Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche TMT für den NoFerro 900 mit Waveguide WG 148-R
wholefish
13.07.2020, 15:40
Hallo,
ich brauch mal Erfahrungswerte, sonst simuliere ich mir den Wolf und komme trotzdem nicht weiter....
Ich habe mir jetzt folgende Kombi zugelegt: https://heissmann-acoustics.de/test-wg148r-noferro-90 (https://heissmann-acoustics.de/test-wg148r-noferro-900/)0
Meine Motivation war, mal "was mit Waveguide" auszuprobieren und den NoFerro 900 hab ich mir schon vor längerem auf Halde gelegt.
Jetzt fehlt mir leider nur die passende Tieftonabteilung...
Anforderungen:
Gewichtsklasse: Große Kompaktlautsprecher bis maximal 30 Liter, am liebsten 20-25 Liter.
Material: Ohne das speziell aus klanglicher Sicht zu begründen, würde ich gern mal eine Alu-Membran verbauen.
Mein Favorit war bisher der SB-Acoustics SB-17CAC35-4 (https://www.intertechnik.de/media/1382505d_108117.pdf). Mit Keramikmembran. Oder Alternativ auch die NAC Version mit Alumembran.(https://www.intertechnik.de/media/1382355d_102292.pdf). Beide, bzw. viele der SB TMTs weisen diesen starken Einbruch bei 50hz auf. Liegt der im Messverfahren begründet? Wird das durch eine Abstimmung im BR wieder ausgeglichen? Ich finde das Verhalten der Treiber sehr merkwürdig. In der Simulation anhand der TSP tritt das Verhalten natürlich nicht auf...
Aus der Verunsicherung heraus stünde als Alternative noch der Klassiker und den Alu-TMTs zur Wahl. Der Visaton AL170. Ich zögere da nur, weil es den so ja schon seit einer Ewigkeit gibt. Hätte da lieber was aktuelleres, es sei denn der ist anderen immer noch überlegen.
Oder ein wenig exotischer, von Fountek.
https://www.intertechnik.de/shop/lautsprecher-chassis/fountek/tief-mitteltoener/fw168k_1768,de,9780,717356
Über den habe ich bisher noch kaum Infos gefunden.
Vierte Alternative: Ich steige von den 6 Zöllern auf 8-Zöller um und bleibe bei einem GG. Dann wäre auch eine "Hartmembran" keine Pflicht.
Wie schätzt ihr das ein, klappen 2 Wege im Übertragungsverhalten bruchfrei dank dem Waveguide? Die LYC mag ich jetzt nicht nachbauen ;)
Für Ideen bezüglich eines 8 Zöllers, der sich in 20 -30 Litern wohlfühlt, -3dB wenn möglich unter 50hz hat und vom Abstrahlverhalten zum NoFerro900 im WG passt, gerne her :prost:
Edith: Ach ja, also das Budget sollte 100€ pro TMT nicht unbedingt überschreiten.
mtthsmyr
13.07.2020, 16:11
Hallo wholefish,
die Störungen bei den SBAs sind mit sehr wahrscheinlich den Messbedingungen geschuldet. Die sind da genauso schmerzfrei wie Scanspeak.
Über das Alter des AL170 würde ich mir keine Sorgen machen. Wenn der ähnliche Qualitäten hat, wie der kleinere AL130 (anzunehmen), ist das bestimmt ein schöner Treiber. Qts soll in der Praxis eher gegen 0.5 gehen. CB-Betrieb scheint attraktiver als BR zu sein. Sagt man im Internet. :dont_know:
Die Founteks habe ich hier liegen. Sind für ein Bassabteil geplant. Für CB eher ungeeignet, aber BR ist okay. Hifi-Selbstbau hat die getestet - sollten bis 2kHz gut einsetzbar sein. Scheinbar der gleiche Korb wie bei den teuren Wavecor-Chassis. Impedanzschrieb sieht auch nicht schlechter aus. Meine Erfahrungen sind bisher begrenzt, aber soweit positiv. Kommt drauf an, ob die TSP in dein Beuteschema passen.
IMO sind alle Kandidaten brauchbare Chassis. Die SBAs sind vermutlich noch am breitbandigsten, und am einfachsten zu handhaben.
