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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Netzfilter im Eigenbau



Cabrio_User
25.10.2020, 08:01
Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob das Thema hier richtig ist. Ein Freund entwickelt seit einigen Jahren Stromfilter. Diese Entwicklung ist mittlerweile (meiner Einschätzung nach) recht weit fortgeschritten und so habe ich mich für einen Nachbau seiner Filter entschieden.

Eigenentwicklung; ja weil es nicht käuflich ist? Naja zumindest ist der Aufbau der Filterelemente und das Gehäuse eine eigene Entwicklung und somit hoffe ich diese Dinge hier vorstellen zu dürfen.

Die Blechteile wurde im CAD gezeichnet und in Edelstahl gelasert sowie gestrahlt. Das Gehäuse ist aus einem Rest von einem Eiche Brett entstanden. Ursprünglich wurde das Holz in einer Küchenbank verbaut.

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Erster Probesitz der Komponenten. Um die Wärme von den Widerständen ableiten zu können und gleichzeitig den PE gut abgleichen zu können, wurden einige Teile auf einer Kupferschiene aus dem Schaltschrankbau geschraubt. Die elektrischen Verbindungen wurden alle zuvor angeschliffen und mit Kufperleitpaste bestrichen um eine Korrosion der Kontaktflächen zu vermeiden.

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In diesem Aufbau hatte ich noch keinen Nachfilter im dritten Kanal für den Subwoofer. Später wurde dieser noch nachgerüstet. Zum generellen Aufbau: rechts unten wird eingespeist. In dem Kupferblech wird die Verteilung auf das geschirmte Kabel erzeugt und ein großflächiger PE Abgleich. Die 4eckigen Weißblechdosen sind wieder mit Kupferleitpaste auf die gereinigten Schienen geschraubt und sind für die HF Filterung verantwortlich. Die Nachfilter glätten dann nur noch.

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Die HF Filter wurden vergossen um ein schwingen der Bauteile zu vermeiden.
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In einem späteren Ausbau habe ich mir noch ein paar Einsätze für die gelben Spulen 3D gedruckt, die jeweils die Kabeln auf korrektem Abstand halten. Leider wurde die Füße recht spät geliefert, weshalb der Filter zu Beginn Kopfüber arbeiten musste. Eine kleine Glimmlampe lässt die Phase und Null erkennen.
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Grüße Chris

Darakon
25.10.2020, 08:06
Wow, wieder handwerklich spitze!
Sowohl das Gehäuse als auch das Innenleben!
Zur Funktion kann ich nichts sagen.

Auf damit zur nächsten High-End Messe (wenn wieder eine statt findet)!

Das sieht nach Kunst aus, dafür geben die Leute tausende Euro aus! (kein Sarkasmus, ernst gemeint)
Denkt euch ein gutes Marketing und werdet reich damit!

gesperrter_benutzer_ct
25.10.2020, 08:13
Das Gehäuse ist aus einem Rest von einem Eiche Brett entstanden.
Hat die Art des Holzes nicht Einfluß auf den Klang der angeschlossenen Komponenten? Was hast Du zur Innenverdrahtung verwendet? OFC? Silber? Rhodium?

Cabrio_User
25.10.2020, 08:17
Wow, wieder handwerklich spitze!
Sowohl das Gehäuse als auch das Innenleben!
Zur Funktion kann ich nichts sagen.

Auf damit zur nächsten High-End Messe (wenn wieder eine statt findet)!

Das sieht nach Kunst aus, dafür geben die Leute tausende Euro aus! (kein Sarkasmus, ernst gemeint)
Denkt euch ein gutes Marketing und werdet reich damit!

Ganz sicher nicht. Mein Freund sieht da genauso wenig Business drin wie ich. Er arbeitet gerade an einer Homepage wo er die Details der Entwicklung zum Nachbau zu Verfügung stellen möchte. Er findet es viel Interessanter, sich über diesen Weg mit Gleichgesinnten zusammen zu tun und gemeinsam von Erfahrungen zu profitieren.

Darakon
25.10.2020, 08:30
Ganz sicher nicht. Mein Freund sieht da genauso wenig Business drin wie ich. Er arbeitet gerade an einer Homepage wo er die Details der Entwicklung zum Nachbau zu Verfügung stellen möchte. Er findet es viel Interessanter, sich über diesen Weg mit Gleichgesinnten zusammen zu tun und gemeinsam von Erfahrungen zu profitieren.


Sehr ehrenwert! Finde ich klasse, dass es noch Leute gibt, die so denken! :thumbup:

Vielleicht kann man auch beides machen:
Es als freies DIY-Projekt entwickeln und teilen und gleichzeitig als fertiges High-End-Produkt verkaufen.
Es gibt nur wenige, die soetwas in dieser Qualität bauen können und die Nachfrage ist bestimmt da.

Aber wie gesagt: ich persönlich fände es auch gut, wenn nicht alles Gute heutzutage 'monetarisiert' wird.

Cabrio_User
25.10.2020, 08:39
Der Bau der Filter ist viel zu aufwändig/teuer um damit Geld zu verdienen. Da hätte jede Oma beim stricken mehr Stundenlohn.

Ich hatte Filter einer Vor-Version leihweise zu Verfügung gestellt bekommen und dadurch Interesse am Nachbau. Im Eigenbau hat sich das Projekt für mich und meine Kette aber durchaus bezahlt gemacht, weshalb ich es gewagt habe hier vorzustellen.

