MK_Sounds
30.08.2021, 11:28
Hallo zusammen,
mir ist zum Nulltarif eine Pärchen alter Hifi-Lautsprecher Graetz P1-80 zugeflogen.
Link:https://www.hifi-wiki.de/index.php/Graetz_P_1-80
Ich dachte mir, kann man sich ja mal anschauen, für die Werkstatt werden es die Teile schon noch tun. Gerade für die staubige Werkstatt wäre der Bespannrahmen wohl kein Schaden. Die Boxen im totschicken schwarzen Kunstlederbezug sehen optisch auch noch einwandfrei aus.
Die Sicke eines TMTs hatte sich vom Korb gelöst. Das habe ich dann erstmal geklebt. Sonst sehen die Chassis noch aus wie neu. Habe dann das Gehäuse geöffnet, die Schallwand ist praktischerweise abnehmbar. Im Inneren kam mir erstmal die bei CBs übliche Steinwolle entgegen. Habe ich direkt entsorgt, da ich das Zeug nicht rumfliegen haben will, während ich an den Boxen arbeite. Habe die Bedämpfung durch einen Streifen Basotect (war noch vorrätig) längs ins Gehäuse geklemmt ersetzt.
Habe die Teile anschließend vermessen. Ich hatte gehofft, die Lautsprecher sind entweder Schrott, dann wären sie direkt auf den Sperrmüll gewandert oder noch soweit in Ordnung, dass ich diese guten Gewissens ohne Änderungen verwenden kann. Wie das natürlich immer so läuft, bin ich genau dazwischen gelandet.
Hier die Messungen:
Impedanz:
62002
Die Paargleichheit scheint beim Impedanzschrieb noch zu passen. Bedämpfung des Gehäuses scheint auch ausreichend zu sein.
Weichenplan:
62000
Habe die Weiche schnell mit dem Multimeter ausgeklingelt. Die verwendeten Bauteile machen einen recht brauchbaren Eindruck. Bis auf den Kondensator im Tiefpass des TMTs (sieht mir nach Tonfrequenzelko aus) sind alles Folien-Cs. Die Luftspulen sehen etwas wild nach handgewickelt aus. Die Werte der Kapazitäten standen teilweise auf den Bauteilen drauf, auf den Induktivitäten stand nichts.
Fgang gemessen mit Gate (Messung ab ca. 300 Hz gültig):
Box 1, gemessen über die kurze Seite:
61997
Box 1 über lange Seite:
61999
Box 2 über kurze Seite:
61998
- Wie man sieht passiert da was bei ca. 1300 Hz in allen Messungen. Nachdem sich das unter Winkel nicht ändert, muss das vom Chassis oder vom Filter kommen?!
- Die Unterschiede zwischen kurzer und langer Seite hätte ich so erwartet. Der Bespannrahmen (eher eine zusätzliche Frontplatte mit Stoff bezogen) tut dort vermutlich sein übriges.
- Bei ca. 7 kHz gibt es bei beiden Boxen eine deutliche Aufweitung im Abstrahlverhalten. Da frage ich mich, woher kommt das?
Von der Beschaltung, der Anordnung, den begrenzten Mess-/Entwicklungsmöglichkeiten in den 70er Jahren :confused:
- Beim Vergleich Box 1 und Box 2 fällt der Bereich um 1800 Hz auf. Bei der einen Box eine Senke, bei der anderen eine Erhöhung.
Klar könnte ich die Weiche jetzt zerlegen, die Chassis einzeln mit und ohne Beschaltung messen. Das ist mir aber den Aufwand für die alten Kisten nicht wert. Da würde ich wenn dann gleich was selbst entwickeln.
Hat jemand ein paar Tipps oder Erfahrungswerte, wo dort evtl. vorliegende Defekte/Fehler liegen könnten und ob man die mit einfachen Mitteln sinnvoll ausmerzen kann. Oder waren die Entwicklungsmöglichkeiten in den 70er einfach noch so begrenzt, dass ein solches Verhalten nicht ungewöhnlich ist?
mir ist zum Nulltarif eine Pärchen alter Hifi-Lautsprecher Graetz P1-80 zugeflogen.
