Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Übertragerfrage 6L6
Hallo in die Gemeinschaft,
im Nachbarforum habe ich die Frage auch schon gestellt, jedoch war die Resonanz eher bescheiden.
Daher hier nochmal die gleiche Frage:
Geplant ist der Bau einer 6L6- Schaltung aus Jogis Röhrenbude. Die beschriebenenen Ausgangsübertrager sind vom Typ EI 84B mit Schirmgitterabgriff bei 25%
http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/6L6.htm
Auf der Suche nach passenden Übertragern stellt sich mir die Frage nach einem günstigen Kompromiss da EI Kerne heute leider kaum noch gewickelt werden:
Lundahl und Edcor haben nur einen Abgriff bei 40%
Reinhöfer (M-Kern) führt derzeit keine individuellen Aufträge aus
Eine Anfrage bei Rondo Müller wurde mit dem Verweis auf einen Bausatz von Ampdesign beantwortet.
Tubeland hat nen M102a im Programm, jedoch liegt der Abgriff mit 28% etwas daneben.
Jan Wüsten hat nen dicken EI105 im Programm. Bis auf weiteres ist jedoch nur der Übertrager 3k Lieferbar. Gemäß Datenblatt sind es sogar sogar 3,3k. Seiner Ansicht nach kein Problem da sich dann lediglich die Lautstärke etwas verringert jedoch der Klirr verbessert. Ggf. könnte man den Arbeitspunkt ja noch anpassen (kann ich aber mangels Fachwissen nicht). Somit müsste der Arbeitspunkt so liegen bleiben wie es die Schaltung für mich hergibt.
Es stellt sich mir somit die Frage:
Was ist der bessere Kompromiss: M102b mit 28% Abgriff oder EI105 mit 3K3 bei etwas verschobenem Arbeitpunkt?
Vom Bauchgefühl her tendiere ich zum Tubeland Übertrager
Viele Grüße
Ich hätte mit den 3% keine Schmerzen.
Ansonsten kann man sich bei Ogonowski Übertrager nach
Wunsch wickeln lassen. Die Qualität ist super.
http://ogonowski.eu/
Also - ähhhh....
Dein Arbeitspunkt liegt bei
- Ua = B1 - Uk = 342 - 22,5 = 319,5 Volt (eher nochmal 10 bis 20 Volt weniger, weil hinter dem Übertrager noch Spannung von B1 runterfällt) und
- Ia = Uk / Rk = 22,5 / 0,390 = 57,7 mA
soweitsogut
Wenn ich mir im Datenblatt die Kennlinien ansehe, kann ich diesen Arbeitspunkt finden. Und zwar ziemlich gut beim Triodenbetrieb.
Ich finde leider keine Pentodenkennlinien, in denen die Spannung am Schirmgitter bei den 300 bis 320 Volt liegen. Immer nur Ug2 = 250 Volt.
Ich vermute aber, dass der Arbeitspunkt im Pentodenbetrieb mit Ug2 = 300 Volt auch in der Nähe des Triodenbetriebs liegen wird.
Was bedeutet das:
Der UL-Abgriff liegt zwischen Pentodenbetrieb und Triodenbetrieb.
Wenn Triode und Pentode im Arbeitspunkt quasi identisch sind, ist es für den Arbeitspunkt komplett Banane, bei wieviel % der Abgriff rausgelegt ist.
Um flexibel zu sein, hatte Gerd Reinhöfer deswegen zwei unterschiedliche Abgriffe in seinen Übertragern.
Bei welchem Betrieb auch immer:
Wenn am Kathodenwiderstand eine andere Spannung gemessen wird, kannst du immer noch den Widerstand entsprechend anpassen, um auf den gewünschten Arbeitspunkt zu kommen.
Wichtig dabei ist es, den Arbeitspunkt nicht zu heiß zu legen. Anodenverlustleistung darf die 19 Watt nicht überschreiten.
Kurz nachgerechnet: Ua * Ia = 320(300) Volt x 0,060 A = 19,2(18,0) Watt - Das ist ok - zumal das Schirmgitter ja auch ein bisschen Leistung davon übernimmt.
Zum Übertrager:
Du kannst auch ganz einfach einen Hammond nehmen. Die Teile sind nicht schlecht.
