Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ikea-Hack: Kugellautsprecher mit Problemzone
Saturday
22.11.2021, 19:14
Hallo,
ich benötige Hilfe, Tipps und am besten eine charmante Lösung für ein "schmutziges" Problem. ;)
Aber erst einmal zum Hintergrund: Meine Frau will keine „Kisten“ in der Bude haben – und ich mache natürlich, was meine Frau sagt! (oder war das anderseherum?)
Auf Formenbau, gießen, laminieren und all den anderen Spielwiesen habe ich keine Lust. So lag der Gedanke: 2 x halbe Kugel = Kugel relativ nahe und halbe Kugeln gibt es bei Ikea für kleines Geld (Blanda, 28 cm, in Edelstahl für 8 €).
Deren lächerliche Wandung von < 1 mm wird innenseitig durch kaltselbstklebende Elastomerbitumenbahnen aufgepimpt (Ikosaederstumpf) und zur Fügung der beiden Halbschalen zu einer "Kugel" wird ein mit entsprechenden Falzen ausgeführter Holzring gefertigt und beide Halbschalen mit diesem verklebt.
Um die Konstruktion etwas zu veranschaulichen, ein Bild (wie es mal werden soll):
62913
und ein Schnitt:
62914Bestückt wird die Kugel mit je einem Transfair Audio PAR 20 (Bass – ca. 400 Hz) und einem Vifa 9 BN 119/8 (Mittel- u. Hochton ab ca. 400 Hz), getrennt über DSP-Weiche. Der Schlitz zwischen Bass und MH-Töner ist in mehrfacher Hinsicht zentral für das Konzept. Denn
Soll hier die Bassabstrahlung erfolgen und
Wird der MH-Töner als Cardioid-Strahler ausgelegt und strahlt z.T. in den Schlitz ab
Während der MH-Töner als Cardioid nach einigen Versuchsaufbauten ganz gut funktioniert, habe ich Verzerrungsprobleme mit der Bassabstrahlung durch den Schlitz.
Zu meinem "schmutzigen" (K3-)Problem, bei dessen Lösung mir eure Hilfe hoch willkommen ist, im nächsten Posting
Burkhard
Saturday
22.11.2021, 19:21
Der Versuchsaufbau:
Geschlossenes, vollständig mit Polyestervlies gefülltes Gehäuse aus OSB mit den Außenmaße: 25 x 25 x 25 cm (B x H x T) und einer Wandung von 1,5 cm. Der Korbrand von 7 mm liegt auf der Frontplatte auf (nicht eingefräst).
Zunächst eine Messung (2,83 V Ausgangsspannung, Mikrofon-Abstand 50 cm, Fenster 20 ms) der Verzerrungen ohne Schlitz (keine Platte vor den Bass montiert) quasi als Referenzwert:
62915
Nicht berauschend, aber ganz okay, zumal bei 400 Hz steilflankig getrennt wird.
Ab jetzt kommen einige Versuche, bzw. die jeweiligen Messergebnisse zu den Versuchen. Hierbei geht es mir immer nur um die Verzerrungen, nicht um Frequenzgang, Phase, etc. Das meiste kann man mit DSP gerade ziehen, aber Abstrahlverhalten und Verzerrungen definitiv nicht.
Burkhard
Saturday
22.11.2021, 19:27
Der Bass ist vollständig mit einer 15 mm-OSB-Platte abgedeckt. Der Abstand zwischen Korbrand und Platte beträgt 15 mm, die Schlitzbreite 22 mm. Der Schlitz ist umlaufend offen, d.h. es wird in alle Richtungen abgestrahlt.
62916
Womit wir bei dem "schmutzigen" Problem wären. Fast 7% K3 geht gar nicht, zu mal nur 2,83 Volt an den LS-Klemmen anliegen. Auffällig ist der Anstieg von K3 bei 238 Hz und K2 bei 368 Hz. Mag sein, dass zwischen beiden ein Zusammenhang besteht.
Und es geht weiter ...
Burkhard
Hallo,
ich benötige Hilfe, Tipps und am besten eine charmante Lösung für ein "schmutziges" Problem. ;)
Aber erst einmal zum Hintergrund: Meine Frau will keine „Kisten“ in der Bude haben – und ich mache natürlich, was meine Frau sagt! (oder war das anderseherum?)..
