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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : BMR Pseudo-Coax 3D-Druck aktiv...



Gaga
02.08.2022, 22:37
Moin zusammen,

eigentlich wollte ich mir noch Zeit damit lassen - aber motiviert von JFAs 'Flat White - Ein BMR am Limit (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?22619-Flat-White-Ein-BMR-am-Limit)' ein kleiner Teaser meiner Entwicklung mit dem Tectonic TEBM46C20N.

Die Zutaten sind:
- der Tectonic TEBM46C20N;
- der Scan Speak 18W-8546-01;
- Hypex AS2100-Plate Amps;
- 3D-CAD und 3D-Druck;
- AKABAK;
- viel Spaßvergügen;
- und viel Zeit...

...und am Schluss hoffentlich ein Pseudo-Coax Prototyp mit Simus und Messungen.

Bitte bringt Geduld mit, ich halte mich aus chronischem Zeitmalngel an Chlangs Entwicklungsgeschwindigkeit :prost: (dessen Entwicklungen und Entwicklungsthreads ich im Übrigen außerordentlich schätze!).

Demnächst mehr in diesem Theater.

Grüße,
Christoph

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66826&d=1659473094

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66825&d=1659473094

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66827&d=1659473383

Franky
02.08.2022, 22:54
Da bin ich ja mal gespannt da ich den BMR sehr gut kenne.

fosti
02.08.2022, 23:20
moin Christoph,
coole Idee :prost:

JFA
03.08.2022, 06:10
Fein. Die Idee war auch einer meiner - gedanklichen - Iterationsschritte.

Azrael
03.08.2022, 08:00
- der Scan Speak 18W-8564;
Da ist wohl ein Zahlendreher drin, einen 18W-8564 konnte ich nämlich nicht ergoogeln. Wenn man das Bild des Treibers stark vergrößert, kann man es erahnen (ist dann recht unscharf).

Es ist wohl ein 18W/8546-01 und ich bin auch gespannt. :)

Viele Grüße,
Michael

vex
03.08.2022, 08:05
Ja da bin ich ja auch mal gespannt. Ich konnte die DayDream TLR hören und war echt angetan.
:prost:

Gaga
03.08.2022, 09:34
Moin,

vielen Dank für eure Rückmeldungen!


JFA
Fein. Die Idee war auch einer meiner - gedanklichen - Iterationsschritte.


Mal sehen, was dabei rauskommt - Deinen Thread werde ich natürlich weiter mit größtem Interesse verfolgen....

Hallo Michael,

Da ist wohl ein Zahlendreher drin, einen 18W-8564 konnte ich nämlich nicht ergoogeln. Wenn man das Bild des Treibers stark vergrößert, kann man es erahnen (ist dann recht unscharf).

Es ist wohl ein 18W/8546-01 und ich bin auch gespannt. :)

Ja, stimmt! Vielen Dank für den Hinweis. Es ist der 18W/8546-01. Ich habe es im ersten Beitrag korrigiert.

Das Datenblatt soll identisch mit dem 18W/8546-00 (https://www.scan-speak.dk/datasheet/archive/18w-8546-00.pdf) sein (der halt eine gelbe Membran hat). Leider ist der 18W/8546-01 nicht mehr erhältlich.

Warum habe ich den trotzdem genommen? Zwei Gründe:
1. Ich habe nach einem Chassis mit inverser Dustcap gesucht, um hinter dem BMS möglichst viel Platz zu haben;
2. Ich hatte den glücklicherweise noch im Regal.

Ich hatte auch mal nachgeschaut, welche Tieftöner mit inverser Dustcap aktuell erhältlich sind, habe die Liste aber nicht mehr. Mit fallen noch die Visaton WS 17 E und WS 25 E ein. Der Gradient W 176. Oder mit einer komplett inversen Membran, aber kleiner, der oaudio LS Copper MW 6 G.

Wie auch immer, für den Prototypen setze ich die ScanSpeak ein. Sind ja einfach gute Chassis.

Grüße,
Christoph

Gaga
04.08.2022, 21:52
Moin zusammen,

es ist wie im richtigen Leben - Lautsprecherbau ist eine einzige Abwägung von Kompromissen. So auch hier. So richtig ideal geht's nicht. Es bleibt halt nur die Wahl der Kompromisse...

Wieso also trotzdem ein Pseudo-Koax?
- Hab ich noch nie gebaut.
- Manchmal mag ich den Klang von Punktschallquellen/Breitbändern. Diese bündeln jedoch oft zu den Höhen hin
- Der TEBM46C20N reizt mich schon länger. U.A wegen der recht gleichmäßgen Abstrahlung zu den Höhen hin.
- Der TEBM46C20N ist auch nicht viel größer als viele Kalotten und könnte so vor einen TT passen.
- Der TEBM46C20N kann tiefer angekoppelt werden als Kalotten, ein schöner Freiheutsgrad was die Übernahmefrequenz angeht.
- Bei einer niedrigeren Übernahmefrequenz 'stört' der vorgesetzte MT/HT vielleicht nicht so sehr die Abstrahlung des TT.
- Wie immer möchte ich dabei was über den Lautsprecherbau lernen.

Ich werde rausfinden, ob die niedrigere Übernahmefrequenz, die Störungen durch das für den BMR notwendige, größere Gehäuse ausgleicht.

Oder ob das ein fauler Kompromiss ist...;)

Warum aktiv? Damit kann ich einfach den Tiefenversatz der Chassis ausgleichen und bin bei der Trennung sehr flexibel.

Den 18W/8546-01 hatte ich gesetzt, weil er im Regal lag und eine inverse Dustcap besitzt. Er ist relativ klein, vielleicht wäre ein etwas größerer TT für diese Konstruktion vorteilhafter. Aber das werde ich sehen und kann das - sollte mir das Konstrukt prinzipiell zusagen - ja auch noch so bauen.

Mal schauen. Zur Konstruktion des BMR-Gehäuses im nächsten Beitrag.

Gruß,
Christoph

Koaxfan
04.08.2022, 22:31
Koaxe sind immer richtig. Daher: Hau rein!

Gaga
04.08.2022, 22:32
Moin zusammen,

das Gehäuse für den TEBM46C20N (BMR) muss vor den 18W passen, ausreichend Volumen für den BMR bieten um tief genug spielen zu können. Zudem darf das Gehäuse die Membran des 18W nicht zu sehr verdecken und ausrichend Platz für die Auslenkung dessen Membran lassen. Kurz und gut - schon wieder Kompromisse.

Zur Konstruktion habe ich die Membran des 18W möglichst genau vermesen und diese Daten in Fusion 360 gebracht. Die Membranform war dann Vorgabe für die Konstruktion des BMR-Gehäuses.

Letztlich ist diese Konstruktion (BMR-Gehäuse (blau) vor 18W-Membran) dabei herausgekommen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66853&d=1659648006

Die Kontur des Gehäuses ist in diesen Darstellungen (Viertelmodell für den Export nach AKABAK) besser zu erkennen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66851&d=1659647256
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66850&d=1659647256

Vor dem TT-Gehäuse:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66852&d=1659647256
Ich hoffe ihr bekommt eine Vorstellung von der Konstruktion.

Da berechnete Volumen des BMR-Gehäuses ist 0,28 L. Davon muss ich noch die Wandstärke des Drucks und das Volumen des BR abziehen. Ein wenig Volumen gewinne ich vielleicht durch die Gehäusedämpfung.

Um eine Vorstellung der unteren Grenzfrequenz des BMR in diesem Gehäuse zu bekommen, eine Simu des Frequenzgangs mit den TSP des TEBM46C20N und mit angenommenen o,28 L Gehäusevolumen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66843&d=1659643600

So viel für heute. Fragen? Anmerkungen? Kritik? (natürlich wie immer hier einfühlsam und konstruktiv....;)), Zuspruch?

Grüße,
Christoph

kboe
04.08.2022, 22:33
Bin gespannt!
Klappstuhl steht!

Gaga
04.08.2022, 22:33
Koaxe sind immer richtig. Daher: Hau rein!

Danke Dir für den Zuspruch! Ich hau rein!

Grüße,
Christoph

Gaga
04.08.2022, 22:34
Bin gespannt!
Klappstuhl steht!

Freut mich - und motiviert!

Koaxfan
04.08.2022, 22:39
Ist der Tieftöner fix? Ganz aus dem Bauch raus finde ich den hinter dem BMR-Gehäuse fast etwas klein. Diffraktionsspalt wider Willen? Akustisch vielleicht unproblematisch, ich will mit meinen Tieftönern dauerhaft gut befreundet sein und ihnen immer ausreichend Luft zum Atmen bieten.

Vorschlag: Zieh das BMR-Gehäuse etwas in die Länge, das gibt Volumen und Du kannst es testweise auch mal vor einen größeren Tieftöner klemmen.

SNT
05.08.2022, 06:30
Für so einen Vorsatz ist 3D Druck wunderbar geeignet. Hab schon erwartet, dass da bald was kommt…. Interessant!

Gruß von Sven

JFA
05.08.2022, 06:54
Moin,

der große Vorsatz ist gefährlich. Dadurch baust du dir vor den Tieftöner einen Helmholtzresonator, der dich ziemlich überraschen könnte. Den linearen Teil kannst du noch wegfiltern, aber weil das "Volumen" (der Teil zwischen Membran und Vorsatz) ziemlich klein ist modulierst du durch hohe Auslenkungen im Bass ständig den Resonator => IMD => nicht gut.

Also erstmal durch Simulation mit Akabak schauen wo die Resonanzfrequenz liegt. Wenn du weit genug unterhalb trennen kannst - Limits vom BMR beachten! - ist alles gut, wenn nicht: Austrittsfläche vergrößern.

Koaxfan
05.08.2022, 07:26
Wie weit würde der BMR denn runtergehen? Würde nicht auch vom Bündelungsverhalten eher ein 8er bis 10er TT passen?

