Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Buffalo - Ein weiters Open Baffle Projekt
Liebe DIY-Freunde,
seit mehr als drei Jahren spukt bei mir die Idee im Kopf herum, einen Open Baffle Lautsprecher zu bauen. Ausgelöst wurde der Wunsch durch die Vorstellung der Katana M1 von Franky und der Oxana von Hifi-Selbstbau. Als dann HSB auch noch ein gut geeignetes Bass Chassis, den HSB 15OB, vorstellte, war die Entscheidung gefallen.
Nach dem Studium des Oxana Bauvorschlags und insbesondere der einschlägigen Literatur, z.B. des Dokuments auf der Webseite von dipolplus, http://www.dipolplus.de/, und der Scripte von Siegfried Linkwitz, der ja fast ausschließlich Open Baffle Lautsprecher mit großem Erfolg entwickelt hat, reifte das Konzept.
Da ein erstes Projekt immer Risiken birgt, habe ich den Aufbau flexibel gestaltet, um Fehler später einfacher korrigieren zu können.
Aber durch andere Prioritäten blieb das Projekt auf der Strecke bis der Aufruf zum diesjährigen Contest kam. Nun darf ich teilnehmen und muß liefern.
Mein Lautsprecher hört auf den Namen Buffalo wegen der Ähnlichkeit mit dem Begriff Baffle und seiner Größe.
Er besteht aus 2 Einheiten, der Schallwand für die beiden 15“ Tieftöner und einem aufgesetzten Topteil mit einem Breitbanddipol. Das Topteil kann bei Bedarf ausgewechselt werden.
Die Schallwand aus Birke Multiplex hat die Maße: B= 500 mm x H= 1000 mm x 30mm Dicke.
Nach Dipolplus habe ich die Schallwand auf ca. b =3a ausgelegt, ein guter Kompromiss zwischen dem Einbruch nach dem Dipol-Peak und dem Schalldruck im Tiefton. Dafür erhält die Schallwand 2 Seitenwände mit im Mittel je 200 mm Breite. Diese sind schräg von 350 mm auf 50 mm auslaufend geschnitten, um die Tiefe des Einbruchs zu verringern und dessen Breite zu erhöhen. Die Seitenwände werden mittels Edelstahlwinkeln mit der Schallwand verschraubt und können so jederzeit angepasst werden.
Gestern Abend habe ich die ersten Messungen des Bassteils im Rohbau gemacht. Das war nahezu unmöglich, da der Raum zu klein und ungeeignet ist. Fast hätte ich die Seitenwände wieder komplett entfernt. Es bestätigte sich die Erfahrung vieler Vorgänger, dass eine offene Schallwand eine sorgfältig gewählte Aufstellung braucht.
Also heute Morgen das ganze Equipment auf die Terrasse geschleppt und die Messungen wiederholt. Und siehe da, Theorie und Praxis stimmten wieder. Die Seitenwände bleiben wie geplant und bringen um 100 Hz einen Gewinn von ca. 4 dB gegenüber der reinen Schallwand.
Zur Zeit erhält das Holz den letzten Finish mit Osmo Dekorwachs weiß.
Fotos folgen in Kürze.
Viele Grüße
Thomas
Hallo zusammen,
und weiter geht es mit dem Topteil.
Das Topteil ist ebenfalls als Dipol ausgeführt. Ab ca. 330 Hz übernimmt das exzellente kleine Breitbandchassis TC9FD18-08. Um den Schalldruck zu erhöhen und eine bessere Dipolrichtwirkung erhalten sind 2 Chassis Rücken-an-Rücken in einer 3D-gedruckten Röhre montiert und mit einer kleinen Schallwand versehen.
Der Halbraumkennschalldruck eines Chassis liegt bei etwas über 84dB/W/m. Zusammen mit dem 2. Chassis dürfte dieser Kennschalldruck auch in der Dipolanordnung erreicht werden.
Zur Unterdrückung von Resonanzen in der Röhre bedingt durch den Abstand der Membranen zueinander befindet sich ein Ring Dämmungsvlies zwischen den Chassis. Details zur Röhre findet Ihr in meinem Thread 3D gedruckte Hülsen vom Januar 2024.
Nach einigen Versuchen mit Hartpappe und Messungen habe ich mich entschieden, die Schallwand nicht als kreisrunde Scheibe, sondern als Ellipse mit den Achsmaßen 200/150 mm in Acrylglas auszuführen. Beim Acrylglasplattenshop kann man online seinen Zuschnitt konfigurieren und Acrylplatten in diversen Stärken und Farben bekommen. Hat total schnell und preiswert geklappt. Alle Ausschnitte und Bohrungen passen perfekt, wie auf dem Foto zu sehen ist.
