Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Residuumbass - virtueller Tiefbass
Und die Messungen von hifi-test sehen jetzt auch nicht so schlecht aus (das Abfallen im Bassbereich könnte ganz gut durch den Raum kompensiert werden).
Der Hohe Klirr im Bassbereich wurde ja von Rainer bereits angesprochen.
Das würde mich mal interessieren, wie störend der sich tatsächlich auswirkt oder nicht. Vielleicht sorgt ja gerade die Verzerrung in den ganzen tiefe Frequenzen für intensiven Darstellung des Basses.
Ernsthaft!:
Dieser Trick wird gerne von Tontechnikern genutzt, um dem Hörer mehr Bass zu suggerieren, als eigentlich da ist. Gibt sogar extra Plug-ins (zB R-Bass von Waves) mit denen man bestimmten Bassfrequenzen eines Instruments Obertöne (also Verzerrungen) zufügen kann, um es "größer" wirken zu lassen.
https://www.waves.com/plugins/renaissance-bass#mixing-beats-vocals-renaissance-plugins-marioso
Allerdings zeigt ein ähnlich anmutender Lautsprecher mit dem W5 (scheinbar als klassisches Horn) auch eine gute Bass-Performance, wenn man denn den Messungen glauben will:
https://www.oaudio.de/lautsprecherbausaetze/breitbandlautsprecher/horn-lautsprecher/w5-horn-2106-bausatz.html
Ernsthaft!:
Dieser Trick wird gerne von Tontechnikern genutzt, um dem Hörer mehr Bass zu suggerieren, als eigentlich da ist. Gibt sogar extra Plug-ins (zB R-Bass von Waves) mit denen man bestimmten Bassfrequenzen eines Instruments Obertöne (also Verzerrungen) zufügen kann, um es "größer" wirken zu lassen.
Guter Punkt !!!!! Daran musste ich auch denke, als ich die 4-5% Klirrfaktor so um und oberhalb von 100Hz gesehen habe. Das ist ein DSP Feature in modernen Bluetooth-Baustein für ein paar Euro mit denen auch BOSE, JBL und Konsorten aus ihren Miniboxen den überraschenden Bass zaubern. Nervt aber auf Dauer.
Guter Punkt !!!!! Daran musste ich auch denke, als ich die 4-5% Klirrfaktor so um und oberhalb von 100Hz gesehen habe. Das ist ein DSP Feature in modernen Bluetooth-Baustein für ein paar Euro mit denen auch BOSE, JBL und Konsorten aus ihren Miniboxen den überraschenden Bass zaubern. Nervt aber auf Dauer.
Tatsächlich ist mir die Idee beim Lautsprecherbau bisher nicht gekommen, da natürlich erstmal die Prämisse gilt "so wenig Verzerrung wie möglich".
Als ich noch Musik selber abgemischt habe, war dies allerdings ein beliebter "Trick" um mehr Bass vorzugaukeln;
Es spielen hier mMn 2 psychoakustische Phänomene zusammen:
Zum einen ist unser Gehör besonders im kritischen Sprachbereich auf die störende Wahrnehmen von Verzerrung ausgelegt.
Das heißt nicht, dass Obertöne von tiefen Schwingungen (<100 Hz) nicht auch wahrgenommen werden (die Obertöne liegen schließlich bei 200, 400, 800Hz), aber halt nicht als störend, sondern als natürlich dazugehörend; jedem lauten, tiefen Signal geht in der "natur" immer mit Verzerrungen einher.
Der Trick ist, selbst wenn unser Gehör nur die Obertöne (/Verzerrungen) der tiefen Schwingungen hört, geht unser Kopf davon aus, dass die tiefen Töne trotzdem da sind. Zumal die Empfindlich unseres Gehörs unter 100Hz schnell nachlässt.
Ich werde es einfach mal ausprobieren. APO-EQ kann auch VST-Plugin laden. Ich lade einfach mal den R-Bass und schaue wie sich Oberschwingungen von tiefen Tönen auf das Gehörte auswirken.
Hier ein Link zur Funktionsweise von R-Bass (ist zwar russisch, aber die Bilder sind sehr aussagekräftig):
http://wikisound.org/Waves_RBass
APO-EQ kann auch VST-Plugin laden. Ich lade einfach mal den R-Bass und schaue wie sich Oberschwingungen von tiefen Tönen auf das Gehörte auswirken.
