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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Linearray mit Mini-Breitbänder



wus
31.05.2020, 20:38
Es hat sich ja hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20237-Lautsprecher-Chassis-maximal-2-3cm-gro%DF&p=275460&viewfull=1#post275460) (und weitere Beiträge im gleichen Thread) schon angedeutet, jetzt fange ich mal einen eigenen thread an um Joerg's nicht ganz zu kapern.

Nach einigem hin und her habe ich mich nun doch entschlossen mal etwas ernsthafter ausprobieren ob man meine Idee eines raumhohen Linearrays aus diesen spottbiligen Mini-Breitbändern (https://www.pollin.de/p/lautsprecherbox-mit-2-mini-lautsprechern-10-w-641077) realisieren kann.

Ich habe 6 weitere von den Mini-Böxchen zersägt so dass die Treiber jetzt in exakt (naja ;)) 4 cm langen Teilstücken vereinzelt wurden, die links und rechts offen sind. Da die Böxchen je 2 enthalten hatte ich also dann 12 solche Mini-Breitbänder, und damit baute ich mir jetzt ein erstes Teilstück der gedachten raumhohen Arrays.

Da die Frequenzgänge in den Mini-Bassreflexboxen ziemlich bassschwach waren versuchte ich es mit einen geschlossenen Gehäuse mit deutlich höherem Volumen pro Treiber. Es sind etwa 145 ml pro Treiber. Und da das ganze mal hinter Gardinen verschwinden soll wurde es extrem flach - weniger als 5 cm dick, dafür aber 22 cm breit.

Die Konstruktion sieht so aus:

55076

Bevor ich die Box endgültig zuklebte stopfte ich sie noch mit Dämmmaterial:

55077

Um den Bafflestep zu minimieren bekam die Box diesen Querschnitt:

55078

Damit die Abstrahlung auch in den Höhen richtig breit bleibt baute ich die 12 hinter einen Schlitz von 18mm Breite. Bei etwa 24 mm Membrandurchmesser fand ich das einen akzeptablen Kompromiss zwischen breiter Abstrahlung auch in den Höhen und noch kaum bedeutsamer Kompression.

Fertig sieht sie jetzt so aus:

55080 55081 55082

Das größere und geschlossene Gehäuse zahlt sich aus: der Frequenzgang reicht jetzt bis unter 200 Hz. In der Original-Minibox fiel er schon ab 300 Hz.

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Das Loch bei 12 kHz wird durch Auslöschung verursacht, der Schall von den Treibern oben und unten kommt bei dieser Frequenz aufgrund der Laufzeitunterschiede zum genau 1m entfernt aufgestellten Mikrofon phasenverkehrt an. Dieses Verhalten ist typisch für Linearrays ...

wus
31.05.2020, 21:32
... wenn das Linearray wirklich mal raumhoch ist wird es aufgrund der dann vielfach höheren Anzahl von Einzelchassis (68!) derart viele sich teilweise überlappenden Einbrüche geben, das sich insgesamt ein vom Grundtonbereich zu den Höhen hin langsam abfallender Frequenzgang ergibt, der mit DSP relativ einfach zu linearisieren sein sollte. Anders ausgedrückt, nach unten hin braucht das Array dann immer weniger Leistung - und das ist wichtig, denn nach unten steigen die Verzerrungen an:

55084

Der enge Schallaustritt scheint sich zu bewähren, zumindest bis 30° horizontal (gelbe, türkise und blaue Kurven) bleibt die Abstrahlung bis über 10 kHz gleichmäßig.

55085

Bei noch größeren Winkeln allerdings bildet sich eine immer größer werdende Senke im oberen Mittelton- und Präsenzbereich (violette, pinke und rote Kurven).

Wodurch das verusacht wird habe ich noch nicht verstanden.

Hat einer von euch eine Erklärung dafür?

Darakon
01.06.2020, 08:38
Hallo Wolfgang,

schöner Aufbau und sicherlich viel Arbeit!

Edit gleich vorne weg:
Sorry, hatte deine Frage erst nicht richtig verstanden.

Die horizontalen Einbrüche kommen wahrscheinlich, weil die Wulst auch eine schallhartes Hindernis darstellt und unter großen Wikeln "im Weg" ist.
Vielleicht auch durch zusätzliche Überlagerungen der Wandreflexionen.
Wie hast du denn die großen horizontalen Winkel genau gemessen?

Grüße
Matthias



__________________________________________________ ___________________
Hier die ursprüngliche Antwort, die sich allerdings nicht auf deine Frage bezieht.
Ich hatte erst gedacht, du meinst die starken vertikale Frequenzeinbrüche unter Winkel.
Nächste Mal lese ich wieder besser, vorm Antworten. :D

Die Senken im Hochtonbereich kommen durch den Laufzeitunterschied der einzelnen Chassis zur Hörposition.
Sie sind typisch für Line-Arrays und sogar zT erwünscht da dadurch eine vertikale Bündelung erfolgt, dh Reflexionen von Decken und Boden reduziert werden.

Hier eine schnelle Skizze:
55086

Ein Beispiel zu der Skizze:
Vertikaler Abstand zweier Chassis: 20cm
Abstand zur Hörposition: 100cm
Laufzeit-Delta in cm (über Pythagoras): 2cm [Berechnung: 100 - (100^2+20^2)^0,5]

Dh die beiden Sinusschwingungen,die von den beiden Lautsprechern kommen,überlagern sich und sind, wenn sie beim Hörer ankommen, um 2cm zueinander verschoben.
Einem 200 Hz Ton macht dies reichlich wenig aus, da seine Wellenlänge bei 172 cm liegt; da fällt die Verschiebung von 2cm nicht groß ins Gewicht.
Bei einem 8.000 Hz Ton sieht das schon anderes aus. Er hat nur noch eine Wellenlänge von 4,3 cm. Wenn jetzt die Schwingung vom zweiten Chassi um 2cm versetzt ist, entspricht das fast einem Phasenversatz von 180°. Es kommt also zu Auslöschungen bei dieser Frequenz.

Bei komplexen Anordnungen wie deiner ist es natürlich mühsam das von Hand zu berechnen.
Dafür gibt es zum Glück Software.
zB VituixCAD https://kimmosaunisto.net/Software/Software.html#VituixCAD
Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass VituixCAD absolut Spitze ist und es sich jeder runterladen sollte, da umsonst? ;)
Anschließend am Besten Kimmo 50€ über Paypal spenden, für die Arbeit und Mühe, die er in das Projekt reinsteckt.

So eine Simulation bekommt man damit in weniger als 2 Minuten hin (die Parameter stimmen natürlich nicht ganz mit deinem Line-Array überein und der Chassis-spezifische Frequenzgang ist nicht berücksichtigt, aber es zeigt den Ansatz):
55087

Und man kann sich sogar in Sekundenschnelle das komplette Abstrahlverhalten anzeigen lassen.

55088
In diesem Fall ist das vertikale Abstrahlverhalten gezeigt. Hier sieht man sehr schön die vertikale Bündelung zu den hohen Frequenzen hin.


Grüße
Matthias

wus
01.06.2020, 23:09
Wie hast du denn die großen horizontalen Winkel genau gemessen?Ich habe
a) das Mikro so angeordnet, dass die Spitze genau über dem zentralen Standrohr des Mic-Ständers war, das Mikro dann erst mal auf genau 100 cm Abstand auf Achse (hor + ver) gebracht, dann ich die Position des Standrohrs auf dem am Boden ausgebreiteten Papier markiert;

55091

b) die Positionen für 15, 30, 45, 60 und 75° errechnet und auf das Papier gezeichnet.

55092

Nach jedem Positionswechsel habe ich mit dem Meterstab überprüft ob der Abstand immer noch 100 cm war - das passte innerhalb +/- 0,5 cm.

Die Wulst ist schallhart, aber schau Dir nochmal den Querschnitt der Box auf dem Foto oben an - der Öffnungswinkel ist sehr weit, über 150°. Außerdem erwarte ich im mittleren Frequenzbereich von 1 - 4 kHz um den es hier geht aufgrund der Wellenlängen (ca. 8 - 34 cm) eine deutliche Diffraktionswirkung des Schallaustritts-Spalts. Die Wandreflexionen (baffle step) hoffte ich eigentlich dadurch zu minimieren dass ich die Schallwand nach außen flach zur Wand hin führe (fast zumindest).

Franky
01.06.2020, 23:20
Die Lightning und die Wild Thing Subs existieren noch und können in Bremen gehört werden. Einfach mal kontakten.

https://www.hifitest.de/test/lautsprecherbausaetze/monacor_wild_thing-monacor_lightning_5343

Koaxfan
02.06.2020, 07:14
Und man kann sich sogar in Sekundenschnelle das komplette Abstrahlverhalten anzeigen lassen.

55088
In diesem Fall ist das vertikale Abstrahlverhalten gezeigt. Hier sieht man sehr schön die vertikale Bündelung zu den hohen Frequenzen hin.

Ich seh schon, ich muss mich weiter einarbeiten, ich habe ein ähnliches Projekt wie wus im Kopf nur mit anderen Treibern.

Ließe sich diese Bündelung besser durch echte CBT-Krümmung oder durch DSP-Verzögerung korrigieren? Bei echter Krümmung ist ja auch das Chassis schräg eingebaut und strahlt tatsächlich ein wenig in Richtugn Decke/Boden, bei DSP-Verzögerung strahlen weiterhin alle parallel.

MarsianC#
02.06.2020, 07:18
Geil, für sowas bin ich immer zu haben. Bitte weitermachen ;)

Koaxfan
02.06.2020, 07:29
Lohnt es sich eigentlich, so einen Diffraktionsspalt verschiebbar zu machen? Die Überlegung kommt eigentlich aus einem Horn-Konzept wo ich die Einzelteile nicht verkleben wollte sondern verschiebbar halten möchte, wodurch sich der Diffraktionsspalt per Schraube verstellen ließe. Sowas könnte man mit diesen beiden Brettern auch machen, also oben und unten ne lange M6-Schraube quer durch beide Bretter durch, in einem Brett ne M6-Gewindehülse und im anderen Brett einfach durchbohren und auf beiden Brettseite gekonterte Muttern. Dann könnte man die Spaltbreite nicht nur verändern sondern (ja, ich bin verrückt) ungleich machen, also z.B. unten offener machen als oben. Falls das funkt, könnte man den Diffraktionsspalt z.B. linsenförmig machen, d.h. in der Mitte des Arrays ist der Spalt weiter als an den Enden.

wus
02.06.2020, 07:55
Der Hauptvorteil einer einfachen, geraden, raumhohen Line besteht für mich darin, dass sich eine Zylinderwelle ausbildet, innerhalb der der Pegel nur um 3 dB pro Verdoppelung des Abstands abfällt, statt der bei Kugelstrahlern üblich 6 dB. Mit einer gekrümmten Anordnung, oder auch wenn einzelne Chassis(-gruppen) innerhalb einer Line verzögert oder mit gefilterten Signalen angesteuert würden, würde dieser Vorteil m.E. aufgegeben. Dafür ist tatsächlich eine exakt raumhohe Line erforderlich, wie hier im Forum in einem anderen Thread schon mal dargelegt wurde. Eine Bedingung die die Lightning schon mal nicht erfüllt, die mir außerdem auch zu teuer und zu groß ist. Die Ansteuerung mit verschiedenen Signalen (verzögert oder gefiltert) ist mir auch zu aufwändig. Ich habe nur eine Stereoendstufe mit der ich sie betreiben will, einzig ein kleiner DSP und Subwoofer kommen für mich noch in Frage, und da auch nur was ausgesprochen preisgünstiges.

War kann noch etwas zu meiner Frage ...


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Bei noch größeren Winkeln allerdings bildet sich eine immer größer werdende Senke im oberen Mittelton- und Präsenzbereich (violette, pinke und rote Kurven).

Wodurch das verusacht wird habe ich noch nicht verstanden.

Hat einer von euch eine Erklärung dafür?sagen?

MarsianC#
02.06.2020, 08:04
Wie misst sich ein einzelner BB? Ich hätte angenommen dass die Linelänge horizontal keinen Unterschied macht.

Darakon
02.06.2020, 08:33
Ich seh schon, ich muss mich weiter einarbeiten, ich habe ein ähnliches Projekt wie wus im Kopf nur mit anderen Treibern.

Ließe sich diese Bündelung besser durch echte CBT-Krümmung oder durch DSP-Verzögerung korrigieren? Bei echter Krümmung ist ja auch das Chassis schräg eingebaut und strahlt tatsächlich ein wenig in Richtugn Decke/Boden, bei DSP-Verzögerung strahlen weiterhin alle parallel.

Morgen!

Es lassen sich für einzelne Treiber in VituixCAD Delay und auch Winkel einstellen.
Allerdings müßtest du dann, meiner Ansicht nach, das Abstrahlverhalten unter "Diffraction" für jeden Treiber einzeln simulieren, importieren und dann kannst du die Delays und Winkel einzeln einstellen.

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Vielleicht gibt es auch eine einfachere Möglichkeit.
Allerdings sind solche komplexen Arrays nicht die Kernkompetenz von VituixCAD.

Die vertikale Bündlung eines Line-Arrays zu "korrigieren" macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Man baut ja ein Line-Array gerade weil man diese vertikale Bündelung haben will.
Man kann die Bündlung (mittels Delay und Winkel oder Versatz) natürlich dahingehend optimieren, dass sie gleichmäßiger und breitbandiger wirkt.

Nils (Follgott) hat dort viel theoretisch und praktisch gemacht und sehr gut dokumentiert.

