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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Widerstand zwecklos?



t.wagner
10.06.2020, 23:32
Hallo liebes Forum,


seit langer Zeit widme ich mich einmal wieder einem alten Verstärker, genauer gesagt, dessen Netzteil.
Eigentlich sollte ein simpler Tausch der Kondensatoren vorgenommen werden, was jedoch währenddessen dazu führte, dass mir zwischenzeitlich der LM 340 durchgebrannt ist. Die folgende Messung zeigte mir, dass an dessen Eingang plötzlich die vollen 42V angelegen haben, das hat ihn also gehimmelt.

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Er bekommt ja eigentlich von der unteren Sekundärwicklung, anschließender Gleichrichtung und Glättung "nur" die 28 V verpasst und regelt diese dann auf 15 V runter. Die 42 V kommen also von "oben" über den 1,5kOhm Widerstand (der übrigens heile ist). Beim Durchtesten habe ich mich gefragt, wozu dieser Widerstand überhaupt zweckmäßig ist?
Löte ich diesen Widerstand ersatzlos aus, bekommt der Eingang des LM 340 wider die 28 V.

Kann mich jemand dazu aufklären? Über Tipps und Hilfe bin ich dankbar!

Viele Grüße und bleibt gesund!

Thomas

ThomasF
10.06.2020, 23:47
Hallo Namensvetter,
mein 5 Cent zu dem Thema:


Löte ich diesen Widerstand ersatzlos aus, bekommt der Eingang des LM 340 wider die 28 V.

Den Widerstand hätte ich auch entfernt und mir keine Sorgen mehr gemacht.
Der LM340 hält laut Datenblatt auch nur max. 35 Volt aus!

Die beiden Netzteil sind über die Masse verbunden, der Widerling macht nur Probleme.

Gruß
Thomas

ArLo62
11.06.2020, 00:36
Hallo Thomas!
Was ist das für ein Gerät?
Gruß
Arnim

t.wagner
11.06.2020, 07:11
Hallo Thomas!
Was ist das für ein Gerät?
Gruß
Arnim

Moin Arnim,

das ist ein alter Peavey Vertärker, für Gitarre und Bass.

Den Widerstand halte ich auch für übrig, jedoch kommen mir Zweifel beispielsweise ob er einen Zweck während des Ein- oder Ausschaltens hat...

Klaus Hornburg
11.06.2020, 08:25
...in Gitarre-Verstärkern gibt es eben gern mal Überraschungen.
Möglicher Hintergrund für diesen (eigentlich überflüssigen) Widerstand
ist der Gedanke, dass die 42 V brummärmer sind, und damit die
Restwelligkeit am Ausgang vom LM 340 reduziert werden soll:confused:.

Ich habe vor kurzem mal einen VOX AC 50 überholt (mache ich sonst nicht),
da gibt es eine Sicherung vom Minus des Brückengleichrichters zur Masse.
Das ist sicherungstechnisch sehr einfach, fördert aber den Brumm. Habe ich
in den Pluszweig verlegt. Brumm erheblich leiser.

Ich würde mir das an dem Peavy auch (vom Brummen her) erst mal anhören,
vielleicht ist das (oben vermutete) wirklich der Hintergrund. Bei intaktem LM 340
denke ich, ist die Spannung mit dem 1,5 kOhm am Eingang auch nicht 42 V.
Kann mich aber auch irren.
Beste Grüße, bleibt gesund.:)

t.wagner
11.06.2020, 08:59
Besten Dank schon einnmal an Euch alle!

Ich werde mal einen neuen LM340 besorgen und ohne diesen Widerstand testen, ob es Brumm gibt.
Meine Gedanken gingen noch in die Richtung, ob der Widerstand beim Ausschalten des Amps ein Knall in den Boxen verhindern soll, indem die Spannung bei Zusammenbrechen des Magnetfeldes dort abgeleitet wird??? So eine Art Vorläufer eines Varistors...

In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass der Trafo primärseitig auf 120V, 220V und 240V geschaltet werden kann (mehrere Abgriffe). Zurzeit ist er auf 220V verdrahtet (das Gerät kommt aus den 80er Jahren).
Ich denke, es würde auch Sinn machen, dies mal auf den 240V Abgriff zu legen, da hier mittlerweile ja gerne mal 235V im Netz vorhanden sind. Oder spricht was dagegen?

Danke nochmals und VG,

Thomas

Klaus Hornburg
11.06.2020, 09:53
...spricht absolut nichts gegen die 240V-Schaltstellung,
das ist auf jeden Fall die sicherste Variante.
Netzbetreiber sind auch schon mal (kurzzeitig) mit 10% Überspannung dabei:(.
Dafür bauen seriöse Hersteller (wie auch gegen Blitzeinschlag)
einen Varistor in ihre Geräte....