Das geht? Jetzt hat sich der Unsinn hier ja doch noch gelohnt :prost:. Bitte berichten. Vielleicht in einem neuen Thema. Das wäre hier sonst OT vom OT vom OT .....
In bin ziemlich sicher, dass die DSPs in Bluetooth ICs das so machen. Ich habe dazu mehrere Beschreibungen gelesen, die genau darauf hinausliefen. Das hört man auch. Das hört sich zwar imposant nach mehr Bass an, nach einer Weile fällt aber auf, dass es immer das gleiche Geblubber ist und die Differenzierung fehlt. ...ist natürlich nicht so offensichtlich wie hier beschrieben. Wenn man es für einzelne Instrumente macht, macht das wahrscheinlich mehr Sinn.
Das geht? Jetzt hat sich der Unsinn hier ja doch noch gelohnt :prost:. Bitte berichten. Vielleicht in einem neuen Thema. Das wäre hier sonst OT vom OT vom OT .....
Stimmt.
Mach ich ein neues Thema zu auf.
ton-feile
28.04.2020, 10:39
Spannendes Thema! :)
Da komme ich dann gerne dazu.
Liebe Grüße :prost:
Rainer
phase_accurate
28.04.2020, 11:14
Ich finde es ziemlich interessant, wie sich diese Ideen zur Ausnutzung des Residuumhörens entwickelt haben.
Eine relativ alte Anwendung sind Kirchenorgeln, bei denen aus Platzmangel die tiefsten Töne als Differenztöne gebildet werden - also mit zwei grossen anstatt einer riesigen Orgelpfeife..
In den Fünfzigern gab es dann einmal einen Vorschlag in Wireless World, wo mit einer Triode, die "im Knie" betrieben wurde, genau so etwas bezweckt werden sollte. In den Neunzigern hatte das dann jemand ausgegraben und es wurde im gleichen Magazin wieder diskutiert mit der Schlussfolgerung, dass man die Finger davon lassen sollte.
Und nun ist es wieder in Mode wegen all den Brüllwürfeln. Interessant, wie sich alles immer wiederholt …….
Ein bedeutender Nachteil der Methode ist m.E. dass es zu erhöhter IMD führt wenn mehr als ein Ton im Bassbereich gespielt wird.
Aber die schlimmste Methode für Pseudobass ist es noch lange nicht. Von Philips gab es mal so eine Einrichtung mit einem sehr schmalbandigen aber wirkungsgradstarken Basstreiber, der entsprechend angesteuert wird mit einem Signal, das aus dem echten Bassignal synthetisiert wird. Also eine Art modifizierter One Note Bass im wahrsten Sinne des Wortes.
Gruss
Charles
... sehr schmalbandigen aber wirkungsgradstarken Basstreiber, der entsprechend angesteuert wird mit einem Signal, das aus dem echten Bassignal synthetisiert wird. Also eine Art modifizierter One Note Bass im wahrsten Sinne des Wortes.
Gruss
Charles
Hallo Charles!
So weit weg sind wir mit einigen Subs davon ja nicht.
Gruß
Arnim
Herzlichen Dank! Ich finde es absolut super, was hier in den letzten ca. 10 Beiträgen zusammen gekommen ist. Wenn man bedenkt, dass das auch kurz vor einer Schließung war. Das mit den Oberbassklirr, Residuumhören etc. war auch letztes Jahr beim Klippel Seminar sehr deutlich herausgearbeitet worden. Das Klippel LS-Modell ist mittlerer Weile so fein und detailliert...weit ab von den TSP-Parametern, dass man Verzerrungen auf physikalische Phänomene zurückführen und isolieren kann. Und da gibt es tatsächlich Verzerrungen die etwas "besser" klingen lassen können....auf der anderen Seite aber auch richtig hässliche, die man nicht hören will. Großes Lob an Klippel und seine Leute, die da so akribisch sind!
phase_accurate
28.04.2020, 14:37
Zu dem Residuumhören: Ich habe das AES Paper wieder gefunden, wo es um die Pseudobass Prinzipien geht. Es heisst
The Application of Illusions and Psychoacoustics to Small Loudspeaker Configurations
Ist zum Teil schon etwas "frankensteinisch". ;)
Gruss
Charles
MOD LarsNL
28.04.2020, 15:01
Hallo zusammen,
ich habe einige Beiträge aus dem Fusion-Thread, die sich um den Residuumbass drehen, hier zur weiteren Diskussion zusammengefasst. Einige Beiträge, die sich auf beide Themen bezogen, habe ich entsprechend gekürzt, um die Zweige zu trennen.