Grüße
Matthias

rudi.s
02.06.2020, 08:37
Das nenn ist glücklicher zufall. Eigentlich wollte ich mir auch eine line mit breiti bauen. Nicht aber mit den Auslöschung.einen gleichmäßigen abfall ist ja ok aber keine auslöchungen. Vielen Dank für die ausführlichen Informationen, die haben mir sehr viel Brennholz erspart. Gibt es überhaupt eine Möglichkeit 4 breitbänder so anzuordnen das es nicht zu den auslöchungen kommt.
Meine 2te Idee ist ähnlich raduno aber mit 4breitis kann das funktionieren?.

MarsianC#
02.06.2020, 08:47
Aktiv mit FIR lässt sich da bestimmt etwas fricklen.
Hier noch der Hinweis auf Nils Seite. (http://hannover-hardcore.de/infinity_classics/!!!/)

Darakon
02.06.2020, 09:00
Wie misst sich ein einzelner BB? Ich hätte angenommen dass die Linelänge horizontal keinen Unterschied macht.

sehe ich auch so, in der horizontalen Achse spielt die vertikale Linienanordnung zumindest theoretisch keine Rolle.
@ wus: vielleicht ist ja ein guter Ansatz um deiner Frage auf den Grund zu gehen?

newmir
02.06.2020, 11:10
War kann noch etwas zu meiner Frage ... sagen?
Für mich ist das ganz klar eine klassische Reflektion an einer seitlichen Kante/Wulst und hat mit der Linienanordnung nix zutun. Die Wellen laufen vom Schallzentrum einmal direkt zum Mikro und werden zusätzlich nochmal irgendwo seitlich reflektiert und treffen dann mit einer Verspätung von einer halben Wellenlänge beim Mikro ein. Bei einer Messung genau von vorne kannst Du die Kante mit 1/2 Wellenlänge nach einer Seite also bestimmen. Die Auslöschung ist im Prinzip in der Messung immer zu sehen und wandert mit größerem Winkel zu höheren Frequenzen, weil die zusätzliche Wegstrecke zur seitlichen Reflektionsstelle immer kleiner wird. Das meine ich mit "ganz klassisch". Theoretisch wird bei genau seitlicher Messung (90 Grad) durch die seitliche Reflektion kein zusätzlicher Weg mehr eingeführt und es gibt keine Senke mehr. Bei einem Waveguide versucht man diesen Effekt so zu dosieren, dass die seitlichen Reflektionen gleichmässig über den ganzen Waveguidedurchmesser verteilt sind. Das ist Dir nicht gelungen. Aber ich vermute ...unsere Waveguideexperten müssten Dir helfen können.

Nachtrag ... Ist die Differenz genau eine Wellenlänge bekommst du statt einer Senke eine Hochstelle. Der gerade Abfall unter dem größtem Winkel ist also eher das "normale". Unter kleineren Winkeln bekommst Du in Deiner Messung eine Hochstelle.... immer genau bei der halben Wellenlänge (sprich doppelten Frequenz) der Senke.

Koaxfan
02.06.2020, 11:27
Meine 2te Idee ist ähnlich raduno aber mit 4breitis kann das funktionieren?.

Als Radunofan habe ich dazu auch schon viel fantasiert - Du hast dann halt einen großen SEO-Abstand bzw. der Ring wird sehr groß. Andere Idee wären drei Ringe statt zwei, aber das ist ein anderes Thema und sollte ein anderer Thread werden.

Zurück zum Array von wus bzw. seiner Frage. Auf die Seite von Nils komme ich wieder mal nicht weil die URL als P*rn*-Seite klassifiziert wird, aber wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat er sich durchaus auch mit Waveguides beschäftigt. Und genau da sehe ich auch den vielversprechendsten Weg: Jedem Chassis einen eigenen Waveguide verpassen. Damit die richtigerweise beim LA gewollte Bündelung in die richtigen Bahnen gelenkt wird.

wus
21.06.2020, 14:36
Gestern kam jetzt die große Lieferung -

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aber nach dem wochenlang schlechten Wetter möchte ich jetzt wo's endlich schön und warm wird lieber raus ins Freie. Daher kann das jetzt etwas dauern bis ich dazu komme die ganzen Module zu bauen. Um es mal milde auszudrücken ... wenn's dumm geht (oder eigentlich: wenn's gut geht, d.h. das Wetter bleibt sommerlich :yahoo:) komme ich erst im Herbst dazu.

wus
31.07.2020, 11:28
Wie befürchtet bin ich nicht so schnell dazu gekommen weiter zu machen - bis vorgestern.

Ich muss jetzt erst mal die 2 x 68 Treiberchen aus den Böxchen sägen. Das mache ich mit meiner (sehr billigen) Tischkreissäge. Leider habe ich zu der keine taugliche Gerade-Führung, darum habe ich die Schnittkanten, entlang der ich sägen will, mit Bleistift angezeichnet und säge dann so gut ich kann per Augenmaß.

56093 56094

Beim Sägen fliegen natürlich Späne, so dass ich befürchte, es könnten auch mal welche im Luftspalt hängen bleiben. Deshalb habe ich zunächst mal nur 5 Boxen zersägt und dann mal 1 Watt 20 Hz auf die Treiber gegeben, um zu hören ob es irgendwo kratzt.

Leider zersäge ich zwangsweise auch die innere Verdrahtung der beiden Treiber. So oder ähnlich sieht das dann aus:

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Bei einigen hat die Säge das Drähtchen direkt an der Lötstelle abgerissen. Ich muss also bei jeden Treiber die Drähtchen rausholen bzw. ggfs. ein neues anlöten und abisolieren um den "Kratztest" zu machen.

56096

Bei einigen der Treiberchen sind dabei noch Sägespäne rausgefallen, aber zum Glück hat keines beim anschließenden 20Hz-Kratztest irgendwelche unangenehmen Geräusche gemacht.

Daher werde ich als nächstes die restlichen 2 x 63 Böxchen alle auf einen Rutsch zersägen.

loki
15.08.2020, 12:28
Hallo wus, ich habe mich inspirieren lassen und auch mit einem LA angefangen. Meine P36 (Pollin 36mm BB) sehen so aus:
56352
Den hinteren Deckel habe ich entfernt, bzw. ist beim Sägen abgesprungen. An der glatten Seite will ich dann erst 11 P36 zusammenkleben, das ergibt dann ein 40cm Modul, alle parallel geschaltet. Hinten, auf die Magnete, klebe ich noch ein Alu-L-Profil, damit das Modul stabil wird. Diese Module kann ich dann 2-6er weise (80cm - 240cm) in das LA Gehäuse einsetzen.

Ich habe mich auch gefragt, bis zu welcher unteren Frequenz Die P36 einsetzbar sind. Für Zimmerlautstärke im LA vielleicht ab 340Hz, mit zusätzlichem Mitteltöner LA bei gehobener Lautstärke ab 680Hz. Meine Klirr-Messungen sehen so aus:
5635356354
Einmal mit << 1W gemessen, einmal > 1W

Falls ich einen vollwertiges LA bauen möchte, hatte ich noch einen Sharp "Tieftöner" mitgekauft, für den Bereich 100Hz - 680Hz. Ob ich ihn einsetze weiß ich noch nicht. Der käme dann in eine Säule.
56355
https://www.pollin.de/p/bassreflex-lautsprecherchassi-sharp-rsp-za157wjzz-l-8-o-15-w-links-b-ware-641281

loki
15.08.2020, 12:56
Ich habe aber gleich ein paar Fragen, vielleicht kann einer helfen.
LA bestehen aus LS-Chassis, die meistens übereinander angeordnet sind. Der Abstand muss, in Verhältnis zur Wellenlänge, klein sein. Sonst handelt man sich vertikal viele Nebenkeulen ein.

Ein LA strahlt den Schall als Zylinderwelle aus, bis zur Distanz d, danach kollabiert die Welle und geht in eine Ebene über. Dazu habe ich diese Näherungsformel gefunden:
56356
Ein Beispiel: Eine LA bis runter zu 170Hz mit eine Höhe h=160cm erzeugt eine Zylinderwelle bis zum Hörabstand von 0,64m! Das ist zuwenig. Wenn das LA nun auf dem Boden steht verdoppelt sich h (Stichwort Spiegelquelle) und d vervierfach sich auf 2,56m.

Da ich einfach mal Lust auf ein LA hatte, aber eigentlich keinen Platz dafür, habe ich ein paar Ideen entwickelt.

Eine Idee von mir ist, das LA an die Decke zu hängen, dann müßte es eine Zylinderwelle, vom Boden betrachtet, von 80cm bis zur Decke 240cm geben. Ist das richtig?

Oder ich stelle das LA auf einen großen Schreibtisch, in der Hoffnung, dass eine Spiegelwelle z.B. ab 680Hz erzeugt wird, weil die Wellenlänge 0,5m und der Schreibtisch tiefer ist. Die Rechnung sieht dann so aus: f=680Hz, h=0,8m, hspiegel=1,6m -> d=2,56m. Das würde dann passen.
Aber was passiert unter 680Hz wenn ich die im letzten Thema erwähnten Sharp Tieftöner zusätzlich einsetzte? Oder die P36 bis 340Hz betreibe? Hat jemand eine Vorstellung davon?

newmir
15.08.2020, 22:12
Ein Beispiel: Eine LA bis runter zu 170Hz mit eine Höhe h=160cm erzeugt eine Zylinderwelle bis zum Hörabstand von 0,64m! Das ist zuwenig. Wenn das LA nun auf dem Boden steht verdoppelt sich h (Stichwort Spiegelquelle) und d vervierfach sich auf 2,56m.
..............
Aber was passiert unter 680Hz wenn ich die im letzten Thema erwähnten Sharp Tieftöner zusätzlich einsetzte? Oder die P36 bis 340Hz betreibe? Hat jemand eine Vorstellung davon?
Also ich sehe das so: Das mit der Spiegelquelle funktioniert .... aber nur, wenn Du auf dem Boden liegend hörst. Sonst eher nicht. Die Zylinderwelle hast Du am Ende nur noch genau in der Mitte der LA. Und auf dem Boden stehend mit Spiegelquelle ist die "Mitte" eben genau unten auf dem Boden. Oben und unten bei dem LA franst die Zylinderwelle aus und wird zur Kugel und ausserdem gibt es mehr oder weniger ausgeprägte Nebenkeulen. Also entweder LA so hoch wie das Zimmer und damit quasi unendliches LA oder ein eher sehr kurzes LA und ein paar Nebenkeulen akzeptieren. Dann hat man aber eben keine nennenswerte Zylinderwelle mehr, aber ein starke vertikal Bündlung, was ganz nett sein kann.

Nachtrag:
Oder ein CBT .....

Slaughthammer
16.08.2020, 07:42
Zu den Vor- und Nachteilen langer und kurzer Linearrays ist eigentlich in diesem Thread (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20032-Doppel-Line-Array) alles gesagt worden...

Gruß, Onno

loki
16.08.2020, 19:41
Zu den Vor- und Nachteilen langer und kurzer Linearrays ist eigentlich in diesem Thread (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20032-Doppel-Line-Array) alles gesagt worden...

Gruß, Onno

Naja, so richtig klar ist mir das erst mit der Näherungformel geworden. Ab einer bestimmten Distanz geht die Zylinderwelle in eine ebene Welle über., d.h. die Hörhöhe befindet sich nur noch in einem sehr schmalen Bereich in der Mitte des LA.

loki
16.08.2020, 19:57
Also ich sehe das so: Das mit der Spiegelquelle funktioniert .... aber nur, wenn Du auf dem Boden liegend hörst. Sonst eher nicht. Die Zylinderwelle hast Du am Ende nur noch genau in der Mitte der LA. Und auf dem Boden stehend mit Spiegelquelle ist die "Mitte" eben genau unten auf dem Boden. Oben und unten bei dem LA franst die Zylinderwelle aus und wird zur Kugel und ausserdem gibt es mehr oder weniger ausgeprägte Nebenkeulen. Also entweder LA so hoch wie das Zimmer und damit quasi unendliches LA oder ein eher sehr kurzes LA und ein paar Nebenkeulen akzeptieren. Dann hat man aber eben keine nennenswerte Zylinderwelle mehr, aber ein starke vertikal Bündlung, was ganz nett sein kann.


Im Prinzip mag das stimmen, aber dann befindet man sich nicht mehr in der Zylinderwelle sondern in der ebenen Welle jenseits von dBorder. Im Bereich der Zylinderwelle hat man in jeder beliebigen Höhe (bis zur Höhe der LA) den gleichen Frequenzgang. Durch die Platzierung (Spiegelquelle) auf dem Boden/ Decke vergrößert sich dBorder um den Faktor 4.

Um es nochmals klar zu sagen, bis zu dBorder erzeugt ein LA eine Zylinderwelle, darüber hinaus eine ebene Welle, die nur wenige cm breit/ hoch ist. Man könnte auch sagen, das sich die Höhe der Zylinderwelle von hLA auf wenige cm reduziert. So habe ich das verstanden.

Slaughthammer
16.08.2020, 21:03
aber dann befindet man sich nicht mehr in der Zylinderwelle sondern in der ebenen Welle jenseits von dBorder.

Ein Linearray erzeugt niemals eine ebene Welle! Bei großen Entfernungen geht die Zylinderwelle in einer Kugelwelle über. Das ist übrigens auch kein abrupter Vorgang sondern ein kontinuierlicher Prozess... Ebene Wellen können nur von flächigen Strahlern abgegeben werden, und die werden nach den gleichen Kriterien in großer Entfernung zu Kugelwellen.



Um es nochmals klar zu sagen, bis zu dBorder erzeugt ein LA eine Zylinderwelle, darüber hinaus eine ebene Welle, die nur wenige cm breit/ hoch ist. Man könnte auch sagen, das sich die Höhe der Zylinderwelle von hLA auf wenige cm reduziert. So habe ich das verstanden.
Es ist da dichter an der Realität wenn man von einem sehr engen Abstrahlwinkel spricht. Die Zylinderwelle hat eine fixe Höhe, die Kugelwelle einen fixen Abstrahlwinkel. Zwischen den beiden Bereichen gibt es einen Übergang.

