Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Baffle Step, Warum -6 dB und nicht -3 dB?
rapherent
20.01.2021, 14:06
Hallo zusammen,
kann mir einer den Grund nennen, warum der Baffle Step eine Reduktion des Schalldruckpegels von 6 dB und nicht 3 dB auf Achse von Halbraum (Schallwand größer als Wellenlänge) zu einem Vollraum (Schallwand kleiner als Wellenlänge) ausmacht?
(nach Quellen im internet und Berechnungsprogrammen)
Beste Grüße
Raphael
Ich formuliere es mal andersrum: Wandbündiger Einbau: +3dB wegen halbem durchstrahlten Raum und weitere +3dB wegen Erhöhung des Realteils des Strahlungswiderstandes macht insgesamt theoretisch +6dB. Schmale Schallwand mit Bafflestep alles rückwärts, also theoretisch -6dB.
Hallo Raphael,
vielleicht denke ich gerade wieder zu einfach.
Ganzraum, Punktschallquelle mit sehr kleiner Schallwand:
Der Schall wird nur 'nach vorne' in den Raum abgegeben.
Der Schall nach hinten 'verschwindet' (theoretisch) bzw läuft ins Leere
[natürlich wirkt die Rückwand in einem realen Raum auch wieder wie eine baffle; ja nach Position und Entfernung des Lautsprechers zur Rückwand]
Halbraum (Lautsprecher in einer unendlich großen Schallwand):
Der Schall breitet sich kreisförmig um die Schallquelle aus.
... und trifft daher zwingend wieder auf die unendlich große Schallwand von der er wieder kreisförmig in den Raum abgegeben werden.
Dadurch verdoppelt sich der Schalldruck, der beim Hörer bzw Messmikrofon ankommt.
Doppelter Schalldruck heißt +6dB
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-pegelaenderung.htm
Die 'Wirklichkeit' ist natürlich ungemein komplexer.
Dafür gibt es Simulationsprogramme, die anhand einer begrenzten Anzahl (bestimmte Frequenzen und bestimmte Winkel) an Schallwellen von einer Schallquelle aus simulieren und dann das Ergebnis unter Berücksichtigung der Entstehenden Phantonschallquelle berechnen.
58523
Edit:
gerade Fostis Beitrag gelesen:
'Realteils des Strahlungswiderstandes' .... damit bin ich schon wieder gedanklich raus :)
.....
Edit:
gerade Fostis Beitrag gelesen:
'Realteils des Strahlungswiderstandes' .... damit bin ich schon wieder gedanklich raus :)
Naja....was kann ich tatsächlich in hörbaren Schalldruck umwandeln --> Realteil des Strahlungswiderstandes und wo schiebe ich nur Luft hin und her ohne hörbaren Schall zu erzeugen (Blindanteil des Strahlungswiderstandes).
Beispiel: Bewege Deine gestreckte Hand langsam durch die Luft.....du bewegst Luft, aber hörbaren Schall erzeugst Du nicht. Könntest Du Deine Hand mit SD (also Deine Handtellerfläche) nun schnell genug bewegen, würden Schalldruck und Schallschnelle in Phase kommen und Du würdest hörbaren Schall (Realteil des Strahlungswiderstandes) erzeugen....
http://www.sengpielaudio.com/ZusammenhangDerSchallfeldgroessen.pdf
quecksel
20.01.2021, 19:06
Man kann es sich auch mit der Spiegelmethode erklären. Abstand der Schallquelle von der Wand ist null, ergo sitzt die Spiegelschallquelle am selben Punkt. Das ergibt gleichphasige Addition zweier gleich lauter Schallquellen, ergibt +6dB.
rapherent
21.01.2021, 01:35
@quecksel: Genau damit kann man es nicht bzw. nur zum Teil erklären. Leider ist das die gängige Erklärung, die sich überall im Netz hält. Mit einer identischen Schallleistung ist der Schalldruck Vollraum Q=1 zu Halbraum Q=2 "nur" 3 dB höher. Siehe auch http://www.sengpielaudio.com/Rechner-schallleistung.htm
D. h. es muss sich etwas an der Schallleistung bzw. am Wirkungsgrad des Lautsprechers ändern. Hier spielt, wie bei großen zu kleinen Tieftönern der Strahlungswiderstand offenbar eine Rolle.
