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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erstes Selbstbauprojekt



lautsprecher8auer
30.04.2020, 02:24
Guten Abend :prost: ,

als Einstieg in den Lautsprecherbau habe ich mir ein "kleines" Subwoofer Projekt mit einem Dayton RSS315 HF 12" Chassis überlegt.
Das Chassis soll final von einem Crown XLS 1002 PA-Verstärker befeuert werden. Der ist 2-Ohm stabil (Brückbar) und leistet definitiv genug.
So ging es also relativ schnell ans Simulieren per Winisd, bisher steht für mich ein 75l Gehäuse mit Port im Raum.
Der Subwoofer soll Musik wiedergeben und ist nicht für den Heimkinoeinsatz vorgesehen. Zu Raummoden kann ich nichts sagen, zumal der Subwoofer nicht an einen Raum gebunden sein soll -> Abstimmung auf Freifeld.
Im Anhang befindet sich ein Schema von dem geplanten Gehäuse (2D). Bei einer Portöffnung von 35cm X 4cm schlägt Winisd eine länge von ca. 81,7cm vor.
Bevor ich die Gehäuseteile anfertige stellen sich mir aber noch ein paar Fragen:
1. Würdet Ihr das Chassis in einem anderen Gehäuse verwenden? Vielleicht CB statt BR? (Dachte eher an BR, da das Chassis in einer CB bei ca. 45hz schon gut an Lautstärke verliert)
2. Kleidet Ihr den Innenraum eines Subwoofers mit Dämmwolle o.ä. aus?
3. Mache ich irgendwelche groben fehler?
4. Wie sieht es mit verstrebungen im gehäuse aus? Brauche ich welche bei 22mm MDF?

Vielleicht lassen sich ja einige meiner Fragen schnell klären, dafür wäre ich dankbar.

Lg

fosti
30.04.2020, 06:31
Hallo und Willkommen!
Ich bin kein ausgewiesener BR-Spezialist. Inwiefern so ein großer Kanal in die (Volumen-)Abstimmung mit eingeht, werden Dir bestimmt andere noch sagen. Ich würde den in CB verbauen und den Tieftonabfall mit einem EQ begegnen (miniDSP o.ä.). Klar verlierst Du in CB Maximalpegel aber ich sage immer Qualität vor Quantität...das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
:prost:

lautsprecher8auer
30.04.2020, 07:20
Hallo und Willkommen!
Ich bin kein ausgewiesener BR-Spezialist. Inwiefern so ein großer Kanal in die (Volumen-)Abstimmung mit eingeht, werden Dir bestimmt andere noch sagen. Ich würde den in CB verbauen und den Tieftonabfall mit einem EQ begegnen (miniDSP o.ä.). Klar verlierst Du in CB Maximalpegel aber ich sage immer Qualität vor Quantität...das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
:prost:

Hallo fosti,
noch habe ich nicht mit einem DSP gearbeitet. Es fehlt demnach auch einer. Also bin ich schon arg auf ein BR Gehäuse angewiesen, muss ja nicht für die Ewigkeit sein.

Trotzdem Danke
Lg

stefankhh
30.04.2020, 08:08
Moin,
dein Crown XLS 1002 ist, wie die meisten Verstärker, gebrückt nicht 2 Ohm tauglich, das bitte beachten.
Gruss
Stefan

wholefish
30.04.2020, 08:09
Laut seinem EBP (53) eignet sich das Chassis für geschlossene Gehäuse. Allerdings gilt die Formel fs/Qes schon als leicht antiquitiert.
Aber imho ergibt das schon Sinn, wenn ich mir deine Portlänge anschaue. 80cm ist zu lang. Wie willst du das ins Gehäuse integrieren?

Die Portfläche ist mit 140cm² grundsätzlich ok. 1/3 x SD gilt als Faustformel. Bei Home-Use könnte man imho auch auf 100cm² reduzieren. Dann sollte aber der Port auch nicht länger als 40cm sein.

