Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wo liegen die sinnvollen Grenzen analoger Aktivelektronik ?
waterburn
19.11.2011, 11:11
Hallo,
niemand wird wohl ernsthaft bezweifeln, dass die große Zeit der analogen Aktivweichen in Zeiten von DCX und Co vorbei ist. Allerdings hat diese Technik für mich nach wie vor ihren Reiz und der große Erfolg der von Detegg entwickelten Weiche lässt mich vermuten, dass es anderen ähnlich geht. Auch in Anbetracht der Kosten für Endstufen aus China etc. denke ich, das gerade im Low-Cost Segment noch Platz für analoge Aktivtechnik ist. Gerade bei FAST-Systemen sind die passiven Weichen oft der größte Kostenfaktor, und Dinge wie Bassentzerrung, oder eine Behandlung der Raummoden, die mit Aktivtechnik spielend zu lösen sind, sind passiv gar nicht möglich.
Die Frage, die sich jetzt stellt, ist wo die sinnvollen Grenzen liegen. Was muss eine Weiche eurer Meinung nach mindestens können, um eine 2-Wege System zu ermöglichen, welche Features wären eine sinnvolle Ergänzung, und worauf kann verzichtet werden. Und zu guter Letzt, was darf so etwas maximal kosten, wenn man schon für 100€ einen brauchbaren DSP bekommt?
Zu diesen Fragen, habe ich mir natürlich auch selber schon Gedanken gemacht, allerdings würde ich gerne erstmal eure Meinung dazu hören. Wenn ein Interesse in der Community an einer solchen Weiche besteht, wäre es schön, wenn wir gemeinsam etwas entsprechendes entwickeln können. Ich wäre bereit, Schaltplan, Layout und eine LTSpice Simulation zu erstellen. Auch den Bau und die Vermessung eines Prototypen könnte ich übernehmen, bei der Erstellung einer Dokumentation, oder eines Exel Sheets zur Bestückung etc. wäre ich aber auf die Community angewiesen. Ich stelle mir das so ähnlich vor wie bei der Billich-Willich, wo die Zusammenarbeit wunderbar geklappt hat.
So, jetzt seid ihr dran? Was denkt ihr darüber?
cu
waterburn
Wenn ein Interesse in der Community an einer solchen Weiche besteht, wäre es schön, wenn wir gemeinsam etwas entsprechendes entwickeln können.
Hmmm
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=103
waterburn
19.11.2011, 11:39
...der große Erfolg der von Detegg entwickelten Weiche lässt mich vermuten, dass es anderen ähnlich geht.
Den Thread kenne ich schon, aber wie ich bereits erwähnt habe, möchte ich etwas bauen, was darüber hinaus geht.
Die Weiche ist gut, aber eher nur als Subwooferweiche gedacht. Equalizing, oder eine Bafflestep Kompensation sind nicht möglich. Ein herkömmliches 2-Wege System lässt sich damit nicht ohne weiteres aufbauen.
cu
waterburn
Hallo,
analoge Aktivweichen werden weiterhin eine Daseinsberechtigung haben, insbesodere bei high-endigen Systemen ab 3 Wegen. Bei einfachen 2 Wege Systemen oder zur Korrektur von Raummoden sind DSP basierte Lösungen im Vorteil.
http://www.linkwitzlab.com/frontiers_5.htm#V
Eine Frequenzweiche, aktiv wie passiv, ist etwas, was auf den Lautsprecher optimiert sein muss, wenn man das volle Potential der Sprecher abrufen möchte. Es ist zwar möglich, eine universelle Aktivweiche zu entwickeln, aber sie wird immer wieder an ihre Grenzen stoßen und ist schlecht erweiterbar. Aus den selben Gründen ist die weiche aus dem anderen thread eigentlich auch komplett suboptimal (sorry !).
Hier noch ein wenig Lesestoff:
http://www.linkwitzlab.com/filters.htm
http://books.google.de/books?id=E01DvO2nsH0C&printsec=frontcover&dq=douglas+self+The+Design+of+Active+Crossovers&hl=de&ei=fafHTtb9IsKesAaj0tDxBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CDoQ6AEwAA#v=onepage&q=douglas%20self%20The%20Design%20of%20Active%20Cr ossovers&f=false
Gruß
Oliver
Ich finde eigentlich die Kombination aus auf Freifeld abgestimmter Passivweiche und aktiver Raumentzerrung optimal, weil man dafür nicht mit Verstärkern und Elektronik um sich werfen muss und sich auch Probleme wie die gleichzeitige Lautstärkeregelung für 2 oder 3 Stereoverstärker spart.
waterburn
19.11.2011, 13:39
Eine Frequenzweiche, aktiv wie passiv, ist etwas, was auf den Lautsprecher optimiert sein muss, wenn man das volle Potential der Sprecher abrufen möchte. Es ist zwar möglich, eine universelle Aktivweiche zu entwickeln, aber sie wird immer wieder an ihre Grenzen stoßen und ist schlecht erweiterbar. Aus den selben Gründen ist die weiche aus dem anderen Thread eigentlich auch komplett suboptimal (sorry !).