Schönen Gruß,
Lars
Hier ist zur Einführung ein recht brauchbarer Link zu Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Residualton
ton-feile
28.04.2020, 17:10
Habs mal für 50Hz nachgewastelt (150+100).
Spur3 ist die Summe aus 150Hz und 100Hz.
Auf Spur4 dann ein 50Hz Sinus zum vergleichen.
Ich finde, die Schwebung ist schön zu sehen.
54418
Viele Grüße
Rainer
Habs mal für 50Hz nachgewastelt (150+100).
schönes Beispiel .... kannst Du die Spur 3 nicht auch als Audiofile abspeichern und hier einstellen?
Also mein Auge sieht da doch deutliche Unterschiede zwischen Spur 3 und 4 (Ich weiss natürlich was Du meinst). Aber ich glaube mein Ohr ist da leichter zu täuschen.
ton-feile
28.04.2020, 18:00
So, aber jetzt.
Mir kam nur gerade, dass 200Hz+100Hz alleine kein besonders gutes Beispiel für eine 100Hz Schwebung ist. ;)
Deshalb habe ich für die 100Hz noch ein paar Pärchen mehr gewastelt.
100+200
200+300
300+400
900+1000
Peakdarstellung:
54432
Powerdarstellung:
54433
Die summierten Spuren habe ich als 48/24.WAVs rausgerechnet und in ein ZIP-Archiv gepackt.
Hier ist der DL-Link:
https://wetransfer.com/downloads/fe2f3b8d76f3afa3996e1ff57ad5a68920200428162435/1fe6d0a957e01170771430083c860c4120200428162508/f8ba95?utm_campaign=WT_email_tracking&utm_content=general&utm_medium=download_button&utm_source=notify_recipient_email
Viele Grüße
Rainer
(https://wetransfer.com/downloads/1ffe31e8d89730e826761958d0e519e320200428155337/fa0963)
Ohne das jetzt wissenschaftlich belegen zu können:
Die Schwebungsgeschichte hat IMHO mit Residuumhören eher nichts zu tun.
So weit mein Verständnis reicht, werden durch Schwebung ja sehr wohl physikalisch Töne erzeugt, wohingegen das Residuumhören eine reine Gehirnleistung ist. Man hört dann Töne, die eben NICHT physikalisch vorhanden sind. Oder?
Und sobald der residuumgehörte Ton dann wirklich physikalisch vorhanden ist, merkt man den Betrug (;)) sofort.
Gruß
Bernhard
Jo ....Herzlichen Dank Rainer ...Spitze ....echter Mehrwert. Sehr anschaulich ..... äh anhörlich ....
Mit welchem Tool hast Du das gemacht? Müsste eigentlich mit jedem Mehrspurrecorderprogramm gehen.
@kboe .... ne ...schau nochmal in den Wikipedialink. Da entsteht eine physikalischer Ton. Ich glaube das wird manchmal auch Schwebung genannt. Jedenfalls ist das wirklich ein tiefer Ton. Schau mal nach der Periode/Wellenlänge. Er klingt nur vielleicht etwas heller im Vergleich zum reinen Sinuston gleicher Höhe, weil da noch Obertöne mit drin sind. Der Ton klingt auch deutlich anders als ein Sinuston.
Jetzt verstehe ich nur (mindestens) zwei Sachen noch nicht so richtig.
1) Wie rechnet sich der DSP die Musik um. Der Rainer fängt ja quasi mit zwei höherfrequenten Signalen an und addiert die zusammen. Der DSP kriegt ein 50Hz Ton und muss daraus jetzt einen 100Hz und ein 150 Hz Ton machen. Und dann noch den 50Hz Ton wegfiltern - aber gut ... letzteres kann er.
2) Wieso kann der Lautsprecher den Ton nun mit weniger Hub und Auslastung wiedergeben ...... ich glaube, weil der 100Hz und der 150Hz Ton höher sind und weniger Hub für die gleiche Lautstärke brauchen.
