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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Planung Musik- und Heimkino-Keller - DBA?



Hifihannes
17.03.2021, 23:45
Hallo zusammen,


ab Herbst diesen Jahres werde ich nach aktuellem Stand der Verhandlungen endlich einen Kellerraum zur Verfügung haben, in dem ich mich mehr oder weniger frei austoben kann. :prost:

Neben Büro, Schreibtisch und Co. will ich den Raum auch als Musikzimmer und längerfristig auch als HK nutzen.

Dazu gehören dann natürlich auch raumakkustische Maßnahmen (vmtl. hauptsächlich Breitbandabsorber und Diffusoren).
Zu dem Thema hab ich mich auch schon etwas eingelesen. Mal schauen, wie ich da Stereo, Mehrkanal und die Nutzung als Büro unter einen Hut bekomme.


Aktuell beschäftigen mich die untersten Oktaven:
Im aktuellen Wohnzimmer bin ich mit zwei per DSP entzerrten Dayton RSS315HF-4 ganz zufrieden.
So etwas ähnliches soll es also im Keller auch werden, wobei der Fokus hier mehr auf MAF statt auf WAF liegt :)
Es dürfen also auch mehr als zwei "Kisten" sein und bei der Aufstellung bin ich auch recht flexibel.

Grundsätzlich liebäugle ich schon länger mit einem DBA, wobei es bei der Form des Raums vmtl. maximal ein pseudo-DBA werden kann, da recht asymmetrisch.
Das könnte z.B. so aussehen:
59806

Die Quermoden würde ich damit natürlich trotzdem anregen...

Ich hab dazu mal in REW etwas herumgespielt:
So wäre in etwa der skizzierte Vorschlag:

1. (skizziertes Layout)
59802

2. (nur aus Interesse)
59803

3. (asymmetrisch zum Hörplatz ausgerichtet)
59804

4. (zum Vergleich)
59805

Die Simulationen sind natürlich nur eingeschränkt aussagekräftig, da REW nur rechteckige Räume simulieren kann.
Dass alle Anordnungen in jedem Fall nur Kompromiss-DBAs sind ist ohnehin auch klar :)
Für brauchbare Ergebnisse werden also in jedem Fall zusätzlich mehr oder weniger starke Filter nötig sein, damits zumindest am Hörplatz passt.

Das Ziel des Ganzen wäre also, mit überschaubarem Aufwand, eine möglichst geringe Frequenzgang-Variation über die Couch-Plätze und möglichst auch am Schreibtisch zu erreichen. Am Hörplatz wird der Fgang dann per EQ geglättet.

Wenn ich das richtig sehe, wäre Variante 3. am sinnvollsten, da die Variation zwischen den Kurven hier am geringsten ist.
Auch wenn die theoretische DBA-Grenzfrequenz horizontal nur bei ~57Hz liegt, würde ich vmtl. bei 80Hz trennen.
Über 57Hz arbeitet die Anordnung dann evtl. mehr und mehr nur noch als Multisub-Array, das aber vmtl. trotzdem noch besser funktioniert, als die Hauptlautsprecher in diesem Frequenzbereich.
Wie es "klingt", wenn das DBA nicht symmetrisch zum Hörplatz ist, wäre noch die Frage. Ich würde aber vermute, dass die Assymmetrie im Bassbereich keine Rolle spielt.


Das zweite Thema, das mit der Anordnung zusammenhängt, ist die Auswahl und damit auch die Anzahl der Treiber:
Option 1:
Mit einer größeren Anzahl an Treibern könnte man natürlich die Fgang-Homogenität im Raum verbessern.
Da das Budget allerdings begrenzt ist, kämen dann nur günstigere Chassis in Frage.
Als leider noch hässlicherer Nachfolger des CS1214 könnten das z.B. 12x JBL Stage1210 also 2x3-DBA sein.

Option 2:
Man setzt stattdessen auf wenige, aber dafür hochwertigere Treiber.
Das könnten z.B. 4x Dayton RSS390HF-4 als 1x2-DBA sein.