Deine Vermutung auf "Plop"-Unterdrückung kann durchaus zutreffen.
Sehr interessanter Aspekt.

ArLo62
11.06.2020, 10:45
Hallo Thomas!

...ob er einen Zweck während des Ein- oder Ausschaltens hat...
Die Idee habe ich auch. Man muss sich überlegen was genau beim Ein-/ Ausschalten passiert. Ich verstehe nur nicht wieso das nur in einem Ast der Spannungsversorgung passiert.

Gruß
Arnim

phase_accurate
11.06.2020, 11:20
Ich stimme auch für die Idee mit der "Knallunterdrückung". Kann sein, dass dieser WIderstand hilft, beim Ausschalten einen Teil des Preamps ein Bisschen länger in Betrieb zu halten als die Endstufe.

Gruss

Charles

ArLo62
11.06.2020, 11:38
Hallo Charles!
:prost:
Gruß
Arnim

t.wagner
11.06.2020, 12:46
Ich habe noch einen Schaltplan eines ähnlichen Peavey Modells gefunden. Die Netzteilbaugruppe scheint sich wohl immer aus den gleichen Bauteilwerten zusammenzusetzen.
Hier ist allerdings der o(h)minöse 1,5kOhm Widerstand nicht mehr verzeichnet. Ansonsten, so behaupte ich mal, sind die Netzteile identisch aufgebaut.

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Ich tendiere stark dazu, den Widerstand ersatzlos zu entfernen und (bei Ausschalt-PLOPP) einen Varistor einzusetzen. An welche Stelle wäre ein Varistor zu setzen? Direkt parallel zur Primärspule?

Vielen Dank nochmals - Ihr helft mir alle sehr weiter!

LG, Thomas

ArLo62
11.06.2020, 13:07
Hallo Thomas!
Man kann das Netzteil schlecht losgelöst von der Gesamtschaltung sehen. Versuche es einfach ohne Widerstand.
Einen Varistor als Strombegrenzung primärseitig beim Einschalten wenn du das meinst.
Ploppen kommt ja meist durch das Laden der Elkos beim Einschalten. Das wird vermutlich nur durch Zeit-RC-Glied und Relais in den Griff zu kriegen sein.
So ganz verstanden habe ich auch nicht wie eine funktionierende Schaltung durch Kondensatorwechsel himmelt. Hast Du da größere Elkos reingepackt?
Gruß
Arnim

t.wagner
11.06.2020, 14:11
Hallo Thomas!
So ganz verstanden habe ich auch nicht wie eine funktionierende Schaltung durch Kondensatorwechsel himmelt. Hast Du da größere Elkos reingepackt?
Gruß
Arnim

Die gewechselten Elkos entsprechen den Werten der vorherigen Elkos, nur die Spannungsfestigkeit war damals wohl bei 35V, nun bei 40V. Aber das sollte wohl nichts ausmachen.
Einzig die großen 5000uF Elkos auf der 42V Seite hatte ich bereits von 3 Jahren mal gewechselt und in Ermangelung des exakten Wertes auf 6800uF vergrößert.

Also, Zwischenfazit: Ich besorge einen neuen LM340, lasse den Widerstand weg, teste den Verstärker, wenn es ein Ausschalt-Plopp gibt, setze ich noch einen Varistor parallel zur Primärwicklung des Trafos.
Sobald ich Ergebnisse habe, melde ich mich wieder!

Allerbesten Dank Euch Allen!

LG, Thomas

ArLo62
11.06.2020, 15:39
Hallo Thomas!
Der Varistor parallel zur Primärwicklung dient nur als Überspannungsschutz.
Für die Einschaltstrombegrenzung braucht man einen NTC und ein Relais. Wird aber trotzdem ploppen da sich die Elkos immer noch sehr schnell vollpumpen.
Guckst Du: https://www.wikiwand.com/de/Sanftanlauf
Gruß
Arnim

ThomasF
11.06.2020, 16:07
Ein/Ausschaltplop hilft nur ein Relais (oder eine andere Unterbrecherlösung was zeitverzögert ein und superschnell ausschaltet.
Eine Varistor hilft, wie mein Vorredner schon beschieben hat, da gar nicht.

Und wegen durchgebrannten LM340:
Grenzspannung max. 35 Volt.
Mit den 42 Volt aus Schaltplan in #1 ergeben sich da (42 - 35)V /1500 Ohm = 4,66mA.
Im Datenblatt vom LM340 ist leider keine Angabe zur typischen Stromaufnahme zu finden, nur max. = 8mA.
Der kann nur gestorben sein, wenn die Restschaltung nicht mehr dran war. Ansonst ist der mit/ohne Widerstand nicht zerstörbar.