Ich verstehe auch nicht, warum du hier die Spiegelquellen so darstellst, als wenn das was besonderes wäre. Alle die sich hier ernsthaft mit dem Thema befasst haben, planen diesen Effekt mindestens an einem Ende der Line zu nutzen, wenn nicht an beiden Enden.

Zu deiner Idee mit der Tischplatte als Reflexionsfläche: Löse das doch mal geometrisch. Gibt es von jedem Treiber des Arrays einen Weg mit der Tischplatte als Reflexionsfläche zum Hörplatz? Dann kann es funktionieren. Aber nur solange die Tischplatte groß gegen die zu reflektierende Wellenlänge ist. Ich würde den Effekt erstmal nicht einplanen, ohne das genauer simuliert zu haben.

Mein Ansatz ist immer noch, mindestens 1,8 m lang und an Decke oder Boden (eher Decke oder idealerweise beides) als Reflexionsfläche angeschlossen. Wenn das Array deutlich kürzer wird, kommt man mit der Hauptabstrahlung entweder aus dem relevanten Bereich heraus oder kann Boden/Decke nicht mehr als Reflexionsfläche nutzen. In besonders Flachen Räumen kommt man ggf. mit einem kürzeren Array aus.

Gruß, Onno

loki
17.08.2020, 07:22
"Zu deiner Idee mit der Tischplatte als Reflexionsfläche: Löse das doch mal geometrisch. Gibt es von jedem Treiber des Arrays einen Weg mit der Tischplatte als Reflexionsfläche zum Hörplatz? Dann kann es funktionieren. Aber nur solange die Tischplatte groß gegen die zu reflektierende Wellenlänge ist. Ich würde den Effekt erstmal nicht einplanen, ohne das genauer simuliert zu haben."

Das ist eine gute Idee! Mach ich.

Mit den ebenen Wellen meinte ich das Gleiche wie du mit sehr engem Abstrahlwinkel. In 3D sieht das Ganze doch wie eine Scheibe aus. Wenn das mit der Schreibtischfläche nicht klappt, werde ich das 1,6m LA an die Decke hängen.


"Ich verstehe auch nicht, warum du hier die Spiegelquellen so darstellst, als wenn das was besonderes wäre. Alle die sich hier ernsthaft mit dem Thema befasst haben, planen diesen Effekt mindestens an einem Ende der Line zu nutzen, wenn nicht an beiden Enden."

In den anderen aktuellen Threads, ich glaube es sind 3 zum Thema LA, wurden oft zu kurze LA mit zu großen Chassisabständen geplant und auch negative Höreindrücke mit solchen angefügt (z.B. mit ca. 1m langen B&G Magnetostaten).


"Bei großen Entfernungen geht die Zylinderwelle in einer Kugelwelle über. Das ist übrigens auch kein abrupter Vorgang sondern ein kontinuierlicher Prozess"

Klar, wirklich abrupt ist das nicht. Aber da in der Literatur eine Entfernung dBorder angegeben werden konnte, gehe ich davon aus, dass der Übergang schnell passiert, ich habe das kollabieren genannt. Ich sehe mir gerade eine Serie über Quantenphysik an und da kollabieren Wellen. Hört sich gut an...

Slaughthammer
17.08.2020, 15:59
[...] gehe ich davon aus, dass der Übergang schnell passiert, ich habe das kollabieren genannt. Ich sehe mir gerade eine Serie über Quantenphysik an und da kollabieren Wellen. Hört sich gut an...
Ich mach mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt!

Ich bin raus hier. Auf der Ebene kann ich auf weitere Konversation gut verzichten.

loki
18.08.2020, 08:32
Ich mach mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt!
Wer macht das nicht, und das nicht nur bei Lautsprechern? Hierüber könnte man jetzt wirklich lange diskutieren, aber ich verstehe was du meinst.

Ich will mal selbstkritisch sein. Hätte ich mir die Grundlagen eines LA in Web gründlicher angesehen, wäre mir klar gewesen was eine ebene Welle (fester Begriff) ist und das der Übergang vom Nah-/ zum Fernfeld kontinuierlich ist.
Also für alle, die das vielleicht lesen, wenn ich von ebener Welle schrieb muss es korrekt Kugelwelle heißen.



Ich bin raus hier. Auf der Ebene kann ich auf weitere Konversation gut verzichten.
Ist vielleicht generell gut so, dies ist der Thread von wus und ich will ihn nicht zumüllen. Ich hatte mir vorgestellt, dass man zusammen solange Thema bearbeitet bis wirklich klar ist um was es geht. Die anderen LA-Thread waren für mich nur begrenzt hilfreich.

Tinnarmorken
14.03.2021, 09:29
Hallo wus und Loki,

Was ist aus euren Projekten geworden? Habt ihr weiter gebaut und sind Line Arrays draus geworden?
Das Thema interessiert mich :)

Gruß, Henrik

wus
14.03.2021, 10:00
Ich bin leider noch nicht weiter gekommen. Ständig ist irgendwas wichtigeres oder dringenderes zu machen...

wus
10.06.2021, 12:10
So, jetzt hatte ich endlich mal Zeit (und konnte mich auch dazu aufraffen :o ) weiter zu machen. Ich habe also bei ca. 70 von den Miniböxchen (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=55532&d=1592746565)
- die Gummistöpsel von den Befestigungslaschen entfernt
- die Moosgummipölsterchen von der Front gerubbelt
- Schnittlinien aufgezeichnet
- mit meiner Billig-Tischkreissäge die Böxchen zerschnitten um die Treiber zu vereinzeln (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=56096&d=1596191140).

Da die keine auch nur halbwegs brauchbare Geradeführungen hat musste ich bei jedem Schnitt ganz genau "zielen". Obwohl ich mir dabei große Mühe gegeben habe sind die Schnitte natürlich - wie man auf dem Foto auch sehen kann - alles andere als gerade (was aber in meinem Boxendesign konstruktiv berücksichtigt ist und daher kein Problem sein sollte).

Da die Böxchen mit einer Art Filz gefüllt sind musste ich extrem langsam sägen, weil sich der Filz sonst in den Sägezähnen verfing und das Gehäuse aufriss. So verlor ich insgesamt 4 von den Treibern. Bei einigen anderen löste sich nach der Vereinzelung der - wohl schlecht verklebte oder geschweißte - hintere Gehäuseteil, den ich für meine Konstruktion aber brauche. Zum Glück haben die Gehäuseschalen aber eine Nut, so dass ich die anschließend sauber fluchtend wieder zusammenkleben konnte.

Natürlich waren die Treiber nach dem Zersägen voller schwarzer Kunststoff-Sägespäne. Ich habe versucht die durch Blasen und Klopfen zu entfernen, aber ganz ist mir das nicht bei allen geglückt.

Um zu vermeiden, dass ich Treiber verwende, bei denen Sägespäne in den Luftspalt gekommen sind, die deshalb dann kratzen, habe ich als nächstes einen Funktionstest gemacht, bei dem ich etwa 3 Watt bei 30 Hz drauf gegeben habe. Mit 30 Hz sollten diese Winzlinge, die ja seitlich offen sind, keinen nennenswerten Ton von sich geben, was bei den meisten auch der Fall war. Aber einige haben doch ziemlich Geräusche gemacht, vermutlich waren da doch Sägespäne rein gekommen.

Ich habe diese Exemplare dann mit ziemlich lauten Sinus-Sweeps durchgerüttelt und danach nochmal geklopft und geblasen. Dabei kam teilweise nochmal ganze Ladungen von Sägespänen heraus. Danach waren dann auch diese Exemplare überwiegend leise.

wus
10.06.2021, 12:26
Was bei den 3 Watt 30 Hz Tests auffiel: die Amplitude, die die Membranen dabei machten, waren ziemlich unterschiedlich, ich schätze mal sicher im Verhältnis 1 : 2 zwischen den extremen Exemplaren, evtl. sogar noch etwas mehr. Deswegen befürchte ich auch entsprechende Unterschiede in den Wirkungsgraden bzw. Empfindlichkeiten der einzeln Treiber.

In einen Linearray sollten aber alle Treiber gleich laut sein.

Wie messe ich am schnellsten die Empfindlichkeiten der einzelnen Treiber in ihrem zukünftigen Einsatzbereich von 100 bis 20.000 Hz? Besser mit Arta oder mit REW? (Messmikrofon ist vorhanden)

Ich habe auch mal die DC Spulenwiderstände gemessen, die lagen alle innerhalb 15,0 bis 16,2 Ω. Das sollte für so kleine und billige Treiber eine akzeptable Streuung sein, daran sollte es sicher nicht liegen.

capslock
10.06.2021, 16:36
Ich würde erstmal Impedanzkurven messen. Dann siehst Du, ob es Unterschiede in der Empfindlichkeit oder der Resonanzfrequenz sind.

Don Key
10.06.2021, 17:05
Habe von LAs keinerlei Ahnung / Erfahrung, dafür umso mehr Neugier auf Eure Konstrukte - sehr cool und meine Bewunderung für Euer Durchhaltevermögen beim Extrahieren der Treiber(chen). :prost:

wus
12.06.2021, 16:35
Impedanzkurven aufzeichnen ist mir zu aufwendig für 136 Chassis.

Außerdem halte ich es für unwahrscheinlich dass die Resonanz die beobachteten Unterschiede in der Amplitude ausmacht, denn ich hatte ja mit 30 Hz Sinus gearbeitet, und die Resonanzfrequenz der Treiber liegt mit ca. 300 Hz um ein Vielfaches höher.

Ich gebe jetzt 4 Volt (was an ihrer Nennimpedanz von 16 Ohm 1 Watt ergibt) auf 500 - 2000 Hz gefilterten Pink Noise auf die Treiber und mittle den SPL mit dem REW SPL Meter für etwa 30 sec.

Bisher variieren die Treiber um max. 1,3 dB, allerdings habe ich erst 10 durchgemessen.

Was für Schwankungsbreiten sind für solche Miniatur-BB normal? Wo würdet ihr eine Grenze ziehen?

wus
19.06.2021, 17:39
@loki, wie weit bist Du mit Deinem LA Projekt inzwischen?

wus
19.06.2021, 17:48
Bisher variieren die Treiber um max. 1,3 dB, allerdings habe ich erst 10 durchgemessen. Inzwischen habe ich gut 140 St. durchgemessen. Der maximale Unterschied war 2,2 db. Ich habe dann die 3 mit den größten Abweichungen aussortiert, jetzt liegt der größte Unterschied bei 1,6 dB.

Ich denke das kann man akzeptieren.

Wie seht ihr das?

loki
19.06.2021, 18:17
@loki, wie weit bist Du mit Deinem LA Projekt inzwischen?

Kein bißchen weiter:(. Ich habe was mit dem GRS PT2522 laufen und das dauert noch...

wus
30.11.2021, 11:06
Inzwischen habe ich viel gesägt und angefangen, weitere 12er-Segmente aufzubauen. Statt der hier gezeigten Buchen-Außenleisten

63045

verwende ich für die Serien Alu-Strangpressprofile 20x5mm, in die ich M4 Gewindelöcher bohre, wo ich dann die LS direkt anschließen kann. Das spart mir einigen Verdrahtungsaufwand in jeder der 12 Boxen, und extra Muttern auf jede Schraube schrauben zu müssen.

Um die M4 Gewindelöcher zu bohren verwendete ich für die ersten beiden Segment-Böxchen diese Art Kombi-Bohrer (https://www.ebay.de/itm/133175093565?_trkparms=ispr%3D1&hash=item1f01daa93d:g:ibcAAOSwELtdgSU2&amdata=enc%3AAQAGAAACoPYe5NmHp%252B2JMhMi7yxGiTJkP rKr5t53CooMSQt2orsSHYXPhGXR5uguexJBeHwfgeD8zDVXacI MPFv%252BXBuzMPGZkX%252BRu6B0l4xJYLTeqFBRXE2cz3ceA 1%252BKJ3Ha5DvpfLV5clA1WgEr9XamXjRDL80X53Fk4eB548B JG0%252FIKft3HGbKZdvH24M9B2hTOmVx4MzUANeJZOuUjYXmL %252BX8fMJM%252BIGGMQujJgvINuYNgmAA%252FqoCg8L5%25 2BpyX0ZkDqOgvyeB7vjpxNx61cSANtFiqI%252Bnj62srv0T5q xrbDzTvFlwD3r8WWf5DrSEyHz%252BynwzSYryjyBzRaesa%25 2FYXakL2gI2DIqQ%252BTLdMgX5BHcSef6ttO69muN%252Bkio EY%252B43sD7yCRJE9Ve5bEapml3vHg4GmjYqca3mvEIOiUEME uvuFVLo2KJoRCpk1p4zqHa8u4EXvjuAS5jVWlGG4rjW0hYPjyk ypR%252FL06hBVe1xIWQd5NACFUdsJQ5Do%252Fc4YzOjZEVEl vzxH2jzJR1ceOoWT50hIxJloBgcb0NO75j1V1WS3EhGC4qOTLb NN7jvHS2BNs7Px0eb7F%252FYKLhGEYpzs6ykx1KfnYUCxJK%2 52BEW2%252F99FevYHbEcCJUlO%252BFMkEo5NsH24pkvs2PSj 7p9d9faZraYseZRJjiWbdueMF4qjw%252FoebCxP%252BeyG3m Tw7Bl5tinslpyk%252F19YFi1g2CU4wWGh8fvW00GsZIGKQvQK EJaRdsjcXpdyXTRUB%252F%252BUKkTzTEKcJRKLJhNI0J1FfT RfoH3%252BSvls28vhsbgzkvg9ZTjgrYeC4ST3W%252B3EQlNa oN6kZMsc%252BIzGvxHx2UnQqTNtNLjNjg3nCC1WuVNEWv9YBE BfyGqEq8yZibnxnJ7ozZ93u%252Bn6WXyOM%252BUeA%253D%2 53D%7Cclp%3A2334524%7Ctkp%3ABFBMjqLUh65f), mit denen Loch bohren und Gewinde schneiden in einem Arbeitsgang von statten geht - sehr praktisch. Beim Verdrahten des ersten Segments stelle ich allerdings fest, dass die Schrauben, mit denen die Treiberchen an die Außenleisten angeschlossen werden, in ca. 50% der Gewindebohrungen nicht halten. Die Schrauben greifen dort nicht, fast als wären gar keine Gewinde vorhanden.