Da mir für die Musikwidergabe auch die feindynamischen Qualitäten der Subs wichtig sind, tendiere ich aktuell stark zu Option 2.
An der Rückwand nur zwei Subs zu platzieren, würde auch der Nutzung als Büro etwas entgegenkommen.


So, das wars erstmal für heute :)

Was meint ihr zu den bisherigen Gedanken?


Viele Grüße
Hannes

Micha_HK
18.03.2021, 08:21
Hi Hannes,

schau mal hier:
http://hannover-hardcore.de/infinity_classics/!!!/DBA%20im%20L-Raum.pdf
Nils hat da für L-förmige Räume was erdacht.

VG
Michael

SimonSambuca
18.03.2021, 09:38
Hi,

ein Gedanke den Du bei der Sache auch durchdenken solltest ist das Thema Open Baffle bzw. in dem Fall H-Dipol, W-Dipol oder Ripol.
Am besten wäre es aber die Machbarkeit und Gefallen testen zu können. Eventuell hast Du ja zufällig irgendwie passende Treiber die Du mal in einen H-Dipol quetschen könntest.
Das Ding dann an Ort und Stelle messen, entzerren und hören.

Ich hatte in meinem L-Raum Heimkino anfangs keinen Subwoofer, dann Einen, dann vier in den Ecken (anderst verteile Aufstellung ging nicht) und bin am Ende bei einem dicken Ripol gelandet der vor dem Sofa als "Tisch" fungiert.
Es ist nur so ein gerades Sofa für maximal vier Personen. Bass hat man da auf allen Sitzpläten gut wobei in der Mitte natürlich etwas stärker als Aussen.

Wenn Du auf Popo Wackeln stehst würde ich auch zusätzlich einen IBeam oder Ähnliches empfehlen.

Dazydee
18.03.2021, 17:46
Wie wäre es mit einem dritten Sub-Kanal, der um 1,3m verzögert ist und damit eine ebene Welle über die gesamte Raumlänge ermöglicht.

Micha_HK
18.03.2021, 18:34
Wie wäre es mit einem dritten Sub-Kanal, der um 1,3m verzögert ist und damit eine ebene Welle über die gesamte Raumlänge ermöglicht.
Siehe Beitrag #2. :prost:

Hifihannes
18.03.2021, 21:11
http://hannover-hardcore.de/infinity_classics/!!!/DBA%20im%20L-Raum.pdf
Nils hat da für L-förmige Räume was erdacht.


Als langjähriger stiller DBA-Fan hab ich das tatsächlich sogar in meinem Literaturordner liegen - auf dem Schirm hatte ich das allerdings nicht mehr...
Danke für den Tipp! :)

Wäre tatsächlich eine Überlegung wert.
Eigentlich wollte ich mir die Behringer NX6000D zulegen - mit der NX4-6000 mit zusätzlichem DSP (z.B.) wäre das aber machbar.

Perfekt wird es vmtl. trotzdem nicht funktionieren mit 4 Subs, da der linke Schenkel nur 2.2m lang ist, was nicht die Hälfte der Gesamtbreite von 6m entspricht.

59822

Annähernd perfekt wäre es mit 1x3er-Gittern, wobei ich beim Sub oben Links den Abstand nicht ganz einhalten kann, wegen der Tür:

59823

Damit hätte man am Hörplatz wieder "2 Subs vor der Nase", was irgendwie sympatischer ist... :rolleyes:
Die horizontale und vertikale DBA-Grenzfrequenz wäre damit auch wieder fast identisch, was auch Sinn machen würde.
Allerdings waren mir die RSS390 sehr sympatisch, da sie dem Anschein nach ein gutes Preis-Qualität-Hubraum-Verhältnis haben - aber gleich 6 Stück davon...
Evtl. wären die Dayton DCS390 da ein Kompromiss.
Was gibts denn da noch für Optionen?

Muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.

Hifihannes
18.03.2021, 21:29
Hi,

ein Gedanke den Du bei der Sache auch durchdenken solltest ist das Thema Open Baffle bzw. in dem Fall H-Dipol, W-Dipol oder Ripol.
Am besten wäre es aber die Machbarkeit und Gefallen testen zu können. Eventuell hast Du ja zufällig irgendwie passende Treiber die Du mal in einen H-Dipol quetschen könntest.
Das Ding dann an Ort und Stelle messen, entzerren und hören.