VG, Matthias
Christoph Gebhard
13.07.2020, 16:23
Über das Alter des AL170 würde ich mir keine Sorgen machen. Wenn der ähnliche Qualitäten hat, wie der kleinere AL130 (anzunehmen),...
Die Antriebe unterscheiden sich nicht unerheblich, so dass der AL170 im Mittelton die schlechtere Wahl ist.
Es gibt 17er Car Hifi-Chassis von Andrian Audio, die vom gleichen Band fallen, aber den "besseren" Antrieb des AL130 haben. Die habe ich vor einigen Jahren mal durchgemessen. Das wäre die sinnvollere Lösung, wenn man einen AL130 im 17er Format möchte.
Ansonsten machen die SB Acoustics schon unverschämt viel richtig für's Geld. Wenn sie das doppelte kosten und ein anderer Name drauf stehen würde, wären sie noch immer ein Schnäppchen.
Gruß. Christoph
Edit: Der Einbruch der SB Acoustics kommen natürlich von den Messbedingungen und nicht vom Chassis...das kann man z.B. an meinen Messungen (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?16644-Vier-Wege-f%FChren-nach-Rom&p=226307&viewfull=1#post226307) sehen.
Edit 2: Die Andrian haben leider relativ ungünstige TSP für eine Fullrange-Anwendung. Die gehen nur mit Sub....
spendormania
13.07.2020, 16:41
Wie wäre es denn mit dem 17er SB mit Poplypropylen-Membran?
Der misst sich fast so gut wie der Metaller, macht aber obenrum weniger Probleme.
https://hificompass.com/en/speakers/measurements/sbacoustics/sb-acoustics-sb17mfc35-4
VG
Ludger
wholefish
13.07.2020, 17:39
die Störungen bei den SBAs sind mit sehr wahrscheinlich den Messbedingungen geschuldet. Die sind da genauso schmerzfrei wie Scanspeak.
Das klingt beruhigend :)
Die Antriebe unterscheiden sich nicht unerheblich, so dass der AL170 im Mittelton die schlechtere Wahl ist.
Ich hätte jetzt auch gedacht, dass der AL170 ähnliche Qaulitäten wie der AL130 hat. Aber dann schließe ich den AL170 jetzt einfach mal ruhigen Gewissens aus.
Wie wäre es denn mit dem 17er SB mit Poplypropylen-Membran?
Ja, grundsätzlich bin ich da bei dir. Aber ich hab bisher weder Erfahrungen mit Wave-Guides noch mit Hartmembran. Deswegen würde ich mich da gerne mal rantasten.
Danke für die Input, das hat mir jetzt definitiv weiter geholfen und ich glaube fast, dass die SB17CAC als Sieger rausgehen, wenn kein Einspruch mehr kommt :D
mtthsmyr
13.07.2020, 18:41
Wegen des AL170 habe ich gerade nochmal in die Hobby Hifi geschaut. Meine Vermutung war Quatsch und Christoph hat recht: das sind erhebliche Unterschiede zwischen AL130 und AL170 im Mittelton, AL170 klar schlechter.
Hallo,
Für Ideen bezüglich eines 8 Zöllers, der sich in 20 -30 Litern wohlfühlt, -3dB wenn möglich unter 50hz hat und vom Abstrahlverhalten zum NoFerro900 im WG passt, gerne her :prost:
na dann:
Wie wärs mit dem SEAS Excel W21E002?
Läuft perfekt in 32 Liter GHP und liegt -3dB bei ca. 40 Hz (Hobby Hifi Excellence).
Gibt es bei mir noch unbenutzt und originalverpackt. ;)
Ich plädiere auch unbedingt für SB
Wie wäre es denn mit dem 17er SB mit Poplypropylen-Membran?
Der misst sich fast so gut wie der Metaller, macht aber obenrum weniger Probleme.
https://hificompass.com/en/speakers/measurements/sbacoustics/sb-acoustics-sb17mfc35-4
VG
Ludger
War ja jetzt auch irgendwie klar, dass das von dir kommt :D
Ich wusste allerdings noch gar nicht, dass SB auch mit Plastikmembranen machen. Interessant.
