PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Klangregelung - was braucht man wofür und wie erreicht man es?



Koaxfan
19.02.2022, 17:59
Zugegeben, ich stehe den klassischen Klangregelungen an Verstärkern eher skeptisch gegenüber. Allerdings hat meine Recherche sowohl der Quad-Verstärker und Pre-Amps (mit Bass, Tilt, Freuency, Slope) sowie die Möglichkeiten von verstärkerintegrierten DSPs einen etwas anderen Blickwinkel gebracht und ich frage mich: Vielleicht ist doch nicht alles doof?

Wichtig: Mir geht es jetzt nicht um eine alles erschlagende raumspezifische und auf-Messungen-basierende DSP-Anpassung sondern um eine vom Nutzer am Verstärker selbst einstellbare Regelung.

Zunächst frage ich mich: Wofür braucht man das? Mir fällt ein:
- Korrektur ausgewaschener Aufnahmen.
- Korrektur von tonal schiefen Aufnahmen.
- Korrektur von nicht optimal leistungsfähigen Lautsprechern
- Korrektur der Abstimmung von Lautsprechern
- Korrektur von Raumeffekten
- Generelles "ich mag es lieber so" Einstellen.
- weiteres? immer gerne.

Also frage ich mich, wie man das erreicht.

Korrektur ausgewaschener Aufnahmen. Das liest man z.B. aus dem Manual des Quad 44 sehr schön raus. Was ich mir da vorstelle ist ein primär im Höhenbereich ab einer gewissen Frequanz ansteigender Filter. Wenn ich es richtig sehe braucht man sowas nur bei verschleißenden Medien. Dabei kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass ein reines "Höhen hoch" zu grob ist und man nicht nur den Winkel sondern auch die Frequenz einstellen sollte. Wäre das dann ein Shelving-Filter?

Korrektur von tonal schiefen Aufnahmen. Hmmm, da wüsste ich jetzt auf Anhieb am wenigsten Beispiele. Ich lege ja nicht "Yello - Oh Yeah" auf und sage dann, dass es zuviel Bass hat. Habe ich was übersehen? Und sowas wäre dann der Quad'sche Tilt-Filter bei dem ich jetzt nicht wüsste wie man den in einem DSP programmiert.

Korrektur von nicht optimal leistungsfähigen Lautsprechern. Das muss ja nicht nur bedeuten "Den armen kleinen Regallautsprecher im Bass prügeln bis die Membran raushängt" sondern man kann ja auch wirklich die SPL-Abstimmung gefällig gestalten - und mit "nicht ausreichend leistungsfähiger Lautsprecher meine ich auch gerne mal richtig dicke Chassis die es vertragen ein bisschen extra-Wumms zu bekommen. Also Shelving-Filter kombiniert mit PEQs?

Korrektur der Abstimmung von Lautsprechern: Da fallen mir z.B. vorlaute Hochtöner ein. Also quasi ein auf den Hochton begrenzter Tilt. Also Bessel bei nervigem Mittelton und LR für Hochton?

Korrektur von Raumeffekten: Verstärkerseitig fallen mir da primär PEQs ein die in Frequenz und Stärke verstellbar sein sollten.

Generelles "ich mag es lieber so" Einstellen. Das kann alles sein, also schwierig "generell" zu beschreiben.

Nun nehmen wir mal eine ideale Verstärker-Frontplatte und platzieren darauf so viele Potis und Regler wie wir Lust haben - alles unterd er Annahme, dass ein nicht genutzter Regler auch keine Klangverschlechterung mit sich bringt sondern alle Regler als DSP-Parameter zu der endgültigen Filterkurve betragen. Wir brauchen also keinen "Bypass" Schalter und müssen auch keine Angst haben, dass die ganze Regelung "den Klang kaputtmacht". Was wäre sinnvoll?
- Ein Tiefenregler der a) die Frequenz und b) Güte eines z.B. Butterworth-Filter regelt welcher den Tieftonbereich ab der gewählten Frequenz nach unten erhöht/absenkt
- Ein in a) Frequenz und b) Höhe regelbarer Bass-Boost als PEQ
- Ein in a) Frequenz und b) Höhe regelbarer Raummoden-Senker als PEQ
- Ein in a) Frequenz und b) Höhe frei verschiebbarer Boost/Senker zur freien Platzierung im ganzen Frequenzbereich wenn jemand unbedingt einen Boost bei 100Hz haben will oder einfach mehr Präsenzbereich oder was auch immer
- Ein Höhnenregler der a) die Frequenz und b) Güte eines LR-Filter regelt welcher ab der gewählten Frequenz nach oben erhöht/absenkt.