Ich habe dann diese schlechten Gewinde auf 4,2mm aufgebohrt und M5 Gewinde reingeschnitten (in 2 Arbeitsgängen, für M5 habe ich nur separate Bohrer und Gewindeschneider). So kann ich das ansonsten fertige Böxchen trotzdem verwenden und muss nicht noch eins mehr bauen.

Aber für weitere ingesamt 140 Bohrungen würde ich gerne vermeiden mit separaten Bohrern und Gewindeschneidern arbeiten zu müssen.

Hat einer von euch eine Ahnung was der Grund dafür sein könnte warum bei so vielen - aber keineswegs allen - Bohrungen die Gewinde so schlecht sind? Und wie könnte man das vermeiden?

Sepp
30.11.2021, 11:23
.... Aber für weitere ingesamt 140 Bohrungen würde ich gerne vermeiden mit separaten Bohrern und Gewindeschneidern arbeiten zu müssen.

Hat einer von euch eine Ahnung was der Grund dafür sein könnte warum bei so vielen - aber keineswegs allen - Bohrungen die Gewinde so schlecht sind? Und wie könnte man das vermeiden?

Ich würde da eher auf Marken Gewindeschneider setzte, z.B. Wera, ...
Und einkalkulieren das ich vielleicht 2-3 brauche weil die verschleißen.
Hast Du beim Bohren / Schneiden geschmiert ?
Den Bohrer nach jedem Loch von Spänen befreit ?
5mm Stärke für das Gewinde ist ja nicht viel, da muss man beim bohren / schneiden absolut ruhig / winklig arbeiten ...

VG Dirk

wus
30.11.2021, 12:45
Danke für die schnelle Antwort!

Geschmiert habe ich nicht, das Aluminium schmiert ja von selber ... :cool:

Nach den ersten paar Löchern ist mir aufgefallen dass der Bohrer beim rausschrauben tlw. nochmal etwas blockiert hat, als wenn er nochmal Gewinde schneiden müsste. Dann habe gesehen dass das vermutlich an den Spänen lag, die beim reinschneiden in den Furchen des Bohrers kleben blieben. Danach habe ich die Späne immer rausgehebelt (was nicht immer einfach war) bevor ich den Bohrer wieder rausschraubte. Dabei hat es aber trotzdem manchmal noch blockiert, weil ich Rückstände vom Reinschneiden, die in den einzelnen Gewindegängen hingen, nicht immer entfernen konnte. Versuche das mit Drahtbürste zu entfernen waren ziemlich erfolglos.

Kennst Du da noch bessere Methoden?

Leider habe ich keine Ständerbohrmaschine, von daher ist es etwas schwierig absolut (und gleichbleibend) winklig zu arbeiten. Ich glaube aber dass das kein Problem ist. Es kommt an dieser Stelle nicht drauf an dass das Loch ganz genau 90° senkrecht ins Material geht.

mechanic
30.11.2021, 12:49
Du kennst "Span brechen" ? Immer wenn sich ein langer Span bildet, kurz etwas zurück und wieder rein. Trotzdem bleibt oft etwas zurück ...

Bizarre
30.11.2021, 14:36
Ich würde da nur vorbohren und gewindefurchende Schrauben nehmen....

wus
30.11.2021, 18:28
Span brechen kannte ich noch nicht, bin eben kein Metaller... ausgehend von den bisher gemachten Erfahrungen muss ich aber auch sagen, sobald es mal ans Schneiden des Gewindes ging bildeten sich da keine (sichtbaren) Späne mehr.

Gewindefurchende Schrauben kannte ich noch nicht - eignen sich die für Alu? Mit welchem Durchmesser müsste man da für M4 vorbohren?

Bizarre
30.11.2021, 18:52
Jo, die funktionieren bei dem weichen (F22) Alu sehr gut... Vorbohren bei M4 würde ich mit 3,5mm... Hier mehr Infos :https://media.bossard.com/ch-de/-/media/bossard-group/website/documents/brochures/brochures_products_german/din_7500_de.pdf

wus
13.12.2021, 18:43
Heute wollte ich anfangen mal die Impedanzkurven der ersten paar Teilstücke meiner Mini-Linearrays zu messen.

Aber Limp bricht die Messung immer wieder nach kurzem ab - mal bei 23Hz, mal bei 27, mal bei 63.

Woran könnte das liegen?

(Ich verwende Arta v1.9.3, zusammen mit einer Maya 22 USB Soundkarte. Ich habe vor längerer Zeit damit auch schon erfolgreich Impedanzmessungen gemacht und damit TSP einiger älterer LS ermittelt.)

wus
13.12.2021, 18:50
Vorbohren bei M4 würde ich mit 3,5mm... Vielen Dank, das funktioniert echt gut.

Allerdings hoffe ich, dass ich nie eine dieser Schrauben wieder mal lösen und später wieder einschrauben muss. Bei der einen mit der ich das probiert habe blieben die Gewindegänge über etwa die Hälfte der Länge mit Aluminium gefüllt. :rtfm: Da kann man sich leicht ausrechnen wieviel Innengwinde da noch überig bleibt. Und deshalb habe ich ernste Zweifel ob nochmal einschrauben ginge. Ich habe da ja nur 5mm Materialtiefe.

Bizarre
13.12.2021, 21:25
Jo, dieses "Baumarkt" Alu nervt... Ist einfach zu weich resp. niedrige Streckspannung... Schrauben einfetten ( Kerzenwachs) ?

wus
14.12.2021, 09:53
Heute wollte ich anfangen mal die Impedanzkurven der ersten paar Teilstücke meiner Mini-Linearrays zu messen.

Aber Limp bricht die Messung immer wieder nach kurzem ab - mal bei 23Hz, mal bei 27, mal bei 63.

Woran könnte das liegen?

(Ich verwende Arta v1.9.3, zusammen mit einer Maya 22 USB Soundkarte. Ich habe vor längerer Zeit damit auch schon erfolgreich Impedanzmessungen gemacht und damit TSP einiger älterer LS ermittelt.)Ich habe jetzt meinen Computer nochmal neu gestartet, den Arta Setup, meine Verkabelung und die Einstellung der Arta Messbox nochmal überprüft, auch mal versucht statt ab 20 Hz erst ab 50Hz zu messen - alles erfolglos.

Die Messung fängt zwar immer normal an - Limp zeichnet den Beginn einer normal aussehenden Impedanzkurve - aber bricht dann immer nach Kurzem ab. Es kommt dann einfach kein Signal mehr. Die Messung wird aber noch als laufend angezeigt, ich muss erst die Stopp-Taste drücken bevor ich einen neuen Versuch starten kann.

Hat keiner von euch ein Idee was das verursachen könnte?

Azrael
14.12.2021, 09:56
Du könntest den Impedanzgang mal mit REW zu messen versuchen.

Viele Grüße,
Michael

Roul
14.12.2021, 10:23
Es könnte sein, dass die Sampling-Rate zu hoch eingestellt ist. Guck mal, ob die auf 44100 steht - das reicht aus. Die FFT Size kann auch auf 32768 stehen bleiben und miss mal mit Pink Noise statt Stepped Sine

4711Catweasle
14.12.2021, 10:24
Moin,




Hat keiner von euch ein Idee was das verursachen könnte?

das könnte Systeminterne Ursachen (Win OS) haben.

Hintergrund Prozess der eine hohe Auslastung verursacht (Stop bei Limp), Latenz der SK, Asio (weiß nicht ob Limp das nutzt),
Win Sound Prozesse die kollidieren, falsche SK Einstellungen........

Ich würde parallel mal den Task Manager geöffnet haben und beobachten was bei der Messung da abläuft.

EDIT: Roul könnte Recht haben.:)

wus
14.12.2021, 12:04
Danke für eure Antworten. Inzwischen habe ich einfach nochmal einen Neustart gemacht und dann ohne vorher andere Programme zu starten Limp. Da ging es dann, auch mit stepped sine.

FFT mode und sample rate hatte ich vorher schon so eingestellt wie Roul vorgeschlagen hat. Ich vermute daher auch, dass irgendwelche Prozesse im Hintergrund Limp "aus der Fassung" gebracht haben.

Jetzt habe ich die ersten 4 12er-Teil-Lines durchgemessen. 3 sehen ziemlich genau so aus wie das ockerfarbene Overlay hier,

63258

bei der 4. (grün) ist der Impedanzbuckel deutlich niedriger. Außerdem hat sie bei etwa 400 und 440Hz zwei kleine Ausreißer, die die anderen nicht aufweisen.

Wie würdet ihr die bewerten? Und wie den anderen Impedanzbuckel?

mechanic
14.12.2021, 12:27
Bei Line Nr. 4 könnte ein defektes Chassis dabei sein > ich würde einzeln checken.

Zum Buckel bei 600Hz: gibt es in den Kisten eine freie Länge von so 25 bis 30cm und sind sie noch ungedämpft? Dann wäre das vermutlich eine Stehwelle.

Bin gespannt, was da am Ende rauskommt :) !

wus
14.12.2021, 13:47
Ich habe no. 4 jetzt nach der Mittagspause - während der ich den Amp ausgeschaltet und den Laptop in den Ruhezustand geschickt hatte - nochmal gemessen:

63260

Dieses Mal fiel der Impedanzbuckel etwas höher aus und weicht damit nicht mehr so weit von den anderen Exemplaren ab. Die beiden Mini-Peaks bei 400 und 440Hz traten diesmal nicht auf.

Was könnte die verursacht haben?

Ich habe die Impedanzschriebe ja deshalb aufgenommen, weil man ihnen u.U. noch Hinweise auf Resonanzen o.ä. entnehmen kann. Wenn man sich dann auf diese Schriebe nicht verlassen kann, dann kann ich mir diese - relativ zeitaufwendigen - Messungen auch sparen.

Den Buckel bei 600Hz haben alle in gleicher Weise, genauso den bei 18kHz. Es gibt allerdings in den Boxen keine freie Länge von 25 oder 30cm Länge. Ganz im Gegenteil ist der Innenraum unterteilt. Und genau wie beim Prototyp (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20575-Linearray-mit-Mini-Breitb%E4nder&p=282091&viewfull=1#post282091) habe ich die Innenräume mit ziemlich viel Watte voll gestopft, bevor ich sie zugeklebt habe. Da sollte eigentlich nichts resonieren.

Ich bin schon gespannt ob ich bei den Frequenzgangmessungen bei 600Hz etwas auffälliges sehe.

wus
14.12.2021, 14:10
Zum Vergleich habe ich jetzt auch den eingangs gezeigten Prototyp nochmal gemessen. Bei dem tritt der Impedanzbuckel bei 320Hz auf, liegt etwas deutlich tiefer als die 350Hz der "Serien"-Exemplare. Der Impedanzpeak ist mit 46 Ohm auch deutlich höher als die 36 - 41 Ohm der anderen.

Könnte beides an geringerer innerer Dämpfung liegen?

Wenn ich mich recht erinnere habe ich in den Prototyp nicht ganz so viel Watte in die Kammern geschoben.

Auffällig ist vor allem aber, dass beim Prototyp der Buckel bei 600Hz komplett fehlt.

Ich werde jetzt versuchen Frequenzgang- und CSD-Messungen zu machen.

4711Catweasle
14.12.2021, 14:14
Ich habe die Impedanzschriebe ja deshalb aufgenommen, weil man ihnen u.U. noch Hinweise auf Resonanzen o.ä. entnehmen kann. Wenn man sich dann auf diese Schriebe nicht verlassen kann, dann kann ich mir diese - relativ zeitaufwendigen - Messungen auch sparen.



Über die Ursachen kann man nur mutmaßen.....ggf. ist in einem Array was defekt*.
Da muß ich jetzt leider etwas ausholen um das* zu erklären.....
Als jugendlicher habe ich damals ein paar Jahre CB gefunkt - die Funke hat irgendwann nicht mehr korrekt funktioniert.
Garantie -> eingeschickt - der Hersteller mußte so lange Teile tauschen bis der Defekt nicht mehr auftrat, der Defekt an sich
konnte nicht ermittelt werden da er "sporadisch" in kurzen Zeit Abständen auftrat.

Ich würde das Meßsystem (Impedanz) mehrfach mit einem "qualitativ guten" Einzelchassis "prüfen".

Edith meint: Die "Lage/Position" des/ der Chassis sollte bei einer Messung (Vergleich) möglichst gleich sein.
Raumtemperatur, Luftdruck, etc beeinflussen die Messung......

mechanic
14.12.2021, 14:37
Falls der 600Hz-Buckel beim nackten Chassis (Sickenreso) nicht da ist, ist es vermutlich das Gehäuse. Die Innenbreite sollte im Bereich 25 cm liegen und die längste Abmessung darstellen, oder?

Don Key
14.12.2021, 14:47
Schwingt da evtl. etwas mit a la Zuleitung, Kabel, etc.?
Evtl. 'mal mit 'nem Sinus durchsweepen lassen und dabei besonderes
Ohrenmerk auf die 600Hz legen.