@Fosti: Danke. Gibt es oder hast du Messungen die die Theorie bestätigen? Leider kann ich keine dazu finden.
Beste Grüße
Raphael
Moin,
die 6dB sind das theoretische Maximum. Meist ergibt sich was um 4(-5)dB. Das kommt u.A. auch, weil der Übergang Kugel- zu Halbraumstrahler und der Anstieg des Realteils der Strahlungsimpedanz bei k=2 des Chassis nicht zwangsläufig übereinander fallen und die Membran evtl. nicht mehr ideal kolbenförmig schwingt.
EDIT: Wegen der Messungen: Nein sowas dokumentiere ich meist nicht. Deshalb hier mal ein Beispiel aus Boxsim.
Schwarz der TIW 300 im Halbraum gemessen. Blau im 32cm breiten Gehäuse simuliert: Man sieht schön den Tieftonabfall beim Übergang zum Kugelstrahler und oberhalb von 300-400Hz eine weitere Zunahme des Schalldrucks. In Summe sind das (konservativer Vergleich 100Hz und 500Hz) die oben erwähnten +4dB aus der Praxis.
58531
@quecksel: Genau damit kann man es nicht bzw. nur zum Teil erklären.
Doch, damit kann man den Unterschied zwischen Voll- und Halbraum anschaulich erklären.
Zwei identische Punktschallquellen haben senkrecht zur Verbindungsachse IMMER +6 dB (weil doppelten) Schalldruck, abweichend davon ist es durch das Verhältnis Abstand zu Wellenlänge frequenzabhängig. Wenn das Verhältnis >> 0,5 ist die gesamte Schallleistung +3 dB (weil zwei Schallquellen gleicher Leistung). Wenn dieses Verhältnis gegen 0 geht erhält man einen Kugelstrahler mit +6 dB Schalldruck in alle Raumrichtungen ergo +6 dB Schallleistung.
Ersetzt man eine Schallquelle durch eine unendliche Wand so wird sowohl die andere Schallquelle ALS AUCH der übrig gebliebene Halbraum gespiegelt. Also bleibt es bei den +6 dB Leistung.
Wie geschrieben, anschaulich. Mehr muss man als Laie auch nicht wissen, weil die Detail für die Allermeisten nicht relevant ist.
Es erklärt erstmal nicht, warum 1 + 1 = 4 (0 dB + 0 dB = 6 dB) ist. Das geht nur über das Konzept des Strahlungswiderstandes. Ganz kurz: Strahlungswiderstand ist das Verhältnis aus Druck zu Schnelle. Wenn man zwei Schallquellen nahe aneinander bringt müssen sie jeweils sowohl gegen ihren selbst erzeugten als auch den Druck der anderen Schallquelle arbeiten. Daraus folgt doppelter Widerstand.
Aber auch hier hilft das Spiegelprinzip um sich die zweite Schallquelle herzudenken.
Der Bafflestep ist dann nochmal etwas komplizierter, weil er die Spiegelung von der Wellenlänge abhängig macht. Außerdem kommen noch Kantendiffraktionen hinzu, welche für die Welligkeit verantwortlich sind.
@JFA. Dein Denkfehler ist denke ich, die unendliche Schallwand bewegt sich nicht, ist daher keine zweite kohärente Schallfläche, sondern eine Reflektionsfläche. Dies ergibt einen um 3 dB höheren Schalldruck. (Breite Schallwand der Lautsprecherbox)
Wenn der Membrandurchmesser größer als die ½ Wellenlänge ist, kommen nochmals idealisiert vereinfacht 3 dB durch den sich ergebenden Bündelungseffekt hinzu, jedoch nur bei 0° Abstrahlwinkel, außerhalb wird es leiser da die abgegebene Schallenergie gleichbleibt.
Die Praxis entspricht natürlich nicht der vereinfachten Beschreibung (Seitenwände der Lautsprecherbox, Länge/Breite der Schallwand nicht gleich, (raumabhängiger) Strahlungswiderstand, ..). Wie fosti angibt entsprechen etwas über 4 dB auch meiner Erfahrung.
Merkwürdig, das die Praxis dir widerspricht...
@JVA. Ich denke das tut sie nicht.
