau". Welcher Hersteller dahinter steckt würde ich auch gern wissen. Es steht nichts auf der Rückseite drauf. Für den angebotenen Handelspreis kann ich nur sagen, Preis-Leistung top.


Verbindung Front und Deckplatte oben unten mit dem Grundgehäuse:
Die Chassis werden in exakt ausgerichteter Position am Grundgehäuse befestigt. Die Front und die Deckel werden dann vom Gehäuseinneren an mehreren Punkten verschraubt. Ich muss aber aufpassen, dass mir keine zu lange Schraube in die Finger kommt. Das wäre...nee darüber möchte ich nicht einmal nachdenken. 😉
Die Rückseite vom Lautsprecher ist quasi der Zugang zu allem. Schnell mal ein Chassis ausbauen, ist nicht.

Abschließende Messungen:
Da heißt es, Geduld haben. Die Elektrokomponenten (Netzteil, Endstufen und DSP) sind noch auf der Reise. Und irgendwie scheint der Weg aus Fernost zu mir in Coronazeiten besonders weit zu sein.

Diffusor:
Ich bin noch am überlegen ob ich den überhaupt noch benötige.
Ich hab mit rosa rauschen etwas rumgespielt und verglichen. Fazit:
Klar sind messtechnisch Unterschiede zu sehen, aber diese mit dem Gehör wahrnehmen und dann noch zu bewerten was besser oder schlechter, richtig oder falsch ist, ist kaum möglich.
Ja, mit Diffusor gibt es einen minimalen Pegelabfall im hohen Frequenzbereich. Ist aber leicht auszugleichen. Was das Auschwingverhalten betrifft muss ich nochmal Messungen durchführen, ich hab mich nur auf Frequenzgang und Abstrahlverhalten fokussiert.

Gruß Daniel