PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was spricht gegen gefaltete BR-Kanäle?



Koaxfan
30.11.2021, 08:26
Also außer der Arbeit natürlich. Ich lande aktuell immer wieder bei relativ langen BR-Kanälen, muss die Längsresonanzen im Auge haben was die Geschichte nochmal verlängert. Also dachte ich mir: Ein BR-Kanal ist auch nix anderes als ein Horn für Anfänger, Hörner sind meist gefaltet, scheint also nicht zu stören? Eine kontinuierliche Ausarbeitung der Wände mal vorausgesetzt, gibts dazu Erfahrungswerte? Mein Rechner wirft mir immer wieder Längen zwischen 80 und 90cm Länge raus, das wäre ein hübsches U bei einer Gehäuselänge von 45cm.

Einfach nur viel Arbeit? "Das kannste schon so machen, dann isses halt kacke!"? Erfahrungswerte?

Koaxfan
30.11.2021, 08:28
So ist die Überlegung

Kalle
30.11.2021, 08:47
Moin,
das wäre auch eine lösung für ein Onken für modernen Tiefgang, ich denke das hat hier noch keiner probiert..... OSB-Verkegeplatte kaufen und ausprobieren. Das wird aber schon so eine Art TML.... alles ist in danach im Fluß... hhoooommmmmmm.
Jrooß

Azrael
30.11.2021, 09:07
Bei so langen Kanälen muss man halt die Längsresonanzen im Auge behalten, die dann je nach Einsatzbereich des Kastens im Übertragungsbereich liegen können. Da könnte man ja mit IRRs experimentieren:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=63034&d=1638263230

:)

Viele Grüße,
Michael

4711Catweasle
30.11.2021, 09:10
Moin,

Also außer der Arbeit natürlich.

Reibungsverluste, stärkere Verwirbelungen im Port ?!
Ab einer gewissen Portlänge würde ich mir Gedanken darüber machen ob mein Konzept* so aufgeht.:)
Und ggf. auf eine Passivmembran umsteigen....oder einen anderen TT auswählen....

*Möglich das der gewählte TT (mit seinen Parametern) nicht wirklich dafür geeignet ist.

Koaxfan
30.11.2021, 09:12
Die Längsresonanzen sind tatsächlich Grund für die Länge - ich überlege einen TL-Port zu legen wie in der HSB MarkO. Alternativ einen IPR genauso wie Du eingezeichnet hast.

Koaxfan
30.11.2021, 09:17
Möglich das der gewählte TT (mit seinen Parametern) nicht wirklich dafür geeignet ist.

Jep, ich spiele mich da ja noch mit mehreren recht unterschiedlichen Treibern. Aktuell versuche ich für jeden Treiber ein zu ihm passendes Gehäuse zu erdenken und dann werden Treiber-Gehäuse-Kombinationen verglichen.

SimonSambuca
30.11.2021, 09:22
Darf ich hier eine Frage dazu stellen die jetzt nicht unbedingt direkt mit gefalteten Kanälen zu tun hat?

Wenn man es nicht vermeiden kann das die Reso des Kanals im Übertragungsbereich liegt (Zweiwege Tieftmitteltöner) - wohin möglichst die Reso schieben?
Eher bei z.B. 1000 Hz lassen und im Rohr kein IRR verwenden (weil sonst der Querschnitt Rohr unter 20% SD sinkt) oder lieber mehr Querschnitt und mit IRR gegen eine Reso bei z.B. 650 Hz arbeiten?
Das Ganze auch mit Bezug auf Rohr vorne oder hinten - wobei ich das je eher nach hinten verlegen würde.

mechanic
30.11.2021, 09:34
Ich vermute, das ist ein wesentlicher Punkt bei der Aurum II: durch Lochen Reso minimieren und zusätzlich Öffnung nach unten ....

