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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bauvorschläge Gitarrenboxen



DemonCleaner
03.11.2011, 12:09
Moin Genossen,

ich suche Bauvorschläge für Gitarrenboxen. Das ganze möglichst gut dokumentiert, um ins Thema reinzukommen. Die Kröhnung wäre, wenn ihr grad noch ein paar Worte zu den Vorschlägen verlieren könntet (Hörerfahrungen, evtl. Bauberichte/hinweise)


Dank & Gruß :danke:

pitfisch
03.11.2011, 12:25
Hi Saubermann,
G8gle gibt dafür: "Gitarrenbox diy"
rund 8000 hits.:p

DemonCleaner
04.11.2011, 06:17
und dieses topic kommt schon als fünftesw ergebnis.... kein gutes zeichen :eek:

Marcus.S
04.11.2011, 07:23
Ich hatte zwar nicht nach Gitarrenboxen gesucht, sondern nach Bassboxen, aber das Ergebnis fällt ähnlich ernüchternd aus. Die allermeißten Gitarren- und Bassboxenselberbauer scheren sich nicht um TSP und Frequenzgänge. Da werden einfach irgendwelche Zwölfzöller in irgendein Gehäuse gedübelt und hinterher ist das natürlich besser als alles, was man bisher an Fertigboxen hatte. Ja nee, is klar.

Prinzipiell kannst du an eine Gitarrenbox ja ähnlich ´rangehen, wie an eine normale PA-Box. Das Sounding - sofern gewünscht - übernehmen schon die Chassis der einschlägigen Hersteller.
Erzähl doch mal ein bisschen: wie sieht dein Equipment aus und was wünscht du dir. Vielleicht kommen wir ja auf dem Weg weiter.

Edit ... ich schubs das hier mal zu den Lautsprechern. In der Elektronikecke ists wohl nicht so ganz richtig ;)

DemonCleaner
04.11.2011, 18:36
also was will ich machen: mein kleiner bruder spielt grad recht viel gitarre und das zuhause auf meiner alten fender verstärker/box-compo. das ding ist ihm allerdings mittlerweile zu leise und soundlos. allerdings gibts nen anschluss für nen externen sprecher.
ich hab mir jetzt gedacht, bastelste ihm doch zu weihnachten nen wirkungsgrad-starken unterbau.

ich muss zu meiner schande gestehen dass ich von dieser nische des musiktums grad mal gar keine ahnung habe. entsprechend weiss ich wirklich nicht auf was es beim bau eines derartigen konstrukts ankommt. was ich weiss: es gelten hier nicht die gleichen paradigmen wie beim lautsprecherbau. die gitarrenbox ist ja viel mehr selbst instrument, als wiedergabegerät. dementsprechend ist wohl, dass was ich z.b. von gehäusebau und dämmung aus der hifiwelt zu wissen meine, hinfällig.

deswegen hab ich hier auf viel feedback und lesenswertes gehofft. aber das internet scheint ja nicht grad davor zu strotzen.

vielleicht sollt ich mal die ton-feile auf das topic aufmerksam machen. der scheint mir in dem klientel recht umgänglich zu sein?!



Edit ... ich schubs das hier mal zu den Lautsprechern. In der Elektronikecke ists wohl nicht so ganz richtig ;)

oops, dachte ich häts ins lautsprecher-allgemein gesteckt... war wohl grad n bissel in eile

schrottie
05.11.2011, 13:39
Es natürlich schon so, dass an den Lautsprecher weniger der Anspruch von Neutralität gestellt wird, als der eines bestimmten Sounds. Aber natürlich gibt es genug Geräte, mit denen man den Sound auch noch verändern kann. Insofern würde ich eher nach Rahmendaten schauen, als nach einem bestimmten Sound zu suchen, zumal das über das Internet ohnehin nicht möglich ist.

Ein gute Anlaufstelle für Gitarrenlautsprecher sind die klassischen Hersteller Celestion, Eminence, Jensen, EV. Die haben alle ein riesen Programm an unterschiedlichen Speakern.

