Feinbohrmaschine für Leiterbahntrennungen und Platinenbohrungen

[wgh52]

Leutchen,

die Forumssuche hat mir leider nicht geholfen....

Ich suche nach einem schnell (also bis zu 35000rpm einstellbar) laufenden, handlichen Maschinchen(!) mit biegsamer Welle und Bohrfutter 0,8...3,2mm.

Was will ich damit machen?
1. Nachträglich einzelne Löcher mit Durchmesser 0,8-3,0mm in Platinen bohren
3. Leiterbahnen mit 35-70µm Leiterbahndicke auf bestehenden Platinen sauber und feinfühlig auftrennen

Ich finde bisher leider nur den absoluten Overkill a la "Dremel X000 mit zig oder hunderten Zusätzen", die ich niemals brauchen werde!

Vielleicht hat ja hier jemand ein ähnlich einfaches Anforderungsprofil und dafür bereits eine gute Lösung gefunden... Und falls jemand anbieten kann/will was ich suche: Bitte PN schicken!

Danke für sachdienliche Hinweise!

[rkv]

Schonmal beim "Original" geguckt? Proxxon.
Mit einer solchen Maschine habe ich das früher gemacht, als ich noch Platinen selbst hergestellt habe.

[rkv]

P.S. Das Auftrennen von Leiterbahnen geht auch sehr gut mit einem Bastelmesser/Cutter/Skalpell, also diese Messer die wie ein Stift aussehen mit kurzer Klinge.

[ArLo62]

Proxxon ist cool. Ich hatte einen Kollegen in einer Vertretung der hat die verkauft.
Oder Dremel mit so einem Bohrständer:
Dremel 220 Bohr- und Werkzeugständer (für Stationäre Arbeiten. Vertikal oder im Winkel Bohren, Einstellbar in 15-Grad-Schritten, Integrierter Teleskop-Werkzeugständer) [Energieklasse A] https://amzn.eu/d/fw0QQE4
Für ab und zu sollte das reichen. Sonst gilt "you get what you pay for".
Ich habe früher einen Mabuchi mit nem Bohrfutter versehen und einem regelbaren Netzteil. Ging auch.
Eigentlich geht jede gute Standbohrmaschine (nur nicht bis 35'Touren aber wofür).
Gruß
Arnim
Nachtrag: Auch nett: https://www.1-2-do.com/projekt/dremel-adapter-fuer-den-bohrstaender/bauanleitung-selber-bauen/4011178

[wgh52]

Vielen Dank für Eure schnellen Antworten! Sehr gut!

Vom Cuttermesser und Akkuschrauber will ich übrigens gerade weg :rolleyes: ;)


Schonmal beim "Original" geguckt? Proxxon.
Mit einer solchen Maschine habe ich das früher gemacht, als ich noch Platinen selbst hergestellt habe.Ja, der IBS/E mit Biegewelle 110/BF trifft meine Nutzungsvorstellungen :prost:. Bohrständer ... weis ich noch nicht...

Die Maschine hat zwar immernoch mehr Zubehör als benötigt, aber das ist akzeptabel ;)

Bei Reichelt kosten Gerät und Welle zusammen ~ 105€, das ist noch im finanzierbaren Budgetbereich.

Also ich denke dann hab' ich's! :D :D :D

[Kleinhorn]

Ich hab schon tausende Löcher gebohrt mit meiner alten Proxxon. Seit den 80ziger Jahren kein Vergang am Gerät. Ich hab die elektronische regelbare Ausgabe Gerät/ Netzteil. Läßt sich gut justieren. Das entspricht wohl der Micromot 60E. Ich hab noch 50 Watt. NG2/E Netzteil scheint so geblieben zu sein. Einen Bohrständer hab ich nie benötigt, da das Gerät nicht viel wiegt und es auf etwas Abweichung bei den Löchern nicht ankommt. Das Zubehör ist auch gut. Fräser, Schleifkörper, Sägeblätter usw
Ich habe sowohl die Spannzangen, als auch ein Schnellspannfutter. 3,2 mm Bohrer sind allerdings übertrieben...
Für Platinen tun es die Größen 0,5-1mm bzw 1,3 mm für Flachstecker, die ich woanders zukaufe.

Einzig negativ ist die Zuleitung zum Netzgerät. Die ist einfach nicht geschmeidig. Wird sich hoffentlich geändert haben.
Ansonsten klare Empfehlung.

