PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Purifi 4 Zoll, erster Test bei hificompass



capslock
31.12.2020, 09:53
Glaube das war noch nicht gepostet, scheint auch neu zu sein:
https://hificompass.com/en/reviews/purifi-audio-ptt40w04-01a-midwoofer

Darakon
31.12.2020, 10:36
joa, sieht sehr gut aus auf dem Papier!

In 5 Litern eine f3 von 50 Hz. Nicht schlecht.
Baffle-Step-Kompensation im Frequenzgang mit eingebaut.
Hoch trennbar.

aber 290 $ für einen TMT, dessen Haupeinsatzgebiet der klassische 2-Wege-Regallautsprecher ist?

wilbur11
31.12.2020, 12:23
Hallo Darakon,

ich z.B. stelle Regallautsprecher freistehend auf Ständern auf, in dem kleinen Wohnzimmer wirken die dann "leichter" als Standboxen mit ebenso großer Standfäche....

Und als Krönung der Dekadenz kommt dann als HT der 34mm - BliesMa - HT dazu. Wird bestimmt eine gute Kombi (ernstgemeint!)

Dale
31.12.2020, 12:36
In 5 Litern eine f3 von 50 Hz. Nicht schlecht.
50 Hz bekommt man auch einfacher in den Raum... SCNR


Baffle-Step-Kompensation im Frequenzgang mit eingebaut.
bei anderen Gehäusemaßen gibt's also noch schmalere Freqenzreste..? Ich weiß nicht, ob das ein echtes Feature ist...

Grüße,
Dale.

Darakon
31.12.2020, 12:36
Und als Krönung der Dekadenz kommt dann als HT der 34mm - BliesMa - HT dazu. Wird bestimmt eine gute Kombi (ernstgemeint!)

ja, wird es bestimmt (auch ernst gemeint).

Mit viel Geld lässt sich bestimmt was rausholen.

Darakon
31.12.2020, 12:57
50 Hz bekommt man auch einfacher in den Raum... SCNR


bei anderen Gehäusemaßen gibt's also noch schmalere Freqenzreste..? Ich weiß nicht, ob das ein echtes Feature ist...

Grüße,
Dale.

Klar, bekommt man 50 Hz auch anders in den Raum.
Für ein 4 Zoller trotzdem nicht schlecht, wobei der Wirkungsgrad nicht der Hammer ist.


Zum Baffle Step:
Habs gerade simuliert.

58026
[Ohne Bassgehäuse-Anteil]

Ich denke, die Schallfront lässt bei den angestrebten ~ 5 Litern nicht so viel Spielraum.
Ein Paar cm mehr oder weniger ändern nicht viel am Baffle-Einfluss.

Franky
31.12.2020, 13:01
Man muß den Purifi Entwicklern aber wirklich mal ein Lob spenden. Das ist ein herausragend gut konstruiertes Chassis!

capslock
31.12.2020, 13:54
Was ist SCNR?

wilbur11
31.12.2020, 14:12
Was ist SCNR?
lt DuckDuckGo eine Chatabkürzung...

capslock
31.12.2020, 15:36
lt DuckDuckGo eine Chatabkürzung...

Und ich dachte, das wäre ein cooles neues Gehäuse...

Wenn man die Tiefbassfähigkeit nicht braucht, etwa weil man noch einen Sub verwendet, was bleibt dann? Was kann er dann besser als ein sehr guter 4-Zoll-Mitteltöner? Ich sehe momentan nur Vorteile bei open baffle, wo auch Mitteltöner mal etwas mehr Hub leisten müssen.

wilbur11
31.12.2020, 15:50
Wenn man aus irgendwelchen Gründen eine kleine Regalbox haben möchte, und keinen Subwoofer haben will, dann sind solche TMT sinnvoll.
Wo wir schon wieder bei dem Thema https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?21096-Corona-und-Lautsprecher-bauen-Eine-theoretische-Betrachtung&p=294160 wären....

JFA
31.12.2020, 16:14
Man muß den Purifi Entwicklern aber wirklich mal ein Lob spenden. Das ist ein herausragend gut konstruiertes Chassis!

Hmm, überzeugt mich nicht. Membranresonanz bei 5 kHz, die sich auch im Klirr abbildet. K3 sehe ich da knapp an der Hörgrenze vorbeischrammen. Das geht besser!

Stattdessen Konzentration auf Kleinigkeiten wie mit der Sicke. Ja, sieht toll aus, Effekt eher so naja. Wahrscheinlich größerer Effekt auf den Hochtöner, der da ein Riesengebirge in seiner Nähe hat.

Die lineare Auslenkung ist natürlich bombastisch, ich finde da weniger mehr und dafür einen flachen Übergang in den nicht-linearen Bereich mit ausreichend mechanischer tolerierter Auslenkung besser (die ist mit +/- 13,7 mm allerdings großzügig). Mehr Wirkungsgrad wäre mir da lieber.

Bitte nicht falsch verstehen, das ist ein sehr gutes Chassis, aber der Oberhammer ist es jetzt auch nicht.

Darakon
31.12.2020, 16:14
Wenn man aus irgendwelchen Gründen eine kleine Regalbox haben möchte, und keinen Subwoofer haben will, dann sind solche TMT sinnvoll.



ja, sehe ich auch so.
f3 = 50Hz reichen zum Musikhören meistens gut aus.

Aber ob er wirklich den "Druck" eines (kleinen) Subwoofers bringt?
Ein Subwoofer profitiert in den meisten Räumen sehr von seiner boden-nahen und/oder wand-nahen Aufstellung.

Als Luxus-Mitteltöner, wie es Yevgeniy von Hifi-Compas erwähnt, kann ich ihn mir eher weniger vorstellen.

capslock
31.12.2020, 16:23
Hmm, überzeugt mich nicht. Membranresonanz bei 5 kHz, die sich auch im Klirr abbildet. K3 sehe ich da knapp an der Hörgrenze vorbeischrammen. Das geht besser!

Stattdessen Konzentration auf Kleinigkeiten wie mit der Sicke. Ja, sieht toll aus, Effekt eher so naja. Wahrscheinlich größerer Effekt auf den Hochtöner, der da ein Riesengebirge in seiner Nähe hat.

Die lineare Auslenkung ist natürlich bombastisch, ich finde da weniger mehr und dafür einen flachen Übergang in den nicht-linearen Bereich mit ausreichend mechanischer tolerierter Auslenkung besser (die ist mit +/- 13,7 mm allerdings großzügig). Mehr Wirkungsgrad wäre mir da lieber.

Bitte nicht falsch verstehen, das ist ein sehr gutes Chassis, aber der Oberhammer ist es jetzt auch nicht.

Genau den Klirrplot verstehe ich nicht ganz. Mit eine Membranreso bei 5 kHz sollte ich doch als K2-Peak bei 2,5 kHz sehen, weil eine Fundamentale dieser Frequenz eine Verstärkung der entsprechenden harmonischen Anteile sieht. Bei 2,5 kHz ist allenfalls ein kleiner, breiter Buckel zu sehen, während der erwarte K3-Peak bei 1,7 kHz durchaus vorhanden ist und auch die erwartete Form hat. Der K2-Peak bei 5,4 kHz kommt aber nicht von einer sichtbaren Reso bei knapp 11 kHz. Woher kommt er?

Ähnliches gibt es bei den Satori MR13 und MW16, die eine Sickenreso um 1 - 1,5 kHz haben und einen K2-Peak knapp drüber.

JFA
31.12.2020, 16:32
Tja, gute Frage. Warum es bei 2,5 kHz keine K2-Spitze gibt kann man durch wenig im Antrieb erzeugten K2 erklären. Und dann bei 6 kHz, man weiß ja nicht was sich wo wie verformt. Das ist dann auch immer einer Frage der Rückwirkung.

JFA
31.12.2020, 22:31
Mal als Vergleich: https://hificompass.com/en/speakers/measurements/sbacoustics/sb-acoustics-sb12cacs25-4 Kostet 60 €.

Der Purifi IST besser. Die geringen Verzerrungen im Bass deuten auf ein deutlich lineareren Antrieb hin, und das macht sich im Breitbandbetrieb (also bis 2 kHz) natürlich schon als geringere IMD bemerkbar (allerdings: wie im Text zum Test beschrieben werden irgendwann die Doppler-Verzerrungen dominant, das hat man bei TT mit viel Membranfläche nicht so).