Kenne ich :D
....
62914Bestückt wird die Kugel mit je einem Transfair Audio PAR 20 (Bass – ca. 400 Hz) und einem Vifa 9 BN 119/8 (Mittel- u. Hochton ab ca. 400 Hz), getrennt über DSP-Weiche. Der Schlitz zwischen Bass und MH-Töner ist in mehrfacher Hinsicht zentral für das Konzept. Denn
Soll hier die Bassabstrahlung erfolgen und
Wird der MH-Töner als Cardioid-Strahler ausgelegt und strahlt z.T. in den Schlitz ab
Während der MH-Töner als Cardioid nach einigen Versuchsaufbauten ganz gut funktioniert, habe ich Verzerrungsprobleme mit der Bassabstrahlung durch den Schlitz.
Zu meinem "schmutzigen" (K3-)Problem, bei dessen Lösung mir eure Hilfe hoch willkommen ist, im nächsten Posting
Burkhard
hmmmm....bis zu einem gewissen Pegel könnte das sogar klappen mit dem Schlitz.... Versuch macht kluch,...
Saturday
22.11.2021, 19:32
Als nächstes wurden zwei gegenüberliegende Schlitze mit 2 cm starken Basotec-Streifen abgedeckt:
62917
Die Verzerrungen (K3) gehen zwar leicht runter und der Wirkungsgradabfall macht sich erst in höheren Regionen bemerkbar, aber brauchbar erscheint mir das nicht.
Burkhard
Saturday
22.11.2021, 19:39
Die Basotec-Streifen sind wieder abgenommen, drei Scheiben Gipskarton mit D = 128, 94 und 60 ausgeschnitten und mittig von innen auf eine 6,5 mm starke HDF -Platte geschraubt um das Volumen zwischen Membran und Schlitz (akustischer Tiefpass) zu reduzieren. Der Abstand zwischen Korbrand und Platte beträgt weiterhin 15 mm, die Breite des allseits geöffneten Schlitzes sind weiterhin 22 mm:
62918
Eine Verschiebung der K3-Verzerrungen hin zu höheren Frequenzen ist sichtbar – zu gleich aber auch ein absoluter Anstieg und selbst bei 238 Hz sind immer noch 2,52 % zu beobachten.
Zum Vergleich: nach Demontage der Gipskarton-Scheiben (und Beibehaltung der 6,5 mm HDF-Platte anstelle der 15 mm OSB-Platte):
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Auffällig ist hier, dass ein mit einer 6,5 mm HDF-Platte erzeugter Schlitz stärkere K3-Verzerrungen erzeugt, als einer mit einer 15 mm OSB-Platte. Ein Versuch, bei dem auf die HDF-Platte zusätzlich eine 12,5 mm Gipskartonplatte elastisch aufgeklebt wurde, führte indes zu keinen signifikanten Verbesserungen.
Burkhard
Saturday
22.11.2021, 19:41
hmmmm....bis zu einem gewissen Pegel könnte das sogar klappen mit dem Schlitz.... Versuch macht kluch,...
Es kommen noch weitere Versuche.;)
Ich wollte wegen der Übersichtlichkeit nicht alles in ein Posting reinhauen. Ich hoffe, dass ist so in Ordnung.
VG Burkhard
Saturday
22.11.2021, 19:45
Alle vier Seiten des Schlitzes mit einem 2 cm starken Basotec-Streifen abgedeckt:
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Das sieht schon besser aus, nur ist ein Basotec-Ring innerhalb des Schlitzes keine Option, da ich dann meinen Cardioid-MH-Töner vergessen kann. Und der sollte schon sein, da die LS später vor einer Fensterfront aufgestellt werden sollen. Ein aktives Cardioid-System (weiterer MH-Töner auf der Rückseite montiert und über DSP angesteuert) scheidet aufgrund der Wegstreckendifferenz aus. Meine passive Implementierung „schafft“ zwischen 400 Hz und 1200 Hz ein nahezu konstanten DI von 5 – 5,2. Bei einem halben Umfang der Kugel von ca. 44 cm ist das aktiv wahrscheinlich nicht zu realisieren.