Sorry wenn dir mein Geschriebenes missverständlich ist. Damit will ich es aber auch gut sein lassen, nicht mehr weiter darauf eingehen.
FoLLgoTT
21.01.2021, 10:40
@JFA. Dein Denkfehler ist denke ich, die unendliche Schallwand bewegt sich nicht, ist daher keine zweite kohärente Schallfläche, sondern eine Reflektionsfläche.
Bei Bündigem Einbau gibt es an der (unendlichen) Schallwand keine Reflexion. Die Schallwelle bewegt sich ja entlang der Wand, trifft aber nie auf ein Hindernis. Das heißt, die Wand schattet einfach nur nach hinten ab. Quasi wie ein Horn mit der Tiefe 0 und unendlich großem Hornmund. Da der Schall sich nicht nach hinten ausbreiten kann, wird er von der nach vorne abgestrahlten Halbkugel nicht subtrahiert. Also +6 dB mehr als im Vollraum. Immer davon ausgehend, dass der Treiber noch nicht bündelt.
Ich finde zumindest die Erklärung über die Kugeloberfläche des sich ausbreitenden Schalls am intuitivsten. Darunter kann man sich etwas vorstellen.
rapherent
21.01.2021, 11:11
Ich finde zumindest die Erklärung über die Kugeloberfläche des sich ausbreitenden Schalls am intuitivsten. Darunter kann man sich etwas vorstellen.
Genau die ist aber nicht richtig! Ich gebe mal die Formel aus meinem o. g. Link wieder:
Lw=Lp+|10*log(Q/(4*PI*r^2))|
mit
Lw Schallleistungspegel
Lp Schalldruckpegel
Q Richtungsfaktor
r Entfernung zur Schallquelle
Wird eine Begrenzungsfläche hinzugefügt (Q=2) so ändert sich rein der Schalldruckpegel um 3 dB.
Zudem steht dort:"Eine Schallquelle hat eine konstante Schallleistung, die sich nicht ändert, wenn sie in eine andere Raumumgebung abstrahlt (emittiert)."
So, und hier haben wir den Widerspruch. Wenn nun behauptet wird, dass der Baffle Step 6 dB beträgt MUSS sich die Schallleistung um 3 dB ändern, um o. g. Formel zu entsprechen.
Ich finde die Strahlungswiderstandsänderung einen interessanten Ansatz. Bislang fehlt mir aber jedwede Herleitung oder ein Nachweis in Form einer Vergleichsmessung (nicht nur hier im Forum). Zumal es jetzt heißt, das der Baffle Step in der Praxis nur 4 dB beträgt.
Beste Grüße
Raphael
Hallo Nils,
Ist es nicht so, typisch ist bei der Lautsprecherbox zunächst nur die Breite der Schallwand relevant, da eine Lautsprecherbox zumeist sehr viel länger als breiter ist, die den Bafflestep betrift? Daher ist auch vorallem dieser Teil ab Frequenz x nicht mehr begrenzend (reflektierend), betrifft hauptsächlich den bafflestep.
Der +6 dB Vergleich Schallwand Lautsprecherbox zu zweiter bewegten Schallfläche (Lautsprecher) ist denke ich irreführend. Daher habe ich mich zum Beitrag eingebracht. Würde die unendliche Schallwand den selben Hub wie die Lautsprechermembran ausführen ergäbe sich entsprechend mehr als + 6 dB
Soweit meine Erfahrung reicht ist es zumeist der Bündelungseffekt eines Chassis, welches nicht viel schmäler als die Schallwand ist, so masgeblich zum mehr als 3 dB beiträgt.
....Zumal es jetzt heißt, das der Baffle Step in der Praxis nur 4 dB beträgt.
Beste Grüße
Raphael
Hatte weiter oben aber schon Gründe angeführt, warum die +6dB das theoretische Maximum sind. Darum Frage ich mich warum das jetzt auch noch messtechnisch verifizieren soll? Mess- und simulationstechnisch liegen wir auf jeden Fall schonmal sehr konservativ betrachtet oberhalb Deiner +3dB Theorie!
FoLLgoTT
21.01.2021, 13:08
Genau die ist aber nicht richtig!
...
