Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sonofil,Damping,Basotect & co,wo und wann?
Hy zusammen,
ich hätte da einmal eine Frage bei der ich nicht weiter komme und auch die Sufu bringt nur Einzelergebnisse für die ich zu Doof bin.
Es gibt ja zig Dämmstoffe.
Bei der "Little Skunk" hat mir Don Key den Tip gegeben Pyramidenschaumstoff statt Sonofil zu verwenden.
Gibt es so etwas wie eine +/- Tabelle wann welches Material das Beste Ergebnis erzielt und warum?
Besonders interessiert mich wann und warum Basotect verwendet wird und was der Vorteil ist?
Gruß Zippo
Hi Zippo,
ich glaube Christoph Gebhard hat diesbezüglich hier mal etwas ausführliches gepostet.
Moin,
ja, Christoph Gebhard hat einige grundsätzliche Messungen gemacht, die mich letztlich auch zu einer Messreihe motiviert haben. Ich habe hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?5818-LB3-oder-gib-alten-Resten-eine-Chance&p=84027&viewfull=1#post84027) die Dämpfungseigenschaften einiger Materialien bei verschiedenen Frequenzen direkt gemessen. Und zusammenfassend dargestellt (hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?5818-LB3-oder-gib-alten-Resten-eine-Chance&p=84103&viewfull=1#post84103)).
Eine Sammlung von links zum Thema hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?5818-LB3-oder-gib-alten-Resten-eine-Chance&p=84417&viewfull=1#post84417).
Endlich finde ich auch die Messreihen von Christoph G., auf die ich mich oben bezogen habe: Im MS-Zwo-Thread hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?2611-MS-Zwo-im-Niemandsland-zwischen-HiFi-und-PA&p=31476&viewfull=1#post31476).
Da es sich m.E: lohnt, hier das ausführliche Zitat aus diesem Thread:
1. Messreihe (Fernfeld, Material in der unteren Gehäusehälfte)
Verlust an Bass (wichtig):
viel – Klemmfilz
viel - Polyesterwatte
mittel - Fibsorb
wenig - Basotect (verändert die Abstimmfrequenz -> tiefer)
wenig - Schwerschaum
Bedämpfung der Stehwellen im Mittelton (sehr wichtig):
ganz schwach - Polyesterwatte
gut - Basotect
gut - Schwerschaum (wird zu hohen Frequenzen besser)
gut - Fibsorb
gut - Klemmfilz
Bedämpfung der Stehwellen im Kanal (zweitrangig):
schwach - Polyesterwatte
gut - Basotect
gut - Fibsorb
gut - Klemmfilz
gut - Schwerschaum
2. Messreihe (Nahfeld am Kanal, Material hinter dem Kanal):
Verlust an Bass (sehr wichtig):
viel - Klemmfilz
mittel - Polyesterwatte
mittel - Schwerschaum
wenig - Fibsorb
wenig - Noppe
wenig - Basotect (verändert die Abstimmfrequenz -> tiefer)
Stehwellenunterdrückung Gehäuse (zweitrangig):
schwach - Noppe
schwach - Polyesterwatte
mittel - Schwerschaum
gut - Basotect
gut - Klemmfilz
gut - Fibsorb
Stehwellenunterdrückung Kanal (wichtig):
schwach - Basotect
schwach - Schwerschaum
schwach - Klemmfilz
mittel - Polyesterwatte
gut - Noppe
sehr gut - Fibsorb
Oberwellenunterdrückung (zweitrangig):
schwach - Polyesterwatte
mittel - Basotect
mittel - Schwerschaum
mittel - Klemmfilz
gut - Fibsorb
sehr gut - Noppe
Schlüsse:
Im Gehäuse zur Unterdrückung der Stehwellen im Mittelton arbeiten eigentlich alle Materialien bis auf Polyesterwatte gut.
Die Reihenfolge bei diesen vier Materialien ist praktisch proportional zur “Beweglichkeit/Biegsamkeit/Flexibilität/Komprimierbarkeit“.
Umso mehr davon desto mehr Dämpfung, aber auch desto mehr Verluste im Bass.
Das effektivste Material ist Klemmfilz, schluckt leider aber viel Bass (vielleicht für „tote“ Ecken in Standboxen zu empfehlen). In Kompaktboxen würde ich die anderen drei Materialien vorziehen.
