zweiundvierzig
18.02.2011, 19:45
„Transformer“
Dann möchte ich euch mal mein neustes Projekt vorstellen, mit langer Einleitung:
Ziel ist eine transportable Musikanlage, Boxen + Verstärker + Akkus. Zuspieler, wie CD-Portie, MP3-Player, Handy... sind nicht das Problem. Die Anlage soll aber nicht nur größenmäßig, sondern auch gewichtsmäßig tragbar sein. Klang und maximale Lautstärke sollen deutlich über den tragbaren Radiorecorden / Kompaktanlagen liegen. Da der Strom (Akkus) mitgeschleppt werden muss, hat Wirkungsgrad hohe Priorität! Ein Digitalverstärker mit ca. 90% Wirkungsgrag ist selbstredend Pflicht.
Meine über 10 Jahre alte Mobilanlage besteht aus Class-T-Verstärker (mit Tripath-IC von elv, nix für Lötanfänger) 10 / 15 Watt mit 12V 7AH Bleiakku in Stahlblechgehäuse. Boxen: TMT: 2 x Monacor SP-6/100PA, HT: Monacor MHD 180 Horn in D’Appolito-Anordnung. Gehäusemaße ca. 52 x 30 x 19 cm³. BR auf ca. 100 Hz. Die haben im Fiesta-Kofferaum, In- und Outdoor-Feten + Karnevalswagen („die sind so schön klein“) wirklich ihr Geld verdient und sehen entsprechend (Spaxschrauben mitten rein) ramponiert aus. Ein wirklicher Tieftonbereich ist zwar nicht vorhanden, was bei Fetenmusik mit hoher Lautstärke nicht so schlimm ist; ein nicht durchbrennender Hochtöner ist wichtiger. Das Gewicht ist mit rund 15 kg aber „mörderisch“ und sorgt bei Helfern immer wieder für große Augen, ist halt kein Spielzeug.
Mich hat es aber (schon vor Jahren) gereizt, sowas in kleiner, leichter, bässer zu realisieren. Die Ergebnisse habe mich aber nicht befriedigt und sind dann jahrelang liegen geblieben. Habe jetzt zwei mal neugebaut, die letzte Version gefällt mir so gut, dass ich mich traue, sie vorzustellen.
Der Verstärker ist der gleiche, nur ist er in ein Kunststoffgehäuse ca. 11 mal 9 mal 3,5 cm³ eingebaut. Die 12 AA-Akkus, 2.3 Ah, sind in separatem Batteriehalter. Aufgeladen haben die 16 Volt, was gegeüber 12V hörbar das eine oder andere Watt zusätzlich ergibt.
Die Boxen: Zuerst mal der langatmige Gedankengang!
Dass geringer Stromverbrauch einen hohen Wirkungsgrad erfordert, habe ich schon gesagt. Das aber mit klein und leicht zu kombinieren, ist eigentlich ein Widerspruch. PA-Boxen haben Wirkungsgrad, sind aber groß und schwer. Naheliegend ist natürlich ein Horn: Neben Wirkungsgrad kann auch „ein“ („zwei“: ist 2-Weg geworden) leichterer und kleinerer Treiber als beim Direktstrahler verwendet werden. Gekauft! Bleibt „nur“ noch das Problem mit der Größe. Mal ganz unvoreingenommen: Was macht volumenmäßig beim Horn den größten Anteil aus? Rrrrrrischtisch: Luft! Das ist aber vermutlich die letzte natürliche Resource, die praktisch überall in ausreichender Menge und sogar noch(!) kostenlos verfügbar ist. Nach Rüdiger Hoffman: Luft kaaaann man mittransportieren, … muuuuss man aber nicht. Das Horn muss jetzt nur noch so konstruiert werden, dass zum Transport die Luft abgelassen werden kann; leider funktioniert eine Luftmatraze aber nicht. Also habe ich das Horn nicht nur in eine eckige Kiste gefaltet, sondern das Gehäuse noch nach dem Prinzip der Matrjoschka gebaut, also aufgeteilt. So wie das Babyspielzeug Stapelpyramide, wo man Würfel oder Becher aufeinander (Betrieb) oder ineinander Transport) stapeln kann.