Mal woanders spicken:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?13371-ViMo&highlight=Vimo
Wie Wäre es damit? Oder ist das zu low budget?
wholefish
14.07.2020, 13:49
@Jesse
Danke für das Angebot. Auch irgend wie verlockend, aber das Dingen is mir zu alt. Für ein Vintage Projekt wäre das sicherlich was :D
@tiefton
Zu low-budget ist mir grundsätzlich erst mal gar nix :D Das Projekt gefällt mir und ich bau im Prinzip genau so was. Aus Interesse (und zugegebenermaßen auch aus optischen Gründen) würde ich gerne bei hartem Membranmaterial bleiben.
Hallo,
ich glaube wenn Du bei einer Hartmembran bleiben willst, geht aktuell kaum ein Weg am SB17CAC vorbei. Habe damit zwar noch nicht gearbeitet, aber alles was man so liest, ist das Ding wirklich Top und der Preis stimmt auch.
Ansonsten werfe ich nochmal den Monacor SPH174KE ins rennen, der auch eine gute Figur gerade im geschlossenen Gehäuse macht.
.....
War ja jetzt auch irgendwie klar, dass das von dir kommt :D
Ich wusste allerdings noch gar nicht, dass SB auch mit Plastikmembranen machen. Interessant.
Dazu habe ich auch noch einen :D
https://quint-store.com/media/files_public/feb07a318bd11de77ed9c7116167dab57/Herstellerdaten-HDS-P830874.pdf
Habe mit dem größeren Bruder HDS205PPB gute Erfahrungen gemacht.
Oder der: http://www.seas.no/index.php?option=com_content&view=article&id=102:h1571-08-u18rnxp&catid=44:utv-prestige-woofers&Itemid=461
Beide haben einen Kurzschlussring.
Hallo,
die SB17CAC, SB17NAC und die SB17NBAC wären meine Favoriten. Aber eigentlich sollte doch jeder halbwegs gut konstruierter TMT, mit der Kombi Noferro 900 + WG klarkommen.
Hier https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20380-Sb-900 habe ich die Noferro ohne WG mit der SB17NRX kombiniert. Wenn das möglich ist, ist es mit einem Waveguide kein Problem. Die NRX haben mittlerweile auch schon Nachfolger, die sich besser messen, aber die Hartmembranen sehen sowieso alle messtechnisch sehr gut aus.
Gruß
Werner
Danke für das Angebot. Auch irgend wie verlockend, aber das Dingen is mir zu alt. Für ein Vintage Projekt wäre das sicherlich was :D
Eine so "saubere" Wiedergabe dürfte anderweitig schwer zu erreichen sein.
Vintage... ts. :p
wholefish
22.12.2020, 21:53
Fast ein halbes Jahr, aber es gibt den ersten Fortschritt:
57794
Die CACs sind schon echt nice :cool:
Der NoFerro ließ sich durch aufbohren der Schraubenlöcher mit einem 6er Bohrer mit dem WG148R verheiraten.
Jetzt gehts um Gehäuse, das Holz ist gekauft, 19 Liter (brutto) Bassreflex sind angestrebt bei einem Tuning von 40-45hz.
57795
Meint ihr, dass an der Seite noch Phasen einen positiven Einfluss haben? Also in etwa so wie bei der LYC.
Es stünden jeweils 3cm an der Seite zur Verfügung, also recht schmal gewählt.
Meint ihr, dass an der Seite noch Phasen einen positiven Einfluss haben?
Ich denke nicht, wenn man Alexander glauben darf ;)
Beispiel "Hochtöner mit Schallführung/Waveguide und maximal schmaler Schallwand":
https://heissmann-acoustics.de/kantendiffraktion-sekundaerschallquellen-treiberanordnun/
Wolf.Im.Schafspelz
23.12.2020, 11:47
Zuerst einmal möchte ich zum Projektstart gratulieren. Das wird bestimmt ein toller Lautsprecher.
Alexander Heißmann schreibt:
"Der hier verwendete Hochtöner ist der Seas-DXT. In der Größe eines „normalen“ Hochtöners (D104mm), mit der Wirkung eines echten Waveguides. Faszinierend! Die Trapezförmigen Phasen tun Ihr Übriges, insbesondere in Sachen Verstetigung des Bündelungsverhaltens hin zum Tiefmitteltöner."