Fibsorb arbeitet von den dreien am breitbandigsten und effektivsten, schluckt leider auch etwas mehr Bass. Schwerschaum und Basotect haben da weniger Einfluss, Schwerschaum kann vor allem zu hohen Frequenzen punkten. Basotect wirkt dort zwar schwächer, beeinflusst den Bass aber noch weniger.
In Kanalnähe sollten unbewegliche und feste Materialien platziert werden. Watte in jeglicher Form hat da nix verloren und schluckt zu viel Bass.
Schwerschaum ist in jeder Hinsicht durchschnittlich und ist deswegen auch nicht zu empfehlen.
Basotect hat den geringsten Einfluss auf den Bass, dämpft aber im Mittel- und Hochton schlecht (vielleicht empfehlenswert für BR-Öffnungen, die nicht nach vorne münden).
Empfehlenswert für BR-Kanäle, die nach vorne münden sind Noppenschaumstoff und Fibsorb, wobei Noppe bei höheren Frequenzen besser ist und weniger Bass schluckt. Fibsorb dämpft dafür breitbandig und effektiver.
Bewertung der einzelnen Materialien:
Polyesterwatte: Kostet zwar wenig, kann aber nix richtig, dämpft nur wenig und schluckt auch noch wertvolle Bassenergie
Klemmfilz: Sehr preiswert und sehr gute Dämpfung, leider sehr breitbandige Wirkung und deswegen auch mit unerwünschter Dämpfung im Bass
Noppenschaumstoff: Wirkt gut im oberen Frequenzbereich, ansonsten kaum, beeinflusst den Bass wenig
Schwerschaum: Dämpft gut und ist wegen der hohen Masse auch zu Dämmung (Verkleben) auf den Wänden geeignet
Basotect: Dämpft nicht ganz so effektiv, dafür aber stark selektiv und schmalbandig, sehr gut um gezielt eingesetzt zu werden. Interessanterweise hat es anscheinend starken Einfluss auf die Schallgeschwindigkeit.
Fibsorb: Ist eine gelungen Mischung aus Klemmfliz und Basotect. Vereint die Stärken beider Materialien.
Mein Fazit für die MS Zwo: Schwerschaum auf die Rückwand. Davor bis zum Chassisrücken Fibsorb und Basotect. Basotect in Kanalnähe, Fibsorb in Bodennähe. Den Bereich um die Kanäle mit Noppenschaumstoff auskleiden.
Gruß, Christoph
Zu Deiner Frage 'warum Basotect?': Ich nehme es (für die Dämpfung von BR-Gehäusen) gerne, da es im Bass wenig, darüber (Stehwellen) aber sehr effektiv dämpft. Was ich von CG und anderen noch mitgenommen habe ist (i) die Plazierung (im Schnelle- oder Druckmaximum,, siehe hier) (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?7118-Die-LB2-LB3-light-mit-WAF-aktiv-Digitaleingang&p=96862&viewfull=1#post96862) und (ii) vor der Basotect-Schicht noch Fibsorb, Polyesterwatte o.ä. zur besseren Kennimpedanzanpassung zu plazieren (Basotect-Fibsorb-Sandwich siehe hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?1333-Der-lange-Jupp-ein-gro%DFes-3-Wege-D%B4Appo&p=17423&viewfull=1#post17423)).
Kommt letztlich darauf an, was Du dämpfen willst (BR-Gehäuse, Mitteltongehäuse, TML...).
Grüße,
Christoph
gesperrter_benutzer_ct
22.08.2021, 09:10
Morgen…
Ich hab auch mal 'ne Mini-Testreihe gemacht (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?6315-D%E4mmmaterial-f%FCr-maximale-virtuelle-Volumenvergr%F6%DFerung&p=302333&viewfull=1#post302333), allerdings ging's mir um die virtuelle Volumenvergrößerung, nicht um die Dämpfung.
Moin,
ich glaube, dass das dieses Thema auch in der "Hifiselbstbau" 'mal ausführlich untersucht wurde.
Sollte ich Euch "Christophs" bezüglich der Dämmmaterial-Untersuchung verwechselt haben, dann sorry ...
Hy zusammen,
vielen Dank für eure Antworten.Solche Infos habe ich gesucht.
Kommt letztlich darauf an, was Du dämpfen willst (BR-Gehäuse, Mitteltongehäuse, TML...).
Ich baue gerade die Little Skunk nochmal für mich etwas verbessert mit einem Omnes Audio BB4 Black auf.
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?21379-quot-Little-Skunk-quot-4-quot-BB-Horn
Ich nenne es Horn,andere wohl TML?
Für anregungen bezüglich der Dämpfung wäre ich dankbar.
