Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 4 Wege Aktiv
alexanderdergroße
23.12.2023, 16:04
Hallo liebe Freunde des guten Klangs,
als Spin off meines Hilfegesuchs bei der Münchner Community erstelle ich diesen Thread bezüglich meines 4-Wege Aktiv Setups.
Ich habe die Lautsprecher schon viele Jahre, lange als teilaktives System mit passiver Weiche zwischen MT/HT und aktiver Trennung zum Bass.
Jetzt fahre ich das ganze Vollaktiv mit zwei Oldchen EL34 Röhren für MT und HT , Crown XLI 800 für den TMT und Crown XLi 1500 für zusätzliche Subwoofer.
Als Subwoofer werkeln zwei Redcatt 15 SW in Open Baffle, als TMT TAD 1601b und als MT / HT ein BMS 4590 an Jabo KH50.
Als DSP dient ein MiniDSP 8x10 HD.
Es besteht ausschließlich die Möglichkeit die LS IM RAUM zu messen und abzustimmen.
Hördistanz sind ca. 2,7 m, weiter weg geht aus schlecht, mehr wäre besser , aber in dem Raum nicht sinnvoll zu stellen.
Die LS sind ziemlich weit weg von der Vorderen Wand, das gibt eine schöne tiefe Bühne mehr hinter den LS.
So, die Kernproblematik ist dass ich es bisher leider nicht geschafft habe das Setup so hinzubekommen dass es mich wirklich begeistert und emotional voll packt. Ich bin mit meinem bescheidenen Latein soweit am Ende um aktuell den Ursachen auf die Spur zu kommen , geschweige denn die passenden Maßnahmen umsetzen zu können.
Die Kollegen aus München haben schon Ihre Hilfe angeboten und Bereitschaft signalisiert sich das ganze bei mir vor Ort anzuhören, als Vorbereitung möchte ich diesen Thread erstellen um eventuell doch noch per Ferndiagnose weiter zu kommen und eure Tips umzusetzen und möglichst effektiv für das Vor-Ort Event vorbereitet zu sein.
Bei der Entwicklung bisher wurde ich ganz toll und professionell von Thomas Ahlersmeier von HSB unterstützt, d.h. ich habe immer gemessen, er hat ein virtuelles DSP Setup erzeugt, ich habe das umgesetzt und gehört.
Das ging über mehrere Iterationen und ich habe mich auch an unzähligen eigenen Setups versucht, zufrieden bin ich leider nicht.
Als erstes diverse Messungen des aktuellen DSP Setups. Die Messungen sind gewedelte Hörplatzmessungen, sowohl links und rechts, als auch zusammen.
Ziel der ganzen Versuche bisher war es eigentlich immer die Einzelzweige auf eine Target Curve mit House Curve, also leicht fallendem Frequenzgang und aktustischer LR 4th der Flanken umzusetzen.
Für das Time Delay hatte ich auch noch 2-Kanalmessungen gemacht und dann hinterher für die Summenbildung berücksichtigt wie es am besten passt in der Summation.
Der DSP hat auch noch die Limitierung von max 5 PEQs pro Ausgang, damit war es nie möglich die Zielkurven wirklich genau hinzubiegen. Am Eingang kann man auch noch 5 PEQs setzen, dass habe ich aktuell auch genutzt.
Mir schwirren aber immer noch gewisse Fragen und Zweifel durch den Kopf, ob eine Einstellung und Korrektur nur auf Basis von HP Messungen wirklich der richtige Weg ist oder ob man dadurch doch zuviel am Direktschall biegt und es damit zwar am Mikrofon gut ausschaut, aber doch das Ohr was anderes Wahrnimmt.
Eine Summenmessung von MT/HT und Bass ist leider aufgrund der Größe des LS und des vertikalen Abstands nur per HP Messung möglich, sind ja immerhin gut 50 cm oder so...
Hier nun die Messungen, ist jetzt erstmal nur L+R in Summe, gewedelt am HP inkl. Targetcurves.
Die Targetcurve für die Summe fällt mit 1,1db / Oct
Alle weiteren wesentlichen Messungen werde ich bei Bedarf nochmal frisch machen, ich finde mich da gerade im Wust nicht mehr zurecht und möchte auch nichts falsches teilen
Bei der Summenmessung TT+MT+HT ist die Grüne mit allen PEQs an den Ausgängen, die ROTE noch mit zusätzlichen PEQs am Eingang, da ich es nicht geschafft habe nur mit den 5 PEQs an den Ausgängen die Zielkurve genau genug umzusetzen.