Das zeigt 2 Sachen:

Richtig gute Chassis bekommt man auch für einen schmalen Geldbeutel
Das noch weiter zu steigern kostet richtig viel Geld

nical
01.01.2021, 13:38
Mal als Vergleich: https://hificompass.com/en/speakers/measurements/sbacoustics/sb-acoustics-sb12cacs25-4 Kostet 60 €.
Das zeigt 2 Sachen:

Richtig gute Chassis bekommt man auch für einen schmalen Geldbeutel
Das noch weiter zu steigern kostet richtig viel Geld


das pareto-prinzip scheint sowas wie eine allgemeingültige faustregel zu sein - ausnahmen natürlich immer möglich.
gruß reinhard

Sathim
02.01.2021, 23:39
Leute - wo ist das Problem...

Da hat jemand ein Chassis auf den Markt gebracht und will es natürlich verkaufen.
Es ist eine Menge Zeug auf dem DIY-Markt kaufbar, welches eigentlich niemand braucht,
weil günstiger auch reicht :rolleyes:

Aber sind wir hier, um vernünftig zu sein?
Ist es überhaupt vernünftig, Lautsprecher selber zu bauen :p ??


Ich jedenfalls spiele auch mit dem Gedanken, mir ein Pärchen von denen zuzulegen.
Ich könnte die 1:1 in meine Moni-DXT stecken, die BR-Abstimmung neu machen,
Tieftonweiche neu und ab dafür... Lockt schon sehr.

Ich persönlich finde die Optik scharf, weil eben mal nicht 0815...

BiGKahuunaBob
04.01.2021, 23:49
Alternativ könnte auch der Dayton Audio 140Ti (https://www.variant-hifi.de/produkt/esoteric-series/dayton-audio-es140tia8-1312.html) gefallen... der soll geklippelt angeblich 12mm xmax (https://audioxpress.com/article/Test-Bench-Dayton-Audio-ES140Ti-8-5-5-Midwoofer) haben!

Jesse
05.01.2021, 10:57
Moin,

für mich sieht das aus als hätte jemand versucht was von Morel nachzubauen, allerdings mit mäßiger Verarbeitungsqualität. :rolleyes:

BiGKahuunaBob
05.01.2021, 14:26
Moin,

für mich sieht das aus als hätte jemand versucht was von Morel nachzubauen, allerdings mit mäßiger Verarbeitungsqualität. :rolleyes:

War sicherlich ein Vorbild, aber technisch 20 Jahre weiter! Mal den Test gesehen? Verarbeitungstechnisch kann ich nichts dazu sagen, weil ich beide Treiber noch nicht in der Hand hatte.

Jesse
05.01.2021, 20:39
War sicherlich ein Vorbild, aber technisch 20 Jahre weiter! Mal den Test gesehen?

Vor 20 Jahren gab es vielleicht schon Chassis die 20 Jahre weiter waren... ;) :D


Verarbeitungstechnisch kann ich nichts dazu sagen, weil ich beide Treiber noch nicht in der Hand hatte.

Ergibt sich aus dem zweiten und dritten Foto auf der Homepage von Variant.

BiGKahuunaBob
05.01.2021, 21:13
Kleine Insight vom damaligen Entwickler Rory Buszka:

Using a 3" VC on a titanium former in the Esoteric Series midwoofers is where the similarities to Brand M end. The internals of the motor structure are completely different (single neo ring magnet, instead of the dual magnets Morel use; dual copper shorting rings instead of a single BL-reducing copper sleeve), and the coil is edgewound using rectangular wire instead of multi-layer hexagonal wire. True, this isn't new technology, but it is fairly uncommon in woofers and it works well here. The internal geometry is optimized for a wide, symmetrical flux distribution with increased "fringe field", which expands the gap height and increases BL. The U-yoke is extended above the gap to achieve flux symmetry, and achieves nearly full saturation of the steel through the bottom and side wall of the cup. The upper pole is tapered to reduce internal reflections and channel airflow through the large pole vent, and the coil former is vented extensively to prevent acoustic resonance under the large dust cap. And the cone is a tightly-woven fiberglass that is stiffer and more deflection-resistant. Performance on the Klippel analyzer was very good after the motor optimizations - almost perfectly symmetrical BL(x) and Le(x), as good as I've seen. Bass distortion is very low; when playing pure bass tones in free air they are very quiet. The woofers are not inexpensive, and they aren't high-excursion monster subwoofers, but as woofers/midwoofers they are state of the art.

"Brand M" ist offensichtlich Morel :D Wie gesagt, ich sehe den Vorsprung bei 10-20 Jahren zum Morel.

JFA
05.01.2021, 21:40
10 - 20 Jahre? Wie kommst du darauf? Nur weil der Kollege bei Dayton die Technik ziemlich weit ausgereizt hat? Das, was der da macht, ist auch schon an die 20 Jahre alt.

Gibt es zu einem vergleichbaren Treiber von Morel irgendwelche Klippel-Daten?

BiGKahuunaBob
05.01.2021, 23:04
So:
Morel hat sich Dynaudio zum Vorbild genommen, also die Treiber die aus den 80er (= 30-40 Jahre alt) stammen (z.b. 15W75, 17W75, etc), Kalotten genauso. Verbessert? Naja, das was ich gesehen habe eher weniger. Dann kamen andere Asia Clones so ab Mitte der 90ern (Handelsnamen Dynavox (https://www.parts-express.com/dynavox-lw6004pmr-n-6-1-2-poly-cone-woofer--295-620), HiVi (https://www.parts-express.com/hivi-d68b-6-poly-bass-midrange-shielded--297-444), etc)....also alle Design so ca 20+ Jahre alt.

Das was Dayton gemacht hat (2014) war den Stand der Technik auszureizen... sieht man bei 12mm klippel-vaidierten xmax wohl, sehr eindrucksvoll! Das ist eben 20 Jahre weiter und auf dem Niveau des hier diskutierten Purifies. Punkt.

MarsianC#
05.01.2021, 23:15
12 mm p-p? Sonst wärs echt extrem krass.

BiGKahuunaBob
05.01.2021, 23:22
Also wenn denen kein Messfehler unterlaufen ist, lese ich hier +/- 12mm:

581065810758108


The ES140Ti-8’s Bl(X) curve is very symmetrical and has a rather broad Bl curve for a 5.5” woofer (see Figure 5). The Bl symmetry plot shows a fairly constant coil-out offset that reaches about 1.2 mm at the driver’s physical XMAX position, which is trivial and probably within production tolerance (see Figure 6).

Figure 7 and Figure 8 show the ES140Ti-8’s KMS(X) and KMS symmetry range curves. The KMS(X) curve is definitely not as symmetrical in both directions as the Bl curve, but it shows a decreasing coil-out offset that gets to about 0.62 mm at the physical XMAX position, which is also relatively minor.

The ES140Ti-8’s displacement limiting numbers were XBl at 82% (Bl = 12.4 mm) and for XC at 75%, CMS minimum was 11.9 mm, which means the compliance is the most limiting factor for prescribed distortion level of 10%. However, both numbers were significantly greater than this driver’s physical XMAX.

Quelle: https://audioxpress.com/article/Test-Bench-Dayton-Audio-ES140Ti-8-5-5-Midwoofer

Jesse
06.01.2021, 02:38
So:
Morel hat sich Dynaudio zum Vorbild genommen...

Das kann man so nicht sagen: Morel (Israel) und Dynaudio (Dänemark) wurden etwa zur gleichen Zeit von etwa den gleichen Leuten gegründet.

Morel hat zeitweise sogar Chassis für Dynaudio gebaut z. B. (mWn.) die D75 (davon liegt noch ein Paar in meinem Lager), Vorläufer der D76.

Einer der Gründer von Dynaudio und Morel kam damals als Entwickler von ScanSpeak: Ejvind Skaaning (kennt jemand "Flex-Units"? ;) )

Es gab auch in der Folgezeit geschäftliche Kontakte zwischen Skaaning und ScanSpeak, es gab sogar gleiche Chassisbauteile.

Also von "abgucken" kann keine Rede sein.

JFA
06.01.2021, 07:37
So ungefähr wie Jesse habe ich das auch gerüchtet gehört, auf jeden Fall haben die eine gemeinsame Abstammungslinie. Aber genauso wie sich Dynaudio weiterentwickelt hat, hat sich auch Morel weiterentwickelt. Ich hätte gerne Klippel-Daten zu den modernen Varianten, aber z. B. die Nummer mit der Kombi aus Neo- und Ferritmagneten ist unter dem Aspekt den Fosti eingebracht hat (Magnetmaterial mit µr nahe Luft) natürlich interessant in Bezug auf Le(i) und Le(x), wenn das denn so stimmt (was mir plausibel erscheint).

Die 12 mm basieren auf den ominösen 82% für BL bzw. 75% für Cms. Gerade der BL-Verlauf ist sehr rund, was die durch eine nicht übermäßig lange (aber lang genug) Schwingspule und einiges an Streufeld (sprich: breiter Luftspalt, böse formuliert: an die chinesischen Fertigungstoleranzen angepasst) erzeugen.