Wird eine Begrenzungsfläche hinzugefügt (Q=2) so ändert sich rein der Schalldruckpegel um 3 dB.
Das stimmt definitiv nicht. Es sind im Idealfall 6 dB. Den Idealfall eines Baffelsteps, nämlich den eines kugelförmigen Gehäuses, habe ich hier simuliert (ab Seite 17) (http://hannover-hardcore.de/infinity_classics/!!!/Richtwirkung%20erzeugen.pdf). Da gibt es keine Kantendiffraktion und der Abstand ist in alle Richtungen gleich groß. Man sieht schön, wie der Pegel nach unten hin um +6 dB sinkt.
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Ist es nicht so, typisch ist bei der Lautsprecherbox zunächst nur die Breite der Schallwand relevant, da eine Lautsprecherbox zumeist sehr viel länger als breiter ist, die den Bafflestep betrift?
Das kommt darauf an. Grundsätzlich haben wir es bei allen Formen ungleich Kreis eine Überlagerung von vielen Baffle Steps mit unterschiedlichen Eckfrequenzen. Bei hohen, aber schmalen Lautsprechern kann man sicherlich die Vereinfachung annehmen, den Baffle Step nur horizontal zu betrachten und dann werden die 6 dB natürlich nicht erreicht..
Zudem steht dort:"Eine Schallquelle hat eine konstante Schallleistung, die sich nicht ändert, wenn sie in eine andere Raumumgebung abstrahlt (emittiert)."
So, und hier haben wir den Widerspruch. Wenn nun behauptet wird, dass der Baffle Step 6 dB beträgt MUSS sich die Schallleistung um 3 dB ändern, um o. g. Formel zu entsprechen.
Das muss sie nicht, wenn sich der Strahlungswiderstand ändert. Wenn der sich verdoppelt erhöht sich der Schalldruck um den Faktor 1,414... vulgo 3 dB. Das sollte klar sein, oder?
Vereinfachte Herleitung:
Schalldruck ist gleich Kraft pro Fläche p = F/A => F=p*A
Konstante Schallleistung ist gleich Kraft mal Schnelle: P = F*v = p*v*A = const.
Strahlungswiderstand ist gleich Druck durch Schnelle Z = p/v => P = p² / Z = v² * Z
Im Vollraum ist A doppelt so groß wie im Halbraum. Das heißt, dass das Produkt p*v im Vollraum nur halb so groß sein kann wie im Halbraum, um die Bedingung für konstante Leistung zu erfüllen. Also ist der Strahlungswiderstand auch nur halb so groß (z. B. weil v doppelt so groß wird).
Diese Herleitung vernachlässigt auf nahezu boshafte Art und Weise sämtliche vektoriellen und komplexen Größen, aber als Ansatz ist das gar nicht verkehrt.
.....
Diese Herleitung vernachlässigt auf nahezu boshafte Art und Weise sämtliche vektoriellen und komplexen Größen, aber als Ansatz ist das gar nicht verkehrt.
Absolut nicht! Völlig korrekt! ....und komplexe Größen gibt es real nicht.....vektorielle Größen schon. ....und der Druck ist tatsächlich skalar!
Ich finde es ja schon interessant das für absolute Grundlagen Nachweise anhand von Messung hier im Forum gefordert werden.
Man ist einfach schon so viel weiter als das und das Wissen dazu ist breit verfügbar.
Wenn sich zwei Wellen überlagern dann tun sie das erstmal unabhängig voneinander.
Der momentane Druck an der entsprechenden Stelle addiert sich. Hat man zweimal den gleichen Druck dann bekommt man doppelt so viel Druck.
Das sind +6dB.
Strahlen zweite Quellen kohärent von der gleichen Stelle aus ab bekommt man diese +6dB über den ganzen Raum.
Das ist rein konstruktive Interferenz.
Die zweite Quelle ist in dem Fall die Spiegelquelle die sich durch die unendliche Schallwand ergibt.
Separiert man die zwei Quellen voneinander kann die Interferenz nicht mehr rein konstruktiv ausfallen.
Ist der Abstand so groß das man von einem gleichverteilen Phasenverhältnis (0°-360°) zwischen den Quellen über den Raum gesehen, sprich es kommt alles zwischen konstruktiver und destruktiver Interferenz gleichmäßig viel vor, bekommt man über den Raum gemittelt die +3dB.