4711Catweasle
30.11.2021, 09:42
Wenn man es nicht vermeiden kann das die Reso des Kanals im Übertragungsbereich liegt (Zweiwege Tieftmitteltöner) - wohin möglichst die Reso schieben?

Imho sollte die Portreso so hochfrequent wie möglich zu liegen kommen, wenn der Port auf der Rückseite des LS verbaut ist.
Dann ist die Portreso (messtechnisch) erst unter sehr großem Winkel Im Gesamt Frequenzgang "sichtbar".
Hörbar wird sie dann imho kaum noch sein.:)

EDIT:

Öffnung nach unten
Ist mMn. auch eine gute Lösung - weit genug von der "Ohrhöhe" weg.:)

SimonSambuca
30.11.2021, 09:47
Vielen Dank euch Beiden :prost:

Den Aurum II Thread hab ich schon gefunden - das Heft habe ich (noch) nicht. Ich werd mich mal einlesen :)

Das dachte ich mir schon fast - wenn hinten dann hoch weil gerichteter und die Relektionen länger brauchen.
Bei einem Port auf der Front sind wir eher bei Direktschall und da spielt die Hörempfindlichkeit eine stärkere Rolle.

Kalle
30.11.2021, 09:57
Was hälst du von einem TML-Bassreflexkanal?
Es ist eine alte aber anscheinend berwährte Methode.
Unterhalb des Basses setzt du mit bei passender Abstimmung mit Abstand ein zweite Wand. Mündung vorn unten oder wenn du höhere Füße nimmst direkt unsichtbar zum Boden. Wegen der Resonancen kannst du die Länge und Tiefe, sprich den Kanalquerschnitt, so abstimmen, dass du in der Mitte nach innen Bohrungen setzen kannst, um die Längenresonanz zu killen. Die Ankoppelung an das Chassis ist so fast ideal. Ideal wäre es, wenn du Kanäle symmetrisch nach oben und unten hättest ... aber da stört ja das Horn.
Die Versteifung, unter anderen auch mit passender(n) Abstandsleiste(n), des Gehäuse gibt es gratis dazu.
Jrooß Kalle:rolleyes:
War es gestern, es war gestern:)

Koaxfan
30.11.2021, 09:59
Bei so langen Kanälen muss man halt die Längsresonanzen im Auge behalten, die dann je nach Einsatzbereich des Kastens im Übertragungsbereich liegen können. Da könnte man ja mit IRRs experimentieren:


Die Idee lässt mich nicht los und die Dimensionierung wäre nicht viel anders als bei Karsten's White Wedding - 80cm Länge gibt (hier ohne Dämmung) 218 Hz dann so etwa 50cm IPR-Länge.

Nu aber mal andersrum: Wenn der in der Mitte vom BR-Rohr/Schacht ist, ist er dann nicht im Druck- sondern im Schnellemaximum? macht das was für die Dimensionierung aus?

Koaxfan
30.11.2021, 10:12
:rolleyes:
War es gestern, es war gestern:)

Richtig, Dir gebührt die Ehre, mich auf den T(M)L Port Kanal gebracht zu haben der noch länger wird als ohnehin schon und deshalb gefaltet werden muss. Leider ist der Aspekt des eckigen Ports immer noch nicht ganz aus der Welt und ich habe nun schon wieder viel zu lange bei Lansing Heritage geschmökert um eckigen Ports zu runden Chassis etwas abzugewinnen... und ich grübel ob man die nach vorne gerichteten Teile nicht mit einem Bündel PVC-rohne auf "rund" trimmen kann aber das sieht dann eher so
https://www.autozeitung.de/tuning-fails-127073.html?image=5
oder so
https://www.autobild.de/bilder/tuning-suenden-teil-2-1272683.html#bild4
aus.

Hmpf.

Aber darum soll es nicht gehen sondern nur generell um die Faltung von BR-Kanälen. Aus welchen Gründen auch immer.