Bei der Abstimmung des Ports: Bei Bodenports aus Holz kannst du die Simulation vergessen. Die Gehäusewände sorgen für eine "virtuelle Verlängerung" des Ports. Faustregel: Bei Bodenports die Länge un 1/3 reduzieren im Vergleich zum Rohr.

Wenn ich BR mit Port baue, mache ich ein Spanplattentestgehäuse und finde über eine Impedanzmessung zum richtigen Tuning. Holzports kann man halt wahnsinnig schlecht nachträglich ändern.
Die Ersparnis gegenüber einem BR Rohr verfällt durch das Testgehäuse. Ich baue eigentlich nur noch BR Rohre ein, aus diesem Grund. Da trifft die Simulation schon ziemlich genau zu.

Außer, Achtung Spezialfall vielleicht für dich relevant: Wenn du die Portlänge nicht ins Gehäuse bekommst, kannst du die virtuelle Verlängerung natürlich nutzen. Bei Verwendung eines Eckports steigerst du den Effekt sogar noch.
Durch Verwendung eines Eckports bin ich beim Alpine R-W12 auf ein 28hz Tuning gekommen, welches sich durch einen 25cm Eckport ergeben hat. Als Rohr hätte ich dafür 50cm gebraucht, welches aber nicht ins Gehäuse gepasst hätte.

db7mk
30.04.2020, 08:13
Hallo Lautsprecher8auer,

willkommen im Forum.

Ein sehr schönes Beispielprojekt ist hier dokumentiert:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?18811-Die-quot-Dukes-of-Hazzard-quot-oder-GHP-Subs-mit-dem-Omnesaudio-SW12HEX&highlight=sw12hex

Ich glaube Dämmung wird Dir im Frequenzbereich unter 150Hz nicht viel nützen. Ich habe da zumindestens noch nicht Bauten mit Dämmung gesehen.

Vor dem DSP brauchst Du keine Angst haben, wenn Du nicht gerade die Hardcorevariante mit dem Adau1701 wählst.
Der Minidsp oder auch der DSP von Thomann helfen Dir gut bei der Abstimmung.

Wo ich mir aber sicher bin, daß du ein Mikrofon brauchst.

viele Grüße

Markus

Kleinhorn
30.04.2020, 08:35
http://www.hifi-forum.de/viewthread-267-200.html

Scheint der gleiche Lautsprecher zu sein...der Link zu Dayton funzt nicht..fehlt auch ne Ziffer. Aber jede Menge Infos..

22mm MDF würde ich auf jeden Fall nehmen und die Schallwand auch noch etwas dicker. Das Gehäuse ordentlich versteifen.
Mein 12er Bass hat auch 75 Liter Volumen und fühlt sich mit 22 mm Mdf und 34 mm Schallwand ganz wohl. Allerdings BR, da sich der Speaker dafür eignete.
Für einen Kanal muß es nicht Holz sein und der muß auch nicht zwingend in die Kammer. Es gibt schicke Querschnitte für Dunstabzugshauben...

54462Da mir das 100er Rundrohr zu viel Platz einnahm, hab ich das Rohr gegen Kanal getauscht. Das ist der Ausgang von einem 3 Kammer System.

newmir
30.04.2020, 09:19
Grundsätzlich ist ein einzelner Subwoofer eh am ungünstigsten, wenn es um Raummoden geht. Das muss man in Kauf nehmen, wenn man nur einen Subwoofer will. Raummoden führen eher zu einer Bassanhebung (aber es gibt auch Stellen im Raum ....da wird es weniger). Deswegen ist man mit CB (geschlossenes Gehäuse) ohne Kompensation und flachem Abfall oft garnicht so schlecht bedient. Weil mit vollem Pegel hat man halt Stellen da dröhnt es dann ordentlich. Und das ist unangenehmer als ein paar Stellen, wo es zu wenig ist. Verstrebungen bei einem Subwoofer ja, aber quer rüber zur anderen Seite bringt viel mehr als was auf die Wand. Und nicht übertreiben ....da gibt es welche, da bleibt kaum noch Platz für Luft. Und in CB würde ich dämmen .... aber nicht Dämmung auf der Wand, sondern mittendrin und vorallem wegen der virtuellen Volumenvergrößerung. CB hat dann noch den Vorteil, dass Du da mit fiesen Zeug wie Mineralwolle oder Glasswolle arbeiten kannst. In BR dämmen .... da geht es in der Regel eher um stehende Wellen im Gehäuse und bei einem eher würfelförmigen Subwoofer hast Du da eher weniger Probleme.