Macht also zehn Potis, sprich zehn Möglichkeiten sich mit falscher Einstellung so richtig den Sound zu versauen oder mit etwas Erfahrung und Fingerspitzengefühl vielleicht doch den Sound anzupassen.

Was habe ich übersehen, was wäre in einem Verstärker (!) vom Benutzer selbst regelbar (!) eine nützliche Klangregelung? Das kann und soll weder eine Chassiskorrektur oder ein Dirac ersetzen und natürlich auch keine Ausrede sein, sich Lautsprecher mit zu wenig Hubraum zu bauen. Aber gerade für Leute die halbwegs wissen was sie tun und aus dem "boah dreh den Bass fett"-Alter raus sind, was wären denn hilfreiche Klangregelmöglichkeiten mit denen man zur Laufzeit einen DSP fein-tunen kann?

ansch
19.02.2022, 19:49
Hallo Koaxfan,

die genannten Anwendungsfälle kann ich teilweise nachvollziehen. Ich kann nachvollziehen, dass eine 'Klangregelung' jenseits der LP-Abstimmung sinnvoll sein kann.
Die klassischen High- Low-Shelving Filter alter Vollverstärker helfen IMHO da aber nicht weiter.

Aber wie auch früher wäre da wohl 3-mal voll-PEQ (also komplett: Frequenz, Gain und Güte) + durchstimmbare Low- + Highshelv idealerweise mit einstellbarer Güte hilfreich.
Ob das nun separat oder über freie Filter im Controller gelöst wird ist dann ja fast zweitrangig.

Viele Grüße
André

kboe
19.02.2022, 20:25
Wenn du das konsequent zu Ende denkst, brauchst du für jede einzelne "ausgewaschene" oder "tonal schiefe" Aufnahme eine eigene Korrektur.
Wenn du das wirklich möchtest, ist IMHO der einzig sinnvolle Weg ein DSP......

Gruß
Bernhard

Koaxfan
19.02.2022, 20:36
Die tonal schiefen Tracks habe ich nur erwähnt weil das immer wieder als Einsatzzweck genannt wird, allerdings sehe ich da aus dem Yello-Grund eher nicht den Zweck. Aber ja, bei z.B. zehn Reglern wird man sich woch schnell speicherbare "Presets" wünschen. Ich sehe das allerdings auch als eine Möglichkeit, mit einem bequem bedienbaren Drehregler am Verstärker eine Einstellung zu "erhören" und diese dann garnicht mehr so oft zu ändern. Und ich würde das definitiv alles in ein DSP laufen lassen, nur halt mit regelbaren Parametern.

ansch
19.02.2022, 20:37
Bedingte Zustimmung zum jeweils eigenen Preset: schneller Zugriff auf die Filter tut's auch. Meist ist es doch nur grob einen Filter anzupassen um etwas nervige Aufnahmen anzupassen. Das bezieht sich meist dann auf die ganze CD oder Platte - bleibt also eine Weile. Implizit vorausgesetzt, dass man sich eben ein komplettes Album anhört oder einen kompletten Film schaut.

In der Konsequenz sind also mehrere Möglichkeiten denkbar: DSP, PEQ als eigenständiges Gerät, umfängliche Regelung im Amp -also heutzutage auch wieder DSP, Digitalpult als Vorverstärker, ...der Fantasie wären da ja wohl freie Grenzen gesetzt.

