Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kompressionstreiber mit Waveguide - Was tun?
Hallo zusammen,
in meinem aktuellen Projekt soll ein Kompressionstreiber (KT) zusammen mit einem Waveguide (WG) zum Einsatz kommen.
Da dies mein erstes Projekt mit KT ist, wollte ich fragen, welche Probleme zu erwarten sind, da u.a. der Strahlungswiderstand des WG nicht ausreicht um maßgeblichen Einfluss auf die Impedanz des KT zu nehmen - die Resonanzen des KT werden (über den vom WG erzeugten Strahlungswiderstand) fast nicht "geglättet".
KT: Eighteen Sound ND1018BT
(https://www.eighteensound.it/en/products/hf-driver/1-0/8/ND1018BT)
Impedanzmessungen Paar-Vergleich ND1018BT:
69022
Impedanzmessung mit/ohne WG:
69019
WG: 170mm Durchmesser, 35mm Tiefe, Trennfrequenz 1500Hz, aktive Trennung
Simulation WG (bis etwa 10kHz gültig) im Gehäuse: horizontal deg0-180 FG, normiert deg0-90 FG + Sono + -6dB Grenze :
69023 69024 69025 69026
ND1018BT mit WG*** Messungen HD und MD mit 103dB@1kHz@1m ohne Gehäuse Nahfeld:
69020 69021
Würdet ihr wegen den Impedanzspitzen etwas unternehmen (z.B. passive Impedanzlinearisierung)?
*** Das WG wurde mit einem 3D Drucker erstellt und ist nicht "bedämpft". Könnte also eventuell zusätzliche Verzerrungen verursachen.
Hi,
das Waveguide entsorgen oder aber sehr hoch trennen. Sorry für die evtl. zynisch klingende Antwort, aber wenn das Waveguide die Impedanz des KT nicht mal minimal verändert, dann rate ich dringend von einem Einsatz bei tieferen Frequenzen ab. Trennung > 2k?
das Waveguide entsorgen oder aber sehr hoch trennen. Sorry für die evtl. zynisch klingende Antwort, aber wenn das Waveguide die Impedanz des KT nicht mal minimal verändert, dann rate ich dringend von einem Einsatz bei tieferen Frequenzen ab. Trennung > 2k?
An welchen Messwerten erkennst du, dass es Probleme geben wird? Der geplante Einsatz ist im Hifi-Bereich, also deutlich lauter als bei den HD und MT Messungen mit 103dB@1m wird es nicht werden.
Die Impedanzspitze um 2.2kHz könnte passiv geglättet werden, würde dies etwas ändern?
Nach meinem bescheidenen Kenntnisstand sieht doch jede Messung ab 1,5 kHz absolut brauchbar aus.:confused:
Was kümmert dich- speziell bei aktiver Ansteuerung- die Impedanz?
Außer vielleicht, du möchtest eine sehr hochohmige Röhre als Antrieb verwenden.
SimonSambuca
10.01.2023, 09:20
Eventuell weil der Klirr bis ~2,5 Khz ansteigt? Ich frage doof weil ich gerne lernen möchte.
Ich finde die Idee mit dem WG und KT sehr spannend und auch die Diskussion - Danke. Bitte weiter berichten und besprechen!
Lt Messung sollte der Klirr doch ab 1,5 kHz im Grünen Bereich sein?
SimonSambuca
10.01.2023, 10:29
Ich musste mir erst nochmal den HSB Bericht zu den Klirrwerten ansehen. Da hast Du recht, sollte Alles unter der Hörschwelle liegen bei den den Voraussetzungen.
Selbst wenn nicht. K2 dürfte einigermaßen harmlos sein.
Ich denke, dass IMD störender ist.
Dafür gibts halt noch eher wenige Messungen.
Selbst wenn nicht. K2 dürfte einigermaßen harmlos sein.
Ich denke, dass IMD störender ist.
Dafür gibts halt noch eher wenige Messungen.