Christoph Gebhard
30.04.2020, 10:43
Hoi Namensvetter,


Klar verlierst Du in CB Maximalpegel aber ich sage immer Qualität vor Quantität...das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
:prost:

Finde solche Äußerungen unglücklich. Das suggeriert unterschwellig, dass CB nur beim Maximalpegel unterlegen ist. Dem ist aber nicht so. Auf gleichen Frequenzgang entzerrt, ist CB auch bei geringeren Pegeln unterlegen, gerade auch im IMD, einfach weil das Chassis mehr huben muss.

CB ist nur überlegen, wenn ausreichend (sprich: gegen unendlich gehend) Membranfläche zur Verfügung steht. In 99% der Anwendungsfälle, überkompensiert die Hubentlastung und die Wirkungsgradsteigerung von BR alle (theoretischen) Nachteile.

Gruß, Christoph

newmir
30.04.2020, 10:53
CB ist nur überlegen, wenn ausreichend (sprich: gegen unendlich gehend) Membranfläche zur Verfügung steht. In 99% der Anwendungsfälle, überkompensiert die Hubentlastung und die Wirkungsgradsteigerung von BR alle (theoretischen) Nachteile.
Spannende Diskussion .... (wird das :D) ... aber die grundsätzliche Diskussion findet vermutlich besser in einem separatem Thema statt, wenn Ihr das jetzt genau beleuchten wollt.

herr_der_ringe
30.04.2020, 11:18
"soll musik wiedergeben"
dann würde >ich< bei diesem chassis eher auf CB/GHP setzen. hierfür genügen dann ~28ltr (plus ggf. ~1100µF) für ein f3 von ~32hz.

in BR geht der 315HF meiner meinung für musik eher unnötig tief, ist also eher für HK interessant.
:prost:

Christoph Gebhard
30.04.2020, 11:23
Spannende Diskussion .... (wird das :D) ... aber die grundsätzliche Diskussion findet vermutlich besser in einem separatem Thema statt, wenn Ihr das jetzt genau beleuchten wollt.

Ich möchte den Thread auch gar nicht zerbomben. Die Diskussionen gab es ja in allen HiFi-Foren dieser Welt schon zuhauf.
Einmal habe ich auch was gemessen (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?10401-Die-schwerwiegenden-Nachteile-von-Ba%DFreflex-Lautsprechern&p=142162&viewfull=1#post142162), was sich mit meinen Hörerfahrungen deckte. Seitdem ist das Thema für mich durch. Die Ergebnisse waren zu deutlich...

Zum Thema:


2. Kleidet Ihr den Innenraum eines Subwoofers mit Dämmwolle o.ä. aus?

Ein bisschen kann nicht schaden, solange die BR-Funktion nicht zu sehr leidet (Verluste um ~0,5dB halte ich für hinnehmbar). Auch dazu habe ich mal was gemessen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?16644-Vier-Wege-f%FChren-nach-Rom&p=263962&viewfull=1#post263962

Gruß, Christoph

newmir
30.04.2020, 12:38
Also ich schätze Deine Arbeit sehr ....muss Dir hier aber widersprechen. Dein Vergleich hinkt ein bisschen. Für einen fairen Vergleich müsste man meiner Meinung nach zwar gleiche Volumen nehmen (hast Du!) aber jeweils ein Chassis, das für das Volumen optimiert ist. Das ein BR Chassis in einem optimalen BR Gehäuse besser ist ist als die gleich Anordnung mit zugestofftem BR Rohr ist nicht so überraschend. Bei einem ebenfalls optimierten CB gleichen Volumens würdest Du bei einem deutlich größeren Chassis landen und das hat dann mehr Fläche, mehr Verschiebevolumen, mehr Xmax und dann sieht der Vergleich möglicherweise anders aus. Das Chassis ist vielleicht ein bischen teurer ....aber wenn man minimales Volumen und Qualität als oberste Prio hat, macht das vermutlich Sinn. Die definitive Antwort dazu suche ich noch .... ohne dass ich es selbst bauen und messen muss :).