BiGKahuunaBob
06.01.2021, 09:28
Ob abgeguckt oder nicht, das Design ist grundsätzlich alt, das ist mein Punkt. Morel scheint bei einigen wenigen Model zumindest demodulierte Antriebe zu haben, Messungen liegen aber keine vor. Beim Dayton jedoch schon und die sehen eben sehr gut aus – So what?

PS: Das was ich von Dynaudio in letzter Zeit gesehen habe ich eine starke Rückentwicklung, da die Treiber vom chinesischen Investor stark kostenoptimiert wurden... nimmt man einen aktuellen Treiber und einen aus den 80ern in die Hand fällt das direkt auf.

JFA
08.02.2022, 20:48
Sorry, I still don't believe the hype: https://audioxpress.com/article/test-bench-purifi-audio-s-ptt4-0x04-nfa-01-home-audio-4-midbass

Sathim
08.02.2022, 21:04
Was möchtest du uns denn mit deinem Beitrag sagen? ;)

Ansonsten kann ich jetzt auch irgendwie keinen großen Hype sehen.
Man hat als neue Firma einige messtechnisch gute Treiber auf den Markt gebracht.

Ohne Marketing kommt man zu nix...

Meine 4" warten noch auf ihren Einsatz.
Die werden als erstes verwastelt, sobald meine Holzwerkstatt läuft.

JFA
08.02.2022, 21:19
Man hat als neue Firma einige messtechnisch gute, sehr teure Treiber auf den Markt gebracht.

Ich habe das mal passend ergänzt.

Und natürlich gibt es da einen Hype herum. Liest man hier im Forum und auch andernorts, überall werden die hochgelobt. Aber wenn ich die Messergebnisse sehe, dann ist da nicht viel dahinter. Vergleich das mal mit dem Dayton, den BKB gepostet hat (hier nochmal als Link: https://audioxpress.com/article/Test-Bench-Dayton-Audio-ES140Ti-8-5-5-Midwoofer)

stoneeh
08.02.2022, 21:57
Allermindestens bei den 6(,5)"ern halte ich den "Hype" für gerechtfertigt; zB vergleichbare Performance mit einem doppelt so teuren Scan Speak Elliptor (s. Werte von HiFiCompass).

Übrigens: der brandneue Alu-Membran 6,5", auf der Purifi Website noch als "Preview" gelistet, ist aktuell auf dem Weg zu mir. Wird's, befeuert von nem Hypex Fusion Amp, als Tiefmitteltöner im Gesamtsystem des Testobjekts für den geplanten ARTA Ringversuch zu vermessen geben.
Also, zur Info - gibt bald ne (mehr oder weniger - das mandatorische Messprogramm des Ringversuchs muss halt erfüllt werden) einfache Chance für alle, sowas mal vors Mikro (& Ohr) zu bekommen.

Sathim
08.02.2022, 22:37
Ich habe das mal passend ergänzt.

Und natürlich gibt es da einen Hype herum. Liest man hier im Forum und auch andernorts, überall werden die hochgelobt. Aber wenn ich die Messergebnisse sehe, dann ist da nicht viel dahinter. Vergleich das mal mit dem Dayton, den BKB gepostet hat (hier nochmal als Link: https://audioxpress.com/article/Test-Bench-Dayton-Audio-ES140Ti-8-5-5-Midwoofer)

Ich kann mit Messwerten nicht viel anfangen.
Habe ("nur" ;-) ) Medizin studiert und wenig technischen Hintergrund.

Du hast aber offenbar klare Kritikpunkte - magst du die nicht einfach mal konkret benennen?

Ansonsten ist der besagte Dayton ein 5Zöller und kein 4Zöller.
Was vergleichst du da und zu welchem Schluss kommst du im Vergleich?

Ich möchte deine "Ablehnung" (das Wort mag es nicht ganz treffen, aber so empfinde ich es)
der Purifi Treiber gerne verstehen.

JFA
09.02.2022, 07:48
Mir geht es hauptsächlich um Fig 5 und Fig 6. Bei dem Riesenaufwand den die treiben, 10% weniger BL bei -4mm und eine deutliche Asymmetrie (wenn ich die optisch rausrechne ca 5 - 5.5 mm), sorry, das geht besser. Exhibit A: der Dayton zum Vergleich. Und nein, da geht es nicht darum, dass das ein 5", es ist eigentlich ziemlich egal, Motorstrukturen kann man skalieren, und was unter einen 5"er passt kann man auch unter einen 4"er schrauben.

Dann im Text darunter:

It’s obvious the analyzer didn’t push the driver hard enough to get to the 8.8mm physical Xmax point and beyond. The reason for this is that Jason noted a modicum of mechanical noise at very high excursions and did not want to damage the driver.

Das ist ein Qualitätsmangel. Ich vermute mal, dass das in der QC nicht aufgefallen ist. Ich habe nochmal nachgeschaut, das Ding kostet 300 Scheine, da darf so etwas nicht passieren. BTW, wenn das kein QC-Problem ist... ich hätte ganz schön Flak aus der Chefetage bekommen, wenn irgendeiner meiner Treiber geräuscht hätte. Egal bei welcher Auslenkung (und ich habe Flak gekriegt, weil der Übergang in den Grenzbereich der Sicke zu hart war, so bei 15 mm...).

Das Le(x) (Fig 9) ist Ok, 0,1 mH minimum bis maximum ist kein Beinbruch. Aber auch hier sieht man die Asymmetrie des Motors, und im Vergleich mit dem Dayton ist es halt auch nicht besser.

Dann noch die Verzerrungen in Fig 15 und Fig 16. Ein merkwürdig erhöhtes K2 ab 1,5 kHz. Würde ich erstmal mit Vorsicht genießen, die Messmethode ist bei hohen Frequenzen eigentlich nicht mehr geeignet, aber bei einer Evaluierung verschiedener Treiber würde der dafür schonmal Punktabzug bekommen.

Zu guter Letzt noch der Wirkungsgrad, 79 dB/W. Ja, Verstärkerleistung ist billig, aber muss man es denn gleich so übertreiben?

P.S.: das auch die Konkurrenz zu überteuerten Preisen neigt ist bekannt.

ax3
09.02.2022, 08:48
Ob abgeguckt oder nicht, das Design ist grundsätzlich alt.

Das grundsätzliche Design eines Konuslautsprechers ist alt.
Die Variablen der Veränderung an den einzelnen Komponenten sind in der Praxis begrenzt. (Mathematisch natürlich nicht)

Oder anders geschrieben: Was hat sich denn in den letzten Jahrzehnten am Grundsystem revolutionär geändert?
Magnet, Spule, Träger, Sicke, Membran, Korb, Spinne, evtl. Staubschutzkalotte oder offenes Trägersystem
Das war es, oder habe ich Grundsätzliches vergessen?

Dass immer mal wieder kleine Evolutionsschrittchen in vielen Firmen geschehen sind, ist sichtbar, aber haben bspw. unterschiedliche Magnet- und Membranmaterialien, geriffelte Sicken, Demodulationsringe, variante Korbgeometrien zu revolutionär anderen Klangergebnissen geführt?

Dynaudio, weil das hier unter anderem als Beispiel angeführt wurde, hat schon vor Jahrzehnten Details in seine Chassis implementiert, die es auch heute noch nicht (wieder) in der Gesamtheit in einem Chassis gibt.
Belüftete Staubschutzkalotten, Hexacoil Wicklung, belüftete Magnetsysteme, innenliegende Magnetsysteme, optimierter Magnetfluss, strömungsoptimierte Körbe aus Druckguss, Magnesium Silikat Membranen ... and so on
Bei vielem waren sie die ersten, die das so umgesetzt haben.
In der Gesamtheit findet man das heute in dieser Form noch immer nicht, und, wie geschrieben, die Chassis sind Jahrzehnte alt und leider nicht mehr für DIY zugänglich.

Klippel?
Ja, die Messtechnik hat sich verändert und damit können Chassis nicht nur bei Kleinsignalen, sondern über das gesamte Auslenkungsspektrum optimiert werden, aber auch das heißt ja nicht, dass jede Chassis-Gurke durch Klippel optimiert zum Leistungsträger wird.
Viele Firmen nutzen Klippel auch zur Kostenoptimierung, um aus in Relation billigem Material das bestmögliche Ergebnis zu erhalten.
Und reziprok: Auch alte Chassis haben ihre Meriten, die sich Stand heute mit Klippel nachweisen ließen.

Sehe ich an so einem Purifi Konuslautsprecher irgend etwas, was es nicht schon gegeben hat?
Die Sicke ist mal wieder anders geriffelt. 18sound und Konsorten lassen grüßen.