Für eine etwas bessere Einordnung der Verzerrungswerte, hier ein Vergleich mit dem SeasDXT (sehr geringe harmonische Verzerrungen) bei moderater Lautstärke. Ganz fair kann der Vergleich aufgrund der unterschiedlichen FG Verläufe nie sein, aber als grobe Einordnung sollte es genügen.
SeasDXT mit 86dB@1kHz@1m Nahfeld ohne Gehäuse (das Mittel liegt bei etwa 90dB)
69027 69028
ND1018BT + WG mit 92dB@1kHz@1m Nahfeld ohne Gehäuse (das Mittel liegt bei etwa 90dB)
69029 69030
(Das WG wurde mit einem 3D Drucker erstellt und ist nicht "bedämpft". Könnte also eventuell zusätzliche Verzerrungen verursachen)
Moin
das PH170 "horn" ist ja eigentlich ein Waveguide.... da gibst Messungen zu in diesem Forum.
Alos mit KOmpressionstreiber.
Die Impedanz ist erstmal kein Problem. Kompressionstreiber sind allerdings auf nicht ganz so hohe maximale Auslenkung ausgelegt, d. h. wenn du den KT unterhalb der "Ladung" des Waveguide betreibst schwingt der ziemlich free-air und könnte mechanisch beschädigt werden. Aber halt nur, wenn du laut genug machst. Aus purer Angst würde ich aber nicht unter 2 kHz trennen.
Um diesen Punkt zu finden halte ich BTs Messungen Klirr über Pegel bei der gewünschten Trennfrequenz für aussagekräftig.
Mit ausreichend Vorsicht bei der Messung sollte das gehen
Hinsichtlich der Bewertung der Verzerrungen werfe ich mal das hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?22257-Simulation-der-nichtlinearen-Verzerrungen-mit-Filtern) beschriebene Verfahren in die Runde.
Dem was grundsätzlich zum Treiber an dem avisierten WG gesagt wurde, schließe ich mich an. D.h. der max. Pegel bleibt u.U. hinter einer Kalotte zurück, zumindest erreicht man nicht die Pegel die man sonst mit einem Treiber an einem richtigen Horn erreicht.
Was dann die Frage aufwirft warum man das machen möchte? Wegen der Richtwirkung? Ist die mit Treiber besser als mit Kalotte?
Viele Grüße
André
Dem was grundsätzlich zum Treiber an dem avisierten WG gesagt wurde, schließe ich mich an. D.h. der max. Pegel bleibt u.U. hinter einer Kalotte zurück, zumindest erreicht man nicht die Pegel die man sonst mit einem Treiber an einem richtigen Horn erreicht.
Das kann ich so nicht bestätigen. Das WG ist nicht für eine 1'' Kalotte ausgelegt, daher kann kein direkter Vergleich erfolgen. Aber der SeasDXT eignet sich ganz gut, da das WG des SeasDXT ähnlich "lädt" wie mein eigener WG. Daher die Vergleiche in den vorherigen Posts.
Ich habe mal versucht den SeasDXT, wie meinen WG+ND1018BT, ebenfalls auf 103dB zu bringen. Unterhalb von 2kHz fällt der SeasDXT schon ordentlich ab, daher liegt der Schalldruck bei 1kHz nur bei 99dB - im Mittel waren es >1.5kHz etwa 103dB.
Da liegen Welten zwischen Kalotte und Kompressionstreiber:
69039 69041
Die SeasDXT Kalotte war bei der Multiton-Messung schon hörbar am Ende (obwohl um 1kHz "nur" 99dB geliefert wurde), der KT + WG klang dagegen noch vollkommen klar.
Was dann die Frage aufwirft warum man das machen möchte? Wegen der Richtwirkung? Ist die mit Treiber besser als mit Kalotte?
Die CD Richtwirkung des KT+WG könnte man wahrscheinlich auch mit Kalotte erreichen. Für mich waren die absehbar geringeren IMD und die geringer Dynamik-Kompression der Grund (neben der Neugier mal was mit KT zu machen).