Pollton
30.04.2020, 12:48
Bei der Abstimmung des Ports: Bei Bodenports aus Holz kannst du die Simulation vergessen. Die Gehäusewände sorgen für eine "virtuelle Verlängerung" des Ports. Faustregel: Bei Bodenports die Länge un 1/3 reduzieren im Vergleich zum Rohr.

Wenn ich BR mit Port baue, mache ich ein Spanplattentestgehäuse und finde über eine Impedanzmessung zum richtigen Tuning. Holzports kann man halt wahnsinnig schlecht nachträglich ändern.
Die Ersparnis gegenüber einem BR Rohr verfällt durch das Testgehäuse. Ich baue eigentlich nur noch BR Rohre ein, aus diesem Grund. Da trifft die Simulation schon ziemlich genau zu.


Das Programm bboxhttp://www.igdh.eu/?page_id=964 berücksichtig auch die Kurrekturfaktoren zur Umrechnung vom Rohr auf Kanal, das macht WinISD glaube ich nicht. Demnach müsste ein Kanal deutlich kürzer sein, als ein frei stehendes Rohr. Eventuell könnte man sich damit die Spanplattentestgehäuse ersparen;)

Gruß
Werner

Christoph Gebhard
30.04.2020, 12:59
Also ich schätze Deine Arbeit sehr ....muss Dir hier aber widersprechen. Dein Vergleich hinkt ein bisschen..

Hallo Michael,

es kommt da wohl auf die Sichtweise an.

Meine Messungen nehmen zum einen Bezug auf den damaligen Thread, wo AH relativ viele (theoretische) Schwächen von BR aufzählte, die prinzipbezogen existieren. Deswegen kann ein Vergleich nur mit gleichem Chassis im gleichen Volumen Sinn machen.

Und zum anderen ist auch in diesem Thread ist das Chassis "gegeben", weswegen ich es nicht richtig finde, ihn in die Richtung CB zu lenken, wenn dieses Prinzip erst dann Vorteile besitzt, wenn er zwei oder drei weitere Dayton RSS315 in das gleiche Volumen schraubt ;)

Gruß, Christoph

newmir
30.04.2020, 13:25
Und zum anderen ist auch in diesem Thread ist das Chassis "gegeben", weswegen ich es nicht richtig finde, ihn in die Richtung CB zu lenken, wenn dieses Prinzip erst dann Vorteile besitzt, wenn er zwei oder drei weitere Dayton RSS315 in das gleiche Volumen schraubt
Stimmt ....ich habe das so verstanden, das weder Volumen noch Chassis bereits in Stein gemeißelt sind .... Aber das kann lautsprecher8auer wahrscheinlich selbst entscheiden ob er weniger Volumen will oder lieber noch in ein grösses Chassis investiert. Ich fand den Eindruck nur nicht richtig, das die Frage BR oder CB ultimativ entschieden ist. Das ist immer noch eine Frage der Prioritäten bei den Anforderungen. Sonst wäre auch irgendwas schon ausgestorben.

Don Key
30.04.2020, 14:05
Was mir bei der, vom TE verlinkten Zeichnung seiner Sub-Idee viel mehr Sorgen bereiten würde, ist, was aus dem 81 cm langen Port alles so herauskommt. Da steht nämlich zu befürchten, dass der "Schmutzpegel" größer als der Nutzpegel sein wird. Klar gibt es diesbezüglich verbessernde Maßnahmen, aber 'n 81 cm Port "under control" zu bekommen, ist schon "ein Job für Herkules".