Pedda

[wgh52]

Pedda,

danke vielmals für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht! :prost:
Ich schau mir das Gerät auch noch an.

[rkv]

Die Maschine hat zwar immernoch mehr Zubehör als benötigt, aber das ist akzeptabel ;)



Niemand zwingt Dich, das ganze Zubehör zu kaufen/nutzen. ;)

Übrigens, je nachdem wie fein und eng die Leiterbahnen sind, ist der Cutter immer noch die schnellste und beste Lösung. So meine Erfahrung. Aber, da muss jeder auch seinen eigenen Weg finden. Fröhliches Basteln!

[ansch]

Ja, mit Proxxon bin ich für diese Anforderungen und viele weitere sehr zufrieden.
Den Bohrständer habe ich und nutze ihn für kleine Durchmesser in Leiterplattenbohrungen, also alles unter 1mm. Zumindest für meine grobmotorischen Hände ist damit die Anzahl gebrochener Bohrer deutlich zurückgegangen.

Genau, und Zubehör holt man sich eben nach Bedarf.

[wgh52]

Nach reiflicher Überlegung ist jetzt Micromot 60/E nebst NG2 Netzteil bestellt. Mal sehen wie ich damit klarkomme, aber ich bin zuversichtlich, daß diese Aurüstung reicht.

Nochmals vielen Dank für alle Berichte und Tipps!

[wgh52]

Um das Thema abzuschließen:

Heute kamen Micromot 60/E & NG2 Netzteil. Reichelt & DHL waren mal richtig schnell!

Natürlich hab ich gleich ausgepackt und erste Trenn- und Bohrversuche gemacht. Alles ging sehr gut, auch qualitativ und selbst für mich als Grobmotoriker so einfach wie erwünscht!

Das Motorteil ist leicht, liegt trotzdem gut in der Hand, die Griffdicke ist (für meine großen Hände) bequem, die Maschine ist gut ziel- und führbar, die Spiralschnur zum Netzteil stört überhaupt nicht, ist genügend lang und flexibel. Vibration ist minimal und stört nicht.

0,5mm mit der freien Hand in 1,5mm Epoxy zu bohren ist sehr leicht und (insbesondere bei höchster Drehzahl) gefahrlos für den Bohrer. Auch bis zu 3mm zu bohren geht sehr gut, die fünf mitgelieferten Spannzangen sind da sehr nützlich und für mich ausreichend.

Trotz der nur 40Watt Leistung war die (mäßige) Bremswirkung bei meinen Trennarbeiten und den "größeren" Bohrdurchmessern zwar hörbar, aber nicht nachteilig oder behindernd. Mein Trennwerkzeug, eine ~0,8mm Proxxon Schleifkugel, stellt sich als sehr effektiv heraus, mit etwas mehr Übung kann ich die Abtragtiefe sicherlich noch verringern.

Bisher einziges Minus: Das Netzteil hat keinen Ein-/Aus-Schalter, so daß man unbedingt immer an der Maschine auf "Null" stellen und bei Nichtgebrauch den Netzstecker ziehen muß. Das nervt auf Dauer und ich werd' wohl einen Schnurschalter im Netzkabel nachrüsten.

Fazit: Tolles Ergebnis! Zu erträglicherem Kurs als erst gedacht hab ich was ich suchte, wahrscheinlich sogar etwas mehr, aber bestimmt nicht weniger!

Nochmals vielen Dank für die vielen ausführlichen Vorschläge und Hinweise! :prost::prost::prost:

[Kleinhorn]

Hi...Stimmt das Netzteil hat keinen Ausschalter. Aber die Maschine bei mir auf der Unterseite...wurde dann wohl weggespart. Da auf den Bildern die Maschine nur von oben mit der Drehzahlregelung zu sehen ist, bin ich trotzdem davon ausgegangen, dass es den Schalter noch gibt....
Bau Dir doch nen Fußschalter mit Eurostecker und Buchse. Kann man auch auf den Tisch legen...

Pedda

[wgh52]

Gute Idee Pedda! Danke! Überleg' ich mir. Aber ich hab halt noch Schnurschalter da und würde den nahe beim Gerät einschleifen (ja, ich weis: Garantie & Gewährleistung... ;))..