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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stromverbrauch: Class A Amplifier



Darakon
13.10.2022, 15:31
Hallo,

will mir evetuell einen gebrauchten Class A Amp zulegen.

Technischen Angaben:
Leistungsaufnahme: 300 Watt
2x 130 W an 4 Ohm

Kann mir jemand sagen, wie viel so ein Class A amp aus 1990 bei gehobener Zimmerlautstärke tatsächlich zieht?
Wie ist im Verhältnis zum Class A ein Class A/B bzgl Stromverbrauch?

Danke und Grüße
Matthias

SimonSambuca
13.10.2022, 15:49
Hi,

ich hatte mich vor einiger Zeit auch grob mit dem Thema beschäftigt. Hab aber nur noch grobe Infos dazu im Kopf also Vorsicht:

Ich denke Class A zieht andauernd fast 100% der angegebenen Leistung aus dem Stromnetz.
Bei Class A/B je nach Leistung sind das eher 30-80 Watt (z.B. Rotel 1552 eher Richtung 35 Watt und 1582 eher Richtung 60 Watt).
Bei Class D ist es viel schwieriger... wegen einer STA-2000D hatte ich mal gesucht und die soll z.B. eher so im Bereich ~ 13 Watt liegen.

Also wenn man z.B. nur 1-2 Watt braucht. Je mehr Leistung abgerufen wird umso besser sollte der Wirkungsgrad werden.

mechanic
13.10.2022, 15:49
Wenn es echte 2x 130W sind, kannst du da locker im Winter mit heizen. Wenn ich mich richtig erinnere, zieht ein A-Verstärker im Unterschied zum AB unabhängig von der eingestellten Verstärkung eine sehr hohe Leistung, also ab dem 1. Milliwatt ...

Darakon
13.10.2022, 15:59
Ok, danke!
Das heißt, der Amp zieht dauerhaft "Leistungsaufnahme: 300 Watt". ?
Also je Stunde Musik hören 15 Cent (demnächst)?
Puh, ist schon nicht ohne.
3 Stunden am Tag Musik oder Fernseher über Anlage. 30 Tage im Monat.
Das wären 12 € im Monat an Strom.
Ok, bin am zweifeln, ob Class A noch das richtige ist.

... oder Class A halt nur im Winter um die Gasheizung zu entlasten...

Kalle
13.10.2022, 16:26
Nöh,
der zieht noch mehr😥, nur wenn du lauter hörst braucht der weniger🤔.

gesperrter_benutzer_ct
13.10.2022, 16:45
Wenn ich mich richtig erinnere, zieht ein A-Verstärker im Unterschied zum AB unabhängig von der eingestellten Verstärkung eine sehr hohe Leistung, also ab dem 1. Milliwatt ...

Der reinen Lehre nach benötigt ein Klasse-A-Verstärker immer mindestens das doppelte der maximalen Ausgangsleistung als Eingangsleistung, unabhängig von der Aussteuerung.

Es gibt aber ein paar Tricks, die z. B. Randy Slone in seinem "High-Power Audio Amplifier Construction Manual" beschreibt, um den Ruhestrom doch aussteuerungsabhängig zu machen und damit den Wirkungsgrad zu steigern.

Kalle
13.10.2022, 16:49
Der reinen Lehre nach benötigt ein Klasse-A-Verstärker immer mindestens das doppelte der maximalen Ausgangsleistung als Eingangsleistung, unabhängig von der Aussteuerung.

Wobei die Betonung auf mindestens liegt:(:)

a.j.h.
13.10.2022, 16:55
Wenn man Klaus A. möchte (und nicht auf Schaltverstärker tauschen will), dann stellt sich mir zunächst die Frage, wieviel Watt sollen's denn sein?
Wieviel Leistung brauchen deine Sprecher?

Ich kann hier gut mit 20 Watt (Sprechwechselleistung) oder weniger (pro Kanal) leben. Die dürfen dann auch gerne mit Eintakt-A - entweder mit Röhren oder auch Transistor - erzeugt werden.