Gruß
Thomas

Klaus Hornburg
13.06.2020, 12:16
bei meinen Bemerkungen #7 hatte ich einen kleinen Absatz, das betraf da
zwei "Baustellen". Charles hat das in #9 im Prinzip schon fast geklärt.

Das deckt sich mit meiner Verstärker-Entwicklung, bei der ich für die
Plop-Unterdrückung beim Einschalten nur den Eingang der Endstufe für
500ms kurzschließe, und es gibt keinen Blub oder ähnliches am Lautsprecher,
dasselbe beim Ausschalten, da wird dasselbe veranstaltet.

Es gibt natürlich unterschiedliche Konzepte bei Endstufen. Sind Lautsprecher
direkt (ohne Cs) an gleichspannungsgekoppelte Endstufen angeschlossen,
ist meist eine verzögerte Zuschaltung der Lautsprecher über Relais nicht
umgänglich.

Ich denke noch immer, dass bei dem Peavey-amp der Widerstand den Plop
verhindern soll, dank Charles` Beitrag stärkt das meine Vermutung.

Klar hat ein Varistor an der Primärseite des Trafos überhaupt nichts damit zu tun.
Solche Teile begrenzen die Spannung meist bei 250V, K gibt an, welchen Strom
sie dabei "abkönnen".
:(Vielleicht hat ein "Blitzchen" deinen LM 304 mal zerstört:mad:

Don Key
13.06.2020, 13:20
Moin Thomas, was ich nichr so ganz verstehe - wenn der OP über die Wupper gegangen ist - wie kannst Du die Schaltung / den Schaltungsteil denn überhaupt sinnvoll messen? Klar liegt am unteren Anschluß des 1,5k-Widerstandes die vollen 42V an, hängt er doch ohne den OP, mit dessen Eingang er quasi einen Spannungsteiler bildet, kpl. "in der Luft", es fließt kein Strom über ihn ab, so dass die vollen 42V über ihm abfallen MÜSSEN(!). Oder habe ich da etwas falsch verstanden ?

Klaus Hornburg
13.06.2020, 13:46
...nö, nichts falsch verstanden.
Alles o.k. Nur, wenn der LM 340 weg (offen) ist, gibt es eine
Spannungsteilung. Die Dioden CR 20 und CR 21 sind niederohmiger
als der 1,5kOhm-Widerstand, ansonsten würden die 42 V ja auch
den Elko C 28 "sprengen", der ist für max. 35 V ausgelegt.
Es dominiert also die kleinere Spannung, die nur ganz wenig
erhöht würde. Könnte man auch rechnen, ist aber heute zu heiß;).

Don Key
13.06.2020, 13:54
Verstehe ich aber auch nicht, denn lt. Thomas (Wagner) liegen die 42V doch am Pluspol von C28 an. Oder wie, wo und unter welchen Bedingungen hat er die gemessen ?
Und soooo schnell stirbt ein Elko bei 20% Überspannung nun auch nicht.

Edit: und nach meinem Dafürhalten machen die Dioden CR20, CR21 bei U-Kathode > U-Annode einfach zu.

Klaus Hornburg
13.06.2020, 17:57
Wirst wohl richtig liegen, Matthias !
Es sei denn, es liegt ein Messfehler vor.
Normal hat eine Gleichspannungsversorgung einen sehr
geringen Innenwiderstand, der sich von den 9,3mA, die
sich über den 1k5 ergeben, nicht beeindrucken lässt.
Ansonsten müsste der Brückengleichrichter auch einen
Fehler haben.

Manchmal bin ich einfach zu schnell mit meinen
Beurteilungen. Jetzt interessiert mich das aber so, dass ich
um einen Probeaufbau wohl nicht herumkomme.
Aber nicht, um recht zu haben, bin kritikempfänglich,
anders käme man ja nicht vorwärts (alles Einbahnstraßen):)

Don Key
13.06.2020, 18:02
:D Hihihi, da geht's Dir dann genau wie mir. Ich möchte verstehen und bei Bedarf einfach gerne dazulernen, anstatt einfach nur Recht zu haben. :prost:

Klaus Hornburg
13.06.2020, 18:43
Volltreffer, wieder zugelernt, Matthias !
Habe es erst an meinem Netzgerät gecheckt, da gingen die 28V nur um 2 V höher.
Da sind die 28V aber geregelt, was den kleinen Innenwiderstand ausmacht.
Dann habe ich einen Trafo genommen, 2 Brückengleichrichter mit Elkos,
und von der höheren Spannung 1k5 auf die kleinere Spannung gelegt.
Und wumms>>>> steigt sie auf die höhere Spannung.
Wieder dazugelernt (bzw. zu schnell gelesen):
die Dioden für den Plus sperren natürlich und so steigt die Spannung eben an,
so lange bei der kleineren Spannung kein Strom gezogen wird.
Gracias, Don Key :)

