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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ringkerntrafo einschätzen



Samyk
13.07.2011, 17:33
Hi,

ich habe hier aus einem Logitech Z560-Soundsystem noch einen Ringkerntrafo herumliegen. Ich weiß aber nicht in welche Richtung die Daten des Trafos gehen könnten. Ich vermute mal dass die Spannung so um die 20-30V liegt und die Leistung so bei 250W liegt.

Hier ein paar Daten und Bilder damit ihr euch mal einen Überblick verschaffen könnt.

Gewicht: ~2kg

Durchmesser: ~11cm

Höhe: ~4cm

Primär: 2 Kabel
Sekundär: 3 Kabel

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=345&pictureid=4853

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=345&pictureid=4854


Die Spannung habe ich noch nicht gemessen, ich bin mir aber auch nicht so sicher wie ich das am besten machen soll. Reicht es wenn ich die Primärwicklung mit 2A träge absichere und die Sekundärseite offen lasse um dann die Spannung direkt abzugreifen, oder gibt es da noch etwas auf das ich beim Messen unbedingt zu achten habe?

Ich würde den Trafo gerne für einen Mono-Verstärker für einen Subwoofer einsetzen. Hatte schon den Symasym im Auge aber der wird aufgrund der Wicklung nicht passen, oder?

Vll. könnte ihr mir ja helfen.

Grüße,
Martin

Harry
13.07.2011, 17:42
Moin,

meine Glaskugel ist leider beschlagen. Wie soll man so etwas denn schätzen?


Ich vermute mal dass die Spannung so um die 20-30V liegt und die Leistung so bei 250W liegt.

Genauer gehts wohl nicht.

Harry

Samyk
13.07.2011, 18:19
Hast du den letzten Teil meines Posts gelesen? Ich habe gefragt wie ich am besten an die Messung herangehe und auf was zu achten ist.

Bei der Einschätzung eurerseits ging es mir eher darum abzuschätzen in welcher Leistungsklasse sich der Ringkern befinden könnte (anhand von Erfahrungswerten bei Größe und Gewicht).

Es hätte ja sein können, dass du einen RKT zu Hause hast der ähnliche äußere Abmessungen hat und so die Nennleistung hättest zuordnen können. Dass du die Spannung nicht einordnen kannst ist wohl klar.

Gabrie
13.07.2011, 18:30
Hallo
Aufgrund der Größe würde ich eher 160 - 180 VA schätzen. Die
Spannung musst Du messen! Lege bitte alle Drahtenden auf
Lüsterklemmen auf, um Kurzschlüsse zu vermeiden! - Ach ja, die Sicherung ist eine gute Idee. Um
das Verhalten unter Last ab zu schätzen, könntest Du noch ne Glühbirne(80-100w) in einer Prüffassung
- Baumarkt 2-4 Euro - an die äußeren Sekundäranschlüsse klemmen.

Gruß Gabriel

Samyk
13.07.2011, 19:10
Danke Gabriel für diese praktischen Tipps. So was wollte ich hören. Nur wo bekomme ich die 100W Glühbirne her? :D

Habe jetzt kurz mal die Leerlaufspannung gemessen und dabei 24V herausbekommen. Also zwischen äußerem Leiter und der Mittelanzapfung. Zwischen den beiden Äußeren sind es dementsprechend 48V.

Im Belastungsfall sinkt die Spannung dann ja noch mal ab, oder?


Könnt ihr mir jetzt schon eine allgemeine Aussage treffen ob der Trafo für eine Monoendstufe zu gebrauchen ist (wenn ja welche) oder ob die Messungen im Belastungsfall zwingend abzuwarten sind.

Grüße,
Martin

sh0297
13.07.2011, 20:32
hallo allezusammen,
Spannung messen ist ja nun relativ easy.

Wie wird allerdings jetzt der maximale Ausgangsstrom bestimmt?

Das wäre die Frage die mich persönlich ebenfalls sehr intetessieren würde?

Der Bastler
13.07.2011, 20:45
Durchmesser und höhe passen fast perfekt auf die standard 160VA typen.
Spannung nominell düfte so 18-20V sein.

SyAsym passt da. Erreicht dann natürlich nicht die volle Leistung ;)

Fluxon
13.07.2011, 20:52
Wenn ich die Verstärkergrundlagen richtig verstanden habe, hängt die maximale Ausgangsleistung von der maximalen Spannung ab, die die Transistoren schalten können.

Die Leistung beträgt dann nach dem Ohmschen Gesetz:

P=U²/R

Bzw. muss man für sinusförmigen Wechselstrom den Effektivwert einsetzen (wenn dein Multimeter den Maximalwert anzeigt).

U_eff = U/Wurzel(2)

Das ergibt

P=U²/(Wurzel(2) x R)

Als Widerstand setzt man die Impedanz des Lautsprechers ein (4 bzw. 8Ohm).