Bei einem RICHTIGEN Class-A steigt die Stromauffnahe auch nicht mit erhöhter Leistungsabgabe.
Andersrum zieht der Amp immer - auch in Ruhe - an seinem Arbeitspunkt den Strom und Spannung (= Leistung).
In meinem Fall sind das dann ca. 20 Watt x 4 pro Kanal.


Bei Röhre kommt dann noch die Heizleistung dazu.... 200 bis 300 Watt sind dabei schnell zusammen bei einem Verstärker.


Was das dann kostet?
Ich rechne das einfach nicht nach. :rolleyes:

mechanic
13.10.2022, 17:06
Was ist es den für ein "´Stärker" ? Die 130W sind für einen "A" echt viel (ich habe meine 8W-classA-le monstre im Wohnzimmer) und es gab in den 80 / 90ern so einige die ihre Produkte mit "New Class A" und ähnlichem Geschwurbel beworben haben ...

a.j.h.
13.10.2022, 17:09
Man muss mal überlegen: 130 Watt-Class-A....!!!!
Das glaubich erst, wenn ich's sehe.
Solche Amps machen üblicherweise bis höchstens 20 Watt im A-Betrieb und laufen dann AB. Bei 130 Watt haben sie dann aber auch schon über 1% Klirr (THD)


"Class-A" ist heutzutage aber auch eher ein Werbebegriff, als dass es die tatsächliche Funktionsweise eines Gerätes beschreibt.
Erstmal: Ist es ein Eintakt- oder Gegentaktverstärker?
Wahrscheinlich Gegentakt,.... aber dann wie eingestellt? AB, B,.... oder ist der Arbeitspunkt tatsächlich so, dass der Amp nicht aus dem A-Betrieb raus "kann"? Eher selten und auch eher ein Ding mit Röhren-gegentaktverstärkern mit flachen Arbeitslinien und Centerbias.

hoschibill
13.10.2022, 17:14
Moin :)
Dommii hat eine Endstufe entworfen und gebaut (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?19824-100W-Class-A-200W-Class-AB-Doppelmono), die (gemessene!) 100W/8Ohm pro Kanal im Class-A Betrieb liefert. Im Ruhezustand gehen (ebenfalls gemessene!) 800W durch die Netzkabel. Daher glaube ich nicht, dass ein Verstärker, der 300W aufnimmt, 2x 130W/4 Ohm in Class-A liefert.

Gruß Olli

gesperrter_benutzer_ct
13.10.2022, 17:16
Daher glaube ich nicht, dass ein Verstärker, der 300W aufnimmt, 2x 130W/4 Ohm in Class-A liefert.

Sorry, hier stand Unsinn. Ein Klasse-A-Verstärker, der 2 x 130 Watt liefert, nimmt bei Vollaussteuerung mindestens 520 Watt auf. Geht prinzipiell nicht anders.

Ich bezog mich auf die Unabhängigkeit von der Aussteuerung. Die ist aber nicht per se unabhängig, es gibt da ein paar Tricks, die Slone beschreibt.

a.j.h.
13.10.2022, 17:19
Ich frag mal etwas provokativ:

Warum ist Class-A denn so toll?
Weil's so schön warm wird?

:D:p

Kalle
13.10.2022, 17:25
Dieser kleine:denk:
https://gryphon-audio.dk/shop/power-amplifiers/antileon-evo-stereo/
nur 84kg leichte Verstärker bietet 2x200W Klasse A an 8 Ohm bei einem minimalem Stromverbrauch von 2x3kW. Genau das Richtige für kalte Wintertage in einem Altbau:D.

Jrooß

mechanic
13.10.2022, 17:26
Eine (Hör-) Raumheizung, die als Mehrwert richtig geil und mit Livepegel "Tool" wiedergeben kann, kriegst du halt weder bei Viessmann, noch bei Buderus :D :prost: !

kboe
13.10.2022, 17:46
Welche Verstärkerbauart ist denn bei gemäßigten Leistungsanforderungen am sparsamsten?