JFA
05.08.2022, 07:43
So weit wie er belastbar ist. Siehe dazu meine Entwicklung. Der 18W dürfte in BR vergleichbar laut werden (BR macht ca 9 dB mehr, der 18W hat ca. 3 dB weniger Membranfläche und spielt alleine, lineare Auslenkung ist vergleichbar, also abgeschätzt 9 dB - 6 dB - 3 dB = 0 dB).

Christian G
05.08.2022, 08:23
Hi! Interessantes Thema!

Ich habe mich beim 3D-Druck (schon immer) gefragt, ob man so ein Gehäuse eventuell ohne innere Wände drucken kann, also nur Außenwände und Infill, letzteren aber nach innen offen. Den Infill könnte man in mehreren unterschiedlichen Schichten aufbauen (zum Chassis hin grob, zur Außenwand hin feiner werdend). Vielleicht ließe sich so auf Dämmmaterial komplett verzichten, da im Infill durch die komplexe und immer feiner werdende Struktur so viel absorbiert wird, dass kaum noch etwas zurückkommt.

JFA
05.08.2022, 08:56
Das wäre ungefähr das, was KEF mit seinen Meta-Dingens macht. Könnte man, statt ein extra Teil zu fertigen, auch durch 3D-Druck im Gehäuse integrieren.

Wie ist das eigentlich mit der Dichtigkeit von 3D-gedruckten Materialien? Lasergesintertes Material ist ja eher porös, drückt da die Luft dann durch? Gibt es da Erfahrungen? Könnte man ja auch als KU verstehen, also mit berücksichtigen.

BiGKahuunaBob
05.08.2022, 09:35
der große Vorsatz ist gefährlich. Dadurch baust du dir vor den Tieftöner einen Helmholtzresonator, der dich ziemlich überraschen könnte. Den linearen Teil kannst du noch wegfiltern, aber weil das "Volumen" (der Teil zwischen Membran und Vorsatz) ziemlich klein ist modulierst du durch hohe Auslenkungen im Bass ständig den Resonator => IMD => nicht gut.


Ist das wirklich so kritisch? Bei jedem Kompressionstreiber ist doch fast die gesamte Membran verdeck, die Abstände noch viel enger.
Wäre es hier hilfreich den Vorsatz zu perforieren o.ä.? Habe ich im PA-Bereich schon mal gesehen...

JFA
05.08.2022, 09:58
Die Volumenverdrängung in Kompressionstreibern sollte klein gegenüber dem Vorkammervolumen sein. Das dem nicht immer so ist sieht man an dem teilweise recht hohen K2, den solche Treiber haben.

Gaga
06.08.2022, 22:12
N'Abend zusammen,

vielen Dank für eure rege Teilnahme und wertvollen Hinweise.


Koaxfan Ist der Tieftöner fix? Ganz aus dem Bauch raus finde ich den hinter dem BMR-Gehäuse fast etwas klein. Diffraktionsspalt wider Willen? Akustisch vielleicht unproblematisch, ich will mit meinen Tieftönern dauerhaft gut befreundet sein und ihnen immer ausreichend Luft zum Atmen bieten.

Für den ersten Versuch/Prototyp ja. Ich stimme Deinen Bedenken zu - der 18W ist tatsächlich klein, um den BMR davor zu setzen. Zumidest ziemlich auf Kante genäht. Aber (i) er war halt da und (ii) wollte ich mal zur Abwechlung möglichst klein bauen. Den Abstand zur Membran kann ich durch entsprechende Distanz entsprechend wählen.

Darauf weist ja auch Jochen hin:

JFA
Moin,

der große Vorsatz ist gefährlich. Dadurch baust du dir vor den Tieftöner einen Helmholtzresonator, der dich ziemlich überraschen könnte. Den linearen Teil kannst du noch wegfiltern, aber weil das "Volumen" (der Teil zwischen Membran und Vorsatz) ziemlich klein ist modulierst du durch hohe Auslenkungen im Bass ständig den Resonator => IMD => nicht gut.


Ja, sehe ich auch so, die Gefahr besteht. Ich bin mir nicht sicher, wie dramatisch der Effekt letztlich sein wird. Das ist zu klären. Danke für den Hinweis auf die IMD. Ich schreibe das mal in's Pflichtenheft für die asustehenden Mesungen. IMD-Messungen fallen ja bei 90% der hier vorgetellten Konstukte leider aus (Ausnahme Christoph Gebhard, der da oft macht und vorstellt).


JFA
Also erstmal durch Simulation mit Akabak schauen wo die Resonanzfrequenz liegt. Wenn du weit genug unterhalb trennen kannst - Limits vom BMR beachten! - ist alles gut, wenn nicht: Austrittsfläche vergrößern.

AKABAK-Smulationen kommen noch. Zumindest für den 18W. Beim BMR wird's da eh eng, da AKABAK für die Membran eine 'ideale' Membran simuliert, was für das Funktionprinzip nicht ganz angemessen sein wird.

Mit AKABAK möchte ich auch den ...

Diffraktionsspalt, bzw.
Koaxfan Wie weit würde der BMR denn runtergehen? Würde nicht auch vom Bündelungsverhalten eher ein 8er bis 10er TT passen?
...simulieren. Der BMR kann in dem kleinen Gehäuse laut Simu bis ungefähr 250 - 300 Hz runtergehen. Das werde ich dann auch bei der Mesung sehen.



Christian G
Hi! Interessantes Thema!

Ich habe mich beim 3D-Druck (schon immer) gefragt, ob man so ein Gehäuse eventuell ohne innere Wände drucken kann, also nur Außenwände und Infill, letzteren aber nach innen offen. Den Infill könnte man in mehreren unterschiedlichen Schichten aufbauen (zum Chassis hin grob, zur Außenwand hin feiner werdend). Vielleicht ließe sich so auf Dämmmaterial komplett verzichten, da im Infill durch die komplexe und immer feiner werdende Struktur so viel absorbiert wird, dass kaum noch etwas zurückkommt.


Schöne Idee, das Infill so zu nutzen. Habe ich nicht daran gedacht. Ich versuche zunächst mit kleinen, entsprechend zugeschnittenen Basotect-Stücken und Fibsorb arbeiten. Mit Messungen natürlich.

Der Prototyp ist aus 'Holzfilament' gedruckt. Ich fand die Oberflächen der 3D-Drucke bisher unangenehm zu bearbeiten, schwer zu schleifen etc. Das Holzfilament scheint da angehnehmer zu sein. Es ist m.E. nicht porös.

Nach dem Druck sieht das so aus:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66829&d=1659473383
Von hinten so:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66830&d=1659473383
Die Kontur der Membran des 18W ist ganz gut zu erkennen. Auch der ordentliche Platz für die Sicke.

Mit dem BMR eingesetzt:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66833&d=1659473448

Und vor dem 18W:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66835&d=1659473448
Die Wirkung des/der Diffraktionsspalts/e werde ich mit AKABAK anschauen. Immerhin habe ich den Freiheitsgrad, das BMR-Gehäue horizontal oder vertikal vor den 18W zu montieren - je nach Wirkung.

Sollte (i) der Helmholtzresonator, (ii) die Diffraktion, (iii) das Abstrahlverhalten im Übergang 18W/BMR - oder alle zuammen nicht passen - da Kozept aber prinzipiell gefallen - baue ich das ggf. mit einem größeren TT nochmal auf.

Zunächst aber Simulationen und Messungen...

Grüße,
Christoph

Gaga
16.08.2022, 16:44
Moin,

dann mache ich wie angedroht mit Simulationen der Abstrahlung von Tieftöner und BMR weiter.

Ich habe etwas gebraucht (und bin immer noch dabei), mich von ABEC auf AKABAK unzugewöhnen. Ist ein wenig holprig, aber nach Anlaufschwierigkeiten geht's zunehmend besser.

Wie auch immer. Zunächst habe ich die Abstrahlung des Tieftöners mit dem vorgesetzten BMR-Gehäuse simuliert. Es geht also darum, inweiweit das vorgesetzte Gehäuse die Abstrahlung des Tieftöners beeinflusst.

Disclaimer: Ich habe die Simulation zunächst vereinfacht durchgeführt, um mich wieder langsam in AKABAK einzuarbeiten. Vereinfacht heißt:
- Die Membran des 18W/8546-01 habe ich in AKABAK mit dem Tool 'Diapharagm' nachgebildet.
- Die Membran sitzt in einem kleinen Gehäuse, das einer Infinite Baffle vorgesetzt ist. Damit blende ich zunächst den Einfluss des TT-Gehäuses (weitgehend) aus.
- Vor die Membran habe ich das 3D-Modell der BR-Gehäuses gesetzt (importiert aus Fusion 360 und GMSH).

Trotz der Einschränkungen sollte die Simulation prinzipiell zeigen, mit welchen Problemen zu rechnen ist.

Zunächst ds 3D-Modell aus Fusion:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66854&d=1659648006

Und die für die Simulation verwendete Anordnung:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67020&d=1660663084

Das Gehäuse nimmt in der Simu weniger Platz vor der Membranfläche weg (kleiner Fehler bei der Erstellung der Membran). Die Effekte werden also tendeziell stärker als in der Simu sein. Eine genaue Simu mit TT-Gehäuse, Membran, BMR-Gehäuse aus Fusion reiche ich nach.

Jetzt aber los. Wie sieht's aus? Zunächst die Darstellung der horizontalen und vertikalen 'Fields' (1m breit/tief) vor der Membran bei unterschiedlichen Frequenzen:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67031&d=1660663183
100Hz

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67030&d=1660663183
512Hz

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67029&d=1660663160
673Hz

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67028&d=1660663160
833Hz

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67026&d=1660663160
1523Hz

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67025&d=1660663160
2000Hz

Im Bereich der angestrebten Trennfrequenz zwischen 500 und 800Hz ist der Einfluss des vorgesetzten Gehäuses auf die Abstrahlung gering. Einen ersten Effekt sehe ich bei 1523Hz, deutlich bei 2000Hz.