Aber: Wenn die Sicke so viele Probleme macht und wenn sie ein klangentscheidendes Merkmal ist, warum haben sich dann sickenlose Systeme, wie die Fostex SLE Woofer nicht durchgesetzt?

64749

Warum werden auch die modernsten Konuslautsprecher vor allem im PA Bereich noch immer in der Hauptsache mit schnöder Pappe als Membranmaterial konstruiert?


Magnet, Spule, Träger, Sicke, Membran, Korb, Spinne

Das sind ja keine Zutaten für einen Quanten-Computer - aber eben ausreichend Diskussions-Spielraum für DIYler in Hifi-Foren

Und nein, ich kritisiere das besprochene Purifi Chassis nicht. Im gegebenen Anwendungsbereich bestimmt ein brauchbares Chassis (Rummenigge lässt grüßen), aber eben eines von vielen brauchbaren Konus-Chassis auf dem Markt.
Ich finde es ein bisschen teuer, aber wenn es bezahlt wird, ist es seinen Preis wert. Das ist ja auch bei jeder Ware so.

Bottom Line:
Das grundsätzliche Design eines Konuslautsprechers ist alt und es werden sich keine revolutionären Schritte bei seiner Weiter-Entwicklung ergeben.
Bei den evolutionären Schrittchen, die gemacht werden, hat man auch schon vieles gesehen - und auch wieder verschwinden sehen.

JFA
09.02.2022, 09:01
aber haben bspw. [...] Demodulationsringe [...] zu revolutionär anderen Klangergebnissen geführt?

Haben sie. Zumindest in Zweiwegern. Die Unterschiede sind frappierend.


strömungsoptimierte Körbe

BTW, das Purifi-Dingens - und eigentlich so ziemlich jedes andere im Hifi-Bereich - haben keine strömungsoptimierte Körbe. Der hier hat einen strömungsoptimierten Korb: https://faitalpro.com/en/products/LF_Loudspeakers/product_details/index.php?id=201050115

Da wird das Volumen hinter der Zentriespinne gezielt durch Kanäle zwischen Korb und Magnet gepumpt, wodurch eine bessere Kühlung der Schwingspule erreicht wird (erzwungene vs. natürliche Konvektion)

Dausend Acoustics
09.02.2022, 09:02
Guten Morgen!


Also wenn denen kein Messfehler unterlaufen ist, lese ich hier +/- 12mm:

Wow :eek: Das ist ja gleich in mehrerer Hinsicht echt unglaublich! 5mm physikalisch und dann 12mm "echter" Xmax, Respekt! Und dann noch das marketing..kann man so pennen und/oder Tomaten auf den Augen haben?




m basieren auf den ominösen 82% für BL bzw. 75% für Cms.

Was ist an denen denn ominös? Die sind 1a mathematisch hergeleitet.


Der Dayton sieht in großen Teilen echt besser dar als der Purifi, ein echt interresantes Chassis. In Bezug zu Le(x) sehen beide nicht wirklich sehr gut aus, da macht der Dayton ~4mm Xmax und der Purifi ~2,5mm Le(x) verursacht beim Purifi durch die starke Asymmetrie übrigens vornehmlich Verzerrungskomponenten geraduzahliger Ordnung und beim Dayton umgekehrt.

Geräusche bei hoher Auslenkung? What??? Das ist ja echt ein no go!

Harmonische Verzerrungen sehen beide im Mittelton mit ~0.7% >1kHz ähnlich aus, ist nur leider schlecht vergleichbar, da der Dayton relative HD nur oberhalb 2kHz zeigt, aber der Abstand im absoluten SPL/HD graph bei 1kHz beim Dayton auch etwa 43dB beträgt (entspricht 0.7%).

Der Dayton kostet nur die Hälfte vom Purifi :eek:

stoneeh
09.02.2022, 15:05
Ich frage mich an dieser Stelle wieviel Sinn es macht aufhängungs- und antriebsspezifische Parameter isoliert zu betrachten. Ist aus diesen direkt die akustische Performance (Verzerrungsarmut / Signaltreue) abzuleiten?

Wir haben gsd. zu den Chassis in Frage umfangreiche unabhängige akustische Messungen, teils sogar aus mehr als einer Quelle. Diese zeigen den Erfolg (oder Misserfolg) der Konstruktion. Und diese besagen: unter den ca. einem Dutzend auf HiFiCompass gemessenen 4"ern ist der Purifi ganz vorne dabei; wenn auch nicht unangefochten an der Spitze. Herausragend, und mWn aktuell von den Messwerten her konkurrenzlos, sind dafür die 6(,5)"er.

Zu guter letzt: ich treffe meine Vorauswahl ja auch anhand Messdaten - wie hoch ist der Wirkungsgrad, ist der angepeilte Übertragungsbereich frei von Resonanzen, sind die nichtlinearen Verzerrungen niedrig, etc. Aber schlussendlich muss ich das Ding hören!
Was ich bisher so vernahm werden die Purifis klanglich als analytisch, aber nicht steril beschrieben. Ich werde mir zmd. von einem Exemplar der Produktpalette bald eine eigene Meinung bilden, im Vergleich zu anderen Chassis der gleichen Größe am derzeitigen Stand der Technik. Für mich muss sich die gemessene überlegene Signaltreue auch in ein entsprechendes Hörerlebnis übertragen - d.h. der Purifi muss sich bei gleichem SPL unmissverständlich klarer / neutraler / verzerrungsärmer anhören als die günstigere / technisch nicht derart hochgezüchtete Konkurrenz. Wenn ja, ist er mir den Preis evtl. wert. Wenn nein, wird er bei mir nie in einem Projekt Einzug halten.

Dausend Acoustics
09.02.2022, 15:12
Ich frage mich an dieser Stelle wieviel Sinn es macht aufhängungs- und antriebsspezifische Parameter isoliert zu betrachten. Ist aus diesen direkt die akustische Performance (Verzerrungsarmut / Signaltreue) abzuleiten?


Na klar. Mal ganz einfach ausgedrückt: TSP sind Kleinsignal-Parameter, also z.B. der Kraftfaktor Bl. Jeder hat damit schon mal ein Gehäuse simuliert. Sie beschreiben also den "Klang" bzw. das Verhalten bei kleinen Signalen. Bl(x), Cms(x), Le(x) und wie sie alle heißen, sind hingegen Großsignal-Parameter und beschreiben das Verhalten auch bei größeren Signalen genau.

Grüße
Andreas

JFA
09.02.2022, 15:50
Genau.

Was auch noch zur Wahrheit dazu gehört: es kommt auf den Einsatzbereich an. So ein Purifi oder der dolle Dayton sind als Bass oder Mitteltöner in einem 3-Weger völlig fehl am Platz. Nicht, weil sie nichts taugen, sondern weil sie einfach over the top sind.

Es mag jetzt für einige merkwürdig erscheinen, aber in einem 3-Weger braucht ein TT gar nicht so das hohe BLmax oder ein superlineares Lex. Durch die geringe Bandbreite, die der TT belegt, hat man sowieso schon stark verringerte IMD, und die harmonischen Verzerrungen sind da unten eh kaum hörbar. Als MT ist das BL sowieso fehl am Platz, Lex interessiert auch keinen (Auslenkung ist sowieso keine vorhanden), aufs Lei würde ich achten, also müsste schon ein Kurzschlussring rein, aber das muss nichts außergewöhnliches sein. Man bekommt also für sein Geld einfach keinen Mehrwert mehr.

In einem 2-Weger dagegen, da können die ihre Stärken ausspielen. Da macht sich ein hohes BLmax richtig bemerkbar, da lohnt es sich, dafür Geld auszugeben (und kann am Ende sogar sparen, weil der Mitteltöner und etliche Weichenbauteile wegfallen).

Wenn man denn unbedingt einen 3-Weger mit einem 4"er bauen will (wäre doch mal eine interessante Kiste :D), dann würde ich eher zu einem Monacor SPH-100C (<- den fand ich schon immer interessant) oder, wenn es noch einen Tucken besser werden soll, Wavecor WF118 greifen.

BiGKahuunaBob
09.02.2022, 16:04
Was auch noch zur Wahrheit dazu gehört: es kommt auf den Einsatzbereich an. So ein Purifi oder der dolle Dayton sind als Bass oder Mitteltöner in einem 3-Weger völlig fehl am Platz. Nicht, weil sie nichts taugen, sondern weil sie einfach over the top sind.


