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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zu CSD bzw. Wasserfall Messung und Diagramm



wus
06.05.2020, 20:54
Ich versuche gerade erstmals mit Arta einem Mini-BB bezüglich Abklingen von Resonanzen auf den Zahn zu fühlen.

Wie hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20237-Lautsprecher-Chassis-maximal-2-3cm-gro%DF&p=280176&viewfull=1#post280176) (und nachfolgende Posts) beschrieben klingt er metallisch harsch. Mit dem gemessenen Frequenzgang (s.u.) sollte er m.E. keine derartigen Allüren zeigen.

Dazu habe ich wie im Arta Manual beschrieben eine Impulsmessung mit Pink Noise (später auch mit einem Sinus-Sweep) gemacht und dann das CSD Plot aufgerufen. Aber da gibt es so viele Parameter einzustellen, die das angezeigte Ergebnis beeinflussen, dass ich nicht weiß was sinnvoll ist.

Als erstes fällt auf, dass die Auflösung auf der Frequenzachse weitaus geringer aussieht als in Steps. Dort messe ich mit 1/48 Oktav-Schritten, im CSD-Plot sieht es eher wie 1/12 oder 1/16 Oktaven aus (geschätzt, einen Cursor mit dem man das abzählen könnte gibt's dort ja nicht). Das ist nicht optimal, da sehr schmalbandige aber langsam abklingende Störungen die Ursache für den harschen Klang sein könnten - und die werden dann aufgrund der schlechten Auflösung in der Frequenz dann u.U. nicht angezeigt.

Außerdem scheint mir der Frequenzgang, der im Wasserfalldiagramm ja als oberste Linie - quasi die Horizontlinie - angezeigt wird, doch deutlich von dem mit Steps gemessenen abzuweichen. Mit Steps sieht das so aus, ...

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... grau die Originalmessung, grün auf 1/3 Oktaven smoothed. Da sieht man z.B. den ersten Peak bei ca. 500 Hz, der erste Dip bei 2 kHz ist ca. 7 db tiefer.

Das Wasserfalldiagramm - hier jetzt aufgrund einer Impulsmessung mit Sinus-Sweep -

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zeichnet zwar ungefähr den Verlauf des Frequenzgangs aus Steps nach, der Unterschied zwischem dem 500 Hz Peak und dem 2 kHz Dip sieht aber eher nach 12 oder sogar 15 dB aus, wenn man sich die vertikale Skala links als Maßstab verdeutlicht.

Diesen Plot habe ich mit diesen Einstellungen gemacht, ...

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aber wie schon oben erwähnt bin ich mir keineswegs sicher ob die so ideal sind.

Wer hilft mir auf die Sprünge?

mtthsmyr
06.05.2020, 22:52
Die beiden kleinen Resonanzen bei 4kHz udn 6kHz könnten interessant sein. Ich verwende in dem Bereich lieber das Burst Decay. Da wird nach Perioden skaliert und nicht nach Zeit . Und dann würde ich die "sonogramm"-Darstellung bevorzugen. Wenn bei 25dB Range die Grate noch zu sehen sind, dürfte das schon nerven.

Ansonsten mal Klirr messen...

wus
08.05.2020, 07:43
Sowas hier?

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Da haben wir ja im Bereich von ca. 400 - 1500 Hz ziemlich lang anhaltende - oder genauer gesagt: später wieder "aufflammende" Nachschwinger. Könnten die für den harschen Klang verantwortlich sein?

Oder sind das eher Raumreflexionen?

Falls es eine Rolle spielt: Das Mikro war bei der Messung 50 cm von den Lautsprechern entfernt, beides stand sich diagonal gegenüber, ungefähr mittig in einem knapp 30 m2 großen, in etwa quadratischen Raum.

Von den beiden Resonanzgraten bei 4 und bei 6 kHz ist hier nichts zu sehen. Da fragt man sich unwillkürlich: welche Auswertung ist da richtig? Oder sind gar beide unzulänglich?

phase_accurate
08.05.2020, 09:49
Doch, die höheren Resonanzstellen sind schon zu sehen, aber sie werden in der "Anzahl Perioden" Skalierung natürlich kürzer dargestellt.

Die "aufflammenden" Nachschwinger sind im zweistelligen Millisekundenbereich (z.T. sogar gegen 100 MS) und deshalb ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um Reflkektionen handelt.

Gruss

Charles