Wenn Du auf Popo Wackeln stehst würde ich auch zusätzlich einen IBeam oder Ähnliches empfehlen.

Hmm... Dipol-Subs hab ich tatsächlich noch nicht gehört.

Meine Gedanken gehen für die Hauptlautsprecher aktuell in Richtung Inwall-LS.
Da habe ich je ein Pärchen Seas DXT und SB17NBAC35-8, die aktuell per DSP geweicht als interims-Schreibtischbeschallung in zwei einfachen Gehäusen stecken (angelehnt an die DXT-Mon). Damit würde ich versuchen, aktive Inwall-LS zu entwickeln und könnte auch relativ einfach die Charakteristika von Inwall- mit freistehenden LS vergleichen.

Die Inwalls würden dann zusammen mit einem Teil des DBAs in einer Bafflewall verschwinden - die idee gefällt mir ganz gut...
Dipole brauchen mWn. immer deutlichen Wandabstand.
Das zusammen mit einer gewissen Vorliebe für Popo Wackeln und etwas Pegelreserven "Untenrum", spricht bei mir eigentlich eher gegen Dipole... :)

Grüße
Hannes

Jesse
19.03.2021, 01:19
Moin Hannes,

ich habe einen ganz ähnlichen Raum nur mit etwas größeren Abmessungen.

Die beste Wiedergabe habe ich mit dieser Aufstellung erzielt:

59838

Keine Ahnung ob das für dich infrage kommt aber in jedem Falle empfehle ich dir mit der Aufstellung zu experimentieren bevor du dich festlegst.

Lauscher
19.03.2021, 08:26
Hallo Hannes,

ich - persönliche Meinung - würde mir zunächst ein mir sympathisches Chassis aussuchen und mir davon 2 - 4 davon besorgen und die Subs zusammen bauen.

Wie Du schon richtig geschrieben hast kannst Du nur beschränkt mit REW simulieren.
Also würde ich mit dem verschieben der Subs ( mit DSP die Zeiten korrigieren z.B. für DBA) und einem Micro im Raum rumexperimentieren. Kauf Dir auf jeden Fall ein entsprechend langes Microkabel.
In REW kannst Du mit dem Tongenerator ein Frequenzbereich für die Subs laufen lassen und Dich mit dem Micro im Raum - Hörplatz - und vor allem an den Raumwänden entlang - hoch und runter bewegen.
Du wirst sehr schnell ein Gefühl für die Raummoden in Deinem Raum bekommen :)

übrigens: mehr Subs schaden nicht :prost:

Viel Spaß
Jens

Micha_HK
19.03.2021, 09:59
Hi,

laut Martin (Moe) vom Heimkinoverein soll sich der Alpine swg 1244 gut für DBAs eignen. 12 Stück davon, nen DSP 4x4 Mini und eine potente Endstufe und du bekommst den "idealen" Bass. Allerdings müssen sich viele erst an einen modenfreien Bass gewöhnen.

Lauscher
19.03.2021, 11:05
Allerdings müssen sich viele erst an einen modenfreien Bass gewöhnen.

Ganz genau :) Ich war im ersten Augenblick enttäuscht.
Aber beim hinhören ……..

Micha_HK
19.03.2021, 12:06
Du brauchst ja min. 3 Endstufenkanäle. Im HKV wird letztens die TIP10000quempfohlen.
https://de.aliexpress.com/item/32842402255.html
584€ aus der EU, also kein Zoll mehr zu entrichten. Bloß keine Ahnung wie laut da die Lüfter sind...

SimonSambuca
19.03.2021, 12:07
Und so ähnlich hört sich dann auch eine gute Dipol Basslösung an :D :p

Hifihannes
19.03.2021, 12:17
Mir fehlt es zwar an Vergleichen, der per DSP plattgebügelte Bass, den ich aktuell am Hörplatz im Wohnzimmer habe, gefällt mir sehr gut :)
(Wobei es ja auch bei DBA-Kollegen üblich zu sein scheint, den Bereich unter 100Hz je nach Geschmack etwas anzuheben, was ich so gelesen habe... :D)



Die beste Wiedergabe habe ich mit dieser Aufstellung erzielt:

59838

Keine Ahnung ob das für dich infrage kommt aber in jedem Falle empfehle ich dir mit der Aufstellung zu experimentieren bevor du dich festlegst.