Bei meinen FA 503 laufen die Lüfter immer wieder mal kurz an, auch wenn keine Musik spielt...
Auch das FA 252 wird ohne Signal gut handwarm.

Azrael
13.10.2022, 18:10
Warum könnte man sowas haben wollen....? :eek:

Nee, mal ernsthaft: gibt es denn was irgend etwas Positives, was solche Teile gegenüber mit Strom etwas ökonomischer umgehenden Verstärkern voraus haben?

Viele Grüße,
Michael

stoneeh
13.10.2022, 18:18
Welche Verstärkerbauart ist denn bei gemäßigten Leistungsanforderungen am sparsamsten?

Kommt sicher auf das Produkt an.


Ein paar Leerlauf-Stromaufnahmen aus der Praxis, ermittelt mit Brennenstuhl PM 231 E (Testbericht (https://www.computerbase.de/2014-05/strommessgeraete-marktueberblick-test/2/)):

Icepower 125ASX: <15W
Crown XLS 1502: 22W
t.amp E400: 15W
t.amp Quadro DSP 500: ~50W
Denon PMA S10-II: 100-120W je nach Betriebsdauer
Diverse größere PA Amps üblicherweise im niedrigen dreistelligen Wattbereich

ArLo62
13.10.2022, 18:26
Warum macht man den diy-Hifimist überhaupt wenn so ne Boombox gerade mal 20W zieht. Achtung die Strompolizei kommt!! :rolleyes:

capslock
13.10.2022, 19:33
Dieser kleine:denk:
https://gryphon-audio.dk/shop/power-amplifiers/antileon-evo-stereo/
nur 84kg leichte Verstärker bietet 2x200W Klasse A an 8 Ohm bei einem minimalem Stromverbrauch von 2x3kW. Genau das Richtige für kalte Wintertage in einem Altbau:D.

Jrooß

Hmm, ich heize mit 1,4 kW (elektrische Eingangsleistung der SoWa-WäPu) das ganze Haus und mache Warmwasser.

Darakon
13.10.2022, 19:44
Es wäre um einen Dual CV 5650 gegangen:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Dual_CV_5650

Aber bei dem Stormverbrauch...

Bin gerne offen für gute, gebrauchte Verstärker-Empfehlungen, die gebraucht so um die 100 € kosten und weniger Strom verbrauchen (und klingen sollten sie natürlich auch noch).

gesperrter_benutzer_ct
13.10.2022, 20:13
Es wäre um einen Dual CV 5650 gegangen:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Dual_CV_5650

Egal, was Dual schreibt, das Ding ist definitiv kein Klasse-A-Verstärker! Gemäß Abgleichanleitung fließt pro Transistorpaar (jeweils zwei Paare für linken und rechten Kanal) ein Ruhestrom von lediglich 0,018 Ampere. Der Amp ist von Klasse-A-Betrieb mindestens so weit entfernt wie der Mond von der Erde. Ebensoweit entfernt ist seine Schaltungstechnik von State-of-the-Art.

Kauf ihn nicht! Dafür ist jeder Euro zuviel!

ArLo62
13.10.2022, 20:16
Naja, sieht vernünftig aufgebaut aus aber Cossart hat Recht, eher ein Marketinggag.
Edit: Im Hifiwiki steht noch OEM Rotel.

Darakon
13.10.2022, 20:57
ok, interessant.
Also kein Class-A.

Ich habe den Amp immer wieder bei einem Bekannten über seine Anlage gehört.
War zwar alles 90ties Zeug, aber hatte was. Nicht das letzte Detail, aber ein sehr angenehmer, schmeichelder Sound.

JFA
14.10.2022, 07:38
Ich denke Class A zieht andauernd fast 100% der angegebenen Leistung aus dem Stromnetz.