Das Topteil wird über 2 Stehbolzen an einen Halter befestigt, der wiederum an die Schallwand geschraubt wird.
Hier einige Bilder von den Versuchen mit diversen Schallwänden aus Hartpappe und Ansichten des fertigen Teils.
Viele Grüße
Thomas
Hallo zusammen,
hier kommen 3 Fotos der Schallwand mit den „Seitenohren“.
Alle Kanten der Schallwand und Seitenteile sind aus optischen Gründen, akustisch dürfte es belanglos sein. Der 15OB hat einen Innendurchmesser des Dichtrings von 350 mm. Das gleiche Maß haben die Ausschnitteder Schallwand.
Sobald hoffentlich morgen die bestellten Schrauben eintreffen, können die Halter und Seitenteile endgültig verschraubt werden.
Einen schönen Sonntag allerseits
Thomas
Saubere Arbeit. Bin gespannt auf Deinen Höreindruck:prost:
Freu mich auch aufs hören in 14 Tagen.
Bin gespannt auf Deinen Höreindruck:prost:
Ich auch!:prost:
Hallo zusammen,
Bei der Ansteuerung der Buffalo bleibe ich meiner Linie treu, indem ich eine DSP-Weiche, miniDSP 2x4HD, und einen Denon AVR als Leistungsverstärker einsetze. Dazu einige Überlegungen:
Die aktive Entzerrung des Basses stellt eventuell eine gewisse Herausforderung dar, da die Bass-Chassis einen bis zum Dipol-Peak, der bei ca. 300 Hz liegt, stetigen Anstieg des Frequenzgangs mit 6 dB/Oktave aufweisen. Dieser muß für einen ausgeglichenen Frequenzgang entzerrt werden.
Wenn die untere Frequenz z.B. 37,5 Hz betragen soll, muß bei dieser Frequenz das Signal um 18 dB angehoben werden, bis bei 300 Hz 0 dB Entzerrung erreicht ist.
Nun kann man sich überlegen, ob ein Low Shelf Filter für diese kräftige Signalanhebung geeignet ist.
Eigene frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass ein DSP übersteuert und verzerrt, wenn die gesamte Verarbeitungskette im DSP eine Verstärkung größer 1 bei irgendeiner Frequenz aufweist, z.B. durch einen Peak-EQ verursacht. Dieser Effekt hat zur Folge, dass das Eingangssignal für den Bass um mindestens besagte 18 dB abgesenkt werden muß. Und darunter könnte die Auflösung leiden. Ob das verringerte Signalniveau einen Einfluß auf den Klang und das Grundrauschen hat, kann ich erst beurteilen, wenn der Lautsprecher läuft.
Bei passiven Filtern gibt es diese Themen natürlich nicht, denn eine große Induktivität entzerrt den Bass auf einfache Weise. Ich habe daher vorsichtshalber eine 12 mH Spule bestellt, die einen Teil der Entzerrung übernehmen könnte. Ob ich sie benötige, werden die nächsten Tage zeigen.
Viele Grüße
Thomas
Eigene frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass ein DSP übersteuert und verzerrt, wenn die gesamte Verarbeitungskette im DSP eine Verstärkung größer 1 bei irgendeiner Frequenz aufweist, z.B. durch einen Peak-EQ verursacht. Dieser Effekt hat zur Folge, dass das Eingangssignal für den Bass um mindestens besagte 18 dB abgesenkt werden muß. Und darunter könnte die Auflösung leiden. Ob das verringerte Signalniveau einen Einfluß auf den Klang und das Grundrauschen hat, kann ich erst beurteilen, wenn der Lautsprecher läuft.
Hi Thomas,
gibt es beim Denon AVR nicht die Möglichkeit die Verstärkung der Kanäle zu ändern ?
(müsste nochmal im Handbuch schauen, bin mir aber ziemlich sicher, das es bei meinem Denon X1100W geht)
dann könntest du mit einem High Shelf Filter arbeiten u. den Verstärkungsfaktor des entsprechenden Kanals anpassen/anheben.
Grüße Udo
Hallo Udo,
Ja, beim Denon lassen sich die Pegel der Kanäle individuell einstellen. Aber das löst nicht die angesprochene Thematik, die sich nur im DSP abspielt.