Nach den bisherigen Messungen (und was ich durch meinen Gehörschutz wahrnehmen konnte) ist die Kombination KT+WG allem Anschein nach, einer Kombination mit Kalotte, bei hohen Schalldrücken, deutlich überlegen.
Nach den bisherigen Messungen (und was ich durch meinen Gehörschutz wahrnehmen konnte) ist die Kombination KT+WG allem Anschein nach, einer Kombination mit Kalotte, bei hohen Schalldrücken, deutlich überlegen.
Überrascht dich das jetzt?
Überrascht dich das jetzt?
Mich nicht, das war ja einer der Gründe für die Wahl eines KT im WG, statt einer Kalotte. Aber es wurde im Thread schon mehrfach angedeutet, dass es wahrscheinlich genau andersherum sein dürfte.
Allerdings sollte man nicht verallgemeinern, kann durchaus sein, dass es Kalotten gibt die ähnliche oder bessere Ergebnisse erzielen könnten.
Dafür würde mich eine Messung des KT ohne WG in einer (unendlichen) Schallwand brennend interessieren.
Bringen KT (an Hörnern, an denen sie üblicherweise betrieben werden) allein schon wegen ihres Konstruktionsprinzips die üblichen Empfindlichkeiten von ~ > 100 dB/2,83V oder machen die Hörner den Großteil davon?
Nach den bisherigen Messungen (und was ich durch meinen Gehörschutz wahrnehmen konnte) ist die Kombination KT+WG allem Anschein nach, einer Kombination mit Kalotte, bei hohen Schalldrücken, deutlich überlegen.
Dieser (deiner) Kalotte. Gibt schon auch Kalotten, die richtig sauber richtig laut können. Ich stell mal die zwei besseren ein, die ich bis jetzt vor dem Mikro hatte - welche nicht die zwei besten sind, die der Markt zu bieten hat. Jeweils 1m 4pi, (Schnitt) 100 dB:
69042 69043
Zum Vergleich zwei 1" Kompressionstreiber am Horn, aus PA-Tops, unter gleichen Messbedingungen, bei gleichem Pegel:
69044 69045
Alles klar?
Mach aber ruhig mal. Probieren geht über studieren. Nur halt nichts pauschalisieren.
Edit: aja, und Tipp, für die Multitonmessungen in ARTA - schalte auf das Uniform-Window um, dann klappt's mit plausiblen TD+N %-Werten.
Dafür würde mich eine Messung des KT ohne WG in einer (unendlichen) Schallwand brennend interessieren.
Bringen KT (an Hörnern, an denen sie üblicherweise betrieben werden) allein schon wegen ihres Konstruktionsprinzips die üblichen Empfindlichkeiten von ~ > 100 dB/2,83V oder machen die Hörner den Großteil davon?
Grad keine Zeit mich durch den Thread zu wühlen, aber ich denke hier sollte entsprechendes zu finden sein: The Official HORNLESS Compression Driver Thread | diyAudio (https://www.diyaudio.com/community/threads/the-official-hornless-compression-driver-thread.300628/)
Audax AW025M3? Welcher ist das denn? Ich finde zu dem nichts.
Audax AW025M3? Welcher ist das denn? Ich finde zu dem nichts.
Der kugelt bei mir 1, 2 Jahrzehnte in einem Karton namens "Lautsprecher Komponenten" rum und wurde erst kürzlich "reaktiviert" und erstmalig vermessen. Hat damals so 20, 25€ gekostet glaub ich? Auf jeden Fall nichts neues oder bekanntes. Hier haben sich mal ein paar kurz dazu ausgelassen: Suche Pendant zum Audax TW 025, aber magn. geschirmt, Lautsprecher - HIFI-FORUM (http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-4401.html). Und hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?22071-A-project-to-be) in Posts #11 und #17 gibt's noch paar Details und Werte von mir.
Achso, ein OEM Teil.