Burkhard
Saturday
22.11.2021, 19:52
Vergrößerung der Slots auf 3,3 cm zwischen Korbrand und Platte, bzw. 4 cm Schlitzaustrittsöffnung, obwohl auch das keine wirklich gute Option ist, da mir dann – trotz Linkwitz-Transformation - zu viel Volumen für den Bass verloren geht; 10 Liter sind eh schon ziemlich knapp:
62921
Auch kein Fortschritt!
Woran liegt es? Oder handelt man sich grundsätzlich erhöhte K3-Verzerrungen bei Verwendung von Schlitzstrahlern, aufgrund der Kompressionseffekte einerseits und der fehlenden, bzw. abrupten Ankoppelung an die Umgebung andererseits (Fehlen einer Strahlungsimpedanzanpassung mit z.B. einem Horn) ein?
Für Tipps, Ideen und vor allem Lösungsansätze oder gar !!!Lösungen!!! bin ich offen wie eine Drehtür!
VG Burkhard
P.S.: Die Pegelanforderungen sind nicht sehr hoch (ca. 100 db). Ansonsten käme der Vifa BB nicht in Frage, da dieser - was den möglichen Pegel angeht - eindeutig der limitierende Faktor ist und dass nicht nur bei 400 Hz, sondern auch höher. Nicht das ich hier missverstanden werde: ich schätze den Vifa ausserordentlich. Welcher BB schafft bis 15 kHz fast +-30° bei -3 db?
Slaughthammer
22.11.2021, 21:54
Hallo Burkhard,
an sich finde ich das eine interessante Idee die es durchaus Wert ist, auf Machbarkeit geprüft zu werden. Leider hat ein solcher Aufbau wie du ihn Planst viele Unwägbarkeiten, daher ist dein Ansatz dem ganzen mit Prototypen beizukommen schon genau richtig.:thumbup:
Wenn ich ich richtig verstehe soll ja der rückwärtige Schall des Mittelhochtöners durch den selben Schlitz abgestrahlt werden wie der Tiefton. Folglich befindet sich direkt vor dem Tieftöner dein Breiti, bzw der Kardiodid den du daraus konstruiert hast. Ich weiß jetzt nicht wie das von hinten aussieht, aber ich würde zumindest mal überprüfen wie gut du mit deiner runden Scheibe das Verhalten dieser Konstruktion überhaupt widerspiegelst. Was hilft es dir, wenn das mit der Scheibe funktioniert aber nicht mit dem eigentlichen Bauteil?
Sich nur das relative Klirrspektrum anzugucken ist natürlich auch nur eine sehr verkürzte Sicht der Dinge. Wenn ich mir das Klirrverläufe aus deinem ersten Versuch mit dem Brett vorm Bass angucke würde ich erstmal auf eine Hohlkammerresonanz bei 720 Hz tippen. Das müsste man dann auch im Frequenzgang und Ausschwingen so sehen. Die Reso wird dann wohl von den Klirrkomponenten aus dem nicht sonderlich klirrarmen Antrieb halt voll bei f/2 und f/3 angeregt, das bekommt man dann auch elektrisch nicht mehr weg. Mit anderen Worten: Ich glaube dass du kein Klirrproblem sondern ein Ausschwingproblem hast. Mein Ansatz zur Lösung wäre da den Hohlraum mit Basotect aufzufüllen und zu hoffen, dass es im Nutzband nicht zu viel Pegel kostet. Hohlraum verkleinern kann auch funktionieren, hast du ja schon probiert, war vom Ergebnis jetzt nicht soooo der burner. Manchmal braucht man auch beides in Kombination, höherfrequente Resonanzen sind einfacher zu bedämpfen
und wie gesagt, ich würde den Testaufbau so realistisch wie möglich gestalten... Im Zweifelsfall gleich richtig aufbauen. Der Kardiodid muss ja am Ende auch mit dem Tieftöner im Rücken laufen, das sollte man auch noch gegenprüfen.
Gruß, Onno
Und wenn es tatsächlich eine solche Resonanz ist, könntest Du dem mit einem Helmholtzresonator beikommen, den Du in die Scheibe mit dem Breitbänder zum Schlitz hin einbaust.