Am Anfang steht die A/D - Wandlung oder direkt ein digitales Signal. Wenn das z.B. einen Pegel von -6 dB unter Vollaussteuerung hat und 10 dB Anhebung erfährt, dann wird zwar intern mit +4dB weiter gerechnet. Am Ende der Kette wird das Digitalsignal wieder mit der gleichen Bittiefe wie bei A/D- Wandlung in ein analoges Signal gewandelt. Wenn dann ein höherer Wert, als mehr Bits, als die Bittiefe gewandelt werden soll, kommt es zur Abschneidung der höheren Bits, wodurch eine völlig falsche Wandlung, sprich ein verzerrtes Signal entsteht.
Das läßt sich auch gut testen.
Viele Grüße
Thomas
Ja, beim Denon lassen sich die Pegel der Kanäle individuell einstellen. Aber das löst nicht die angesprochene Thematik, die sich nur im DSP abspielt.
Am Anfang steht die A/D - Wandlung oder direkt ein digitales Signal. Wenn das z.B. einen Pegel von -6 dB unter Vollaussteuerung hat und 10 dB Anhebung erfährt, dann wird zwar intern mit +4dB weiter gerechnet. Am Ende der Kette wird das Digitalsignal wieder mit der gleichen Bittiefe wie bei A/D- Wandlung in ein analoges Signal gewandelt. Wenn dann ein höherer Wert, als mehr Bits, als die Bittiefe gewandelt werden soll, kommt es zur Abschneidung der höheren Bits, wodurch eine völlig falsche Wandlung, sprich ein verzerrtes Signal entsteht.
Das läßt sich auch gut testen.
das Problem ist schon klar, genau deshalb mein Vorschlag.
du möchtest im Tieftonbereich/Kanal um 18dB anheben. Um eine Übersteuerung zu vermeiden
musst du den Gesamt-Pegel im DSP um 18dB senken.
deshalb mein Vorschlag nur mit Absenkungen (High-Shelf) zu arbeiten. Die Tieftöner wären jetzt eigentlich zu leise
das wird aber durch den höheren Verstärkungsfaktor des AVR's ausgeglichen.
(+18db geht vermutlich nicht aber evtl. +9db für die Tieftonkanäle u. -9dB für die Breitbänderkanäle)
so umgehst du die Absenkung des Gesamtpegels im DSP. 18dB ist 'ne Menge Holz u. würde mir auch Bauchschmerzen bereiten.
Moin, ich will ja nicht unken,. aber Du willst aktiv arbeiten ?
Denkst Du auch daran, das die Amps fest mit der Box verbunden sein müssen ?
Deswegen mache ich ja in Passiv statt mit 2 AVR und Mini DSP
Hallo Olaf,
wenn ich mich recht erinnere, ist diese Forderung in den Teilnahmebedingungen aufgehoben bzw. entschärft worden, wenn der externe Aufbau nicht improvisiert ist. Und das ist er bei mir nicht.
Ansonsten schraube ich noch ein großes Brett an die Winkel der Schallwand und dübel den Denon darauf fest:rolleyes:
Viele Grüße
Thomas
Hallo Udo,
du hast natürlich vollkommen recht, ein High Shelf Filter zu nehmen. Ich hatte in meinem Beitrag die beiden Filter verwechselt. Das High Shelf des MiniDSP 2x4HD kann max. 16 dB abschwächen.
Bei 300 Hz steht dann ein um 16 dB abgeschwächtes Signal am Ausgang, das vom AVR wieder angehoben werden muß. Das funktioniert auch soweit.
Meine Bedenken sind vielmehr, dass ich durch die starke Abschwächung etwas an Feinauflösung verliere, immerhin gehen die unteren 3 Bit im Grundrauschen unter.
Ob das zu einer Klangeinbuße führt, wird sich zeigen.
Viele Grüße
Thomas
@Yogibär, hab dir eine Nachricht gesendet :-)
Hallo zusammen,
heute sind die beiden Lautsprecher endlich fertig geworden und ich habe mit dem Einmessen begonnen.
Es zeigte sich recht schnell, dass die12mH Induktivität vor den Tieftönern eine echte Hilfe ist und zu große Pegelunterschiede im DSP vermeidet.
Die Eingangsauflösung des DSP kann nun voll genutzt werden, da die High Shelfs mit negativem Gain den Dipol wie gewünscht entzerren.