Von wegen Verzerrungen KT vs Kalotte:
der verwendete KT hat eine 44 mm Schwingspule. Wenn der intern als Kalotte ausgeführt ist, dann hat der 1520 mm², eine normale 25 mm Kalotte hat 490 mm², also etwas weniger als Faktor 3. Dementsprechend muss die Kalotte für den gleichen Pegel auch mehr huben, von daher sind höhere Verzerrungen nicht ungewöhnlich. Der Unterschied ist, dass heutige Kalotten tüchtig einen auf den Deckel bekommen aka deutlich nicht-linear huben können bevor ein Defekt eintritt, bei KTs bin ich mir da nicht so ganz sicher. Zumindest früher war das nicht unüblich und es wurde nicht zu Unrecht davor gewarnt, die ohne Horn geschweige denn Hochpass zu betreiben oder zu messen.
bei KTs bin ich mir da nicht so ganz sicher. Zumindest früher war das nicht unüblich und es wurde nicht zu Unrecht davor gewarnt, die ohne Horn geschweige denn Hochpass zu betreiben oder zu messen.
Uups, bisher habe ich meine KT-Horn-Kombies immer ohne Hochpass gemessen, auch schonmal mit den berüchtigten 2,83 Volt. Glücklicherweise ist nichts kaputt gegangen und ich habe gelernt, mich an die Blut-aus-den-Ohren-Prophylaxe zu halten und immer einen Gehörschutz zu tragen.....:eek:
Viele Grüße,
Michael
Ach, ich glaube, bei 2,83 V dürfte da nichts passieren, auch schon damals nicht. Aber solange kein Blut aus den Ohren läuft ist eh alles gut.
Soweit schon mal Danke für die Kritik und Tipps!
Eure kritischen Anmerkungen haben Konsequenzen, es wird einen zweiten WG geben der stärker "lädt". Bei den Messungen werde ich nach den Warnungen etwas vorsichtiger sein, Versuche mit mehr als 100dB wird es ohne Frequenzweiche bei KT+WG nicht mehr geben.
Beim bisherigen WG war theoretisch noch die Möglichkeit da, auch eine 19mm Kalotte zu verwenden. Das muss bei der zweiten WG-Version aufgegeben werden. Eine Simulation des WG im Gesamtlautsprecher wird noch erstellt, der Unterschied im Achsenfrequenzgang (2pi) sieht (bisher) wie folgt aus (Version a4 ist neu):
69047
Das WG lädt bei tiefen Frequenzen immer noch nicht viel, aber für mehr müsste ich die 120° (-6dB) Abstrahlung aufgeben (siehe erstes Post), was ich eigentlich vermeiden möchte.
josh_cpct
11.01.2023, 13:53
Huhu
Weniger stark ladende Hörner waren früher sehr in Mode.
Das Smith Horn, oder die JBL Arschbacken, oder sehr weit gespreizte Biradialhörner, sind allesamt gute Beispiele für Hörner die eigentlich eher Waveguides waren. Auch wenn man sie CD-Hörner nennt. Da fehlen manchen beinahe 10dB im Vergleich zum sphärischen Tractrix.
Ein Trick der früher gerne verwendet wurde, ist verkleinertes Rückkammer-Volumen.
Man nannte die auch rear-loading-caps. Es belastet die Membrane im Prinzip ähnlich eines stark ladenden Horns.
Das schützt vor mechanischer Überlastung und linearisiert auch die Impedanz.
69048 69049
Das Volumen muss ziemlich winzig sein, das Cap sehr nah an der Membrane. Weil die Aufhängung ja so hart ist, damit es überhaupt Effekt trägt.
Man könnte jetzt dagegen argumentieren. Früher brauchte man das für Passiv Weichen, linearere Impedanz.
Und man sparte sich Bauteile für noch steilere Filter.
Und man verliert Wirkungsgrad in der unteren Oktave. Kompensiert macht dies wiederrum ca. 5-10dB mehr K3.
Andererseits, habe ich das mal klanglich verglichen. Und mir fiel auf dass stark belastete Treiber mit kleiner Rückkammer besser klingen.
Bei meinem Versuchskaninchen dem ACR D800 gab es unter dem großen Deckel eine solche Cap. Man konnte also direkt mit und ohne vergleichen.