Saturday
22.11.2021, 22:35
Hallo Onno,
Sich nur das relative Klirrspektrum anzugucken ist natürlich auch nur eine sehr verkürzte Sicht der Dinge. Wenn ich mir das Klirrverläufe aus deinem ersten Versuch mit dem Brett vorm Bass angucke würde ich erstmal auf eine Hohlkammerresonanz bei 720 Hz tippen. Das müsste man dann auch im Frequenzgang und Ausschwingen so sehen.
Danke für den Tipp. Ich war so frustriert/fokussiert auf K3, dass ich den Frequenzgang einfach links liegen gelassen habe. Du hast recht, um 700 Hz findet sich eine starke Überhöhung, die auf eine Resonanz hindeutet.
62927
Die Innenmaße des Testgehäuses sind 22 x 22 x 22 cm (Würfel sollte man normalerweise vermeiden), 720 Hz ist ungefähr 1/2 Wellenlänge der Abmessungen (wenn man die Reduktion der Schallgeschwindigkeit durch das Dämmmaterial berücksichtigt). Nur warum sind die Auswirkungen bei der 1. Messung (Referenz) nicht so gravierend? Oder meinst Du eine Resonanz innerhalb des Bereichs zwischen Membran und Schlitz(-Ausgang)?
Wie komme ich an eine aussagefähige Impulsmessung mit REW?
Wenn ich ich richtig verstehe soll ja der rückwärtige Schall des Mittelhochtöners durch den selben Schlitz abgestrahlt werden wie der Tiefton. Folglich befindet sich direkt vor dem Tieftöner dein Breiti, bzw der Kardiodid den du daraus konstruiert hast. Ich weiß jetzt nicht wie das von hinten aussieht, aber ich würde zumindest mal überprüfen wie gut du mit deiner runden Scheibe das Verhalten dieser Konstruktion überhaupt widerspiegelst. Was hilft es dir, wenn das mit der Scheibe funktioniert aber nicht mit dem eigentlichen Bauteil?
Das ist natürlich grundsätzlich ein Problem, wenn man quick&dirty etwas zusammendängelt und auf das "fertige" Produkt schließen möchte. Du liegst richtig mit deiner Annahme, dass der Kardioid nach hinten in den gleichen Raum abstrahlt wie der Bass. Das allerdings die (Schall-)Druckschwankungen des Basses auf den BB oder dessen rückseitige Schallanteile Einfluß nehmen, befürchte ich nicht, allenfals im Übernahmebereich. Als frequenzabhängiger Widerstand sind die Kardioid-Öffnungen mit 3 mm Filz beklebt, die später auf ein Lochgitter verklebt werden (kleben hilft beim Kampf gegen Klirr ganz gut, stopfen oder lose vorlegen eher nicht). Hier muss natürlich noch später genauer geschaut und ggf. nachjustiert werden. Auch das Abstrahlverhalten ist oberhalb von 1500 Hz bauformbedingt nicht so doll, wie ich mir das wünsche. Aber da hoffe ich auf die Kugelform und damit auf die Vermeidung von Diffraktionen, die im Moment mir zwischen 2 - 3 kHz das gesamte Sonogramm verhageln.
das bekommt man dann auch elektrisch nicht mehr weg. Mit anderen Worten: Ich glaube dass du kein Klirrproblem sondern ein Ausschwingproblem hast. Mein Ansatz zur Lösung wäre da den Hohlraum mit Basotect aufzufüllen und zu hoffen, dass es im Nutzband nicht zu viel Pegel kostet.
Stimmt, Verzerrungen sind elektrisch nicht einzufangen. Verstehe ich deinen Hinweis richtig, das was ich mit den Gipskartonscheiben gemacht habe, ich vielleicht mit Basotect auszuprobieren sollte? Das könnte ein Lösungsansatz sein. Die Schlitze des Kardioids liegen relativ weit außen. Zwischen ihnen könnte man einen schönen Basotect-Kegel schnitzen. Die positive Wirkung war ja in den Messungen beobachtbar.
Im Zweifelsfall gleich richtig aufbauen. Der Kardiodid muss ja am Ende auch mit dem Tieftöner im Rücken laufen, das sollte man auch noch gegenprüfen.