An eine Anordnung in dieser Richtung oder 180° gedreht dazu hab ich auch schon gedacht...
Bei deinem Vorschlag würde die Bafflewall oder die Leinwand die Fenster verdecken - da der Raum auch als Büro und evtl. Hobbyraum genutzt werden soll, müssen die frei bleiben.
Bei einer um 180° gedrehten Anordnung, wären die Fenster frei, allerdings würde die Bafflewall der Tür in die Quere kommen.
Käme aber vmtl. auf die praktischn Tests an :)


ich - persönliche Meinung - würde mir zunächst ein mir sympathisches Chassis aussuchen und mir davon 2 - 4 davon besorgen und die Subs zusammen bauen.

...
Du wirst sehr schnell ein Gefühl für die Raummoden in Deinem Raum bekommen :)
übrigens: mehr Subs schaden nicht :prost:



laut Martin (Moe) vom Heimkinoverein soll sich der Alpine swg 1244 gut für DBAs eignen. 12 Stück davon, nen DSP 4x4 Mini und eine potente Endstufe und du bekommst den "idealen" Bass.

Letztendlich wird es auf jeden Fall auf Tests und Messungen im Raum hinauslaufen. :prost:


Bei der Wahl und Anzahl der Treiber bin ich allerdings noch etwas unschlüssig:
Da ich das DBA auch zum Musikhören nutzen werde, kommt es mir neben Pegel und Fgang-Verteilung im Raum auch auf die Qualität an - also Detailwidergabe bei geringen pegeln / Impulswidergabe.
Ich meine, dass einer der DBA-Experten (mWn. Follgott oder Nilsens) in irgendeinem der bekannten Foren dazu mal geschrieben hat, dass es neben der Frage, wie gut das DBA funktioniert auch auf die Chassisqualität ankommt. Zwischen JBL1214 und dem Peerless XXLS12 soll es beispielsweise deutlich hörbare Unterschiede geben. (Den Beitrag dazu finde ich gerade nicht.)
Den Dayton RSS390 hätte ich jetzt qualitativ über JBL (und evtl. auch Alpine) eingeordnet.

Die Frage ist jetzt:
Angenommen ich entzerre am Hörplatz auf möglichst gleichen Fgang.
Wie verhält sich ein DBA aus z.B. 12x Alpine SWG 1244 (das vtml. besser als DBA funktioniert) im Vergleich zu 4x Dayton RSS390?
Wie sieht es mit 6x Dayton DCS390 im Vergleich dazu aus (minimale DBA-Grenzfrequenz immerhin vergleichbar mit 12x Alpine)?

Auch wenn es zu den genannten Chassis mWn. generell recht wenig Erfahrungen gibtund die Frage vmtl. schwer zu beantworten ist:

-> Eure Meinungen / Erfahrungen dazu würden mich sehr interessieren :)


Grüße
Hannes

Micha_HK
19.03.2021, 12:30
Hi,

wenn du noch zwei Wochen wartest, kann ich berichten, denn ich upgrade mein HK z.Z. von 14x JBL1214 auf 8x RSS390HF.
Nicht, dass ich zuvor unzufrieden war; konnte einen Teil der RSS390 günstig gebraucht erwerben und dann hat sich das eben ergeben.

Muss nur noch die scheiß Gehäuse fertig bekommen...

Micha_HK
19.03.2021, 12:41
Unterhalb der ersten Mode bekommst du wg. room gain einen Anstieg von 12dB/Oktave, wenn ich richtig informiert bin.

Jesse
19.03.2021, 14:59
Bei meinem Nachbarn haben wir das so realisiert, daß wir die angrenzenden Räume als Subwoofergehäuse genutzt haben.

Also "einfach" ein Loch in die Wand und die Bässe darin eingebaut, als Volumen wird der ganze angrenzende Raum genutzt.

