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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ringkerntrafo 2x12v/2x30V



zeppi
30.01.2011, 03:21
Hi Leute,

ich brauch da mal ne Antwort :D

Ich habe hier einen Ringkerntrafo mit 2x12V Trafospannung und 2x30V Betriebsspannung.

Kann ich daran einen LM3886 betreiben und wenn ja, was kommt da hinten raus?

Audiocreativ gibt bei seinen Vorschlägen 2x18V Trafospannung und 2x25V Betriebsspannung an (bzw. 2x20V T und 2x28V B an: http://www.audiocreativ.com/DE/pd1239028488.htm?categoryId=1

Was passiert, wenn ich den vorhanden Trafo verwende?

Gruß

zeppi

Sleepwalker
30.01.2011, 09:03
Hallo Zeppi,

eine "Betriebsspannung" hat der Trafo selbst nicht. Es gibt eine Primärwicklung, da kommt für unsere Zwecke in der Regel die 230 Volt dran. Dann gibt es die Sekundärwicklung(en). Sozusagen der Ausgang des Trafos.

Da es sich ja um Wechselspannung handelt, gibt man immer die Effektivwerte des Trafos an. Das ist der Wert, mit der man an einer ohmschen Last rechnen würde. In deinem Fall (2x) 12V.
D.h. wenn du da einen Widerstand anschliesst, und z.B. die Leistung ausrechnen möchtest, kannst du diese 12V in die Formel für das ohmsche Gesetzt einsetzen, und du erhälst die richtigen Wert, obwohl ja die Spannung nie konstant ist (Wechselspannung mit Sinusverlauf eben).

Soweit die Vorgeschichte.
Da wir ja keine ohmsche Last haben, und auch nicht mit der Wechselspannung arbeiten, müssen wir ja wissen wie die gleichgerichtete Spannung dann aussieht. Die liegt abzüglicher der Verluste durch den Gleichrichter bei der Spitze der Sinuswelle, also da wo sie ihren höchsten Punkt erreicht.

Weils ein Sinus ist, ergibt sich diese Spannung aus "Ueff(ektiv) x Wurzel 2", also 12 x 1,41. Das ist dann das was du in deinem Beitrag "Betriebsspannung" genannt hast. Abzüglich der ca. 0,7V die am Gleichrichter abfallen, bleiben dann ca. 16 Volt über.

D.h. du würdest die Endstufe mit (2x)16 Volt betreiben, woraus man wieder Rückschlüsse ziehen kann, wieviel Leistung du erwarten kannst. Hier musst du nochmal ca. 0,7 Volt an Verlusten bei den Endstufentransistoren abziehen, und kommst dann auf den Spitzenspannugswert, den die Endstufe am Ausgang "rausgeben" kann.
Da unser Musiksignal auch Wechselspannung (wenns gut läuft:D)ist, kann man durch genau den umgekehrten Weg wieder auf die zu erwartende Effektivspannung zurückrechnen. Das ist (sollte) dann die zu erwartende RMS-Leisung der Endstufe sein.

Im Prinzip kann an für die Leistungsbetrachtung gleich bei den 12V und damit den Effektivwerten bleiben.
Die Höhe der gleichgerichteten Spannung ist aber wichtig, um zu entscheiden welche Spannungsfestigkeit z.B. die Elkos nach dem Gleichrichter haben müssen, und ob die Spannung für die eigentliche Verstärkerschaltung nicht zu hoch ist.

D.h. natürlich kannst du die Endstufe mit dem 2x12V Trafo betreiben, es verringert sich nur die zu erwartende Ausangsleistung. Es gibt aber auch eine Mindestspannung, unter der es auch nicht funktioniert. 12V sind aber ok.

Vor dem Rechnen zieht man noch 2 Volt für die angesprochenen Verluste von Gleichrichter, Endstufentransistoren usw. ab.
Wieviel Verluste an Spannung da wirklich auftreten hängt von der Schaltung ab, aber mit 2 V bist du in der Regel auf der sicheren Seite.

Da bleiben dann als RMS-Leistung ca.

10V^2 / Impedanz der angeschlossenen Lautsprecher.
Also 100V / (z.B.) 8Ohm = 12,5 Watt RMS.

Nicht viel, aber du weisst ja wie das mit den Leistungen und den dBs ist.
Häuser kann man damit nicht einreissen, aber deutlich über Zimmerlautstärke kommt man mit "Durchschnittsboxen" schon.

Torsten

Edit: Muss mich korrigieren, nachdem ich mir das mit der Endstufe genauer durchgelesen habe. Intern hat das Teil noch eine Spannungsreglung mit +-15V für einen OP, was zum Problem werden kann, denn diese Reglung benötigt wiederum am Eingang mind. 2V mehr als diese 15 V. D.h. in dem Fall kann es passieren, das diese +-15V nicht mehr gehalten werden, denn die o.A. 16 Volt sind nur der Spitzenwert und sacken leicht ab, wenn man die Leistung abruft (also laut hört).

Eigentlich müsste man diese Reglung auch auf 12 oder sogar 9V umbauen können, aber dazu muss man die Schaltung kennen.

Also doch keine so gute Lösung...