Klar, aber das ist ja eine andere Diskussion. Treiber NACH dem Konzept auszusuchen, ist auch im DIY sehr empfehlenswert. Meist ist es ja anders herum, weil man was bestimmtes verwenden will...

ax3
09.02.2022, 16:16
es kommt auf den Einsatzbereich an. So ein Purifi oder der dolle Dayton sind als Bass oder Mitteltöner in einem 3-Weger völlig fehl am Platz. Nicht, weil sie nichts taugen, sondern weil sie einfach over the top sind.

Es mag jetzt für einige merkwürdig erscheinen, aber in einem 3-Weger braucht ein TT gar nicht so das hohe BLmax oder ein superlineares Lex. Durch die geringe Bandbreite, die der TT belegt, hat man sowieso schon stark verringerte IMD, und die harmonischen Verzerrungen sind da unten eh kaum hörbar. Als MT ist das BL sowieso fehl am Platz, Lex interessiert auch keinen (Auslenkung ist sowieso keine vorhanden), aufs Lei würde ich achten, also müsste schon ein Kurzschlussring rein, aber das muss nichts außergewöhnliches sein. Man bekommt also für sein Geld einfach keinen Mehrwert mehr.


Manchmal fehlt hier einfach so ein Zustimmungs Button :thumbup:

JFA
14.10.2022, 12:24
Sorry, I still don't believe the hype: https://audioxpress.com/article/test-bench-purifi-audio-s-ptt4-0x04-nfa-01-home-audio-4-midbass

8 months later, I still don't believe the hype: https://audioxpress.com/news/key-loudspeaker-updates-for-the-industry-in-voice-coil-october-2022 (ist kein Link direkt zum Test, da müsstet ihr schon selbst in die VC schauen). TSP sind in einer passiven Anwendung auch eher unpraktisch (Qts = 0,2...0,22).

Das Teil kostet 400 Scheine. Für 80 € mehr gibt es den hier: https://audioxpress.com/article/test-bench-seas-excel-graphene-w16nx003-5-25-midbass-driver Sogar mit fancy Membran und ein wenig Kupfer.

BiGKahuunaBob
14.10.2022, 12:49
Endkundenpreise sind für beide Modelle verrückt, das wird aber auch eher an die Industrie verkauft, zu ganz anderen Konditionen. Wobei ich den Purifi deutlich progressiver und daher interessanter finde... bei SEAS habe ich eher den Eindruck, das die 20 Jahre alte Designs immer mal mit Details (obligatorisch: eine neue Wundermembran) aufwerten.

Sathim
14.10.2022, 13:25
8 months later, I still don't believe the hype: https://audioxpress.com/news/key-loudspeaker-updates-for-the-industry-in-voice-coil-october-2022 (ist kein Link direkt zum Test, da müsstet ihr schon selbst in die VC schauen). TSP sind in einer passiven Anwendung auch eher unpraktisch (Qts = 0,2...0,22).

Das Teil kostet 400 Scheine. Für 80 € mehr gibt es den hier: https://audioxpress.com/article/test-bench-seas-excel-graphene-w16nx003-5-25-midbass-driver Sogar mit fancy Membran und ein wenig Kupfer.

Mich würde mal interessieren, warum du hier einen monatealten Thread ausgräbst, nur um auszudrücken,
dass du diesen Treibern offensichtlich für unnötig hältst?

JFA
14.10.2022, 14:03
Weil ich Hypes hasse...

@BKB: Es ist mir eigentlich völlig Wumpe wie alt das Design ist, solange es taugt. Das vom Seas taugt, da musste jetzt nichts neues erfunden werden. Schon gar nicht, wenn es dann noch schlechter ist.

stoneeh
14.10.2022, 14:59
Edit: okay, da geht's um den Test des neuen 5,25er. Kommentier ich dann ggfalls. wenn er öffentlich geht. Aber erübrigt sich eigtl., weil der 4" Purifi beim gleichen SPL ja schon gleich gute bis bessere Verzerrungswerte als der zum Vergleich präsentierte Seas 5,25er zeigt.

JFA
14.10.2022, 20:35
Ah, die hat jemand entdeckt ;)

Ehrlich gesagt glaube ich die nicht, weil die nirgendwo herkommen könnten außer durch irgendwas ratteliges. Wäre schlimm, wenn es so wäre und vom Chassis herrührt. Glaube ich bei Seas aber nicht.

stoneeh
14.10.2022, 22:40
Bei Zweifel an Messwerten schaut man dann halt am besten ob ein Chassis sonst noch wer vermessen hat. HifiCompass, ErinsAudio und Troelsgraven wären zB Anlaufstellen. Wenn sich die Werte bei gleichen oder gleichwertigen Bedingungen nicht decken, dann hat's eindeutig bei einem (oder mehreren) der Datensätze was. Bzw., bei Billigchassis könnte man noch Fertigungstoleranzen unterstellen, aber bei sündteuren Seas oder Purifi sollte (?) das weniger ein Faktor sein.

Edit: aber "ratteliges" (Defekt des Chassis, schlechte Montage in Schallwand, mitschwingendes in der Umgebung, ..) sollte eigtl. im CSD auch aufscheinen, und da seh ich weder beim Seas noch Purifi ungewöhnliches.

JFA
19.10.2022, 08:53
Nachtrag dazu weil zufällig drüber gestolpert: der Seas Excel wurde auch in der K&T 04/2020 getestet. Keine hohen Verzerrungen bei 1 kHz.

BiGKahuunaBob
19.10.2022, 09:15
@JFA

Welchen Vorteil soll der SEAS gegenüber dem Purifi konkret haben? Ich sehe weder auf dem Papier noch auf Basis publizierter Messungen keinen, das Gegenteil ist eher der Fall....

stoneeh
19.10.2022, 09:26
Nachtrag dazu weil zufällig drüber gestolpert: der Seas Excel wurde auch in der K&T 04/2020 getestet. Keine hohen Verzerrungen bei 1 kHz.

Interessant. In der Voice Coil wurde die Verzerrung scheinbar Free Air gemessen. Wie in der K&T?

JFA
19.10.2022, 09:40
Gegenüber dem 5,25"?

Für passive Anwendung praxistaugliche Parameter (Qts, SPL - das Purifi-Dingens macht nichtmal 84 dB bei 2,83 V, obwohl nominell 4 Ohm!), deutlich weniger Symmetrieprobleme (BL symmetry beim Purifi, hallo?), geringeres Le(x) bezogen auf Re.

Wenn die Kurven in jeweils Figure 2 stimmen (Simulation des Frequenzgangs bei hoher Belastung) dann belegt der Seas mit dem Purifi morgens seinen Toast. Ich glaube die aber nicht, bei einem von den beiden hat sich der Tester derbe vertan, denke ich.

Trotzdem: der Seas ist nochmal besser. Es ist nicht so, dass der Purifi schlecht ist, im Gegenteil. Aber wenn ich gezwungend wäre zwischen den beiden zu wählen -> Seas

@stoneeh: ich weiß leider nicht, wie K&T misst... Aber die dort gemessenen Verzerrungen passen besser zu den in der VC veröffentlichten Klippel-Daten.

BiGKahuunaBob
19.10.2022, 10:04
@BKB: Es ist mir eigentlich völlig Wumpe wie alt das Design ist, solange es taugt. Das vom Seas taugt, da musste jetzt nichts neues erfunden werden. Schon gar nicht, wenn es dann noch schlechter ist.

Naja, soweit ich weis waren die meisten SEAS EXCEL vor ein paar Jahren nicht mal demoduliert, das sah mann auch reihenweise in den durchwachsenen THD Messungen. Erst in den letzten Revisionen haben die das aufgeholt, weil die Antriebe so alt waren. Mag sein, das die mittlerweile Stand der Technik sind, aber auch nicht mehr als ein 70€ SB Acoustics im gleichen Format.

Viel wichtiger: Passen die Treiber ins Zielkonzept. Die Argumentation um TSP, SPL etc muss dann im Kontext geführt werden, bei Aktiv sowieso...

stoneeh
19.10.2022, 10:53
@stoneeh: ich weiß leider nicht, wie K&T misst... Aber die dort gemessenen Verzerrungen passen besser zu den in der VC veröffentlichten Klippel-Daten.

Ich komm grad drauf dass ich selbst dieses Jahr mal dort nach den Messbedingungen gefragt hatte. Mir wurde erklärt, diese sind in jedem Heft in der Einleitung zum Einzelchassistest gelistet. Ich fasse zusammen:

Voice Coil: Free Air, 10cm Nahfeldmessung, skaliert auf 1m
K&T: 1000-Liter-Testbox mit 1,35 x 1,65 m IEC-Normwand, 1m Distanz, "in Raummitte", keine Angabe zum Raum
Klippel Large Signal Identification: Free Air?

Viel Spaß bei der Interpretation.