Würde ich machen, wenn diese Schüsseln nicht so labberig wären. Sobald der "Boden" weggeschnitten ist, musst du mit Stützscheiben arbeiten, ansonsten sind die Dinger nicht ohne Gefahr für Leib und Leben mit dem Winkelschleifer trotz Vorrichtung zu bearbeiten. Deshalb habe ich zunächst mit den rumliegenden OSB- und HDF-Platten Versuchsaufbauten (von Prototypen will ich gar nicht sprechen) angefertigt. Ich wollte zunächst prüfen, wie weit die Idee überhaupt tragen kann, oder ob das alles auf Unsinn hinausläuft.
VG
Burkhard
Saturday
22.11.2021, 22:40
Und wenn es tatsächlich eine solche Resonanz ist, könntest Du dem mit einem Helmholtzresonator beikommen, den Du in die Scheibe mit dem Breitbänder zum Schlitz hin einbaust.
Hallo rkv,
das wird aber mächtig eng. Musste schon eine Vertiefung für den Magneten des BB einplanen; selbst die Anschlußfahnen musste ich hochdrücken, damit die Kabelschuhe reinpassten. Müsste mal ausrechnen, wie viel Platz ein Helmholtzresonator benötigt (inkl. Rohr & Hohlraum). Platz ist in der Kugel echt nicht viel. Brutto ca. 14,5 Liter, netto bleiben für den Bass ca. 10 Liter und für den BB ca. 0,7 Liter.
VG
Burkhard
Slaughthammer
22.11.2021, 23:12
Danke für den Tipp. Ich war so frustriert/fokussiert auf K3, dass ich den Frequenzgang einfach links liegen gelassen habe. Du hast recht, um 700 Hz findet sich eine starke Überhöhung, die auf eine Resonanz hindeutet.
62927
:prost:
Die Innenmaße des Testgehäuses sind 22 x 22 x 22 cm (Würfel sollte man normalerweise vermeiden), 720 Hz ist ungefähr 1/2 Wellenlänge der Abmessungen (wenn man die Reduktion der Schallgeschwindigkeit durch das Dämmmaterial berücksichtigt). Nur warum sind die Auswirkungen bei der 1. Messung (Referenz) nicht so gravierend?
Arbeitsthese:
Wenn du ein einen Würfel mit 22 cm Kantenlänge (ich nehme an Außenmaß?) eine Einbauöffnung für einen 8"er schneidest ist das ein ziemlich offenes Konstrukt. Die Membran ist bei den recht tiefen Frequenzen noch relativ durchlässig. Wen du nun einen schallharten Reflektor davor packst, nähert sich das wieder besser an einen geschlossenen Würfel an, die Hohlkammerreso wird also wieder stärker. Ich vermute aber mal, dass dieser Effekt mit dem Kardioid davor weniger stark ausgeprägt sein wird. Allerdings wird die Hohlraumreso der Kugel auch nicht schlecht werden, immerhin ist die Kugel einer der wenigen Form (zusammen mit den anderen platonischen und archimedischen Körpern) die in der Hinsicht noch schlechter ist als ein Würfel. Vorteil ist wie Raphael schon sagt, dass die Schweinereien genau auf einer Frequenz liegen, und man die ggf. gezielt mit einem Resonator bekämpfen könnte. Muss ja kein Helmholtz sein, ein Rohr, möglicherweise in den Ständer integriert, würde es evtl. auch tun... Im Zweifelsfall einfach mehr und Effektiveres Dämmaterial einsetzen,m wird ja eh elektrisch entzerrt, und viel Pegel soll ja auch nicht rauskommen.
Wie komme ich an eine aussagefähige Impulsmessung mit REW?
Ganz normal messen? Die Impulsansicht ist im Default aber eher zur Raumanalyse als zur Lautsprecherbetrachtung skaliert. Wenn man sich den Impuls +- 10 ms anzeigen lässt hat man da ein Vergleichbares Resultat zu anderen Messsystemen.
... wenn man quick&dirty etwas zusammendängelt und auf das "fertige" Produkt schließen möchte. Du liegst richtig mit deiner Annahme, dass der Kardioid nach hinten in den gleichen Raum abstrahlt wie der Bass. Das allerdings die (Schall-)Druckschwankungen des Basses auf den BB oder dessen rückseitige Schallanteile Einfluß nehmen, befürchte ich nicht, allenfals im Übernahmebereich.