VG André

Nachtrag: Bei Yello hatte ich noch nicht das Bedürfnis anzupassen.
Aber mal ehrlich, viel nerviger finde ich moderne todkomprimierte Aufnahmen. Bräuchte man wohl noch einen Expander in der Klangregelung...:D

Kalle
19.02.2022, 20:49
Moin,
wenn ich ehrlich bin muss ich sagen, dass ich noch nie eine Klangregelung so richtig gebraucht habe und sie seit Jahrzehnten nicht vermisse.....
Jrooß Kalle

Koaxfan
19.02.2022, 21:08
Klar, das einzige was ich mit der klassischen „Bassregler - Höhenregler - Loudness“ Regelung gemacht habe war eine Umgehung derselben per Bypass/Direct. Nur frage ich mich ob es nicht für Leute die zumindest versuchen damit sinnvoll umzugehen auch sinnvolle Varianten gäbe. Nicht um damit permanent DJ zu spielen sondern durchaus auch um bequem direkt am Verstärker eine Einstellung zu finden die man nachher vielleicht als feste Kurve einspeichert.

Kalle
19.02.2022, 22:05
Als ich mich damals durch meine Schellacks gehört habe, habe ich mit variabele Entzerrungskurven gearbeitet .... auch eine Art Klangregelung .... als die Kinder klein waren und wir noch beengt wohnten habe ich nachts mit Loudness ganz leise gehört..... aber der Jüngste wird demnächst 30.:)

Darakon
20.02.2022, 09:20
...um, wenn man ü50 ist, die verloren gegangenen Höhen wieder rein zu schrauben... ;)

Kalle
20.02.2022, 09:42
...um, wenn man ü50 ist, die verloren gegangenen Höhen wieder rein zu schrauben... ;)

Moin,
wieso:confused: ... man hört sie dann immer noch nicht:p. Aber an den Hüllkurven merke ich mit Ü70 immer noch, wenn die Höhen nicht stimmen.
Jrooß Kalle

linux1972
20.02.2022, 09:54
Hallo,

meine Erfahrung: wenn ich einmal ein für mich (und die LSP und den Raum) passendes DSP-Setup gefunden habe (ich taste mich da teilweise in 0,2dB -Schritten heran), dann passt das meistens (für mich) ziemlich gut für jegliche Aufnahmen. Natürlich klingen unterschiedliche Aufnahmen auch vom Klangcharakter unterschiedlich, aber deswegen nicht zwangsweise besser oder schlechter. Fällt mir oft auf wenn ich einerseits fett aufgenommene aktuelle Pop-Tracks höre und danach Stücke aus den 80ern. Wenn man nun versucht mit Schrauben am DSP oder Klangreglern das irgendwie anzugleichen macht man m.E. was falsch, wobei richtig und falsch gibt es da eigentlich nicht, es muss ja nur gefallen.

Gruß
Achim

MrFlorian
20.02.2022, 10:30
Schauen wie sich mal über den Tellerrand hinaus,
und verlassen den Highendigen Highend Bereich sowie auch den DIY-Bereich.

Zumindest in DIY Bereich werden die Lautsprecher ja weitestgehend sehr gut konzepiert, und dann werden die Lautsprecher ja auch auf den eigenen Geschmack und/oder vielleicht auf den eigenen Hörraum abgestimmt.
Da braucht es in der Regel eigentlich keine Klangregelung.

Im normalen Sektor sieht es da vielleicht schon ganz anders aus.
Geschmäcker sind verschieden, und wenn dann jemand mal den Bassregler 2Db hoch schraubt weil ihm dass gefällt, oder die Frau von jemand anderem einen übertriebenen Gardinenfetisch hat, und dann den Höhenregler nutzen muss um noch die Glocken hören zu können, ist es doch legitim.