Das Horn selbst möglichst klein zu machen, hat die zuerst genannten Probleme (Unzufriedenheit) verursacht: Entweder ging es nicht tief genug herunter oder der Tieftonbereich war zu leise. Es gibt zwar funktionierende kleine (zu kurze) Hörner (wie bei „hornlautsprecher.de“ u.a.), die aber m.E. gravierende Nachteile haben. Durch die riesengroße Druckkammer sinkt zwar die untere Grenzfrquenz, aber leider genauso der Wirkungsgrad. Diese Hörner funktionieren teilweise wie Bassreflex. Wenn die mit einem „richtigen“ Horntreiber, leichte Membran + starker Antrieb, bestückt werden, ist der Tieftonbereich zu leise. In Foren ließt sich das dann meist anderes herum: Der Mittel- und Hochtonbereich ist zu laut. Der wird dann mittels R-L-C-Glied „verheizt“ und ich habe eigentlich umsonst zuviel Geld für einen Horntreiber bezahlt. Der FE126EN geht ja mit ca. 50€ noch, der FE168E sigma kommt ja fast aufs 4-fache. Mit einem entsprechend leiseren BR-Treiber funktioniert das vermutlich besser. Hat aber trotzdem Nachteile:
Man braucht dann mehr Leistung, ist meist nicht so schlimm. Aber der Membranhub! Der meist verwendete BB macht in großem Volumen deutlich mehr Hub. Damit steigen proportional die Intermodulationverzerrungen. Unschön beim Lauthören. Die oft, und auch von mir verwendeten, Fostex-BB können aber „überhaupt“ keinen linearen(!) Hub! Das ergibt heftige nicht lineare Verzerrung = Klirrfaktor, den die Ohren gnädigerweise bei tiefen Tönen kaum wahrnehmen.
Bei meinen Aufbauten machten die, (zuerst FF 125, nach 20 Jahren leider schon kaputt) jetzt FE 126EN, in großem Volumen ca. 5mm Hub (nach Augenmaß) mit dem o.g. 10 Watt Verstärker, bei Vollgas. In kleiner Druckkammer nur ca. 1 – 1.5 mm. Das liegt alles im roten Bereich. Aber: Der FE 126en hat gegenüber dem FF125 schon „mördermäßig“ 130% mehr linearen Hub, also 0.35mm zu 0.15mm. Wenn ich statt 10 Watt „nur“ 1 oder 2 Watt höre, das sind dann statt 103db "nur" 93 oder 96 db, dann gibt’s in der kleinen Druckkammer nur 0.1 – 0.15mm Hub (1 Watt), bzw. 0.2 – 0.3mm Hub (2 Watt): Das ist noch im linearen Bereich! In der großen Druckkammer wären das aber 0.5mm, bzw. 1mm: roter Bereich!
Fotos:
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-t.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-t-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-u.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-u-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-v.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-v-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-w.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-w-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-x.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-x-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-y.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-y-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-10.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-10-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-11.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-11-jpg.html)
Ergebnis:
Im Gegensatz zu den FF125 können die FE126EN wirklich Hochton, aber leider nur exakt auf Achse; ich war überrascht. Habe mich aber trotzdem entschieden, für den oberen Hochtonbereich den FT50H zu verwenden, weil ich ihn habe und der gut und heftig kann. Damit der dynamische „live“-haftige Klang und die extreme räumliche Auflösung erhalten bleibt, habe ich nicht schon den „Mitteltonbereich“ ab 2 khz weggefiltert, sondern nur ein 6db-Filter ab 6khz verwendet, also eine Spule mit 0.21 mH. Damit fällt der -3 db Punkt genau auf die Überhöhung bei 6 khz, wo ein Pegel von 100 db anliegt. Die effektive Trennfrequenz dürfte höher, ca. 8 – 10 khz liegen. Die FT50H(102 db) habe ich auch mit 6db, mit 1.22 µf, ohne Widerstände angekoppelt; nach Gehör probiert. Rechnerisch sind das 16khz. 1µf waren zu wenig, 1.44µf schon zuviel. Evtl. wären 1.5µf und mit Widerständen 2-3db ansenken besser; probieren.