3eepoint
30.04.2020, 14:25
Bei der Problemstellung "zu langer Reflexport wegen kleinem Gehäuse" kommt mir eigentlich direkt die Idee für eine* Passivmembrane. Oder scheidet das aus irgend einem Grund aus?


* oder 2, je nachdem wie sich das mit dem Pegel ergibt

Don Key
30.04.2020, 14:35
Halte ich auch für sinniger, wobei eine Portfläche von 140cm^2 bei einer Sd von ca. 700cm^2 ja auch kaum noch zu verkleinern ist, eher im Gegenteil (Faustformel 1/3 ?)

Edit: Sorry, Sd lt. Datenblatt ist ca. 515 cm^2, ich hatte einfach mit 12" = ca. 30cm Durchmesser gerechnet, dann passt aber auch Portfläche = 1/3 x Membranfläche.

kboe
30.04.2020, 14:47
@lautsprecher8auer:
Ich denke, du kannst auch einen BR-Kanal recht simpel in der Länge ändern, wenn du den "Deckel" des Kanals schraubbar machst, und zum Testen verschieden lange Deckel draufschraubst....

Gruß
Bernhard

@Christoph Gebhard:
Danke für den Link zu deinen Messungen. Der hilft......

newmir
30.04.2020, 15:11
Bei der Problemstellung "zu langer Reflexport wegen kleinem Gehäuse" kommt mir eigentlich direkt die Idee für eine* Passivmembrane. Oder scheidet das aus irgend einem Grund aus?


* oder 2, je nachdem wie sich das mit dem Pegel ergibt
Der Kanal ist zu lang, weil zuviel Luftmasse nötig ist. Das passiert oft, wenn der Treiber eben nicht wirklich für BR geeignet ist. Das Problem ist aber nicht die Länge, sondern die nötige Masse. Das gilt dann analog auch für die Passivmembran. Die kann man natürlich schwerer machen, aber ein System, das schwerer ist, braucht mehr Energie um es zu bewegen .... oder ist eben leiser, wenn die Energie fix ist. Sprich Du hast dann eine richtig abgestimmte Passivmenbran, die bewegt sich aber nicht richtig. Gleiches gilt für den BR Kanal.

Dirk_H
30.04.2020, 15:28
Jetzt ohne "Für und Wider" BR/CB in Bezug auf Pegel, Verzerrung, etc.: Wenn man sich um diese ganzen Sachen zum BR-Kanal einfach keine Sorgen machen möchte, dann ist CB doch schon im Vorteil.
Fand ich zumindest und habe CB gebaut.
Die Dayton RSSxxxHF in 8 Ohm sehen da alle nicht so schlecht aus für mich. Hatte ich auch auf der Kandidatenliste. Und wie bereits von herr_der_ringe erwähnt kann man dann mit Vorkondensator sogar nochmal eine Runde verkleinern.

herr_der_ringe
30.04.2020, 15:45
...Dayton RSSxxxHF in 8 Ohm...
stop!
ich war bislang von der 4ohm-variante ausgegangen. einerseits, weil oben gebrückt + 2ohm-stabilität, andererseits weil der 8öhmer "discontinued" ist
:dont_know:

zur "atemluft": man könnte dem chassis auch eine TML auf den leib schneidern. die würde dann allerdings mindestens 120ltr groß werden...

3eepoint
30.04.2020, 16:13
Warum sich die Passivmembrane nicht richtig bewegen soll ist mir schleierhaft. Masse ändert im ersten Moment nichts an der Linearität eines Systems*. Oder meinst du die Amplitude? Die ist von der Resonanzgüte abhängig und wenn die stimmt ist auch hier kein Pegelunterschied.