Trotz der sehr preiswerten 18"er war die Wiedergabequalität extrem gut, diese Souveränität und völlge Natürlichkeit ist fantastisch und geradezu süchtigmachend.

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Hifihannes
19.03.2021, 22:41
wenn du noch zwei Wochen wartest, kann ich berichten, denn ich upgrade mein HK z.Z. von 14x JBL1214 auf 8x RSS390HF.
Nicht, dass ich zuvor unzufrieden war; konnte einen Teil der RSS390 günstig gebraucht erwerben und dann hat sich das eben ergeben.

Muss nur noch die scheiß Gehäuse fertig bekommen...

Das ist ja ein Zufall: Genau die TTs, die mich auch interessieren. :prost:
Da ich frühestens im Herbst loslegen kann (wenn der Umzugs- und Renovierungsstress vorbei ist), bin ich da sehr geduldig :)



Unterhalb der ersten Mode bekommst du wg. room gain einen Anstieg von 12dB/Oktave, wenn ich richtig informiert bin.

Bin mal gespannt, wie sich der roomgain bemerkbar macht... Wände und Decke sind zumindes massiv.
Wobei: Gibt es den überhaupt bei nem DBA?
Oder wird der weggesaugt?
Bei Follgotts Wall of Bass gabs da was, sowei ich mich erinnere - allerdings ist das auch ein SBA und der Absorber lässt zu tiefen Frequenzen auch stark nach zu wirken, was den Roomgain möglich macht, oder?

Eigentlich müsste man bei einem DBA unterhalb der ersten Mode das rückwärtige Array (per FIR-Filter?) wieder "zurück-invertieren" und "entzögern", um den Roomgain zusätzlich zu pushen... :D

Hifihannes
19.03.2021, 22:52
Bei meinem Nachbarn haben wir das so realisiert, daß wir die angrenzenden Räume als Subwoofergehäuse genutzt haben.

Ist ja heftig... :)
Muss der Raum dann zwingend ein Dämmstoff-Lager sein? :D
Wenn man in einem Reihenmittelhaus mit Nachbarn mit identischen Musik- und Filmgeschmack wohnt ginge das sogar als DBA :prost:

Viele Grüße
Hannes

FoLLgoTT
21.03.2021, 08:26
Wobei: Gibt es den überhaupt bei nem DBA?

Ja, den Druckkammereffekt gibt es auch beim DBA.

Übrigens zeigt ABEC keinen Unterschied zwischen DBA und ideal rückwärtig bedämpften SBA bezüglich des Druckkammereffekts. Die Amplitudengänge sind identisch.


Eigentlich müsste man bei einem DBA unterhalb der ersten Mode das rückwärtige Array (per FIR-Filter?) wieder "zurück-invertieren" und "entzögern", um den Roomgain zusätzlich zu pushen... :D

Das hatte ich mal simuliert, das Ergebnis war aber nicht gut. Das Problem ist, dass selbst deutlich unterhalb der 1. Längsmode der Amplitudengang noch zu positionsabhängig ist. Daher erzeugt das bei mehreren Sitzreihen eher Schaden als Nutzen.

Was aber wirklich etwas bringt, ist, signaltechnisch ein zweites DBA mit umgedrehter Richtung beizumischen und dieses für den Bass der Surrounds zu nutzen. Die Lokalisation der Surrounds wird dadurch stark verbessert. Allerdings fällt das im Film eher selten auf, weil selten diskrete Effekte mit Tiefton auf den Surrounds vorkommen. Aber wenn man sowieso die DSPs dafür hat, würde ich das auf jeden Fall machen.

Lauscher
21.03.2021, 09:28
Was aber wirklich etwas bringt, ist, signaltechnisch ein zweites DBA mit umgedrehter Richtung beizumischen und dieses für den Bass der Surrounds zu nutzen.

Hallo Nils,

das habe ich inhaltlich nicht verstanden was Du mit „umgedrehter Richtung“ meinst.?
Kannst Du das nochmal erläutern ?

viele Grüße
Jens

EMP
21.03.2021, 10:03
Ich bin zwar nicht NIls, aber du kannst ja die Welle vorne starten lassen und hinten auslöschen, oder hinten starten und vorne auslöschen.