Wie klingts:
Wie zu erwarten, steigt der Pegel zu den hohen Frequenzen hin an. Da bei (Feten-) Beschallung (mit Hifi-Boxen) typischerweise per Klangsteller der Hochtonbereich angehoben wird, oft bis der HT abraucht, ist das ok. Damit wäre die LS aber unterfordert. Die LS stehen in meinem einigermaßen großen Wohnzimmer ziemlich in den Ecken, was nötig ist. Ich höre gerne etwas lauter! Als Zuspieler nehme ich meist einen alten Philips-CD-Portie; dort habe ich die erste Stufe der „dynamischen Bassanhebung“ eingeschaltet (lieber situationsbedingt elektrisch Bass anheben, als Mittel-Hochton mit Weiche wegfiltern); Audio-CD klingt selbst damit m.E. etwas besser als mp3-player: creative jukebox3. Durch die kleine Druckkammer und wenig Dämpfung kommt bis zum Grundtonbereich Schall aus dem Hornmund. Obere Bässe, Schlagzeugtrommeln kommen recht voll. Tiefe Bässe sind auch da, wenn sie in der Musik vorhanden sind und nicht zu sehr von anderen Frequenzen „verdeckt“ werden. Stimmen und „Bratgitarren“ und wenn vorhanden, die oberen Höhen sind heftig. Insgesamt sehr dynamisch und analytisch. Der gesamte Klangeindruck hängt sehr(!) stark von der Abmischung der jeweiligen CD ab!
Beispiele:
Dire Straits normale CD, Six Blade Knife: kräftiger Bass, zurückhaltender Hochton. Empfindung: Weniger Hochton wäre zu wenig. Abmischer: „Runder Sound ohne schrill zu wirken.“
Vaya Con Dios, Time Flies, Night Owls: Obwohl Hoch- und Tiefton vorhanden, steht die Stimme von Dani Klein oder Sologitarre im Vordergrund. Dani steht lebendig vor dir. Abmischer: „Ich werde euch schon zeigen, dass selbst auf euren Bumm-Zisch-Anlagen Danis Stimme und Gitarren rauszuhören sind.“
Triumvirat, Spartakus, Remasterd 2002: Heftig. Abmischer: „Ich werde euch zeigen, welche Power in den guten alten (1975) analogen Mehrspurbändern steckt, wenn ich sie durch den digitalen Loudness-Powerfilter gejagt habe.“ Die Sägezahn-Synthies und Schlagzeugbecken + Hithats sind schon ein bisschen zu viel des Guten; brutal. Einen Subwoofer vermisse ich da nicht! Muss man hören, sonst glaubt mans nicht. Eloy Planets remastered ähnlich.
Echoes (Pink Floyd-Coverband), ...out there: Live Aufnahme. Titel 6. Echoes: Live Feeling, Gänsehaut. Liegt vielleicht am Musikgeschmack.
Aufbau: Siehe auch die Bilder.
Ist nicht gerade für Anfänger. Aus gewichtsgründen ist alles 8mm Spanplatte, die Front ist 13mm, weil die Chassis eingelassen werden müssen. Die unteren Teile schwingen heftiger, als ich das bei der Chassisgröße und Leistung vermutet hätte. Gewicht liegt trotzdem schon bei 8.5 kg. Sind zwar keine Gehrungsschnitte nötig und so kompliziert wie ein Klipschhorn ist es auch nicht, aber es sind sehr viele Teile und gaaanz wichtig: Absolut exakt arbeiten! Wenn nicht alles rechtwinklig geleimt wird, kann man es nicht zum Transport zusammen stecken. Ich habe es mir im Baumarkt zuschneiden lassen und mit Trinkgeld um Genauigkeit gebeten, naja... Ist aber auch ne Fronarbeit. Da dort nur Quadratmeterpreis berechnet wurden, war es recht preiswert. Und was auch mir Frust bereitet hat: Nach Fertigstellung war der Tiefton viel zu leise: Selbstzweifel, was kann ich jetzt ändern, wer bin ich, woher komme ich... Letzteres hat mich weitergebracht: Aus dem Lande der Dichter und Denker. Habe ich dann in umgekehrter Reihenfolge gemacht: Nachgedacht und alles, jede Ritze, abgedichtet. Bei den Ineinadersteck-Teilen sind an 2 Seiten Dichtungen eingeklebt. Was das ausmacht!