ArLo62
13.06.2020, 19:39
Hallo ihr beiden.
Und die zwei nachträglich hinzugefügten Dioden ganz rechts.
Dienen die als Kapazitäten?
Gruß
Arnim

Don Key
13.06.2020, 20:10
Meinst Du die Dioden hinter'm OP? Imho sind die bei defektem OP doch quasi aus'm Spiel.
Ungeachtet des Umstandes, ob der 1,5k-Widerstand nun sinnvoll ist bzw. eine Funktion hat - mir geht es lediglich darum, dass imho der Umstand, dass bei DEFEKTEM OP an seinem +Eingang die vollen 42V liegen, nicht die Todesursache des OPs darstellt.
Über den 1,5k Widestand fließt bei DEFEKTEM OP kein Strom -> ergo kein Spannungsabfall. Es kann weder (Gleich)Strom "rückwärts" durch die Dioden CR20, CR21, noch ùber den Kondensator C28, noch über den elektr. nicht mehr existenten, weil defekten OP fließen.
Und wo kein Strom, da kein Spannungsabfall. Entweder ist der OP an plötzlichem, unerwartetem Herzversagen gestorben, oder die Todesursache liegt hinter dem OP (imho leider wahrscheinlicher).

Edit: Ich hoffe, alles soweit richtig verstanden zu haben um zu glauben, dass ihr alle den Umstand übersehen habt, dass die 42V erst bei bereits DEFEKTEM OP gemessen wurden.

Nochnedit: ungeachtet all dessen - der Betreff ist super! :D

Klaus Hornburg
14.06.2020, 11:38
...kurze Anmerkung zu Arnims Frage:
Die Dioden dienen als Schutz für einen Fehlerfall.
Sollte z.B. die +15V durch einen Fehler in den negativen Bereich
gelangen, hält die (obere der beiden) Diode die Spannung auf
max. - 0,7V fest. Das verkraften Elkos, während eine Verpolung
von mehr als 2 V einen Elko relativ schnell zerstören.

Bei der unteren Diode gilt das natürlich für eine in +wandernde
Fehlspannung. Die grenzt das auf max. +0,7V ein.
Besten Gruß, schönen Sonntag:cool:

ArLo62
14.06.2020, 14:06
Hallo Klaus!
Kannte ich so vorher nicht. Danke und Gruß

Arnim

t.wagner
14.06.2020, 20:51
Wow, da habe ich ja (versehentlich) eine rege Diskussion angestoßen und muss sagen, auf die Theorien wäre ich alleine so nicht gekommen. Super!
Aber zur Klärung möchte ich natürlich zumindest beitragen können, was exakt passiert ist:

1. Netzteil Elkos getauscht, gegen gleiche Werte, bis auf die großen 5000uF Tonnen, da sind 6800uF reingekommen, allerdings schon vor ca. 2-3 Jahren. Anschließend alles nochmal gecheckt (falsche Einbaurichtung bei Elkos kann ja eklig werden).

2. Beim Einschalten, roch dann der LM340 nach Ohm und es kam eine beeindruckend kleine Wolke aus ihm. Ca. 5 sek. später flog mir der FI Schalter raus (was ich im Übrigen vielleicht mal vorher hätte erwähnen können). Es ist keine Sicherung (auch nicht die 3A Feinsicherung im Gerät) gekommen!

3. FI wieder rein und LM 340 raus. Anschließend gemessen und die besagten 42V hinter dem Widerstand gemessen. Mir leuchtet aber auch ein, dass ich da einen Denkfehler hatte, denn wenn kein Strom gezogen wird, gibts auch keinen Spannungsabfall. Jedoch habe ich den Widerstand ausgelötet und der hatte seine (gemessenen) 1,7kOhm.

Die Varistor Geschichte habe ich von meiner ToDo Liste wieder gestrichen.

Jetzt denke ich, dass ich irgendwo beim Einschalten einen Erdschluss verursacht hatte, der dafür sorgte, dass über den LM 340 sehr viel Strom ging und ihn gebrutzelt hat. Naja, ich habe mal Teile bestellt, und baue nochmal nach Schaltplan wieder auf.