Spannend...
phase_accurate
28.04.2020, 20:19
Hallo Michael
1)
Entweder mit krummen Kennlinien (ja genau: gezielt Klirr erzeugen) oder mit potenzieren des Tieftonanteils des Originalsignals. Danach muss das Signal noch hochpassgefiltert werden.
2)
Genauso ist es. Die höheren Töne können ohne weiteres mit kleinen LS abgestrahlt werden. Der ursprüngliche Grundton entsteht im Gehör.
Gruss
Charles
1)
Entweder mit krummen Kennlinien (ja genau: gezielt Klirr erzeugen) oder mit potenzieren des Tieftonanteils des Originalsignals. Danach muss das Signal noch hochpassgefiltert werden.
2)
.......... Der ursprüngliche Grundton entsteht im Gehör.
Danke ....
1) so in der Art mit krummen Kennlinien hatte ich mir das gedacht. Aber da muss man dann ja schon ein bischen Hirnschmalz reinstecken, damit man quasi nur den doppelten und den dreifachen Oberton bekommt ... andere Obertöne sind ja nicht erwünscht ...oder denke ich falsch? In dem Link von Draakon sieht es aber nach vielen Obertönen aus.
2) ..... "entsteht im Gehör" .... das war ja wohl die Frage von kboe. Ich denke ... ne, sobald es den Lautsprecher verlässt ist es schon ein tiefer Ton ...nicht erst im Gehör. Sehe ich das falsch?
Ab hier noch mal mein Neu-Einstieg!
Wer sich fragt, was das ganze hier soll:
Der Thread ist eine Auskopplung aus diesem Thread:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20434-Mal-wieder-Fusion
Dort ging es u.a. darum, ob die von hifi-test gemessenen Verzerrungen im Bass Bereich eines Fusion-Lautsprechers zum positiven Höreindruck eines "größeren" Basses beitragen können.
Die These:
"Gezielte Verzerrungen/ hinzugefügte Obertöne im Bass-Bereich (unter ca 160 Hz) können einen positiven Eindruck auf das Hörempfinden haben."
Die Versuchsanordnung:
Ich habe zwar ein wenig rumprobieren müssen, aber es möglich, dass jeder, der will, mitmachen kann!
Ein Plugin, dass diesen psychoakustischen Effekt sehr gut nachbildet und auch in vielen Studios sehr beliebt ist "R-Bass" von Waves.
Ich habe gerade noch nach Alternativen gesucht, aber der (patentierte) Effekt ist beim R-Bass schon sehr gut gemacht.
Ihr braucht einen Windows PC oder Notebook, das irgendwie Lautsprecher dran hat.
Wer den Effekt mit seinen "richtigen" Lautsprechern ausprobieren will, sollte natürlich seine Anlage mit dem Computer irgendwie verbunden haben.
Installation
Wer mitmachen will, muss 2 Programme runterladen und sich bei einem davon registrieren.
Die Anbieter (Waves und Cockos) sind allerdings seriöse Firmen aus der Studio-Szene.
los gehts:
1. "reaper" runterladen und installieren.
Reaper ist eine DAW (Digital-Audio-Worstation) und ein must-have für Musik-Technik-Begeisterte (EQs, Analyser und vieles vieles mehr mit an Board)
Der Download geht fix und das Programm kann kostenlos beliebig lang komplett frei nutzbar im Evaluierungs-Modus laufen:
http://reaper.fm/download.php
2. Waves R-Bass runterladen
Ist leider etwas komplizierter, da sich Waves vor Raubkopierern schützen will.
Die Demo-Version von R-Bass ist 7 Tage umsonst nutzbar.
https://www.waves.com/plugins/renaissance-bass#mixing-beats-vocals-renaissance-plugins-marioso
auf der rechten Seite "Get Demo"-> registrieren-> waves central runterladen -> einloggen -> R Bass Demo runterladen :rolleyes:
Den Effekt ausprobieren
Reaper starten.