P.S.: ...den Schraubendreher nimmt man natürlich VOR der Imp.-Messung auch 'raus ... :D

P P.S.: ..
kannst auch während der Imp.-Messung am Gehäuse / an den Chassis etwas herumdrücken und gucken, ob sich bei den 600Hz etwas ändert.

fosti
14.12.2021, 15:31
Moin Wolfgang,

schönes Projekt. Hast Du mal über CBTs des "JBL-Rentners" Keele nachgedacht?

http://www.xlrtechs.com/dbkeele.com/CBT.php

Viele Grüße, Christoph

wus
14.12.2021, 17:13
So, jetzt habe ich die Frequenzgänge der ersten 4 Teil-Lines:

63263

Wie würdet ihr die Exemplarstreuung bewerten?

Gemessen mit REW bei 1 Watt an 21 Ω in 1m auf Achse (hor. + vert.).

wus
14.12.2021, 17:24
Hast Du mal über CBTs des "JBL-Rentners" Keele nachgedacht?Habe schon vor Jahren davon gelesen. Ich will meine Lines ja aber flach - und damit möglichst unauffällig (wegen dem WAF:D) - auf die Wand, eine von den beiden sogar hinter der Gardine montieren. Ein gekrümmtes Array kommt alleine deshalb schon nicht in Frage. Auch ist mir das shading schon zu aufwendig, von "elektronischer Krümmung" per DSP ganz zu schweigen.

wus
14.12.2021, 20:12
So, jetzt habe ich 3 dieser 12er-Segmente mal zusammengeschraubt

63264

und gemeinsam gemessen. Wieder mit der gleichen Spannung wie zuvor (1W@21Ω entspr. 4,58V, der gedrittelten Impedanz entsprechend jetzt also 3W@7Ω), und wieder aus 1m auf Achse. Rot ist das einzelne 12er, blau die Line aus 3 davon:

63265

Man sieht schön wie der Bass aufbaut, wogegen der FG ab ca. 1 kHz abfällt.

Die volle Wandhöhe wird dann nochmal fast die doppelte Höhe haben, entsprechend wird der Bass und vielleicht noch die unteren Mitten nochmal ≈ 6dB lauter. Da rechne ich mir gute Chancen aus, die Lines per EQ bis vielleicht auf 50Hz runter linearisieren zu können, ohne Subwoofer zu benötigen. Zumindest bis Zimmerlautstärke.

SNT
14.12.2021, 20:51
Ich lese gespannt mit! Was mich interessieren würde, ist die ‚Sprachverständlichkeit‘ zB für Fernsehbetrieb. Könnte man behaupten, dass da das Linearray was bringt?

Gruß von Sven

wus
15.12.2021, 00:15
Kann ich noch nicht sagen.

Ich bin gerade dabei mit REW einen Filterset für EQapo zu machen, um der oben gezeigten Line "Manieren" beizubringen, damit ich erste halbwegs sinnvolle Hörtests machen kann.

Dazu würde ich gerne etliche Songs die ich gut kenne in Mono hören, da ich ja bisher nur eine Line habe. Aber scheinbar gibt's in Windows nirgendwo einen Mono-Switch.

Habe ich was übersehen?

4711Catweasle
15.12.2021, 07:10
Moin Wolfgang,




Habe ich was übersehen?

Ja.:)
63266

wus
15.12.2021, 09:49
Super, vielen Dank!

Selbst mit Deinem Screenshot musste ich noch ne ganze Weile suchen, hab's aber dann gefunden.

Inzwischen habe ich den EQapo aufgesetzt und kann sagen, man kann es sich gut anhören - in Hintergrundlautstärke. Sobald man etwas weiter aufdreht und die Musik ernsthaft Bässe enthält klingt's besch***en.

Im geplanten Vollausbau sollte sich das wie beschrieben noch etwas verbessern, trotzdem ist klar: für Pegelorgien sind diese Lines so sicher nicht geeignet.

Um die Last im Tiefbass gleichmäßig auf die 2 Lines aufzuteilen möchte ich im Endausbau die L und R Stereosignale unter 100Hz aufaddieren. Es wird noch geraume Zeit dauern bis beide Lines raumhoch fertig habe, aber dann möchte ich das auch erst mal mit REW ausmessen und mit EQapo egalisieren.

Wie realisiere ich also mit EQapo Mono nur für den Tiefbass? Welche Flankensteilheit ist da für den Tiefpass sinnvoll?

wus
15.12.2021, 13:38
Was mich interessieren würde, ist die ‚Sprachverständlichkeit‘ zB für Fernsehbetrieb. Könnte man behaupten, dass da das Linearray was bringt?Im Fernsehbetrieb fällt mir immer wieder auf, wie schlecht verständlich die Dialoge in Filmen oft sind, wenn man nicht ausgesprochen laut hört. Dagegen ist das gesprochene Wort in der Werbung immer gestochen scharf. Z.T. liegt das daran, dass die Werbung meistens voll laut ist, aber sicher auch weil die Höhen da meistens weitaus besser zu hören sind als in den Dialogen vieler Filme. Ich glaube viele Werbende arbeiten mit spectral enhancement oder drehen einfach die Höhen kräftig auf.

Das ist mir jetzt wieder eingefallen als ich diesen Artikel (https://audiophilestyle.com/ca/reviews/dutch-dutch-8c-loudspeaker-review-r739/) las. Da wird u.a. darauf hingewiesen dass eine messtechnisch neutrale Wiedergabe (linearer Frequenzgang im Hörbereich) nicht unbedingt für jeden auch neutral klingt. Im Abschnitt <Soapbox> schreibt der Autor


I find most speakers unlistenable in the top end. They do not exhibit a downward tilt in high frequency response which results in sounding too bright, no matter what room they are in. Looking at my last three speaker reviews, each one needed approximately -5 dB high frequency shelf starting between 3 kHz to 5 kHz depending on speaker, on up to 20 kHz.
Und ich weiß dass manche Hersteller ihre Lautsprecher so abstimmen, oder mit einem kontinuierlichen, gleichmäßigen Abfall von -10dB von 20Hz bis 20 kHz. Vermutlich orientieren sich auch viel TV Hersteller daran. So klingt es etwas runder, gefälliger, ggfs. mit etwas satterem Bass, und nicht so giftig.

Meiner Meinung nach leidet die Sprachverständlichkeit genau darunter.

Ich glaube nicht dass Punkt- oder Line-Strahler da prinzipielle Vor- oder Nachteile haben.

wus
15.12.2021, 21:01
Inzwischen habe ich noch etwas mehr mit EQapo gespielt und habe damit diesen FG gemessen.

Um den so hinzukriegen habe ich REW erst automatisch zwischen 100Hz und 20kHz auf ±2db equalizen lassen. Da blieb allerdings noch eine 10dB hohe (Resonanz-?)Spitze bei 18kHz übrig, die nicht korrigiert wurde. Beim Hören fiel mir etwas harsches Zischeln auf, darum habe ich dann händisch noch einen Tiefpass in die EQapo Korrekturdatei eingefügt. Aber auch damit änderte sich das giftige Zischeln nicht.

Dann erinnerte ich mich daran, dass ich so hohe Frequenzen ja schon lange nicht mehr hören kann, was mir dann klar machte, dass das Zischeln eine andere Ursache haben muss. Darum habe ich dem REW Auto-EQ dann entgegen meiner ursprünglichen Absicht doch eine ab 1 kHz leicht abfallende "Zielgerade" eingegeben und neue Korrekturfilter rechnen lassen. Am anderen Ende kam noch ein Hochpass mit 90Hz hinzu.

63288

Der Verzicht darauf, auch noch Frequenzen unter 100Hz anheben zu wollen und tiefere Frequenzen mit dem Hochpass auszufiltern erlaubt deutlich höhere Pegel. Mit dem leichten Höhenabfall ab 1 kHz klingt Musik abgesehen vom fehlenden Tiefbass damit schon ganz gut.

Aber auch mit dieser Einschränkung wird spätestens beim Blick auf die Verzerrungen deutlich, dass der LS Frequenzen unter ca. 300Hz nicht wirklich mag.

Das ist auch kein Wunder, denn schon das Equalizing bis runter auf 100Hz ist ziemlich heftig.

63289

wus
15.12.2021, 21:21
Das Wasserfalldiagramm kann ich nicht recht interpretieren.

63290

Ist das gut?

4711Catweasle
15.12.2021, 21:29
Das Wasserfalldiagramm kann ich nicht recht interpretieren.

63290

Ist das gut?

Da ich mich mit REW nicht auskenne.....ist das ungefenstert ?
Wenn ja misst Du den Raum mit - da ist der Wasserfall imho nicht zu gebrauchen*.
*Zumindest nicht für die Auswertung was das Array an sich macht.

wus
17.12.2021, 11:59
Mit dem Thema Fenstern habe ich mich noch nicht näher beschäftigt. Ich weiß ungefähr was es tut und wozu es gut ist, aber nicht wo in REW ich es ein- und ausschalte, oder wieviel Millisekunden ich fenstern soll.

In REW's Waterfall Darstellung habe ich keine Möglichkeit oder Einstellung dazu gefunden.

Da ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, am Impulsdiagramm könnte man die Millisekunden ablesen habe ich das mal aufgerufen und war erstaunt, dass dort Windowed angeklickt war.

Dann gibt es dort aber nicht nur Windowed, sondern auch noch Window, Envelope, Step Response, ...

63331

... aber egal was auch immer ich an- oder wegklicke, das Diagramm sieht so gar nicht irgend etwas ähnlich was ich von woanders her als Sprungantwort kenne.

Ich habe auch in der REW help gesucht und einiges dazu gelesen (deswegen habe ich so lange zu meiner Antwort gebraucht - es ist nicht so dass ich nicht versucht habe mir selbst zu helfen), aber es hat mir nicht weiter geholfen.

Könnt ihr mich erleuchten? :confused:

Azrael
17.12.2021, 13:40
Wenn du mit der Maus über das Diagramm fährst, erscheinen ein kleines "+" und ein kleines "-", darunter ein kleines PullDown-Menü, in dem bei dir wahrscheinlich dBFS steht. Stell das mal auf "%" um. Das Gate wird im Fenster eingestellt, dass nach Anklicken des Buttons "IR Windows" erscheint.

Viele Grüße,
Michael

wus
17.12.2021, 19:56
O.k., danke, aber was stelle ich da ein?

63336

(Das Mikro stand genau 100cm vor der Line, auf Achse.)

wus
26.12.2021, 18:14
Inzwischen ist die erste Line bis auf Feinschliff und Lack fertig.

63480
63448

Wie erwartet ist die erzielbare Lautstärke und die per EQ "erreichbare" tiefste Basswiedergabe gegenüber der zuletzt gemessenen "halben" Line noch etwas gewachsen. Wenn ich sie bis auf 80Hz runter linearisiere ...

63481 63449

... klingt sie bis zu gemäßigter Zimmerlautstärke ganz passabel. Aber wie man sieht nehmen mit diesem ziemlich extremen EQ die Verzerrungen unter 300 Hz rapide zu.

Deshalb habe ich ihr jetzt meinen "Experimental-Woofer" zur Seite gestellt und den an dieser Position auch mal durchgemessen, ohne das Mic anderswo hinzustellen. Auch dessen Frequenzgang konnte ich mit Hilfe von REW und eqAPO sehr gut linearisieren. Und eine simple Frequenzweiche konnte ich mit eqAPO auch aufsetzen.

Da ich bisher nur eine Line habe und für die Messungen im Moment auch nur eine Stereo-Endstufe habe, habe ich Windows auf Mono gestellt (auch weil Musik oft ganz anders klingt, wenn man nur noch einen Stereokanal hört) und verwende den L Kanal für die Line und R für den Sub. So sehen die beiden separat gemessenen, linearisierten und Frequenzgänge in REW aus, nachdem ich in eqAPO Hoch- und Tiefpässe definiert hatte.

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Aber beim Zusammenfügen der beiden Frequenzgänge hapert's gewaltig (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?22092-eqAPO-funktioniert-nicht-immer)!

Edit: habe gerade gesehen, dass die Screenshots und das Foto nicht auftauchten und stattdessen nur nicht funktionierende Links angezeigt werden. Deshalb habe ich die Bilder jetzt nochmal neu hochgeladen und hier eingebunden.

Leider ließen sich die nicht funktionierenden Links nicht entfernen - bitte ignoriert die einfach. Oder kann ein Mod sie vielleicht entfernen?

wus
24.02.2022, 17:59
Vor einer Woche wurde auch die 2. Line fertig, beide stehen jetzt im Wohnzimmer an den vorgesehenen Stellen: an den Wänden links und rechts von der Leinwand.

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Wie ihr seht habe ich gleich mal einen Subwoofer daneben gestellt.

Wegen der immer wieder auftretenden Schwierigkeiten mit eqAPO habe ich mir von Thomann den t.racks DSP 4x4 Mini Amp geholt. Dann habe ich zuerst Line und dann den Woofer einzeln einigermaßen linearisiert, dann beide mit LR24 Übergang bei 315Hz zusammengefügt und damit diesen Gesamt-Frequenzgang gemessen.

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Ich finde, abgesehen von den Raummoden unter 100Hz sieht er passabel aus. Stimmt ihr mir da zu?

wus
01.03.2022, 10:22
Schade dass hier niemand antwortet. Ich hätte da noch ein paar Fragen...

Vielleicht sollte ich zunächst einmal meine subjektiven Eindrücke beschreiben.

Wenn man bei laufender Musik den Raum betritt hat man den Eindruck, die Musik füllt den Raum, ohne unmittelbar zu hören, wo genau sie herkommt. Läuft man in die Raummitte, dann ändert sich dieser Eindruck nur wenig. Es wird gefühlt auch kaum lauter wenn man auf die Lines zu läuft, man hat den Eindruck der Sound weicht zurück. Wenn man dicht vor einer der Lines steht klingt es, als ob der Sound genau auf Kopfhöhe heraus kommt, und diese hörbare Schallquelle wandert mit wenn man vor der Line mit dem Kopf rauf und runter geht.