Drückt mir bitte die Daumen :)

Danke und VG, Thomas

Don Key
15.06.2020, 11:20
Hei Thomas, warum "versehentlich"?
Ist doch eine kunstruktiv-freundliche Diskussion geworden und genau dafür ist so ein Forum doch da. :)
Ich rate Dir jedoch davon ab, die Schaltung so wie sie ist / sein soll (egal ob nun mit dem 1,5k oder ohne) einfach wieder aufzubauen und einzuschalten. Wenn Dir sogar der FI geflogen ist, wird es wie gesagt kein zufälliges und alleiniges OP-Sterben sein, sondern dann wird der Fehler hinter'm OP Richtung Endstufe liegen.
Guter Rat - miss hinter dem OP erstmal ein paar in Frage kommende Bauteile (vorrangig Halbleiter) durch.

t.wagner
15.06.2020, 21:48
Moin Don Key,

ja, das sollte im positiven gemeint sein, ich finde die Hilfe hier im Forum grandios und kann mich nicht genug dafür bedanken!

Auch Dein Rat wird natürlich beherzigt, so werde ich die Bauteile mal vorher durchklingeln, bevor ich das Gerät wieder einschalte. Wenn ich neue Erkenntnisse habe, werde ich wieder berichten.

Danke und VG, Thomas

t.wagner
24.06.2020, 20:44
So, update :)

Ich habe ihn soweit wieder am Laufen. Defekt war noch eine dieser Extra Dioden (4003), die im Plan mit "Added..." gekennzeichnet ist, und zwar auf dem negative Potenzial. Weiterhin gab es noch einen klitzekleinen Unterbrecher in einer der Leiterbahnen. Den (zwecklosen?) Widerstand habe ich gegen einen neuen, gleichen ersetzt.

Es kommt wieder Ton raus, von daher nochmals ein DICKES DANKESCHÖN Euch Allen für die Hilfe!

Nun hätte ich noch eine abschließende Frage:
Beim Einschalten macht er plopp.
Beim Ausschalten macht er PLOPP!!!!!!!!
Und zwar auch, wenn ich den Netzschalter (meine Vermutung war Funkenabriss) überbrücke.

Was kann ich effektiv dagegen tun? Im Audiobereich meine ich mal gehört zu haben, dass man über dem Schalter einen Funkenentstörkondensator löten sollte?!? Wenn ja, welcher Kandidat wäre der richtige?

Besten Dank nochmal und VG, Thomas

ThomasF
24.06.2020, 20:50
Hallo Thomas,
schön, das der Verstärker wieder läuft.

Wegen

Und zwar auch, wenn ich den Netzschalter (meine Vermutung war Funkenabriss) überbrücke.

Wie schaltest du den dann aus?
Stecker ziehen?

Und richtig weg mit den Plopps siehe #15
Gruß
Thomas

ArLo62
24.06.2020, 20:53
Das plopp kommt nicht vom Schalter. Da hilft nur ein Relais am Lautsprecherausgang. Wurde im Verlauf schon mal beschrieben. Das kommt von Laden/ Entladen der Elkos.
Gruß
Arnim

Nachtrag: Beispiel für so einen Bausatz.
ArliKits AR167 Lautsprecherschutz mit Einschaltverzögerung Bausatz Schutzschaltung grün https://www.amazon.de/dp/B07BH45FX2/ref=cm_sw_r_em_apa_i_-k68EbFDRRNFG

Don Key
24.06.2020, 21:18
Moin, schön dass er wieder läuft. Reicht beim Plopp nicht einfach ein Relais mit R/C-Glied zum verzögerten Ansprechen?

ThomasF
24.06.2020, 21:24
Moin, schön dass er wieder läuft. Reicht beim Plopp nicht einfach ein Relais mit R/C-Glied zum verzögerten Ansprechen?

Nein, hilft nur beim Einschaltvorgang, beim Ausschalten fällt das Relais zu spät ab --> Ausschaltplopp.
Da muß man tiefer in die Elektrokiste greifen.

Gruß
Thomas

Don Key
24.06.2020, 21:27
Klar, stimmt natürlich, Du hast ja 'nen "Doppelplopp".

ArLo62
24.06.2020, 21:31
Mal in den Link schauen. Beim Ausschalten trennt die Schaltung sofort also bereits bevor der Ausschaltplopp kommt.
Schönen Abend
Arnim

ThomasF
24.06.2020, 21:33
So etwas hilft:
55595
Da ist ein µPC1237 verbaut, den nur noch die Chinesen herstellen.
Datenblatt hier: http://www.tecnotre.it/audio/tecnica/upc1237.pdf
Das Ding kann Einschaltverzögerung / Ausschalt DC ....

Bei dem Modul oben war der Eingang 4 vom IC leider nicht wie im Datenblatt verschaltet, sondern fest an +U, dewegen Ausschaltplopp. Mit kleiner Änderung an der Leiterplatte war das aber auch kein Problem.