Kleinhorn
25.10.2020, 09:28
Hi...dein Holzgehäuse ist klasse, keine Frage....

Deine Schalter können vermutlich nicht mehr als 6A, einpolig. Da wäre ein zweipoliger Schalter oder ein Schalter mit Relais dahinter besser gewesen.

Ich hätte das Gehäuse, da es aus Holz ist, mit Alulochblech ausgekleidet. Nur eine "Dose" ist EMV dicht. Das Lochblech dann mit dem PE verbunden. Sicherlich sehe ich die Kupferfolie, aber damit ist nicht alles "dicht". Ob das Metall zur Auskleidung durchgängig ist oder Löcher hat ist egal, nur die leitende Verbindung muß sichergestellt sein aller Teile untereinander.


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So hab ichdas Mal gelöst. Das "Gefeile" mußte sein, da stossen sonst die Buchsen an. Verbindung PE über Kaltgrätebuchse zum Bodenblech und hinten mit Leitung wieder zum Lochblech. Die Löcher zur Kühlung sollten auch Kind und Katzensicher sein...:)

https://www.all-electronics.de/was-beim-emv-schutz-von-gehaeusen-zu-beachten-ist/2/

Ganz interessant die Betrachtung

Pedda

Cabrio_User
25.10.2020, 11:42
Hi...dein Holzgehäuse ist klasse, keine Frage....

Deine Schalter können vermutlich nicht mehr als 6A, einpolig. Da wäre ein zweipoliger Schalter oder ein Schalter mit Relais dahinter besser gewesen.

Ich hätte das Gehäuse, da es aus Holz ist, mit Alulochblech ausgekleidet. Nur eine "Dose" ist EMV dicht. Das Lochblech dann mit dem PE verbunden.

Pedda

Hallo Pedda,

vielen Dank für deinen Input. Von dir kann ich mir eine ordentliche Verdrahtung "abkupfern". Dein Projekt sieht recht ordentlich und sauber aus. Wobei mir deine Aktiven LS sehr zusagen.

Die von dir erwähnten Schalter ändern lediglich die Filterstufen. Da ist sogut wie keine Leistung drauf.

Das gesamte Gehäuse zu Verkleidung ist eine gute Idee. Ich hatte damals mein Augenmerk nur auf den Bereich vor den HF Filtern. Sollte ich nochmal einen bauen, werde ich darüber nachdenken. :)

スピーカ
25.10.2020, 13:53
...
Denkt euch ein gutes Marketing und werdet reich damit!

Die Wahrscheinlichkeit mit Handwerkskunst reich zu werden geht gegen Null. Ich behaupte mal, allein der Erwerb einer Grundsicherung wird schon schwierig.

@Cabrio_User

Top gearbeitet. Ich hätte zwar (vor 20Jahren, als ich sowas noch gebastelt habe) den gesamten Innenraum mit Kupfer laminiert, aber egal.

Hast Du auch gleich einen DC-Filter eingebaut?

ThomasF
25.10.2020, 17:40
Hallo Chris,
auch von mir ein paar Anmerkungen:
Das Gehäuse gefällt mir von der Ausführung sehr gut, dürfte auch deine Stärke sein.
Ich muß mich für so eine Qualität sehr anstrengen.

Meine Kritikpunkte:
Der Masseanschluß ist bei dir verkeht herum gewickelt, (das kann man an deiner Bearbeitung der Kupferschiene auch sehen).
So herum würde sich die Leitung nicht herausdrehen:
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Oder noch besser einen Kabelschuh verwenden.

Die Kombination aus Blechgehäuse und Kupferfolie erschließt sich mir nicht, dazu müßte ich allerdings auch verstehen was in den 3 Blechgehäusen und dem Rest passieren soll.
Weißblech schirmt auch gegen magnetische Felder. Kupfer/Alu nicht.

Bei den Lötungen muß ich auch an einigen Stellen zucken, ich würde da lieber Klemmen wie von Wago...... sehen.

Was ich auch nicht gesehen (oder übersehen) habe sind Sicherungen. Gibt es die?

Gruß
Thomas

Cabrio_User
25.10.2020, 18:13
Einen DC Filter gibt es nicht. Ich habe nur Spulen im Leitungsweg.


@Thomas F, ja ich gebe dir Recht. Das sieht unglücklich aus. Leider waren die Bilder aus unterschiedlichen Phasen des Baus und der PE ist aktuell überhaupt nicht mehr verschraubt, sondern direkt über das Schirmungsblech mit den Kupferstangen verlötet. Ich wollte mit dem Bild auch nur zum Ausdruck bringen, wie die Kupferkontaktpaste verwendet wurde. Hier auf dem Bild sieht man unten rechts das Gewindeloch wo ich zuerst den (von dir genannten Kontakt) PE verschraubt hatte und direkt daneben die Lötung. Der Schirm der Anschlusskabel wurde breit als Fächer auf die Deckel der Blech-Gehäuse gelötet. Mit dem Kupferklebeband wurden die Adern lediglich zusätzlich gesichert.

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Für den genauen Aufbau würde ich dich gerne auf die HP von meinem Freund verweisen, sowie diese fertig gestellt ist.