Die Aufstellung des Lautsprechers im Raum und die Position des Mikro beeinflußten die Messergebnisse erheblich. Diese Erkenntnis deckt sich mit den Erfahrungen anderer Hörer, dass die Aufstellung des OB im Raum etwas diffizil ist.
Heute ist es mir zumindest gelungen, den Frequenzgang per miniDSP und den Gesamtpegel per AVR einigermaßen einzustellen.
Das Ergebnis ist in meinen Ohren schon sehr zufriedenstellend, da die Lautsprecher mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit und sehr sauberem Klang spielen.
In den nächsten Tagen sind nun wiederholtes Hören und Feinabstimmen angesagt.
Beste Grüße
Thomas
Hallo zusammen,
ich konnte erst heute noch einmal messen und habe ein 2. Setup erstellt.
Ich glaube, dass dieses Setup ausgewogener und akzentuierter ist. Der Bass ist einfach grandios sauber und mächtig.
Es ist beim OB schon recht schwierig, reproduzierbare Messungen zu machen, wenn man keinen RAR zur Verfügung hat. Weitere vermeintliche Optimierungen machen z.Z. wenig Sinn, da der OB aufstellungsempfindlich reagiert, und ich nicht weiß, wie er sich im Contest Raum gibt. Schaun wir mal.
In jedem Fall ist so eine offene Schallwand eine ganz neue Erfahrung.
Viele Grüße
Thomas
Zitat;
" In jedem Fall ist so eine offene Schallwand eine ganz neue Erfahrung. "
kann ich zu 100% Bestätigen
Hallo zusammen,
ich habe heute noch 2 CDs gehört, Amused to Death von Roger Waters und Diana Krall Live in Paris.
Man kann ja zu Rogers Waters als Person stehen wie man will, aber die CD ist einfach die Referenz, wenn es um Räumlichkeit und Dynamik geht.
Ich habe diese CD noch nie so intensiv und detailreich gehört wie mit meinem Buffalo. Die Bühne insbesondere mit den Stimmen und Geräuschen weit außerhalb des Stereodreiecks ist einfach phänomenal.
Auch die Stimmung der Live Aufnahmen kommt sehr gut zur Geltung.
Mehr will ich gar nicht sagen, sonst komme ich ins Schwärmen.
Viele Grüße
Thomas
Hallo zusammen,
wie zu lesen, hat der DIY-Lautsprecher Contest stattgefunden und die Buffalo hat eine sehr gute Performance gezeigt. Das war für mich schon etwas überraschend, da das Projekt mit der heißen Nadel gestrickt war und ich vor dem Wettbewerb keine 4 Stunden Musik mit dem Lautsprecher gehört hatte. Die gute Bewertung zeigt deutlich, dass das Konzept stimmig ist und Potential hat. Um so mehr danke ich der Jury für die konstruktive Kritik und werde diese in die Überarbeitung der Buffalo einfließen lassen.
Es wird also eine Buffalo II geben mit veränderter Anordnung und Konfiguration des Topteils, dem komischen Ei. Was bleibt sind auf jeden Fall die ausgewählten Chassis, der HSB 15OB als Bass und der TC9FD18, der für seine Größe eine erstklassige Leistung bringt, aber mit seiner 3" Membran nur bis zu gehobener Zimmerlautstärke mit den beiden 15" Spielpartnern mithalten kann.
Viele Grüße
Thomas
Hallo zusammen,
ein paar Tage sind ins Land gegangen und ich habe an der Verbesserung der Buffalo gearbeitet.
Wie bereits gesagt, war der Übergang zwischen dem Bass und dem Breitbänder weder optisch noch akustisch gelungen, wobei der kleine BB schon eine bemerkenswerte Vorstellung gegeben hat. Die Überlegung war nun, statt zwei BB eine senkrechte Zeile seitlich an die Schallwand zu platzieren. Wegen der zu erwartenden Kammeffekte besitzt die Zeile aus 9 Chassis ein mittleres Chassis, das über einen Kondensator gekoppelt den Hochton ab ca. 4 kHz glätten soll.
Und so sieht die Schallwand mit Zeile aus:
76566
Wie erwartet bündelt die Zeile vertikal sehr stark, wobei der Eindruck entsteht, dass die Bühne unnatürlich niedrig angeordnet ist. Obwohl der Frequenzgang zufriedenstellend linear war und die Räumlichkeit weiterhin gegeben war, empfand ich das Klangbild als inhomogen und verwarf diese Lösung wieder.
