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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : KEF LS60... Stand der Technik?



fosti
14.05.2022, 08:18
Es führt ja nicht nur ein Weg nach Rom. D&D 8C, KiiThree zeigen ja, dass man auch mit relativ schmalen Schallwänden eine Bündelung bis in den Grundton bekommen kann. Kef treibt es da aktuell mal wieder auf die Spitze der Fahnestange: https://us.kef.com/pub/media/ls60-content/LS60W_WP.pdf
schon geiles Engineering!

P.S. für die Ungeduldigen: Die 3 wichtigen Diagramme liegen auf Seite 17

mechanic
14.05.2022, 09:02
Kef treibt es da aktuell mal wieder auf die Spitze der Fahnestange: https://us.kef.com/pub/media/ls60-content/LS60W_WP.pdf
schon geiles Engineering!

P.S. für die Ungeduldigen: Die 3 wichtigen Diagramme liegen auf Seite 17

Die KEF sind wirklich geil (zumindest laut Papier :rolleyes:) und haben ja das genannte "Timo-Format" ...

fosti
18.05.2022, 06:59
Finde ja auch interessant, dass Kef A/B im Hochton als Verstärker einsetzt und Schaltverstärker im TT......und nicht durchgängig auf eine Technologie setzt....

EMP
18.05.2022, 07:40
Hat das Kostengründe? Weil die Class-D kommen ja mittlerweile an die A/B ran, was Verzerrungen/Klirr angeht, oder?

Also von der Logik: HT braucht wenig Leistung, da können wir auch einen günstigen A/B einsetzen und für TT nuten wir die teueren Class-D (weil die billigen Class-D viel Klirr haben)?

JFA
18.05.2022, 08:03
KEF ist echt einige der wenigen Firmen, die nicht nur salbungsvoll daherhighendern, sondern auch echt geile Entwicklungen machen. Die UniCore-TT sind der Hammer, darauf muss man erstmal kommen (und wenn, dann muss man auch den Arsch in der Hose machen, die erhöhten Werkzeug- und Fertigungskosten zu tragen).

Einzige Schwachstelle für mich ist das sehr schmale Gehäuse und der späte Übergang von Voll- zu Halbraum. Ich glaube, dass man sich da in der Technik ein wenig dem Produktmanagement beugen musste und das Ergebnis dann schönreden.

Warum A/B im HT, keine Ahnung. Mag in der Summer billiger sein, kleiner Trafo (oder Abgriff am Hauptnetzteil), Endstufen-IC mit ein wenig Klimbim außen rum... könnte sich lohnen und einiges an Ärger sparen. Oder wieder Produktmanagement > Technik

fosti
18.05.2022, 08:10
:prost:
wobei man die breite Schallwand ja virtuell aus den beiden Seitenbässen bekommen kann. à la KiiThree.

JFA
18.05.2022, 09:05
Aber doch nur im Zusammenspiel mit dem vorderen TT, oder? Der fällt hier ja aus

Edit: Äh, nee, doof gedenkt, die könnten ja durchaus weiterlaufen, dann entsprechend verzögert und gefiltert.

Dausend Acoustics
18.05.2022, 09:23
Einzige Schwachstelle für mich ist das sehr schmale Gehäuse und der späte Übergang von Voll- zu Halbraum. k


Das in dem whitepaper ein Spinorama und die vertikale und horizontale Abstrahlung drin ist, hast du gesehen? ;)

BiGKahuunaBob
18.05.2022, 09:41
Finde ja auch interessant, dass Kef A/B im Hochton als Verstärker einsetzt und Schaltverstärker im TT......und nicht durchgängig auf eine Technologie setzt....

Der HF braucht dort max. 10-20W, d.h. die Leistung und Effizienz von classD wird da vermutlich nicht gebraucht. Ich denke auch, das integrierte Chipamps in classAB hier günstiger sein könnten und vom gleichen SNT gespeist wird. Genelec hat(te) das zum Teil auch so.