Ich zum Beispiel hatte früher 2 verschiedene Yamahas, AX1090 und AX890.
Für mich unerträglich ohne den Loudnessregler zu benutzen.
Als ich anfing habe ich mich auch ein wenig von Foren und so blenden lassen,
und dachte eine Katze darf nur noch aus Verstärker und Lautsprecher bestehen ohne dass eine sonstige Klangregelung eingreifen dürfte.
Nach heutigem Wissen würde ich nach MEINER Philosophie, wenn ich Finanziell mit wenig Aufwand Spaß beim Musikhören haben möchte.
einen vernünftigen Verstärker, nichts übertriebenes und einen 31Band Equalizer betreiben. Was allerdings ein wenig befassen mit der Thematik vorraussetzt.
Nein ich mache aus einem schlechten Lautsprecher damit kein Gold, jedoch kann man aus einem passablen Lautsprecher das für mich gewünschte Hörerlebnis
näher bringen.

Das ist für hier ja alle eher nicht nötig, durch die Eigenentwicklungen.

Gruß
Flo

newmir
20.02.2022, 10:30
Bekannte Tatsache ist, dass jeder eine Lautstärke abhängige Hörkurve hat. In der Regel sind meine Lautsprecher so abgestimmt, dass sie bei einer vernünftigen satten Lautstärke für mich vernünftig klingen. Aber das ist ja nicht immer die gerade gewünschte Lautstärke. Eine Loudnesstaste ist da nur eine allererste Näherung, da die damit veränderte Hörkurve ja in der Regel weder die Pegel noch den Wirkungsgrad berücksichtigt (weswegen ich die eigentlich nie benutze). Die pauschalen Bass- und Höhenregler passen natürlich auch nur nur ungenau ..aber besser als ein einstufiger Schalter... Um mal schnell ein bischen mehr Wums und Biss bei geringerer Lautstärke reinzudrehen sind die schon brauchbar.

Das ist die einzige Funktion, die ich in allen DSPs vermisse, die mir bisher untergekommen sind .... irgendwas, was die aktuelle Lautstärke ermitteln kann und dann damit DSP Funktionen verändern kann. Wäre auch schick als Limiter.

Kalle
20.02.2022, 10:42
Moin,
das stört mich auch massiv an meinen miniDSPs, die Einstellung über Fernbedienung ist ruckelig und sprunghaft und man weiß nie, wenn man auf eine neue Quelle umschaltet, ob einem die Ohren wegfliegen.
Jrooß Kalle

newmir
20.02.2022, 11:08
das stört mich auch massiv an meinen miniDSPs, die Einstellung über Fernbedienung ist ruckelig und sprunghaft und man weiß nie, wenn man auf eine neue Quelle umschaltet, ob einem die Ohren wegfliegen.
Jrooß Kalle

Ich bin nicht sicher, ob wir hier das gleiche meinen. Selbst von einer Quelle (was ja auch ein umschalbarer Vorverstärker sein kann) kommen ja unterschiedliche Lautstärken .... und wenn der DSP das messen könnte und seine Reaktion anpassen könnte fände ich das eine Bereicherung.

ArLo62
20.02.2022, 11:46
Also seit meiner Jugend stehe ich auf Badewanne.
Hängt mit der Sozialisierung zusammen.
Ich habe mir auch schon überlegt meine Lautsprecher so abzustimmen. Ne da kommt die innere Moralkeule, da versuche ich immer noch eher eine eher gerade Abstimmung. Oft funktioniert es dann mit einem bisschen Loudness perfekt. Alles komplett ohne digital. Noch...
Jeder wie er will denke ich.
Schönen Sonntag
Arnim

Sepp
20.02.2022, 11:51
Ich finde eine Korrektur manchmal ganz praktisch ;)
Was bei mir positiv in Erinnerung geblieben ist :
- Yamaha Lautstärkeabhängige Korrektur, scheint es noch zu geben : https://at.yamaha.com/de/products/audio_visual/hifi_components/a-s801/features.html
- und die QUAD Tilt Control Regelung fand ich gut, damit konnte man schön verhunzte Abmischungen etwas korrigieren

VG Dirk

ArLo62
20.02.2022, 12:05
Hallo Dirk!
Ja, genau. Ich habe mir den A-S700 von Yamaha gebraucht fürs Wohnzimmer gekauft. Max. Lautstärke über das Volume Poti, Lautstärke absenken über Loudness. Klappt prima.
Gruß
Arnim

newmir
20.02.2022, 12:11
An die Yamaha Loudnessregelung musste ich auch denken ....ich bin aber nie so ganz warm damit geworden.

ax3
20.02.2022, 12:29
wenn ich ehrlich bin muss ich sagen, dass ich noch nie eine Klangregelung so richtig gebraucht habe und sie seit Jahrzehnten nicht vermisse.....