Also bescheinigt er, dass die Fasen klar Wirkung zeigen. Das ist übrigens auch die Grundlage für mein gefühltes "Muss" solche Fasen anzubringen. :prost:
Also ich denke genau ein Beispiel darüber (schmale Schallwand, großes Waveguide) passt für das Projekt besser und da schreibt Alexander:
Keinerlei Kantendiffraktion. Äußerst gleichmäßiges Richtverhalten im gesamten Übertragungsbereich. Im Gegensatz zu normalen Kalottenhochtönern auch noch im Supehochton (>10kHz) breite und gleichmäßige Abstrahlung. Bzgl. horizontaler Bündelung eine nahezu perfekte Lösung.
Wolf.Im.Schafspelz
23.12.2020, 12:37
Zustimmung! :ok:
Alexander
23.12.2020, 12:54
Hallo beisammen :)
Ich schrieb "maximal schmale Schallwand" => Es macht Sinn die Fasen ganz an das Waveguide heran zu führen.
Ist im Beispiel "schmale Schallwand, großes Waveguide" auch so gemacht worden.
VG
wholefish
05.05.2021, 23:44
Hallo an alle,
langsam aber beständig geht das Projkt voran. Ich bin jetzt mitten in der Entwicklung der Weiche und habe ein Phänomen, welches ich so noch nie hatte.... Und ich auch keine Lösung dafür finde.
Ich habe eine Weiche simuliert und gesteckt, mit wunderbaren Frequenzgang von 300 - 20.000hz. Ich habe alle mit gefensterten Messungen simuliert und es sah recht gut aus.
Schnell merkte ich, dass der Bass ziemlich aufdickt. Also mal ins Nahfeld gegangen. Bitte ignoriert Phase, HT etc. Ich habe parallel Treiberprobleme mit dem Interface und da passt das Timing nicht so wirklich. Aber ich habe alles durch Messungen verglichen und das passt.
Hier also der TMT im Nahfeld unbeschaltet:
60583
Jetzt mit 1mH
60584
Jetzt 1mH + 22uF
60585
Sobald ich eine Spule <0,5mH davor setze, fällt der Bass stetig ab. Ich habe keine Idee, wie man so etwas schalten kann. Was ist das Problem? Ich hatte das so auch noch nie, dass sich die Spulen schon bei unter 500hz so stark auswirken. Ich bin ratlos.
So schaut die Box aus, falls es von Bedeutung ist:
60586
Hallo Wholefish,
der TT scheint unbeschaltet wunderbar linear bis ca. 2 kHz zu laufen. Wo bleibt der Bafflestep?
Von daher würde ich mit jedweglichem Filter einen Abfall zu höheren Frequenzen hin erwarten.
Möglicherweise brauchst du bloß 2 Sperrkreise bei ~3,5 und 10 kHz?
Wobei ich mit Frequenzweichenentwicklung wirklich keine Erfahrung habe. Mir reichts schon, wenn ich mich im DSP zu Tode klicke....:D
Gruß
Bernhard
wholefish
06.05.2021, 06:17
Hallo kboe,
der Bafflestep ist schon vorhanden. Der füllt auch ordentlich auf, aber mein Problem ist alles unter 300hz.
Hier mal der Frequenzgang der Box mit meiner gesteckten Weiche, ab 300hz gefenstert
60587
Ich fand, dass ich da schon mal nicht schlecht da stehe. Doch dann pumpt die Box im Bass wie blöd. Also hier mal im Raum:
60588
Man sieht halt ungefähr, dass da locker 4 5dB bei 100hz zu viel sind.
Hier mal die Simulation im BR imt leicht fallender Flanke:
60589
Und dazu eine Nahfeldmessung vom TMT+BR Rohr gefügt A+B
60590
Da sieht man wunderbar das Problem :confused: Warum zur Hölle dickt der so dermaßen auf?
Wo bleibt der Bafflestep?
Das sind Nahfeldmessungen. :cool:
@wholefish:
Konkret kann ich dazu jetzt nicht viel sagen, eher so Allgemeines, aber vielleicht hilft's ja:
Ich würde im Diffraction-Tool eine Korrekturkurve erstellen. Anschließend würde ich die Nahfeldmessungen (auch des Ports) mit den Fernfeldmessungen im Merging-Tool zusammenfügen, wobei ich vorher die Korrekturkurve aus dem Diffraction-Tool auf die Nahfeldmessungen anwenden würde.