Gruß Zippo
einiger Materialien bei verschiedenen Frequenzen direkt gemessen. Und zusammenfassend dargestellt (hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?5818-LB3-oder-gib-alten-Resten-eine-Chance&p=84103&viewfull=1#post84103)).
Moin,
deckt sich ziemlich genau mit meinen Ergebnissen. Nur Fibsorb hatte ich noch nicht zwischen, muss ich mal besorgen.
Zu Deiner Frage 'warum Basotect?': Ich nehme es (für die Dämpfung von BR-Gehäusen) gerne, da es im Bass wenig, darüber (Stehwellen) aber sehr effektiv dämpft.
Deswegen kommt in der Aurum II hauptsächlich Basotect zum Einsatz. Nur für die tiefste Stehwelle verwende ich Mineralwolle, da sie in diesem Frequenzbereich (ca. 230 Hz) deutlich effektiver ist.
Für anregungen bezüglich der Dämpfung wäre ich dankbar.
Mein erster Wurf sähe wahrscheinlich so aus (dann aber mit richtiger Perspektive :o ):
61927
Grün = Filz, Stärke ca. 10-20 mm
Grau = Basotect
Im grünen Bereich sind alle Wände mit Filz belegt.
Der untere Teil ist vollständig mit Basotect ausgefüllt.
Das Dreieck (eigentlich dreiseitiges Prisma) oben/hinten würde ich erst einsetzen wenn eine Stehwelle zwischen Schall- und Rückwand Ärger macht.
Den Kanal würde ich erst mal frei halten.
Zum Schluss wenn die Bedämpfung steht und die Seitenwand aufgeleimt wird, den Hohlraum noch mit Sand füllen (oder besser und einfacher hinterher über eine separate Öffnung).
Auf jeden Fall ist es beim Dämmen sinnvoll bis unabdingbar, die Impedanz zu messen, anhand derer schon ziemlich gut eine Unter-/Überbedämmung gesehen werden kann.
Hmm, ich bin nicht so versiert bei der Interpretation des Impedanzverlaufs.
Kannst du bitte für mich erläutern, woran man erkennt, ob eine Box unter- oder überdämmt ist?
Vielen Dank,
Ulf
Unterbedämpft wäre sie, wenn sich stehende Wellen (kleine Zacken in den 100ern Hz) verglichen mit leerem Gehäuse nicht merklich reduzieren / verschwinden,
überbedämpft ist sie, wenn die "Peaks" im TT-Bereich in rel. zum unbedämpften Gehäuse merklich / sehr viel kleiner werden, bzw. sich das "Tal" zw. den Höckern zuweit vom Gleichstrom-Widerstand Rdc des Treibers entfernt/erhöht.
Sagt nicht alles aus, ist aber ein guter Wegweiser/Anfang.
Edit :
https://www.hifi-selbstbau.de/bauvorschl-mainmenu-36/3-wege-lautsprecher-mainmenu-76/546-trio-absorption
Unterbedämpft wäre sie, wenn sich stehende Wellen (kleine Zacken in den 100ern Hz) verglichen mit leerem Gehäuse nicht merklich reduzieren / verschwinden,
Ahh, ich erinnere mich dumpf, da war was.
überbedämpft ist sie, wenn die "Peaks" im TT-Bereich in rel. zum unbedämpften Gehäuse merklich / sehr viel kleiner werden, bzw. sich das "Tal" zw. den Höckern zuweit vom Gleichstrom-Widerstand Rdc des Treibers entfernt/erhöht.
Sagt nicht alles aus, ist aber ein guter Wegweiser/Anfang.
Edit :
https://www.hifi-selbstbau.de/bauvorschl-mainmenu-36/3-wege-lautsprecher-mainmenu-76/546-trio-absorption
Ok, war mir bisher unbekannt. Oder gründlich vergessen. Dankeschön auch für den Link. Sehr anschaulich.
albondiga
23.08.2021, 12:08
Man darf auch nicht vergessen, dass es entscheidend ist, wo gedämpft wird. Es kann physikalisch die Schallschnelle reduziert werden, Druck jedoch nicht. Bei stehenden Wellen sind an der Wand nunmal Knotenpunkte des Drucks und somit Minima des Schnelle. Wenn man Stehwellen bedämpfen will, bringen dünnne aufgeklebte Dämmstoffe reichlich wenig. Aufrollen und reinklemmen wirkt besser.