Aber man sehe sich doch für die Fragestellung "wie gut ist Purifi?" zB bei HiFiCompass um. Die haben so ziemlich das ganze Purifi Lineup vermessen, wie auch, unter gleichen Messbedingungen dutzende weitere Chassis gleicher oder ähnlicher Größe; u.a. auch die größere Version des Seas (W18NX003). Ergebnisse wirken allesamt recht amtlich / plausibel. Einfach mal durchblättern, und versuchen was zu finden das bessere Verzerrungswerte bietet als die Purifis.

Dank Ringversuch / Leihgabe von Andreas (Dausend) hatten ich und einige weitere ja auch bereits Gelegenheit einen zu messen und hören. Ich denke da wird auch keiner auf ein anderes Fazit kommen.
Wobei man auch nicht verwechseln darf um was es geht: mit viel (teurem) Aufwand die letzten paar % Signaltreue aus einem gewissen Packmaß rauszuholen. Weder strebt das Chassis bzw. der Hersteller "Schönklang" (Sounding), noch ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis an. Gibt, wie eh schon erwähnt, viel günstigere Lautsprecher, die sich nur moderat schlechter messen - aber halt doch schlechter.

fosti
19.10.2022, 10:59
0.5 k€ für einen 4" TMT in die Hand nehmen zum wollen. Das ist von der Größe ein MT. Aber jeden Morgen steht jemand auf, der das Geld ausgibt......:prost:

BiGKahuunaBob
19.10.2022, 11:13
...gilt für den SEAS auch.
Insofern sehe ich keinen Hype sondern den üblichen Aufpreis für die letzten Prozente Performance. Welcher 4" hat den vergleichbares Verschiebevolumen wie der Purifi?

JFA
19.10.2022, 11:19
Die haben so ziemlich das ganze Purifi Lineup vermessen, wie auch, unter gleichen Messbedingungen dutzende weitere Chassis gleicher oder ähnlicher Größe; u.a. auch die größere Version des Seas (W18NX003). Ergebnisse wirken allesamt recht amtlich / plausibel. Einfach mal durchblättern, und versuchen was zu finden das bessere Verzerrungswerte bietet als die Purifis.

Nun, da sehen die beiden vergleichbar großen Purifi besser aus als der Seas (ist nicht der große Bruder, NX -> Pappe mit Nextel drauf). Macht ja nichts. Bei den Klippel-Daten aus der VC ist es umgekehrt (aber eben andere Typen).

fosti
19.10.2022, 11:24
Als standesgemäße Größe für einen MT kann der Purifi 4" noch etwas lernen von diesem "reinen" MT....für wesentlich weniger Geld! Da Bleibt im Beutel noch genug Geld für einen anständigen TT!
https://faitalpro.com/en/products/LF_Loudspeakers/product_details/index.php?id=101010100

Da komme selbst ich in Verlegenheit den zu wählen statt meiner "geliebten" 3" Bärennasen....

JFA
19.10.2022, 11:34
Hmm, der Purifi ist aber als TMT ausgelegt, nicht als MT, deswegen darf der ruhig etwas Xmax haben. Ich sehe nur nicht den Vorteil in der Praxis, 9 mm oder so mit einem 4" auszulenken. Wer einen einzelnen 4" als TT vorsieht der will es klein und braucht es eher nicht laut weil sowieso nah dran sitzen, also wozu dann der Aufwand?. Oder es wird ein Kundenkreis angesprochen, mit dem ich noch nichts zu tun hatte. kwesi hatte mal über jemanden geschrieben, der sowas Inwall in Heimkinos für Leute mit wenig Verstand aber viel Geld installiert, oder so.

fosti
19.10.2022, 12:34
k.A. wird gehypt und wohl auch gekauft......

capslock
19.10.2022, 15:39
Als standesgemäße Größe für einen MT kann der Purifi 4" noch etwas lernen von diesem "reinen" MT....für wesentlich weniger Geld! Da Bleibt im Beutel noch genug Geld für einen anständigen TT!
https://faitalpro.com/en/products/LF_Loudspeakers/product_details/index.php?id=101010100

Da komme selbst ich in Verlegenheit den zu wählen statt meiner "geliebten" 3" Bärennasen....

Ist der irgendwo gemessen?

Was mir auffällt, ist relativ sauberer Frequenzgang und recht breite Abstrahlung. Demodulation fehlt. Bei 1,65 T ist ein Teil der Eisenverzerrungen aber trotzdem gut unterdrückt. Ich hätte allerdings bei weitgehender Sättigung der Eisenteile eine noch geringere Induktivität erwartet.

BiGKahuunaBob
19.10.2022, 15:58
Ich sehe nur nicht den Vorteil in der Praxis, 9 mm oder so mit einem 4" auszulenken. Wer einen einzelnen 4" als TT vorsieht der will es klein und braucht es eher nicht laut weil sowieso nah dran sitzen, also wozu dann der Aufwand?. Oder es wird ein Kundenkreis angesprochen, mit dem ich noch nichts zu tun hatte. kwesi hatte mal über jemanden geschrieben, der sowas Inwall in Heimkinos für Leute mit wenig Verstand aber viel Geld installiert, oder so.

Nur weil Du Dir keinen use-case für das Produkt vorstellen kannst, muss letzteres ja nicht unsinnig oder schlecht sein. Fakt ist, das wenn der Formfaktor nur einen 4" LF zulässt, dann ist der Purifi im Grunde konkurrenzlos...

Azrael
19.10.2022, 16:53
Als standesgemäße Größe für einen MT kann der Purifi 4" noch etwas lernen von diesem "reinen" MT....für wesentlich weniger Geld! Da Bleibt im Beutel noch genug Geld für einen anständigen TT!
https://faitalpro.com/en/products/LF_Loudspeakers/product_details/index.php?id=101010100

Da komme selbst ich in Verlegenheit den zu wählen statt meiner "geliebten" 3" Bärennasen....
.....wobei der ja nominell ein 5-Zöller ist. Zu erwähnen wäre noch der wirklich hohe Wirkungsgrad. Den wird man zwar höchstwahrscheinlich einbremsen müssen, dafür sollte sowas wie Power-Kompression erst bei sehr hohen Lautstärken nennenswert auftreten, nehmen ich an.

Ich würde mal gerne etwas derart kompromislos Mitteltöner sein wollendes in 4 Zoll sehen. :cool:

Ich habe zwei M5N-80 ja hier, bin aber immer noch nicht dazu gekommen, die auch mal zu verbauen.....Asche auf mein Haupt. :o

Viele Grüße,
Michael

JFA
19.10.2022, 16:59
Nur weil Du Dir keinen use-case für das Produkt vorstellen kannst, muss letzteres ja nicht unsinnig oder schlecht sein.

Den Schluss ziehst du gerade, nicht ich.

@capslock: der M5N80 braucht keine explizite Demodulation, die ist praktisch eingebaut -> sehr starkes Magnetfeld, geringe Induktivität, da bleibt nicht viel was "wegedemoduliert" werden muss.

capslock
19.10.2022, 17:32
@capslock: der M5N80 braucht keine explizite Demodulation, die ist praktisch eingebaut -> sehr starkes Magnetfeld, geringe Induktivität, da bleibt nicht viel was "wegedemoduliert" werden muss.

Ja, das habe ich ja auch vermutet, aber bei der Impedanzkurve kann die Sätigung nur sehr lokal eingetreten sein.

Azrael
19.10.2022, 18:23
Ja, das habe ich ja auch vermutet, aber bei der Impedanzkurve kann die Sätigung nur sehr lokal eingetreten sein.
Wenn das bis 2 bis 3 kHz der Fall ist, würde mir das ja locker reichen. Bedenklicher finde ich eher die vielen Pickel im Impedanzplot (Free-Air gemessen):

67683

Verzerrungsmessungen o.ä. habe ich damit noch nicht gemacht. Wenn mir einer sagt, was er da haben möchte, kann ich versuchen, da was nachzuholen, wenn's nicht zu aufwendig ist. Pegelkalibrierte Messungen gehen auch.

Viele Grüße,
Michael

P.S.: die Miniaturansicht angehängter Grafiken bitte ignorieren, dieser Plot stammt von einem anderen Treiber.....

P.S.2: ....sieht echt fast genau aus, wie der Impedanzplot auf der Seite von FaitalPro. Verheimlichen wollen die schonmal nichts. :cool:

JFA
20.10.2022, 14:00
Der Vollständigkeit halber der VC Test des oben erwähnten Seas W18EX003: https://audioxpress.com/article/test-bench-seas-excel-graphene-w18ex003-6-5-midbass-driver
Warum Seas die Graphen-Typen mal EX und mal NX tauft... keine Ahnung. Jedenfalls sind die Klippel-Werte ziemlich gut. Wäre interessant, die beiden 6,5" Purifi da im Vergleich zu sehen.