Meines Erachtens sind DSP und PEQ nur die moderne Variante der Klangregelung.

newmir
20.02.2022, 14:19
Meines Erachtens sind DSP und PEQ nur die moderne Variante der Klangregelung.
Stimmt ....... eine Space X Rakete ist auch nur eine moderne Variante zu einer Sylvester Rakete ......:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

ax3
20.02.2022, 15:37
Stimmt ....... eine Space X Rakete ist auch nur eine moderne Variante zu einer Sylvester Rakete ......:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Betrachte es einfach vom Ziel aus und Du wirst sehen, dass DSP und PEQ im Ergebnis nichts anderes sind als eine Klangregelung.
Wer stellt denn speziell in diesem Forum noch irgendwas via Bass und Treble Reglern am Verstärker ein? Fast alle, die hier schreiben basteln mit miniDSP, DCX, PC und Co.

Und: Viele moderne Verstärker bringen doch schon Messmikro und DSP serienmäßig mit.
Bedienung erfolgt via Smartphone, Tablet oder TV - Knöpfe gibt es dafür in den seltensten Fällen

Wer, der einen DSP, in welcher Form auch immer, zu Hause stehen hat, nutzt das denn nicht zur Regelung und Anpassung des Klangs?




Wichtig: Mir geht es jetzt nicht um eine alles erschlagende raumspezifische und auf-Messungen-basierende DSP-Anpassung sondern um eine vom Nutzer am Verstärker selbst einstellbare Regelung.

Zunächst frage ich mich: Wofür braucht man das? Mir fällt ein:
- Korrektur ausgewaschener Aufnahmen.
- Korrektur von tonal schiefen Aufnahmen.
- Korrektur von nicht optimal leistungsfähigen Lautsprechern
- Korrektur der Abstimmung von Lautsprechern
- Korrektur von Raumeffekten
- Generelles "ich mag es lieber so" Einstellen.
- weiteres? immer gerne.

Also frage ich mich, wie man das erreicht.


Was habe ich übersehen, was wäre in einem Verstärker (!) vom Benutzer selbst regelbar (!) eine nützliche Klangregelung? Das kann und soll weder eine Chassiskorrektur oder ein Dirac ersetzen und natürlich auch keine Ausrede sein, sich Lautsprecher mit zu wenig Hubraum zu bauen. Aber gerade für Leute die halbwegs wissen was sie tun und aus dem "boah dreh den Bass fett"-Alter raus sind, was wären denn hilfreiche Klangregelmöglichkeiten mit denen man zur Laufzeit einen DSP fein-tunen kann?

Mit einem DEQ2496 bspw.
65050

Zwar nicht im Verstärker direkt, aber doch eben genau für Deine Frage- und Aufgabestellungen gedacht.
Presets kann man damit auch abspeichern.

Mittlerweile dürften auch noch leistungsfähigere Controller auf dem Markt sein.

ax3
20.02.2022, 16:08
Hier ist z.B. einer der neueren eierlegenden Wollmilchsau Verstärker
Man kann bei Bedarf in der APP auch Bass und Höhen einstellen


https://www.modernhifi.de/elac-ds-a101-g-test/
https://www.elac.de/series/discovery-de/ds-a101-wifi-streaming-vollverstaerker/