Obwohl durch DSP gleicher Frequenzgang (weglinearisiert). Und bei Zimmerlautstärke bis max 90dB spielte der Klirr beim Hörvergleich auch keine Rolle. Und die Impedanz durch aktiv-Betrieb auch nicht.
So ganz kann ich mir das noch nicht erklären. Will kein Voodoo Fass aufmachen. Vielleicht hat man es noch nicht ausreichend studiert.
Ich lasse das Kapitel vorerst offen und mag dort noch weiter forschen.
Kann aber den Tipp mit auf den Weg geben, mal rear-loading-caps klanglich auszuprobieren.
Gruß
Josh
So, es gibt ein kleines Update.
Es gibt ein paar Messungen mit dem neuen WG. Da das neue WG identischen Durchmesser hat, kann ich später im Lautsprecher bei Bedarf beide WG vermessen.
Der Durchmesser der WG liegt, wie schon gesagt, bei etwa 170mm (das neue, etwas tiefer "ladende" WG, ist das unter dem Mic):
69234
Den Vergleich der Impedanzmessungen spare ich mir, da sich nichts gravierend geändert hat.
Die HD (harmonic distortion) und MD (multitone distortion) Messungen sind mit dem neuen WG vielleicht minimal besser:
69235 69236
Um ein Gefühl für das Verhalten der Kombination ND1018BT + WGa6 im Lautsprecher zu erhalten, habe ich eine einfache passive Weiche (der LS hat ein aktives Konzept) aufgebaut mit BU5@1.2kHz. Die Messungen wurden mit etwa 100dB@1m durchgeführt.
69237 69238
HD Werte sind nicht überragend, aber für 100dB Schalldruckpegel geht das in Ordnung (könnte auch schon etwas HD vom Mic dabei sein). MD Werte, mit -40 bis -50dB Bedämpfung, sind für mich entscheidend und überzeugen mich das Projekt erst mal so weiter zu verfolgen.
Also das schaut doch tadellos aus!:prost:
SimonSambuca
19.01.2023, 08:47
Das finde ich auch! Würde auch gerne mal mit so einem Wg spielen/hören wollen.
Ein Update zum Projekt:
Der letzte Stand war, dass ein neues WG, welches im Bereich 1.5-7kHz auf Achse mehr SPL liefert zum Einsatz kommen soll - siehe Post#25
(https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?23017-Kompressionstreiber-mit-Waveguide-Was-tun&p=334927&viewfull=1#post334927)
Dies wurde auch so realisiert und dafür im Frequenzbereich oberhalb von 12kHz eine stark bündelnde Abstrahlung in Kauf genommen.
71144
Das WG ist so konstruiert, dass es jederzeit durch eine neue Version ausgetauscht werden kann. Unterhalb von 12kHz entspricht die real gemessene Abstrahlung ziemlich gut der Simulation und erfüllt die Vorgaben in Bezug auf directivity und CD-Verhalten.
Erste XO mit den Simulationsdaten (bis etwa 11-12kHz gültig), dann erste XO mit den realen Messungen:
71145 71146
Die geplante Trennfrequenz für den WG liegt um 1.4kHz (akustisch zweite Ordnung). Die Verzerrungen gehen nach meinen Maßstäben völlig in Ordnung.
SPL bezieht sich bei den Verzerrungsmessungen immer auf einen 1kHz Sinus mit 102dB@1m:
71147 71148
Selbst bei HD-Messung unter "härteren Bedingungen" mit STEPS, also ohne sine sweep, liegen die harmonischen Verzerrungen bei 102db@1m alle im grünen Bereich:
71149
Der Vollständigkeit halber, hier noch das Abstrahlverhalten des kardioid Top-Speaker Konzept (ohne Bassmodul) mit erster XO (normalisiert, unterhalb 200Hz Messgrenze überschritten):
71150 71151
Wie gesagt, oberhalb von 12kHz gibt es starke Bündelung (was in meinem Alter keine Rolle mehr spielt), dafür geht die restliche Abstrahlung in Ordnung und hat nur sehr schwach ausgeprägte Nebenkeulen. Schlecht ist nur die stärkere Bündelung um 400-500Hz, die ich bisher mit verschiedenen Bedämpfungsmaterialien nur abschwächen konnte.