Ich gehe im folgenden von einer Push-Pull-Konfiguration, also einem "oberen" und einem "unteren" Transistor aus. Die obere Betriebsspannung ist Ub+, die untere Ub-. Die beiden sind symmetrisch.
Im Class A Betrieb wird der Strom durch die Transistoren niemals 0. Daraus folgt, dass an den Transistoren die Spannungen (bipolar) Uce=Ub/2 bzw. (mosfet) Uds=Ub/2 abfallen müssen, damit in beide Richtungen voll ausgesteuert werden kann.
Anwendung des Superpositionsprinzips:
Im Ruhezustand fließt ein Strom durch den oberen Transistor und die Last R. Der gleiche Strom, nur mit umgekehrtem Vorzeichen, fließt durch die Last und den unteren Transistor. Der resultierende Strom durch die Last ist daher 0, der Strom durch die Transistoren ist Ub/(2R), die Leistung pro Transistor ist Ub²/(2R), die gesamte Verlustleistung somit 2*Ub²/(2R)=Ub²/R.

In Zahlen:
Ein Verstärker mit 100W an 4 Ohm benötigt eine Betriebspannung von ca. Ub = +-28,28 V. Die gesamte Verlustleistung ist somit P = (28,28 V)² / 4 Ohm = 200 W. Pro Kanal, versteht sich.
Für die Kiste von Dommii:
100W an 8 Ohm => Ub = +-40 V => P = (40 V)² / 8 Ohm = 200 W, insgesamt also 400 W. Warum stimmt das nicht mit den Messungen (800 W) überein? Das passt, wenn der Verstärker nicht auf 8 Ohm, sondern auf 4 Ohm ausgelegt ist. Dann ist P = (40 V)² / 4 Ohm = 400 W, insgesamt also die gemessenen 800 W.

Das ist ein sehr wichtiger Punkt bei Class A Verstärkern: der Ruhestrom muss so eingestellt werden, dass bei der niedrigsten erwarteten Last keine Abschnürung (Strom durch einen Transistor wird 0) eintritt.

Olaf_HH
14.10.2022, 18:34
Laut Technischem Manual stellt man den Ruhestrom auf 4mV je Transistor einstellen, bei 8 Ohm Last R.
Der verbaute Kühlkörper würde gerade für einen Mosfet Transistor mit 25W TDP reichen.
Vermutlich ist die Treiberstufe des Vorverstärkers in Class a ?
Aber, Von Class A wird in dem Service Manual (https://www.hifiengine.com/manual_library/dual/cv-5650.shtml) nirgends gesprochen

Die Interne Railspannung scheint +-45V DC zu sein.
Max Leistungsaufnahme des Trafos 300W laut Manual

Als Transistoren dienen pro Halbwelle 2x SB817 / SD1047.

Das ist einer der "preiswerten" Dual / Uher Geräte aus den 90ern als das Dual schon Thomson gehörte oder schon weiterverkauft war.

Laut Manual 2x60W an 8 Ohm , die 130 sind Musikleistung an 4 Ohm.

.

Bei 2/3 der Leistung soll das Gerät 0,01% Klirr haben.

Die klangen aber Damals ganz gut, konnte man mit Sony und Pioneers Mittelklasse vergleichen. Ich fand das Design schick.


PS: Bei meiner geplanten Pass F5 Turbo 3 mit 2x50W an 8 Ohm bei +-39V Rail brauche ich alleine schon 20KG Kühlkörpermasse um die jeweils 8 Mosfets zu kühlen :-)

a.j.h.
14.10.2022, 19:17
....Ruhestrom auf 4mV je Transistor einstellen, bei 8 Ohm Last R....

Die 4 mV werden über einen Widerstand abgenommen. Nicht die 8 Ohm (Lautsprecherlast).
Wie groß ist der R? Damit rechnest du dann den Strom (URI)

... kann aber eigentlich nicht sein.... sind die 4 mV in der Steuerspannung?

gesperrter_benutzer_ct
14.10.2022, 19:28
Laut Technischem Manual stellt man den Ruhestrom auf 4mV je Transistor einstellen, ...