Nach allem was ich bisher über Linearrays (in kleinen Räumen*) gelesen habe entspricht das dem was zu erwarten war. Eigene Erfahrungen mit Linearrays im Heimbereich habe ich aber nicht.

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In diesem Bild fehlt noch der Subwoofer, den ich für diesen subjektiven "Akustiktest" links vom Schrank an der Wand, und damit ziemlich genau in der Mitte zwischen den Lines positionierte.

Der Klang war nach Equalization ganz o.k., solange man nur in Hintergrundlautstärke hörte. Sobald man etwas lauter dreht klang es schnell ziemlich blechern.

Daher habe ich den Sub dann auch mal nur einer Line (nahe) beiseite gestellt (wie in dem Foto im vorigen Post zu sehen) und die Übergangsfrequenz versuchsweise auch mal auf 500 und sogar 1000Hz angehoben, um die Line komplett vom Bass zu entlasten. Das änderte aber nur wenig, auch damit klang es immer noch etwas blechern wenn man etwas lauter hörte.

Der oben gezeigte Frequenzgang wurde mit 1 Watt gemacht (1,92 Volt an 3,7 Ohm). Das war schon ziemlich laut. Und wie man sieht halten sich die Verzerrungen (K3, K5) dabei noch halbwegs im Rahmen.

Was könnte also diesen blechernen Sound verursachen, wenn weder der Frequenzgang noch die Verzerrungen der Grund ist?

Ich habe dann zum Vergleich mal ein paar andere Lautsprecher (geschlossen und Bassreflex) geholt und mit ähnlichen Lautstärken Musik gehört, um festzustellen, ob diese blecherne Soundcharakteristik vielleicht am Raum liegt. Aber das Ergebnis war nicht eindeutig. Das könnte allerdings schlicht daran liegen, dass die LS, die zur Verfügung habe, nicht gerade sehr hochwertig sind.

Was bei den Versuchen mit diesen anderen LS noch auffiel war wie "boxig" die im Vergleich zu den Lines klingen. Da gefiel mir das viel losgelöstere Klangfeld von den Lines doch weitaus besser - jedenfalls solange man nur leise hörte.

Das Ganze könnte auch an meinem Gehör liegen. Ich habe leichten Tinnitus, leicht unterschiedlich pro Ohr. Zwar höre ich Musik (je nachdem was für welche) immer noch gerne laut, aber so richtig laut halte ich nicht mehr lange aus, denn nach einiger Zeit fängt es an in den Ohren lauter zu klingeln bzw. zu pfeifen, was ungenehm ist. Und meine ganzen Versuche dauerten insgesamt natürlich schon ziemlich lange.

Was haltet ihr von alledem? Was fällt euch dazu ein?



* im PA Bereich sind Linearrays ja seit langen weit verbreitet, aber hier gilt ja nicht was für meine Installation Voraussetzung ist: dass die Line die komplette Raumhöhe füllt, und dass der Raum parallele, schallharte Grenzflächen - Boden und Decke - hat.

Koaxfan
01.03.2022, 10:31
Zunächst nochmal Respekt für den Aufbau, das habe ich noch alles vor mir, meine Chassis schlummern noch im Schrank - daher lese ich interessiert mit, kann aber leider (noch) keine fundierte Antwort geben.

Von Deinem Aufbau kenne ich nur die Basistreiber, bei mir noch im Originalzustand. Wenn ich die höre, dann kann ich schon bei einem eine kleine Tendenz zum "blechernen" hören, also eben diesen typischen Kleingerätesound. Inwiefern das durch die Reflexionen/Interferenzen noch verstärkt wird kann ich leider nicht beurteilen und wüsste auch nicht, wie man sowas misst.

Ach ja: Falls Du an Deinem Gehör zweifelst, ich kann gerne vorbeischauen und probehören. HifiBerry und Messmikro kann ich gerne mitbringen.

mechanic
01.03.2022, 10:56
Ich finde sehr spannend, dass das raumhohe Array offensichtlich wirklich das leistet, was es theoretisch sollte. Vermutlich ist jetzt die Chassisqualität der limitierende Faktor. Man müsste ... wenn es nicht so sauteuer wäre, zweimetervierzich adäquat zu bestücken :o.

Meine letzten Versuche mit je 12 FRS5X sind halt auch letztlich daran gescheitert, dass mir mehr als € 100 pro Seite zum Spielen einfach zu viel waren, und 70cm halt nix ganzes und nix halbes sind. Raumhoch mit diesem Chassis wäre bestimmt toll, aber total 80 Chassis zu aktuell € 10,50 ...

SNT
01.03.2022, 11:21
Hallo Wolfgang,

ich finde das wirklich Spitze was du da machst!. Ich bin auf der Suche nach einer optimalen Sprachverständlichkeit für Film und Fernsehbetrieb. Sind das möglicherweise auch Stärken des Arrays? Was meinst du? Das Array würde ich gerne mal hören.

Gruß von Sven

wus
01.03.2022, 13:49
Ja, warum kommt ihr nicht alle mal vorbei. Wie wär's kommendes WE?

Schön - und für den Vergleich wichtig - wäre, wenn einer von euch ein paar neutral klingende Lautsprecher mitbringen könnte, die halbwegs pegelfest sind. Das Zimmer hat etwas über 30m2. Es müssen keine PA Boxen sein, wichtig wäre nur ein sauberer Klang bis zu guter Zimmerlautstärke. Wenn es keine Standboxen sind am besten auch Standfüße mitbringen, sowas habe ich leider nicht. Endstufe ist vorhanden, einspeisen können wir aus dem Laptop über USB DAC.

@Koaxfan: Messmikro habe ich, der HiFiBerry würde mich aber interessieren.



Meine letzten Versuche mit je 12 FRS5X sind halt auch letztlich daran gescheitert, dass mir mehr als € 100 pro Seite zum Spielen einfach zu viel waren, und 70cm halt nix ganzes und nix halbes sind. Raumhoch mit diesem Chassis wäre bestimmt toll, aber total 80 Chassis zu aktuell € 10,50 ...Kann ich gut nachvollziehen, auch weil da ja noch Holz und etliches weiteres dazu kommt. Und FRS5X sind bestimmt auch noch nicht das gelbe vom Ei.

Jetzt wo ich quasi Lunte gerochen habe und auch schon mal ein bisschen nach besseren Kandidaten gesucht habe überlege ich tatsächlich ob ich den Pollin Mini-BBs nicht doch noch je eine Tief-Mittelton-Line zur Seite stellen soll. Diese TangBands (http://www.tb-speaker.com/products/w3-2052s) z.B. wäre hinreichend flach und haben mit 50Hz eine Resonanzfrequenz, die vielleicht sogar separate Subwoofer überflüssig machen könnten. Aber davon bräuchte man auch wenigstens 16 St. pro Seite, besser wohl sogar 24... ich will gar nicht wissen was das kostet :(


... Spitze was du da machst!. Ich bin auf der Suche nach einer optimalen Sprachverständlichkeit für Film und Fernsehbetrieb. Sind das möglicherweise auch Stärken des Arrays? Was meinst du? Das Array würde ich gerne mal hören.Dein 3D-Druck-Projekt finde ich auch Spitze. Wie Du Dir sicher vorstellen kannst war der Bau dieser Lines aus Holz sehr aufwending. Während des Baus habe ich mir gedacht, eigentlich könnte das ein ideales 3D-Druck Projekt sein, da es relativ flach ist und gut auf immer gleiche Teilstücke für vielleicht 2 oder 4 BB heruntergebrochen werden könnte. Siehst Du das auch so?

Optimale Sprachverständlichkeit halte ich nicht für eine spezifische Stärke von Linearrays, zumindest nicht meinen, nachdem ich sie mit EQ linearisiert habe. Das Klangbild ist eher diffus.

"Unbehandelt" allerdings haben die Pollin Mini-BBs Frequenzgänge, die Sprachfrequenzen betonen, damit ist die Sprachverständlichkeit gut, auch im Linearray. Hier mal die Diffusfeld-Frequenzgänge, aufgenommen ohne jeglichen EQ an der Stelle von der ich das heute eingestellte Foto gemacht habe:

65305

Orange = links, blau = rechts

Am besten Du kommst mal und verschaffst Dir einen eigenen Eindruck. Regensburg - München ist ja nicht sooo weit.

Also, @all - wollt ihr kommendes WE mal kommen? Am Sonntag, oder lieber am Samstag?

Koaxfan
01.03.2022, 14:44
Nächstes Wochenende sieht gut aus. HifiBerry würde ich primär wegen der automatischen Raumkorrektur machen, dafür brauche ich nur ein USB-Messmikro (alternativ bringe ich mein USB-Interface mit), Stromanschluss und Internet am einfachsten per LAN-Kabel. HifiBerry hat als Eingang optisch oder AirPlay oder Du hast einen unterstützten Streaming-Account. Testsignal vom Laptop geht also nur optisch.

SNT
01.03.2022, 15:13
Also
eine ich nenne es mal gestapelte Wandbox - egal ob array oder nicht - wäre für den 3D Druck in so weit praktisch, falls es gelänge wenig Druckmaterial zu verwenden und aus aus Stabilitätsgründen auf eine Füllung zu verzichten. Da es ja nur ein kleines Chassis ist, ist der Druck auf den Kunststoff begrenzt.
Möglicherweise kann man innen zur Stabilität Holzplatten einlegen und außen den 3D Druck gestalten wie man will.

Hören täte ich gerne nur hab ich zur Zeit am WE unendlich viel Kram zu erledigen. Aber vielen Dank für dein Angebot, auf das ich gerne bei Gelegenheit zurückgreifen würde. Ich bestaune gerade deine Bilder aus Indonesien....

Gruß von Sven

wus
01.03.2022, 21:53
Nächstes Wochenende sieht gut aus. HifiBerry würde ich primär wegen der automatischen Raumkorrektur machen, dafür brauche ich nur ein USB-Messmikro (alternativ bringe ich mein USB-Interface mit), Stromanschluss und Internet am einfachsten per LAN-Kabel. HifiBerry hat als Eingang optisch oder AirPlay oder Du hast einen unterstützten Streaming-Account. Testsignal vom Laptop geht also nur optisch.Airplay oder Streaming kann ich nicht bieten, aber optisch müsste gehen - ich habe ein USB Interface mit Toslink Ausgang. Bring sicherheitshalber Dein USB Interface mit. Ich habe zwar auch welche, aber man weiß ja nie ...

Internetzugang könntest Du über mein Gäste-WLAN kriegen.

Wann wär's Dir am liebsten, Samstag oder Sonntag? Nachmittags oder abends?

Mag noch jemand dazu kommen?

Koaxfan
02.03.2022, 06:16
Wenn noch jemand dazukommen kann, der sich mit Messungen wirklich auskennt, schließe ich mich gerne den Präferenzen bzgl. Wochentag an. Bei mir ist aktuell lediglich die Unsicherheit ob kurzfristig ne ukrainische Familie bei mir einzieht, wenn das der Fall ist dann wäre ich aber an beiden Tagen nicht verfügbar. Bis jetzt sieht es aber nach „habe Zeit am Wochenende“ aus.
Wenn ich es mir wirklich aussuchen kann, dann am liebsten Sonntag in der Früh.

Zum Blech schreibe ich per PN

gesperrter_benutzer_ct
02.03.2022, 06:33
Meine letzten Versuche mit je 12 FRS5X sind halt auch letztlich daran gescheitert, dass mir mehr als € 100 pro Seite zum Spielen einfach zu viel waren, und 70cm halt nix ganzes und nix halbes sind. Raumhoch mit diesem Chassis wäre bestimmt toll, aber total 80 Chassis zu aktuell € 10,50 ...

Ich häng mich mal hier rein… Ich hab noch 120 Stück B66BB/50 (https://www.voltus.de/out/pictures/media/WHD_Datenblatt_B%2066%20BB.pdf), die ich auch mal für zwei zimmerhohe Linearrays gekauft habe, was ich aber voraussichtlich nie realisieren werde. Wenn prinzipiell Interesse besteht, kann ich sie hier im Biete-Bereich einstellen.

wholefish
02.03.2022, 07:00
Ich könnte am Sonntag :D Hätte meine Viisab und Rainere Tafal als Referenzen im Angebot.

loki
02.03.2022, 07:13
Hallo Wolfgang,

ja ich würde auch gerne kommen, Samstag ab dem späten Nachmittag wäre super. Ich wohne in Ingolstadt und bin ab und zu in M. Wo in München wohnst du denn?
Meine LA liegt noch im Keller (in 8St. x 40cm Arrays) und bin sehr gespannt wie es zusammengebaut klingt. Dort wo sie eingesetzt werden soll, sind ein Sub-Woofer, PA, DSP bereits vorhanden. Eigentlich steht der Fertigstellung nicht mehr viel im Weg...
Grüße
Rainer


Airplay oder Streaming kann ich nicht bieten, aber optisch müsste gehen - ich habe ein USB Interface mit Toslink Ausgang. Bring sicherheitshalber Dein USB Interface mit. Ich habe zwar auch welche, aber man weiß ja nie ...

Internetzugang könntest Du über mein Gäste-WLAN kriegen.

Wann wär's Dir am liebsten, Samstag oder Sonntag? Nachmittags oder abends?

