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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : In schick: Buscher SE12 mit Biino und Bluetooth



Wolf.Im.Schafspelz
05.05.2023, 22:15
Hallo zusammen,

gern möchte ich euch einmal den Weg des Aufbaus eines (in meinen Augen) wunderschönen Verstärkers vorstellen.
Ich möchte gleich eingangs betonen, dass ich bzgl. Elektrik und Elektronik keine (null) Vorbildung habe. Es wird aber stets besser. :denk:
Ich konnte das Projekt realisieren, da ein Freund mich insbesondere bei der Verkabelung der Komponenten untereinander und Messungen unterstützt hat.
Alles wofür ich einen Plan vorliegen habe, kann ich lösen. Ich musste bei jedem Bauteil erstmal nachlesen was es eigentlich ist,wie es funktioniert und ob es rechts oder linksherum aufgelötet werden muss. :joke:
Jetzt, da ich mich vorab ausreichend entschuldigt habe :D, kommen wir zu den positiven Themen: Inzwischen ist der Verstärker fertig und ich höre seit mehreren Wochen sehr, sehr zufrieden Musik.

Komponenten:
Buscher SE12
Biino MKII (eine wirklich tolle Eingangsumschaltung und Lautstärkeregelung von Birger Maaß)
Bluetooth (aus China mit getauschtem Käfer)

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Ich pflanze einmal alle Bilder hier ein. :)

Biino mit ordentlich ausgeführten Lötstellen.

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Die Aluplatten waren gekantet, also musste ich sie auf dass Sollmaß am Bandschleifer herunterschleifen. Das ist bei der Größe und meinem kleinen Bandschleifer eine kleine herausforderung gewesen. :rolleyes:
Die Grundplatte ist aus einem Lochblech und Alu-, sowie Stahlwinkeln zusammengeschraubt. Alle Schrauben sind von hinten verdeckt in Sacklöcher ausgeführt. Das war in der 10mm Frontplatte kein Problem, in der Rückwandplatte habe ich mehrfach geflucht. Ich habe 3 Gewindeschneider abgebrochen. :eek:

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Hier gab es einen Ohrenschmaus zum Abendessen... ich habe den Buscher mal eben in der Pfanne gebraten. Lecker!
Anschließend konnte ich die Mosfets vom Kühlkörper lösen. Der Kühlkörper sollte außen an das Gehäuse. Bzgl. der Temperaturen des Buscher hat sich das als sehr positiv herausgestellt. (Konstant unter 45 Grad.)

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Für die Rückwand habe ich, weil es Spaß macht, erstmal eine schöne Lochreihe gebohrt. Dafür habe ich einen Anschlag an die Bohrmaschine gebastelt und die Aluplatte daran entlang geschoben. Der Rest geht dann fast von allein. Mein Frickelfreund hat mir freundlicherweise Borschablonen gedruckt. Das hat viel Zeit fürs Anzeichnen und Körnen gespart.

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Für das Poti musste ich die 10mm Frontplatte etwas einsenken. Also habe ich die Bohrmaschine im Wabeco-Ständer mal als Fräse missbraucht.
Das hat sich nicht gut angefühlt, es war auch nicht gut, ABER: es hat funktioniert. :D

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Als ich das Biino verkabelt habe, hat meine Mutter neben mit am Tisch gestrickt. Ich habe tatsächlich VIER MAL alles wieder ablöten müssen.
Das kann ich sehr gut! :rolleyes:

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Hier ging es dann an den Bau des Deckels. Ich öle gern mit dem Möbel-Hartöl von Naturalfarben. Auf der Kiste sind 11 Schichten Öl. Die Oberfläche ist vom Hartöl glänzend. Ich finds scharf, da es stark anfeuert und trotzdem sehr hart ist. :) Diese Aufträge habe ich mit einem Küchenschwamm durchgeführt. Davon möchte ich bei so vielen Schichten aber abraten. Es ist viel besser sich die gelben Fensterreinigungstücher aus dem Supermarkt zu shoppen und dann fusselfrei zu arbeiten.

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Hier habe ich einige Füße aus Esche gesägt. Diese sind auf eine HDF Platte geschraubt und geklebt. In der HDF Platte sind alle Schrauben, die Bauteile halten eingesenkt.

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Finale.

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Hier wird die Kiste gerade fertig.

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Weil es so schön war, habe ich nebenbei ein paar andere Kisten gebastelt. Aber das ist eine andere Geschichte, die erst noch gut ausgehen will. :p

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Hier der Einsatz. Einfach herrlich, der Aufwand hat sich wirklich gelohnt!

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Wer Unordnung findet, darf sie behalten. Ich beherrsche das Chaos. Nach dem Projekt wurde einmal richtig aufgeräumt. :thumbup: (Musikzimmer, Werkstatt und Nebenschauplätze sind inwzischen wieder ordentlich)
Außerdem möchte ich noch erwähnen, dass meine Frau mich während des Projekts doch recht oft vermisst hat.

Ich kann auch hier nur sagen, dass es gefährlich ist einmal Blut zu lecken... man hört nicht mehr auf. Der nächste Verstärker ist schon in Planung. :w00t:

Außerdem hoffe ich, dass ihr nicht zu viele Fehler findet. Wenn ja, bügle ich sie gern aus.

Beste Grüße
Christian

Willi
07.05.2023, 00:15
Moin Christian, sehr interessantes Projekt, deine Beschreibung hat mir sehr gut gefallen. Weiter so

dy1026u
07.05.2023, 06:10
Moin Christian,

beachtlich, wie Du Dich in das Thema eingearbeitet hast und Es ist sehr schön geworden! :thumbup:

Aber Etwas möchte ich doch anmerken :rtfm:, um es bei der nächsten Kiste zu vermeiden: Stahl und Alu vertragen sich nicht. Alu reagiert mit Stahl, bei direktem Kontakt, und wird irgendwann "aufblühen". Genauso mit Stahlschrauben am Alu-Gehäuse. Da sind Edelstahlschrauben vorzuziehen.

Freue mich den Kleinen in 2 Wochen zu hören. :prost:

Schönen Sonntag, Hartmut

Wolf.Im.Schafspelz
07.05.2023, 09:48
Danke für die anerkennenden Worte. :)

Leider habe ich beim Aufbau in der Region keine Edelstahlschrauben bekommen. Bis das Set aus China kam war ich fast fertig. Ich werde sie aber noch einmal tauschen.

Mein Kumpel hat auch angemerkt, dass ich beim Anschluss des Bluetooth Moduls eventuell ein Masseproblem gebastelt habe. Das werde ich nächste Woche auch noch lösen. :) Bei mir fällt es auf, bei der Inbetriebnahme in seiner Werkstatt passte es.

Genau das ist auch was ich meine. Es waren doch ein paar Hürden dabei, die ich allein nicht gelöst bekommen hätte. Beispielsweise die Spannungsversorgung des Bluetooth Moduls und eben die Verkabelung. Auch beim Display muss man erstmal wissen, dass es eine Masseverbindung am Gehäuse gibt. Der Einbau des IR Empfängers für die Fernbedienung war auch tricky.

Auf jeden Fall freue ich mich sehr über die Unterstützung. Im DIY gibt es wirklich tolle Technik, zu der ich sonst keinen Zugang hätte.