Der Effekt wird mit dem genaueren Modell/der genaueren Simu stärker sein, aber so weit bin ich bezüglich der Abstrahlung des Tieftöners eher entspannt.

Die Simulation erinnert mich an den alten Thread 'Slot Load - Horizontale Abstrahlung - Kantendiffraktion (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?8281-Slot-Load-Horizontale-Abstrahlung-Kantendifraktion&highlight=Slot+load)', den ich mir daraufhin nochal durchlesen werde.

Im nächsten Beitrag reiche ich die entsprechenden Abstrahldiagramme horizontal/vertikal, normiert und nicht normiert nach.

Grüße,
Christoph

JFA
16.08.2022, 18:57
Weil ich selber mal vor einem ähnlichen Problem stand: hast du zwischen Rückseite des Gehäuses und Exterior Domain ein Interface? Wenn nicht, dann mach mal und vergleiche. (Ich will nicht ausschließen, dass ich damals einen Fehler gemacht habe)

Gaga
16.08.2022, 21:00
Hallo Jochen,


hast du zwischen Rückseite des Gehäuses und Exterior Domain ein Interface?

Gute Frage. Nein - tatsächlich habe ich mich recht lange an verschiedenen Simulationen versucht, u.A. ein Interface vor der Membran. Was dann aber nicht geht, soblad ich das Gehäuse vorsetze, das in die Membran hineinragt und dadurch das Interface durch das Gehäuse geht.

Bei den letzten Simulationen, die ich hier gezeigt habe, liegt alles in einer 'exterior-Domäne'.

Wie bekomme ich zwischen Rückseite des Gehäuses (Du meinst das BMR-Gehäuse, nicht das kleine TT-Gehäuse, das an der infinite baffle anliegt?) und Exterior ein Interface?

Mir ist nicht klar, mit welchen Flächen das Interface abschließen sollte. Wie hast Du das hinbekommen? Vielleicht kannst Du mir kurz sagen, wie Du das Interface legen würdest. Wenn ich klar habe, wie ich das machen kann, führe ich die Simus damit gerne durch.

Grüße,
Christoph

Gaga
16.08.2022, 21:05
...und hier wie oben angekündigt die Abstrahldiagramme aus VACS:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67021&d=1660663084
Horizontal, 1m, nicht normiert

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67022&d=1660663084
Horizontal, 1m, normiert 0°

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67023&d=1660663084
Vertikal, 1m, nicht normiert

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67024&d=1660663084
Vertikal, 1m, normiert 0°

Grüße,
Christoph

JFA
17.08.2022, 06:27
Mir ist nicht klar, mit welchen Flächen das Interface abschließen sollte. Wie hast Du das hinbekommen? Vielleicht kannst Du mir kurz sagen, wie Du das Interface legen würdest. Wenn ich klar habe, wie ich das machen kann, führe ich die Simus damit gerne durch.

Hallo Christoph,

Kannst du bitte Schnittbilder posten? Vertikal und Horizontal?

Gruß
JFA

Gaga
17.08.2022, 06:29
Moin,

ja, dauert aber wegen dichten Arbeitsterminen evttl. ein paar Tage....

Gruß,
Christoph

Gaga
17.08.2022, 20:01
Hallo JFA,


Kannst du bitte Schnittbilder posten? Vertikal und Horizontal?


OK, ich poste mal ein paar Ansichten des aus Fusion übertragenen Modells. Hier also ohne infinite baffle und mit komplettem TT-Gehäuse anstelle des kleinen Hilfsgehäuses. Die TT-Membran kommt auch aus Fusion und entspricht daher recht genau der Membran des 18W/8564-01.

Zunächst die Gesamtansicht mit Symmetrie. TT-Gehäuse mit Fasen.
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67040&d=1660758617

Ähnliche Perspektive ohne Symmetrie (also das Viertelmodell):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67035&d=1660758595

Hier der vertikale Schnitt, also von der Seite angeschaut in das Gehäuse:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67036&d=1660758595
Obacht: Die solide Fläche vorne am kleinen BMR-Gehäuse ist sichtbar, weil ich hinter der flachen Membran ein kleines Gehäuse für den BMR angebracht habe.

Hier der horizontale Schnitt vom Viertelmodell (von unten angeschaut):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67037&d=1660758595

Zur Veranschaulichung ds Viertelmodell von schräg vorne:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67038&d=1660758595

Und von der anderen eite aus von schräg vorne:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67039&d=1660758595

Siehst Du auf den Bildern, was Du sehen wolltest?

Gruß,
Christoph

JFA
18.08.2022, 06:13
Hallo Christoph,



Hier der vertikale Schnitt, also von der Seite angeschaut in das Gehäuse:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67036&d=1660758595
Obacht: Die solide Fläche vorne am kleinen BMR-Gehäuse ist sichtbar, weil ich hinter der flachen Membran ein kleines Gehäuse für den BMR angebracht habe.


für mich sieht das so aus als fehlte die Rückseite des BMR-Trägers. Merke: wenn du in Akabak durch die Flächen schauen kannst, sind sie nicht da. Das kann allerdings auch durch die Schnittansicht kommen. Kannst du das TT-Gehäuse inkl. TT ausblenden und dann den Koax-Vorsatz isometrisch von vorn/hinten zeigen?

Ganz allgemein ist das Modell zu komplex. Die vielen Rundungen benötigen nur mehr Rechenzeit und sind für die ersten Ergebnisse überflüssig. Wenn, dann bau dir das grob mit den Primitiven aus Akabak nach.

Ich habe auch gesehen, dass du die Gehäuse schon "fertig" hast, war mir entgangen. Dann ist die Zeit von Akabak eigentlich schon vorbei, messen geht in dem Fall wohl schneller.

Gaga
20.08.2022, 09:18
Moin JFA,

vielen Dank für Deine Rückmeldung.


Merke: wenn du in Akabak durch die Flächen schauen kannst, sind sie nicht da. Das kann allerdings auch durch die Schnittansicht kommen. Kannst du das TT-Gehäuse inkl. TT ausblenden und dann den Koax-Vorsatz isometrisch von vorn/hinten zeigen?

In meinen Abbildungen sind das Artefakte, die durch ein Grafikproblem versursacht werden. Ich nutze AKABAK auf meinem MacBook unter VMware Fusion und habe nach jedem VWMware-Update Hasel mit der Grafik/Darstellung. Insbesondere bei AKABAK. Ich kann die Grafik dabei (i) auf dem Mac, (ii) bei VMware und (iii) unter Windows einstellen.... Ich kontrollliere aber immer pedantisch über die Normals, dass alles ok ist...

Das BMR-Gehäuse, Front:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67083&d=1660982752


Das BMR-Gehäuse, Back:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67084&d=1660982752

Das BMR-Gehäuse, Schnitt:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67085&d=1660982752

Werde mal auf meinen alten PC zurück gehen für AKABAK und schauen, wie es da mit der grafischen Darstellung läuft. Da sollte es keine Probleme geben.


Ganz allgemein ist das Modell zu komplex. Die vielen Rundungen benötigen nur mehr Rechenzeit und sind für die ersten Ergebnisse überflüssig. Wenn, dann bau dir das grob mit den Primitiven aus Akabak nach.
Ja, ist komplex. Ich nehme das aber auch gerade als Einarbeitungsphase in AKABAK. Und ich bin neugierig, wie gut oder schlecht letztlich die Simulationen und Messungen zusammenpassen.

Habe dennoch kurz mit AKABAK-Bordmitteln simuliert. Obacht, hier wieder der Grafik-Hassel - die Normals sind ok:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67077&d=1660981969

Eben ein 'kantiges' Brett vor der Membran.

Bei 50 Hz:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67078&d=1660982006

Bei 506 Hz:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67079&d=1660982006

Bei 1031 Hz:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67080&d=1660982006

Bei 2101 Hz wird die Abstrahlung deutlich unsymmetrisch:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67081&d=1660982006

Natürlich entsprechend auch bei 3000 Hz:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=67082&d=1660982006

Insgesamt ein ähnliches Bild wie bei der Simulation mit den meshes der 3D-Gehäuse. Bei der angestrebten, niedrigen Trennfrequenz zwischen 500 und 800 Hz sehe ich für die Abstrahlung des Tieftöners wenig Probleme.

Für den BMR wird es da natürlich anders aussehen...


Ich habe auch gesehen, dass du die Gehäuse schon "fertig" hast, war mir entgangen. Dann ist die Zeit von Akabak eigentlich schon vorbei, messen geht in dem Fall wohl schneller.
Ja, stimmt, Ich lasse mir halt Zeit damit. Hab eher wenig Freizeit und wenig Druck den Prototypen schnell fertig zu bekommen.

Grüße,
Christoph

fosti
20.08.2022, 11:15
......
Von hinten so:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=66830&d=1659473383
...

Moin Christoph,
hast Du mal die Möglichkeit in Betracht gezogen den BMR hinten offen oder bedämpft zu lassen?
:prost:Christoph

Gaga
20.08.2022, 14:40
Moin Christoph,


hast Du mal die Möglichkeit in Betracht gezogen den BMR hinten offen oder bedämpft zu lassen?

Tatsächlich habe ich an eine kontrollierte Undichtigkeit gedacht, falls das Gehäuse-Volumen etwas zu gering sein sollte. Hinten offen und bedämpft (ich würde das mit Basotect machen) hatte ich nicht auf dem Schirm. Vielen Dank für den Tipp! Kommt in's Merkheft...