Mag noch jemand dazu kommen?

loki
02.03.2022, 09:17
Nur ein Gedanke zu dem harschen Klang bei "höheren" Lautstärken.
Ich habe mir gerade meine Arbeit angesehen. Auf 40 cm hatte ich 11 Chassis verteilt, warum war mir erst selbst nicht klar (liegt schon sooo lange zurück). Aber eigentlich ist es logisch. 11 Chassis parallel geschaltet und dann in Serie ergibt eine Impedanz von 6 Ohm. Und eine Line, die 1,60 m lang ist.
Deine Impedanz ist nun 21 Ohm, d.h. du hast sehr viele Chassis in Serie geschaltet. Die kleinen Quitscher werden warm, R steigt, der Strom sinkt, sie werden kühler und es fängt von vorne an. Und jeder Quitscher macht es etwas anders. Ein thermisches Gleichgewicht würde nur bei einem Sinussignal erreicht, bei einem Musiksignal wohl nicht, also ein Regelkreis.
Ich weiß nicht, ob man so etwas hört, aber ich finde die Idee gerade intelligent :D ;). Allerdings, um ehrlich zu sein, meine Ing.-Zeit (Studium), in der ich mich mit sowas beschäftigte, liegt schon 40 J. zurück.

Ansonsten bleibt noch Voodoo übrig.

wus
02.03.2022, 11:04
Ich häng mich mal hier rein… Ich hab noch 120 Stück B66BB/50 (https://www.voltus.de/out/pictures/media/WHD_Datenblatt_B%2066%20BB.pdf), die ich auch mal für zwei zimmerhohe Linearrays gekauft habe, was ich aber voraussichtlich nie realisieren werde. Wenn prinzipiell Interesse besteht, kann ich sie hier im Biete-Bereich einstellen.Interessant, diesen BB kannte ich noch nicht. Leider gibt das Datenblatt noch nicht mal fs an. Kennst Du sie? Ist das Modell mal irgendwo durchgemessen worden? Ich würde sie sicher nicht wollen, aber wenn Du eh schon weißt dass Du sie nicht mehr brauchst dann solltest Du sie wirklich anbieten.

Willst Du Sa oder So dazu kommen?


Ich könnte am Sonntag :D Hätte meine Viisab und Rainere Tafal als Referenzen im Angebot.Sind beide interessant, bring einfach dasjenige Paar mit das Du für diesen Vergleich als besser geeignet ansiehst.


Meine LA liegt noch im Keller (in 8St. x 40cm Arrays) und bin sehr gespannt wie es zusammengebaut klingt. Dort wo sie eingesetzt werden soll, sind ein Sub-Woofer, PA, DSP bereits vorhanden. Eigentlich steht der Fertigstellung nicht mehr viel im Weg...Das klingt nach kleinen PA-Lines, wie sie in den letzten Jahren ja auch kommerziell immer mehr angeboten werden. Hast Du das Projekt irgendwo beschrieben?

Hast Du dieses Focusrite (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?21791-Focusrite-Scarlett-18i8-USB-Interface-und-Superlux-ECM999&p=310750#post310750) immer noch? Könntest Du es am WE mitbringen? Ich wohne in München Aubing, kurz vor Germering. Genaue Adresse gibt's dann per PM.

Bisher bist Du der einzige der Sa nachm vorgeschlagen hat. Könntest Du auch So früh oder nachm.?

Ich habe jetzt auch noch eine PM mit Einladung an einige Mitglieder der Münchner Gruppe geschrieben, hoffe der ein oder andere kommt auch noch dazu. Und ich hoffe wir finden dann eine Zeit zu der alle kommen können.

wus
02.03.2022, 11:11
Nur ein Gedanke zu dem harschen Klang bei "höheren" Lautstärken.
...
Deine Impedanz ist nun 21 Ohm, d.h. du hast sehr viele Chassis in Serie geschaltet. Die kleinen Quitscher werden warm, R steigt, der Strom sinkt, sie werden kühler und es fängt von vorne an. Und jeder Quitscher macht es etwas anders. Ein thermisches Gleichgewicht würde nur bei einem Sinussignal erreicht, bei einem Musiksignal wohl nicht, also ein Regelkreis. Da hast Du was nicht mitgekriegt, oder vielleicht habe ich auch versäumt euch das Gesamt-Bild zu beschreiben.

Das einzelne Treiberchen hat 16 Ohm, immer 4 davon habe ich in Serie geschaltet, macht also 64 Ohm. In den 12er-Teilstücken der LA sind dann immer 3 solcher 4er-Serien parallel geschaltet, das ergibt die 21 Ohm. Pro Line sind aber immer 5 dieser Teilstücke parall geschaltet, dazu kommt noch das letzte, untere Teilstück, das nur 8 Chassis hat, und demzufolge 64 / 2 = 32 Ohm. Alle Teilstücke sind parallel geschaltet. Insgesamt sind es 68 Treiber pro Line, oder 17 x 4. Insgesamt ergibt sich so eine Impedanz von 64 / 17 = 3,7 Ohm, was noch nahe genug an 4 Ohm liegt dass man es bedenkenlos an jeden 4-Ohm-fähigen Verstärker anschließen kann.

Vor dieser Messung (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=65305&d=1646141029) habe ich den Pegel auf 1,92 Volt eingestellt, das ergibt an 3,7 Ohm dann genau 1 Watt. Dieses eine Watt verteilt sich auf alle 68 Treiber, der einzelne Treiber kriegt also nur 15mW ab. Und die 68 Treiber verteilen sich auf 2,45m Höhe. Daher halte ich thermische Effekte auf den Klang bei dieser Leistung für ausgesprochen unwahrscheinlich.

Stimmt ihr mir diesbezüglich zu?

Übrigens, um die tatsächliche Belastbarkeit zu ermitteln hatte ich nachdem ich die ersten Treiberchen vereinzelt hatte mit 3 einzelnen Exemplaren auch zerstörende Belastbarkeitstest mit BW-limited Pink Noise (500 Hz - 2 kHz) gemacht. Um nicht stundenlang den gräßlichen Lärm aushalten zu müssen, der dabei entstand, habe ich die Treiberchen in Mollton gewickelt, in eine Schachtel gesteckt und die dann zu gemacht. In thermischer Hinsicht ist das sicher suboptimal...

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Ich habe dann mit 1 Watt angefangen und eine Weile rauschen lassen. Nach und nach habe ich die Leistung dann immer um 1 Watt weiter gesteigert, und jedesmal ca. 10 min gewartet. Das ging bis 6 Watt gut, einige Zeit nachdem ich auf 7 Watt gesteigert hatte war dann plötzlich Funkstille - durchgebrannt. Alle 3 Exemplare verhielten sich diesbezüglich genau gleich. Die Herstellerangabe (10/20 Watt für das Böxchen mit 2 dieser Treiber) scheint rein thermisch gesehen also durchaus korrekt.

Wenn ich die 6 Watt pro Treiber auf eine ganze Line hochrechne komme ich auf 400 Watt. Die gegenseitige Erwärmung der Treiber, die natürlich eng beieinander zusammengebaut sind, ist dabei zwar nicht berücksichtigt, trotzdem gehe ich von einer recht hohen thermischen Belastbarkeit aus.

ton-feile
02.03.2022, 11:39
Hallo Wolfgang,

an Deiner Stelle würde ich die Zielkurve am Hörplatz probeweise mal mit insgesamt fallendem Verlauf entzerren.
Das klingt in meinen Ohren "gefälliger". Drei dB pro Oktave kann man immer mal lesen, aber ich persönlich mag es mit ca. 1,5dB/8 lieber.

Es gibt aber ganz verschiedene Ansätze, z.B. auch eine Zielkurve von Harmann, bei der der Tieftonbereich insgesamt (Edit: 5-7dB) angehoben wird, dann ab ca. 150Hz linear bis 2kHz läuft und zu den Höhen hin sanft abfällt.
Da würde ich einfach mal experimentieren.

Wenn es erst ab einem gewissen Pegel "blechern" klingt, kommt natürlich ein nichtlinearer Effekt im Bereich um 1kHz und etwas darüber in Frage. Das könnte z.B. auch ein starker K3 um 330Hz sein.
Ich höre gerne mal Pink Noise und drehe dabei am PEQ, um ein Gefühl für solche Störungen zu bekommen.
Das bringt mir oft mehr als reine Messtechnik.

Herzliche Grüße
Rainer

Jesse
02.03.2022, 12:12
...und damit diesen Gesamt-Frequenzgang gemessen.

65212

Ich finde, abgesehen von den Raummoden unter 100Hz sieht er passabel aus. Stimmt ihr mir da zu?

Hallo Wolfgang,

in welcher Entfernung hast du denn gemessen und in welcher Entfernung willst du den Lautsprecher primär hören?

loki
02.03.2022, 12:37
Also, erstmal ja, Sonntagnachmittag wäre auch ok. Ich hätte den Samstag genutzt um mal wieder in M. zu bummeln, in Ingolstadt ist das nur so naja.
Ja ich kann den Focusrite mitbringen, wie sieht es mit Kabeln aus?


Jedes Chassis in deiner Verdrahtung "sieht" einen PA mit einem Innenwiderstand 48Ω, es selbst hat 16Ω, also arbeitet es in einem Spannungsteiler.
Wenn man zuerst Chassis parallel (17St.) schaltet, 16/17=0,94Ω, und dann 4 in Serie würde jedes Chassis 3x0,94=2,82Ω "sehen", Gesamtimpedanz 4X0,94>ca. 4Ω

Für Zimmerlautstärke brauche ich < 0,1W, für eine höhere Lautstärke 10dB mehr, das wären 1W. Die Spitzenleistung liegt bei Pop 10dB und bei Klassik 20dB höher, also 10W und 100W.
Die Schwingspule eines Chassis ist ein 16Ω Widerstand und erfahrungsmäßig passt es für mich, dass er bei 6W durchbrennt, bei 1W richtig warm und bei 0,25W einfach warm wird.

Ich meine auch, dass die LS-Parameter pegelabhängig sind, daraus würde ein pegelabhängiger Spannungsteiler folgen.

Was nun eine Rolle spielt, keine Ahnung. Blöderweise kann man das nur feststellen, wenn man die Line anders verdrahtet.

wus
02.03.2022, 12:47
Hallo Rainer, danke für Deine Hinweise.


an Deiner Stelle würde ich die Zielkurve am Hörplatz probeweise mal mit insgesamt fallendem Verlauf entzerren.
Das klingt in meinen Ohren "gefälliger". Drei dB pro Oktave kann man immer mal lesen, aber ich persönlich mag es mit ca. 1,5dB/8 lieber.Damit habe ich schon relativ ausgiebig experimentiert, mit anderen LS und auch schon bei dieser Line.

-3dB/Oct habe ich auch schon gelesen, fand ich aber immer viel zu viel. Das bedeutet -10dB von 2 bis 20 kHz, gerade so als würde man einen typischen klassischen Höhenregler ("Kuhschwanzregler", die haben oft so ca. ±10 dB Einstellbereich) am Verstärker komplett zurück drehen. Mit etwa -1dB/Oct gefiel es mir mit anderen LS am besten. Ich mag ein präzises Klangbild, und dazu gehören für mich auch kräftige Höhen.

Trotzdem habe ich an der Line auch mal deutlicher abfallende Höhen eingestellt, in der Hoffnung damit den blechernen Ton zu vermeiden. Hat nicht nennenswert geholfen, dafür klang es (mir) deutlich zu dumpf.

Dann habe ich versuchsweise auch mal einen typischen BBC Dip eingebaut, und nachdem das nicht groß half auch ziemlich ausführlich dessen Mittenfrequenz, Q und Absenkung variiert - half alles nicht groß. Einen minimalen - ziemlich breitbandigen - Rest davon kannst Du in dem geposteten Frequenzgang (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=65212&d=1645725301) noch erkennen.


Es gibt aber ganz verschiedene Ansätze, z.B. auch eine Zielkurve von Harmann, bei der der Tieftonbereich insgesamt (Edit: 5-7dB) angehoben wird, dann ab ca. 150Hz linear bis 2kHz läuft und zu den Höhen hin sanft abfällt.Die kenne ich schon auch, habe auch eine gewisse Tiefenbetonung eingebaut, auch wenn man das an dem Frequenzgang nicht gut erkennen kann. Ich habe mir bis dahin nicht die Mühe gemacht, die fetten Raummoden-Buckel zu reduzieren. Allerdings fielen sie mir beim Probehören schon teilweise unangenehm auf. Also wenn ich morgen den neuen DSP Amp kriege werde ich das mal in Angriff nehmen.


Ich höre gerne mal Pink Noise und drehe dabei am PEQ, um ein Gefühl für solche Störungen zu bekommen.
Das bringt mir oft mehr als reine Messtechnik.Guter Tipp, das werde ich dann auch mal probieren. Allerdings fehlt mir da jegliche Erfahrung. Wirklich nützen, denke ich, wird mir das erst, wenn ich das zum Vergleich auch einmal mit einem bekannt guten LS machen konnte.

Daher hatte ich gehofft, Du könntest vielleicht so einen mitbringen ;)

Magst Du nicht auch kommen? Muss ja nicht für viele Stunden sein...

loki
02.03.2022, 13:50
Also, erstmal ja, Sonntagnachmittag wäre auch ok. Ich hätte den Samstag genutzt um mal wieder in M. zu bummeln, in Ingolstadt ist das nur so naja.
Ja ich kann den Focusrite mitbringen, wie sieht es mit Kabeln aus?


Jedes Chassis in deiner Verdrahtung "sieht" einen PA mit einem Innenwiderstand 48Ω, es selbst hat 16Ω, also arbeitet es in einem Spannungsteiler.
Wenn man zuerst Chassis parallel (17St.) schaltet, 16/17 ca. 1Ω, und dann 4 in Serie würde jedes Chassis 3x1=3Ω "sehen", Gesamtimpedanz 4X1>ca. 4Ω

Für Zimmerlautstärke brauche ich < 0,1W, für eine höhere Lautstärke 10dB mehr, das wären 1W. Die Spitzenleistung liegt bei Pop 10dB und bei Klassik 20dB höher, also 10W und 100W.
Die Schwingspule eines Chassis ist ein 16Ω Widerstand und erfahrungsmäßig passt es für mich, dass er bei 6W durchbrennt, bei 1W richtig warm und bei 0,25W einfach warm wird.