Die Platinen/Bausätze findet man in der Bucht unter upc1237, die Chinesen kennen kein µ.
Die Lautsprecherklemmen waren bei dem Bausatz auch nicht dabei, bitte extra bestellen.
Die Klemmen auf dem Foto passen aber 100% in die Leiterplatte.

Gruß
Thomas

t.wagner
24.06.2020, 22:06
Okay, dann muss ich da noch so eine Platine reintüdeln.

Der Einschalt plopp ist auch nicht wirklich heftig, aber der Ausschalt PLOPP haut einem die Sicke bis vor das Schutzgitter :(

Besten Dank und lieben Gruß,
Thomas

ArLo62
24.06.2020, 22:29
Naja, ist ein Arbeitstier so ein Gitarrenlautsprecher. Wenn er denn löppt. War das denn immer so? Mein Hybrid VOX macht nix.
Nachtrag: Mach doch einfach einen Schalter hinten dran. Einfach auf cool machen. Erst Hauptschalter rein und dann bedeutungsvoll hinten dran rumfingern :cool:

t.wagner
24.06.2020, 22:38
Naja, es kommt vor, dass da mal verschiedene Lautsprecher am Amp hängen - im Livebetrieb teilen sich mehrere Bands oft die Boxen und klemmen nur ihre Amps davor, um die Umbaupausen kurz zu halten.
Und da möchte man ja nicht die Box von seinem Kollegen aus der anderen Band zerschießen ;)

t.wagner
24.06.2020, 22:39
Nachtrag: Mach doch einfach einen Schalter hinten dran. Einfach auf cool machen. Erst Hauptschalter rein und dann bedeutungsvoll hinten dran rumfingern :cool:

Haha, der ist gut :) - leider befindet sich der Hauptschalter auch schon auf der Rückseite, also kann man gleich zweimal fingern...

ArLo62
25.06.2020, 07:19
Ah, dachte wäre ein Combo.

Klaus Hornburg
25.06.2020, 15:28
...ich habe da so eine Idee, ob das hilft, kann ich nicht versprechen.
Lässt sich aber recht schnell realisieren:
häng doch mal zwischen den "zwecklosen" Widerstand und die +28V
eine Diode, 1N4003, ...05 oder ...07 mit der Katode (Strich) an die
+28V. Das verhindert u.U. den fetten Ausschalt-Plopp.

Arnim hatte recht früh mal darauf hingewiesen, dass der 1,5kOhm
eventuell die Vorstufe beim Ausschalten noch etwas am Laufen halten soll....
...und damit ein softes Ausschalten ermöglicht. Vielleicht zieht er (1,5kOhm)
aber doch zu schnell die Betriebsspannung der Vorstufe beim Ausschalten
herunter. Transistor-Endstufen fahren meist recht gleichmäßig ihren
Ausgang mit der Betriebsspannung runter.

Ich drücke die Daumen, solche Plopps mag ich überhaupt nicht.
Allerdings auch nicht die Relaiskontakte zum Speaker... nur wenn es
gar nicht anders geht:(

t.wagner
25.06.2020, 17:05
...ich habe da so eine Idee, ob das hilft, kann ich nicht versprechen.
Lässt sich aber recht schnell realisieren:
häng doch mal zwischen den "zwecklosen" Widerstand und die +28V
eine Diode, 1N4003, ...05 oder ...07 mit der Katode (Strich) an die
+28V. Das verhindert u.U. den fetten Ausschalt-Plopp.

Arnim hatte recht früh mal darauf hingewiesen, dass der 1,5kOhm
eventuell die Vorstufe beim Ausschalten noch etwas am Laufen halten soll....
...und damit ein softes Ausschalten ermöglicht. Vielleicht zieht er (1,5kOhm)
aber doch zu schnell die Betriebsspannung der Vorstufe beim Ausschalten
herunter. Transistor-Endstufen fahren meist recht gleichmäßig ihren
Ausgang mit der Betriebsspannung runter.

Ich drücke die Daumen, solche Plopps mag ich überhaupt nicht.
Allerdings auch nicht die Relaiskontakte zum Speaker... nur wenn es
gar nicht anders geht:(

Moin,
danke für den Tipp, das habe ich gerade mal ausprobiert, leider kein Erfolg, es PLOPPT wie verrückt, aber nur beim Ausschalten.

Ich denke, ich werde mir so eine Einschaltverzögerung kaufen, und hoffen, dass diese auch beim Ausschalten Wirkung zeigt.