Wer am Verzerrungsverhalten des 10'' Celestion CF1025C Mitteltöner im kardioid LS interessiert ist, findet Messungen dazu hier (https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?threads/analysis-of-cardioid-speaker-radiation-via-lateral-slots-like-d-d-8c.37863/post-1664787).
Top, Dank Dir fürs teilen! :prost:
Magst Du sagen welcher Celestion 10" es ist? Ich meine dies bei ASR gelesen zu haben, aber man wir alt..
Top, Dank Dir fürs teilen! :prost:
Magst Du sagen welcher Celestion 10" es ist? Ich meine dies bei ASR gelesen zu haben, aber man wir alt..
Das mit dem Alt werden kenne ich ;)
Wie gesagt es ist der Celestion CF1025C (https://celestion.com/product/cf1025c/)
Whoa :eek:, richtig geiles Ding! :ok:
Schaut aus wie die Directiva r2. Nur in größer. Und weiß (Gruß von meiner Frau, die stand gerade hinter mir und findet's schick).
Wie gut war das Konzept skalierbar?
Schaut aus wie die Directiva r2. Nur in größer. Und weiß (Gruß von meiner Frau, die stand gerade hinter mir und findet's schick).
Wie gut war das Konzept skalierbar?
Meine Frau kam ins Zimmer, sah den Lautsprecher und sagte "Das sieht mal Scheiße aus" - Frauentausch?
Das Hochskalieren auf den 10'' Mitteltöner ging ganz gut, da die Directiva r2 Gehäuseform auf den Simulationen von einem alten Projekt mit 170mm Waveguide mit 6.5'' MT ohne seitlichen Slots aufbaut.
Statt dieses alte Projekt zu bauen, habe ich mich dann aufgrund der sehr guten Ergebnisse der Directiva r2 Simulationen (gibt es leider nur im privaten "directiva r2 Baugruppen Thread") entschieden, das alte Projekt zu verändern und sozusagen einen kardioid LS auf Steroide zu versuchen.
BiGKahuunaBob
07.08.2023, 11:11
Schönes Ergebnis!
Die geplante Trennfrequenz für den WG liegt um 1.4kHz (akustisch zweite Ordnung). Die Verzerrungen gehen nach meinen Maßstäben völlig in Ordnung.
SPL bezieht sich bei den Verzerrungsmessungen immer auf einen 1kHz Sinus mit 102dB@1m:
71147 71148
Wegen K3 sehe ich die Trennung <2kHz etwas kritisch, aber das muss man entzerrt im Zusammenspiel mit dem Tiefmitteltöner sehen.
Es gibt nicht viele Treiber (Bezug 1" Ausgang) die ohne/mit wenig Aufladung <1,5 kHz kommen... schonmal bei BMS oder RCF geschaut?
Schönes Ergebnis!
Wegen K3 sehe ich die Trennung <2kHz etwas kritisch, aber das muss man entzerrt im Zusammenspiel mit dem Tiefmitteltöner sehen.
Es gibt nicht viele Treiber (Bezug 1" Ausgang) die ohne/mit wenig Aufladung <1,5 kHz kommen... schonmal bei BMS oder RCF geschaut?
Du hast Recht, die HD3 Spitze um 2kHz bei ca. 105dB SPL mit fast 1% trübt das sehr gute Klirrverhalten etwas ein - könnte die Druckkammerresonanz um 2.2kHz damit zu tun haben? Bis 1.4kHz fällt HD3 wieder deutlich ab. Bei der aktuell geplanten Trennung zweiter Ordnung sind bei 1.4kHz zwar nur -3dB, trotzdem halten sich meine Sorgen noch in Grenzen.