Grüße,
Christoph

Chlang
20.08.2022, 23:07
Hey Christoph,

leider jetzt erst gesehen, aber mal wieder sehr interessant! Nicht nur, weil ich mit dem Tectonic auch schon geliebäugelt habe und du schon wieder wie wild vor dich hinsimulierst, sondern auch, weil ich mit einem Pseudo-Coax schon mal gescheitert bin (allerdings wollte ich auch jenseits von 2 kHz trennen).

Freue mich, dass du mal wieder loslegst und auf den zu erwartenden lehrreichen Input!

Hau rein (soweit die Zeit das zulässt)! :built:
Im Übrigen sehen die ersten Simus doch schon recht vielversprechend aus. :ok:

Grüße
Chlang

Gaga
21.08.2022, 12:04
Hey Chlang,

schön, dass Du dabei bist! :prost:


Im Übrigen sehen die ersten Simus doch schon recht vielversprechend aus. :ok:

Ja, um den Tieftöner mache ich mir gerade wenig Sorgen. Die horizontale Abstrahlung ist bei vertikaler Ausrichtung des BMR-Gehäuses etwas besser - aber erst weit oberhalb der angestrebten Trennfrequenz.

Die vertikale Abstrahlung des BMR gefällt mir im Vergleich zu dessen horizontaler Abstrahlung (bei vertikaler Ausrichtung) etwas besser (Simu folgt), so dass sich ggf. ein horizontaler Einbau des BMR-Gehäues anbietet. Das würde mir ohnehin ganz gut gefallen, da das Aussehen der Lautsprecher so in Richtung 'Auge' gehen würde...

Grüße,
Christoph

capslock
21.08.2022, 16:03
Wie wäre es, das BMR-Gehäuse mit Rohren zu versehen? Die würden die Entstehung eines Resonators zwischen BMR-Gehäuse und TT-Membran verhindern bzw. seine Güte deutlich herabsetzen.

JFA
22.08.2022, 07:02
Moin,

das BMR-Gehäuse ist also korrekt.

Ich will mal kurz darauf eingehen, wo es in der Simulation bei so etwas hapern kann. Sehr vereinfacht:
die BEM ist darauf angewiesen, das im Lösungsraum (Akabak-Sprech: Subdomain) jedes Teilelement von jedem anderen sichtbar ist. Wie z. B. hier dargestellt, der rote Punkt ist eine Schallquelle:
67092

Moment, wirst du jetzt sagen, wie kann man denn dann das äußere des Lautsprechergehäuses simulieren? Dafür nutzt Akabak einen mathemathischen Trick, der das LS-Gehäuse ins Unendliche transformiert, oder bildlich gesprochen: außen drum ist eine innen verspiegelte Kugel, und die Berechnung wird mit Hilfe des Spiegelbildes gemacht, nicht mit dem Original. Dieser Trick wird durch das Schlüsselwort "Exterior" ausgelöst. Das nur als kleiner Exkurs, das ist hier nämlich nicht der Punkt.

Wenn Teilelemente nicht sichtbar sind dann kommt die BEM in Probleme:
67093
In diesem Fall ist der rechte Bereich nicht korrekt lösbar, er ist "konkav". Weil wir uns im Bereich der numerischen Mathematik befinden ist das nicht sofort ersichtlich, denn erstens heißt "nicht korrekt", dass es trotzdem eine Lösung gibt, und zweitens ist der Fehler manchmal nicht so groß, dass es auffällt.

Das Problem umgeht man mit den Subdomains bzw. den Interfaces (grün):
67094
So wie hier gezeichnet ergeben sich 3 Subdomains, die alle in sich selber lösbar sind, denn sie sind jeweils "konvex".

Und genau das gleiche musst du in deiner Simulation versuchen. Ich habe das mal versucht zu skizzieren:
67095
Es gibt auch andere Möglichkeiten, aber an einem Montagmorgen komme ich dann immer auf 1 Inetrface mehr, die gezeichnete Variante sollte also die einfachste sein. Weil dein BMR-Gehäuse nach hinten konvex ist wird natürlich der Raum zwischen Gehäuse und Membran konkav (:p) und es wird dadurch natürlich noch komplizierter. Ich würde es erstmal so wie oben gezeigt probieren, das sollte den Fehler schon erheblich reduzieren.

Achja, und benutze zusätzlich zu den Feldern in Akabak auch Messpunkte sowie Polardiagramme für die Darstellung in VACS.

Gaga
22.08.2022, 16:52
Moin zusammen,

@capslock
Vielen Dank für Deinen Input! Ich bin mir nicht ganz sicher - ich nehme an Du meinst Röhren durch das BMR-Gehäse hindurch? Falls es Probleme mit Resonanzen (oder Kompresionseffekten) zwischen TT-Membran und BMR-Gehäuse geben solte, kommt das auf die Liste der möglichen Varianten/Verbesserungen...

@JFA
Wow, vielen Dank für die sehr anschauliche Erklärung (ich war mir über die Funktionsweise, wie AKABAK das berechnet nicht im Klaren, das hilft mir ungemein) und Deine Tips für die AKABAK-Simu! Ich werde es so versuchen und hier berichten.

Die VACS-Darstellung/Auswertung mache ich meist, habe die Ergebnisse nur nicht hier reingestellt. Vielleicht sind die Polardiagramme aus VACS ohnehin anschaulicher/üblicher als die Field-Darstellungen in AKABAK.

Grüße,
Christoph

JFA
24.08.2022, 06:49
Lass dir vor allem auch den Frequenzgang an einem Messpunkt anzeigen. Und verknüpfe ein LEM-Modell mit den Chassis. Das kostet minimal mehr Rechenzeit, ergibt aber andere Ergebnisse, ganz besonders wenn es um solche Strukturen mit kleinen Volumen geht. Tipp: du brauchst nicht das Innere der Box als BEM-Modell machen, das reicht auch als LEM. Dazu gibt es die Enclosure-Elemente.

Gaga
29.01.2023, 18:58
Moin zusammen,

wollte nur mal anmerken, dass es hier - wenn auch sehr langsam :schnarch: - weitergeht....

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69318&d=1675018493

Grüße,
Christoph

Azrael
29.01.2023, 20:45
Ist der Schlitz unten ein Bassreflexport? Ich will ja nicht den Obermopperer herauskehren, aber wenn ja, dann kommt er mir bei eh schon eher ungünstigen Proportionen der Querschnittfläche wirklich sehr klein vor.

Ach so, das mit dem langsam: tröste dich, ich bin teils noch viel langsamer....:schnarch::schnarch::prost:

Viele Grüße,
Michael

Gaga
29.01.2023, 21:05
Hi Michael,

denke Deine Bedenken sind durchaus berechtigt, das ist auf alle Fälle knapp: Ich habe - so, wie die Öffnung derzeit ausgelegt ist - eine Öffnungsfläche von etwas über 20cm2. Die Membranfläche Sd des 18W8564 liegt bei 145cm2.

Ich kann die BR-Port-Fläche noch vergrößern, das Problem ist, dass der BR-Port eh schon ziemlich lang sein muss... Die Öffnung und den Eingang des BR-Ports werde ich noch verrunden. Wenn's dennoch nicht funktioniert, würde ich's ggf. mit geschlossenem Gehäuse und DSP-Entzerrung versuchen.

Grüße,
Christoph

Chlang
29.01.2023, 21:07
wollte nur mal anmerken, dass es hier - wenn auch sehr langsam :schnarch: - weitergeht....
Schön! ... und kenne ich irgendwo her :rolleyes:

Grüße
Chlang

Gaga
29.01.2023, 21:10
Hi Chlang,


Schön! ... und kenne ich irgendwo her :rolleyes:

:prost::D

Gaga
19.02.2023, 17:38
Hallo zusammen,

hab die BR-Fläche jetzt noch etwas vergrößert:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69622&d=1676825105

DIe ist mit ca 33cm2 (Sd 18W8546 = 145cm2) immer noch grenzwertig klein, aber ich versuche das jetzt in dem Testgehäue mal so (Verrunden von BR-Eingang und -Ausgang). Simu mache ich nochmal (nach VituixCAD) mit BoxSim und WinISD, die die Lage/Art des BR-Kanals wohl mit Korrekturfaktor berücksichtigen.

Grüße,
Christoph

NuSin
19.02.2023, 20:25
Ich verfolge das Projekt sehr interessiert.

Zum BR-Port: Ein wenig hängt das ja auch davon ab welchen Pegel man erreichen möchte, oder?

Viele Grüße
Sebastian

Gaga
19.02.2023, 21:08
Hallo Sebastian,

vielen Dank!


Zum BR-Port: Ein wenig hängt das ja auch davon ab welchen Pegel man erreichen möchte, oder?

Ja, wäre halt blöd, wenn ich schon bei gewünschten (moderaten) Lautstärken Strömungsgeräusche bekäme.

Grüße,
Christoph

Gaga
06.03.2023, 21:59
Hallo zusammen,

das...

Die ist mit ca 33cm2 (Sd 18W8546 = 145cm2) immer noch grenzwertig klein, aber ich versuche das jetzt in dem Testgehäue mal so (Verrunden von BR-Eingang und -Ausgang). Simu mache ich nochmal (nach VituixCAD) mit BoxSim und WinISD, die die Lage/Art des BR-Kanals wohl mit Korrekturfaktor berücksichtigen.

...ist nun doch wesentlich aufwändiger geworden, als ich zunächst angenommen hatte.

Um eine möglichst genaue BR-Simulation zu machen, bin ich von den Beiträgen von Stoneeh hier (http://www.hifi-forum.de/viewthread-267-1148.html), Beitrag #22 und hier (http://www.hifi-forum.de/viewthread-137-920.html) ausgegangen. Stoneeh vergleicht verschiedene Simulationsprogramme mit konkreten Messungen und stellt fest, dass BoxSim die zuverlässigsten/genauesten Simulationsergebnisse für BR-Gehäuse geliefert hat.

