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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 2.5 Wege: braucht jeder Tieftöner ein eigenes Volumen?



ALUFOLIE
26.12.2010, 12:14
Hallo,

ich plane zur Zeit einen 2.5 Wege Lautsprecher. Also werden beide Tieftöner im Bass zusammen arbeiten, aber nur einer wird auch die Mitten übernehmen.

Muss ich dann den beiden Tieftönern jeweils ein eigenes Volumen geben oder können beide parrallel auf das gleiche Volumen arbeiten. Ich weiß ncht, wie das mit dem rückwertig abgestrahlten Mittenanteil ist. Könnte dieser dem anderen Tieftöner die Arbeit "versauen"?

dieterschneider
26.12.2010, 14:47
ja , macht er
Der größere Hub des Tiefbass , drückt ja dann
gewaltsam von hinten auf die Membran des TiefMitteltöners.

ALUFOLIE
26.12.2010, 15:13
Achja...
von der Seite hab ich es gar nicht betrachtet.
Ich habe mir nur Sorgen gemacht, dass die Mitteltonschwingungen den 2. Tieftöner anstiften, bei den Mitteltönen mitzumachen.

Aber so, wie du sagst, ist es natürlich viel gravierender und verpflichtet ja sozusagen zu einem geteilten Volumen.
Also danke, dass du mich wieder auf die richtige Fährte geholt hast :).

detegg
26.12.2010, 15:39
Hi,

... etwas detaillierter, damit es auch richtig verstanden wird!

TT und TMT laufen im Tiefbass gleichphasig parallel, haben - gleiche Chassis vorausgesetzt - gleichen Hub und beeinflussen sich nicht.
Der TT wird meistens mit einer Spule (-6dB/oct.) aus dem Rennen genommen, spielt aber bis weit in den TMT-Bereich mit, eben nur mit verringertem Pegel. Allerdings dreht der Tiefpass etwas die Phase. Ob das hörbare Auswirkungen hat, liegt immer am Projekt.

Ergo: das zusätzliche Brett zur Trennung von TT/TMT in eigenen Volumina ist sinnvoll und verhindert zusätzliche Beeinflussungen bei eigentlich immer leicht unterschiedlichen Chassis (Serienstreuung)

;-) Detlef

elheizo
26.12.2010, 17:17
Sollte man den TMT nicht auch etwas fester bedämpfen damit die Membrane weniger schwingt?
Würde aus meinem Laiendasein vermuten das die Mitten dann besser rüber kommen bei gehobener Lautstärke?!

Chaomaniac
26.12.2010, 17:41
2 getrennte Volumina sind auf jeden Fall sinnvoll. Je nachdem wie groß die Spule vor dem tiefer getrennten TMT ausfällt, erzeugt sie nämlich im Basssbereich einen mehr oder weniger hohen Überschwinger. Dadurch liegt eben nicht an beiden TMTs die selbe Spannung an, sondern am tiefer getrennten etwas mehr!
Das erzeugt eine Asymmetrie, die durch einen Trennwand zumindest für den höher getrennten TMT an Gefährlichkeit verliert.

Ihr seid Euch darüber im klaren, dass Ihr Euch mit einer 2½-Wegebox ein kippendes Abstrahlverhalten holt?

ALUFOLIE
26.12.2010, 20:28
Ihr seid Euch darüber im klaren, dass Ihr Euch mit einer 2½-Wegebox ein kippendes Abstrahlverhalten holt?

So richtig klar ist mir das ehrlich gesagt nicht. Im Mitteltonbereich spielt doch nur einer. Also wie bei einer 2 Wege-Box. Und im Bass, wo beide parallel arbeiten, strahlt die Box doch 360 Grad, egal, ob 1 oder 2 Bässe drin sind.
Oder versteh ich da irgendwas falsch?

hifi-alex
28.12.2010, 19:54
John "Zaph" Krutke hat das mal praktisch untersucht:
http://www.zaphaudio.com/commonenclosuretest.html

bee
28.12.2010, 20:58
So richtig klar ist mir das ehrlich gesagt nicht. Im Mitteltonbereich spielt doch nur einer. Also wie bei einer 2 Wege-Box.


Genau das ist der Punkt.
Normale 2-Weger haben meist ein geneigtes Abstrahlverhalten.
Mit identischer Beschaltung der Bässe kannst Du das vermeiden.

Chaomaniac
28.12.2010, 21:13
Genau das ist der Punkt.
Normale 2-Weger haben meist ein geneigtes Abstrahlverhalten.
Mit identischer Beschaltung der Bässe kannst Du das vermeiden.
Ich dachte eigentlich eher an den Bereich, in dem der tiefer getrennte TT langsam ausgeblendet wird. Im Sperrbereich einer Serienspule wird die Phase um 90° gedreht. Das heisst nix anderes, als dass irgendwo außerhalb der eigentlichen Achse die Phasenlage 0° beträgt, und so eine bessere Summierung erreicht wird als auf Achse.
Je nach Bündelungsverhalten der eingesetzten TTs, dem Treibeabstand und Einsatzfrequenz der Filterung erzeugt das eine mehr oder weniger ausgebildete Nebenkeule.
Wenn keine "gutmütigen" TTs eingesetzt werden, sollte auch bedacht werden, dass der niedriger getrennte TT im Bereich über der Trennfreque zum Hochtöner mehr durchlässt, sofern er nur mit einer Spule beschaltet wird. Um überhaupt ein nennenswertes "Ausblenden" zu erzeugen, muss bei sehr vielen TTs auch noch der induktive Anstieg der Impedanz inearisiert werden.
Mir persönlich wäre da der Aufwand zu groß.
Dann lieber eine D'Apollito Konstruktion mit 90°-Phasenversatz zwischen HT und TTs (konstant im gesamten Übergangsbereich). Nach meinen Erfahrungen liegt da der empfundene Sound recht nah an einer "herkömmlichen" Anordnung.
Den Vorteil der insgesamt symmetrischen Abstrahlung nannte bee ja bereits.

ALUFOLIE
28.12.2010, 23:16
Ok, danke für die Antworten.

Ich werde es mir wohl nochmal überlegen, ob ich das trotzdem mal in Angriff nehme. Scheint aber doch recht tricky zu sein.