In der innersten (obersten) Box habe ich die Kanten der Brettchen an den Umlenkungen rund geschliffen und auf den exakten Abstand zur Wand gebracht. Gehrungswinkel habe ich mir gespart, weil ich in die Ecken Viertelstäbe geleimt habe, so dass der Hornverlauf trotz der vielen Umlenkungen möglichst genau ist.
Die Teile, die man aufgebaut ineinander stapelt, auf die 2mm Nägel zu stellen, finde ich noch ok. Aber die drei Teile direkt unter der obersten Box stehen bisher nur unfixiert aufeinander. Da habe ich noch keine Lösung. Evtl. mit Nägeln ineinander stecken. Ich weiß aber nicht, wie ich das exakt hinbekomme. Gummischlauch drum ist mir zu blöd.
Warum ich das hier einstelle? Evtl. möchte es jemand nachbauen oder mit der Idee experimentieren. Aber ganz wichtig wäre mir auch ein vergleichendes Probehören mit anderen Boxen, Hörnern, mit den gleichen oder ähnlichen Treibern. Gerne auch den FE108E und FE168E. Ich komme aus Grafschaft, Nähe Bonn; da gibt es ja schon eine Gruppe, die sich sicher mal trifft. Damit ich einen Eindruck bekomme, was möglich ist, welche Verbesserungen evtl. möglich sind, und ob das Ding unter brauchbar oder Murks einzuordnen ist. Letzteres meinem subjektivem Empfinden eher nicht. Und natürlich Verbesserungsvorschläge. Außerdem werde ich zu anderen Themen, Boxen und Elektronik, Fragen haben.
Wenn mein Schreibstil zu blöd ist, mitteilen.
Gruß Michael
Dann möchte ich euch mal mein neustes Projekt vorstellen, mit langer Einleitung:
Ziel ist eine transportable Musikanlage, Boxen + Verstärker + Akkus. Zuspieler, wie CD-Portie, MP3-Player, Handy... sind nicht das Problem. Die Anlage soll aber nicht nur größenmäßig, sondern auch gewichtsmäßig tragbar sein. Klang und maximale Lautstärke sollen deutlich über den tragbaren Radiorecorden / Kompaktanlagen liegen. Da der Strom (Akkus) mitgeschleppt werden muss, hat Wirkungsgrad hohe Priorität! Ein Digitalverstärker mit ca. 90% Wirkungsgrag ist selbstredend Pflicht.
Meine über 10 Jahre alte Mobilanlage besteht aus Class-T-Verstärker (mit Tripath-IC von elv, nix für Lötanfänger) 10 / 15 Watt mit 12V 7AH Bleiakku in Stahlblechgehäuse. Boxen: TMT: 2 x Monacor SP-6/100PA, HT: Monacor MHD 180 Horn in D’Appolito-Anordnung. Gehäusemaße ca. 52 x 30 x 19 cm³. BR auf ca. 100 Hz. Die haben im Fiesta-Kofferaum, In- und Outdoor-Feten + Karnevalswagen („die sind so schön klein“) wirklich ihr Geld verdient und sehen entsprechend (Spaxschrauben mitten rein) ramponiert aus. Ein wirklicher Tieftonbereich ist zwar nicht vorhanden, was bei Fetenmusik mit hoher Lautstärke nicht so schlimm ist; ein nicht durchbrennender Hochtöner ist wichtiger. Das Gewicht ist mit rund 15 kg aber „mörderisch“ und sorgt bei Helfern immer wieder für große Augen, ist halt kein Spielzeug.
Mich hat es aber (schon vor Jahren) gereizt, sowas in kleiner, leichter, bässer zu realisieren. Die Ergebnisse habe mich aber nicht befriedigt und sind dann jahrelang liegen geblieben. Habe jetzt zwei mal neugebaut, die letzte Version gefällt mir so gut, dass ich mich traue, sie vorzustellen.