Eine klangliche Beschreibung reiche ich auch noch nach. Ich habe zwar Notizen, bin mir aber nicht sicher ob das von dem aktuellen Setup ist.
Ingesamt fehlt mir aber eindeutig die Attacke und Energie, die Präsenz des ganzen. Es klingt alles zu brav.
Ich habe gestern noch ein schönes Video entdeckt was für mich sehr schön die aktuelle Situation und meinen Wunsch widerspiegelt:
Es handelt sich hier um einen Vergleich des selben Liedes zwischen einer JBL 4367 und einer Klipsch Cornwall IV.
Die JBL spiegelt so ein bißchen meinen Stand wieder, das klingt mir einfach zu brav. Die Klipsch bringt dann genau den mehr an Schub, Energie, Livehaftigkeit und Präsenz, so in die Richtung würde ich mir das wünschen.
Vielen herzlichen Dank schonmal an alle für euer Interesse und Support.
https://www.youtube.com/watch?v=PDzIe3F1yKA
(https://www.youtube.com/watch?v=PDzIe3F1yKA)
Moin,
so ganz weit weg in München kann ich was riskieren:).Ich denke dein Problem ist der BMS 4590. Das ist ein KOAX um an der Bühne ordentlich Krach zu machen;).
Aber zu Hause sind irgendwie alle wieder verschwunden weil die kohärente Hochtonwiedergabe nicht so richtig funktioniert. Der Hochtöner hat keine Chance das Horn "zu sehen."
Mein Vorschlag wäre einen Zweizolltreiber, der auch Höhen kann, oder mit einem Flansch einen 1,4" Treiber mit Ringmembran einfach mal zu versuchen.
Lansing hat vor Menschengedenken damit angefangen und bei den heutigen Chassisauswahl ist es mit einem Midbass und einem Hochtontreiber bei entsprechend tiefen Trennfrequenzen möglich sehr zufrieden Musik zu hören. Dass du unter dem Dach noch einen Sub benötigst ist verständlich.
Die Anforderungen an PA-Lautsprecher ist eine ganz andere.
Zu den Oldchen schreibe ich jetzt mal nix:cool:.
Die Qualität der Hochtonwiedergabe kannst du noch optimieren, in dem du die Oldchen symmetrisch ansteuerst
Jrooß Kalle, ich denke bei den anderen Amps machst du das schon, wenn nicht s.o..
alexanderdergroße
23.12.2023, 17:37
Hi Kalle,
danke dir für dein schnelles Feedback. Die Treiber sind für mich jetzt erstmal gesetzt und möchte ich nicht ändern.
Ich denke der BMS hat viel Potential, wurde ja auch schon in vielen Projekten eingesetzt, auch z.B. der K&T Big Bang oder der Tron. Der Hörgeschmak der K&T Jungs kommt mir schon entgegen, z.B: CT230 die ich ja auch vor kurzem gebaut habe.
Es könnte evtl. auch an den Röhren liegen, die Qualitäten der Oldchen mal dahingestellt, mehr das Prinzip. Ich habe mir jetzt mal spasseshalber einen kleinen und hochgelobten Class A geholt und an die CT230 geklemmt. Vorher hingen die an einem alten Yamaha DSP A1 den ich noch habe.
Nach kurzem Hören bis jetzt kommt mir doch den Eindruck dass mir der Class A etwas zu sanft und "lahm" ist gegenüber dem klassischen AB. Röhre geht ja in die gleiche Richtung wie Class A, vielleicht taugt mir der Sound einfach nicht und ich brauch was modernes daran, evlt. auch ne feine Class D.
Aber das ist zum aktuellen Zeitpunkt nur eine Mutmaßung und ja nur eine Stellschraube von so vielen. Alleine das Weiche DSP Thema bietet ja noch soviele Möglichkeiten hier was anderes zu machen.
Für den Preis und auch insgesamt sind die Oldchen auch net so schlecht. Die kann ich sowieso nur unsymetrisch per Chinch ansteuern.
Und der Sound einer guten PA wäre eigentlich genau das was mir so vorschwebt, da gibts ja wirklich geile Sachen wie z.b. von KV2... Das wäre gebenüber dem meisten Hifi Zeugs immer mein Favorit...