Ich meinte eher, dass eine Lautsprechermembran sich doch deutlich anders verhält als z.B. ein Holzbrett. Sowohl hinsichtlich des Meterialeinflusses auf Reflexion/Transmission als auch den Einfluss der Geometrie auf ersteres.
Was ich eigentlich meinte: Wenn du den MHT-Teil schon "fertig" hast, warum klascht du nicht einfach den vor den Tieftöner anstatt der Holzplatte? Der Erkenntnisgewinn ist meiner Meinung nach aus so einem Aufbau deutlich größer... Aber ich habe deine Aufbauten auch nicht gesehen, von daher reine Spekulation.
Verstehe ich deinen Hinweis, das was ich mit den Gipskartonscheiben gemacht habe, mit Basotect auszuprobieren? Das könnte ein Lösungsansatz sein.
Genau das meine ich.
Die Schlitze des Kardioids liegen relativ weit außen. Zwischen ihnen könnte man einen schönen Basotect-Kegel schnitzen. Die positive Wirkung war ja in den Messungen beobachtbar.
ich denke das läuft eher darauf hinaus den Magnet des Breitis in Basotect einzupacken, was dann natürlich auch wieder Auswirkungen auf den Kardioid haben könnte.
... wenn diese Schüsseln nicht so labberig wären. Sobald der "Boden" weggeschnitten ist, musst du mit Stützscheiben arbeiten, ansonsten sind die Dinger nicht ohne Gefahr für Leib und Leben mit dem Winkelschleifer trotz Vorrichtung zu bearbeiten. Deshalb habe ich zunächst mit den rumliegenden OSB- und HDF-Platten Versuchsaufbauten (von Prototypen will ich gar nicht sprechen) angefertigt, um zu prüfen, wie weit die Idee überhaupt tragen kann, oder ob das alles auf Unsinn hinausläuft.
jaja, immer diese grausame Praxis...:built::built::prost::prost: Wünsche schonmal im Vorraus viel Spaß beim Basteln!
Gruß, Onno
Hmm, ich würde vor weiteren Experimenten erstmal per DSP den 700Hz Peak "plätten", dann den 400Hz TP setzen, und danach nochmal messen...
Ikea-Hacks liebe ich:
62929
Ikea-Kerzenständer mit Scanspeak. Ist seit vielen Jahren Rear-Speaker im Wohnzimmer. Auch mit 'widerwiller' Akzeptanz, warum überhaupt noch mehr LS ....
Viel Erfolg,
Knut
Saturday
23.11.2021, 00:12
Hallo Onno,
deine Arbeitsthese klingt soweit schlüssig (Es sind die Innenmaße, aber 3 cm machen da sicher keinen großen Unterschied).
Ich meinte eher, dass eine Lautsprechermembran sich doch deutlich anders verhält als z.B. ein Holzbrett. Sowohl hinsichtlich des Meterialeinflusses auf Reflexion/Transmission als auch den Einfluss der Geometrie auf ersteres.
Ich weiß nicht, ob wird die gleiche Vorstellung von der "Rückseite" des Kardioids (also die Seite, die zur Membran des Basses zeigt) haben, deshalb hier eine Zeichnung:
62931
Die vier ringförmigen Schlitze sind die einzigen Öffnungen, der Rest ist - hoffentlich - akustisch dicht gegenüber dem Bass. Insofern ist der Unterschied zwischen einem Brett und dem "Ufo" davor wahrscheinlich nicht allzu groß. Insofern passt zwischen den Schlitze hin zum Zentrum durchaus noch etwas Basotect. Nur der Raum zwischen den Schlitzen und dem Außenrand muss frei bleiben.
Allerdings wird die Hohlraumreso der Kugel auch nicht schlecht werden, immerhin ist die Kugel einer der wenigen Form (zusammen mit den anderen platonischen und archimedischen Körpern) die in der Hinsicht noch schlechter ist als ein Würfel. Vorteil ist wie Raphael schon sagt, dass die Schweinereien genau auf einer Frequenz liegen, und man die ggf. gezielt mit einem Resonator bekämpfen könnte. Muss ja kein Helmholtz sein, ein Rohr, möglicherweise in den Ständer integriert, würde es evtl. auch tun... Im Zweifelsfall einfach mehr und Effektiveres Dämmaterial einsetzen,m wird ja eh elektrisch entzerrt, und viel Pegel soll ja auch nicht rauskommen.