Das Fazit:

Fazit:

Durchschnittliche und maximale Abweichung der berechneten Portlänge vom tatsächlichen Wert:

BBox: 51% ; 136%
BoxSim: 7% ; 26%
WinISD: 38% ; 100%


Die maximale Abweichung von der tatsächlichen Portlänge in BoxSim beträgt 26%. Umgekehrt bedeutet das in dem konkreten Fall ein um ~2 Hz falsch berechnetes Tuning. Die durchschnittliche Abweichung beträgt unter 1 Hz.
Die maximale Abweichung der Portlänge in WinISD beträgt 100%, was bei dem Gehäuse in Frage in einem um 7 Hz falsches Tuning resultiert.
BBox liefert (trotz Anwendung der laut Literatur passenden Korrekturfaktoren) teilweise vollkommen unplausible Werte, wie zB negative Portlängen.

Als empfehlenswert für die Berechnung der Portlänge für ein bestimmtes Tuning ist daher unter den drei getesteten Programmen nur BoxSim. Im worst case produziert die berechnete Länge ~2 Hz Abweichung; bei den allermeisten Gehäusen spielt sich's innerhalb 1 Hz ab. Das ist für die allermeisten Anwender eine vollkommen akzeptable Genauigkeit.

Also habe ich zunächst das bereits aufgebaute BR-Gehäuse für den 18W8546 mit BoxSim simuliert, um eine mögliche Länge des BR-Ports abzuschätzen. Bei dem Gehäuse soll der BR-Ports als Schlitz am Gehäuseboden ausgeführt werden. Ich erhoffe mir durch die virtuelle BR-Portverlängerung, dieses möglichst auf eine akzeptable Länge kürzen zu können. Erste Simulationen mit online-Rechneren hatten sehr / zu lange BR-Rohre vorgeschlagen.

BoxSim erlaubt die genaue EIngabe des BR-Kanals, auch als Schlitz am Gehäuseboden:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69779&d=1678140558

Hier der simulierte Frequenzgang der Gesamtbox:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69775&d=1678140346

Und der FR am Chassis selbst:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69776&d=1678140346

Ich sehe bei ca 10L Gehäusevolumen und einem BR-Schlitz von Gehäusebreite 15,4 cm x 2,3cm und einer vorgegebenen Länge des BR-Ports von 20cm eine Abstimmfrequenz um die 45 Hz (abgelesen aus Impedanzminimum bzw. minmale Auslenkung des TMTs).

So weit so gut. Denke damit könnte ich leben.

Das Ergebnis wollte ich dann mit einer AKABAK-Simulation des BR-Gehäuses kontrollieren.

Im nächsten Beitrag.

Grüße,
Christoph

Gaga
06.03.2023, 22:31
Wie eben angekündigt, die Überprüfung der BoxSim-BR-Simulation mit AKABAK.

Das bestehende Testgehäuse (wie für die Simu in BoxSim verwendet) in AKABAK:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69783&d=1678141112

Im Schnitt mit dem BR-Schlitz am Gehäuseboden:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69782&d=1678141112

Die vertikale Abstrahlung bei 48, 72 und 158 Hz:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69784&d=1678141112
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69785&d=1678141142
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69785&d=1678141142
Bei 48Hz vorwiegend durch den BR-Port, bei 158Hz vorwiegend über den TMT.

Die Simulation:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69781&d=1678141112
Rot: Am TMT nah;
Blau: Am BR-Port, nah;
Grün: Box in 1m Entfernung, Höhe TMT

Die Resonanzfrequenz bei ca 45Hz stimmt mit der BoxSim-Simulation überein. Der simulierten Frequenzgänge unterschieden sich etwas.

Soweit ok. Ein paar Fragen zur BR-Simulation habe ich dennoch. Ich fange mal mit der an:
Die ominösen End-Korrektur-Faktoren: Hier finde ich immer nur eine Abbildung mit angegebenen Korrekturfaktoren, aber trotz intensiver Suche keine Quelle. Diese Korrekturfaktoren scheinen ja Dreh- und Angelpunkt für die Genauigkeit der diversen Simulations-Progs zu sein. Weiß jemand von euch, wo die herkommen, oder eine seriöse Quelle dazu?

Im nächsten Beitrag dann der Vergleich mit der ViruixCAD-Simulation - die leider nicht so gut dazu passt. Und Fragen dazu, weshalb das so ist....

Grüße,
Christoph

kboe
06.03.2023, 22:33
Übertreibst du es eventuell ein wenig mit den Simulationen?
Ich hab keine Ahnung, wie aufwändig eine Simu mit Akabak ist. Für mich persönlich wäre wohl ein Probeaufbau und Impedanzmessung der schnellere Weg.
Wenn Boxsim üblicherweise auf 1 Hz genau simuliert, liegt das IMHO weit innerhalb der Toleranzen, die durch die Dämmung noch dazukommen werden.
Just my 2 cts.

Edith sagt: Das hat sich überschnitten. Offenbar bist du gut in Akabak:D:prost:

Gaga
06.03.2023, 22:39
Hi,


Übertreibst du es eventuell ein wenig mit den Simulationen?

Ja, absolut. Ich habe ja das Testgehäuse und werde die Tage mal einen BR-Port einbringen (wie ind en Simus L=20cm) und dann Probemessungen machen.

Mich hat halt genervt, dass die Simulationsprogramme für die Ermittlung der BR-Ports offenbar so unterschiedlich und (womöglich) unzuverlässig sind und wollte besser verstehen warum. Und welches ggf. genau genug ist, um die Länge des BR-Porst halbwegs genau zu ermitteln. Gerade bei einem BR-Schlitz mit Brett im Gehäuse ist umständlich, später viel daran zu ändern/ zu sägen.


Wenn Boxsim üblicherweise auf 1 Hz genau simuliert, liegt das IMHO weit innerhalb der Toleranzen, die durch die Dämmung noch dazukommen werden.

Yepp, die Dämpfung habe ich noch außen vor gelassen. Werde das so sparsam wie möglich machen, da ich eh eher tief abstimme und schon etwas Verluste im BR-Port erwarte...

Gruß,
Christoph


Offenbar bist du gut in Akabak:D:prost:
Yepp, mache viel damit, der Aufwand hält sich so in Grenzen. Würde ich aber dennoch nie machen, wenn ich nicht wissen wollte, wie genau die Simulationsprogramme sind....

Gaga
23.03.2023, 22:17
N'Abend zusammen,

jetzt habe ich die Testbox aufgebaut und ein paar Q&D-Messungen der Bassreflex-Abstimmung gemacht.

Sieht so aus, die Rückseite ist provisorisch verschlossen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69992&d=1679518961

Die Impedanzmessung schlägt eine Abstimmfrequenz von 50 Hz vor (beim Impedanz-Minimum):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69994&d=1679518961

Wenn ich den 0-Durchgang der Phase anschaue leigt die Abstimmfrequenz bei rund 52Hz:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69993&d=1679518961

Dabei liegt das untere Impedanzmaximum bei 21Hz, das obere Impedanzmaximum bei 83Hz.

Die Nahfeld-Messung von TMT und BR-Kanal (direkt vor der Membran, bzw. Öffnung BR-Kanal (ohne Dämpfungsaterial):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69995&d=1679518961
Hier liegt das Lautstärke-Minimum des TMT bei etwa 53Hz.

Mit etwas provisorisch eingebrachtem Dämpfungsaterial (Schafwolle, war gerade zur Hand) geht da auf knapp unter 50Hz runter (virtuelle Volumenvergrößerung:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=69996&d=1679518961
Die Abstrahlung durch den BR-Kanal ist so 1-2 dB leiser - dafür werden die Reonanzen über 500Hz etwas gedämpft.

Hier nochmal geglättet:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70000&d=1679520375

Die BR-Abstimmung liegt gemessen also um die 50Hz. DIe BoxSim und AKABAK-Simulationen liegen mit 45Hz etwas drunter. Das könnte an den eingegebenen TS-Parametern liegen, die ich nicht am eingesetzten Chassis gemessen, sondern einfach vom Datenblatt genommen habe. Vielleicht messe ich dies bei Gelgenheit und kontrolliere, ob die Simus dann besser mit der Messung übereinstimmen.

Die Resonanzen muss ich noch durch sorgfältige Dämpfung besser in den Griff bekommen - auch wenn die Trennfrequenz zum BMR etwas drunter liegen sollte.

Ach ja, der gemessene BR-Kanal hat eine Fläche von 33cm2 und eine Länge von 20cm (wie in der Simu).

Gruß,
Christoph

stoneeh
24.03.2023, 01:41
Hiho.


die Rückseite ist provisorisch verschlossen

Ein Hinweis: jede noch so kleine Undichtigkeit treibt das BR-Tuning in die Höhe. Ich kann aus der ferne nicht beurteilen wie genau du oder dein Holzhändler die Platten schneide(st), und wie gut die Schraubzwingen die Rückwand halten; zur Sicherheit erwähne ich diesen Umstand auf jeden Fall.

Grüße

Gaga
24.03.2023, 11:47
Hi,

vielen Dank für den Hinweis! Ich baue Gehäuse schon ziemlich genau. Aber 100% dicht wird die aufgesetzte Platte nicht sein.

Ich messe die Abstimmung ohnehin nochmal während ich die Dämpfung optimiere, mal sehen, wo die dann landet. Vielleicht mache ich mir auch die Mühe, die Platte mit einem Dichtstreifen aufzulegen und den Effekt zu messen...