Daher konzentrierte ich mich wieder darauf, einen zum Bass passenden größeren Mittelhochtöner zu integrieren. Da ich noch ein Paar Manger Schallwandler im Regal habe, und der MSW ein Qts von 0,88 besitzt, scheint er prinzipiell als Dipol geeignet zu sein. Aus den beiden ausgefrästen Scheiben der Bass Chassis, die noch nicht verheizt waren, habe ich dann einen runden Befestigungsrahmen gefräst, in den der MSW eingesetzt wurde und der mittels Leisten oben auf der Schallwand befestigt wurde. Zuvor mußte natürlich Zeile wieder abgetrennt werden.
76567
Das Klangbild gewann deutlich an Räumlichkeit mit einer großen weiten Bühne, allein die rückwertige Schallabstrahlung des MSW empfand ich als zu dominant. Zur Reduzierung des rückwertigen Pegels ist daher die Rückseite des MSW mit einer Matte aus Bondum 800 belegt.
76568
Diese Konstruktion habe ich dann beim HSB Nachbarforum auf dem PointSource Treffen vorgestellt.
Das Feedback war recht positiv, wobei angemerkt wurde, dass das Klangbild aufgrund der hohen Platzierung des MSW etwas aufgeweitet wird. Der Bass überzeugte natürlich wieder auf ganzer Linie.
Da auch die Montage mit den Leisten ein Provisorium darstellt, habe ich mich entschlossen, nun die finale Version der Buffalo zu bauen.
Soviel für heute, Fortsetzung folgt.
Beste Grüße
Thomas
Cool, gefällt mir.
Interessante Kombination
Grüße, Hartmut
Hallo zusammen,
nun die Fortsetzung:
Bevor ich daran ging, die Buffalo für die finale Ausführung zu zerlegen, habe ich mich getreu dem Motto: „Erst überlegen, dann machen“ noch einmal mit der Theorie des Dipols auseinandergesetzt. Ein Parameter, der den Frequenzgang beeinflußt und das Dipolmaximum bestimmt, ist die Breite der Schallwand im Verhältnis zum Membrandurchmesser. Durch Entfernen der seitlichen Flügel und Verringerung der Schallwandbreite auf 475 mm wanderte das Dipolmaximum von ca. 300 Hz auf 500 Hz als Voraussetzung für die nahtlose Ankopplung an den MHT im kritischen Grundtonbereich.
Wie bereits erwähnt war die hohe Positionierung des MSW nicht optimal, wodurch dem Klangbild im Übergang zwischen dem Bass und dem MHT etwas an Homogenität fehlte.
Auch diese Schwachstelle galt es zu bereinigen, indem der MSW in die Schallwand integriert wird. Die erste Idee sah ungefähr so aus:
76576
Und zu guter Letzt schwebte mir vor, aus der 2-Wege OB eine 2,5-Wege OB zu machen, indem der obere Tieftöner getrennt angesteuert und höher laufen soll als der untere.
Der MSW bekommt ein 3D-gedrucktes Gehäuse, das in die ausgefräste Schallwand eingesetzt wird.
Die Herausforderung bestand darin, ein möglichst flaches Gehäuse zu entwickeln, damit der MSW nicht aus Schallwand herausragt. Da kam meine Frau dazu und meinte, ich soll nicht immer so langweilige Gehäuse bauen, sondern etwas stylisches. Ich erinnerte mich an einen Dipol von HiFi-Akademie, dessen Design sich gut auf meine Schallwand übertragen ließ. Das bedeutete allerdings, dass sich MSW und Bass teilweise überschneiden. Folglich habe ich die 30 mm Schallwand mit 18 mm Birke Multiplex aufgedoppelt und beide Platten 38 mm tief für das Gehäuse des MSW ausgefräst habe. Das Gehäuse selbst hat eine Höhe von 37,5 mm.
Hier das MSW -Gehäuse im Druck. Gut erkennbar die materialsparende Wabenstruktur
76577
Erste Anprobe des fertigen Gehäuses:
76578
Für die Befestigung des MSW und des Gehäuses an der Schallwand habe ich Einschmelzmuttern eingesetzt. Das Gehäuse wird mit einer Bondum 800 Dämmmatte ausgekleidet. Die Matte habe ich in der Mitte ausgedünnt, damit der Magnetring des MSW genügend Freiraum behält. Hinter der Dämmplatte befinden sich die Anschlußklemmen. Diese und die Zuleitungen zu den Schwingspulen habe ich mit Heißkleber fixiert, um einerseits eventuelle Klappergeräusche zu vermeiden und das Einsetzen des Chassis in das Gehäuse zu erleichtern.