Die +6dB über den ganzen halben Raum erscheinen erstmal komisch.
Der Energieerhaltungssatz muss ja eingehalten werden.
Und das wird er auch.
Man muss sich bewusst machen das die abgestrahlte Leistung und die zugeführte Leistung bei Chassis zwei völlig verschiedene Dinge sind.
Was bei einem Lautsprecher immer festgehalten wird ist die zugeführte Leistung, nicht die abgestrahlte! Große Hörner wären sonst ganz schön langweilig :)
Die Sengpiel Seite ist in dem Punkt etwas irreführend.
@JFA:
Nach meinem Verständnis muss sich die Schalleistung tatsächlich ändern und das sollte sie auch tun
Die abgestrahlte Leistung wird tatsächlich größer weil die Anpassung des Strahlungswiderstands an die Luft durch den höheren Strahlungswiderstand deutlich besser wird.
Im Grenzfall wird die abgestrahlte Leistung genau doppelt so groß (Punktquelle in Halb-/Vollraum).
Nach meinem Verständnis muss sich die Schalleistung tatsächlich ändern und das sollte sie auch tun
Vorsicht: ich hatte geschrieben, dass die Schallquelle eine konstante Leistungsabgabe hat. Dann kann sich auch die Leistung im Raum im Vergleich nicht erhöhen.
Bei einem echten Chassis ist das etwas anders, weil das selber eine (von Null verschieden und auch nicht unendlich, aber deutlich größer als der Strahlungswiderstand der Membran) Quellimpedanz hat, nämlich Re, Mms, Cms und Rms. Und dann ändert sich bei Änderung der Lastimpedanz natürlich auch die abgegebene Leistung.
In dem Fall aber nur minimal...
Ich finde es ja schon interessant das für absolute Grundlagen Nachweise anhand von Messung hier im Forum gefordert werden.
Man ist einfach schon so viel weiter als das und das Wissen dazu ist breit verfügbar.........
Ja genau ...und dann wundert man sich über Diskussionen zu Kabel-, Verstärker- und Kondensatorklang!
Aber Schallgrößen (Pegel, Intensität, Leistung, Druck, Schnelle etc.) sind schon nicht ohne....in Verbindung mit den Logarithmischen Werten muss ich mich da auch immer wieder einarbeiten.
Für mich habe ich da so 2 Werte zementiert:
-3dB ---> 1/wurzel(2) ca. 0,707
-40dB ---> 1/100 also 1%
Jetzt komm ich grad nicht mehr ganz mit.
Wenn man die Leistung der Schallquelle konstant hält kommt im Halbraum 3dB mehr an.
Aber es ging doch gerade darum woher die 6dB kommen die man immer sieht.
Eine Schallquelle hat immer eine Quellimpedanz.
Will man irgendwas in Luft abstrahlen muss man diese Quellimpedanz an die Impedanz von Luft anpassen.
Nun ist die Sache das kleine Quellen eine sehr kleine Quellimpedanz haben.
Versucht man dann Leistung in die Quelle zu blasen wird ein Großteil wieder reflektiert, das ist blöd, da diese Leistung dann oft einfach verpufft (Wärme)
Hier eine Erklärung: https://de.wikipedia.org/wiki/Reflexionsfaktor
Wichtig ist hier festzuhalten das die Quellimpedanz einer kleinen (Punkt) Quelle sehr viel kleiner ist als die Impedanz von Luft.
Die Transmission für kleine Quellimpedanzen ist daher in Näherung proportional zur Quellimpedanz.
Jetzt zum Halbraum: Da, wie schon von JFA geschrieben offensichtlich nur noch das halbe Volumen vorhanden ist, wird bei gleichem Druck nur noch die halbe Schallschnelle erreicht.
-> Die Quellimpedanz wird verdoppelt
Hierdurch verdoppelt sich der Transmissionskoeffizient.
Das sind +6dB.
Durch die bessere Anpassung werden bei gleichem Druck (proportional zur Spannung am Lautsprecher) 3dB mehr Leistung abgestrahlt.
Die bekommt man aber nicht geschenkt sondern die wird weniger reflektiert.