Auf der letzten High End z.b. die alten Kino hörner von den Japanern, das klingt für mich immer geil, tonal sicherlich gruselig, aber es hat diese Energie.. auch ein anderes eher schräges Setup mit Horn hat mir gebenüber den meisten sachen super gefallen, da wurde irgednwas mit Geige gespielt, auch hier wieder .. ja so muss ne Geige klingen, mühelos, direkt..
Hallo Alexander,
so eine Dachwohnung hatte ich auch mal (16 Jahre lang...). Die Lautsprecher hab ich allerdings anders aufgestellt, so dass die aus der Dachschräge raus spielten. War eine symmetrische Aufstellung... und Symmetrie ist ja in der Akustik anscheindend ganz wichtig,- so hat man mir das in anderen Foren erklärt. (REW / Raumakustik).
die Messkurven,- sind das akustische Messungen oder das was dir der DSP in seiner Software anzeigt?
Kannst Du Messungen mit REW machen?
Kannst Du in Deinem Raum die Lautsprecher anders rum aufstellen?
Wenn ja, wird es dann besser?
...viele Fragen...
liebe Grüße
Reinhard
sonicfury
23.12.2023, 21:33
Nabend
>Ich habe die Lautsprecher schon viele Jahre, lange als teilaktives System mit passiver Weiche zwischen MT/HT und aktiver Trennung zum Bass.
Aha und wie klang es teilaktiv? Da man aktiv jede Weiche nachbilden kann wäre eine Nachbildung der passiven Xover ein sicherer erster Start- wenn diese passive Version geklungen hat...!?
LG
Hallo Alexander,
ich kann mich Kalle nur anschließen. Auch mir wurde vom BMS Koaxtreiber abgeraten. Habs aber trotzdem getan und ihn seinerzeit mit einer selbst entwickelten Passivweiche mit Stereolab SL250 und JBL 2226H verheiratet.
Da ich nicht so ganz zufrieden war, kam dann ein ein 10+1" TMT/HT Top (wird hier momentan zum VK angeboten) als Alternative. Gleichzeitig kam die Umstellung auf Aktivtechnik / DSP.
Das neue Top war insgesamt so viel besser, u.A. waren hohe Töne jetzt auch außerhalb des Hörplatzes wahrnehmbar, ich war ziemlich happy. Die BMS und die SL Hörner musten dann sehr schnell gehen.
Parallel dazu habe ich während der letzten Jahre immer wieder mit Zweiweg-Lösungen gespielt. Besonders hatte es mir der JBL 2450SL mit Aquaplas Dia angetan. Der Bass durfte dann je nach Horn bis 600 oder 900Hz "durchspielen" der Treiber kam ohne SHT aus. Die 2W Lösung spielte anders, "geschlossener" und machte mich schon so an, dass ich bez. der 3W-Lösung ins Grübeln kam.
Seit einigen Monaten ist ein Radian 950PB mit BE Membran eingezogen. Es kam ein Yuichi A-290 Horn vom Athosaudio dazu, weiter ein neu aufgebauter JBL 2235H und eine Xilica XP.
Damit war das Ende meiner 3-Wege besiegelt.
Bez. deiner Problematik: Bei einem TAD 15", der im passenden gut abgestimmten Gehäuse spielt, verstehe ich den Subwoofer nicht.
K+T Bauvorschläge hin und her; der BMS Koaxtreiber an einem Kugelwellenhorn ist zumindest problematisch. Die Treiber/Horn-Kombi HF201 / PH-2380 (wie in der Calpamos z.B.) würde bei dir wahrscheinlich eine deutliche Verbesserung ergeben. Und kostet nur einen Bruchteil deiner Lösung.
Zum Mini-DSP kann ich nichts sagen, ebenso zu den Röhren-Endstufen. Die Crown hatte ich auch schon hier, sind im Bass so naja, werden auf jedem Fall einem TAD überhaupt nicht gerecht.
Ich glaube, dass Du dich insgesamt mit den 4 Wegen ein wenig "verzettelt" hast.
Zum Video JBL vs. Klipsch: Ja, ev. klingt die Klipsch anmachender, direkter. Ob ich das aber auch noch nach 2-3 Titeln mit bestimmtem Musikmaterial und gehobener Lautstärke weiter hören will?
Grundsätzlich könnte ich mir am DSP in gewissen Grenzen auch so einen Klang einstellen. Möchte ich aber nicht. Denn ein Horn, was nach Horn klingt ist ...
Trotzdem dir und allen Mitlesern schöne Feiertage!
Gruss
Klaus
PS: Die schwarzen Tops stehen nicht mehr im Hörraum, Foto ist f.d. VK gemacht worden.