... was an den 0,22-Ohm-Emitterwiderständen die bereits erwähnten 18 mA pro Transistorpaar macht.

a.j.h.
14.10.2022, 19:31
Kann eigentlich nicht passen...? Ist relativ wenig?

Olaf_HH
14.10.2022, 23:58
Ich hab nur geschrieben was an den Messpunkten gemessen werden soll.
Class A ist da gar nix.....

Darakon
15.10.2022, 05:41
Hallo Olaf,
danke für deine Ausführung im Post #26.

fosti
15.10.2022, 07:01
Laut Technischem Manual stellt man den Ruhestrom auf 4mV je Transistor einstellen, ......
Irgendwas stimmt hier nicht (Einheiten) oder ist suboptimal ausgedrückt.

capslock
15.10.2022, 07:46
Laut Technischem Manual stellt man den Ruhestrom auf 4mV je Transistor einstellen, bei 8 Ohm Last R.
Der verbaute Kühlkörper würde gerade für einen Mosfet Transistor mit 25W TDP reichen.
Vermutlich ist die Treiberstufe des Vorverstärkers in Class a ?
Aber, Von Class A wird in dem Service Manual (https://www.hifiengine.com/manual_library/dual/cv-5650.shtml) nirgends gesprochen

Die Interne Railspannung scheint +-45V DC zu sein.
Max Leistungsaufnahme des Trafos 300W laut Manual

Als Transistoren dienen pro Halbwelle 2x SB817 / SD1047.

Das ist einer der "preiswerten" Dual / Uher Geräte aus den 90ern als das Dual schon Thomson gehörte oder schon weiterverkauft war.

Laut Manual 2x60W an 8 Ohm , die 130 sind Musikleistung an 4 Ohm.

.

Bei 2/3 der Leistung soll das Gerät 0,01% Klirr haben.

Die klangen aber Damals ganz gut, konnte man mit Sony und Pioneers Mittelklasse vergleichen. Ich fand das Design schick.


PS: Bei meiner geplanten Pass F5 Turbo 3 mit 2x50W an 8 Ohm bei +-39V Rail brauche ich alleine schon 20KG Kühlkörpermasse um die jeweils 8 Mosfets zu kühlen :-)


Yupp, ganz grauselig. Habe mir den im Studium für 200 DM als Auslaufmodell im Promarkt gekauft, Gehäuse war wertig, Trafo und Umschaltplatinen konnte man weiterverwenden. Als Koppelkondensatoren wurden kleine Tantal-Tropfen verwendet, warum nur? Die RIAA- und Vorstufen sind aus NE5532 aufgebaut, günstig, aber durchaus ok. Der Leistungsverstärker ist so simpel wir irgend möglich aufgebaut und macht alle Fehler, die man machen kann:
- Der Differenzverstärker hat keine lokale Emittergegenkopplung, wird also stark nichtlinear, wenn seine Kollektorströme nicht gleich sind (tanh-Verhalten).
- Einen Stromspiegel als Last gibt es nicht. Mit den angegebenen Werten der Widerstände und wenn alle Transistoren die gleiche V_BE haben, komme ich schon darauf, dass im +-Zweig ca. 20% mehr Strom fließen als im Idealzustand, entsprechend fließen im anderen Zweig 20% weniger. Das gibt unschöne und unnötige Verzerrungen schon in der Eingangsstufe, etwa bei Doug Self nachzulesen. Mit Toleranzen der Widerstände und Transistoren wird auch jeder Verstärker ein anderes Verzerrungsmuster haben.
- Einzelner VAS-Transistor, relativ geringe Gegenkopplung, arbeitet immerhin auf Stromquelle als Last.
- Ganz normale Bias-Schaltung, nicht mal Non-switching oder New-Class-A.
- Normale diskrete Darlington (EF2) - Endstufe, d.h. die sehr hochohmige VAS sieht eine schön niederohmige und nichtlineare Last, gibt auch ordentlich Verzerrungen.
- Die Endstufentreiber haben getrennte Emitterwiderstände, vollkommen unnötige Geldausgabe und sorgt für Übernahmeverzerrungen. Also Class AB mit einer Extraprise Verzerrungen. Die Endtransistoren sind immerhin ordentliche Mittelklasse.
- Die recht hohe Open-Loop-Verstärkung wird zum Teil klassisch durch den mit 7 pF recht zierlichen Miller-Kondensator C609 gezähmt, größtenteils aber als kapazitive Last auf der VAS sinnlos verbraten (C615 und C617 mit je 82 pF). C611 mit 10 pF nimmt sogar die wohl zu lahme Endstufe für hohe Frequenzen zum Teil aus der Gegenkopplung raus.

