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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : gehäuse aus wellpappe?



sayrum
11.09.2011, 20:52
guten abend,
ich habe eben gehäuse (http://www.diyaudio.com/forums/full-range/101415-aura-ns3-193-8a.html#post2705660) aus wellpape entdeckt :eek:

kann soetwas funktionieren? ich dachte da würde alles resonieren...

bestimmt wunderbar leicht zu bauen und chassis einzufräsen ;)

a.j.h.
12.09.2011, 08:15
Also,

ich kann die Bilder leider nicht sehen, da ich dort nicht angemeldet bin, aber trotzdem:

Es gibt richtig steife Wellpappe, sogar wetterfest imprägniertes Zeugs. Das hat aber nix mehr mit der Pappe zu tun, die man an Umzugskartons findet.
Die Wellpappe an die ich denke, ist aber auch relativ dick und man denkt sofort an Sandwichbauweise, wenn man die sieht.
Industrieverpackungen. Ein Freund arbeitet für ein führendes niederländisches Unternehmen und hat mir mal eine Probe in die Hand gedrückt. Das Zeug biegt man nicht einfach händisch durch.

"Leicht und steif"... Wenn das der Ansatz ist,...

Joern
12.09.2011, 09:08
Hi

hier findest Du Anregungen über ein völlig anderes Gehäuse - Konzept:
http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&back=2&sort=lpost&forum_id=104&thread=15747

Es scheinen viele Wege nach Rom zu führen ;)

Gabrie
13.09.2011, 00:43
Hallo,
ich glaube, Rogers oder Spendor haben vor 60 oder 70 Jahren schon Untersuchungen über das Schwingverhalten von Lautsprecher-Gehäusen angestellt. Es ging dabei nicht um
Nutzung der Resonanzen des dünnen Sperrholzes, sondern um
die schnelle Vernichtung bzw. Bedämpfung der Selben durch
Bitumen oder Weichfaser-Dämmplatten! Der Aufwand steigt einfach mit höher werdender Masse, sprich Dicke. Dünne Wände
sind billiger! Allerdings wurde in den meisten Fällen teures Birken-MPX genommen. Das man durch viel Masse dieses Problem
löst, ist mittlerweile auch wissenschaftlich widerlegt. Große Masse
speichert nur Resonanzen und gibt Sie verzögert wider ab.
Oder man versucht durch unterschiedliche Materialien ein
gegenseitiges Bedämpfen. So verstehe ich das ! Die Weisheit
habe ich übrigens aus einem alten Klinger (Franzis RPB 105).
Herzlichen Gruß Gabriel

a.j.h.
13.09.2011, 08:41
Steiffigkeit hat nix mit Masse zu tun.
Ein Gehäuse soll nicht angeregt werden? Dann mache ich's steif.

Die (Biege-) Steiffigkeit setzt sich aus zwei Größen zusammen:
- E-Modul
- Querschnitt. Genauer: Flächenträgheitsmoment; I
Die Masse spielt da nicht rein.

Besser als Biegesteiffigkeit ist es, eine Lagerung der Gehäusewand zu schaffen. Verstrebung -> Fachwerk -> meinetwegen auch "Matrix", also räumliches Fachwerk. Die Kraft (also die "Ableitung") sucht sich den "steifsten Weg".

Die Schalldurchlässigkeit ist dann aber ein anderes Thema.

Man sollte aber nicht ganz außer Acht lassen, dass die Standfestigkeit eines Lautsprechers durch Masse erzielt wird/werden kann. Man kann seinen Lautsprecher auch am Boden festschrauben oder an den Wänden stützen.
Der praktikabelste Ansatz aber bleibt Masse, die horizontale Bewegungen (Membranbewegung) "überdrückt".

Masse ist damit nicht ganz unwichtig.