Guten Morgen,
Habe ich das richtig verstanden, die Messungen sind ungefenstert gemittelt am Hörplatz?
Das taugt nichts. Du hörst in einem kleinen Raum, der Direktschall dominiert da den Klangeindruck, also musst du den auch messen. Das heißt: messen mit Fenster.
Wenn dann, was bei deinem Setup durchaus sein kann, sich die Messungen nicht weiter unterscheiden dann kannst du damit weitermachen. Aber erstmal musst du rausfinden, wo eigentlich der Stand ist.
Und ansonsten schließe ich mich der Frage von Sonicfury an.
Moin,
Du hörst in einem kleinen Raum, der Direktschall dominiert da den Klangeindruck, also musst du den auch messen. Das heißt: messen mit Fenster.
Das sehe ich auch so.
Bevor ich an den Treibern rumschrauben würde, wäre es sinnvol zu klären....
Ingesamt fehlt mir aber eindeutig die Attacke und Energie, die Präsenz des ganzen. Es klingt alles zu brav.
...
Die JBL spiegelt so ein bißchen meinen Stand wieder, das klingt mir einfach zu brav. Die Klipsch bringt dann genau den mehr an Schub, Energie, Livehaftigkeit und Präsenz, so in die Richtung würde ich mir das wünschen.
...welche Eigenschafter der Lautsprecher (Frequenzgang Direktschall? Welche Frequenzbereiche?...) bei Dir den Klangeindruck 'Schub, Energie, Livehaftigkeit und Präsenz' vermitteln.
Grüße,
Christoph
PS: Messungen der JBL4367 siehe hier (https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?threads/jbl-4367-review-by-erin.32689/)und hier (https://www.stereophile.com/content/jbl-4367-studio-monitor-loudspeaker-measurements). Messungen der Klipsch Cornwall hier (https://www.hifi-voice.com/testy-a-recenze/reprosoustavy-podlahove/3430-klipsch-cornwall-iv) und hier. (https://www.erinsaudiocorner.com/loudspeakers/klipsch_forte_iv/) Die Abstimmung bzw. Frequenzgänge sind schon sehr unterschiedlich. Z.B. sehe ich bei der JBL eine ordentliche Bassbetonung zwischen ca 50Hz und 100Hz, währen die Klipsch hier eher ca 5dB an Schalldruck im Vergleich zu den Mitten verliert. Der Klangeindruck sollte tatsächlich recht unterschiedlich sein - vielleicht klingt die Klipsch 'lebendiger', weil sie im Vergleich zur JBL etwas mittenbetonter spielt?
PPS: Habe mal das Audio auf dem Video verglichen (JBL vs Klipsch, gleiches Stück).
Lautstärke RMS JBL:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=72836&d=1703497175
RMS Klipsch:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=72837&d=1703497175
Die Klipsch spielt auf dem Video einfach ca 2.3 dB lauter. Das ist natürlich nicht gut für einen Vergleich, kein Wunder, wenn die Klipsch dann nach mehr Emergie klingt.
Darüber hinaus kann man am Spektrum auch die unterschiedliche Bass / Mitten-Abstimmung sehen.
Die JBL:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=72834&d=1703497175
Die Klipsch:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=72835&d=1703497175
Einen besonders auffälligen Unterschied habe ich mal durch die Pfeile markiert. Während bei der JBL ca 2dB Unterschied zwischen dem 'Basspeak' bei 73Hz und dem Mittenpeak zwischen 300 und 400Hz bestehen, sind der Basspeak der Klipsch bei 74Hz und der Mittenpeak zwischen 300 und 400Hz praktisch gleich laut.
Zusammen mit dem generellen Pegelunterschied macht das vermutlich den Höreindruck der Livehatigkeit, Präsenz aus.
Vielleicht kannst Du mal mit einem EQ oder dem DSP etwas spielen und den Bereich um 400Hz breit anheben oder absenken (relativ zum Bass) und hören, was Dir angenehm vorkommt.
alexanderdergroße
06.01.2024, 10:29
Sorry für die verzögerte Reaktion, war über die Feiertage einfach zu viel anderes los...
Erstmal vielen herzlichen Dank für die Analyse und Vergleiche der JBL und Klipsch, das ist wirklich sehr interessant und lehrreich. Ich werde mich in diese Richtung mal mehr vertiefen und versuchen genau der Frage nachzugehen, welche Frequenzbereiche bei meinem LS hier für den Livehaftigen Klangeindruch zuständig ist. Genau dort tue ich mir ja so schwer, das gehörte systematisch in das Gemesse zu übersetzen und wo man ansetzen muss.