Warten, "Still Evaluating" auswählen
Einen neuen Track anlegen (Str+T drücken)
Die Effekte für den Track öffnen (auf "FX" klicken)
54434
VST ReaEQ (Cockos) auswählen und mit "OK" bestätigen:
54435
Gain auf ca. -12 dB stellen (um Übersteuern zu vermeiden):
54436
Einen weiteren Effekt hinzufügen (unten links auf "add" klicken):
54437
Diesmal den Effekt "VST: RBass Stereo (Waves)" auswählen:
54442
Zum Starten könnt ihr Frequenz auf ca. 140 Hz stellen (je nach verwendeten Lautsprecher auch tiefer) und die Intensity vorsichtig hochdrehen:
Wichtig! Gain erstmal runterdrehen, um eure Lautsprecher vor übersteuerten Signalen zu schützen!
(je höher ihr die Intensity stellt, um so mehr müsst ihr den Gain runterdrehen)
Jetzt müsst ihr ihr nur noch eine mp3 oder eine .wav-Datei eurer Wahl von eurem PC auf die Spur ziehen:
54443
Unten links könnt ihr jetzt auf den play-button drücken, um die Wiedergabe zu starten.
Mit dem Häkchen vor dem Effekt könnt ihr den R-Bass-Effekt an und ausschalten.
Mit den Parametern des R-Bass könnt ihr beliebig spielen, aber bitte Übersteuerungen vermeiden!
Es ist auch möglich einen 2. oder 3. R-Bass für eine andere Frequenz einzubinden.
Ich bin gespannt auf eure Höreindrücke!
PS:
Danke an Lars fürs Outsourcen des Threads!
Wußte gar nicht, dass es dafür den Begriff "Residuumbass" gibt! :D
Die Schwebung kennt man(n) ja vom Stimmen der Gitarre, die kann man(n) ja am auch spüren.
Tatsächlich entstehen ja sehr tiefe Frequenzen/ Schwebungen. Die Grundtöne hört man aber ja trotzdem. Ich kann mir das schlecht vorstellen wue man das einsetzt das gezielt der Bass entsteht ohne das die Grundtöne zu stark in den Vordergrund treten.
Bei elektronischer Musik (binaural beats) mag das gehen, aber bei Klassik...?
Vielleicht wäre da mal ein Hörbeispiel schön wo so etwas gezielt eingesetzt wird.
Aufgedickter Oberbass suggeriert ja auch mehr als da ist. Das Gehirn denkt die fehlende Quinte, Oktave oder wss einfach dazu. Wenn jetzt die Oberwelle(n) zum Grundton leicht anzerrt ist das ggf. authentischer/plausibler für das Gehirn sich den Grundton zu synthetisieren.
Gruß
Arnim
Ja das .... entsteht im Gehör .... ist genau meine Frage.
Ist Residuumhören die gehirnliche Aufbereitung der physikalisch sehr wohl vorhandenen Schwebung, oder eine gehirnliche Meisterleistung, die aus bestimmten vorhandenen Signalen einen tiefen Ton generiert, der eben nicht ( mit nennenswertem Pegel ) vorhanden ist?
Das Beispiel im wiki Artikel mit dem Betreten der Kathetrale kann ich voll und ganz nachvollziehen, nur meine Frage beantwortet es auch nicht....
Gruß
Bernhard
Hallo Rainer,
wow, den Effekt so nachzubilden ist schon nicht schlecht!
Bei dem Experiment mit R-Bass wird der Effekt halt in Echtzeit auf die Musik draufgerechnet.
Dafür ist es nicht ganz transparent, was R-Bass tatsächlich alles macht.
https://patents.google.com/patent/US5930373
ton-feile
28.04.2020, 21:19
Hallo Zusammen,
nachdem das Thema mit Residuumbass betitelt war, bin ich eben darauf eingegangen...
Eigentlich ging es (in dem anderen Thread) nach meinem Verständnis darum, die Spur zum tiefen Bass, der von den Lautsprechern nicht mehr reproduziert werden kann, hörpsychologisch über die künstlich erzeugten Obertöne zu legen.
Es kann sogar uU ein Hochpassfilter zum Einsatz kommen, der den Grundton entfernt.
Der fehlt dann zwar, aber die Obertöne sind da, legen die Spur und das Gehirn rechnet sich dann eben den Grundton subjektiv dazu.
Man könnte ja einfach mal das Renaissance Bass PlugIn (MaxxBass soll ähnliches tun) mit einem reinen Sinus (Grundton) füttern und dann per Analyzer schauen, was so an Obertönen erzeugt wird...
Die geraden Obertöne (ungeraden Harmonischen) werden vermutlich wohl weniger vertreten sein.