Kalle
30.11.2021, 10:27
So ging es mir vor etlichen Monaten auch, interessanter als Lansing Heritage sind alte Jensen Dokumente mit den verschiedensten Kanalanordnungen und Kurzhörnern, Onken hat alles nur geklaut.
Da ich auch über die nötige Kanallänge gestolpert bin, wurde es dann eine Passivmembran aus einem billigen 15" Tieftöner.....
der wäre optimal für 12 Zöller, oder zu schlachtest zwei billige 12 Zöller und pflanzt die rechts und links in die Seitenwände .... Abstimmungen mit Unterlegscheiben sind blitzschnell gemacht.
Jrooß

4711Catweasle
30.11.2021, 10:38
.... 80cm Länge gibt (hier ohne Dämmung) 218 Hz dann so etwa 50cm IPR-Länge.

Nu aber mal andersrum: Wenn der in der Mitte vom BR-Rohr/Schacht ist, ist er dann nicht im Druck- sondern im Schnellemaximum? macht das was für die Dimensionierung aus?

Hier noch mal in Ruhe lesen :) :
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?21223-BR-Rohr-quot-Tuning-quot-mit-IRR

Ich meine das bei BR Ports die Länge des IRR (gegen die Portreso) der halben Portlänge entspricht.
IRR öffnet in der Mitte (Länge) Port -> Druckknoten.

Azrael
30.11.2021, 10:46
Ich meine das bei BR Ports die Länge des IRR (gegen die Portreso) der halben Portlänge entspricht.
IRR öffnet in der Mitte (Länge) Port -> Druckknoten.
Ungefähr das hatte ich beim profihaften Ergänzen der obigen Zeichnung auch im Hinterkopf. :)

"In echt" muss man dann halt noch ein bisschen was anpassen.....:o

Viele Grüße,
Michael

stoneeh
30.11.2021, 10:46
Ich habe einmal einen BR-Port "ums Eck" ausgeführt - da die Gehäusetiefe nicht ausreichte, hab ich ihn die Rückwand entlang verlängert.

Längsresonanzen gab's dann afair nicht eine tiefere, sondern zwei - jeweils für einen "Teil" des Resonators. War beim Subwoofer damit deutlich ausserhalb des Übertragungsbereichs.

Portkompression, gemessen, war kaum bis nicht schlechter als beim ungewinkelten. Auch beim hören fiel nichts negativ auf; insb. waren keine zusätzlichen Verwirbelungsgeräusche aufgrund der Winkelung wahrzunehmen.

Wie es aussieht wenn man nicht 90, sondern 180° "faltet", gute Frage.

Andere Frage: mit welchem Programm simulierst du die Portlänge? Hofftl mit einem, das richtig rechnet?

4711Catweasle
30.11.2021, 10:54
Ungefähr das hatte ich beim profihaften Ergänzen der obigen Zeichnung auch im Hinterkopf. :)

"In echt" muss man dann halt noch ein bisschen was anpassen.....:o


Habe ich sofort erkannt.:ok::prost:

Ich meine mich dunkel an einen Beitrag zu erinnern .....ich suche mal.....
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?21223-BR-Rohr-quot-Tuning-quot-mit-IRR&p=297839&viewfull=1#post297839
Michael schrieb:

Ich habe damals für ein IRR ein doppelt so langes Rohr genommen (also solang, wie das BR Rohr (dafür weniger Durchmesser) und in der Mitte die Öffnung mittels eines Kranzes aus Bohrungen hergestellt. Sind dann quasi zwei IRRs. Hat prima funktioniert und den Vorteil, dass sich der Querschnitt des BR Rohrs nicht im Verlauf ändert.

Koaxfan
30.11.2021, 11:27
Jep, da BR-Kanal-Länge grob die doppelte Gehäuselänge ist, bietet sich die Verlegung eines Resonators in der Länge ja an. Da im Gegensatz zum Gehäuse das Rohr nicht bedämpft ist, muss es wohl die komplette halbe Länge lang sein.


mit welchem Programm simulierst du die Portlänge? Hofftl mit einem, das richtig rechnet?

