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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hobby Hifi Hifi-PA 10/2 BR Abstimmung



T182
21.06.2022, 20:58
Hallo zusammen,


ich möchte nun mit dem Bau der Hifi PA 10/2 aus der Hobby Hifi beginnen. Das seitliche Reflexrohr gefällt mir überhaupt nicht und passt auch nicht richtig zu meiner Anwendung. Ich möchte mehr in Richtung Beschallung gehen und würde gern einen Schacht am Boden frontal bauen. Leider bin ich nicht sicher wie der bemessen sein sollte. Das Reflexrohr im Vorschlag ist durch die Eckanordnung auch deutlich kürzer als die Empfehlung der HH zu dem Chassis. Kann ich die Virtuelle Verlängerung durch die Ecke auf einen Kanal am Boden übertragen? Ist ja quasi auch eine Ecke oder?! Würde mich freuen wenn mir jemand helfen könnte.

Schöne Grüße
Tom

Swany
22.06.2022, 01:30
Hi,

die habe ich schon das ein oder andere Mal gebaut. Das Rohr kannst du auch einfach so wie es ist auf die Front setzen...das mit der virtuellen Verlängerung gilt nur bei rechteckigen Kanälen, nicht wenn ein Rohr in die Ecke gesetzt wird.
Mit einem Kanal am Boden, musst du leider messen und dir eine Box aus billigem Rohspan oder Ähnlichem als Proto bauen und dann mittels Imp-Messung auf die "richtige" Länge berichtigen.

Über BBox kann man sich zwar einen Korrekturfaktor per umgerechneten Rohr in Kanal und auf dem Boden platziert die passende Länge errechnen lassen. Jedoch würde ich (hängt von der gewünschten Genauigkeit ab) schon einen Proto-Bau empfehlen und dann damit eine Messung um wirklich sicher zu gehen.

https://www.igdh.eu/?page_id=964

Falls du darauf keine Lust hast, kannst du auch einfach wie gehabt das Rohr auf die Front packen und gut ist. Ich habe bei meinen ein MBR-110 verwendet und kam dabei auf eine Länge um die 16 cm.

https://www.monacor.de/produkte/components/lautsprechertechnik/selbstbau-/mbr-110/

Gruß Swany

T182
22.06.2022, 07:13
Guten Morgen Swany,

danke für die schnelle Antwort und deine Erfahrungen mit dem Bausatz. Leider habe ich nicht die Möglichkeit zu messen. Deshalb bringt mir eine Testkiste nur bedingt etwas. Ein wenig verwirrt bin ich jetzt allerdings schon. Soweit ich mich in das Thema eingelesen habe wirken angrenzende Wände immer wie eine virtuelle Verlängerung. Unabhängig von der Portform. Bei der Hifi-PA 10/2 wird das auch im Text beschrieben. Die Simulation zur Gehäuseempfehlung des 10/250 PRO weist eine Rohrlänge von ich meine 16cm (aus dem Kopf 😉) aus. Das Rohr im Bausatz schließlich ist aber nur 5cm lang. Ich habe die Werte mal simuliert. Das wäre eine Abstimmung auf ca. 73Hz. Also viel höher. Wie passt das zusammen? Bitte nicht falsch verstehen es geht mir nur um das Verständnis und um Hilfe in meinem konkreten Fall.

Schöne Grüße
Tom

naumi
22.06.2022, 07:34
Moin,

der Link auf Bbox liefert leider eine veraltete Version von 2018.
Mr. bassman entwickelt und programmiert aber unermüdlich weiter und hier gibt es immer die aktuelle Version:

http://www.bboxsw.de/bbox.zip

In dem Programm findest du alle Erklärungen zu den realen Längen bei unterschiedlichen Lagen der Rohre / Kanäle.

Viele User halten aber das Programm nicht für praxisgerecht, da die Toleranzen zu groß sind und greifen einfach auf den Gehäusesimulator von Boxsim zurück.

Besonders der User stoneeh hat dazu aufwändige Vergleiche mit Messungen gemacht.
:prost:

Hier sollten alle Infos drin sein:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20867-Bassreflexkanal-mit-BoxSim-oder-WinISD-berechnen (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20867-Bassreflexkanal-mit-BoxSim-oder-WinISD-berechnen&highlight=stoneeh)

Kalle
22.06.2022, 08:14
Leider habe ich nicht die Möglichkeit zu messen.