Die Verstärkerplatine habe ich damals sofort mit Eigengewächs ersetzt. Übrigens war japanische Mittelklasse damals deutlich besser.

fosti
15.10.2022, 07:59
..........
PS: Bei meiner geplanten Pass F5 Turbo 3 mit 2x50W an 8 Ohm bei +-39V Rail brauche ich alleine schon 20KG Kühlkörpermasse um die jeweils 8 Mosfets zu kühlen :-)
Irgendwie sollte man da doch Profis ran lassen.....20kg Kühlkörper für 2x 50 W......da reicht ja schon die thermische Wärmekapazität um über lange Zeit Musik hören zu können, bevor die Kühlrippen mit der Konvektion beginnen......

Kalle
15.10.2022, 08:01
Dann doch lieber eine heat pipe im Vorlauf der Warmwasseraufbereitung:D

fosti
15.10.2022, 08:19
Dann doch lieber eine heat pipe im Vorlauf der Warmwasseraufbereitung:D
Nie wurde es mehr gebraucht denn heute :D

mechanic
15.10.2022, 08:47
Also mal das "fetteste" an KK links und rechts angenommen: je 300mm breit, 200mm hoch und 40mm Rippen (10mm Boden) - das sind dann immer noch nur so 2x 3kg. Um auf 20kg zu kommen :rolleyes: ....

gesperrter_benutzer_ct
15.10.2022, 09:28
Yupp, ganz grauselig.

Danke für die ausführliche Analyse.

a.j.h.
15.10.2022, 13:38
Irgendwie sollte man da doch Profis ran lassen.....20kg Kühlkörper für 2x 50 W......da reicht ja schon die thermische Wärmekapazität um über lange Zeit Musik hören zu können, bevor die Kühlrippen mit der Konvektion beginnen......

was weiß denn Nelson Pass schon,...? :rolleyes: Profi? Pahh....



Wir sind jetzt schon auf Seite 2 im Faden. Langsam sollte der Ton sich hier verschärfen!? :(:D

fosti
15.10.2022, 13:46
Moin Andreas (a.j.h),

Klaus (mechanic) und Kalle "durch die Blume" haben es schon gesagt. Nicken wir jetzt jeden Blödsinn hier im Forum mit Schulterklopfen: "Haste fein gemacht!" ab? 2o kg braucht man nichtmal für einen ordentlichen Ringkerntrafo bei 2x 50W.
:prost:

a.j.h.
15.10.2022, 13:49
Olaf schreibt was von 50 W an 8 Ohm und damit meinte er die Sprechwechselleistung und nicht die Leistungsaufnahme in Ruhe - also Betriebsstrom x Betriebsspannung (DC).

Ich habe mir mal eben die einfache F5 angesehen: Da gehen bummelig 1,25A bei etwa 25V über den Mosfet. Das macht mal eben 31 Watt pro Halbleiter, also 62 Watt pro Kanal.
Bei der "Turbo" sind's allerdings ein paar mehr Mosfets parallel.
20 kg Alu kommen da schnell zusammen - ich sehe da jetzt erstmal nix ungewöhnliches.

Ob man das denn so braucht, steht auf 'nem anderen Blatt.