Bei deiner Spannung ergibt sich also eine max. Leistung von 100W wenn nur 24V genutzt werden, oder 400W wenn die Spannung von 48V genutzt wird (beides bei 4Ohm).

Wenn die erreichbare Leistung also ausreichend für dich ist, sollte das Teil auf jeden Fall brauchbar sein.


Das das ganze nur überschlagsmäßig ist und dass es keine Angaben zur Belastbarkeit des Transformators macht, sollte klar sein.

dieterschneider
13.07.2011, 21:08
----x----O----!
---------------!
am wenigsten kann passieren , wenn du
in Reihe zum Trafo hin eine 100Watt Glühlampe schaltest.
Wenn er richtig angeschlossen ist, glüht die Lampe nur wenig.
Sekundär mässig sollten die spannungen messbar sein.
Machst du Sekundär einen Kurzen , leuchtet nur die
Glühlampe viel heller, mehr passiert nix.
Also flieg nun nichts in die Luft.

Mit der selben Methode reparierte man früher auch
Stereo Endstufen. Die Lampe verhindert den erneuten
Tod der gerade eingelöteten Transen.

Viel Erfolg

Samyk
13.07.2011, 22:52
Habe mal nachgeschaut, mein Multimeter zeigt schon Effektivwerte an.

Wie verhält sich eigentlich die Spannung nach der Gleichrichtung und Siebung. Also wie viel kleiner ist die Gleichspannung am Netzteilausgang im Vergleich zum Eingang.


Noch was anderes, wenn ich mir jetzt mal den Symasym anschaue dann hat der verwendete Trafo doch 4 Sekundärleitungen. Ich kann die Schaltung als gar nicht nachbauen da meiner ja nur drei hat, oder seh ich da was falsch?

Es muss aber auch nicht unbedingt ein Symasym sein. Es reicht jeder leicht nachzubauende subwoofertaugliche Verstärker (keine Angst es müssen keine Konzertlautstärken gefahren werden und es wird auch kein Schlammschieber betrieben).


Grüße,
Martin

Fluxon
14.07.2011, 05:32
Nach Gleichrichtung und Siebung sollte der Effektivwert minus 0,6V für die Diodenverluste am Gleichrichter rauskommen.

Unter Last wird die Spannung aber einbrechen, weswegen die erreichbare Leistung geringer ist.

Wegen den Anschlüssen:
http://www.symasym.holgerbarske.com/doku.php?id=symasym
Hier sieht man, dass auf der Netzteilplatine zwei Leitungen auf einer Massebahn zusammengefasst werden. Das gleiche wird bei dir schon im Trafo selbst gemacht werden.

mfg,

Fluxon

Der Bastler
14.07.2011, 05:59
Wenns wirklich ein 18V typ ist, dürften mit siebung etc am ende so +/- 24VDC zur verfügung stehen.

Belaste den Trafo einfach mal und sag was bei rausgekommen ist ;)


PS: mit den 60W glühlampen repariert man auch alte fernseher :D

Sleepwalker
14.07.2011, 07:40
Hi,

jedes (popelige) Multimeter misst im Bereich AC den Effektivwert. Das funktioniert aber nur genau wenn es sich um die üblichen 50 Hz (Sinus) handelt. Die haben wir hier ja. Geht es um ander Signalformen oder Frequenzen braucht man ein "echtes"RMS-Messgerät.
Die Nennspannung wird unter Nennlast angegeben. Bei sehr weichen Trafos gibt man auch noch die Leerlaufspannung an.
Um nun die gleichgerichtet Spannung zu berechnen:

Ueff*Wurzel2 =24V * 1,41 -0,7V (Gleichrichter)= 33V.
Ringkerntrafos sind nicht "weich" (weich= bricht bei Belastung stark zusammen z.B. Klingeltrafo), d.h die Leerlaufspannung ist nur wenig über der Nennspannung.

Der Spannungswert den ihr sucht ist also ca. 33 Volt.

Für die "übliche" RMS-Leistungsangabe kannst du aber trotzdem nur mit 24V (eher 22 wegen Verlusten) rechnen, und musst dann auch gucken ob der Trafo den Strom überhaupt liefern kann.

Was für die Gleichrichtung gilt, gilt auch für das Verstärken eines Signals: Möchte man einen Sinus mit einer effektiven Leistung X wiedergeben, muss die dafür nötige Ausgangsspannung Ueff um den Faktor 1,41 grösser sein als der Effektivwert.
Das gilt genau genommen nur für einen reinen Sinus. Bei einem Rechtecksignal (hört sich aber doof an) ist der Effektivwert = Spitzenwert.
D.h. wenn das Ausgangsignal ein Sinus ist, und effektiv 24 V betragen soll, muss die Endstufe schon 33V "liefern" können.
Sonst hat man keinen Sinus mehr -> clipping.
Torsten

Samyk
14.07.2011, 09:48
So war gerade im Keller und hab vom letzten Umzug noch eine Fassung gefunden. Allerdings habe ich keine 100W-"Birne" mehr gehabt sondern nur noch ein mit 75W. Geht die auch, oder muss es unbedingt eine mit 100W sein.