EDIT:
Im Whitepaper heisst es:
The HF sec�on has very different power sta�s�cs. Only low con�nuous output is required but the amplifier must have the ability to deliver sudden large peaks. High bandwidth is also an important considera�on for true High-Res support. For this reason a class AB amplifier was selected. Class AB amplifiers have a much lower efficiency than Class D, but the thermal power generated is reasonably low under these signal condi�ons. Class AB has the added advantage of wide HF bandwidth and of not requiring an output filter.
The reason behind the high-power specifica�on for both MF and HF amplifiers, especially the HF one, is due mainly to the crest factor of music at the intended frequency passband. Ensuring the amplifiers have the rail voltage available to supply the power to amplify a sudden sharp peak in the signal is crucial to avoid harmonic distor�on. The KEF Class AB design was revised from LS50 Wireless II to further reduce distor�on.

fosti
18.05.2022, 09:50
... und dazu haben die "Blödmänner" (nee positiv gemeint!) so ziemlich alles implementiert was geht:

AirPlay 2
Google Chromecast
Roon Ready*
UPnP Kompatibel
Bluetooth 4.2

Streaming Dienste
Spotify
Tidal
Amazon Music
Qobuz
Deezer
QQ Music
Internet Radio
Podcast

Eingänge
HDMI eARC
Digital optisch (TOSLINK)
Digital koaxial
Analog Cinch
USB Typ A (Service)
RJ45 Ethernet (Netzwerk)
RJ45 Ethernet (Inter-Lautsprecherkabel)

Ausgänge
Cinch-Subwoofer-Ausgang

fosti
18.05.2022, 09:53
Der HF braucht dort max. 10-20W, d.h. die Leistung und Effizienz von classD wird da vermutlich nicht gebraucht. Ich denke auch, das integrierte Chipamps in classAB hier günstiger sein könnten und vom gleichen SNT gespeist wird. Genelec hat(te) das zum Teil auch so.


Neumann betreibt seinen Sub sogar mit einem gebrückten TDA Chip

BiGKahuunaBob
18.05.2022, 10:00
Um den anderen Thread nicht zu sehr in OT driften zu lassen, hier ein Hintergründe zur KEF LS60:
https://us.kef.com/pub/media/ls60-content/LS60W_WP.pdf

Interessant finden ich auch "Smart Distortion Control Technology (SDCT)" (Seite 8), da scheint mir eine DSP-gestützte Regelung zu sein?
"Intelligent Bass Extension" (auch Seite 8), scheint mit ein dynamischer EQ zu sein, wo im maxSPL Fenster der LF entzerrt wird und je nach Last auf Pegel oder Tiefgang optimiert wird.

JFA
18.05.2022, 12:00
Das in dem whitepaper ein Spinorama und die vertikale und horizontale Abstrahlung drin ist, hast du gesehen? ;)

Ja klar, deswegen komme ich darauf. Zwischen 400 und 500 Hz ist da ein Sprung drin. Trennfrequenz? Das ist jetzt kein Beinbruch, und sie haben es gut kaschiert, aber mit einer breiteren Schallwand würde der Übergang tiefer liegen.

ArLo62
18.05.2022, 14:05
Am besten finde ich den impulskompensierten Boxer-Bass. Im Prinzip ist das ne kleine Blade.
Ach, man muss das Geld ja immer für Selbstbauten ausgeben. Wie schade... :)

JFA
21.12.2022, 12:33
Hier gibt es einen Test zur LS60: https://www.lowbeats.de/test-streamingbox-test-kef-ls60-wireless/
Etwas runtergescrollt sind da auch Verzerrungsmessungen mit Multiton. Das sieht schon ziemlich ordentlich aus. Naturgemäß kein Pegelwunder, immerhin nur ein geschlossenes Gehäuse mit geschätzt ca 300 cm² Membranfläche im Bass (4x 135 mm TT, je 70 bis 80 cm²), also nichtmal zusammen ein 10" Bass.
Zum Vergleich:
Lyravox Karlsson: https://www.lowbeats.de/test-lyravox-karlsson-tower-close-to-perfection/ (Aua! Und das Dingens kostet das 6fache!)
https://www.lowbeats.de/die-daenische-kultmarke-goes-aktiv-buchardt-audio-a700/ (Noch Ok, für etwas weniger Kohlen)


Der Link zum Whitepaper von BKB funktioniert nicht mehr, hier der aktualisierte: https://assets.kef.com/product-support/ls60-wireless/LS60W_Whitepaper.pdf