In Nahfeldmessungen sind Einflüsse der Schallwand - z.B. der Bafflestep - nämlich nicht sichtbar. Gut möglich, dass der Bafflestep diesen Abfall, den du meinst, zumindest teilweise kompensiert.
Ich benutze außerdem gerne die fertigen Filterbausteine aus der Library (Button "LIB"), die ich dann zum Feintuning auflöse ("Purge"). Vielleicht kommt da eine Dimensionierung raus, die passender ist.
Die Impedanz kommt mir recht niedrig vor. Wie sieht die denn aus, wenn der HT mit angeschlossen ist?
Viele Grüße,
Michael
*edit*:
Uups, da war ich was langsam.....:o
*edit2*:
Wie sieht es denn ohne den Sperrkreis aus?
Das Problem ist doch, dass man den Baffle-Step auf Achse "sauber" korrigieren kann....aber im Raum???......ich höre derzeit mit einer RL906 ....auch viel zu schmal......eine RL901K ist da ganz was Anderesl......Die 906 wird aber erweitert zu einer RL903BK ....ich erzähle dann mal....
EDIT: Meine Schwiegermutter finde ich da eine ganz gute Referenz. Sie trägt seit Jahren ein Hörgerät.....als ich die 901 zu Hause hatte meinte sie, so klar hätte sie TV-Ton noch nie gehört.....mit einer KH420 hätte sie wohl das gleiche gesagt.....die 901 schafft aber untenrum noch etwas mehr Bündelung.....und wenn man an Toole und Olive denkt, macht der Bass 30% des Klangempfindens aus......obenrum ist das heute alles kein Kunststück mehr: WG+TMT oder Doppel-WG mit einem Kalotten-MT
wholefish
06.05.2021, 07:43
@Azrael
zunächst mal ohne Sperrkreis:
60593
Hier mal die Gesamtsimulation:
60594
Das Diffraction Tool kann ich mal anwenden. Muss ich mich noch mal mit befassen, hab nur mal das Tutorial auf youtube mitgeklickt :D
herr_der_ringe
06.05.2021, 08:30
was passiert, wenn du anstatt des sperrkreises nen mini-kondensator (0,18µF o.ä.) parallel zur spule schaltest?
wholefish
06.05.2021, 08:48
was passiert, wenn du anstatt des sperrkreises nen mini-kondensator (0,18µF o.ä.) parallel zur spule schaltest?
Das spart mir Bauteile :D Es hat ungefähr den gleichen Effekt, wie der Sperrkreis.
Christoph Gebhard
06.05.2021, 09:37
Moin,
ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das Problem richtig erkannt habe. Aber hier mal zwei Aspekte, die klar sein müssen, bevor man die Weiche perfektioniert:
1. Baffle Step, VituixCAD ist eine große Hilfe, bietet aber auch gewisse Fallstricke, deswegen ist ein Gegenprüfen im Raum unablässlich. Ich würde - statt geglätteter Messungen - Wedel- oder Moving Mic-Messungen in 50 bis 80cm Abstand empfehlen. Man beim Wedeln ruhig einen großen Radius wählen. Bündlung spielt im unteren Mittelton kaum eine Rolle und durch den großen Radius mitteln sich Raumeffekte aus. Man kann im Ergebnis aber gut den Baffle Step erkennen und mit den Daten aus VituixCAD vergleichen.
2. Die Induktivität der Serienspule bildet mit dem zweiten Bassreflex-Impedanzhöcker ein Schwingkreis, der den Frequenzgang aufbuckeln lässt. Dieser Effekt ist gerade bei tiefen Trennungen und 3-Wegern ein Problem, tritt aber in schwacher Ausprägung auch bei 2-Wegern auf. Umso größer der L-Wert, desto höher der Effekt. Da würde eine Impedanzlinearisierung helfen.