Um die Frage nach dem Sinn der extra Subwoofer noch zu beantworten.
72923
Damit nur über die LS bzw. TAD an meinem HP kein Bass möglich, da saugt der Raum alles weg. Die Dipole waren dann ein Experiment was im Erebnis sehr gut funktioniert.
Zu den gefensterten Messungen. Das geht für den MT / HT Bereich , aber für den Übergang Bass zu MT bei ca. 450-500 Hz nicht mehr. Um Bass und MT zu verheiraten bei dem großen vertikalen Versatz der Schallzentren brauchts mindestens 2 m oder mehr Messabstand. Da ist im Raum bei den Wellenlängen keine Fensterung mehr möglich wenn man noch irgenwas and Frequenzauflösung sehen will. Das habe ich schon mehrfach versucht.
Es bleibt am Ende nur eine gewedelte HP Messung nach meinen bisheringen Erfahrungen.
Ich werden jetzt auch nochmal die Röhren gegen meinen Class AB AV Verstärker für MT / HT tauschen, irgendeine Röhre macht auch grad Zicken und brummt vor sich hin.
josh_cpct
06.01.2024, 13:55
Schöner Threat!
Misst sich gut, klingt aber nicht. Das hatte ich auch schon paar mal. Nicht aufgeben. Viel probieren. Sollte alles lösbar sein.
Den BMS Treiber habe ich schon einmal in einem solchen Horn gehört. Der kam mir damals (in dem Setup) eher zu lebendig vor. Hatte sehr viel Pepp und Spielfreude. Manchmal eher sogar zu agressiv, trötig, vorlaut, wenig Raumtiefe (vom Horn). Nehme daher an dass es die Abstimmung macht.
Den TAD Bass hatte ich vor kurzem in einem Setup, auch mit Horn drüber und Subs drunter, TAD im Onken, und alles gründlich eingemessen. Der war OK aber wollte auch nicht so richtig ausm Quark kommen. Gleiche Einmessung, gleicher Raum, gleiches Setup, hat dagegen ein Coral und vor allem ein Fostex 15" mehr Spaß gemacht. Logisch ist das nicht, zumal alle ähnliche TSP haben. Manchmal hilft nur Kopfkratzen.
Ich sehe in deiner grünen Kurve dass du bereits versucht hast den 2-3kHz Bereich mal 2dB anzuheben. Das hätte ich jetzt auch versucht, für mehr Pepp und Attacke. Wenn das nicht hilft... hmmmm.
Was man auch mal prüfen kann, ich weiß da ärgern sich die rationalen unter uns wieder, das Bass Gehäuse nicht mit Wolle zustopfen. Das klingt schon mal müde. Je weniger desto lebendiger, desto mehr Resonanzen. Ist tricky da einen guten Kompromiss zu finden. Aber als Test, wenn denn Wolle drin ist, einfach mal alles raus, nur um zu sehen obs daran liegt. Und dann ggf mit anderem Dämmaterial probieren. (lockeres 10mm Nadelwoll-Filz, Damping30 oder Bondum800 von IT, jeweils an die Wände geklebt, oder mal Engelshaar von Mundorf nur im hinteren Drittel der Kiste weit vom Treiber weg,....)
Deinem Eindruck bezüglich der Endstufen kann ich gut zustimmen. Für mich waren Röhren und ClassA auch immer langweilig. Class D fehlt mir etwas die Erfahrung, erste grobe Eindrücke waren "klar und sauber". Aber wirklich zufrieden war ich bisher eher mit AB Transistoren.
Das sind natürlich alles nur Nuancen. Und keineswegs belegbar oder wissenschaftlich akzeptiert. Sehr wahrscheinlich liegt es an der Einmessung. Das ists in den meisten Fällen. Trotzdem würde ich diese Nuancen nicht ignorieren. Oft ist es nämlich das zusammenwirken vieler Faktoren. Wenn du bisher Hilfe von Person A hattest, probier doch mal Person B. Dann ist die Herangehensweise wahrscheinlich komplett anders, sowie das Ergebnis.