Die Waves PlugIns habe ich leider nur auf Arbeit.
Das freie VST PlugIn "Baxxpander" funktioniert aber angeblich zumindest so ähnlich.
https://www.uv.es/ruizcan/#
Das habe ich jetzt mal gezogen und mit "VST to RTAS Adapter" umgewrapped, damit es in meinem ProTools nutzbar ist.
Mal sehen, was das so tut...
Viele Grüße :prost:
Rainer
Eigentlich ging es (in dem anderen Thread) nach meinem Verständnis darum, die Spur zum tiefen Bass, der von den Lautsprechern nicht mehr reproduziert werden kann, hörpsychologisch über die künstlich erzeugten Obertöne zu legen.
mmmmhhh :confused: ...also der Titel hier geht auf einen Vorschlag von mir zurück. Aber so sicher bin ich in dieser Materie nicht. Ich denke ...immer noch .... dass das derselbe Effekt ist. Nur Du hast aus den Obertönen einen tieferen Grundton erzeugt und in die andere Richtung werden halt zu den tiefen Tönen die Obertöne erzeugt, damit Du später im Ohr meinst die tiefen Töne zu hören. Aber eigentlich ist das beides dasselbe. Oder?
Hallo Rainer,
das Baxxpander sieht auch gut aus!
Werde ich mal ausprobieren.
Prinzipiell kann man VST-Effekte auch sehr einfach in APO-EQ einbinden:
54448
Leider ist APO-EQ etwas wählerisch mit den VSTs.
Ich werde die nächsten Tage noch ein wenig rumprobieren.
Wenn es tatsächlich klanglich einen Mehrwert haben sollte (man kann den Effekt ja auch nur dezent einsetzen), werde ich ihn vielleicht in meinem nächsten Lautsprecher-Projekt integrieren, um es etwas "größer" klingen zu lassen. ;)
The Missing Fundamental,
bei 1:43 ein Beispiel wenn der Grundton fehlt,nur die Obertöne da sind
https://www.youtube.com/watch?v=0amvhGzeCnQ
(https://www.youtube.com/watch?v=0amvhGzeCnQ)
https://de.wikipedia.org/wiki/Sound_Retrieval_System
Den SRS Trubass kann man auch bei einigen Yamaha Soundprojektoren mehrstufig aktivieren, wenn man möchte.
Kenwood verbaute den auch früher in seinen AV Receivern
Spannend was hier alles an Info zusammenfliesst. So macht das Spass.
Ich hoffe, ich komme morgen mal dazu so ein VST zu installieren.
So ....ich habe es geschafft den Basspander
https://www.kvraudio.com/product/baxxpander_by_elogoxa
zu installieren. Allerdings gibt es den für Windows nur für 32bit :(. Mein System ist aber ein 64bit System. Dafür habe ich dann den jBrider gefunden.
https://jstuff.wordpress.com/jbridge/
Der kann dass dann einbinden. Demo für 20 Minuten ...Vollversion kostet 15 $.
Das ganze lässt sich kinderleicht in EqualizerAPO als VST einbinden. Da war nix hakelig, nachdem ich den jBridger installiert hatte. Echt wieder schön gemacht. Ich liebe Equalizer APO.
Die Bedienbarkeit vom Basspander ist eine Katastrophe .... verspielt und einfach nur nervig. Potis mit der Maus bedienen .... ein nachgebildeter Schalter, der sich aber wie ein Taster verhält und den Status daneben irgendwie versteckt anzeigt ..... da hat sich einer mit schlechtem Geschmack ausgetobt.
Aber es grummelt schon mal recht schön. Ich habe es aber erstmal nicht geschafft den Effekt auf fast Null zu stellen. Das war jeweils deutlich anderes und nicht nur Bass. Weitere Hörtests müssen bis morgen warten, weil ich darf jetzt kein Krach mehr machen ....... :(
Wer mitmachen will, muss 2 Programme runterladen und sich bei einem davon registrieren.
Die Anbieter (Waves und Cockos) sind allerdings seriöse Firmen aus der Studio-Szene.
Warum hast Du Dich jetzt so entschieden? Was spricht gegen die EqualizerAPO Methode? Deine Methode klingt für mich erstmal aufwendiger. Naja, jedenfalls für mich, da ich hier eh am Computer sitze und über EqualizerAPO ganz brauchbare Lautsprecher am PC betreibe.