Koaxfan
20.02.2022, 16:16
Zu DEQ2496 und Co: Natürlich gibt es viel leistungsfähigere Geräte - die sind aber recht „technisch“ zu bedienen. Was ich meine ist 3/4 der Leistungsfähigkeit aber mit hands-on Nutzbarkeit. Was am erwähnten 31-Band Equalizer natürlich super ist: Ich sehe auf einen Blick die eingestellte Gesamtkurve. Was trotz 31 Reglern nicht so toll ist: Ich habe vielleicht nur einen Regler bei 30Hz aber brauche eigentlich einen bei 25Hz. Ich muss also stärker eingreifen als ich eigentlich möchte. Aber die Leute die es genau haben wollen, landen wahrscheinlich bei Dirac und sagen: Mach mal. Mir fehlt da irgendwie der Zwischenschritt den man zu Quad-44-Zeiten den Kunden auch zugetraut hat und wo man jetzt sagt: Wenn Dir die üblichen 2-3 Regler nicht reichen dann hol Dir nen Computersystem das alles für Dich macht. Das ist mir dann schon zu wenig DIY.

Wahrscheinlich scheitert die Idee aber schon daran, dass es keinen DSP mit mehr als vier Analogreglern gibt wo man die Analogregler zur Regulierung der DSP-Kurve nutzen kann. Zumindest habe ich keinen gefunden.

MrFlorian
20.02.2022, 16:22
Sowas ähnliches?
Habe mich mit dem Teil aber nicht weiter beschäftigt
https://www.thomann.de/de/lindell_audio_peq_501a.htm

newmir
20.02.2022, 16:24
Den Vergleich mit einer SpaceX Rakete habe ich gebracht, weil ein DSP viel mehr kann als simples Frequenzgang verbiegen. Ich würde sagen, wer einen DSP mit einem Equalizer vergleicht hat nicht verstanden was ein DSP leisten kann.

newmir
20.02.2022, 16:30
.................................................. .....................doppelt .....

MrFlorian
20.02.2022, 16:34
Von mir unbestritten was ein DSP kann,
mir ging es um die Hauptfrage brauch es Klangregelung?

Um auf die Hauptfrage zurück zu kommen.

Wenn man nicht seinen eigenen Lautsprecher entwickelt,
würde ich für mich in den meisten Fällen mit Ja antworten.

Koaxfan
20.02.2022, 16:44
Sowas ähnliches?
Habe mich mit dem Teil aber nicht weiter beschäftigt
https://www.thomann.de/de/lindell_audio_peq_501a.htm

Joah, irgendwie so. Oder als Breakout-Box für den Behringen mit 10-20 Drehpotis.

Vielleicht ist es besser, sich erstmal einen Wondom-Amp mit Poti-Satz zu kaufen und dann die Parameter einen nach dem anderen einregelt und am Ende hoffentlich nur noch vier Stück übrig hat die man z. B. bei der Nutzung anderer Lautsprecher auf die Schnelle verstellen können will.

ax3
20.02.2022, 19:06
Zu DEQ2496 und Co: Natürlich gibt es viel leistungsfähigere Geräte - die sind aber recht „technisch“ zu bedienen. Was trotz 31 Reglern nicht so toll ist: Ich habe vielleicht nur einen Regler bei 30Hz aber brauche eigentlich einen bei 25Hz. Ich muss also stärker eingreifen als ich eigentlich möchte.

Es gibt gar nicht so viele Geräte mit dem Leistungsumfang des DEQ2496.

Du hast übrigens nicht nur einen grafischen Equalizer, sondern auch einen zehnfachen Parametric EQ und, kenne ich so nur bei der DEQ, eine Virtual Paragraphic EQ-Option für die parametrische Steuerung der Graphic EQs.

Schau Dir das Gerät mal an, es ist zwar schon etwas betagter, müsste aber alles an Bord haben, was Dir vorschwebt, unter anderem 64 User-Speicherplätze für Komplett-Setups und/oder einzelne Module.

Koaxfan
20.02.2022, 19:16
Sorry ich hatte es falsch ausgedrückt: Es gibt sicher Geräte die viel leistungsfähiger sind als das was ich plane, das Behringer ist nur ein Beispiel dafür. Und das Behringer kenne ich seitdem es die HSB Rocket gibt die ich auch gut kenne. Die Leistungsfähigkeit dieses Gerätes kenne und schätze ich. Nur fehlt es mir, mich zurückzulehnen und an einem Poti genüsslich in die eine Richtung zu drehen bis mir der Effekt zuviel wird und dann soweit zurückzudrehen bis er mir deutlich zu wenig wird und dann gefühlvoll einpendeln. Manchmal muss ich einfach an Knöpfen drehen und brauche Zeigerinstrumente wie im U-Boot, vielleicht als Gegengewicht zum Job.