Danke und Grüße, Thomas

Klaus Hornburg
26.06.2020, 10:53
Moin, Thomas,
das mit der Relais-Platine kannst du eigentlich gleich vergessen.
Die macht eine verzögerte Zuschaltung des Lautsprechers, das ist aber
nicht dein Problem. Das Abschalten kommt aber genauso etwas verzögert.
Ansonsten wird da der Gleichspannungsanteil am Lautsprecher-Ausgang
bewertet, und bei höherem Anteil abgeschaltet.

Du hast nur einen Auszug aus dem Schaltplan wiedergegeben, da sind nur
die Emitter-Widerstände der Leistungstransistoren zu sehen. Über die
(beide 0,33 Ohm) kann der Ruhestrom bestimmt werden, der zwischen
20 und 50mA liegen sollte, d.h. die Spannung ist zwischen 13,2 und 33mV
über diesen beiden Widerständen. Dafür ist meist ein Trimmpoti (IR) vorgesehen,
mit dem das eingestellt wird.

Am Lautsprecher-Ausgang selbst sollte ohne Signal maximal ein Gleichspannungs-
Anteil von 100mV anstehen, dafür ist meist ein weiteres Trimmpoti vorgesehen, mit
dem auf möglichst Null gedreht wird.

Diese beiden Spannungen solltest du mal überprüfen. Reißt da ein Wert weit aus,
liegt ein Fehler vor, den es zu beseitigen gilt. Dann sollte eigentlich auch der fette
Ausschalt-PLOPP wegfallen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Firma Peavey ein Serienmodell so in den
Markt schickt, auch wenn sie hinter Fender, Marshall, Orange und Vox rangieren.

Als NOT-Plan gäbe es noch eine Möglichkeit: Ein-Aus-Schalter vor den Plus des
Lautsprecher-Ausgangs, der vor dem Netz-Einschalten angeschaltet und vor dem
Netz-Ausschalten abgeschaltet wird. Wohlgemerkt >>>Notplan.
Denke, dass nach einer Korrektur obiger Werte (eventuell liegt ja noch ein Fehler vor)
der Ausschalt-Plopp maximal so laut wie beim Einschalten sein wird.

Viel Erfolg, wenn nicht, wäre ein kompletter Schaltplan ganz hilfreich,
und eventuell auch das Zurückdrehen des Lautstärke-, Bass- und Höhenstellers
(letztere auf Mitte) vor dem Ausschalten.:)

Klaus Hornburg
26.06.2020, 10:57
....und die positiven und negativen Betriebsspannungen sollten relativ identisch sein:o
pardon, hatte ich vergessen. ...doof, wenn man alt wird:rolleyes:

t.wagner
26.06.2020, 11:40
Moin, Thomas,
das mit der Relais-Platine kannst du eigentlich gleich vergessen.
Die macht eine verzögerte Zuschaltung des Lautsprechers, das ist aber
nicht dein Problem. Das Abschalten kommt aber genauso etwas verzögert.
Ansonsten wird da der Gleichspannungsanteil am Lautsprecher-Ausgang
bewertet, und bei höherem Anteil abgeschaltet.

Du hast nur einen Auszug aus dem Schaltplan wiedergegeben, da sind nur
die Emitter-Widerstände der Leistungstransistoren zu sehen. Über die
(beide 0,33 Ohm) kann der Ruhestrom bestimmt werden, der zwischen
20 und 50mA liegen sollte, d.h. die Spannung ist zwischen 13,2 und 33mV
über diesen beiden Widerständen. Dafür ist meist ein Trimmpoti (IR) vorgesehen,
mit dem das eingestellt wird.

Am Lautsprecher-Ausgang selbst sollte ohne Signal maximal ein Gleichspannungs-
Anteil von 100mV anstehen, dafür ist meist ein weiteres Trimmpoti vorgesehen, mit
dem auf möglichst Null gedreht wird.

Diese beiden Spannungen solltest du mal überprüfen. Reißt da ein Wert weit aus,
liegt ein Fehler vor, den es zu beseitigen gilt. Dann sollte eigentlich auch der fette
Ausschalt-PLOPP wegfallen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Firma Peavey ein Serienmodell so in den
Markt schickt, auch wenn sie hinter Fender, Marshall, Orange und Vox rangieren.

Als NOT-Plan gäbe es noch eine Möglichkeit: Ein-Aus-Schalter vor den Plus des
Lautsprecher-Ausgangs, der vor dem Netz-Einschalten angeschaltet und vor dem
Netz-Ausschalten abgeschaltet wird. Wohlgemerkt >>>Notplan.
Denke, dass nach einer Korrektur obiger Werte (eventuell liegt ja noch ein Fehler vor)
der Ausschalt-Plopp maximal so laut wie beim Einschalten sein wird.