Da würde ich 2 10er oder 12er raussuchen und in ein zu kleines Gehäuse bauen, das hinten eher offen ist. Da könntest du z.B. die Rückwand ein Stück zu kurz machen, so dass eine größere Lücke zwischen Boden und Rücken entsteht. Sonst bekommt der Sound eine zu große (Ober)Bassbetonung, was sich auch bei Gitarren eher nicht toll anhört.

Also: 2 12"er diagonal auf eine Schallwand. Das Gehäuse nicht viel größer als die Speaker auf der Schallwand Platz brauchen. Die Tiefe muss auch nicht überragend sein. 150% der Speaker reicht vollkommen. Dann hinten mit großer Lücke. Ich würde auch nicht zu massiv bauen. Sonst wird das Ding so schwer, dass man es nie bewegen will. Rollen und Griffe sind natürlich immer nice. Eine stabile Frontbespannung bei einem Lautsprecher, der vor allem auf dem Boden stehen wird, sollte auch besser davor. Den Sound kann man dann auch noch über Dämmmaterial verändern.

Hier gibt es eigentlich alles, was man braucht:
http://www.tube-town.net/ttstore/index.php/cat/c42_Lautsprecher.html

Vielleicht interessant:
http://www.youtube.com/watch?v=jWK0sa7tlfI

Was spielt der Bruder denn am liebsten? Bei den einzelnen Chassis steht ja oft dabei, für was sie gedacht wären. Kann ja auch ein Anhaltspunkt sein.

DemonCleaner
08.11.2011, 08:03
hi, er spielt eigentlich alles durch die bank weg. denk tonal wär wohl am besten irgendwas grunge-iges.

hinten offen? :denk: ok, die meisten von den chassis haben ja wirklich ne güte wie ein freeair-töner, aber gibt das tonal keine probleme?

-wie siehts mit dämmung aus? am besten nur flatterechos unterdrücken und den rest resonieren lassen?
-und wie siehts mit dem gehäuse aus? klingts vielleicht lebendiger wenn die rückwand mehr als seitenwände schwingt (weniger starkes material)?

Oldie
08.11.2011, 16:47
Hallo zusammen,

Ja ja die Gitarristen haben immer soviele Problemchen mit ihrem Sound, das man da wenig helfen kann. Und zuhören wollen sie auch nie. Der mürrisch gehängte Bassist empfiehlt daher, sich mal langsam rantasten.
Mein personal Favorit ist nach wie vor Mesa Boogie.
MESA BOOGIE MARK V 112 BK
Neu 2800 Öcken und 30 Kilo schwer.:p
Nicht das Richtige für Beginner.
http://www.mesaboogie.com/Product_Info/Guitar%20Cabinets/COMPACTcabs/Thiele-1x12-LG.htm
Da it dat selbe Chassis drin.
Nur noch 16 Kilo und 450 Euronen.
Wo man die Töner herbekommt konnte ich bis heute noch nicht recherchieren.
Meine Empfehlung für den Selbstbau :
http://www.adamhall.com/index.php?set_language=de&cccpage=project_27&set_product_extid=CSEV80A&parid=1
oder
http://www.adamhall.com/index.php?set_language=de&cccpage=project_27&set_product_extid=CSEV80A&parid=1

So nun die Frage wieviel Chassis und welches Gehäuse ?

Wirkungsgrad ?

Bei 4 Zwölfern werden die heutzutage 16 Ohm , zweimal 8 Ohm Stereo oder 4 Ohm schaltbar gemacht.
Je höher die Impedanz desto mehr Wirkungsgrad bei geringer Lautstärke. Der Verstärker wird in den unteren "kraftvolleren" Frequenzen entlastet kann aber bei mehr Verstärkerleistung nicht mehr Lautstärke zulegen. Der Wirkungsgrad zu Mitten und Höhen ist homogener. Die Dynamik ist technisch schlechter , spielerisch aber besser zu "verwalten".
Vier Speaker a 4 Ohm mit 150 W Topteil ist heutzutage für alle Gitarreros Pflicht. Vollröhre, eh klar.
Die Dynamik bleibt auf der Strecke.
Wieviel dB braucht der Gitarrist ?
Je lauter desto undefinierter klingt die ganze Combo(Band).
Einzeln verhält es sich genau anders rum. Ein Grund warum sich die 6(oder 7)-saiten Virtuosen immer lauter drehen anstatt leiser.
Der Sound wird differenzierter, klarer und druckvoller.
Eine Dynamikrange von 20dB von 1Watt bis Volllast sollte doch ausreichen.