Vielleicht schraube ich mir irgendwann doch das Behringer ins Rack, aktuell ist ja eher das Problem, überhaupt eines zu bekommen.

kboe
20.02.2022, 19:22
Wir sind halt doch alle analog aufgebaut! :prost:

Koaxfan
20.02.2022, 19:30
Wir sind halt doch alle analog aufgebaut! :prost:

Ich geb es ja zu. Ich bin so einfach und berechenbar. Gib mir die klassischen Schlüsselreize und meine Synapsen tanzen Sirtaki. Deshalb sehe ich tatsächlich eine grandiose Möglichkeit, die an sich genialen DSP-Funktionen so einfach steuerbar zu machen, dass sie zumindest mal so einfach drehbar sind wie bei einer Quad 44. Vielleicht noch mit einem Display das die Gesamtkurve darstellt. Aber trotzdem sollte es einfach einfach sein.

ax3
20.02.2022, 19:39
Nur fehlt es mir, mich zurückzulehnen und an einem Poti genüsslich in die eine Richtung zu drehen bis mir der Effekt zuviel wird und dann soweit zurückzudrehen bis er mir deutlich zu wenig wird und dann gefühlvoll einpendeln. Manchmal muss ich einfach an Knöpfen drehen und brauche Zeigerinstrumente wie im U-Boot, vielleicht als Gegengewicht zum Job.


Ah, jetzt, ja
Habe selbst ich verstanden, was Du EIGENTLICH willst :D:prost:

Koaxfan
21.02.2022, 07:06
Ja, so muss das aussehen. Nur mit DSP drinne.

650826508365084

ax3
21.02.2022, 07:59
https://hifirose.com/RA180
Der dürfte Deinen Design Ansprüchen nahe kommen

MrFlorian
21.02.2022, 07:59
Mhh,

also es gibt doch diese DJ Pulte, die man an einen PC anschließen kann, um die Software zu steuern.
Gibt es denn keinen DSP der sowas kann.
Vielleicht kann man sowas über Linux oder so regeln,
quasi mit einem DSP wie zb Camilla, wo man dann Potis auf die entsprechenden Belegungen programmieren kann.
Jetzt brauchen wir nur jemanden der programmieren kann 😂

ax3
21.02.2022, 08:15
Dann kann man auch direkt einen Mixer kaufen.
Mit Verstärkersektion heißen die Powermixer.
https://www.thomann.de/de/powermixer.html

Die Digitalmixer haben teilweise DSP dabei
https://www.thomann.de/de/digitalmixer.html

Kalle
21.02.2022, 09:31
An die Yamaha Loudnessregelung musste ich auch denken ....ich bin aber nie so ganz warm damit geworden.

Moin,
als meine Kinderbande unter einem m herumliefen, habe ich genau diese Funktion zu schätzen gewußt. Die Loudnessregelung war sehr fein einstellbar.
Als mein A700 nach vielen Jahren defekt war und ich in entsorgte, habe ich erst im Nachnein gemerkt wie gut das Teil wirklich war .... ich hätte ihn reparieren lassen sollen. Damals gab es hier noch einen Meister alter Schule der schlicht alles reparierte ... von Musiktruhen aus den 50ern bis zu den reihenweise an korrodierten Lötstellen sterbenden edelen Luxman.
Jrooß Kalle

gatedriver
21.02.2022, 10:08
Die Loudnessfunktion (und deren Konfigurierbarkeit) schätze ich sehr an dem RME ADI-2 PRO FS R. Der hat auch Bass + Treble (fixe Frequenzen) sehr leicht justierbar am Gerät und auf der FB. Finde ich praktisch, ich dreh da schon mal +- 2 dB am Bass herum..