Der Verstärker ist der gleiche, nur ist er in ein Kunststoffgehäuse ca. 11 mal 9 mal 3,5 cm³ eingebaut. Die 12 AA-Akkus, 2.3 Ah, sind in separatem Batteriehalter. Aufgeladen haben die 16 Volt, was gegeüber 12V hörbar das eine oder andere Watt zusätzlich ergibt.
Die Boxen: Zuerst mal der langatmige Gedankengang!
Dass geringer Stromverbrauch einen hohen Wirkungsgrad erfordert, habe ich schon gesagt. Das aber mit klein und leicht zu kombinieren, ist eigentlich ein Widerspruch. PA-Boxen haben Wirkungsgrad, sind aber groß und schwer. Naheliegend ist natürlich ein Horn: Neben Wirkungsgrad kann auch „ein“ („zwei“: ist 2-Weg geworden) leichterer und kleinerer Treiber als beim Direktstrahler verwendet werden. Gekauft! Bleibt „nur“ noch das Problem mit der Größe. Mal ganz unvoreingenommen: Was macht volumenmäßig beim Horn den größten Anteil aus? Rrrrrrischtisch: Luft! Das ist aber vermutlich die letzte natürliche Resource, die praktisch überall in ausreichender Menge und sogar noch(!) kostenlos verfügbar ist. Nach Rüdiger Hoffman: Luft kaaaann man mittransportieren, … muuuuss man aber nicht. Das Horn muss jetzt nur noch so konstruiert werden, dass zum Transport die Luft abgelassen werden kann; leider funktioniert eine Luftmatraze aber nicht. Also habe ich das Horn nicht nur in eine eckige Kiste gefaltet, sondern das Gehäuse noch nach dem Prinzip der Matrjoschka gebaut, also aufgeteilt. So wie das Babyspielzeug Stapelpyramide, wo man Würfel oder Becher aufeinander (Betrieb) oder ineinander Transport) stapeln kann.
Das Horn selbst möglichst klein zu machen, hat die zuerst genannten Probleme (Unzufriedenheit) verursacht: Entweder ging es nicht tief genug herunter oder der Tieftonbereich war zu leise. Es gibt zwar funktionierende kleine (zu kurze) Hörner (wie bei „hornlautsprecher.de“ u.a.), die aber m.E. gravierende Nachteile haben. Durch die riesengroße Druckkammer sinkt zwar die untere Grenzfrquenz, aber leider genauso der Wirkungsgrad. Diese Hörner funktionieren teilweise wie Bassreflex. Wenn die mit einem „richtigen“ Horntreiber, leichte Membran + starker Antrieb, bestückt werden, ist der Tieftonbereich zu leise. In Foren ließt sich das dann meist anderes herum: Der Mittel- und Hochtonbereich ist zu laut. Der wird dann mittels R-L-C-Glied „verheizt“ und ich habe eigentlich umsonst zuviel Geld für einen Horntreiber bezahlt. Der FE126EN geht ja mit ca. 50€ noch, der FE168E sigma kommt ja fast aufs 4-fache. Mit einem entsprechend leiseren BR-Treiber funktioniert das vermutlich besser. Hat aber trotzdem Nachteile:
Man braucht dann mehr Leistung, ist meist nicht so schlimm. Aber der Membranhub! Der meist verwendete BB macht in großem Volumen deutlich mehr Hub. Damit steigen proportional die Intermodulationverzerrungen. Unschön beim Lauthören. Die oft, und auch von mir verwendeten, Fostex-BB können aber „überhaupt“ keinen linearen(!) Hub! Das ergibt heftige nicht lineare Verzerrung = Klirrfaktor, den die Ohren gnädigerweise bei tiefen Tönen kaum wahrnehmen.