Hier beispielhaft bei einem vergleichbaren Konzept von mir. (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?7880-Drops&p=115333&viewfull=1#post115333)
Gruß, Christoph
wholefish
06.05.2021, 10:47
2. Die Induktivität der Serienspule bildet mit dem zweiten Bassreflex-Impedanzhöcker ein Schwingkreis, der den Frequenzgang aufbuckeln lässt. Dieser Effekt ist gerade bei tiefen Trennungen und 3-Wegern ein Problem, tritt aber in schwacher Ausprägung auch bei 2-Wegern auf. Umso größer der L-Wert, desto höher der Effekt. Da würde eine Impedanzlinearisierung helfen.
:) Das klingt sehr logisch und ist anscheinend genau mein Problem. Zwecks tiefer Trennung habe ich ja die große 1,8mH Spule genommen und das führt wohl zu der krassen Überhöhung. Da muss ich wohl doch leider etwas höher trennen und eine kleinere Spule nutzen.
Hi
60588
Man sieht halt ungefähr, dass da locker 4 5dB bei 100hz zu viel sind.
ja - und man sieht auch, dass das bei 70-80Hz deutlich zu wenig ist ....
Raum-EInfluß ?
Stell das Ding mal woanders hin und meß dann nochmal.
:) Das klingt sehr logisch und ist anscheinend genau mein Problem. Zwecks tiefer Trennung habe ich ja die große 1,8mH Spule genommen und das führt wohl zu der krassen Überhöhung. Da muss ich wohl doch leider etwas höher trennen und eine kleinere Spule nutzen.
ja, dass ist die andere Möglichkeit. 1,8mH hört sich wenig an - ist doch ein 4-Zöller ?
Also im "normalen" 8-Ohm Denken entspricht das 3,9mH - und das ist ordentlich.....
Es ist durchaus aufwendig, den Impedanzhöcker zu glätten - auch mit der Gefahr, die Impedanz dort recht weit runter zu ziehen.
Der SB' haben halt entsprechende Qms, dass die Impedanzhöcker sehr hoch werden....und dann eine relativ starkte Wechselwirkung eintritt.
Andere Möglichkeit: ein Zobelglied (Impedanzansteig nach oben glätten) - dann kann die SPule (oft) auch kleiner ausfallen.
Im Nahfeld sah es doch schon recht gut aus ? Ich würd als erstes mal einen anderen Platz auswählen, um den Raumeinfluß zu minimieren.
Wenn Du den ausschließen kannst, an die Weiche gehen.
Viel Erfolg !
Mal blöd' gefragt - geht's bei dem Buckel in Verbindung mit der, zw. 100 u. 200 Hz niedrigen Impedanz, nicht viel mehr um den parallelen 22uF Kondensator, als um die 1,8mH Serienspule?
Die Serienspule macht's doch einfach nur immer hochohmiger, m.E. ist der Parallelkondensator (der ist's doch, welcher mit der Schwingspuleninduktivität 'nen Schwing(Saug-)kreis bildet) mit rel. großen 22uF der Übeltäter.
Wenn's aufbuckelt, dann doch nur, wenn dort mehr Leistung abgegeben werden kann, weil eben die Imp. dort im Keller ist.
P.S.: kleinere Serienspule ist imho genau der falsche Weg, da bei gleicher Trennung der Parallel-Kondi dann noch größer werden muss. Andesrum wird 'n Schuh draus ...
Christoph Gebhard
06.05.2021, 13:51
Hallo Matthias,
nein, es ist die Spule. Der Schwingkreis bildet sich dort, wo der Impedanzverlauf kapazitiven Charakter hat, also im Bereich fallender Impedanz, beginnend am Impedanzmaximum der zweiten Spitze bis zum Impedanzminimum im Grundtonbereich bevor die Induktivität der Schwingspule wieder für einen Anstieg der Impedanz sorgt.
Gruß, Christoph
Stimmt, Du / Ihr ha[b/s]t Recht, habe das mit dem "Höcker" verwechselt, der sich bei großem Parallel-C im Bereich der Trennfrequenz bei dort dann niedriger Impedanz bildet. Der 2. Imp.-Höcker liegt ja aber weit darunter. Mea culpa.