ArLo62
15.10.2022, 14:10
Wieviel Verlustleistung hat denn Ollis Verstärker? Dann kann man das ja ausrechnen.
Edit: 62 Watt/Kanal ist ja jetzt nicht so viel. Wenn man bedenkt wieviel manche Grafikkarte verballert.

fosti
15.10.2022, 14:43
Olaf schreibt was von 50 W an 8 Ohm und damit meinte er die Sprechwechselleistung und nicht die Leistungsaufnahme in Ruhe - also Betriebsstrom x Betriebsspannung (DC).

Ich habe mir mal eben die einfache F5 angesehen: Da gehen bummelig 1,25A bei etwa 25V über den Mosfet. Das macht mal eben 31 Watt pro Halbleiter, also 62 Watt pro Kanal.
Bei der "Turbo" sind's allerdings ein paar mehr Mosfets parallel.
20 kg Alu kommen da schnell zusammen - ich sehe da jetzt erstmal nix ungewöhnliches.

Ob man das denn so braucht, steht auf 'nem anderen Blatt.

Tatsächlich? Wieviel Kilo Alu brauche ich dann bei mehreren 100W geschweige denn kW?

...und wenn das ganze Alu bei den 62 W klangliche Vorteile bringt, müsste ich die Kiste ja dauerhaft eingeschaltet lassen, damit sich ein halbwegs stationärer thermischer Zustand ergibt....

SNT
15.10.2022, 15:07
60Watt Abwärme an einem Kühlkörper von 0,5°C/W macht praktikable 30°C Übertemperatur (über Raumtemperatur ca 25°C) also grad mal 30°C+25°C=55°C. So die Physik.

Gruß von Sven

Olaf_HH
15.10.2022, 15:30
Papa Pass geht von stabilen 55 Grad Kühlkörper Temp. für einen brauchbare Kühlung aus.

Bei 2x 4 Transistoren (ca 0,5-0,6A Ruhestrom je Mosfet, bei 39V DC) a 25W TDP habe ich ca. 200W Wärme die Abgeführt werden müssen, pro Kanal versteht sich.
Der gewählte KK (kein Fischer) muss pro Seite mindestens 400mm Lang, ca 250-300mm Hoch, bei 8 cm langen Kühlrippen haben um das halbwegs ab zu führen.

Ob man das braucht ?,
Ist auf jeden Fall als Heizung zu gebrauchen,
Wohlige Musik bei Wohliger Wärme, was will man mehr :prost:
Wenn mann mal eine richtige Pass ClassA gehört hat, lässt man den ganzen Class D Kram links liegen.

Link zu Nelsons Artikel (https://www.firstwatt.com/pdf/art_f5_turbo.pdf)

fosti
15.10.2022, 15:48
...
Wenn mann mal eine richtige Pass ClassA gehört hat, lässt man den ganzen Class D Kram links liegen.
...

Ja Hauptsache wenn es Dir gefällt ist ja alles in Butter!

a.j.h.
15.10.2022, 16:29
....62 Watt pro Kanal.
Bei der "Turbo" sind's allerdings ein paar mehr Mosfets parallel.
....

Wie gesagt: Olafs Amp hat ein paar Mosfets mehr - sie unten.
Ich sprach von 62 Watt bei der einfachen F5.....



Tatsächlich? Wieviel Kilo Alu brauche ich dann bei mehreren 100W geschweige denn kW?

...und wenn das ganze Alu bei den 62 W klangliche Vorteile bringt, müsste ich die Kiste ja dauerhaft eingeschaltet lassen, damit sich ein halbwegs stationärer thermischer Zustand ergibt....

Wie man das rechnet, hat dir Sven ja gerade vorgemacht. Müsste man mit dem Mathe-1-Schein hinbekommen :D;)


Papa Pass geht von stabilen 55 Grad Kühlkörper Temp. für einen brauchbare Kühlung aus.

Bei 2x 4 Transistoren (ca 0,5-0,6A Ruhestrom je Mosfet, bei 39V DC) a 25W TDP habe ich ca. 200W Wärme die Abgeführt werden müssen, pro Kanal versteht sich.
Der gewählte KK (kein Fischer) muss pro Seite mindestens 400mm Lang, ca 250-300mm Hoch, bei 8 cm langen Kühlrippen haben um das halbwegs ab zu führen.