Das war auch mein Gedanke - und einen Tod muss man schließlich sterben! Aber vielleicht kann man neben den rein akustischen Maßnahmen auch noch einen Kerbfilter auf den zu erwartende, sehr schmalbandige Frequenzbereich legen. Schließlich wird der Bass bei ca. 400 Hz mit 24 db aus dem Rennen genommen und wenn dann auf der abfallenden Flanke noch ein solches Kerbfilter gesetzt wird, ... mal sehen.
Der Tipp mit dem im Ständer versteckten Resonator nenne ich mal charmant, da die Kugel nämlich auf ein Rohr gesetzt werden soll.
Was ich eigentlich meinte: Wenn du den MHT-Teil schon "fertig" hast, warum klascht du nicht einfach den vor den Tieftöner anstatt der Holzplatte? Der Erkenntnisgewinn ist meiner Meinung nach aus so einem Aufbau deutlich größer... Aber ich habe deine Aufbauten auch nicht gesehen, von daher reine Spekulation.
Nix fertig!:( Eine flache Kiste mit dem späteren Volumen, den Außenabmessungen und den Schlitzen zur rückwärtigen Schallabstrahlung des "Ufos": das war's. Ich habe die Schachtel als Modell gebaut um mit verschiedenen Dämpfungsmaterialien und Positionen der Schlitze zu experimentieren. Hatte vor einiger Zeit etwas mit 6,5" experimentiert, was vom Kardioid-Ergebnis nicht so ansprechend war. Deshalb erst einmal wieder alles quick&dirty, also keine sphärische Wölbung, kein Anschluß des größeren 2. Teils der Kugel etc.
VG
Burkhard
Saturday
23.11.2021, 00:21
Ikea-Hacks liebe ich:
62929
Ikea-Kerzenständer mit Scanspeak. Ist seit vielen Jahren Rear-Speaker im Wohnzimmer. Auch mit 'widerwiller' Akzeptanz, warum überhaupt noch mehr LS ....
Tja Knut, mehr brauchst doch nicht!:rolleyes: Da hat deine Frau schon ganz recht.
Aber Spass beiseite. Die Ide zum "Ikea-Hack" ist eher zufällig entstanden. Ich hatte (und habe) keine Lust Stunden über Stunden in irgendwelche Gehäuse zu versenken. Und "Kiste" gibt's nicht, ist von der Regierung untersagt. Vermittlungsvorschlag waren diese schlanken Säulen von B&O. Aber mal ehrlich: Lautsprecher in der Bude dulden, die man nicht selbst zusammengedängelt hat - das wäre mir dann doch gegen Ehre, Selbstwertgefühl und Geldbeutel gegangen (die Reihenfolge ist variabel).
VG
Burkhard
Saturday
23.11.2021, 00:25
Hallo Bizarre,
Hmm, ich würde vor weiteren Experimenten erstmal per DSP den 700Hz Peak "plätten", dann den 400Hz TP setzen, und danach nochmal messen...
DSP leigt in Berlin, aktuell ca 400 km entfernt. Aber du bringst mich da auf eine Idee. Ich könnte ja auch ganz einfach das Test-Signal nur von 50 - 500 Hz laufen lassen. Dann müsste man doch sehen, ob die Überhöhung bei 700 Hz die Ursache ist. Frei nach dem Motto: Wo nix ist, kann auch nichts angeregt werden.
VG
Burkhard
Tja Knut, mehr brauchst doch nicht!:rolleyes: Da hat deine Frau schon ganz recht.
Aber mal ehrlich: Lautsprecher in der Bude dulden, die man nicht selbst zusammengedängelt hat - das wäre mir dann doch gegen Ehre, Selbstwertgefühl ......