Keine Ahnung ob Vituix richtig rechnet - ich bin mir halt immer noch nicht so 100% sicher ob es wirklich reicht den Korrekturfaktor einzugeben, insbesondere wenn der Port im Eck beginnt.

Wenn ich konische Ports habe, rechne ich händisch den durchschnittlichen Durchmesser aus.

Kalle
30.11.2021, 11:31
Wenn ich konische Ports habe, rechne ich händisch den durchschnittlichen Durchmesser aus.

Moin,
nöh, da gilt der Querschnitt am Hornanfang, ich habe das schon mal so gemacht und es hat funktioniert:rolleyes:.
https://abload.de/img/bau4krxui.jpg
Jrooß

stoneeh
30.11.2021, 11:36
Koaxfan: gibt eh genug frei verfügbare Pläne im Netz mit Impedanzmessungen, an denen man sein Simulationsprogramm prüfen kann. Das ist stark anzuraten.
Da ich gestern das Programm grad erst selbst das erste mal angeworfen habe werd ich vll. selbst mal demnächst ein paar BRs in VituixCAD simulieren. Was ich bereits getestet habe und es schonmal nicht zu können scheint, andere Programme wie HornResp aber schon (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=267&thread=1148&postID=43#43), ist Wirkungsgradunterschiede für verschiedene Portquerschnittsflächen aufzuzeigen.

4711Catweasle
30.11.2021, 11:56
nöh, da gilt der Querschnitt am Hornanfang, ich habe das schon mal so gemacht und es hat funktioniert:rolleyes:.

Wir habe uns damals schon drüber unterhalten....und Du hast meinem Rat anscheinend keine Beachtung geschenkt.:)
Das ist kein Horn - siehe Impedanzgang....
...sondern ein Helmholtz Resonator, und da gilt (grob) :

Wenn ich konische Ports habe, rechne ich händisch den durchschnittlichen Durchmesser aus]

Jesse
30.11.2021, 12:56
Moin,

jo Kalle, da hat Karsten Recht, so is dat. ;)

Aber jetzt weisst du wenigstens warum dein Onken so rummst... :D

stoneeh
30.11.2021, 13:21
ein Helmholtz Resonator, und da gilt (grob) :


Wenn ich konische Ports habe, rechne ich händisch den durchschnittlichen Durchmesser aus

Woher stammt die Info, bzw. worauf basiert sie?

Kalle
30.11.2021, 13:28
Ach was,
ich habe die Onken mit der Mundöffnung als Helmholtzresonator auf 50Hz berechnet, und genau zwischen den Kamelhöckern habe ich an beiden Kisten, gerade noch mal gemessen, das Impedanzminimum bei 47 bzw. 47,1 Ohm. Wahrscheinlich weil meine Chassis mittlerweile sehr sehr entspannt sind und mit Magnethuckepack.
Aber lasst euch davon nicht irritieren. Nach eurer Berchnungsmethode müsste es cirka bei 60Hz liegen. Natürlich sieht man bei dieser Kürze und dem kleinen Öffnungswinkel nicht den typischen Hornverlauf, eure Theorie mag ja richtig sein, aber meine funktioniert.:rolleyes:
Auf dem Bildchen sieht man, dass man das "Horn" durchaus noch verlängern kann ... ich könnte eigentlich noch Tapetenleistchen davor setzen, dann rummst es etwas tiefer.....
habe ich damals so ausgelegt und nur vergessen:denk:.....na ja, es war im März 2008...... und ob man es hört:confused:
Jrooß Kalle

4711Catweasle
30.11.2021, 13:47
Woher stammt die Info, bzw. worauf basiert sie?
Auf Physik, Mathematik und hauptsächlich auf eigenen Vergleichsmessungen an geraden und konischen Ports die ich vor Jahrzehnten gemacht habe.