Bei meinen Aufbauten machten die, (zuerst FF 125, nach 20 Jahren leider schon kaputt) jetzt FE 126EN, in großem Volumen ca. 5mm Hub (nach Augenmaß) mit dem o.g. 10 Watt Verstärker, bei Vollgas. In kleiner Druckkammer nur ca. 1 – 1.5 mm. Das liegt alles im roten Bereich. Aber: Der FE 126en hat gegenüber dem FF125 schon „mördermäßig“ 130% mehr linearen Hub, also 0.35mm zu 0.15mm. Wenn ich statt 10 Watt „nur“ 1 oder 2 Watt höre, das sind dann statt 103db "nur" 93 oder 96 db, dann gibt’s in der kleinen Druckkammer nur 0.1 – 0.15mm Hub (1 Watt), bzw. 0.2 – 0.3mm Hub (2 Watt): Das ist noch im linearen Bereich! In der großen Druckkammer wären das aber 0.5mm, bzw. 1mm: roter Bereich!
Fotos:
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-t.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-t-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-u.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-u-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-v.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-v-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-w.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-w-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-x.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-x-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-y.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-y-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-10.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-10-jpg.html)
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/bkf4-11.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/bkf4-11-jpg.html)
Ergebnis:
Im Gegensatz zu den FF125 können die FE126EN wirklich Hochton, aber leider nur exakt auf Achse; ich war überrascht. Habe mich aber trotzdem entschieden, für den oberen Hochtonbereich den FT50H zu verwenden, weil ich ihn habe und der gut und heftig kann. Damit der dynamische „live“-haftige Klang und die extreme räumliche Auflösung erhalten bleibt, habe ich nicht schon den „Mitteltonbereich“ ab 2 khz weggefiltert, sondern nur ein 6db-Filter ab 6khz verwendet, also eine Spule mit 0.21 mH. Damit fällt der -3 db Punkt genau auf die Überhöhung bei 6 khz, wo ein Pegel von 100 db anliegt. Die effektive Trennfrequenz dürfte höher, ca. 8 – 10 khz liegen. Die FT50H(102 db) habe ich auch mit 6db, mit 1.22 µf, ohne Widerstände angekoppelt; nach Gehör probiert. Rechnerisch sind das 16khz. 1µf waren zu wenig, 1.44µf schon zuviel. Evtl. wären 1.5µf und mit Widerständen 2-3db ansenken besser; probieren.
Wie klingts:
Wie zu erwarten, steigt der Pegel zu den hohen Frequenzen hin an. Da bei (Feten-) Beschallung (mit Hifi-Boxen) typischerweise per Klangsteller der Hochtonbereich angehoben wird, oft bis der HT abraucht, ist das ok. Damit wäre die LS aber unterfordert. Die LS stehen in meinem einigermaßen großen Wohnzimmer ziemlich in den Ecken, was nötig ist. Ich höre gerne etwas lauter! Als Zuspieler nehme ich meist einen alten Philips-CD-Portie; dort habe ich die erste Stufe der „dynamischen Bassanhebung“ eingeschaltet (lieber situationsbedingt elektrisch Bass anheben, als Mittel-Hochton mit Weiche wegfiltern); Audio-CD klingt selbst damit m.E. etwas besser als mp3-player: creative jukebox3. Durch die kleine Druckkammer und wenig Dämpfung kommt bis zum Grundtonbereich Schall aus dem Hornmund. Obere Bässe, Schlagzeugtrommeln kommen recht voll. Tiefe Bässe sind auch da, wenn sie in der Musik vorhanden sind und nicht zu sehr von anderen Frequenzen „verdeckt“ werden. Stimmen und „Bratgitarren“ und wenn vorhanden, die oberen Höhen sind heftig. Insgesamt sehr dynamisch und analytisch. Der gesamte Klangeindruck hängt sehr(!) stark von der Abmischung der jeweiligen CD ab!