Grüße,
Christoph

Azrael
24.03.2023, 14:45
Die BR-Abstimmung liegt gemessen also um die 50Hz. DIe BoxSim und AKABAK-Simulationen liegen mit 45Hz etwas drunter. Das könnte an den eingegebenen TS-Parametern liegen, die ich nicht am eingesetzten Chassis gemessen, sondern einfach vom Datenblatt genommen habe. Vielleicht messe ich dies bei Gelgenheit und kontrolliere, ob die Simus dann besser mit der Messung übereinstimmen.
Nein, ich glaube nicht, dass das an den TSP des Chassis liegt: Vb und fb sind m.W.n. Werte, die sich alleine aus der Konstruktion des Gehäuses (also inkl. Port, Bedämpfung, ...) ergeben. Allenfalls hat das Chassis einen gewissen, in der Regel aber vernachlässigbaren Einfluss auf Vb und damit auch auf fb, je nachdem, wieviel Volumen das Chassis selbst verdrängt.

Beispiel: Bei gleich konstruiertem Gehäuse wird Vb bei einem Neodym-Chassis einen Ticken höher (fb damit niedriger) als bei einem Ferrit-Chassis sein, einfach, weil ein Neodym-Chassis weniger voluminös ist, aber wie gesagt: da dürfte es sich in der Regel um Nuancen handeln.

Das Ganze ist halt unabhängig davon zu betrachten, was für eine Vb/fb-Kombo für ein gegebenes Chassis wohl am besten taugt. Ein Gehäuse mit sagen wir 20 Litern Vb und 40 Hz fb wird aber immer ein Gehäuse mit diesen Werten bleiben, fast (s.o.) egal, was man für ein Chassis da reindengelt.

Viele Grüße,
Michael

4711Catweasle
24.03.2023, 15:07
Das Ganze ist halt unabhängig davon zu betrachten, was für eine Vb/fb-Kombo für ein gegebenes Chassis wohl am besten taugt. Ein Gehäuse mit sagen wir 20 Litern Vb und 40 Hz fb wird aber immer ein Gehäuse mit diesen Werten bleiben, fast (s.o.) egal, was man für ein Chassis da reindengelt.



So sehe ich das auch.:prost:
Einzige Variable ist die Bedämfung (virtuelle Volumenvergrößerung) - das wäre die Stellschraube um an das Simu Ergebnis (Tuning) heranzukommen.....
....wenn man das möchte.:)

Azrael
24.03.2023, 15:54
Um zu schauen, wieviel Volumen gewisse Chassis so verdrängen, habe ich tatsächlich mal welche in Plastiktüten verpackt und sie in einen randvollen Eimer Wasser, der in einem Auffangefäss stand, getunkt.....:D

Viele Grüße,
Michael

Gaga
24.03.2023, 21:45
Hallo Michael,


Nein, ich glaube nicht, dass das an den TSP des Chassis liegt: Vb und fb sind m.W.n. Werte, die sich alleine aus der Konstruktion des Gehäuses (also inkl. Port, Bedämpfung, ...) ergeben. Allenfalls hat das Chassis einen gewissen, in der Regel aber vernachlässigbaren Einfluss auf Vb und damit auch auf fb, je nachdem, wieviel Volumen das Chassis selbst verdrängt.

...und Catweasle,

Einzige Variable ist die Bedämfung (virtuelle Volumenvergrößerung) - das wäre die Stellschraube um an das Simu Ergebnis (Tuning) heranzukommen.....
....wenn man das möchte.:)

Stimmt, danke für den Hinweis. Habe eben in BoxSim mit den TSPs des TMTs gespielt - da tut sich nichts Wesentliches mit der Abtimmfrequenz.

Das Dämpfungsmaterial hat natürlich nen ordentlichen Einfluss. Werde das wie gewohnt dokumentieren.... Insgesamt werde ich mit der Abstimmung klarkommen - das Konzept ist ja eh aktiv und ich habe einen DSP zur Verfügung.

Grüße,
Christoph

Azrael
25.03.2023, 15:45
Denk' auch an stoneehs Hinweis (tust du bestimmt ohnehin :)). Eine Wand lediglich mit Schraubzwingen festzuschnallen, da kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass das wirklich dicht zu bekommen ist, außer so Dinge wie Dichtbänder kamen da zum Einsatz.

Viele Grüße,
Michael

4711Catweasle
25.03.2023, 16:59
Moin,


... Eine Wand lediglich mit Schraubzwingen festzuschnallen, da kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass das wirklich dicht zu bekommen ist, außer so Dinge wie Dichtbänder kamen da zum Einsatz.


das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen - bei mir hat die angeheftete Wand (war relativ groß) noch andere Effekte gezeigt.
Das war im Impedanzschrieb gut sichtbar.....nach dem Verleimen war das dann weg.

Rot ist mit verleimter Wand:
70041

Gaga
02.04.2023, 18:29
Moin zusammen,

die BR-Messungen mit ordentlich geschlossenem Gehäuse werde ich nachreichen.

Inzwischen habe ich - noch mit der provisorisch angebrachten Rückwand - Messungen mit dem vorgesetzten BMR-Gehäuse durchgeführt:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70120&d=1680454131

Zunächst der 18W ohne und mit dem vorgesetzten BMR-Gehäuse:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70123&d=1680454397
Grün: 18W nah, mit BMR-Gehäuse, Mikro seitlich neben dem BMR-Gehäuse.
Blau: 18W nah, ohne BMR-Gehäuse, Mikro außen an der Membran, wie bei der Messung mit BMR-Gehäuse.
Rot: 18W nah, ohne BMR-Gehäuse, Mikro mittig vor der Dustcap zur Kontrolle.

Bis 500 Hz geben sich die Messungen nicht viel, das vorgesetzte BMR-Gehäuse hat wenig Einfluß auf den Frequenzgang. Die 'Stufe' bei 500-700 Hz ist auch auf dem Datenblatt von ScanSpeak zu sehen.
Zwischen 1 kHz und 2 kHz erzeugt das BMR-Gehäuse einen heftigen Peak, ich nehme an durch Resonanzen zwischen der Membran und der Gehäuserückseite. Damit kann ich bei einer angedachten Trennfrequenz um 500 Hz zum BMR leben.

Wie misst sich der BMR im Gehäuse vor dem 18W TMT und wie viel Spiel habe ich mit der Trennung zum TMT?
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70121&d=1680454131
Grün: 18W nah mit vorgesetztem BMR-Gehäuse.
Rot: Der BMR nah im Gehäuse.

Der BMR läuft recht gut ab ca 400Hz. Über die Ursache des DIPs zwischen 3 kHz und 4 kHz bin ich mir nicht klar. Im Datenblatt von Tectonic ist da nichts zu sehen. Die Klang und Ton Messung zeigt einen noch heftigeren Einbruch bei ca. 10 kHz. Ich habe den BMR mittig gemessen und bin nicht sicher, ob da der Übergang von der 'pistonic' zu 'bending waves' zu sehen ist. Oder ob ich mit der Dämpfung im BMR-Gehäuse da noch etwas machen kann.

Die Frequenzgänge laufen zwischen 400 Hz und 1 kHz recht brav. Zur Wahl der Trennfrequenz muss ich zunächst schauen, wie die Verzerrungen beim BMR zu niedrigen Frequenzen hin aussehen, als auch welche Sauereien die Abstrahlung des 18W und BMR unter Winkeln macht.

Grüße,
Christoph

4711Catweasle
02.04.2023, 19:22
Moin Christoph,

ich würde vom BMR, im BMR-Gehäuse, einfach mal die Impedanz messen.
Imho müßte sich (wenn vorhanden) die Störung auch da zeigen....Nahfeld ist manchmal etwas anders als Fernfeld.

Im Fernfeld habe ich den BMR damals unbeschaltet so gemessen:
70128
Vorher mittels Edge die Position auf der Schallwand simuliert:
70129
Und das mit 17er TMT als "FAST" auch so aufgebaut:
70130
Aktiv getrennt habe ich damals bei kurz vor 700Hz.

Azrael
02.04.2023, 20:05
Mal ins Blaue:

Interferenz zwischen direkt vom BMR abgestrahlten Schall und Reflexionen, die von der Frontfläche der Hauptbox kommen?

Viele Grüße,
Michael

Chlang
03.04.2023, 08:41
Hi Christoph,

sieh dir das Verhalten unbedingt auch unter Winkel an, wie du das auch vor hast.
(Schnell als Tipp vom Handy aus)

Grüße
Chlang

Azrael
03.04.2023, 15:25
sieh dir das Verhalten unbedingt auch unter Winkel an, wie du das auch vor hast.
Ja, ist mir beim Einschlafen gestern auch eingefallen: falls es eine Interferenz zwischen BMR und Hauptboxfront ist, wie ich vermute, müsste der Einbruch dann "wandern"/sich verändern, wenn da jetzt nicht ein Totalknoten in meinem Kopf ist. :o

Viele Grüße,
Michael

Gaga
05.04.2023, 21:19
Moin zusammen,

und vielen Dank für eure Rückmeldungen.


ich würde vom BMR, im BMR-Gehäuse, einfach mal die Impedanz messen.
Imho müßte sich (wenn vorhanden) die Störung auch da zeigen....Nahfeld ist manchmal etwas anders als Fernfeld.


Mal ins Blaue:
Interferenz zwischen direkt vom BMR abgestrahlten Schall und Reflexionen, die von der Frontfläche der Hauptbox kommen?

Ich habe zunächst die Impedanzmessung gemacht (BMR im Gehäuse):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70143&d=1680556462
Die Resonanzfrequenz im Gehäuse liegt bei ca. 170 Hz (Datenblatt 170 Hz). Die Schulter zwischen 280 und 400 Hz kommt wohl vom Gehäuse - messe ich nochmal nach, wenn ich mich um die Dämpfung kümmere. Beim 'Nahfeld-Einbruch' zwischen 3 und 4 kHz sehe ich in der Impedanz-Messung kein Auffälligkeit.