Ich hab mal ein paar Möglichkeiten zum Vergleich durchgespielt:



Simuliert wurde in WinISD jeweils in 75L, einfach um zu vergleichen wie sich die jeweiligen Kombinationen in dem Gehaüse schlagen.
Die Kombinationen sind: Geschlossen, Bassreflex, Passivradiator, geschlossen Linkwitzentzerrt
Die Passivmembranen sind Dayton DS315-PR.
Die Leistung ist bei allen Konzepten 100W


Nu Butter bei die Fische:



Legende:
SCHWARZ:Geschlossen
GRÜN:Bassreflex
GELB:Passivradiator
BLAU: Linkwitztransformiert


Amplitude SPL:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=54471&d=1588254098

Hub Treiber:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=54469&d=1588254098

Hub Passivradiator:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=54470&d=1588254098

Daten Passivradiator:



Anzahl:2stk
VAS:162L
QMS:4,27
FS:18.6Hz
SD:480cm^2
Xmax:13mm
Zusatzmase:230g
FSmod:11.63Hz


Daten Linkwitz:



f0:45
Q0:0.7
fp:25
Qp:0.71



Leistung in VA:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=54473&d=1588254126

Gruppenlaufzeit:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=54468&d=1588254098
Strömungsgeschwindigkeit Port**:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=54474&d=1588254533

Erste portresonanz bei knapp 200Hz.


Was ich daraus schließe:

Unter dem gegebenen Volumen sind sich Bassreflex und Passivradiator quasi ebenbürdig abgesehen von dem wegfallen der Portresonanz und der Subbassperformance, da das hier aber ein Musiksub sein soll, seis drum. Einzig die Kosten der Passivmembran sind ein Argument***. Beiden könnte aber ein Hochpass gut zu Gesicht stehen, um ein anschlagen zu verhindern. Die einfache geschlossene Box verhält sich da unauffällig. Zusammen mit Roomgain könnte da sogar n linearer Frequenzgang rauskommen, dass ist aber nur ne Schätzung. Die Linkwitzversion könnte, wenn etwas weniger agressiv getuned und auch hochpassgefiltert. Durchaus eine Alternative zu den anderen Varianten sein, braucht aber tierisch Leistung und bringt den Treiber hubtechnisch an seine Grenzen im Arbeitsbereich, was auf Kosten der Verzerrungen gehen wird.

Alle angeführten Konzepte können natürlich durch ändern der Randbedingungen noch optimiert werden. Die Passivradiatoren freuen sich z.B auch über mehr Volumen und brauchen dann auch weniger Gewicht, was aber auf Kosten der Gruppenlaufzeit geht... auch die Auswahl der Radiatoren spielt eine Rolle. Ich bin nach wie vor dafür, dass PR eine Alternative darstellt. Ansonsten würde ich wirklich über eine entzerrte geschlossene nachdenken. Ein 80cm Port würde mir strömungs und Resonanztechnisch zu viel ärger machen, dass ist eigentlich schon eine (zu kleine) TML.


Die Idee einer TML kam mir auch schon nur die wird wie bereits befürchtet riesig.

*unter der Annahme, dass der Hub gleich bleibt und keine Dezentrierung oder ähnliches auftritt.
** unter Annahme des vorliegenden 80cm Ports.
***Daton sagt 45 freedom dollar

Dirk_H
30.04.2020, 16:31
stop!
ich war bislang von der 4ohm-variante ausgegangen. einerseits, weil oben gebrückt + 2ohm-stabilität, andererseits weil der 8öhmer "discontinued" ist
:dont_know:

.
Mein Fehler, ich hatte mir ursprünglich auch den 4Ohm angeschaut mit ~26L und 1,6mF Kondensator oder ~45L ohne.

lautsprecher8auer
30.04.2020, 19:17
Ist ja reichlich Lesematerial reingekommen. Danke schonmal dafür.
Es muss kein Port sein, ich könnte mich auch genauso gut mit Rohren anfreunden. Die sind sogar strömungsgünstiger...
Dann vielleicht 3 dicke Rohre?
Ein Port scheint ja doch komplizierter als gedacht in der Praxis. Leider besitze ich noch keinerlei Mess-Equipment. Deswegen muss ich mich auf die Simulation verlassen und alles vorher Planen.
Mess-Equipment wird dann vor meinem zweiten Bauprojekt zugelegt.