:prost:
PS: ich frag' mich immer, warum die Leute so viele Smilies posten: mit einem ist die Mindestzahl Zeichen nicht erreicht
Hi Burghard, jo, mach mal.... Apropos DSP : der ist ja nur ein paar Mausclicks entfernt : EqualizerAPO ;)
LG, Manfred
4711Catweasle
23.11.2021, 10:44
Moin Burkhard,
Ich war so frustriert/fokussiert auf K3, dass ich den Frequenzgang einfach links liegen gelassen habe. Du hast recht, um 700 Hz findet sich eine starke Überhöhung, die auf eine Resonanz hindeutet.
das war gestern Abend mein erster spontaner Gedanke - "Warum schaut er sich nicht auch den Amplitudengang an?".:)
Imho bilden sich alle Resonanzen immer auch im Impedanzgang ab.
Du könntest Dir parallel über fein aufgelöste Imp. Messungen anschauen wo im System die Resos stecken.....
...ist, falls Du mit Resonatoren arbeitest, dafür auch sehr nützlich.:prost:
Den PAR 20 habe ich in einer Testbox so gemessen:
62942
Impedanzgang freeair (Sickenresonanz):
62943
Sollte man nicht erstmal auch schauen ob das Problem abhängig ist vom Pegel? Wie war das nochmal ....bei hoher Kompression ist das Verhalten von Luft nicht linear .... dann steigt der Klirrfaktor? Die Breite des Luftspaltes ändern? Vielleicht reagiert die Membran auf die starke Kompression mit Verformung?
Jedenfalls nicht als erstes mit Dämfung hantieren. Das macht zwar fast jedes Problem kleiner, aber das Problem wirklich verstehen tut man so nicht?
Saturday
24.11.2021, 09:12
Moin Manfred,
meine Idee: "Ich könnte ja auch ganz einfach das Test-Signal nur von 50 - 500 Hz laufen lassen. Dann müsste man doch sehen, ob die Überhöhung bei 700 Hz die Ursache ist. Frei nach dem Motto: Wo nix ist, kann auch nichts angeregt werden." Ist natürlich zu kurz gegriffen, denn die K3-Darstellung würde dann bei 500/3 enden. Was ich mir dabei gedacht habe? Wahrscheinlich habe ich gar nicht nachgedacht (war wahrscheinlich schon zu spät). Also vergessen wir das!
Apropos DSP : der ist ja nur ein paar Mausclicks entfernt : EqualizerAPO ;)
Ist bereits heruntergeladen. Muss mich jetzt ein wenig damit beschäftigen. Danke für den Tipp!
VG
Burkhard
Saturday
24.11.2021, 09:36
Moin Karsten,
Sollte man nicht erstmal auch schauen ob das Problem abhängig ist vom Pegel? Wie war das nochmal ....bei hoher Kompression ist das Verhalten von Luft nicht linear .... dann steigt der Klirrfaktor?
Habe eine Messung mit 2,83 Volt und mit 10 Volt Ausgangsspannung gemacht (mache fast immer Referenz-Messungen), FG bis auf den Pegelunterschied praktisch identisch, K3 proportionaler Anstieg. Ich weiß auch nicht, ob in dem Frequenzbereich, über den wir reden, noch große Kompressionsraten entstehen, da die Membranauslenkung in diesem Frequenzbereich doch sehr übersichtlich sind.
Die Breite des Luftspaltes ändern? Vielleicht reagiert die Membran auf die starke Kompression mit Verformung?
Ich nehme an, Du meinst hier die Austrittsfläche des Slots und das Volumen zwischen Bass und vorgesetzter Platte. Habe ich in der letzten Messung gemacht - ohne signifikante Veränderung.
Jedenfalls nicht als erstes mit Dämfung hantieren. Das macht zwar fast jedes Problem kleiner, aber das Problem wirklich verstehen tut man so nicht?
Da hast Du natürlich recht! Und die von Dir vorgeschlagene feinauflösende Impedanzmessung ist sicher geeignet, dem Übel auf die Spur zu kommen, wobei ich aktuell auf die von Onno formulierte Arbeitsthese tippe.
Meine FG-Messung des PAR 20 decken sich übrigens ziemlich gut mit deinen. Die feststellbaren Unterschiede führe ich auf die vermutlich unterschiedlichen Testgehäuse (Abmessungen & Volumen) zurück.
VG
Burkhard
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