Das alles gilt aber nur für Schall im Gehäuseinneren. Wenn man den Schalldurchtritt durch die Gehäusewand oder Resonanzen der Wände vermindern will, geht das mit Alubutyl o.ä. schon sehr effektiv. Auch und gerade weil es an der Wand klebt.
Hallo Jesse,
vielen Dank für deinen Vorschlag.:thumbup:
Mein erster Wurf sähe wahrscheinlich so aus (dann aber mit richtiger Perspektive :o ):
61927
Grün = Filz, Stärke ca. 10-20 mm
Grau = Basotect
Das von dir bearbeitete Bild ist eine Miniplay,das kleine Vorbild für meine "Little Skunk" die größer ist.
7,6l zu 30l Volumen. Ich denke das es aber keinen Unterschied macht?
Im grünen Bereich sind alle Wände mit Filz belegt.
Der untere Teil ist vollständig mit Basotect ausgefüllt.
Reduziert das nicht das Volumen im gegensatz zu Sonofil?
Zum Schluss wenn die Bedämpfung steht und die Seitenwand aufgeleimt wird, den Hohlraum noch mit Sand füllen (oder besser und einfacher hinterher über eine separate Öffnung).
Die Schallwand ist abnehmbar,von daher kann ich die bedämpfung leicht ändern.
Gruß Zippo
Hallo Frank,
Ich denke das es aber keinen Unterschied macht?
Unterschied schon, ich würde aber sagen es passt trotzdem.
Du kannst auch das Basotect erst in geringerer Menge einfüllen und von Füllgrad zu Füllgrad das Ganze messtechnisch begleiten.
Reduziert das nicht das Volumen im gegensatz zu Sonofil?
Nein, im Gegenteil, das Volumen wird nicht unerheblich vergrößert.
4711Catweasle
26.08.2021, 22:28
Moin,
Nein, im Gegenteil, das Volumen wird nicht unerheblich vergrößert.
darum gehe ich einen etwas anderen Weg.:)
Ich nutze fast nur noch Noppenschaum - funktioniert mEn. ab 300-400 Hz sehr gut.....
...und für tieffrequentere Störungen (meist nur eine -> Standbox / Längsresonanz) nutze ich einen IRR nach Ton Feile.
Hat für mich den Vorteil das "virtuelle Volumenvergrößerung" durch die Bedämfung vorab besser einschätzbar ist.
Carruso Isobond fehlt mir noch in der Tabelle:
https://iso-bond.baubedarf-spezialartikel.de
Hier aus einem anderem Forum (#4 ist sehr interessant): https://recording.de/threads/caruso-isobond-wlg-40-vs-35.214320/
Hi,
ich habe noch etwas Viskoschaum (Fachausdruck des Materials ist mir unbekannt) von einem Matratzentopper übrig. Ich wollte dieses Material in meine beiden Subwoofer-Testgehäuse (je 22l Volumen) einbringen, um ungewollte Mitteltonanteile einzufangen und auch vielleicht das etwas knappe Volumen für meine 10“ Treiber zu erhöhen.
Ist Viskoschaum geeignet, um ungewollte Mitteltonanteile zu schlucken, das virtuelle Volumen (oder wie sagt man es?) zu erhöhen und zugleich nicht den Bass unterhalb von 80Hz zu dezimieren?
Gruß
Mario
Kleinhorn
22.12.2021, 17:01
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?5818-LB3-oder-gib-alten-Resten-eine-Chance&p=84417&viewfull=1#post84417
Vielleicht hilft Dir das weiter...ab post 128. Da gab es auch Messungen mit Schaum. Viskoschaum kenne ich als relativ dicht. Sein Verhalten aber gar nicht, wenn es um Schall geht.
Hallo Mario,
wahrscheinlich has Du das schon geklärt, ich frage aber vorsictshalber trotzdem: Ist der Viskoschaum offenporig, d.h. kannst Du da durchpusten? Falls nicht, macht das als Dämpfungsmaterial keinen Sinn...
Falls ja, solltest Du das mit einer Messung klären können - ohne weitere Angaben zum Material ist das sonst m.E. sehr schwer einzuschätzen.
Gruß,
Christoph
Danke für die hilfreichen Antworten.
Das Material ist durchaus offenporig. Allerdings kann ich schlecht beurteilen ohne Vergleich, inwiefern die Durchlässigkeit gegenüber anderen Materialien ist.
Messen ist wohl der einzige sinnvolle weg. Hatte lediglich auf die eine oder andere konkrete Erfahrung mit solchen Viskoschaumprodukten gehofft.
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