Zerrung und Kompression ?

Je mehr Zerrung, desto mehr Kompression, desto weniger Endlautstärke.
Zerrung: den Sound machen die Lautsprecher und nicht das Gehäuse.
Sustain: mehr Klarheit im "Bass" durch ein stabiles Gehäuse und eine saubere Abstimmung. BG bis 80 Hz sollten ausreichen. Zwischen 100 und 120 Hz find ich persönlich angenehmer.
Leider hab ich mich mit den Güten von 12 Zöllern der Gitarrenfraktion noch nicht auseinandergesetzt :denk:.
Je kleiner ein Gehäuse desto höher die Güte des Cabinets. Höhere Reso, mehr Kompression= mehr Verzerrung.
Das bleibt schon mal gleich.
Membransteifigkeit und Hub verhalten sich anders.

Den Sound kann man aber nicht bestimmen, ausser im Grundton.
Im Studio wird lieber sauber gearbeitet, im Übungsraum und auf der Bühne eher dirty und Open Air schaut's nochmal anders aus.

Bedämpfung?

Keine Bedämpfung. Klaut nur Wirkungsgrad.

Ich denk eher das der Fender das Problem darstellt.
Der eingebaute Hall ist nicht so die Wucht. Macht wenig räumliche Tiefe und löst nicht schön auf (Delay).

Über kurz oder lang wird's eh auf eine grössere Combo hinauslaufen, um dann später wieder downzusizen ( schönes Wort).
Probier mal ein 50-70 Liter Gehäuse, hinten offen und dann langsam wieder verschliessen.
Die Aufstellung des Lautsprechers ist auch entscheidend.
Am Boden fönt er die Schlaghose, hat aber mehr Grundton.
Wandnah auch.
In Sitz- oder Ohrhhöhe und frei aufgestellt hat man mehr Präsenz und Durchsetzungsvermögen.
Also die Gehäusedimensionierung lieber hoch als breit, Front leicht angewinkelt (bis 5 Grad)und max 25 cm tief.

Das sollte ein Budget von 150 Euronen nicht überschreiten.

Noch ein bischen Musikphilosophie:

Weniger ist oft mehr.
in diesem Sinne
Grüsse Michi

DemonCleaner
08.11.2011, 18:38
ok ich glaub den post muss ich noch einpaar mal durchles...eh analysieren. der seventy 80 klingt schonmal interessant und ist preis auch noch im rahmen. wo bekomm ich denn noch günstige abdeckungen für vorne her? finds n bissel kritisch wenn die abdeckung mehr kostet als das chassis.

ahja und wenn massiv bauen, heisst das mit verstrebungen?

Bertramxxl
08.11.2011, 18:50
Hi Demon,
ich will dir ja den Spaß am Bauen nicht nehmen , aber im Gegensatz zu den Hifi/Highend Freggels (uns z.Bspl.:D) werden für den ,,Armen'' Musikus jede Menge Budget schoner angeboten . Ein Hinreichend gut Bestückter Klampfenladen wird evtl. zeigen , daß auch für rel. Kleines Geld schon sehr Brauchbare Boxen zu kaufen sind ....

@Oldie : sehr schöner Post , da spricht der Praktiker wahre Worte :thumbup:
Als langjähriger Tonkutscher kann ich das alles Unterschreiben !
Gruß Holger

Oldie
09.11.2011, 01:25
Hi Demon,

Bespannstoff oder Gitter gibt's auch beim Adam.
Massiv muss nicht sein, sondern stabil. D.H.:
zwei Streben unter und über dem Töner zur Seitenwand, und falls die Rückwand komplett geschlossen ist, diese auch noch mit Streben stabilisieren.
Ich würde mich nur langsam von oben nach unten an die Reso
rantasten, indem ich die Rückwand erstmal weglasse und dann in mehreren Schritten bis zum BG oder BV verschliesse.
Den Grundtonanteil hört man, den man gewinnt.
Beim Adam gibt's auch schöne Bespannfolie im Vintagelook und alles andere Zubehör.
Greets Michi