Nils lässt afaik die Welle vorne starten, wenn der Sound aus den Fronts kommt und hinten starten, wenn der Sound aus den Rears kommt.

Lauscher
21.03.2021, 10:47
Hi Michi,:)

das glaube ich wiederum nicht. Ein DBA ist ein Monobass. Wie soll unterschieden werden welches Signal gerade anliegt.

Nils spricht ja von einem zweiten DBA und von „Bass der Surrounds“

Meine Überlegungen hierzu:
Ich sehe hier die Problematik das die Surrounds für einen Bass nicht optimal im Raum stehen - oder meint Nils einen Heimkinoaufbau ? - ob man den Bassbereich von den Surrounds überhaupt wiedergegeben sollte um aus dem DBA nicht einen Multibass zu machen.

Mal schauen wie Nils das sieht - und für welchen Frequenzbereich - oder eben selber ausprobieren.
Die Liste der offenen Projekte entwickelt sich zum Leporello :prost:

Viele Grüße
Jens

Jesse
21.03.2021, 13:58
Ist ja heftig... :)

Aber völlig unauffällig, da die TT komplett in den Wänden verschwinden.


Muss der Raum dann zwingend ein Dämmstoff-Lager sein? :D

In diesem Falle ist es ein sehr kleines, vollgestelltes Büro mit immerhin noch 14000 Liter. :eek: :D

Weder messtechnisch noch gehörmäßig ist irgendetwas negatives aufgefallen.

Ob die Tür zum Büro offen steht oder geschlossen ist entscheidet darüber ob man ein geschlossenes oder ein Bassreflexgehäuse betreibt. Der Öffnungswinkel bestimmt die Abstimmung... :D

FoLLgoTT
21.03.2021, 14:13
das glaube ich wiederum nicht.

Doch, EMP hat es exakt beschrieben. :)

In herkömmlichen Heimkinos mit DBA wird der gesamte Bass aller Satelliten auf das DBA umgeleitet. Das heißt, die Lokalisationsrichtung des Basses ist immer vorne, auch wenn es der Bass der Surrounds ist.

Ich habe meinen DSP nun so konfiguriert, dass ein zweites DBA entsteht, das hinten feuert und vorne auslöscht. Und das bekommt nur den Bass der Surrounds. Dadurch wird die Lokalisationsrichtung massiv verbessert. In einem frei konfigurierbaren DSP wie den ADAUs ist das kein Problem. Am Ende werden die Signale für die Subwoofergitter einfach summiert und fertig.

Hifihannes
21.03.2021, 15:04
Ja, den Druckkammereffekt gibt es auch beim DBA.

Übrigens zeigt ABEC keinen Unterschied zwischen DBA und ideal rückwärtig bedämpften SBA bezüglich des Druckkammereffekts. Die Amplitudengänge sind identisch.


Verstehe! Klingt eingentlich auch einleuchtend - ob perfekt aktiv oder passiv absorbiert wird, sollte keinen Unterschied machen.
Konntest du in deinem (realen) HK einen Unterschied im Roomgain zwischen SBA und DBA feststellen?
Oder hat der "DBA-Effekt" prinzipiell keinen Einfluss auf den Roomgain?
Intuitiv hätte ich gedacht, dass man durch ein DBA den Raum an der Rückwand effektiv "öffnet" und dadurch den Roomgain ausschaltet.
Da die Absorption bei identischem Fgang von Emitter- und Absorber-Array bis zu beliebig kleinen Frequenzen perfekt funktioniert, bleibt die "Öffnung" auch durchgehend bestehen.

Bei einem SBA existiert die "Öffnung" dann nur bis zur Grenzfrequenz des Absorbers, was Roomgain dann wieder aktiviert.
Wo liegt da mein Denkfehler?



Ich habe meinen DSP nun so konfiguriert, dass ein zweites DBA entsteht, das hinten feuert und vorne auslöscht. Und das bekommt nur den Bass der Surrounds. Dadurch wird die Lokalisationsrichtung massiv verbessert. In einem frei konfigurierbaren DSP wie den ADAUs ist das kein Problem. Am Ende werden die Signale für die Subwoofergitter einfach summiert und fertig.

