PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorhandene Treiberlöcher/Einfräsungen vergrößern



LarsNL
28.04.2020, 17:18
Hallo zusammen,

wer kennt es nicht? Da hat man sich gerade aus Restbeständen eine schöne Boombox gebaut und dann meint man es beim Einspielen etwas zu gut und zerschießt sich einen Treiber... :eek:

In meinem Fall war es ein Omnes Audio BB 3.01, der jetzt leider bei höheren Pegeln hässlich hörbar anschlägt:
54424

Was tun? Im Fundus hatte ich noch ein Paar BB3AL aus dem gleichen Haus, dummerweise hat der aber einen gut 5mm größeren Korbumfang:
54425

Wie also größer fräsen? 5mm in Handarbeit schleifen dauert Jahre und wird sowieso nicht gleichmäßig, der Fräßzirkel musste also wieder ran. Glücklicherweise hat das Gehäuse eine verschraubte Rückwand, so dass ich auch von hinten an die Schallwand konnte:
54426

Ich habe dann für beide Öffnungen einen passenden Streifen aus 6mm MDF geschnitten und von hinten an die Rückwand geschraubt:
54427

Dadurch war der Mittelpunkt der Öffnung wieder abgedeckt und ich konnte eine neue Mittenbohrung als Drehachse für den Zirkel anbringen:
54428

Der Fräszirkel hatte damit wieder eine Führung, so dass die neuen größeren Öffnungen gefräst werden konnten:
54429

Hat sehr gut geklappt, die neuen Treiber sitzen perfekt:
54430

Die Methode eignet sich natürlich auch für den Chassisaustausch bei Fertiggehäusen oder bei kaputten Chassis, deren Ersatz größer ist. Voraussetzung ist, dass man ausreichend gut von innen an die Schallwand kommt, bei entsprechend großer Tieftöner-Öffnung geht das wahrscheinlich auch ohne abnehmbare Rückwand.

Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen... :built:

Schönen Gruß,
Lars

Don Key
28.04.2020, 17:26
Hihi, hab' ich auch schon machen müssen, allerdings bei einem kpl. verleimten Gehäuse.
Lösung war aber ähnlich, ich habe eine 10x10 Leiste so lang abgesägt, dass ich sie durch's Chassis-Einbauloch schieben konnte und dann ihre beiden Enden von innen / hinten angeleimt.
5er Mittelloch rein und vorsichtig (mit mögl. wenig Druck auf den Fräszirkelmittelpunkt) im Kreis gefräst.
Zum Schluß entweder die Leiste an den Einbaulochrändern absägen und die angeleimten Leistenreste d'rinnen lassen, oder wie in meinem Fall, einfach nach innen abschlagen und wieder 'rausnehmen. Geht.

ThomasF
28.04.2020, 17:29
Hallo Lars,
danke schön.
eine Frage hätte ich noch:
Wie hast du dir die Mittelbohrung ins MDF ermittelt?

Gruß
Thomas

Don Key
28.04.2020, 17:38
Entweder try and error mit 'nem Zirkel oder die Befestigungsbohrungen des bisherigen Chassis mit Linien zu einem "X" verbinden.

LarsNL
28.04.2020, 17:38
Hallo Thomas,

entweder neu ausmessen, oder aber zwei diagonale Linien zwischen den vorhandenen Schraublöchern ziehen - wenn Du vorher exakt gebohrt hast, sollte das exakt die Mitte sein.

Schönen Gruß,
Lars

Dirk_H
28.04.2020, 18:39
Sehr hübsch bebildert.:prost:

Kenne ich auch, wenn auch aus anderem Kontext: zu klein gefräst.

Mit 3mm MDF oder 4mm MPX kann man auch vorne aufkleben/nageln, da ja schon eine Einsekung von meist 5mm+ vorhanden ist. Bei meinem Fräszirkel wäre die Zentrierschraube auch etwas kurz für hinten angeleimt.
Bei den meisten Chassis ist der Korbrand so breit, dass man dann zwar einen Teil des Brettchens wegfräst, aber noch genug Auflagefläche bleibt...natürlich mit halbwegs schlankem Fräser (bei mir 8mm).

Wenn Nageln, dann ganz am inneren Rand und diese Dinger ohne richtigen Kopf, sonst funkt es (ausprobiert).

PS: Die Mitte zu finden war immer das größte Drama. Von vorn aufgenagelt kann man zum Glück schnell ein neues Brettchen nehmen, wenn die Mitte nicht sauber passt und sein Glück erneut probieren.