Hallo Tom,
daran solltest du etwas ändern, denn wenn du Bauvorschläge ändern willst ist das so ein wenig eine Neukonstruktion...... und dem Gott der Simulation :D kann man vertrauen.... aber wie das so mit Religionen ist hilft nur Glauben:( oder die reine Wahrheit weiter;).
REW ist kostenlos und recht brauchbar.... und hier gibt es dazu zum Beispiel ein auf 0° und 90° kalibriertes Messmikrofon zu günstigem Preis
https://www.oaudio.de/mikrofone/neu-omnesaudio-mikone-usb-kondensator-messmikrofon.html?listtype=search&searchparam=Messmikrofon
Ein Einstieg ins Messen, der sich unbedingt lohnt.
Wenn du einen Bodenkanal verwenden willst, läßt der sich auch wunderbar nachträglich verlängern oder kürzen und mit einem Schlitz nach oben ins Gehäuse kannst auch die Kanallängenresonanz bekämpfen.

Jrooß Kalle

T182
22.06.2022, 08:26
Hi,
danke erstmal für die vielen Tipps und Anregungen. Ich habe mich nie ans Messen heran getraut weil ich so viel im Laufe der Jahre darüber gelesen habe was man alles falsch machen kann. Vor allem Messungen von Abstimmungen im Bassbereich sollen doch in Wohnräumen nahezu unmöglich sein oder? Ihr verwirrt mich. ;)
Wie würdest du denn einen Kanal nachträglich kürzen oder verlängern?

VG
TOM

Franky
22.06.2022, 08:44
Indem man Bassreflexrohre nimmt die sich in der Länge einstellen lassen. Davon gibt es viele auf dem Markt. Es gibt nicht DIE Bassreflexabstimmung sondern man kann gerne je nach Raum oder persönlichem Geschmack abstimmen.

Coral hatte früher mal einen Bauvorschlag mit seitlichen Bassreflexkanälen. Da konnte man durch die Bassöffnung individuell Leisten auf einen Bassreflexkanal aufbringen um den entsprechend abzustimmen.

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?15800-Umrechnung-BR-Rohr-Port&p=213794&viewfull=1#post213794

T182
22.06.2022, 08:51
Hallo Franky,

da hast du natürlich Recht. Kalle sprach aber von einem Bodenkanal wenn ich ihn richtig verstanden habe. Da weiß ich nicht recht wie ich da nachträglich noch was ändern könnte wenn alles verleimt ist.

DIE eine Abstimmung gibt es nicht das ist richtig. Ich hätte gern die Abstimmung aus dem Bausatz aber mit Kanal auf der Front. Das wäre mein Wunsch. ;) Vielleicht hat ja jemand schonmal einen andere Konstruktion mit dem Tieftöner aufgebaut von der ich die Reflexabstimmung übernehmen könnte?
Aber bevor es schief geht vielleicht doch lieber ein Rohr wie im Vorschlag.

Franky
22.06.2022, 08:56
Hm, manchmal könnte ich verzweifeln. Hast Du dir die gerade verlinkte Zeichnung einmal angesehen? Da gibt es eine Box mit 2 seitlichen Bassreflexkanälen auf Stegen. Auf diese Stege kann man Leisten aufschrauben um die Kanallänge in der Länge zu verändern. Man kommt da ran wenn man den Bass rausschraubt und dann Leisten je nach Gusto aufschraubt. Das kann man natürlich auch bei einem Bodenkanal machen.

mechanic
22.06.2022, 08:59
Um eine vorgegebene Reflexabstimmung bei einer geänderten Rohrauslegung / Austrittsort zu erreichen, reicht auch REW und ein selbstgestricktes Impedanzmesskabel für < €5. Die billigste Lösung für eine "einstellbare" Rohrlänge ist ein exaktes Loch passend zu etwa DN50, 75 oder 110. Ein HT-Meterrohr ist günstig und reicht für einige "Versuche". Reinklopfen, Impedanzmessung, raus (Latte mit Schraube drin als Abzieher) usw. Man muss nicht mal was aufschrauben ...

T182
22.06.2022, 09:02
Hm, manchmal könnte ich verzweifeln. Hast Du dir die gerade verlinkte Zeichnung einmal angesehen?

Kein Grund zu verzweifeln. Sorry, ich bin auf der Arbeit übers Handy hier drin. Der miese Empfang hier in unserem Bunker hat den Link nicht direkt angezeigt. Alles gut. Die Idee ist super und eigentlich genau das was ich brauche um die Abstimmung notfalls sogar am Aufstellort per Gehör optimal für mich abzustimmen. So simpel das es traurig ist das ich nicht selbst drauf gekommen bin :eek:

VG
Tom

Franky
22.06.2022, 09:04
Alles gut!