SimonSambuca
21.12.2022, 13:16
Hier kann man auch Messdaten sehen: https://pierreaubert.github.io/spinorama/speakers/KEF%20LS60%20Wireless/KEF/index_vendor.html

Hier findet man noch viele andere Lautsprecher: https://pierreaubert.github.io/spinorama/

Christoph Gebhard
21.12.2022, 16:52
Hier gibt es einen Test zur LS60: https://www.lowbeats.de/test-streamingbox-test-kef-ls60-wireless/
Etwas runtergescrollt sind da auch Verzerrungsmessungen mit Multiton. Das sieht schon ziemlich ordentlich aus. Naturgemäß kein Pegelwunder, immerhin nur ein geschlossenes Gehäuse mit geschätzt ca 300 cm² Membranfläche im Bass (4x 135 mm TT, je 70 bis 80 cm²), also nichtmal zusammen ein 10" Bass.

Wieso fallen die Anregungstöne zu hohen Frequenzen bei der Maximalpegelmessung ab? Bei der Lyravox übrigens auch, bei der Burchardt nicht. Da scheint irgendwas bei den Messungen schief gegangen zu sein.

Übrigens: Kannst du mir erklären, wieso die Anregungsfrequenzen "nur" 85dB sind. Ich kenne dieses Verhalten von meinen Messungen auch. Wenn ich den gleichen Pegel wie z.B. bei einer 100dB-Klirr-Messung wähle, sind die auch nur etwa 85 dB hoch (und es ist subjektiv brutal laut). Und: Umso mehr Anregungsfrequenzen man anwählt, desto niedriger werden die einzelnen Spitzen, obwohl der Pegel identisch bleibt. Ist das Kompression vom Lautsprecher oder Mikro oder beides? Oder so eine Art Überdeckungseffekte? LowBeats gibt ja auch 98db respektive 101dB als Messpegel an und die Spitzen liegen nur um 85dB.

Gruß, Christoph

JFA
21.12.2022, 20:15
Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass die wegen der unterschiedlichen Anregungsspektren nicht ganz vergleichbar sind.

Der Abfall in den Höhen kommt durch das Spektrum nach IEC 60268-21 bzw. EIA-426B. Hier (https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?threads/sound-recording-review-and-measurements-of-the-hedd-type-30-mk2.30342/) sieht man das, etwas nach unten scrollen, 7. Diagramm, die grüne Kurve.

Du musst ja den Pegel der einzelnen Spitzen aufeinander addieren. Damit dann der Summenpegel bei zunehmenden Stützstellen gleich bleibt, muss der Pegel jeder einzelnen Stützstellen sinken. Beispiel:
1 Ton => Effektivwert 1 => Summe 1
2 Töne => Effektivwert jeweils 1 => Summe 1,414
2 Töne => Effektivwert jeweils 0,707 => Summe 1

Christoph Gebhard
22.12.2022, 09:59
Vielen Dank für die Antwort.
Ich möchte meine IMD-Messung einfach etwas standardisieren, um sie besser einzuordnen. Die IEC-Kurve sieht interessant aus.
Ich werde mich in den nächsten Tagen damit mal intensiver auseinander setzen. Während der Weihnachtstage vermutlich. Im Moment fehlt mir leider die Zeit. Vielleicht komme ich dann auf das Thema zurück.

Edit:
P.S: Danke für den Link, Simon. Sehr schöne Sammlung von NFS-Messungen.
P.P.S. Low Beats gefällt mir in jeder Hinsicht auch sehr gut. Tolle Seite, die den Spagat zwischen den Welten emotionalem High End und sachlicher Analytik sehr gut meistert. Finde mich da oft wieder und kann vieles nachvollziehen.

JFA
22.12.2022, 10:50
Die Kurve soll die mittlere Leistungsverteilung bei zeitgenössischer Musik wiederspiegeln. Der Multiton besteht aus 60 Stützstellen in logarithmischen Abstand (3 pro Oktave) mit zufälliger Phasenlage. Die Berechnung ist in der Norm definiert und ergibt 12 dB Crestfaktor.

Edit zum PPS: ja, erstaunlich, ich hätte das mit Holger Biermann an der Spitze nicht erwartet, offensichtlich hatte ich ihn völlig falsch eingeschätzt. Wirklich gut!