Normiert man jetzt aber auf die abgestrahlte Leistung unterschlägt man diesen Effekt und landet bei +3dB pro Raumhalbierung.
Wenn man statt einer Spiegelquelle eine echte Quelle hinzu fügt ist es das gleiche Spiel.
Die Regel "Doppelte Chassis = 6dB mehr" gilt, wenn man die abgestrahlte Energie betrachtet aber eben nur in Grenzen, da man irgendwann eben aus der Annahme Z_Chassis << Z_Luft raus läuft.
Mehr als Anpassung geht nicht.
wilbur11
21.01.2021, 17:19
Ich finde es ja schon interessant das für absolute Grundlagen Nachweise anhand von Messung hier im Forum gefordert werden.
Man ist einfach schon so viel weiter als das und das Wissen dazu ist breit verfügbar..
Egal wie und wo das Wissen zu finden ist, ich finde es ziemlich unangemessen von Dir, dass Du Di raus nimmst, festzulegen, welches Wissen zu den Grundlagen zu hören hat und Welches nicht!
Wer oder was bist Du, dass Du Dir das herausnimmst?
Und die Leute, die es nicht Wissen, sind dann des Forums hier nicht würdig oder was?
Gut, dass du nichts zu sagen hast!
@jones34: Hä ....wie jetzt vorhin hast Du selber noch von +6dB gesprochen...und gemeinen Grundlagen, jetzt gehst Du wieder auf 3 dB zurück....werd mal deutlich...und es bleibt theoretisch bei 6dB!
EDIT: OK habe Deinen letztern Post wohl falsch verstanden: Es bleibt bei den maximal möglichen +6dB
:prost:
Egal wie und wo das Wissen zu finden ist, ich finde es ziemlich unangemessen von Dir, dass Du Di raus nimmst, festzulegen, welches Wissen zu den Grundlagen zu hören hat und Welches nicht!
Wer oder was bist Du, dass Du Dir das herausnimmst?
Und die Leute, die es nicht Wissen, sind dann des Forums hier nicht würdig oder was?
Gut, dass du nichts zu sagen hast!
Das irritiert mich jetzt nun etwas.
Wie sich Wellen verhalten ist nunmal einfach eine Grundlage ohne die man nicht weit kommt in der Akustik. Das hab ich nicht entschieden.
Als Bastler kann einem das mehr oder weniger egal sein aber sobald es an Diskussionen wie hier geht kommt man nicht daran vorbei.
Dieses Wissen nicht zu haben wertet auch absolut niemand ab, das scheibst du jetzt.
Austausch über diese Themen ist doch super.
Ich finde es jedoch schon etwas komisch wenn gefordert solche Grundlagen durch Messungen zu belegen.
Das ist einfach nicht verhältnismäßig.
Es ist absolut ok und gut (!) Fragen zu stellen aber dann muss es eben ein Verweis tun wenn es in jedem Buch zu dem Thema technische Akustik zu finden sein sollte.
Können wir das vielleicht etwas weniger heiß angehen?
@jones34: Hä ....wie jetzt vorhin hast Du selber noch von +6dB gesprochen...und gemeinen Grundlagen, jetzt gehst Du wieder auf 3 dB zurück....werd mal deutlich...und es bleibt theoretisch bei 6dB!
EDIT: OK habe Deinen letztern Post wohl falsch verstanden: Es bleibt bei den maximal möglichen +6dB
:prost:
Hast du vielleicht Vorschläge wie man das verständlicher schreiben kann, damit es rüber kommt? :)
Jetzt komm ich grad nicht mehr ganz mit.
Wenn man die Leistung der Schallquelle konstant hält kommt im Halbraum 3dB mehr an.
Aber es ging doch gerade darum woher die 6dB kommen die man immer sieht.
Da kommt dann das halbe durchstrahlte Volumen bzw Oberfläche ins Spiel. Die Schallleistung ist das Integral der Schallintensität (und damit dem Produkt p*v) über die durchstrahlte Oberfläche. Unterhalb des Bafflesteps ist die durchstrahlte Oberfläche doppelt so groß wie oberhalb, deshalb sind es da -3 dB, zusammen mit der halben Schallleistung eben -6 dB
Ah, jetzt verstehe ich welche 3dB welche sind bei dir
wilbur11
21.01.2021, 19:15
Das irritiert mich jetzt nun etwas.