T182
22.06.2022, 09:08
Um eine vorgegebene Reflexabstimmung bei einer geänderten Rohrauslegung / Austrittsort zu erreichen, reicht auch REW und ein selbstgestricktes Impedanzmesskabel für < €5.

Das würde mich auch interessieren. Wird das vielleicht irgendwo weiter erklärt wie man das macht?

:)

Kalle
22.06.2022, 09:19
Hallo Tom,
das wird bei REW selbst und hier auch ausführlich erklärt, Tipp SUCHEN, und ist auch eigentlich schnell gemacht, wenn man ein Notebook hat mit getrennten Ein- und Ausgängen der Soundkarte hat.... leider ist das immer seltener der Fall ...... dann braucht man eine externe Soundkarte.... wurde hier auch schon oft erklärt.
Ein Monacor DATS V3 ist auch dafür ganz nett, kostet aber.
Jrooß Kalle

Franky
22.06.2022, 09:21
Monacor hat das DATS nicht im Programm!

Kalle
22.06.2022, 09:26
Hast Du dir die gerade verlinkte Zeichnung einmal angesehen? Da gibt es eine Box mit 2 seitlichen Bassreflexkanälen auf Stegen. Auf diese Stege kann man Leisten aufschrauben um die Kanallänge in der Länge zu verändern.

Hallo Frank,
hast du die mal in Natura gesehen? Bei meinen Onkenspielereien habe mich mit dem Bauplan ausgiebig beschäftigt. Ich habe den Verdacht, dass die damals wegen der Längeresonanz schon mit einer kontrollierten Undichtigkeit gearbeitet haben, habe aber nichts darüber gefunden.
Jrooß Kalle

Franky
22.06.2022, 09:29
Ich habe mal die Coral X15 gehabt aber die hatte im Gegensatz zu dem Bauvorschlag Bassreflexrohre.

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Coral_X-15

naumi
22.06.2022, 09:34
nur Info,

in Bbox wird die Impedanzmessung so gemacht:

dein BBox-ordner, bbox\Impedanz_Doku\Impedanz_BSP.pdf


:prost:

Micha_HK
22.06.2022, 09:37
Das würde mich auch interessieren. Wird das vielleicht irgendwo weiter erklärt wie man das macht?

:)

Hi,

siehe Seite 7:
https://www.artalabs.hr/AppNotes/LIMP-HB-D2.4%20Rev0.0.pdf

Azrael
22.06.2022, 10:01
Sonnige Grüße aus der Toskana :cool:


Das würde mich auch interessieren. Wird das vielleicht irgendwo weiter erklärt wie man das macht?
Oder auch hier (https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=elektroniklabor+tsp) in kurz und knapp, hier für ARTA LIMP beschrieben, wobei das Kabel auch einwandfrei in REW funktioniert.

Man misst mit diesem Kabel den Impedanzgang der BR-Konstruktion. Es werden untenrum zwei Spitzen auftauchen. In etwa beim Minimum zwischen diesen beiden Spitzen liegt dann die Abstimmfrequenz fb.

Da auch die elektrische Phase mitgemessen wird, kann man sich auch daran orientieren: dort, wo es im gleichen Bereich einen Null-Grad-Durchgang gibt, wäre dann fb.

Die beiden Methoden liefern u.U. leicht unterschiedliche Werte, m.E.n. ist das aber unwesentlich.

Da das eine rein elektrische Messung ist, spielen die akustischen Gegebenheiten kaum keine Rolle.

Es wird sicher auch in den verlinkten längeren Erklärungen erwähnt: das Audiointerface muss für die Messung zwei Eingängskanäle haben. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich, z.B. ist der Eingang von Notebooks, die lediglich eine 3,5 mm Kombibuchse haben, einkanalig. In so diesem Fall müsste man sich dann mit einem USB-Audiointerface behelfen.

Viele Grüße,
Michael

newmir
22.06.2022, 10:34
Man kann es auch etwas entspannter betrachten .... Je nach Aufstellung, Raumsituation und Hörposition ändert sich das Verhalten im Bass sowieso ganz erheblich! Eine kleine Änderung in der Wirkung des Bassreflex bei einem Bausatz allein ist da vergleichsweise leichter zu verkraften. Nur wegen der theoretisch idealen Bassreflexabstimmung unbedingt eine Impedanzmessung machen zu wollen .....ja ...kann man machen ...bringt aber wenig (zumindestens für den tatsächlichen Hörgenuss ;-) ). Zumal im Bass sowieso Geschmack und Hörgewohnheiten am stärksten reinspielen.