Hallo Michael,
da hast du recht.
In Apo-EQ* ein VST einzubinden ist einfacher (wenn es denn unterstützt wird).
Ich habe gestern nach einer guten Alternative für R-Bass in verschiedenen Foren gesucht und zwar einiges gefunden, aber nichts, dass wirklich gut aussah.
R-Bass scheint da tatsächlich der Studio-Standard zu sein.
R-Bass läuft leider nicht APO-EQ, da Waves wieder Absicherungen wegen Kopierschutz verwenden.
Daher habe ich Methode gepostet, von der ich weiß, dass sie gute Ergbnisse liefert.
*und ja, APO ist schon echt richtig gut! :prost:
Was vielen nicht wissen: mit dem VST-Support lassen sich unheimlich viele richtige gute Effekte einbinden (z.B. Sättigungs-Effekte, phasen-lineare EQs,...) und auch richtig guter Analyser.
*und ja, APO ist schon echt richtig gut! :prost:
Was vielen nicht wissen: mit dem VST-Support lassen sich unheimlich viele richtige gute Effekte einbinden (z.B. Sättigungs-Effekte, phasen-lineare EQs,...) und auch richtig guter Analyser.
Die Welt entdecke ich gerade ...ja, da gibt es tolle Sache. Damit bringt man ja auch EqualizerAPO nochmal auf ein anderes Level.
Natürlich sind viele VST-Effekte in erster Linie zur Soundgestaltung.
Aber dezent eingesetzt können sie vll auch für den einen oder anderen beim Musikhören interessant sein.
ReaPlugins (z.T gleich mit Anlyser dabei).
Sehen zwar auf den ersten Blick recht unspektakulär aus, können aber einiges. Sind umsonst und gleich bei reaper mit dabei. Können aber auch separat runtergeladen werden:
https://www.reaper.fm/reaplugs/
Sättigung könnte dezent eingesetzt interessant sein (damit kann man je nach Wunsch einen Röhrenverstärker simulieren ;)):
https://thehomerecordings.com/best-16-free-distortion-vst-plugins/
https://bedroomproducersblog.com/2011/04/24/bpb-freeware-studio-best-free-tapetubeanalog-saturation-vst-plugins/
Profi EQs (nicht umsonst)
https://www.delamar.de/faq/linear-phase-eq-30505/
https://www.fabfilter.com/products/pro-q-3-equalizer-plug-in
(https://www.fabfilter.com/products/pro-q-3-equalizer-plug-in)Edit:
oder hier ein Vinyl-Schalplatten-Simulator. Damit kann man bei Bedarf eine moderne digitale Aufnahme nach vintage klingen lassen.
Damit spart man sich den Plattenspieler! :D Man kann sogar einstellen, wie viel Staub auf der Schallplatte sein soll!
https://www.izotope.com/en/products/vinyl.html
Sättigung könnte dezent eingesetzt interessant sein (damit kann man je nach Wunsch einen Röhrenverstärker simulieren ;)):
Es sind schon Leute für weniger schlimme Aussagen gelyncht worden :rtfm:.
:D
Damit spart man sich den Plattenspieler! :D Man kann sogar einstellen, wie viel Staub auf der Schallplatte sein soll!
Du liebst die Gefahr ....
hey, ich hab extra viele smileys gesetzt! ;)
wahrscheinlich wird der vst-effekt nicht den geliebten Röhrenamp oder Plattenspieler ersetzen können.
Aber ausprobieren kann man es. Viele VSTs sind umsonst.
Ich war häufig schon überrascht, wie gut sich der Klang von alten analogen Schaltungen als IR (Impuls Response) einfangen lässt.
Gibt viele VSTs, die das nutzen.
Schau mal, Celestion bietet sogar Impuls Responces an, um ihre eigenen vintage Lautsprecher zu emulieren (geht allerdings primär um Gitarren-Lautsprecher-Aufnahmen):
https://www.celestionplus.com/product/vintage-30-collection/
https://www.youtube.com/watch?v=k2AnBSBHzIA
So, den Basspander habe ich mal ganz praktisch getestet. Der Effekt ist deutlich und braucht keine Goldöhrchen. Ich habe ihn in das bestehende Setup für meine "Computer" Basslautsprecher integriert. Als Basstöner werkelt da je ein TB W5-1138smf in 2-3 Liter CB für alles unter 300Hz. Also eigentlich die richtige Umgebung für so ein bischen Bassboost ohne HighEnd Anspruch. Dazu ein Breitbänder für alles oberhalb 300Hz. Per Equalizer-APO ist die Weiche implementiert und der Bass ist so (mittels Hochpass mit grossem Q) entzerrt, dass er normal bis ca. 50 Hz runter "gequält" wird. Im Desktop Modus brauch ich nicht soviel Pegel, da geht das.