Wie ist es denn mit BR Rohren ? Weichen die auch stark von der Simulation ab?

Mein Chassis ist übrigens ein 4ohm Chassis. Der Verstärker ist brückbar auf 4ohm, da die einzelnen Kanäle 2ohm stabil sind.

Zu 3eepoint:

Ich habe auch alles schon simuliert, nur die Linkwitz Abstimmung kenne ich nicht. Die Simulation macht es mir aber schmackhaft. Wie sähe denn ein solches Gehäuse aus?
Bzw. Wenn mit weiche, wie sieht die aus?

Könnte eine echte Alternative sein. Power habe ich genug. (1100w > Chassis ist mit 400wrms ausgeliefert)...

Vielleicht kann mir ja jemand die Realisierung erklären...??

wholefish
30.04.2020, 19:25
Wie ist es denn mit BR Rohren ? Weichen die auch stark von der Simulation ab?
Das kommt schon gut hin. Das Chassis hat ja auch Toleranzen hinsichtlich seiner TSP.
Zudem kann man Rohre leichter ein- und ausbauen um sie ggf zu kürzen oder verlängern.

Ob geschlossen oder BR, da wirst du in einem Hifi Forum nie auf einen Nenner kommen. Geschmäcker und Einsatzzweck sind eben verschieden. Die anderen Bauformen sind alle interessant, haben Vor- und Nachteile... aber Expertenwissen.

lautsprecher8auer
30.04.2020, 19:36
Ich möchte den Tiefgang. Deswegen kommt für mich nur ein BR Prinzip und eben die Linkwitz Abstimmung wie oben beschrieben in Frage (also CB mit Kondensator?). Jetzt muss ich mich nurnoch näher informieren wie das realisiert wird.

Danke und lg :p

mechanic
30.04.2020, 19:52
@3eepoint: Sehr schöner Variantenvergleich! Ich würde noch Hochpassfilterung 2. Ordnung für die CB-Variante dazunehmen (Fb ca. 30-35Hz, Q=2), da ist dann die Entlastung untenrum gleich mit drin, Bin gerade an so etwas dran, Visaton PAW 38 in CB oder BR. Als CB ist möglicherweise die GLZ nicht gar zu übel.

@lautsprecher8auer: Die Linkwitztransformation hat auch ein 75 Liter CB-Gehäuse als Basis, mit einem aktiven Filter oder DSP davor. Das gilt genauso für die Hochpassfilterung (1. Ordnung geht auch passiv und heißt GHP).

lautsprecher8auer
30.04.2020, 19:55
Ein 75l CB Gehäuse Krieg ich hin. Aber wie sieht der Aktivfilter aus? Muss analog sein, habe keinen DSP.
Tappe da noch im Dunkeln...

Die Linkwitz Transformation sollte ja gut möglich sein, da:
- Verstärker hat viel Leistung
- Viel hub +- 14mm

3eepoint
30.04.2020, 19:58
Zu 3eepoint:

Ich habe auch alles schon simuliert, nur die Linkwitz Abstimmung kenne ich nicht. Die Simulation macht es mir aber schmackhaft. Wie sähe denn ein solches Gehäuse aus?
Bzw. Wenn mit weiche, wie sieht die aus?

Könnte eine echte Alternative sein. Power habe ich genug. (1100w > Chassis ist mit 400wrms ausgeliefert)...

Vielleicht kann mir ja jemand die Realisierung erklären...??