Am Ende sollten idealerweise alle Faktoren zusammen passen. Dafür ist es idealerweise sinnvoll mit einem Mikro messen zu können .... sonst tut es auch der eigene Höreindruck und ein bischen Verlängern oder Verkürzen des BR Kanals.

stoneeh
22.06.2022, 11:22
Viele User halten aber das Programm nicht für praxisgerecht, da die Toleranzen zu groß sind und greifen einfach auf den Gehäusesimulator von Boxsim zurück.

Besonders der User stoneeh hat dazu aufwändige Vergleiche mit Messungen gemacht.

Danke für die Verlinkung Naumi.

For the record, die aktuelle Version meines Praxisabgleichs der diversen Softwares findet sich hier: Korrekte Berechnung der Bassreflex-Portlänge - Simulation vs. Messung - 3 Softwares vs. 11 Gehäuse, Messtechnik / Grundlagen / FAQs - HIFI-FORUM (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=137&thread=920)

ArLo62
22.06.2022, 13:32
Ich habe das mal wie Franky es vorgeschlagen hat gemacht. Unten den Kanal über die die gesamte Frontbreite. Dann 4 (Edit) Leisten in der richtigen Höhe auf den Boden. Dann die Leisten in der Breite von oben aufgeschraubt. Gemessen und dann die Länge nach hinten mit Leisten aufgefüllt bis es gepasst hat. Für Bassgitarre. Nennt sich Thiele-Small Box bein den Musiker*innen.

herr_der_ringe
22.06.2022, 15:15
Man kann es auch etwas entspannter betrachten ....
jupp: HT-rohr nehmen, auf der Front platzieren, bei erforderlciher höherer abstimmung kürzen oder für tiefere abstimmung mit nem weiteren stück rohr verlängern.

ich gehe immer her und schneide beim HT-rohr lediglich die muffe ab. von hinten her einfräsen (nicht durchfräsen) und im anschluß von vorne mit dem passenden rundungsfräser/anlaufring "beiarbeiten"
einkleben des rohrs: klebefläche am rohr mit 100er-schmirgelpapier aufrauhen und mit holzleim ins holz einkleben. hält entgegen jeglicher theorie zur vollsten zufriedenheit.
:built:

T182
23.06.2022, 07:09
Guten Morgen,

vielen Dank für die vielen Tipps. Ich werde am Wochenende mal mit der Software simulieren und dann wohl einen Testaufbau mit Leisten starten. Wird vielleicht ein wenig dauern aber ich werde berichten.

VG
Tom

T182
26.06.2022, 15:44
Hallo zusammen,

Ich habe mal das Reflexrohr aus dem original Vorschlag in Winlsd simuliert. Abstimmfrequenz ist dann ca. 73Hz. Deutlich höher als die 55Hz die es durch die Eckposition dann in Realität sind. Würdet ihr diese Frequenz als Ausgangspunkt für den Bodenport nehmen? Irgendwo muss ich ja anfangen... 😉

Schöne Grüße
Tom

Franky
26.06.2022, 17:17
Du hast doch den Test der Box gelesen und da gibt es doch mit Sicherheit einen Impedanzschrieb aus dem man die Abstimmfrequenz ablesen kann. Das ist das Minimum zwischen den Kamelhöckern.

Dann würde ich das wie gesagt variabel gestalten um mit der Länge zu spielen. Während der Abstimmphase kann man so ein Rohr auch mal verkehrt herum montieren das es wie Pinochio aussieht. Dann die Länge durch abhören ermitteln - Rohr umdrehen und festschrauben. Erspart einem das immerwärende rausschrauben des Bass um an das Rohr heranzukommen.

naumi
26.06.2022, 17:32
Hallo,

Würdet ihr diese Frequenz als Ausgangspunkt für den Bodenport nehmen? Irgendwo muss ich ja anfangen... 😉

Da ich weder das Heft und somit die Impedanzmessung kenne, habe ich einige Infos gegoogelt und eine Überschlagsrechnung gemacht.
Vorsicht, das sind alles Schätzwerte und sollen dir nur zeigen, wie in Boxsim die Abstimmung errechnet wird.

So wären die Werte mit dem 5 cm Rohr:

66518

und so umgerechnet auf den Bodenport, der in meinem Beispiel 3 cm X 28 cm und 7 cm lang wäre:

66519


Deshalb kannst du diesen Port so einbauen und wie du schon vorhast, mit Leisten länger/kürzer machen, bis deine Abstimmfrequenz genau getroffen wird.

Dies ist nur eine Überschlagsrechnung um die zu erwartenden Proportionen abschätzen zu können.

:prost: