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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einsteigerfrage: BR-Rohre aus dem Baumarkt



Randalf
08.01.2024, 07:24
Hallo!
Sicherlich eine der 5 allereinfachsten Einsteigerfragen, ich habe sie trotzdem.
Bassreflexrohre fürs Probegehäuse, also noch zum experimentieren.
Ich habe von Baumarktkunststoffrohren gelesen. "HT Rohr (was bedeutet HT??). Flansch einkleben, Gummilippe..., schnelles Wechseln.
Ich kann mir grob vorstellen/wünschen wie das gehen könnte, habe dazu aber noch nix konkretes (Bildchen?) gefunden.
Und dazu passen die nächste Frage: Mein Fräszirkel ist natürlich etwas ungenau, 1-1,5mm zu viel oder zu wenig Durchmesser können das schnell schon mal sein - gäb es einen passenden Lochbohrer (heissen die so? Die großen Sägekränze für in die Bohrmaschine) für das o.g. gewünschte Konstrukt?
Viele Grüße
Ralf

Sockratte
08.01.2024, 07:39
Hoch Temperaturrohre, für heiße Abwässer aus Industrie und Haushalt erkennt man an der grauen Farbe. Es gibt die Durchmesser 40,50,75 und 100mm welche wohl für uns Bixenschrauber interessant sind. Dann natürlich allerlei Aufteilungen, Winkel und Übergangsstücke um Pfusch am Bau zu begehen.

Benutzen kann man die gut, auch in der fertigen Box. Durcj die diversen Winkelstücke gelingt ein "falten' um das Chassis ohne großen Aufwand.

Ht-Rohr ist aus Thermoplaste hergestellt. Mit nem Heißluftfön lässt es sich problemlos um 2mm in jede Richtung überreden.

Kleinhorn
08.01.2024, 07:44
Ht heißt Hochtemperatur, muß aber nicht unbedingt sein. Es gibt auch andere Kunstoffrohre aus PVC. Stabile Pappe würde auch gehen. Der Innendurchmesser muß passen. Für ein Loch ohne Fräszirkel bieten sich Lochsägen an oder Forstnerbohrer. Allerdings sollte das Werkzeug nicht von billiger Qualität sein, sonst schnell stumpf. Diese Sets mit mehreren Bohrkränzen sind da nicht oft zu gebrauchen. Die werden relativ schnell stumpf. Bei MDF sollte man Hilfslöcher bohren am Rand des Loches, damit Sägemehl abtransportiert werden kann durch die Löcher und das Mehl nicht die Zähne so zusetzt.

Pedda

Randalf
08.01.2024, 08:18
Danke :)

Wie macht ihr das dann mit der Montage?
Das Loch so passgenau ausfräsen dass das Rohr genau reinpasst und wieder rausziehbar ist um mit der Länge zu experimentieren?
Oder die Muffe irgendwie ein-/aufkleben und in der dann das Rohr einschieben/wechseln?
Oder den Flansch am Gehäuse anbringen und dann mit denRohren experimentieren?
Für das experimentieren wäre ja auch eine Anbringung ausserhalb des Gehäuses vorstellbar oder?

Joern
08.01.2024, 08:26
Moin

EInbau: ja passgenau einkleben. Spezies Fräsen da auch noch eine Fase ein - sozusagen ein "Trompeten-Rohr" für Arme ;)

Länge: Ich mach das so, dass ich das bündig einsetze und dann ein Papier / dünne Pappe als Innenrohr aufrolle ( sozusagen "Klorolle" ) und einschiebe - die Pappe rollt sich gegen die ROhrwand - das ist fürs ausprobieren ausreichend dicht. Dann dieses Papprohr nach innen schieben, bis es paßt ....

phase_accurate
08.01.2024, 08:26
Und dazu passen die nächste Frage: Mein Fräszirkel ist natürlich etwas ungenau, 1-1,5mm zu viel oder zu wenig Durchmesser können das schnell schon mal sein - gäb es einen passenden Lochbohrer (heissen die so? Die großen Sägekränze für in die Bohrmaschine) für das o.g. gewünschte Konstrukt?

Da ich bei meiner letzten Konstruktion gleich acht Löcher für Reflexrohre zu fräsen hatte, machte ich mir die Mühe, eine Schablone zu fräsen, die mit dem Anlaufring der Oberfräse verwendet wird. Das hat schon beim dritten Versuch sehr gut geklappt. Die Rohre lassen sich fast ohne Kraft einsetzen aber bleiben von selber stecken.
Die Durchmesser der üblichen Lochbohrer passen meistens nicht für den Teil eines solchen Rohrs, welchen wir verwenden wollen, sondern habe die Grösse des Flansches.

Gruss

Charles

Randalf
08.01.2024, 08:32
Okay, das sind dann die Techniken für "wenn etwas akurater werden soll". Gut.
Aber, für schnell und schmutzig (ich habe leider keine gute Werkstatt) könnte ich im Prinzip den Flasch ans Gehäuse montieren und dann dann die BR-Rohre anstecken. Dann passen auch die Lochsägenmaße.
Spricht etwas gegen die Außenmontage?

Edit: Ahh, jetzt habe ich deine Technik auch verstanden Joern. Auch gut

Kalle
08.01.2024, 09:08
Moin,
ich weiß ja nicht, ob ihr eine Stichsäge habt, damit habe ich schon oft sehr anständige Kreisausschnitte für Selbstbaureflexrohr hergestellt. Ordentlich angezeichnet geht das mit Handführung recht gut. Mit der Raspel nachgearbeite und gut ist.
Einfach mal an einem Reststück probieren. Anderseits sind heute Oberfräsen heute auch billig von erstaunlicher Qualität. Die Übergangslösung ist so gut, dass ich bis jetzt noch keinen Drang verspürt habe meine Festo zu reparieren.
Jrooß Kalle

dws37
08.01.2024, 09:24
Hallo,

zu beachten ist, dass sich HT Rohr so gut wie nicht kleben lässt. Es besteht aus PP und selbst Silikon oder PU-Kleber bauen keine Haftung auf.
Dem Perfektionisten würde ich mineralfaserverstärktes Skolan bzw. AS Rohr empfehlen. Es ist klebbar und wegen des Eigengewichtes akustisch fast tot.Und es ist gut klebbar. Gibts beim Installateur der die Rest-Abschnitte idR nicht mehr verwenden kann und letztlich entsorgt.

Ich habe bei mir aus optischen Gründen auch schonmal dickwandiges, schwarzes PE (Geberit-) Rohr verwendet. Löcher mit 1-2 Zehntel Untermaß fräsen lassen, Rohre ein paar Stunden in die Gefriertruhe und dann eingepasst.

Gruss
Klaus

mechanic
08.01.2024, 09:25
Ich habe mir auf Verdacht mal sowas zugelegt: https://www.hornbach.de/p/lochsaege-wolfcraft-ah-45-130/6072379/?marketNo=518

Wenn man etwas Geduld beim Einstellen hat (einige Tests am Restbrett) und sowas zweimal im Jahr braucht, funktioniert das erstaunlich gut, gerade für 100er Rohre ...

Ach ja: wenn die HT-Durchmesser nicht passen, sind Regenrinnen-Fallrohre mit anderen Nenndurchmessern oft eine gute Wahl.

Azrael
08.01.2024, 10:32
Dem Perfektionisten würde ich mineralfaserverstärktes Skolan bzw. AS Rohr empfehlen. Es ist klebbar [...]
Ich habe mal nachgegoogelt: diese Rohre scheinen auch aus PP zu bestehen, halt noch mit Mineralfasern drin. Sorgt dann also letzteres für die klebbarkeit?

Viele Grüße,
Michael

Kalle
08.01.2024, 11:01
Moin,
ich weiß nicht wo das Problem ist. Es gibt für die grauen Rohre einen Spezialkleber.....hilft aber in Holz nicht. Ich habe ehedem diese Rohre außen aufgerauht und mit UHU Plus, also Epoxidharz, geklebt, das hat über 30 Jahre gehalten.
Jrooß Kalle

Joern
08.01.2024, 11:03
Edit: Ahh, jetzt habe ich deine Technik auch verstanden Joern. Auch gut

Hi
d.h. am Anfang eher etwas zu kurz und dann verlängern.
Dann später gegen "Endstadium" austauschen oder ein paar cm draufkleben. Drinnen ist Optik ja egal.

SimonSambuca
08.01.2024, 11:39
Aufrauen und wenn man ganz ganz sicher gehen möchte noch mit einem Kunstoffprimer behandeln ;)

dws37
08.01.2024, 11:53
Ich habe mal nachgegoogelt: diese Rohre scheinen auch aus PP zu bestehen, halt noch mit Mineralfasern drin. Sorgt dann also letzteres für die klebbarkeit?

Viele Grüße,
Michael

Kann sein, dass der/die Hersteller inzwischen umgestellt haben. Ich kann mich aber an erfolgreiche Klebversuche mit Tangit in meinem ehem. Betrieb erinnern.

@Kalle: Kannst Du mir mal einen Link zu einem spez. PP Kleber geben. Tangit geht definitiv nicht, lässt sich einfach wieder abziehen und ist auch ausdrücklich nur für PVC.
Ich frage nur, weil alle Klebeversuche von mir bzw. meinen Monteuren immer wieder ins Leere liefen. Und offiziell hieß es von der Herstellerseite immer: Nicht klebbar.

Gruss
Klaus

Pollton
08.01.2024, 12:00
Hallo,

Ich nehme das HT-Rohr auch gerne für fertige Lautsprecher.

Was ist mit Flansch gemeint? Das Stück, wo das Rohr eingesteckt wird, nennt man Muffe.

Also, ich mache das so. Ich brauche keinen Kleber und nehme ein Ende Rohr ohne Muffe. Das Loch lasse ich absichtlich ca. 1 mm größer und umwickle das letzte Stück vom Rohr mit Gewebeklebeband ca. 2 bis 3 mal bis der gewünschte Durchmesser erreicht ist, damit es stramm in das Loch passt. Hält sehr gut, dichtet sehr gut ab und man kann es jederzeit wieder heraus ziehen.

Gruß
Werner

Kalle
08.01.2024, 12:15
Hallo Klaus,
nein, das kann ich nicht.....ich bin seit etlichen Jahren im Ruhestand, also nicht mehr auf dem Laufendem.
Das Einkleben von Bassreflexrohren in Holzmaterialen und das Zusammenkleben von Rohrverbindungen in Leitungssytemen, eventuell noch unter Druck, sind wohl in ihren Anforderungen etwas unterschiedlich.
Jrooß Kalle

ArLo62
08.01.2024, 12:47
Heißklebepistole geht zur Not (fast) immer. Und dichtet.

herr_der_ringe
08.01.2024, 12:56
das rohr von innen her einfräsen. kann auch in einem dünneren holzstück eingefräst werden, welches später von innen her in das gehäuse eingeklebt wird. das rohr sollte dabei spielfrei in der fräsung sitzen, jedoch nicht fest sein.
vor dem einkleben das rohr mit 100er schmirgelpapier anrauhen. im anschluß die flächen mit weißleim bestreichen und in die fräsung eindrücken.
wenn der leim trocken ist (etwa nach einer stunde; sollte die fräsung zu groß geraten sein, den leim über nacht trocknen lassen), von außen her mit einem größeren bohrer etwa in der mitte des rohrs durchbohren. im nächsten schritt von außen her mittels OF+anlaufring bündigfräsen.

skizze zu dem ganzen siehe hier/rechtsunten (http://www.hifi-forum.de/bild/twiggy-bauplan-bassreflex_1063283.html)

verlängern des rohrs geht übrigens auch durch aufstecken eines weiteren rohrstücks ;)

B-Bear
08.01.2024, 13:08
Tangit geht definitiv nicht, lässt sich einfach wieder abziehen und ist auch ausdrücklich nur für PVC.
Ich frage nur, weil alle Klebeversuche von mir bzw. meinen Monteuren immer wieder ins Leere liefen. Und offiziell hieß es von der Herstellerseite immer: Nicht klebbar.


https://www.klebeprofi.net/klebe-anleitungen/pp-kleben/
(https://www.klebeprofi.net/klebe-anleitungen/pp-kleben/)
PP ist schon etwas speziell zum Verkleben
Gruß
Bernd

MK_Sounds
08.01.2024, 18:53
Ich mache den Ausschnitt für das Rohr mit einem einfachen Kreisschneider von Dieter Schmid in der Standbohrmaschine. Mit einem 20 € Fräszirkel ist es aber auch kein Problem eine saubere Presspassung herzustellen.

Den Rest wahlweise wie Martin oder aber stumpf einkleben und dann eine Verrundung fräsen. Kleben ggf. aber mit Montagekleber.