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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TSP bei Hinzufügen eines Zusatzmagneten vorherbestimmen



Herr der Ringkerne
17.05.2020, 10:50
Guten Morgen zusammen,

bei dem Titel könnte man meinen die Antwort wäre: messen?! und damit wäre das Thema erledigt. Leider nicht ganz so einfach.

Ich habe von einem Verwandten zwei Tieftöner aus seiner Restek Saga 3 (ala Isophon Enigma) bekommen. Die Chassis sind in einem innen liegenden Bandpass verbaut und werden vermutlich relativ niedrig getrennt.
Er hat eher eine emotionale Bindung zu den Lautsprechern als das Bedürfnis des guten Klangs. Aus diesem Grund wollte er unbedingt die Lautsprecher in irgend einer Form wieder zum spielen bringen und bevor er jetzt was bei Amazon bestellt, wollte ich mich der Sache annehmen.

Es handelt sich dabei um den Isophon PSL 175 mit einem zusätzlich aufgeklebten Ferrit-Ring. Was ich schon gecheckt habe, aktuell konnte ich weder angebote zu dem PSL 175 noch zu original Ersatzchassis aus den Restek Lautsprechern finden. Von den zwei Chassis die ich erhalten habe ist eins leider ziemlich ramponiert. Die Membran lässt sich praktisch kaum noch bewegen, ich vermute mal das hier Schwingspulenträger und Schwingspule deutlich beschädigt sind. Das zweite Chassis sollte sich mit der Reparatur der Sicke wieder instand setzen lassen, auch wenn der Luftspalt wenig Spiel zum zentrieren lässt. Dann hätte ich zwar ein funktionierendes Chassis, aber wer weiß wie lang ich warten muss bis original Ersatz in der Bucht auftaucht. Und falls noch mehr Chassis defekt sind, wird es noch schwieriger..

Deshalb war jetzt meine Frage: Kann man anhand der TSP des PSL 175 abschätzen, welcher Parametersatz resultiert, wenn ein zusätzlicher Ferritring aufgesetzt wird? Dann könnte ich nach vergleichbarem Ersatz schauen. Der Besitzer ist, anders als es die Lautsprecher vermuten lassen, wirklich nicht daran interessiert, dass die Lautsprecher perfekt klingen.. Die Aussage war eher "hauptsache es brummt untenrum wieder"

Im Hinblick auf den Einsatz im Bandpass und der wahrscheinlich recht niedrigen Trennfrequenz, könnte ich mir vorstellen, dass ein Austausch entsprechend der Wünsche des Besitzers gelingt (und ich kein schlechtes Gewissen haben muss den Lautsprechern so etwas angetan zu haben). Zusätzliche Anpassung der Weiche wären im schlimmsten Fall auch machbar, das würde ich aber den Eigentümer entscheiden lassen.. ;)

Schöne Grüße
Kai

Joern
17.05.2020, 11:11
Moin

Deshalb war jetzt meine Frage: Kann man anhand der TSP des PSL 175 abschätzen, welcher Parametersatz resultiert, wenn ein zusätzlicher Ferritring aufgesetzt wird?

in der Vergangenheit habe ich mal verschiedene Parametersätze "vorher/nachher" ausgewertet, hier aus dem Forum, K*T und hier und da ergänz, und da kamm dann diese Zustelleung bei raus:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?6728-Suche-Infos-zum-Thema-Zusatzmagnet&p=90452&viewfull=1#post90452

Hat sich auch danach (mit ein paar Ergänzungen) kaum verändert. Schau mal, ob Du damit arbeiten kannst.

Azrael
17.05.2020, 11:34
Man könnte auch das Gehäuse selbst betrachten: ich vermute, es handelt sich um einen einfach ventilierten Bandpass, die ventilierte Kammer in der Mitte, oben und unten je eine geschlossene Kammer mit einem Treiber darin.

Man könnte die Geometrien ausmessen, also Vb1 und Vb2 bestimmen, man könnte zusätzlich auch zwei heile fast beliebige* Treiber reinbauen, um per Impedanzmessung fb herauszufinden.

Dann könnte man verschiedene Treiber gegen die so ermittelten Daten simulieren.

Die FW-Anpassung dürfte das schwerwiegendere Problem werden. :denk:

Viele Grüße,
Michael

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*Vb1, Vb2 und fb sind m.W.n. Funktionen, die sich aus den Gehäusegeometrien ergeben, weniger aus den eingesetzten Treibern (außer durch ihr Verdrängungsvolumen, dass die Nettovolumina beeinflussen kann).