.....zwischen den Kamelhöckern......

Aber lasst euch davon nicht irritieren. Nach eurer Berchnungsmethode müsste es cirka bei 60Hz liegen.
Aha, also doch Helmholtz Resonator.....:D

War das nicht so das Deine Ports an den (innen) Wänden lagen?
Was passiert mit dem Tuning eines Ports der durch eine Wand verlängert wird?;)

Kalle
30.11.2021, 13:59
Ach, du meinst - * - = +. ich weiß wirklich nicht, ob ich vor fast 14 Jahren den Korrekturfaktor mit drin hatte:confused:..... hier vor Ort sind riesige Papiermühlen und Papierfabriken .... wahrscheinlich habe ich das Papier schon wieder ein paarmal in der Hand gehabt, bevor:D ich auf den Knopf gedrückt habe.

stoneeh
30.11.2021, 14:04
Auf Physik, Mathematik und hauptsächlich auf eigenen Vergleichsmessungen an geraden und konischen Ports die ich vor Jahrzehnten gemacht habe.

Vergleichsmessungen = Impedanzmessungen? Nur um sicherzustellen wovon wir reden. Andere Methoden produzieren, je nach Lautsprecher mehr oder weniger stark, abweichende Resultate. Für die Praxis (= unser Ohr) wäre der Amplituden-Peak in der akustischen Nahfeldmessung am interessantesten; um das "physische Tuning" zu bestimmen aber wohl das Minimum zwischen den zwei Peaks in der Impedanzkurve.

Mit welchen Formeln oder welcher Simulationssoftware hast du das Tuning berechnet, um die Berechnung mit der Messung abgleichen zu können? Gibt es eine Bestätigung dafür, dass diese korrekt rechnen? Definitiv keine belanglose Frage - es gibt Simulationssoftwares "am Markt", die Portlängen berechnen, die für ein gemessenes Tuning gerne mal um den Faktor 2 von den realen abweichen.

4711Catweasle
30.11.2021, 14:28
Vorab, und das ist nicht böse gemeint: Ich möchte mich mit Dir nicht weiter austauschen.:)

Ja, natürlich Impedanzmessungen.

Simulation / Berechnung waren bei dem gemessenen Vergleich völlig irrelevant.
Beispiel: Gerader Port mit 10cm Länge und 40cm² Fläche versus konischer Port mit 10cm Länge und 40cm² gemittelter Fläche.

stoneeh
30.11.2021, 14:41
Diskussion nur mit Usern gewünscht die nichts hinterfragen und Aussagen blind übernehmen? :)

Der konkrete Anlass für meine Fragen war: ich kann ein Beispiel eines verjüngenden (halbkonischen) Ports nennen, bei dem die Querschnittsfläche an der engsten Stelle in meiner Simulationssoftware der Wahl, die an (Messwerten von) einem Dutzend Gehäusen geprüft sehr exakt berechnet, ein aufs Hz genau deckendes Tuning mit der Impedanzmessung liefert. Die Querschnittsfläche im Mittel liefert ein 8 Hz, die an der weitesten Stelle (Einlass) ein 12 Hz zu hohes Tuning. Das scheint doch direkt deiner Methode zu widersprechen.

4711Catweasle
30.11.2021, 14:49
Wenn wir schon so direkt werden....:D


Diskussion nur mit Usern gewünscht die nichts hinterfragen und Aussagen blind übernehmen? :)