Ob man das braucht ?,
Ist auf jeden Fall als Heizung zu gebrauchen,
Wohlige Musik bei Wohliger Wärme, was will man mehr :prost:
Wenn mann mal eine richtige Pass ClassA gehört hat, lässt man den ganzen Class D Kram links liegen.

Link zu Nelsons Artikel (https://www.firstwatt.com/pdf/art_f5_turbo.pdf)

Na - und 200 Watt ist schon was.


Ja Hauptsache wenn es Dir gefällt ist ja alles in Butter!

:rolleyes: - So sei es!

gesperrter_benutzer_ct
15.10.2022, 16:50
Wie man das rechnet, hat dir Sven ja gerade vorgemacht. Müsste man mit dem Mathe-1-Schein hinbekommen :D;)

Sven hat aber die Hälfte weggelassen. Um mit 200 Watt einen 20-kg-Aluklotz von 20 °C auf 55 °C zu erwärmen, vergehen über 50 Minuten Fostis Hinweis auf die thermische Trägheit ist daher durchaus angebracht.

mechanic
15.10.2022, 17:17
Klaus (mechanic) und Kalle "durch die Blume" haben es schon gesagt. Nicken wir jetzt jeden Blödsinn hier im Forum mit Schulterklopfen: "Haste fein gemacht!" ab?

Habe ich nicht gesagt bzw. ja doch ! Ich steh´ absolut auf solchen "Blödsinn" - nur die Gewichtsangabe / Menge KK kam mir spanisch vor.

Olaf_HH
15.10.2022, 18:35
Anbei ein Bild vom damaligem Prototypen, der KK war mit 200mm Höhe aber nur für 4-max 6 Mosfets ausgelegt. Für 8 Mosfet's muss er Höher sein.
Bei 250mm musste ich innen auch noch einen 75mm Fischer KK reinsetzten.
Ein KK in dem Gehäuse wog schon 9,8 KG bei 200mm Höhe.
Bilder der Materialschlacht. Es können die Schmalen Gehäuseabdeckungen von den MiniDissipante Gehäusen vom Moduschop verwendet verweden

Diese Beiden gezeigten KK hatte Gino bekommen , die sind jetzt bei Julian im Einsatz, da für meinen Einsatz doch noch zu klein.


67644 676466764767645

Im Seifert Katalog auf Seite 69 findet ihr den KL-288.

Seifert Katalog 2020 (seifert-electronic.de) (https://www.seifert-electronic.de/wp-content/uploads/2020/03/Seifert-Katalog-2020.pdf)


So, Sorry nun ist genug OT von meiner Seite, wollte nur den Materialaufwand für 2x50W 8/Ohm Class A aufzeigen.

a.j.h.
15.10.2022, 20:43
Wobei dir die einfachen F5 wahrscheinlich reichen würden :rolleyes::D

Aber: :cool:

mechanic
15.10.2022, 21:16
Ich denke, das ist der Weg: Kleine Class A - Endstufen unter 20W (mit einfach beherrschbarer Abwärme :D), die dann völlig ausreichen, um richtig wirkungsgradstarke Lautsprecher zu Höchstleistungen treiben. Alles andere ist wie ein Rennpferd vor einen 38-Tonner zu spannen ...

Meine 8W Class A an 99dB-Sprechern versucht genau das umzusetzen.

ArLo62
15.10.2022, 21:27
Ich hab auch eine class-a Endtstufe nach Hood. 2 x 8W an 2 Wegerichen, was weiß ich 88dB. Reicht trotzdem vollkommen für normale Lautstärken. Kann man schön die Hände dran wärmen. Aber wenn wir ehrlich sind, es hört sich fast alles gleich an. Ausser man hat ein richtig schlechtes Endstufendesign erwischt. Bei sehr empfindlichen LS hört man jeden Baufehler.