Ich meine auch, dass die LS-Parameter pegelabhängig sind, daraus würde ein pegelabhängiger Spannungsteiler folgen. Man kann das Ganze auch mit dem (pegelabhängigem) Dämpfungsfaktor betrachten. Einmal 48/16=3, das ist sehr hoch oder 1/16=0,06.

Was nun überhaupt eine Rolle spielt, keine Ahnung. Blöderweise kann man das nur feststellen, wenn man die Line anders verdrahtet.

wus
02.03.2022, 15:08
in welcher Entfernung hast du denn gemessen und in welcher Entfernung willst du den Lautsprecher primär hören?Sehr gute Frage, die ich mir schon gemacht habe als ich die Leinwand an die Decke geschraubt habe. Die habe ich so aufgehängt, dass sie von der Couch aus gut zu sehen ist.

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Die LS soll(t)en (primär) ja den Ton zu Beamer-Bild bzw. Video machen. Also müssen sie links und rechts von der Leinwand stehen. Im Plan sind das L1 rechts vom Schrank, flach auf der Wand, und L2 an der Mauer-Säule links, zwischen der doppelten und der einfachen Verandatür. Normalerweise ist da der Vorhang davor, damit ihr ihn sehen könnt habe ich ihn für das Foto beseite geschoben. Da er im Normalfall aber vor der Line hängt habe ich alle Messungen auch mit dem Vorhang vor dieser - der linken - Line L2 gemacht.

Primäre Hörpositionen sind dann logischerweise auf der Couch, hier mit P3, P4 und P5 beschriftet.

Aber natürlich hört man über die Dinger dann auch mal einfach Musik, sitzt dabei am Tisch (P10, P11), oder steht, läuft oder tanzt im Raum (P6, P7, P8 und P9).

An all diesen Positionen habe ich dann auch Diffusfeld-Messungen gemacht, einzeln für jede der beiden Lines, und auch für jede der insgesamt 8 angedachten Subwoofer-Stand-Positionen P16 - P23*. Das Mic stand dabei auch immer in der entsprechenden Höhe: 1,00m über dem Boden für die 3 Hör-Pos. auf der Couch, 1,17m ü.d.B. am Tisch, und 1,75m für die stehenden Pos.. Das waren jeweils die ausgemessenen Höhen meiner Ohren an den div. Pos..

Um mal den "grundsätzlichen" Frequenzgang auf Achse zu messen habe an beides Lines auch Freifeldmessungen gemacht, einmal auf 2m Abstand (P1, P2) in genau der halben Raumhöhe (1,23m), und dann auch noch je 2 Messungen auf nur 20cm Abstand, einmal auf 1,23m Höhe, das andere Mal 1,75m ü.d.B.

Als Grundlage für das Equalizing habe ich aus den an den 9 Hörpositionen aufgenommenen Frequenzgängen in REW gewichtete Mittelwert-Frequenzgänge gebildet, wobei die Couch-Positionen P3 bis P5 dreifach gewichtet wurden, die stehenden P6 - P9 zweifach, und die am Tisch, P10 und P11, nur einfach.

Wegen dem beschriebenen etwas blechernen Sound habe ich dabei eine ganze Reihe unterschiedlicher House Curves angepeilt, Hörtests gemacht und neue Messungen mit dem jeweiligen Equalizing gemacht. Diese Messungen habe ich bisher allerdings nur bei der "Prime" Hörposition P5 gemacht, und nur für die rechte Line, L1.

Als ich weitermachen wollte fiel leider der DSP Mini Amp aus.



Seht ihr diese Vorgehensweise als sinnvoll an? Was würdet ihr ggfs. anders machen?



* angedacht ist auf alle Fälle ein Multi-Sub-Arrangement wobei noch völlig offen ist, wieviele Subs es werden und wo sie aufgestellt werden. Zur Diskussion stehen Orte direkt neben den beiden Lines (P17, P18), in der Mitte dazwischen (P20), unter dem Sofa (ging mit meinem experimentellen Sub nicht, darum habe ich ihn an 3 Positionen P16, P19 und P21 daneben bzw davor gestellt), und in die (bisher nur gedachte, neue) Schrankwand (P22, P23)
Da ich im Moment nur einen simplen 25cm Tieftöner, bestehend aus einem Ende der 80er gekauften Monacor SP-250P Woofer in einem geschlossenen 96l-Gehäuse zum experimentieren habe, habe ich den jeweils an die beschriebenen Positionen gestellt. Hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=65211&d=1645724878) könnt ihr in an P17 sehen, links neben der Line 1, zusammen mit dem Mic an der Messpos. P1.

wus
02.03.2022, 18:49
Testsignal vom Laptop geht also nur optisch.Hab's jetzt mal ausprobiert, SPDIF Out über Toslink funktioniert. Ein Toslink Kabel habe ich auch.

Koaxfan
02.03.2022, 20:19
Ah top. Braucht’s aber eh nur wenn man ein Signal von Deinem Laptop über den HifiBerry schicken will. Ach ja: Ausgang nur Toslink oder Cinch, kein XLR.

Wäre Samstag besser? Kein Problem, geht genauso.

Jesse
02.03.2022, 21:06
...oder tanzt im Raum...

Echt? :dance:

Find ich gut. :D


An all diesen Positionen habe ich dann auch Diffusfeld-Messungen gemacht, einzeln für jede der beiden Lines...

Die jeweiligen Einzelmessungen könnten aufschlussreich sein.

Den Klangeindruck von Linearrays messtechnisch zu erfassen find ich tatsächlich nicht leicht.

Meine liegen aber auch schon 30 Jahre zurück, das waren pro Seite 18x FRS8.

Überraschend fand ich damals, dass die 18 Stück mit ihren immerhin 560 cm² nicht beeindruckend souverän klangen (wie z.B. ein 12"er) sondern eher nach einem einzelnen FRS8 der "nur" erheblich pegelfester ist. Der Klangcharakter blieb nahezu unverändert erhalten, klang irgendwie "klein, mickrig". Fand ich letzlich nicht überzeugend.
Das ist auch der Grund warum ich es nie wieder versucht habe.

gesperrter_benutzer_ct
02.03.2022, 21:50
Interessant, diesen BB kannte ich noch nicht. Leider gibt das Datenblatt noch nicht mal fs an. Kennst Du sie? Ist das Modell mal irgendwo durchgemessen worden? Ich würde sie sicher nicht wollen, aber wenn Du eh schon weißt dass Du sie nicht mehr brauchst dann solltest Du sie wirklich anbieten.

Willst Du Sa oder So dazu kommen?

Ich hab sie damals genommen, weil ich günstig an die 120 Stück herankommen konnte. Wohl, weil es 50-Öhmer sind, die sonst keiner brauchen kann. TSP könnte ich messen. Ich wäre gerne dabei, bin aber heute Nachmittag am anderen Ende der Republik angekommen, wo ich bis Sonntag bleiben werde.

wgh52
03.03.2022, 12:40
Hallo Wolfgang,

zum blechernen Klang kam mir gerade eine Idee: Eventuell hat das gar nicht mit dem Frequenzgang (der ja statisch gemessen ist) sondern mit dem dynamischen Verhalten der Konstruktion zu tun! Man könnte also Impuls- und Sprungantwort oder das "Wasserfalldiagramm" bei verschiedenen Pegeln messen und darin nach Resonanzen oder Nachklingen suchen.

Wie gesagt, das ist nur so eine Idee...

wus
03.03.2022, 18:52
Als Termin hat sich jetzt doch So nachm heraus kristallisiert. Ich würde sagen kommt ab 16 Uhr.

Ich wohne in der Alzenauer Str. 15, 81249 München-Aubing. Ich hoffe ihr findet alle problemlos hierher, mit Navi oder Google Maps ist das ja heute easy. Die nächste S-Bahnstation ist Aubing, falls einer mit Öffis kommen will. Von dort sind es nur 5 min bis zu mir.

Ich wäre euch dankbar wenn jeder nochmal schreiben könnte ob er kommt, ggfs. auch wenn es nicht geht.

Ich freu mich drauf!



Heute kam auch der neue DSP Amp und das neue USB Interface, und ich habe damit neu eingemessen. Türkis = links, violett = rechts.

65359

Wie ihr seht habe ich Rainer's Empfehlung befolgt, einen leicht abfallenden Verlauf einzustellen. Quasi eine gemäßigte Badewannenkurve, nur ohne den Anstieg in den Höhen. Es klingt jetzt schon etwas entspannter. Vielleicht lag der blecherne Ton ja auch tlw. an dem billig DSP Amp der dann ja auch prompt ausgefallen ist.

Ich bin gespannt wie ihr das wahrnehmt!

loki
04.03.2022, 07:42
Ich komme am So. 16 Uhr.
Ach, mir fällt noch ein, was ist mit Corona? Ich bin geboostert, sollen wir uns testen lassen?

Koaxfan
04.03.2022, 08:11
Guter Punkt. Ich bin geboostert, regelmäßig getestet und habe weniger außerfamiliäre Kontakte als ein Grottenolm.

wus
04.03.2022, 09:00
Sch*** Thema, aber gut dass es mal angesprochen wird. Wir - meine Freundin und ich - sind auch geimpft und geboostert und haben wenig Kontakte. Ich hoffe ihr alle seid es auch. Da ich keine Möglichkeit habe, das ernsthaft zu überprüfen vertraue ich darauf1). Testen (lassen) müsst ihr euch für uns auch nicht.

Wir haben auch nicht vor während des Treffens Masken zu tragen, weil wir immer so darunter schwitzen, dass nach kurzer Zeit die Nase läuft. Aber natürlich bleibt es jedem überlassen ob er Maske tragen will oder nicht.

1) Ich bitte alle die nicht vollständig geimpft sind von einem Besuch bei uns abzusehen. Wir wollen Ende des Monats verreisen ...

wholefish
04.03.2022, 09:48
Guter Punkt. Ich bin geboostert, regelmäßig getestet und habe weniger außerfamiliäre Kontakte als ein Grottenolm.
Umso wichtiger mal rauszukommen :D
Ich bin vierfach immunisiert, Booster + Infektion mit Symptomen. Würde dann noch Sonntag einen Selbsttest machen.

egozent
04.03.2022, 13:24
1) Ich bitte alle die nicht vollständig geimpft sind von einem Besuch bei uns abzusehen. Wir wollen Ende des Monats verreisen ...
65383
Welche Sicherheit erhoffst Du Dir vom Impfstatus anderer..?

Koaxfan
04.03.2022, 13:42
Öhm, wus lädt zu sich nach Hause ein. Seine Bude, seine Regeln. Da gibts nix zu diskutieren. Daher mal ganz deutlich die Bitte hier beim Thema zu bleiben.

Kalle
04.03.2022, 13:43
65383
Welche Sicherheit erhoffst Du Dir vom Impfstatus anderer..?

Was erhoffst du dir mit deiner Frage? Wenn du die letzten Beiträge gelesen hättest wüsstest du das.
Hier geht es um die Organisation eines Treffens und nicht um coronapolitische Grundfragen.
Jrooß Kalle

egozent
04.03.2022, 15:31
Was erhoffst du dir mit deiner Frage? Wenn du die letzten Beiträge gelesen hättest wüsstest du das.
Hier geht es um die Organisation eines Treffens und nicht um coronapolitische Grundfragen.
Jrooß Kalle
Naja, ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass er sich nicht nur auf den Impfstatus anderer verlassen sollte, wenn er seine Reise nicht gefährden möchte. Mein Anhang zeigt das ziemlich eindeutig, dass der vollständige Impfstatus keine Garantie ist, dass das Virus nicht dennoch unter Geimpften weitergegeben werden kann. Daher sollte er auf Tests aller bestehen, wenn er Angst davor hat bzw. ihm das wichtig ist. Eine politische Diskussion wollte ich nicht daraus machen.

egozent
04.03.2022, 15:33
Öhm, wus lädt zu sich nach Hause ein. Seine Bude, seine Regeln. Da gibts nix zu diskutieren. Daher mal ganz deutlich die Bitte hier beim Thema zu bleiben.
Ja, kein Problem. Ich drücke ihm für seine Reise fest die Daumen. Wenn alle geimpft sind, wird schon nix passieren.

wholefish
06.03.2022, 11:47
Ich komme wahrscheinlich etwas später.

mechanic
06.03.2022, 12:02
Ich wünsche viel Spaß (leider ist München etwas weit) und erwarte spannende Eindrücke der Teilnehmer !

hifish75
06.03.2022, 12:42
Damit bin ich raus, viel Spaß euch.....

Koaxfan
06.03.2022, 18:57
Mega. Harten Respekt für wus. Ich kenne die Miniteile ja nur einzeln und ich hätte nie gedacht, dass die soviel Sound machen. Das Vertrauen in die Konstruktion muss man erstmal haben und es dann durchziehen. Sehr, sehr fein.

Massiv beeindruckt hat mich, wie entspannt man im Raum einfach Musik hat. Egal wo und wie man sich bewegt, geht, sitzt, steht: Tonal dreht sich rein garnix. Die Musik haut Dir nicht auf die Zwölf, bei „links-rechts-prägnanten“ Stücken wandert die Bühne nicht permanent durch den Raum. Die Musik ist da und sie ist überall gleich. Ankoppelung an den Sub fand ich sehr gut.

Über die Abstimmung haben wir gesprochen, ich würde sie ein bisschen anders drehen. Geschmackssache.

Für mich ein sehr geniales Setup um einfach entspannt und lange Musik zu genießen. Lassen auch den Nachbarn am Leben.

Vielen Dank an wus für das Event, für die Bewirtung, für alle die da waren. Ach ja, sehr geile Vergleichsboxen. Danke für die Gelegenheit alle kennenzulernen, Folgeevent ist fest eingeplant wenn die Zweiweger fertig sind.