P.S.: Für alle ungläubigen Dickköpfe (wie mich :D) hier nochmal simulatorisch aufgelöst (wenngleich die Kreise etwas daneben gesetzt sind, die Tendenz sollte damit aber klar erkennbar sein):
6060060601
Quod erat demonstrandum.
wholefish
06.05.2021, 15:11
Jetzt hab ich wieder einen Zusammenhang kapiert. Danke Jungs :)
Ich werde nochmal neu (hoffentlich korrekt 2 kanalig) messen und dann wirds wohl auf ne neue Weiche hinauslaufen müssen. Ich hab auch nichts dagegen, wenn die Box etwas bassiger aufspielt, aber das war dann echt zu hart mit meiner Weiche. :D
Jetzt hab ich wieder einen Zusammenhang kapiert...
Cool - that's Forum :) :prost:.
4711Catweasle
06.05.2021, 16:46
Ich würde - statt geglätteter Messungen - Wedel- oder Moving Mic-Messungen in 50 bis 80cm Abstand empfehlen. Man beim Wedeln ruhig einen großen Radius wählen. Bündlung spielt im unteren Mittelton kaum eine Rolle und durch den großen Radius mitteln sich Raumeffekte aus. Man kann im Ergebnis aber gut den Baffle Step erkennen und mit den Daten aus VituixCAD vergleichen.
2. Die Induktivität der Serienspule bildet mit dem zweiten Bassreflex-Impedanzhöcker ein Schwingkreis, der den Frequenzgang aufbuckeln lässt. Dieser Effekt ist gerade bei tiefen Trennungen und 3-Wegern ein Problem, tritt aber in schwacher Ausprägung auch bei 2-Wegern auf. Umso größer der L-Wert, desto höher der Effekt. Da würde eine Impedanzlinearisierung helfen.
(https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?7880-Drops&p=115333&viewfull=1#post115333)
Ja - das kann man ggf. auch am Hörplatz machen.:)
Das kann man imho leicht mit (echten) Nahfeldmessungen prüfen.
Unbeschaltet und dann beschaltet - beschaltet sieht man im Vergleich sofort ob es da eine Interaktion
Induktivität mit Impedanz gibt und wie stark sie ausgeprägt ist.
Gruß
wholefish
07.05.2021, 23:04
Update:
Nach rund 3 Stunden Bauteile Puzzle und unzähligen Sinus Sweeps steht jetzt meine neue Weiche. Das ist noch keine Vollendung, aber es klingt jetzt schon mal nach Lautsprecher :p Und nicht nach Subwoofer mit Hochtöner.
Ich geb euch jetzt ungeschönt in Psychoakustikglättung die Messung 80cm vom Lautsprecher entfernt. Man sieht schön meine Raummode bei 50hz, aber sie schlägt auch nicht mehr so übertrieben aus wie mit der 1,8mH Spule. Der LS klingt jetzt schon mal deutlich ausgewogener und lebendiger.
60616
Hier die Weiche samt Simu (Unterschiede der Simu zur Messung ergeben sich, da ich die Chassis bei der "Neuentwicklung" nicht neu vermessen habe):
60617
Bevor ich jetzt den Lötkolben auspacke, bleib ich mal ne Weile bei der Steckweiche. Werd dann die Einzelchassis noch mal messen usw.
Edith: Der Trick mit dem Mini Kondensator parallel zur Spule beim TMT ist ja genial :D Danke Martin für den Kniff. Ich kann den dann auch bei meiner Weichenentwicklung im Auto gut gebrauchen :D
wholefish
22.05.2021, 15:04
Nach mittlerweile etwa 3 Jahren in der aktiven Passivlautsprecherentwicklung muss ich sagen, dass ich zumindest Fortschritte in Sachen Gehör verzeichne. Also manchmal reicht schon der Sweep um zu gucken, ob die Steckweiche passt :D
Weichenversion 3: Es zeigte sich dann doch, dass die Weiche mit einer 1mH Spule auch nicht passt. Wie man in der Raummessung im Vorpost eigentlich erahnen kann (ich habs damals nicht gesehen), fiel der Frequenzgang unter 200hz zu stark ab.
Also folgten Versuche mit 1,2mH und 1,5mH. 1,2mH war ein Ticken besser, und da war die Anbindung an den HT noch halbwegs ok. Also1,5mH.
Mit 1,5mH gelang die Anbindung an den HT aber nicht mehr wie gewollt. Also musste ich auch hier anpassen. Ich zeig euch die Messungen und jetzt werde ich erst mal wieder eine Weile damit hören und dann das abschließende Urteil bilden.
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