76579
Und so sieht die neue Buffalo II aus. Die beiden Tieftöner strahlen nun durch einen 100 mm breiten Schlitz, was dem Pegel nicht schadet. Zu guter Letzt habe ich die Montagewinkel versetzt, so dass die Schallwand senkrecht steht und der MSW eine waagerechte Strahlachse bekommt. Alle Lackierungen sind mit Warnex Strukturlack ausgeführt.
76580
Alle geplanten Änderungen sind umgesetzt. Die beiden Basschassis werden nun getrennt angesteuert, was 2 weitere große Spulen zur Folge hatte. Dem oberen Bass habe ich eine 12 mH Spule vorgeschaltet, während der untere Bass die vorhandene 8,2 mH Spule behielt. Im Zusammenspiel ergibt sich bereits dadurch ein recht linearer Frequenzgang bis 500 Hz.
Der MSW ist akustisch und optisch besser integriert, und die Schallwand steht senkrecht.
Auch die Rückseite ist wohnzimmerfreundlicher geworden.
76581
Die Trennfrequenz zwischen Bass und MHT liegt nun bei 450 Hz und die Kombination spielt jetzt wie aus einem Guß. Wenn man die Augen schließt, kann man weder den Lautsprecher an sich noch die Chassis verorten, es steht einfach eine feste Bühne mit großer Tiefe im Raum.
Ob die separate Abstimmung des oberen Basschassis den Übergang zum MSW noch weiter optimieren kann, muß sich noch erweisen.
Viele Grüße
Thomas
Hallo Thomas.
Das finde ich technisch wie auch optisch sehr gut umgesetzt.
Dass das sehr homogen spielt glaube ich sofort....Dipolpeak/Null vernünftig berücksichtigt, Treiber schön beieinander, für den floorbounce sowohl der beiden Tieftöner, wie auch des Manger passt die Übernahmefrequenz auch gut (wenn ich die Höhen nach Bild richtig abschätze dürfte der Manger den floorbounce genau unter den 400-450Hz haben und die Bässe knapp drüber, je nach Hörabstand).
Das Design von Hubert Reiths Dipol ist zeitlos elegant und ich kann es durchaus verstehen, dass man da optisch Anleihen nimmt.
Eine Frage zum neuen 3D Druck Gehäuse für den Manger:
In der vorherigen Version hattest du die hintere Abstrahlung etwas bedämft, das hab ich verstanden.
Jetzt ist zusätzlich mit dem 3D gedruckten Gehäuse quasi ein "Kappe" hinten draus geworden ?
Also arbeitet der Manger als Monopol in der aktuellen Version ?
Viel Spaß mit dem Lautsprecher.
Moin,
das sieht von vorne richtig gut aus! Nur nicht von hinten, da kann man so schlecht Staub wischen (sagt die Frau) :cool:
Zur Technik:
- Zum MSW sag ich mal nichts :D
- durch die 2,5-Wege-Idee könntest du das während des Contests angesprochene Problem mit der vertikalen Anordnung der Phantomschallquellen reduzieren
- der Schlitz und das dahinter liegende Volumen bilden einen Helmholtzresonator, da bin ich doch mal gespannt, wie sich das auswirkt.
Während ich schrieb habe ich auch nach dem Dipol von HiFi-Akademie gesucht, und der hat ja wirklich schamlos von dir abgekupfert ;)
Da sieht man leider auch keine detaillierten Messungen des Verhaltens des Dipols im HHR, hier (http://hifiakademie.de/pdf/dipol_0a.pdf?si=MTQ1NzY3OTAwMS44NDM4fDM3LjIwMS42Lj E3NXwg) in der oberen Grafik auf Seite 14 könnte ich jetzt Peak plus darauffolgende tiefe Null als vielleicht daher kommend deuten, aber sicher ist das nicht.
Moin Thomas,
mit oben einer leicht runden Anmutung ensteht ein Universalbenutzer, und fertig ist der Herrendiener:D.
Mit leichtem Sommerhemdchen bis dickem Wintermantel kann man die hintere Verstaubung zuverlässig eindämmen und den Rückschall der Raumakustik anpassen.
Bügelfreie Hemden kann man sogar mit entsprechendem Südstaatenrock schnell trocknen.
Gruß Kalle
Ja:rolleyes:, ich habe einen Clown gefrühstückt;).
Hallo Kalle,
der Clown scheint Dir ja bekommen zu sein. :prost:
VG Thomas
vBulletin® v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.