Dann habe ich den Frequenzgang des BMR im Gehäuse, aber auf dem Boden auf einer Matte Dämpfungsmaterial liegend, in verschiedenen Abständen gemessen:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70145&d=1680556704
Rot: BMR im Gehäuse, vor dem TMT montiert, nah.
Blau: BMR im Gehäuse, auf dem Boden auf Dämpfungsmaterial, nah.
Grün, hell: BMR im Gehäuse, auf dem Boden auf Dämpfungsmaterial, Mikro 20cm.
Grün, dunkel: BMR im Gehäuse, auf dem Boden auf Dämpfungsmaterial, Mikro 50cm.

Der Einbruch bei knapp 4 kHz ist nur nah messbar, sowohl bei Messung vor dem TMT, als auch bei der Messung auf dem Boden mit Dämpfungsmaterial. Bei den Messungen in 20, bzw. 50 cm Abstand taucht der nicht auf, dafür der bei der Messung von Karsten, der Datenblatt, sowie bei den HH und K&T-Messungen ebenfalls gemessene Einbruch um 10 kHz.

Wodurch der Einbruch bei knapp unter 4 kHz bei Nahmessung verursacht wird, ist mir nicht klar. Vielleicht habt ihr eine Idee?

Ich bin jedoch froh, dass der letztlich kein Problem ist. Mit dem Einbruch bei 10 kHz muss ich leben, den bringt der BMR mit.

Schließlich habe ich zur Kontrolle den BMR im Gehäuse vor dem TMT und den 18W in 1m Entfernung gemessen (da ist halt schon Raumeinfluß mit drin):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70146&d=1680558068
Grün: Der 18W, Mikro 1m.
Rot: Der BMS im Gehäuse, vor 18W, Mikro 1m.

Eine Problemstelle beim 18W-Frequenzgang durch Vorsetzen des BMR-Gehäuses habe ich markiert. Ich hoffe ich kriege die bei Trennung um 500Hz in den Griff. Auch markiert habe ich den bekannten Einbruch des BMR um 10 kHz.


Hi Christoph,

sieh dir das Verhalten unbedingt auch unter Winkel an, wie du das auch vor hast.

falls es eine Interferenz zwischen BMR und Hauptboxfront ist, wie ich vermute, müsste der Einbruch dann "wandern"/sich verändern,

Winkelmesungen im Gehäuse werde ich die Tage durchführen. Ich vermute auch, dass dort gemessene Probleme durch den Coax-Aufbau unter Winkeln wandern werden.

Bisher sehe ich aber noch kein no-go bei den Messungen für eine Trennung um 500Hz.

Grüße,
Christoph

PS: Hier (https://hificompass.com/en/speakers/measurements/tectonic/tectonic-tebm46c20n-4b) ist der TEBM46C20N-4B ebenfalls recht ausführlich gemessen worden.

4711Catweasle
05.04.2023, 22:17
Moin,




Wodurch der Einbruch bei knapp unter 4 kHz bei Nahmessung verursacht wird, ist mir nicht klar. Vielleicht habt ihr eine Idee?


.... (da ist halt schon Raumeinfluß mit drin)


ich würde mir anschauen welches Maß / Entfernung mit den ca. 3,9Khz korrespondiert.....kann sogar der Mikro Halter etc. sein?

Gaten bringt Sicherheit auf Kosten von Stützpunkten in der Messung.:):prost:

JFA
06.04.2023, 06:26
Ganz davon ab, dass Nahfeldmessungen vor einer Membran immer tricky sind, sind diese vor einem BMR gleich doppelt tricky, weil man dann punktuell auf einer sich nicht mehr kolbenförmig bewegenden Membran misst. Im Extremfall misst man an einer Stelle, die quasi still steht, oder es kommen gerade Schallanteile aus allen möglichen Richtungen mit dann sehr unpassenden Phasenlagen an.

Wenn es im Fernfeld nicht auftaucht ist es unerheblich.

ArLo62
06.04.2023, 07:03
Moin!
Frage: Es brechen aber doch alle Membranen auf. Das kann doch auch bei jedem Konuslautsprecher passieren das man einen Knoten oder Maximum bei einer Frequenz erwischt, oder!

JFA
06.04.2023, 07:10
Ja klar. Nur betreibt man ja die meisten Membranen nicht in dem Bereich, deswegen ist das bei denen uninteressant. Im Fall des BMR ist es so, dass durch seine "balancierenden Massen" das Verhalten nochmal anders und auch nicht mit "normalen" Breitbändern vergleichbar ist.

Hier gibt es das Whitepaper zum BMR: https://tectonicweb.wpenginepowered.com/wp-content/uploads/2019/02/Tectonic_BMRWhitePaper_FINAL.pdf
Leider sind da keine besonders aussagekräftigen Bilder über die Schwingungsmoden der Membran drin, aber es gibt zumindest eine Idee, was das Dingens macht

ArLo62
06.04.2023, 08:46
Dankesehr! Muss mich mal damit mehr befassen.

Gaga
06.04.2023, 19:15
N'Abend zusammen,

ich habe eben schnell eine Kontrollmessung durchgeführt. Den BMR im Gehäuse im Nahfeld. Messungen wurden mit dem Mikro (1) mittig vor der Membran, (2) ca 1cm außermittig, (3) ca 2cm außermittig und (4) vor der Sicke am Rand durchgeführt.

Das sieht dann so aus:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70186&d=1680804212
Rot: Mittig vor der Membran.
Dunkelgrün: ca 1cm außermittig.
Hellgrün: ca 2cm außermittig.
Blau: Vor der Sicke / am Rand.

Der Einbruch bei knapp 4kHz ist mittig und etwas außermittig zu messen, zum Rand hin verschwindet der, dafür ist dann der bekannte Einbruch bei ca 10kHz sichtbar. Ich vermute, dass irgendwo dazwischen die Schwingspule an der Membran ansetzt.
Bis etwas über 2kHz scheint die Membran kolbenförmig abzustrahlen. Darüber zeigen die Bereiche zu beiden Seiten der Schwingspule das (so gewollte) Eigenleben.

Die Nahfeldmessungen zeigen m.E. weitgehend das Eigenleben der BMR-Membran - wie Jochen vermutet hat. Leider bleibt im Fernfeld der 10kHz-Einbruch stehen. Aber vermutlich werden die Winkelmessungen noch weitere Probleme zeigen - mal schauen.

Danke für Eure Hinweise soweit!

Grüße,
Christoph

Gaga
09.04.2023, 22:09
Moin zusammen,


Hi Christoph,

sieh dir das Verhalten unbedingt auch unter Winkel an, wie du das auch vor hast.


Ja, ist mir beim Einschlafen gestern auch eingefallen: falls es eine Interferenz zwischen BMR und Hauptboxfront ist, wie ich vermute, müsste der Einbruch dann "wandern"/sich verändern, wenn da jetzt nicht ein Totalknoten in meinem Kopf ist. :o

Endlich die Winkelmesungen. Beide Chassis im Gehäuse. Entfernung 65cm, 0-90°.

Zunächst der 18W mit vorgesetztem BMR-Gehäuse):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70199&d=1680982662

Zwischen 700Hz und 1kHz lassen sich die Farben der verschiedenen Mesungen ganz gut den dazugehörigen Winkeln zuordnen (von oben nach unten 0°-90°).
Zwischen 500Hz und 600Hz habe ich mit dem Einbruch unter allen Winkeln eine Problemstelle, vermutlich durch das vorgesetzte BMR-Gehäuse. Den 18W sollte ich möglichst nicht über 500Hz laufen lassen. Das ist schade, sonst wäre bis 1kHz ganz ok.


Der BMR im Gehäuse (vor dem 18W):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70198&d=1680982662

Zwischen 2kHz und 4kHz lassen sich die Farben der verschiedenen Mesungen ganz gut den dazugehörigen Winkeln zuordnen (von oben nach unten 0°-90°). Der BMR hat ab ca 400Hz Pegel, neben dem bekannten EInbruch bei ca 10 kHz sehe ich bei ca 1,5kHz einen auffälligen Einbruch, bzw. einen Step mit gut 5dB darüber. Mit dem werde ich wohl leben müssen, bzw. schauen, was ich mit dem DSP da noch machen kann.

Die WInkelmessungen beider Chassis zusammen dargestellt (18W=rot, BMR=schwarz), jeweils wieder 0-90°:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70202&d=1680982739

Zwischen 400 und 500Hz sollte eine Trennung möglich sein, wenn der Klirr beim BMR hier nicht zu groß wird. Messung folgt...

Hier zunächst nur noch die 0-Grad-Mesungen mit Phase.
Der 18W:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70204&d=1680982739
Der BMR:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70216&d=1681072893
Auffällig finde ich den Phasensprung beim Einbruch bei ca 570Hz beim 18W. Ich versuche aber ohnehin zischen 400 und 500Hz zu trennen. falls der BMR da zulässt. Um 400-500Hz strahlen beide Chassis recht breit ab, das sollte auch passen.

Vielleicht stelle ich die Winkelmesungen noch in einem Sonogramm dar.

Fällt euch noch was auf, was ich vielleicht übersehe?

Grüße,
Christoph

JFA
13.04.2023, 07:38
Zwischen 500Hz und 600Hz habe ich mit dem Einbruch unter allen Winkeln eine Problemstelle, vermutlich durch das vorgesetzte BMR-Gehäuse. Den 18W sollte ich möglichst nicht über 500Hz laufen lassen. Das ist schade, sonst wäre bis 1kHz ganz ok.

Hast du das mal mit Akabak nachgestellt? Das ist nicht trivial, weil man da mit Subdomains vernünftig arbeiten muss, aber wenn man du das Gehäuse vereinfacht annäherst dann geht es. (Ich sehe gerade, ich hatte das schonmal angemerkt).

Vereinfacht lässt sich so eine vorgesetzte Schallwand durch einen Helmholtzresonator vor der Membran beschreiben, die Konstruktion ist also ähnlich einem Bandpassgehäuse mit dem Nachteil, dass die Helmholtzresonanz nicht gedämpft wird. Ich würde eher die massive Überhöhung bei 1,8 kHz da verorten.