Link:https://www.hifi-wiki.de/index.php/Graetz_P_1-80
Ich dachte mir, kann man sich ja mal anschauen, für die Werkstatt werden es die Teile schon noch tun. Gerade für die staubige Werkstatt wäre der Bespannrahmen wohl kein Schaden. Die Boxen im totschicken schwarzen Kunstlederbezug sehen optisch auch noch einwandfrei aus.
Die Sicke eines TMTs hatte sich vom Korb gelöst. Das habe ich dann erstmal geklebt. Sonst sehen die Chassis noch aus wie neu. Habe dann das Gehäuse geöffnet, die Schallwand ist praktischerweise abnehmbar. Im Inneren kam mir erstmal die bei CBs übliche Steinwolle entgegen. Habe ich direkt entsorgt, da ich das Zeug nicht rumfliegen haben will, während ich an den Boxen arbeite. Habe die Bedämpfung durch einen Streifen Basotect (war noch vorrätig) längs ins Gehäuse geklemmt ersetzt.
Habe die Teile anschließend vermessen. Ich hatte gehofft, die Lautsprecher sind entweder Schrott, dann wären sie direkt auf den Sperrmüll gewandert oder noch soweit in Ordnung, dass ich diese guten Gewissens ohne Änderungen verwenden kann. Wie das natürlich immer so läuft, bin ich genau dazwischen gelandet.
Hier die Messungen:
Impedanz:
62002
Die Paargleichheit scheint beim Impedanzschrieb noch zu passen. Bedämpfung des Gehäuses scheint auch ausreichend zu sein.
Weichenplan:
62000
Habe die Weiche schnell mit dem Multimeter ausgeklingelt. Die verwendeten Bauteile machen einen recht brauchbaren Eindruck. Bis auf den Kondensator im Tiefpass des TMTs (sieht mir nach Tonfrequenzelko aus) sind alles Folien-Cs. Die Luftspulen sehen etwas wild nach handgewickelt aus. Die Werte der Kapazitäten standen teilweise auf den Bauteilen drauf, auf den Induktivitäten stand nichts.
Fgang gemessen mit Gate (Messung ab ca. 300 Hz gültig):
Box 1, gemessen über die kurze Seite:
61997
Box 1 über lange Seite:
61999
Box 2 über kurze Seite:
61998
- Wie man sieht passiert da was bei ca. 1300 Hz in allen Messungen. Nachdem sich das unter Winkel nicht ändert, muss das vom Chassis oder vom Filter kommen?!
- Die Unterschiede zwischen kurzer und langer Seite hätte ich so erwartet. Der Bespannrahmen (eher eine zusätzliche Frontplatte mit Stoff bezogen) tut dort vermutlich sein übriges.
- Bei ca. 7 kHz gibt es bei beiden Boxen eine deutliche Aufweitung im Abstrahlverhalten. Da frage ich mich, woher kommt das?
Von der Beschaltung, der Anordnung, den begrenzten Mess-/Entwicklungsmöglichkeiten in den 70er Jahren :confused:
- Beim Vergleich Box 1 und Box 2 fällt der Bereich um 1800 Hz auf. Bei der einen Box eine Senke, bei der anderen eine Erhöhung.
Klar könnte ich die Weiche jetzt zerlegen, die Chassis einzeln mit und ohne Beschaltung messen. Das ist mir aber den Aufwand für die alten Kisten nicht wert. Da würde ich wenn dann gleich was selbst entwickeln.
Hat jemand ein paar Tipps oder Erfahrungswerte, wo dort evtl. vorliegende Defekte/Fehler liegen könnten und ob man die mit einfachen Mitteln sinnvoll ausmerzen kann. Oder waren die Entwicklungsmöglichkeiten in den 70er einfach noch so begrenzt, dass ein solches Verhalten nicht ungewöhnlich ist?