Das klingt sehr interessant! :cool:
Ich wollte ohnehin den Wondom-DSP mit dem ADAU1701 verwenden, der gerade die Schreibtischbeschallung beweicht - damit sind solche verrückten Sachen tatsächlich kein Problem :)

Könnte z.B. so aussehen:59890
Input 0 wäre dann der Input von den Front-Kanälen und Input 1 der Input der Surroundkanäle.
Output 0 entsprechend das vordere Array und Output 1 das rückwärtige.

Ansonsten muss man nur noch das Bass-Signal der Surrounds organisieren und schauen, dass das nicht zusätzlich im restlichen Bass-Signal auftaucht.
@Nils:
Wie hast du das gelöst?
Hast du eine Vorstufe, die das kann, oder hast du das Bass-Management komplett in DSPs ausgelagert?

Ansonsten werde ich mir den Effekt auf jeden Fall auch mal durch simples Umstöpseln anhören :)

Grüße
Hannes

FoLLgoTT
21.03.2021, 15:38
Konntest du in deinem (realen) HK einen Unterschied im Roomgain zwischen SBA und DBA feststellen?

Ich hatte das bei meinem DBA nie systematisch untersucht, sondern nur beim bedämpften SBA.


Oder hat der "DBA-Effekt" prinzipiell keinen Einfluss auf den Roomgain?
Intuitiv hätte ich gedacht, dass man durch ein DBA den Raum an der Rückwand effektiv "öffnet" und dadurch den Roomgain ausschaltet.

Zumindest laut ABEC nicht. Hier der Vergleich zwischen folgenden Simulationen mit idealen Punktschallquellen als Subwoofer:

1. SBA ohne Bedämpfung
2. SBA mit idealer rückwärtiger Bedämpfung
3. DBA

59894

Man sieht also, dass der Druckkammereffekt trotzdem vorhanden ist. Allerdings führt das Wegfallen der Rückwand dazu, dass der Anstieg nicht so steil ausfällt. Die Seitenwände und Boden/Decke bleiben ja. Letztendlich tragen alle Begrenzungsflächen zu dem Effekt bei.


Wie hast du das gelöst?
Hast du eine Vorstufe, die das kann, oder hast du das Bass-Management komplett in DSPs ausgelagert?

Bei mir ist das ein wenig Kraut und Rüben. ;)

Ich lasse die Vorstufe das Bassmanagement für die drei Frontlautsprecher übernehmen. Das Summensignal inklusive LFE bekommt dann das vordere DBA.

Für die Surrounds mache ich das Bassmanagement selbst im DSP. Die Surrounds haben ein eigens ADAU für die Phasenentzerrung. Von dort gehe ich per S/PDIF in das ADAU der Subwoofer und erzeuge mit dem Summensignal der Surrounds das zweite DBA. Die Signale für die Tieftongitter werden dann direkt dort summiert und an die Endstufe ausgegeben.

Ach ja, den Kanal für das direkt angetriebene Podest (Shaker) erzeugt der ADAU auch gleich mit. Das sieht dann letztendlich so aus:

59895

Lauscher
22.03.2021, 00:09
oh ha - da habe ich Nils ja völlig falsch verstanden :)
Ich muss das ausprobieren - in meiner Vorstellung müsste das sogenannte 2te DBA das 1te stören.

Vielen Dank für den Gedankenanstoß

Viele Grüße
Jens

FoLLgoTT
22.03.2021, 06:44
in meiner Vorstellung müsste das sogenannte 2te DBA das 1te stören.

Naja, beide ebenen Wellen addieren sich nur rein konstruktiv in einer Sitzreihe. Das ist mir bewusst. Aber hinten sitzen doch sowieso nur die ungebetenen Gäste... :D

Hifihannes
08.04.2021, 20:45
Danke für den Input!
Ich werde das ganze mal sacken lassen - hab ja noch etwas Zeit, bis ich loslegen kann.

Viele Grüße :prost:
Hannes