Der konkrete Anlass für meine Fragen war: ich kann ein Beispiel eines verjüngenden (halbkonischen) Ports nennen, bei dem die Querschnittsfläche an der engsten Stelle in meiner Simulationssoftware der Wahl, die an (Messwerten von) einem Dutzend Gehäusen geprüft sehr exakt berechnet, ein aufs Hz genau deckendes Tuning mit der Impedanzmessung liefert. Die Querschnittsfläche im Mittel liefert ein 8 Hz, die an der weitesten Stelle (Einlass) ein 12 Hz zu hohes Tuning. Das scheint doch direkt deiner Methode zu widersprechen.
Ich finde Deine Art zu hinterfragen unangenehm - das ist mein persönliches Empfinden und ich brauche das so nicht.:)
In meinen damaligen Messungen war die Tuningfrequenz beider Ports gleich.

stoneeh
30.11.2021, 15:00
Sorry wenn's nervig ist, aber es soll rein nur zum Forum bzw. der Wahrheitsfindung beitragen, wenn ich versuche genauere Infos zu ermitteln. Ich denke viele der erfahrenen User wissen aus ihren eigenen Anfangszeiten wie einfach es ist falsche Schlüsse anhand Einzelfällen bzw. etwa nicht ganz richtig ermittelten Daten zu ziehen.
Darum braucht man zu allem, was nicht grad Allgemeinwissen ist, genauere Hintergrundinfos. Die geb ich auch stets bei meinen eigenen Empfehlungen mit an, oder liefere sie gerne auf Anfrage nach.

Ich denke mein Beispiel passt hier ganz gut rein. Konischer Port ist konischer Port, egal ob aufweitend, verjüngend, halb oder ganz. Und wie gesagt, bei meinem Beispiel hat die Engstelle das richtige Resultat geliefert - nicht das Mittel, nicht die weiteste Stelle.

An wievielen Gehäusen hast du das untersucht? Ein einzelnes kann immer mal ein Ausreisser sein.

Koaxfan
30.11.2021, 15:38
Ich glaub ich lass das mit den konischen Ports. Entweder durchgehende Ports mit Löchern oder durchgehende Ports mit IRR in der Mitte oder ne PM.

Hornresp schaue ich mir gleich mal an.

SimonSambuca
30.11.2021, 15:41
Das trifft vermutlich genau die Frage die ich mir gerade stelle.

Ich habe ein gerades BR Rohr mit Fläche A.
Darin wir ein IRR montiert mit Fläche B.

Ich möchte am Ende aber ein BR Port mit wirksamer Fläche X - mit dieser Fläche möchte ich auch in WinISD simulieren um die Rohrlänge/Strömungsgeschwindigkeit usw. zu bestimmen.

Da A - B > X ist würde ich das IRR Rohr an einem Holzstück befestigen das die noch nötige Fläche Y mitbringt.

Also A - (B+Y) = X

Die Frage ist aber - kann ich die Flächen einfach so rechnen oder spielt es eine Rolle das der IRR und das Holzstück nur halb solang sind wie die Röhre tief.
Also genau die Frage ob die engste Stelle entscheidend ist oder nicht :D

Kalle
30.11.2021, 16:00
Hallo Simon,
ich würde das Rohr nie konzentrisch einbauen, sondern in der Mitte rechtwinkelig abgehen. Vorteil du kannst eine Schiebefassung nehmen und blitzschnell, na ja:rolleyes:, die Abstimmfrequenz anpassen....... nimm dazu den hier
https://www.pollin.de/p/getriebemotor-5503740-12v-spindel-310842
:)
Jrooß Kalle

JFA
30.11.2021, 18:02
An den Kanten musst Du genauso mit Strömungsgeräuschen rechnen wie am Ein- unf Auslass. Also entweder schön rund halten, oder großen Querschnitt wählen. In dem Fall kann eine eingelegte Lage Schaumstoff (nur einen Teil des Querschnitts damit füllen!) die Resonanzen reduzieren.