Die Linkwitztransformation ist eine elektrische Schaltung die vor den Verstärker kommt. Quasi eine Entzerrung. Kann man auch mit nem DSP umsetzen. Je nach Quelle kann man das an verscheidenen Punkten einschleifen. Das gibt es auch als kleine Elektronikprojekte als Bausätze wenn ich mich richtig erinnere. Einfach mal googeln. Das Gehäuse ist wie gesagt ein geschlossenes. Es kommt einfach nur eine Schaltung von den Amp. welchen Zuspieler hast du für das ganze denn vorgesehen?

lautsprecher8auer
30.04.2020, 20:02
Der Subwoofer soll am liebsten mit verschiedenen zuspielern funktionieren.
Deswegen würde ich das am liebsten mit einem Analogen Filter auf der High-Level Seite lösen...
Wenn's geht datürlich!! Ich weiß nicht, ob es Bauteile gibt die soviel Leistung abkönnen?

3eepoint
30.04.2020, 20:06
Auf der High-Level Seite wird das leider nichts, zumindest nichts was mir bekannt wäre, da die Schaltung einen Operationsvverstärker erfodert. Eine gute erklärung findest du hier:

https://sound-au.com/project71.htm

Dann brauchst du nur ein Gehäuse und ein 15V netzteil. Beides bekommt man fertig das du nicht mit 230V arbeiten musst.

mechanic
30.04.2020, 20:08
Linkwitz-Transformation sieht prinzipiell so aus: http://lsv-achenbach.de/basics/linkwitz.htm

Der Hochpass so:

54480

So was kann man im Rahmen einer Sub-Weiche auch fertig kaufen: https://audiocreativ.de/index.php?route=product/product&path=59&product_id=78

fosti
30.04.2020, 20:43
Ja äh viel passiert.....aber ich bleibe bei meiner Philosophie lieber ein 2. Chassis in CB statt BR, dann relativiert sich das auch mit den von Christoph zurecht angesprochenen IMD.

lautsprecher8auer
30.04.2020, 20:50
Für ein zweites Chassis müsste ich aber nochmal gut was hinblättern.

Herzlichen dank an alle trotzdem!

Für mich bleibt dann noch BR (wahrscheinlich dann doch mit Rohr(en)) oder CB Linkwitz Transformation. Da informiere ich mich nochmal gut.
Wenn Interesse besteht berichte ich gerne irgendwann mal über den Ausgang des Projekts.

LG :D

//close ?

mechanic
30.04.2020, 21:16
... dann relativiert sich das auch mit den von Christoph zurecht angesprochenen IMD.

Es geht um einen Subwwoofer; IMD oder 2. Chassis sollte kein Thema sein ;) !

kboe
30.04.2020, 21:19
Natürlich besteht Interesse! :)

Slaughthammer
30.04.2020, 22:23
Der Subwoofer soll am liebsten mit verschiedenen zuspielern funktionieren.
Deswegen würde ich das am liebsten mit einem Analogen Filter auf der High-Level Seite lösen...
Wenn's geht datürlich!! Ich weiß nicht, ob es Bauteile gibt die soviel Leistung abkönnen?

Einen Subwoofer passiv nach dem Verstärker zu Filtern ist grundsätzlich möglich. Die Bauteile mit entsprechender Belastbarkeit gibts auch, sind dann aber doch etwas arg sperrig, schwer und richtig teuer (such mal ne 15 mH Trafokernspule... (https://www.mundorf.com/audio/de/shop/Coils/E_Coils/MCoil_T/?reload_filter=true&induk_15mh=true&induk_1%2C0mh=false&induk_1%2C2mh=false&induk_1%2C5mh=false&induk_1%2C8mh=false&induk_2%2C0mh=false&induk_2%2C2mh=false&induk_2%2C7mh=false&induk_3%2C0mh=false&induk_3%2C3mh=false&induk_3%2C9mh=false&induk_4%2C7mh=false&induk_5%2C6mh=false&induk_6%2C8mh=false&induk_8%2C2mh=false&induk_10mh=false&induk_12mh=false&induk_18mh=false&induk_22mh=false&induk_27mh=false&induk_33mh=false)). Da ist dann ein DSP doch die deutlich günstigere und flexiblere Lösung. Analoge Aktivweichen gibt es auch, funktionieren auch, sind aber weniger flexibel und nur unwesentlich günstiger. Dafür unkompliziert in der Handhabung.

Gruß, Onno