Und bei diesem relativ kleinen Anodenstrom (der durch den AÜ läuft), wird der Übertrager auch kaum belastet.
Im Prinzip geht also jeder Übertrager, der mit 60 mA klarkommt, primär 2,5 kOhm übersetzt und die 10 Watt Sprechwechselleistung bietet.
10 Watt sind allerdings sehr optimistisch für die lütte 6L6 - Über'n Daumen gerechnet bekommt man im Eintaktbetrieb Pa / 4 = 19 / 4 = 4,8 Watt aus dem Verstärker.
Ogonowski ist natürlich toll.
Der hier geht auch https://btb-elektronik.de/produkt/5393/ausgangsuebertrager-sm20-3k-ul-schnittband-seaue-20watt-2-5+3k/
oder https://btb-elektronik.de/produkt/3570/hammond-125gse-uebertrager-eintakt-2-5k-10k--25w--100ma/
Ich würde auch einen Ogonowski vorziehen, weil der vergleichsweise günstig ist. Die Audio-Hammond kosten nämlich richtig Geld - dafür, dass sie "von der Stange" sind...
http://ogonowski.eu/transformatoren/single-ended-eintakt/lo-se25-5/
Achso - zum Thema Ra - also die Primärimpedanz:
2500 Ohm werden aus den 4 oder (8) Ohm-Abgriffen der Sekundärseite übersetzt.
2500 / 4(8) = 625(312,5)
Die Wurzel aus 625(312,5) ergibt das tatsächliche Wickelverhältnis - aber das nur nebenbei.
Wenn die Lautsprecherimpedanz nun schwankt - und das tut sie! - dann werden aus den gewünschten 2k5 schnell mal 2,0 oder 3,0 kOhm
Beispiel: Man schließt einen Lautsprecher mit (idealisierten) 6 Ohm jeweils an den 4- oder 8-Ohm-Abgriff:
6 Ohm x 625 = 3750 Ohm
6 Ohm x 312,5 = 1875 Ohm
:eek:
Was bedeutet das?
Die Primärimpedanz des Übertragers ist jetzt auch nicht wirklich in Stein gemeißelt.
Es ist ein idealisierter bzw. statischer Wert. Im Betrieb (mit einem realen Lautsprecher) wird man diese 2k5 wohl niemals genau treffen.
Der von Malte verlinkte Ogonowski mit 3k wird deswegen genausogut passen.
Vielen Dank erst mal für die ausführlichen Antworten.
Dann werde ich mal bei Ogonowski anfragen und ansonsten auf den Tubeland-Übertrager gehen.
Grüße
Die Übertrager sind bei Ogonowski in Auftrag gegeben.
Der Kontakt bisher war angenehm und zügig. Preislich kann man auch nicht meckern, Ich bin gespannt. Danke für den Tip.
Die Übertrager werden jetzt mit 2,5K und UL bei 25% gewickelt. Lieferzeit sind 6-8Wochen, es heißt also warten.
Grüße
Der Verstärker ist fertiggestellt.
Verbaut hatte ich die Ogonovski Übertrager.
Klanglich kann das Teil aber nicht ganz überzeugen.
Für Rammstein live in Paris ist der Super da die Aufnahmen etwas dumpf geraten ist. Aber bei In einigen anderen Stücken/Alben ist der oben rum etwas zu giftig.
Betrieben hatte ich ihn erst mit Röhren-Gleichrichter (GZ34) und derzeit aber mit zwei IXYS DSEP30. Die Trafospannung hatte ich dazu von 280V auf 240V reduziert. Das passte ganz gut von den Spannungen her.
Vermutlich werde ich aber wieder auf Röhrengleichrichtung zurückbauen.
Als Übertrager werde ich nochmal die 3,5K von Reinhöfer tesen (Dann aber nur mit 33% Schirmgitter Abgriff).
Je nachdem was dabei rauskommt verschalte ich ggf. nochmal über einen 100ohm Wiederstand G2 mit der Anode (das sollte nach meinem beschränktem Wissen dann die 6L6 bzw. KT77 zur Triode verschalten).