JFA
13.04.2023, 13:32
Dankesehr! Muss mich mal damit mehr befassen.

Mehr Lesestoff zum BMR: https://www.klippel.de/fileadmin/klippel/Files/Know_How/Literature/Papers/KLIPPEL_Comprehensive%20Transducer%20Testing%20in% 2024%20Minutes.pdf
https://www.naimaudio.com/sites/default/files/products/downloads/files/naim_ovator-s-600_bmr_white-paper_may2009.pdf

Wie man an den Autoren sieht gibt es starke Verknüpfungen nach Deutschland (und ganz besonders Lemgo) :D

Die im zweiten Link erwähnte Naim Ovator war übrigens auch Inspirationsquelle für meine Flat White, obwohl die mir mal auf der High End gar nicht gefallen hatte (aber so sind Messen nunmal, ich hatte auch nur wenig Zeit während des Abbaus und die Jungs von Music Line (damals Vertrieb von Naim) hatten sich schon ziemlich einen umgehängt (ich natürlich üüüüberhaupt nicht) und die Musikauswahl und Lautstärke war vielleicht nicht mehr ganz angemessen).

Gaga
16.04.2023, 18:54
Moin zusammen, hallo Jochen,


Hast du das mal mit Akabak nachgestellt? Das ist nicht trivial, weil man da mit Subdomains vernünftig arbeiten muss, aber wenn man du das Gehäuse vereinfacht annäherst dann geht es. (Ich sehe gerade, ich hatte das schonmal angemerkt).


Ich habe das jetzt nochmal so vereinfacht mit Akabak simuliert, dass der Einsatz von Subdomänen (Interior: Membran, BMR-Gehäuse-Rückseite; Exterior: 18W-Gehäuse und BMR-Gehäuse-Vorderseite) möglich war.

Zunächst die vereinfachte Simulation des 18W im Gehäuse (mit Subdomäne vor der Membran zum Gehäuse):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70276&d=1681666299
Abstrahlung horizontal bei 508Hz.

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70277&d=1681666299
Abstrahlung horizontal bei 1893Hz.

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70275&d=1681666299
Frequenzgang in 1m Entfernung (rot) und am der Membran seitlich, nah (blau).

Die selbe Simulation mit vereinfachtem, vorgesetztem BMR-Gehäuse:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70279&d=1681666365
Horizontal bei 508Hz.

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70280&d=1681666365
Horizontal bei 1893Hz.

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70281&d=1681666465
Frequenzgang in 1m Entfernung (rot) und seitlich vor der Membran, nah (blau).

Die Überhöhung bei ca 1,8kHz simuliert sich tatsächlich ähnlich wie gemessen.

Vereinfacht lässt sich so eine vorgesetzte Schallwand durch einen Helmholtzresonator vor der Membran beschreiben, die Konstruktion ist also ähnlich einem Bandpassgehäuse mit dem Nachteil, dass die Helmholtzresonanz nicht gedämpft wird. Ich würde eher die massive Überhöhung bei 1,8 kHz da verorten.

Vielen Dank für Deinen Hinweis - das passt.

Was ich allerdings in der (sehr vereinfachten) Simulation nicht sehe, ist der Einbruch bei ca. 580Hz, der mich mehr stört, da er den Einsatz des 18W TMT nach oben hin begrenzt.

Da muss ich nochmal nachschauen....

Grüße,
Christoph

4711Catweasle
16.04.2023, 20:15
Moin Christoph,



Was ich allerdings in der (sehr vereinfachten) Simulation nicht sehe, ist der Einbruch bei ca. 580Hz, der mich mehr stört, da er den Einsatz des 18W TMT nach oben hin begrenzt.

Da muss ich nochmal nachschauen....


in Deiner Nahfeld Messung ist da imho nur eine leichte Senke zu erkennen.
Bei einer gefensterten Fernfeld ist "da unten" wohl nicht viel zu erkennen....zu wenig Stützpunkte.
Eine groundplane Messung würde mir noch einfallen......

Als erstes würde ich (mal wieder :D) Impedanz des TT im Gehäuse messen, und Port Nahfeld....
....ich glaue es zwar nicht aber ggf. hackt da die Portreso* mit rein?

*Schau mal in Deinem Post #50 - Simulation.

Habe mal im Netz geschaut und leider nur das Datenblatt des 18W/8546-00 gefunden, der hat einen "Einbruch/Senke" bei ca. 620Hz.

Edit - hier haben wir den Bösewicht (aus #53):

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70000&d=1679520375

Gaga
16.04.2023, 23:14
Hallo Karsten,

vielen Dank für's Mitdenken!

Ich habe im Datenblatt nachgeschaut, wie Du sagst, da ist die kleine Senke bei etwas über 600 Hz und daran anschließend die kleine Stufe - da passt mit den Messungen.

Bei der Nahfeldmessung des 18W mit und ohne vorgesetztem BMR-Gehäuse ist der Einbruch auch nicht zu sehen, lediglich die vom Datenblatt bekannte Senke - hier etwas niedriger zwischen 500 und 600Hz - und die sich daran anschließende Stufe:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70123&d=1680454397

Da der Einbruch bei ca 580 Hz komplett horizontal winkelunabhängig ist:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70200&d=1680982662

denke ich auch an eine Wechselwirkung mit dem BR-Schlitz.

Ich schaue nochmals in der Simu und mache entsprechende Kontrollmessungen - das wird allerdings ein wenig dauern.

Grüße,
Christoph

Gaga
24.04.2023, 17:54
Moin zusammen, hallo Karsten,

ich hab mir nochmal den Einbruch bei 580 Hz angeschaut.


*Schau mal in Deinem Post #50 - Simulation.

Habe mal im Netz geschaut und leider nur das Datenblatt des 18W/8546-00 gefunden, der hat einen "Einbruch/Senke" bei ca. 620Hz.

Edit - hier haben wir den Bösewicht (aus #53):

Ja, das ist der Bösewicht:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70331&d=1682110883
Hab nochmal Nahfeldmesungen vor dem BR-Schlitz, der 18W-Membran und in 0,5m Entfernung gemacht. Passt prima zur BR-Resonanz. Bei vertikalen Wikelmessungen wandert der Einbruch auch etwas. Grün: Die Messung mit Dämpfungsmaterial im BR-Schlitz - also nicht völlig dicht, aber der Einbruch wird deutlich kleiner.

Insgesamt sehen der Einbruch und der darauf folgende Sprung um ca 5dB so kräftig aus, weil hier 3 Effekte zusammenkommen:
- Einbruch BR-Resonanz,
- Effekt Baffle-Step,
- Leichter Einbruch um 600Hz und darauf folgende Schalldruck-Erhöhung bei 700Hz durch den 18W/8546 (siehe Nahfeldmessung und Datenblatt).

Hier die Simulation des Baffle Steps (ViruixCAD):
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70330&d=1682110883

Und das Datenblatt 18W/8546 (Quelle: https://www.scan-speak.dk/datasheet/archive/18w-8546-00.pdf)
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=70329&d=1682110883

Hätte ich auch vorher anschauen und in Betracht ziehen können. Wie auch immer, im nächsten Schritt baue ich das BR-Gehäuse vollends auf, modifiziere ggf. den BR-Kanal und dämpfe das Gehäuse anständig. Danach geht's wieder an den BMR.

Grüße,
Christoph

Azrael
24.04.2023, 18:42
IRRs - angeflanscht an die Mitte des BR-Ports - scheinen recht wirksam zu sein, siehe Peters/Kwesis "Edelstoff" in seiner neuesten Iteration (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?22773-Edelstoff-MkIII-Seas-27TBCD-GB-DXT-SB-Acoustics-SB15NBAC30-4&p=330695&viewfull=1#post330695).

Die Idee lässt sich mit Sicherheit auch auf rechteckige Ports übertragen.

Viele Grüße,
Michael

4711Catweasle
24.04.2023, 18:54
Moin Christoph,


.....im nächsten Schritt baue ich das BR-Gehäuse vollends auf, modifiziere ggf. den BR-Kanal und dämpfe das Gehäuse anständig. Danach geht's wieder an den BMR.



welchen Weg möchtest Du da gehen?

Ich kenne die Methode den Port mittig anzubohren - Port muß für gleiches Tuning länger werden.
Hier gut beschrieben:
https://www.hifi-selbstbau.de/index.php/hsb-bauvorschlaege/fullrange-lautsprecher/marko
Habe ich schon gemacht, Pegel der Resonanz ist bei mir um rund 8-9dB gesunken:
70338

Oder Du Flanschst mittig am Port einen 1/4 Wellen Resonator an - finde den Beitrag des Kollegen mit Messungen im Forum gerade nicht.
Edit: Danke Michael.

:prost:

Azrael
24.04.2023, 19:02
Edit: Danke Michael.

:prost:
Ursprünglich stammt die Idee von ton-feile (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=267&thread=473&postID=15#15), der die IRRs allerdings nicht angeflanscht, sondern in den BR-Port gesetzt hat.

Viele Grüße,
Michael

Gaga
25.04.2023, 16:57
Moin zusammen, hallo Michael und Karsten,

ja, genau, eine der beiden Varianten wollte ich versuchen.

Je nachdem, wie nach Fertigstellung und Dämpfung der Gehäuse die Abstimmung passt. Falls ich sie gerne etwas höher haben möchte, bietet sich an, einfach die Löcher zu bohren (ich vermute ich muss hier die virtuelle Verlängerung des BR-Kanals durch dessen Lage am Gehäuseboden berücksichtigen). Falls ich die Abstimmung nicht erhöhen möchte eben die 2. Möglichkeit, mit dem IRR außen.

Vielen Dank für die links!

Grüße,
Christoph