71188 71189
BMS Treiber waren eigentlich meine erste Wahl, aber da ich aber irgendwie auf Metallmembranen stehe, wurden es dann doch die 18sound. Klanglich kann ich die ND1018BT noch nicht beurteilen, aber die Qualitätskontrolle von 18sound ist miserabel. So haben die free-field Impedanzmessungen (ohne WG) der beiden Treiber ursprünglich ausgesehen und dann nachdem ich die Membranen "neu ausgerichtet" hatte:
71190 71191
Die finale Version ist auch nicht optimal, aber im geplanten Einsatzbereich deutlich besser in der Übereinstimmung. Bei den abgerufenen Preisen für die Treiber hatte ich eigentlich ein besseres QC erwartet.
BiGKahuunaBob
08.08.2023, 16:50
Klanglich kann ich die ND1018BT noch nicht beurteilen, aber die Qualitätskontrolle von 18sound ist miserabel. So haben die free-field Impedanzmessungen (ohne WG) der beiden Treiber ursprünglich ausgesehen und dann nachdem ich die Membranen "neu ausgerichtet" hatte:
71190 71191
Die finale Version ist auch nicht optimal, aber im geplanten Einsatzbereich deutlich besser in der Übereinstimmung. Bei den abgerufenen Preisen für die Treiber hatte ich eigentlich ein besseres QC erwartet.
Ja, da ist BMS deutlich besser, mit 18Sound habe ich auch eher schlechte Erfahrungen hingehend gemacht (Bezug NSD1095N). Wenn man sich privat ein Paar baut ist das noch nicht kritisch, aber wegen der Nachbaubarkeit schon.
Allgemein würde ich aber eher so vorgehen und mir einen Haufen 1" Treiber kommen lassen, im vorgesehen Gehäuse, Waveguide und Filter alle auf Zielkurve entzerren und dann THD/IMD um 1-3 kHz anschauen. Den Gewinner nehmen, egal mit welchem Membranmaterial ;)
Allgemein würde ich aber eher so vorgehen und mir einen Haufen 1" Treiber kommen lassen, im vorgesehen Gehäuse, Waveguide und Filter alle auf Zielkurve entzerren und dann THD/IMD um 1-3 kHz anschauen. Den Gewinner nehmen, egal mit welchem Membranmaterial ;)
Ja, das wäre vernünftig und kostspielig ;)
Wenn es klanglich nicht zufriedenstellend ist, kann der Kompressionstreiber oder/und der komplette WG problemlos ausgetauscht werden.
Der Thread zeigt schön, wie enorm der Einfluss der Schallführung auf die nichtlinearen Verzerrungen eines Kompressionstreibers ist. Selbiges ist ja eine bekannte / dokumentierte Tatsache (zB -> klick (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=104&thread=30847&postID=17#17)) - aber dass man was richtig brauchbares rausholen kann, wenn man die Schallführung nicht zu extrem designt, vll. auf ein bisl Ladung und Wirkungsgrad verzichtet, hab ich so noch nicht in der Praxis demonstriert gesehen.
Allgemein würde ich aber eher so vorgehen und mir einen Haufen 1" Treiber kommen lassen, im vorgesehen Gehäuse, Waveguide und Filter alle auf Zielkurve entzerren und dann THD/IMD um 1-3 kHz anschauen. Den Gewinner nehmen, egal mit welchem Membranmaterial ;)
Diese Art der Entwicklung ist auf jeden Fall mal ein Rezept für ein gutes Resultat. Ich würde allerdings zmd. eine gewisse Vorauswahl betreiben; diverse einschlägige seriöse Vergleiche lassen sich im Interweb finden. Zudem die Frage, wieso die Fixierung auf 1-3 kHz?
Ja, da ist BMS deutlich besser, mit 18Sound habe ich auch eher schlechte Erfahrungen hingehend gemacht (Bezug NSD1095N). Wenn man sich privat ein Paar baut ist das noch nicht kritisch, aber wegen der Nachbaubarkeit schon.
Und ein weiterer Brotkrümel. Für den Fall, dass du diese nicht absichtlich verteilst, schreib ich dir mal kurz ne PN.
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