Koaxfan
30.11.2021, 19:37
Verrundung ist selbstverständlich und der Querschnitt ist identisch mit dem BR-Kanal also wahrscheinlich 2cm

Bizarre
30.11.2021, 19:48
Ich les immer "BR"... Sieht aber auch aus wie eine ( vermurkste) TML mit dem Treiber auf 1/3 der Linelänge.. OK, aber der Querschnittssprung an der Stelle ist schon gewaltig... Sollte man auf jeden Fall mal mit Hornresp. oder AjHorn. simulieren.. Störende Resos kann man damit sehr gut erkennen,,,

Koaxfan
30.11.2021, 20:10
Hornresp werde ich machen. Aber warum Querschnitts-Sprung? Ich habe vor auf beiden Seiten jeweils einen 2cm breiten und wahrscheinlich 30 cm hohen (aufgeteilt in vier Kanäle zu je 7,5cm Höhe) Kanal auf 80cm Länge zu ziehen und in der Mitte einen ebenfalls 2cm breiten und ebenso 30cm hohen aber nur 40cm langen IRR-Kanal abzweigen zu lassen. Daher verstehe ich gerade nicht warum Querschnitts-Sprung. Es ist ein gerader Kanal (also eigentlich acht) der in der Mitte eine 180Grad Biegung macht. Um diese Biegung/Faltung geht es mir gerade.

Mit IRR kann ich direkt auf Zielfrequenz abstimmen, mit einem gelochten TL-Port müsste ich auf 30Hz abstimmen. Da ich die Länge schlecht ändern könnte, müsste ich den Querschnitt reduzieren, das wäre dann ein Fall für Hornresp wie es dann mit Strömungen aussieht.

stoneeh
01.12.2021, 01:38
Wird das ein Fullrange-Lautsprecher? Wenn Subwoofer, sollte sich die Diskussion über Längsresonanzen ja erübrigen, da diese ausserhalb des Übertragungsbereichs liegen würden. Wenn sie das nur knapp tun und man sich Sorgen macht dass was "durchstrahlt", dann halt vorm trennen einen Notch Filter auf die Resonanz, und gut is.

Koaxfan
01.12.2021, 07:10
Es wird ein TMT-Gehäuse und das soll bis mindestens 800Hz gehen, schon mit einem 20cm BR-Rohr hätte ich ne Reso bei 850Hz und noch weniger Rohrquerschnitt geht nicht, ich bin faul und möchte Standardware verwenden.

Die Frage ob der Treiber zum Konzept passt ist für mich absolute Prio und wird auch unbedingt noch ergebnisoffen geklärt, in diesem Thread wollte ich aber zunächst rausfinden ob ich die Option eines so langen und damit zwangsläufig gefalteten BR-Kanals überhaupt habe oder ob das ne grundschlechte Idee ist.

stoneeh
01.12.2021, 07:49
Alles klar.

Nächste Anmerkung / Idee: müssen es denn eigtl. mehrere Ports sein? Einen könnte man der Rückwand entlang führen. Vll. reicht das von der Länge her schon. Wär dann nur ein 90° Winkel, was sicher unproblematischer bzgl. etwaige(n) "Stau" / Verwirbelungen/Kompression wäre. Und wenn's sein muss, dann halt nochmal an der nächsten Seitenwand 90° winkeln. Denk ich noch immer besser als die "komplette Kehrtwende" bei einem 180° Winkel.
Alternativ könnte man die Winkel in jedem Eck auch als je 2x45° statt 1x90° ausführen; ergibt dann nochmal nen stetigeren Verlauf ohne harte Sprünge.

Edith: kurz mal in Paint nachgepinselt, wie das aussehen würde - links mit einer Winkelung, Portöffnung an der Rückwand; rechts mit zwei Winkelungen, Portöffnung an der rechten Seitenwand:

63049 63048


Die Portlänge-Berechnung in VituixCAD hab ich grad an etlichen meiner Gehäuse, als auch frei verfügbaren Plänen für die es Impedanzmessungen gibt, alle wie hier mit Rechteck-Wand/Bodenport, unter Eingabe des landläufigen Korrekturfaktors 2,227 (siehe zB hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=56727&d=1601352764)) überprüft. Bei Gehäusen mit kurzen Ports und "hohem" Tuning (40 Hz aufwärts) war die Berechnung sehr ungenau; bei den mit Portlängen 50cm aufwärts haben sich die Abweichungen der errechneten vs. der realen Länge aber im Rahmen 10-20% gehalten. Könnte mit Glück hier also passen.