@Sleepwalker

Ich denke schon, dass der RKT den Strom liefern kann, da er voher in einem Logitech Z560 verbaut war und dort neben 4 TB-Breitbändern auch noch den hier klick (http://www.tb-speaker.com/detail/1208_03/w8-740p.htm) versorgen musste. Ich denke also, dass der RKT den Strom für den eines Symasym liefern sollte.


Grüße,
Martin

Gabrie
14.07.2011, 10:59
Hallo Martin,
Wenn Du an knapp 48 Volt eine 230Volt 100 Watt Birne anschließt, (mit 80 Watt ist da noch weniger Last)
zieht die sowieso nicht 100 Watt. Der Trafo wirkt wie ein Dimmer. Glimmt dann eher so hell wie ca. 25 Watt. Nur wenn Du jetzt misst, kannst Du eher abschätzen, wie sich der Trafo unter Vollast verhält. Glaube aber nicht, dass der Trafo jetzt zusammenbricht.
Unbelastet = 48 Volt. Mit 25 Watt belastet = 47,6 Volt. Um jetzt Vollast zu simulieren, müsstest Du ca. 6 Birnen parallel anschließen. Erfahrung zeigt, das unter Vollast eher 2 x 22 Volt als 2 x 20 Volt zu erwarten sind! Die Leistung reicht für eine Symasym locker, aber nicht für Zwei! Auch die Spannung ist noch für Nennleistung minus 10 - 20% gut, was sich aber in diesem Bereich wenig bemerkbar macht.
Na ja, ich hätte in der Schule bei Physik besser aufpassen sollen.
Oder schon zu alt - Vieles vergessen! Aber näherungsweise sollte das hinhauen!
Herzlichen Gruß Gabriel

Samyk
14.07.2011, 11:12
Hallo Gabriel,

ich werde heute Abend einfach mal die Glühbrine anschließen und messen. Da ich den trafo eh nur für eine Monoendstufe nutzen will, ist mir die Stereofähigkeit dementsprechend unwichtig.

Mir geht es momentan auch nicht darum die maximal Ausgangsleistung zu erreichen sondern einfach zu verifizieren dass ich den Trafo verwenden kann und mir am Ende nichts durchbrennt.

Grüße,
Martin

Gabrie
14.07.2011, 11:56
Hallo Martin,
Ich weiß jetzt nicht genau, glaube aber die Symasym ist für
27v - 0 - 27v Trafospannung spezifiziert. Da liegst Du selbst bei
Leerlaufspannung auf der sicheren Seite. Würde noch mal überprüfen, ob beide Spannungen auch genau gleich sind -
auch unter Last! Dazu ist deine 75er Birne schon ok. Aber jeweils (zweimal) 24v - 0 - 24v anklemmen und
messen!
Herzlichen Gruß Gabriel

Samyk
14.07.2011, 12:29
Also teste ich die Spannung bei 24V-0V, 0V-24V (also jeweils einen spannungsführenden Strang mit Null) und 24V-24V (die beiden spannungsführenden Stränge.), oder sehe ich das falsch?

Grüße,

Martin

Samyk
14.07.2011, 20:32
So,

24V - 24V mit 75W-Birne: 48,2V konstant, keine Schwankungen

24V - 0V (schwarz - gelb): 24,1V kein Schwankungen

0V - 24V (schwarz - orange): 24,0V keine Schwankungen


Ist das soweit ok, dass es sich lohnt den Trafo an ein Symasym anzuschließen?


Grüße,

Martin

Fluxon
14.07.2011, 21:06
Die Frage hätte ich vor dem Experiment schon mit Ja beantwortet. :)

Samyk
14.07.2011, 21:08
Macht nix, hab ja dabei gelernt ;)

Wisst ihr wer hier im Forum zufällig noch Symasym-Platinen verkauft? Am besten die mit inkludierter Spannungversorgung.

Grüße,
Martin

Der Bastler
14.07.2011, 21:10
Passt so doch fast perfekt

Karsten
15.07.2011, 09:06
Macht nix, hab ja dabei gelernt ;)

Wisst ihr wer hier im Forum zufällig noch Symasym-Platinen verkauft? Am besten die mit inkludierter Spannungversorgung.

Grüße,
Martin


Wenn Tommes,der Tommes ist,der ich denke,würde ich mich mal an Ihn halten (welch geiler Satz).

Marcus.S
15.07.2011, 14:53
Wenn Tommes,der Tommes ist,der ich denke,würde ich mich mal an Ihn halten (welch geiler Satz).

"Unser" Tommes ist tatsächlich der Gleiche, wie der SymAsym-Sammelbestellung-Tommes :D