Zunächst habe ich den Basspander mittels VST einfach noch zusätzlich in den Basszweig mit reingehängt. Mittels der Bedienelement des Basspanders habe ich es nicht hingekriegt den Effekt auch nur in die Nähe von null zu reduzieren. Wenn man ordentlich viel Bass will, ist der Effekt echt nicht schlecht, auch auf normale Musik angewendet. Da ist nix augenfällig verkehrt und es grummelt halt schön ...echter Wow-Effekt garantiert.
Jetzt war ich mit dem Bass meiner Lösung eigentlich nie unzufrieden. Aber, wenn man sich an das satte Gegrummel gewöhnt hatte und man schaltet um auf normales Setup denkt man zuerst: "noe ...so ist zu dünn".
Um also noch genauer zu verstehen, wie dass so klingt habe ich mir dann folgende Strategie ausgedacht. Ich habe ein neues Setup (Sbp) in Equalizer APO definiert mit Basspander als letzte Maßnahme im Basszweig und dafür habe ich den Bass früher und ohne Anhebung aus dem Renn genommen. Und zwar so, dass so vom optischen Eindruck her sich die Auslenkung des Bass im selben Rahmen bewegt (das war so bei zwei HP hintereinander und etwa 65 Hz und einem Q von 0,7 der Fall) . Auch akustisch klang das im ersten Moment nach ungefähr gleich viel Bass. Sinn der Sache war es also zu hören was sich verändert ohne von der Zunahme des satten Basses irritiert zu werden.
Dabei schnitt der Basspander dann allerdings schlechter ab. Das normale Setup klingt souveräner und tiefer ...(nicht mächtiger, aber tiefer). Vergleichbar mit dem Erlebniss einen 15´´als TT zu höhren .... eben locker aus dem Ärmel. Das neue Setup klang im direktem Vergleich etwas heller und gequälter. Ich will übrigens keineswegs behaupten, das mein TT mit dem normalen Setup mit einem 15´´ TT mithalten kann ....aber der Unterschied zwischen ohne/mit Basspander ging halt so in diese Richtung. Vielleicht komme ich dazu mir das auch mal messtechnisch anzuschauen (siehe Rainers Vorschlag). Jedenfalls fand ich es zu vordergründig und zu schlecht um es dauerhaft einzubauen, aber für kleine Bluetoothboxen kann sowas Sinn machen.
Die Celestion Files interessieren mich auch. Hat die mal jemand ausprobiert?
Hallo Franky,
die Celestion-Impuls IR habe ich nicht ausprobiert.
Aber ich habe früher viel mit anderen IRs gearbeitet, um direkt aufgenommenden E-Gitarren-Spuren nach einem einem echten Gitarrenverstärker klingen zu lassen.
Der Trick bei den IRs, die ich genutzt habe, ist das die IR die gesamte Aufnahmesituation mit berücksichtigt: Lautsprecher, Raum und Mikrofon.
Ist schon sehr lustig, was sich damit alles anstellen lässt.
Mit IRs lassen sich auch sehr guten Nachbildungen von ganzen Konzertsälen oder Aufnahmestudios erstellen.
Hallo Michael,
und was ist dein Fazit zum virtuellen Bass?
Also doch eher ohne?
und was ist dein Fazit zum virtuellen Bass?
Also doch eher ohne?
Ein Fazit zum Thema virtuellen Bass habe ich noch nicht. Also ich schau mal, ob ich noch was anderes ans laufen kriege. Eher ein Fazit zum Basspander: Die TB brauchen keinen Basspander. Alles was es braucht können die alleine besser. Wenn man mal Lust hat auf viel Bass, kann man den reinhängen. Aber auf Dauer eher nicht. .... Ganz gut fand ich Basspander noch, wenn man sehr leise hört.
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