BiGKahuunaBob
01.12.2021, 13:36
So ist die Überlegung

Portnoise ist das Hauptproblem, zumindest bei Last und (eigentlich immer) zu geringem Querschnitt.
Ggfs. passt auch 2D-Spirale an die Seitenwänden? Könnte auch kombiniert sein mit einer Kontur wie angehängt.
63055

Koaxfan
01.12.2021, 14:00
müssen es denn eigtl. mehrere Ports sein?


Der Grund war tatsächlich die möglichst gleichmäßige Verteilung zur Vermeidung von Taumelbewegungen. Daher dachte ich an links und rechts identisch verteilte Ports. Um wandnahe Aufstellung zu ermöglichen wollte ich die Ports nach vorne führen.



Einen könnte man der Rückwand entlang führen.


Du bringst mich auf ne irre Idee: Ist das Gehäuse rund, sollte sich der Port doch ganz easy und ohne jede Umlenkung hinten entlang führen lassen :)


Edith: kurz mal in Paint nachgepinselt, wie das aussehen würde - links mit einer Winkelung, Portöffnung an der Rückwand; rechts mit zwei Winkelungen, Portöffnung an der rechten Seitenwand:


Jep, Danke, irgendwie so wird es werden, wenn es wirklich BR wird. Oder ich schraub mir seitlich die hier https://www.amazon.de/Auspuff-Header-Chevy-body-396-502-454-V8-Shorty/dp/B01KTYACRW dran und ein Ofenrohr drauf :)

gesperrter_benutzer_ct
01.12.2021, 15:00
Oder ich schraub mir seitlich die hier https://www.amazon.de/Auspuff-Header-Chevy-body-396-502-454-V8-Shorty/dp/B01KTYACRW dran und ein Ofenrohr drauf :)

Gibbs schon: https://www.subwoofer-builder.com/sidewinder.htm

stoneeh
01.12.2021, 15:07
Du bringst mich auf ne irre Idee: Ist das Gehäuse rund, sollte sich der Port doch ganz easy und ohne jede Umlenkung hinten entlang führen lassen :)

Ich entschuldige mich an dieser Stelle gleich für den Arbeitsaufwand den ich dir antu :D


Der Grund war tatsächlich die möglichst gleichmäßige Verteilung zur Vermeidung von Taumelbewegungen

Ob die paar Gramm bewegte Luftmasse in der Hinsicht irgendwie was nennenswertes bewirken können? Ich mein, ich kenne sich bei Last auf rutschigem Boden bewegende Lautsprecher - das sind aber PA-Subwoofer im Kilowatt-Bereich mit hunderten Gramm angetriebener Membranmasse.

Ein einzelner Port hat übrigens gegenüber mehreren mit insg. der gleichen Querschnittsfläche immer den Vorteil der geringeren Wandfläche. Am Papier bedeutet das weniger Reibungsverluste; zur Praxisrelevanz hab ich noch keine Untersuchung gefunden.


Aja, zu ganz früh im Thread ist mir auch noch was eingefallen: der Vergleich Falthorn zu "Faltport" hinkt mEn in der Praxis etwas. Falthörner haben an der ersten Windung meist schon im Bereich ~1/2 sd Querschnittsfläche; bei den nächsten Faltungen jeweils noch mehr. 1/2 sd ist dagegen bei BR-Ports idR eher schon die Obergrenze. Man hat also höhere Strömungsgeschwindigkeiten im BR-Port als im Horn, wodurch der Effekt einer Winkelung offensichtlich dramatischer ausfallen wird.