Beispiele:
Dire Straits normale CD, Six Blade Knife: kräftiger Bass, zurückhaltender Hochton. Empfindung: Weniger Hochton wäre zu wenig. Abmischer: „Runder Sound ohne schrill zu wirken.“
Vaya Con Dios, Time Flies, Night Owls: Obwohl Hoch- und Tiefton vorhanden, steht die Stimme von Dani Klein oder Sologitarre im Vordergrund. Dani steht lebendig vor dir. Abmischer: „Ich werde euch schon zeigen, dass selbst auf euren Bumm-Zisch-Anlagen Danis Stimme und Gitarren rauszuhören sind.“
Triumvirat, Spartakus, Remasterd 2002: Heftig. Abmischer: „Ich werde euch zeigen, welche Power in den guten alten (1975) analogen Mehrspurbändern steckt, wenn ich sie durch den digitalen Loudness-Powerfilter gejagt habe.“ Die Sägezahn-Synthies und Schlagzeugbecken + Hithats sind schon ein bisschen zu viel des Guten; brutal. Einen Subwoofer vermisse ich da nicht! Muss man hören, sonst glaubt mans nicht. Eloy Planets remastered ähnlich.
Echoes (Pink Floyd-Coverband), ...out there: Live Aufnahme. Titel 6. Echoes: Live Feeling, Gänsehaut. Liegt vielleicht am Musikgeschmack.
Aufbau: Siehe auch die Bilder.
Ist nicht gerade für Anfänger. Aus gewichtsgründen ist alles 8mm Spanplatte, die Front ist 13mm, weil die Chassis eingelassen werden müssen. Die unteren Teile schwingen heftiger, als ich das bei der Chassisgröße und Leistung vermutet hätte. Gewicht liegt trotzdem schon bei 8.5 kg. Sind zwar keine Gehrungsschnitte nötig und so kompliziert wie ein Klipschhorn ist es auch nicht, aber es sind sehr viele Teile und gaaanz wichtig: Absolut exakt arbeiten! Wenn nicht alles rechtwinklig geleimt wird, kann man es nicht zum Transport zusammen stecken. Ich habe es mir im Baumarkt zuschneiden lassen und mit Trinkgeld um Genauigkeit gebeten, naja... Ist aber auch ne Fronarbeit. Da dort nur Quadratmeterpreis berechnet wurden, war es recht preiswert. Und was auch mir Frust bereitet hat: Nach Fertigstellung war der Tiefton viel zu leise: Selbstzweifel, was kann ich jetzt ändern, wer bin ich, woher komme ich... Letzteres hat mich weitergebracht: Aus dem Lande der Dichter und Denker. Habe ich dann in umgekehrter Reihenfolge gemacht: Nachgedacht und alles, jede Ritze, abgedichtet. Bei den Ineinadersteck-Teilen sind an 2 Seiten Dichtungen eingeklebt. Was das ausmacht!
In der innersten (obersten) Box habe ich die Kanten der Brettchen an den Umlenkungen rund geschliffen und auf den exakten Abstand zur Wand gebracht. Gehrungswinkel habe ich mir gespart, weil ich in die Ecken Viertelstäbe geleimt habe, so dass der Hornverlauf trotz der vielen Umlenkungen möglichst genau ist.
Die Teile, die man aufgebaut ineinander stapelt, auf die 2mm Nägel zu stellen, finde ich noch ok. Aber die drei Teile direkt unter der obersten Box stehen bisher nur unfixiert aufeinander. Da habe ich noch keine Lösung. Evtl. mit Nägeln ineinander stecken. Ich weiß aber nicht, wie ich das exakt hinbekomme. Gummischlauch drum ist mir zu blöd.
Warum ich das hier einstelle? Evtl. möchte es jemand nachbauen oder mit der Idee experimentieren. Aber ganz wichtig wäre mir auch ein vergleichendes Probehören mit anderen Boxen, Hörnern, mit den gleichen oder ähnlichen Treibern. Gerne auch den FE108E und FE168E. Ich komme aus Grafschaft, Nähe Bonn; da gibt es ja schon eine Gruppe, die sich sicher mal trifft. Damit ich einen Eindruck bekomme, was möglich ist, welche Verbesserungen evtl. möglich sind, und ob das Ding unter brauchbar oder Murks einzuordnen ist. Letzteres meinem subjektivem Empfinden eher nicht. Und natürlich Verbesserungsvorschläge. Außerdem werde ich zu anderen Themen, Boxen und Elektronik, Fragen haben.
Wenn mein Schreibstil zu blöd ist, mitteilen.
Gruß Michael