Wie sich Wellen verhalten ist nunmal einfach eine Grundlage ohne die man nicht weit kommt in der Akustik. Das hab ich nicht entschieden.
Als Bastler kann einem das mehr oder weniger egal sein aber sobald es an Diskussionen wie hier geht kommt man nicht daran vorbei.
Dieses Wissen nicht zu haben wertet auch absolut niemand ab, das scheibst du jetzt.
Austausch über diese Themen ist doch super.
Ich finde es jedoch schon etwas komisch wenn gefordert solche Grundlagen durch Messungen zu belegen.
Das ist einfach nicht verhältnismäßig.
Es ist absolut ok und gut (!) Fragen zu stellen aber dann muss es eben ein Verweis tun wenn es in jedem Buch zu dem Thema technische Akustik zu finden sein sollte.
Können wir das vielleicht etwas weniger heiß angehen?
Wellen breiten sich geradlinig aus, es sei den, sie werden reflektiert, gebeugt oder gebrochen. Oder sie interferieren
Toll, dann weis ich ja schon Alles....
Super, das erklärt mir laien aber nicht, ob der baffleStep jetzt 3 oder 6 dB beträgt, und vor Allem nicht, WARUM!
Und noch eins : Leute, die RICHTIG Ahung von etwas haben, die schaffen es, komplizierteste Zusammenhänge so verständlich zu erklären, dass es auch ein interessierter Laie versteht. Da werden dann einfach ein paar Diagramme gezeichnet, anhang derer man z.B. nachvollziehen kann, was bei der Kollision eines Elektrons und eines Positron passiert...(Richard Feyman)
Auch Stephen Hawkings hat so etwas geschafft... Das zeichnet solche Leute aus, das sie es nicht nötig haben, auf irgendwelche Quellen zu verweisen, sie machen das mit ihren eigenen Wort. Das vermisse ich etwas bei Dir....
Da werden dann einfach ein paar Diagramme gezeichnet, anhang derer man z.B. nachvollziehen kann, was bei der Kollision eines Elektrons und eines Positron passiert...(Richard Feyman)
Auch Stephen Hawkings hat so etwas geschafft... Das zeichnet solche Leute aus, das sie es nicht nötig haben, auf irgendwelche Quellen zu verweisen, sie machen das mit ihren eigenen Wort. Das vermisse ich etwas bei Dir....
Dabei gilt es aber zwei Dinge zu berücksichtigen: Erstens haben sowohl Feynman als auch Hawking auch das veröffentlicht, was man wohl (ohne da auch nur irgendetwas Abwertendes suggerieren zu wollen) als populärwissenschaftliche Bücher bezeichnen könnte. Da wird dann auch schon mal eher bei "Adam und Eva" angefangen, als beispielsweise in beinharten wissenschaftlichen Veröffentlichungen mit ihren ellenlangen Quellenangaben.
Zweitens sind das hier Forenbeiträge in einem Fachforum und keine Bücher. Wenn man da was über "Adam und Eva" wissen will, dann muss man eben nachfragen. Und ich habe nicht den Eindruck, dass solches Nachfragen hier irgendwie unerwünscht ist.
Mir erscheint die Reaktion jedenfalls auch etwas überzogen.
Viele Grüße,
Michael
Lieber Willi,
ich denke es ist jetz alles gesagt, warum es theoretisch zu den maximal +6dB Überhöhung kommen kann, es in der Praxis aus den ebenda genannten Gründen meist etwas darunter bleibt. Aber in jedem Fall mehr als "nur" +3dB.
Viele Grüße,
Christoph
Glaub mir, ich wäre auch lieber so gut wie Feynman oder Hawking :)
Leider kann ich mich nur als dahergelaufener Elektrotechniker anbieten, der mal ne Wellengleichung gesehen hat und durchaus auch mal Fehler oder Unklarheiten produziert.
Hatte gehofft dass das für ein Forum wie dieses ausreicht.
ton-feile
21.01.2021, 20:08
Aus meiner Sicht eine Frage der Phasen-Korrelation.
+3dB bei 90 Grad bis +6dB bei idealer Summierung mit allen möglichen Werten dazwischen... ;)
Viele Grüße
Rainer
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