Viel Erfolg, wenn nicht, wäre ein kompletter Schaltplan ganz hilfreich,
und eventuell auch das Zurückdrehen des Lautstärke-, Bass- und Höhenstellers
(letztere auf Mitte) vor dem Ausschalten.:)

Moin Klaus,

vielen Dank nochmal für Deinen Hinweis. Natürlich kann ich auch nochmal den gesamten Plan hochladen (hätte ich auch mal eher drauf kommen können :) )

55626

Würdest Du mir anhand des Plans vielleicht noch einmal Hilfestellung leisten, wo ich genau messen und ggf. justieren sollte?

Ich bin da exakt Deiner Meinung, das ist zwar eine Kiste aus den 80'ern, aber ich hatte da schon mehrere und keiner hat solche Laute von sich gegeben. Und Peavey ist sicherlich eine Marke, wo das nicht hingenommen worden wäre.

Vielen Dank nochmals und schöne Grüße, Thomas

Klaus Hornburg
26.06.2020, 13:32
Meridian-Mississippi Centurion Mark III Series 260C,
ist das der Verstärker ???
Der erste Plan weicht davon ab, dass die Emitter-Widerstände der Leistungstransistoren
zum Lautsprecher-Ausgang führen, hier sind Q 7 und Q 11 anders beschaltet.

Die Widerstände R 26 und R 39 bestimmen den Ruhestrom, der ist damit fest eingestellt
und lässt sich nicht verändern (außer an den Werten selbst). Eine Änderung käme nur in
Frage, wenn über einem der Emitter-Widerstände weniger als 6,6 mV oder mehr als
16,5 mV zu messen ist. Das geht mit einem batteriebetriebenen Vielfachinstrument im
DC-Bereich während des Betriebes.
Statt eines Lautsprechers sollte am Ausgang ein belastbarer 8 Ohm-Widerstand
angeschlossen werden ( hoffe, die angeschlossene Box ist in dem Bereich )
An dem Widerstand kannst du auch messen, ob da mehr als 100 mV DC anstehen.

Der Schaltplan zeigt einen PA-Verstärker. Ich war der Meinung, es handele sich um
einen Gitarre- oder Bass- Verstärker. Hier ist wohl ein Equilizer vorschaltbar.
Vielleicht ist da was nicht ganz korrekt ?
Die Ausgangs-Nullspannung ist ebenfalls nicht einzustellen.

Wenn das exakt der Verstärker ist, von dem du anfangs geschrieben hast, kann ich nur
die Not-Lösung empfehlen, die ich 3 threads zuvor beschrieben habe. Hier einen Fehler
zu erkennen geht einfach nicht. Es gäbe ja zumindest ein paar Spannungsangaben,
anhand derer man bei größeren Abweichungen eventuell den Fehler einkreisen könnte.

Das wäre dann wohl eher eine Aufgabe für eine vertrauensvolle Fachwerkstatt,
jetzt hier im "Kaffeesatz" zu lesen würde wohl ein paar User erschrecken.;)
Ich drücke dir die Daumen für eine gute Lösung.

Klaus Hornburg
26.06.2020, 13:38
...habe z.B. gerade gesehen, dass Q5 und Q9 aus dem ersten Schaltplan
von dir zum Netzteil gehören (?).
Hier im heutigen Plan sind sie jedenfalls nicht mehr dabei:confused:

ArLo62
26.06.2020, 14:12
Hallo Klaus!
Ich habe immer den Eindruck die meiste Musikerelektronik befindet sich noch im Flipperzeitalter. Dann noch die miese Dokumentation. Wie viele sich mit dem Ground-Lift schon ins jenseits geballert haben. "Lift to Hell quasi"...
Die wenigen Fachwerkstätten fischen meist auch im Trüben.
Gruß
Arnim

t.wagner
26.06.2020, 14:56
Sorry Klaus,

da ist jetzt über den Themenverlauf ein wenig Verwirrung eingezogen. Q5 und Q9 sind tatsächlich aus einem Schaltplan eines ähnlichen Amps, wie ich damals in den Post schrieb.
Das Netzteil, was ich hier am Wickel hab, ist im Post #1 zu erkennen, den gesamten Schaltplan habe ich vorhin ja hochgeladen (inkl, das Netzteil, unten rechts im Bild).
Also, der Schaltplan von heute morgen ist der richtige, obwohl dort wohl auch nur Netzteil und Endstufenteil abgebildet sind.
Peavey hat zu der Zeit ja auch PA, bzw. Allroundverstärker hergestellt, die sahen nicht nur alle ähnlich aus, sondern sind es womöglich auch :)

Ich werde am Wochenende nochmal die Ströme, wie Du beschrieben hast, messen.

Danke und VG