Ja, das habe ich ja auch vermutet, aber bei der Impedanzkurve kann die Sätigung nur sehr lokal eingetreten sein.

Was meinst Du mit "lokal"? Sättigung heißt, dass der Magnet in der Lage ist, den magnetisch leitenden Kreis aus Eisen an irgendeiner Stelle so stark zu magnetisieren, dass die Permeabilität an strategisch günstigen Stellen (dem Luftspalt) dem von Luft gleicht. Der Effekt ist dann eine verringerte Kopplung vom Wechselfeld der Schwingspule in den Magnetkreis und damit eine geringere Induktivität und Modulation des DC-Feldes. Man könnte sagen: der Luftspalt wird scheinbar vergrößert.

Bei dem Faital steht was von 1,65 T, das reicht bei gängigen Stahlsorten nicht, um Sättigung zu erzielen.

Ich meine aber auch was anderes. Die Stärke der Feldmodulation ergibt sich vereinfacht aus der Induktivität, dem Erregerstrom und der Luftspaltfläche, dann im Verhältnis zur DC-Flussdichte im Luftspalt. Den Rest vom Magnetkreis braucht es nicht, denn der steckt schon in der Induktivität drin. Das berechnet sich so:
der verkettete magnetische Fluss Phi ist gleich der Induktivität L multipliziert mit dem Strom I. Nehmen wir mal I mit 1 A an, dann ist Phi = 0,22 mWb (Wb = Weber). Der magnetische Fluss phi im Luftspalt berechnet sich aus der Flussdichte B und der Fläche A des Luftspaltes. Die ist Umfang der Schwingspule multipliziert mit der Höhe, also A=2*pi*32 mm * 6 mm = 1206 mm² = 0,001206 m². Daher ist phi = B/A = 1368 Wb. Die Modulation ist dann das Verhältnis aus 0,22 mWb / 1368 Wb = 0,161e-6.

Um das mal ins Verhältnis zu setzen: dieser Kollege hier (https://hifi-selbstbau.de/service-a-tools/weblinks/83-linklisten/35) hat bei gleicher Rechnung nach Datenblatt 1062 Wb im Luftspalt und 1,2 mWb durch die Schwingspule, also ca. 6fachen Fluss erzeugt durch die Schwingspule, dabei weniger Fluss im Luftspalt. Die Modulation ist dann 1,13e-6. Das ist Faktor bzw. 17 dB mehr. Oder anders ausgedrückt: Welten. Nehmt einfach mal den K2 von dem und denkt die euch oberhalb von 100 Hz um den Faktor 7 runter, dann wisst ihr, wo der Faital ungefähr liegt. Und ja sicher, mit einem Kupferring oder Kappe wäre das nochmal besser, aber wozu das noch?

Ähnlich verhält es sich mit der Modulation der Induktivität. Weil sich kaum was am Fluss ändert (s.o.) ändert sich auch kaum was am µr, d. h. Le(i) ist praktisch nicht vorhanden (µr ist abhängig von der Flussdichte, und Le ist abhängig von µr)). Le(x) auch nicht, denn man betreibt den sowieso nicht mit nennenswerter Auslenkung. Und sollte doch noch ein kümmerlicher Rest übrig bleiben, dann macht das der einigermaßen hohe Re auch noch platt.

Mal angenommen, die Flussdichte im Luftspalte wäre nur 0,8 T, also ca. die Hälfte. Dann müsste man entweder für das gleiche BL die doppelte Leiterlänge einbringen => doppelte Induktivität oder für gleiche Lautstärke den Strom verdoppeln. In beiden Fällen wäre dann die Modulation 4x (12 dB) so hoch, die Änderung vom µr auch und das Verhältnis Le/Re immer noch 2x so hoch wie bisher.

Dieses insgesamt günstige Verhältnis von Le/BL und Le/Re ist, was ich mit "eingebauter Demodulation" meine. Und auch insgesamt ein guter Indikator für die Auswahl eines Chassis.

capslock
21.10.2022, 07:01
Stimmt, ersteres meinte ich, wobei ich im Kopf hatte, dass üblicher mild steel = Baustahl bei 1,5 T sättigt.

Du sagst im Prinzip, dass bei gleichem Spulendurchmesser Treiber mit hohem Wirkungsgrad im Vorteil sind. Wobei das vermutlich nicht mehr gilt, wenn man zu unterhängigen geht.

kboe
21.10.2022, 07:58
Hmm, der Purifi ist aber als TMT ausgelegt, nicht als MT, deswegen darf der ruhig etwas Xmax haben. Ich sehe nur nicht den Vorteil in der Praxis, 9 mm oder so mit einem 4" auszulenken. Wer einen einzelnen 4" als TT vorsieht der will es klein und braucht es eher nicht laut weil sowieso nah dran sitzen, also wozu dann der Aufwand?. Oder es wird ein Kundenkreis angesprochen, mit dem ich noch nichts zu tun hatte. kwesi hatte mal über jemanden geschrieben, der sowas Inwall in Heimkinos für Leute mit wenig Verstand aber viel Geld installiert, oder so.

Warum sollte nicht mal jemand einen Brüllwürfel mit Qualität bauen wollen?
Der WAF wird immer weniger und es soll ja trotzdem Leute geben, die anständige Qualität wollen ;)
Zugegeben nicht die üblichen Bluetooth Kunden..

Just my 2 cts.

Sathim
21.10.2022, 08:00
Eine kleine Box, die überrascht, fetzt halt auch mal.
Und für tiefen Bass brauchst du eben auch auf nur 1,5- 2m HUB am TT.

Meine MoniDXT kam ja auch dem Contest auch gut an.

JFA
21.10.2022, 08:06
Stimmt, ersteres meinte ich, wobei ich im Kopf hatte, dass üblicher mild steel = Baustahl bei 1,5 T sättigt.

So sieht ein kohlenstoffarmer Stahl aus:

67706
Im Prinzip könnte man sagen: Sättigung startet ab ca. 1,5 T. Aber eigentlich willst du in den quasi-waagerechten Abschnitt (µr = 1), und da ist der Faital mit 1,65 T noch weit weg (es kann allerdings schon zu Sättigungseffekten kommen)


Du sagst im Prinzip, dass bei gleichem Spulendurchmesser Treiber mit hohem Wirkungsgrad im Vorteil sind.

Treiber mit hohem Wirkungsgrad sind immer im Vorteil :D

Nein, es geht eigentlich nur darum, ob das BL über B oder über L erzeugt wird. Ich hatte mich z. B. bei meiner Flat White für den Oberton 8MB201 statt dem Monacor SP8/150 Pro entschieden, weil der erstere laut Datenblatt 0,8 mH, letzterer 2,0 mH hat, bei ansonsten nicht ganz so unterschiedlichen Parametern.

Gleichzeitig gilt, dass das gleiche Le bei einem Chassis mit 4 Ohm stärker wirkt als bei einem mit 8 Ohm. Lässt sich einfach nachvollziehen indem man sich anschaut, welcher Strom z. B. bei +-10% Variation von Le fließt und wie der vom Sollwert abweicht.

mechanic
21.10.2022, 08:08
Und für tiefen Bass brauchst du eben auch auf nur 1,5- 2m HUB am TT.

Richtig tief und laut mit einem 4-Zöller? Da sind 2m Hub schon ausreichend :D .

JFA
21.10.2022, 08:11
Warum sollte nicht mal jemand einen Brüllwürfel mit Qualität bauen wollen?

Du meinst sowas: https://www.ta-hifi.de/audiosysteme/caruso-serie/ ?

Da ist garantiert kein Purifi drin :D

fosti
21.10.2022, 08:56
Bei 4"-5" stelle ich mir sowas hin....auch nicht billig, aber als Flachbox an der Wand kommt der ohne Korrektur aus.....Fostex FX-120

BTW: +/- 4,5 mm Hub bei einem 4" TMT......wie gesagt, jeden Morgen steht einer auf! Dafür bekommt man 4 AL130(M)......selbst ein AL130 (ohne M) lässt einen Purifi 4" für 500 Tacken ziemlich alt aussehen. Ich arbeite gerade an einem automatisierten Doppel-Blindtest mit einer Xilica XP-4080....die hat noch eine programmierbare RS-232 Schnittstelle....

Da bin ich echt gespannt wie Purifis oder eingelaufene Öl-Kondensatoren rausgehört werden......