Ob die Empfehlung mit der Fensterung in diesem speziellen Setup so vielversprechend ist, wage ich zu bezweifeln. Klar kann das schon gut sein. Aber schaut mal, das 70cm Horn bündelt wie ein Laserpointer. Ich habe das selbst in kleinen Räumen gemessen. Das hat so wenig Diffusschall. Bei meinen Messungen war das wirklich auffällig linear und ruhig, die typischen Kammfilter ungeglätteter Messungen war so gering, dass ein bischen Glättung schon so gut wie identisch zum Gating war.
Und unten drunter, die Tieftöner die so ab 500Hz und drunter spielen, da lohnt sich ein Gating im kleinen Raum eh nicht, da Direkt- und Diffusschall hier sofort verschmilzen.
Oft kann es auch die Targetkurve sein. Die menschliche Verfassung, subjektive Empfindung. Timing der Weichen. Treiber mal auf Gesundheit testen (sweeps, TSP, Klirr), auch wenn neu sind die nicht immer perfekt.
Was ich auch schon mal hatte, der Raum war zu wenig bedämpft, dadurch nervts und man hört zu leise, so kommts nicht in Schwung. Mit mehr Absorbern konnte man mehr Gas geben und hatte mehr Spaß. Gerade bei solch stark bündelnden Hörnern sollte der Bereich hinterm Hörplatz gut bedämpft sein, der wirft viel zurück.
So weit was mir dazu einfällt.
Gruß
Josh
Slaughthammer
06.01.2024, 15:00
So, ich hole auch mal meine Glaskugel raus und beteilige mich an der Wahrsagerei hier.
Grundsätzlich hat JFA alles relevante gesagt: Ohne zu wissen was Direktschall ist und was nicht ist alles nur Rätselraten.
Ich möchte aber doch auf eine Möglichkeit hinweise. In dem gezeigten Foto sieht es so aus, als wenn die Hörner genau auf den Hörplatz ausgerichtet sind. Wie Josh ja schon schreibt beamen solche großen Kugelwellenhörner ungemein, und vor allem zu höheren Frequenzen immer stärker. Wenn du jetzt bei dieser Ausrichtung die tonale Balance nicht hinbekommst liegt das wahrscheinlich daran, dass das Verhältnis von Direkt- zu Diffusschall nicht einheitlich ist. Daher mein Vorschlag: Hörner 5° drehen, Frequenzgang am Hörplatz mit einem shelf grob wieder auf Linie ziehen und hören. 5° weiter drehen, einmessen, hören usw. Je nach Vorlieben und Raum kann es auch Unterschiede machen ob man nach innen oder außen dreht, am besten beides ausprobieren. Die stark asymmetrische Aufstellung wird sich dabei jedoch in jedem Fall negativ bemerkbar machen, da der Raum so weniger ausgeblendet wird.
Wenn man vernünftige Messungen hätte könnte man einfach die Hörner auf linearen Energiefrequenzgang entzerren und dann gucken unter welchem Abhörwinkel der Direktschall am linearsten aussieht und dann ggf noch ein bisschen Feintuning betreiben, so bleibt aber nur das herumprobieren.
Gruß, Onno
Hallo,
für mich persönlich nehme ich die Klipsch im Videovergleich wegen Betonung der Stimmen und Sibilanten als prägnanter / aggressiver wahr; der Bereich um 3500-7000 Hz.
Interessehalber habe ich Deine Frequenzanalysen dazu einmal übereinandergelegt; da sieht man das unter anderen auch ganz gut.
Anhand der da sichtbaren Differenzen kannst ja mal versuchen etwas mit dem EQ zu spielen. :)
72924
Gruß
Nico
Was nutzt die Korrektur, wenn das Verhältnis Direkt/Indirektschall nicht stimmt bzw der F-Gang auf Achse gleichmäßig ist und der indirekte Schall Berg und Tal fährt? Gar nix, also muss das Abstrahlverhalten überprüft werden. Nicht umsonst zeigen gute LS eine weitgehend konstante Bündelung.
Moin,
ich denke Nicos Vorschlag bezog sich auf die Diskussion zu erhören, welcher Höreindruck (lebendig, frisch, leblos ...) durch welchen Frequenzbereich hervorgerufen wird.
Das finde ich sinnvoll und nützlich, da der TE sein Problem genau über solche Höreindrücke benannt hat.
Davon unbenommen wude es ja nu inzwischen oft genug gesagt, dass es wichtig wäre, den DIrektschall und das Abstrahlverhalten zu messen.
Falls das Alexander (?) nicht machen kann, ist ja da noch der Vorschlag von Onno, sich an das Abstrahlverhalten der Hörner gehörmäßig ranzutasten.
Grüße,
Christoph
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