Bei den Koppelkondensatoren habe ich einiges durchgetestet (0,33uF K75 PIO mit 0,1uF Teflon // 0,68 K40Y mit 0,1 MKP // das gleiche nochmal mit 0,068 und 0,01uF // 0,047 MKP // 0,1 von den braunen Panasonics und nochmal 3 von denen parrallel und schlußendlich 0,47 MKT10.
Nach einigem hin und her testen hat mir der schnöde MKT10 am besten gefallen, gefolgt von den 3 parrallelen Panasonics (=0,3uF)
Einige Kondensatorwerte sind deutlich zu hoch aber die passenden Werte hatte ich nicht immer zur Hand.
Die k75 mit Teflon fand ich am schlechtesten, gefolgt von den MKPs.
Die MKP10 werde ich nochmal mit passenden 0,047 Testen und die K40 auch nochmal mit MKT verschalten.
Parrallelschalten eines Styroflex zum Wiederstand der Gegenkopplung hab ich noch im Sinn und Austausch der EF86 gegen 6SJ7.
Soviel zur Planung für schlechtes Wetter.
Wenn das alles nicht den gewünschten Effekt bringt pflücke ich den halt wieder auseinander. Die nächsten Projekte warten schon.
Letztes Wochenende war ich alleine zuhause. Da habe ich das schlechte Wetter Samstag direkt genutzt und einiges durchprobiert, umgebaut, vergleichgehört zurückgelötet...
Die letzte Erkenntnis des Tages war, dass das Stromnetz abends offenbar strak "versaut ist"
Tagsüber klang der Verstärker deutlich relaxter als Abends. Da wurde es dann wieder aufdringlich in den oberen Mitten und einige Stücke nicht mehr anhörbar.
Vorbereitend hatte ich einige Adapter für die Treiber- und Endstufen-Röhren gelötet.
Getestet wurden dann die EF86, 6SJ7 und 5654 in der Treiberstufe und KT66 und 6BG6 in der Endstufe. Sowie Vergleiche zum Trion EL34.
Den Trafo und Gleichrichtung hatte ich von Zweiwege-DIodengleichrichtung auf GZ34, dann auf Dioden-Brücken-Gleichrichtung und wieder zurück auf GZ34 gelötet.
Die 6SJ7 brummt leider deutlich. Die Brücke vom Schirm auf die Kathode hatte ich im Adapter dann gelöst und direkt auf Masse gelegt. das brachte zwar Besserung, ist aber noch hörbar. Der Umbau auf Brückengleichrichter verstärkte den Brumm gegenüber der zweiwege Gleichrichtung mit Dioden oder GZ34 wieder.
Rein klanglich hatte die Art der Gleichrichtung kaum Auswirkungen.
Tagsüber kristallisierte sich (trotz Brumm) die Kombi 6SJ7 und KT66 als bestes Gespann heraus. Abends wurde es dann aber leider wieder unangenehm.
Im Vergleich zum Trion wird die Wiedergabe tagsüber luftiger und weiter und gefiel mir dann doch etwas besser. Abends hatte dann der Trion wieder die Nase vorn.
Gestern habe ich dann nochmal die Endröhren als Triode verschaltet. Die Wiedergabe wurde angenehmer ggf. aber auch schwammiger, Da muss, in einer ruhigen Minute nochmal der Trion zum Vergleich ran.
Große Unterschiede zwischen KT66 und 6BG6 aks Triode konnte ich auf die Schnelle nicht ausmachen. Jedoch war die 6SJ7 jetzt etwas zu relaxed, Die EF84 hingegen aber immer noch zu bissig, die 5654 machte das Rennen, mit der brummt auch nix.
Soo - der 6L6 ist fast fertig.
Testaufbau war auf einem Brett und in verschiedenen Konfiguration probegehört.
Final werkelt die 6BG6 bzw. 6p7Sals Triode geschaltet.
Leider habe ich dann doch noch eine Fehlentscheidung getroffen als ich mich auf die EF86 festgelegt habe.
Jetzt muss ich einen Adapter drucken um doch die 5654 einbauen zu können.
Die 5654 muss ohne Anpassungen der Schaltung klar kommen (mangelndes Fachwissen). Klappt aber ganz gut.
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