Ich kann sowas nach dem anstehenden Corona Winter bei uns wieder organisieren.....
:prost:

stoneeh
21.10.2022, 10:05
Warum sollte nicht mal jemand einen Brüllwürfel mit Qualität bauen wollen?
Der WAF wird immer weniger und es soll ja trotzdem Leute geben, die anständige Qualität wollen ;)

Korrekt. Man kann sich den Effekt natürlich viel besser vorstellen wenn man's mal gehört / erlebt hat. Was soll's :), ich zitier einfach mal einen Höreindruck des Purifi-Testobjekts von einem Ringversuch-Teilnehmer:


Beeindruckend ist die Pegelfestigkeit des Lautsprechers. Da steppt quasi der Bär im 25m^2 Zimmer. :-D So groß ist die Box von den Abmaßen ja nun auch wieder nicht, daher finde ich schon erstaunlich, was da klirrarm auch bis in untere Frequenzen da so raus kommt. Und dann muss man auch wertschätzen, dass der Verstärker ja schon eingebaut ist. 2x125W und 100W für den Hochtöner (FA123) inklusive digitaler programmierbarer Filter sind schon "Ansagen", zumal auf so kleinem Raum realisiert.

Das, wohlgemerkt, trotz dass im Nutzbereich (>~50 Hz) durch eine sehr tiefe BR-Abstimmung und Bedämpfung des Ports sogar einiges an Pegel verschenkt wurde. Der Lautsprecher hat 20l Innenvolumen; das ginge mit bisl höherer Abstimmung und Entzerrung aber auch nochmal deutlich kleiner.

Möglich ist also eine kleine Regalbox mit wirklich ernstzunehmenden Großsignalqualitäten bis in die untersten Oktaven, die dabei im Mittelton bis zu den 10mm Xlin des Tiefmitteltöners vollkommen unbeeindruckt bzw. sauber spielt. Das ist wohl mit keinen anderen Chassis am Markt so kompromisslos umsetzbar.

fosti
21.10.2022, 10:14
Korrekt. Man kann sich den Effekt natürlich viel besser vorstellen wenn man's mal gehört / erlebt hat. Was soll's :), ich zitier einfach mal einen Höreindruck des Purifi-Testobjekts von einem Ringversuch-Teilnehmer:



Das, wohlgemerkt, trotz dass im Nutzbereich (>~50 Hz) durch eine sehr tiefe BR-Abstimmung und Bedämpfung des Ports sogar einiges an Pegel verschenkt wurde. Der Lautsprecher hat 20l Innenvolumen; das ginge mit bisl höherer Abstimmung und Entzerrung aber auch nochmal deutlich kleiner.

Möglich ist also eine kleine Regalbox mit wirklich ernstzunehmenden Großsignalqualitäten bis in die untersten Oktaven, die dabei im Mittelton bis zu den 10mm Xlin des Tiefmitteltöners vollkommen unbeeindruckt bzw. sauber spielt. Das ist wohl mit keinen anderen Chassis am Markt so kompromisslos umsetzbar.
Ja klar und das Abstrahlverhalten im Grundton bleib völlig unberücksichtigt...im Nahfeld kann man damit leben, ok.....aber bei 2+ Meter brauch es passive Maßnahmen wie bei der D&D 8C oder den MEGs...Aktiv mit FIR kann man das auch wie bei der KEF LS60 machen oder bei der KiiThree.....hier braucht's aber wie gesagt FIR

ArLo62
21.10.2022, 10:39
Wie bekommt man denn bei den Hüben die IMD im Mittelton in den Griff?

JFA
21.10.2022, 11:03
Das, wohlgemerkt, trotz dass im Nutzbereich (>~50 Hz) durch eine sehr tiefe BR-Abstimmung und Bedämpfung des Ports sogar einiges an Pegel verschenkt wurde. Der Lautsprecher hat 20l Innenvolumen; das ginge mit bisl höherer Abstimmung und Entzerrung aber auch nochmal deutlich kleiner.

20l... da bastel ich dann einen stinknormalen 6" rein der den kleinen Purifi dann aus dem Zimmer bläst :D


Möglich ist also eine kleine Regalbox mit wirklich ernstzunehmenden Großsignalqualitäten bis in die untersten Oktaven, die dabei im Mittelton bis zu den 10mm Xlin des Tiefmitteltöners vollkommen unbeeindruckt bzw. sauber spielt. Das ist wohl mit keinen anderen Chassis am Markt so kompromisslos umsetzbar.

Die dann bei normalen Lautstärken auch nicht besser klingt als mit einem 20€ Chassis, weil der Diffusschall total verkorkst ist. Siehe Post von fosti.

Außerdem: da wird eher das Bassrohr zum Nadelöhr. Oder es bräuchte eine Passivmembran mit ca. +- 2 cm Hub, oder 2 mit +- 1 cm. Das wird bestimmt ein Erfolgsmodell.
Oder man macht es geschlossen. Dann stelle ich daneben eine gleich große Box mit BR und günstigerem Chassis, höherer Empfindlichkeit und höherer Maximallautstärke bei 1/4 des Preises.

Wird klar, worauf ich hinaus will?

@ArLo:
indem man den Antrieb möglichst linear macht, also breites BL, geringes Le(x) und Le(i). Dann passt das schon.

stoneeh
21.10.2022, 14:41
Die dann bei normalen Lautstärken auch nicht besser klingt als mit einem 20€ Chassis, weil der Diffusschall total verkorkst ist.

für die Tonalität ist, und ich mag jetzt den Zorn mancher auf mich ziehen, der Freifeldfrequenzgang hauptursächlich. Ich sage immer 70% macht das, was als erstes am Hörplatz ankommt.

(Quelle (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?22586-Diskussion-rings-um-die-ungew%F6hnliche-Zweiwegebox-Seas-A26&p=326901&viewfull=1#post326901))

Würde übrigens vermutlich nicht mal gelten, wenn du "100€ Chassis" gesagt hättest; weil selbst zwischen den besten Mittelklasse-Chassis und einem Purifi hörst du im normalen Hörraum bei nicht gerichteter Abstrahlung noch die Unterschiede der nichtlinearen Verzerrungen; allermindestens kann der Purifi mit seinem großen linearen Hub verzerrungsarm viel lauter.

Oder, wenn man den Pegel nicht braucht, lässt man den Resonator weg, entzerrt bis zu einer niedrigen unteren Grenzfrequenz, und genießt den Tiefgang einer ausgewachsenen Standbox bei einer phänomal niedrigen GLZ. Auch das ermöglicht durch den hohen linearen Hub in Kombination mit den niedrigen IMD auf ein kleines Packmaß nur Purifi.

Der nächste Punkt: kann man gerichtete Abstrahlung im Tiefton mit Purifis nicht basteln?

Naja. Whatever. Ich hab hier kein Pferd im Rennen. Wenn wer weder sich die Mühe macht bei Messungen die Bedingungen zu hinterfragen / korrekt zu interpretieren, und sich dann anhand mangelnder Datenlage was zusammenreimt was zur vorgefertigten Meinung passt, und auch auf Praxisberichte nicht anspricht, und auch nicht gewillt ist das Material in die Hand zu nehmen um es selbst herauszufinden, dann bitte. Jedem seine eigene Religion.

fosti
21.10.2022, 15:35
.....
Der nächste Punkt: kann man gerichtete Abstrahlung im Tiefton mit Purifis nicht basteln?.....
Klar kann man...ist ja kein Chassis von einem anderen Stern......die Möglichkeiten sind aufgezählt...wobei ich passiv trotz de großen xlin bei einem 4" für sehr beschränkt halte....mal bei der KEF LS60 schauen....

fosti
21.10.2022, 15:40
Aus dem LS60 Whitepaper: das krieg man mal hin (bei 130 mm Schallwandbreite):

67709

JFA
21.10.2022, 16:34
(Quelle (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?22586-Diskussion-rings-um-die-ungew%F6hnliche-Zweiwegebox-Seas-A26&p=326901&viewfull=1#post326901))

Sehe ich keinen Widerspruch. Sind ja nicht 100%.

[Quote]Würde übrigens vermutlich nicht mal gelten, wenn du "100€ Chassis" gesagt hättest; weil selbst zwischen den besten Mittelklasse-Chassis und einem Purifi hörst du im normalen Hörraum bei nicht gerichteter Abstrahlung noch die Unterschiede der nichtlinearen Verzerrungen;

Nee, ich bleibe dabei, 20€ Chassis. Oder sagen wir 26€, das Dingens ist teurer geworden:
https://sbacoustics.com/product/4-sb12pfcr25-4-paper/

Da wird es für den Purifi schon verdammt eng, bei - ich wiederhole - normalen Lautstärken besser zu sein. Wäre ich sogar durchaus interessiert, an so einem Vergleich. Vor allem ab wann dann der bessere Antrieb des Purifi hörbar wird

Edit: das der Purifi lauter wird spielen können ist klar