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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 4 (Mess-) Mikrophone im Vergleich von Joseph Crowe



kboe
02.02.2023, 22:10
https://www.youtube.com/watch?v=BINCZWySMVE

capslock
03.02.2023, 07:07
Danke. Wer es lesend vorzieht: https://josephcrowe.com/blogs/news/microphone-distortion-comparison

Gewinner ist klar das teuerste Mikrofon, das von der Konstruktion den Messmikros von Brüel und Kjaer ähnlich scheint. Es dürfte eigentlich sogar noch besser als gemessen sein, den sein Setup mit Hypex Fusion Amp über Analog in war nicht optimal, und der AMT wird sicher auch nicht ganz verzerrungsfrei sein.

Die Überraschung für mich war, wie gut das dynamische Mikrofon abgeschnitten hat.

ente
03.02.2023, 10:13
...... ergänzend auch hier mal schauen: Microphone Distortion Comparison | diyAudio (https://www.diyaudio.com/community/threads/microphone-distortion-comparison.393896/)

Gruß
Heinrich

stoneeh
03.02.2023, 12:05
Schön zu sehen, dass er anmerkt (5:15), dass er diesmal seinen Input nicht übersteuert hat. War auch nicht immer so - siehe zB hier (https://www.youtube.com/watch?v=Cq_PUePWQqo), mein hofftl. gelesener Hinweis / Erklärung in der Kommentarsektion.

Headroom ist in der Praxis, bei weniger anspruchsvollen Messungen, wie simplen Frequenzgangmessungen, ne gute Sache - lieber auf Nummer sicher gehen, nie ins Clipping zu kommen. Bei genau der in dem aktuellen Video durchgeführten Messung will man das Signal allerdings so nahe wie möglich des Maximums, sodass der Abstand dieses zum Noisefloor der Messelektronik so groß wie möglich ausfällt (das gute alte SNR).

Da jedes Mikrofon eine eigene Sensitivity hat, gehört auch für jedes Mic der Gain eigens eingestellt. Ist hier nicht geschehen, da jede Messung einen unterschiedlichen Pegel zeigt.

Bei einer Messung befindet er sich bei 35 Averages, bei einer nur bei vier, bei einer nur bei 1 (siehe ARTA Grafikexport, rechts oben). Auch dadurch sind die einzelnen Messungen nicht direkt vergleichbar - Averaging mittelt Schwankungen im Noisefloor nämlich sehr effektiv weg, und resultiert in deutlich niedrigeren Noise-Werten.
Bei Multitonmessungen gehört zudem an und für sich das Uniform-Windows gewählt, zmd. wenn man auch plausible TD+N Prozentwerte angezeigt bekommen will.

Bei der Multitonmessung, insb. bei den kurzen Wellenlängen im Hochton, können weiters minimalste Positionsänderungen bereits einen deutlichen Einfluss auf das Ergebnis haben; insb. wenn wie hier im Nahfeld die Position zum Treiber, und dessen evtl. reflektierenden Gitter, bei minimalen absoluten Änderungen relativ bereits signifikant sein kann.

Zmd. beachtet und erwähnt er (9:22) den Einfluss von Umgebungsgeräuschen - gibt an, dass er sogar Kühlschrank und PC während der Messläufe abgeschaltet hat, weil, wenn man wirklich jedes kleinste bisschen Verzerrung / Noise eines Mikrofons ermitteln will, selbst der Kompressor eines Kühlschranks im Nebenraum die Messung verpfuschen kann. Ich hab gar aus der Praxis gelernt, wenn ich im gleichen Raum bin, mich bei ähnlichen anspruchsvollen Messungen absolut still zu verhalten, da selbst ein reiben der Kleidung aneinander oder ein lauter Atemstoß zum signifikanten Einfluss werden kann.

Mein werter Vorposter hat in seinem ARTA Handbuch die meisten relevanten Punkte abgehandelt. Das Werk ist nicht umsonst an die 200 Seiten stark. Wenn man wirklich sattelfest werden will, muss man ähnlich viel, eher noch mehr, Zeit / Aufwand in die Thematik stecken. Und wenn man's hat, lernt man, bei empfindlichen Messungen wie diesen wirklich jede einzelne Kleinigkeit zu beachten und zu dokumentieren - sonst wird die Messreihe für Verfasser als auch Leser mehr Ratespiel als belastbare Daten. Ich will niemand in die Suppe spucken, aber das ist einfach eine unumgängliche Tatsache.