Hallo Oliver, da hast du natürlich recht. Die im verlinkten Thread beschriebene Weiche ist eben eine für den Betrieb mit Subwoofern gedacht, und dafür stellt sie in meinen Augen einen sehr guten Kompromiss dar, besonders in Anbetracht des Preises. Bei meiner Idee zu einer universellen Weiche, geht es auch weniger um eine verstellbare Weiche, wie der von Thel beispielsweise, sondern mehr um eine Art universelle Platine, die je nach Bedürfnis individuell bestückt werden kann, denn auch wenn jede Weiche individuell abgestimmt werden muss, kommen doch immer wieder ähnliche Topologien zum Einsatz. Natürlich ist man auch hier irgendwo limitiert, aber wo ist man das nicht, wenn man nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hat.
Die Seite von Linkwitz kenne ich natürlich schon. Sie gehört zu den von mir am meisten besuchten Seiten im Netz. Und was die Raumakustik etc. betrifft, so denke ich, das man mit einer Hand voll Notch-Filtern oder individuell abgestimmten Equalizern schon eine ganze Menge anfangen kann.
cu
waterburn
...oder eine Behandlung der Raummoden...
Hi,
Gerade das wird doch analog recht schnell ekelig (Bauteiltoleranzen, Temperaturstabilität). Was ich mir allerdings vorstellen könnte -> geregelte CB unterresonant betrieben, als Sensor eine "gelinkwitzte" Elektret-Kapsel in gewisser Entfernung zum Sub, sodass auch ein Teil des Diffusschalls in die Regelung miteinbezogen wird, damit dürften sich die Überhöhungen etwas entschärfen lassen, bevor man dann weiter analog mit Kerbfiltern rangeht.
Gruß
Sebastian
Ich finde eigentlich die Kombination aus auf Freifeld abgestimmter Passivweiche und aktiver Raumentzerrung optimal, weil man dafür nicht mit Verstärkern und Elektronik um sich werfen muss und sich auch Probleme wie die gleichzeitige Lautstärkeregelung für 2 oder 3 Stereoverstärker spart.
Bei den Preisentwicklungen im Rohstoffbereich ist ein halbes Kilo Kupfer in der Box nicht mehr lange finanzierbar. Als mein Sub noch passiv lief, benötigte er eine faustgroße Luftspule (<60Hz).
waterburn
19.11.2011, 14:10
Hi,
Gerade das wird doch analog recht schnell ekelig (Bauteiltoleranzen, Temperaturstabilität).
Das scheint dann doch schwieriger zu sein, als ich gedacht hatte, kannst du eventuell noch etwas mehr dazu sagen, oder etwas zusätzlichen Lesestoff geben? Allerdings sollte bei der ganzen Geschichte auch immer das Budget im Hinterkopf behalten werden. Für eine komplette Raumentzerrung nimmt man heutzutage wohl tatsächlich eher DSPs, mir geht es mehr darum die schlimmsten Dröhnfrequenzen mit einem Equalizer zu entschärfen.
cu
waterburn
Hi,
ich habe in LTSpice mal ein paar Sachen ausprobiert, anbieten würde sich da z.B. eine Wien-Robinson-Brücke, nur reagiert die Schaltung recht empfindlich auf Bauteiltoleranzen.
Gerade eben gefunden, im Diyaudio hat sich schon mal jemand dran versucht: http://www.diyaudio.com/forums/subwoofers/107681-notch-filter-design.html
Gruß
Sebastian
Hi waterburn,
genau, ich sprach auch von der Topologie.
Wie gesagt, gehen tut das aber der Flexibität sind enge Grenzen gesetzt. Ich hatte genau solch ein Projekt vor Jahren schon mal angeregt. Damals waren die Anforderungen der Interessenten allerdings zu unterschiedlich.
Elektronisch bleibt das ganze dennoch tricky wenn man Wert auf Rauscharmut, head room, dynamic range, geringe Verzerrungen etc. legt. Die Platinen werden nicht gerade klein und es muss genauestens dokumentiert sein, was wann wie zu verwenden ist. Und dann kommen diejenigen, die einen PC anschließen wollen und sich wundern, warum es brummt :-)
Wenn man die 2 schlimmsten Raummoden los wird, ist schon viel erreicht (das ist ein empirischer wert). Das geht analog gut genug. Aber Bauteiltoleranzen und -Technologien müssen in der gesamten Schaltung auf höchstem Niveau sein. Mal 'nen 5% Polyester anstelle eines 1% Polyprop kann schon weh tun.
Gruss
Oliver
waterburn
19.11.2011, 17:35
Hallo,
ich habe mal ein wenig mit FilterPro von Ti rumgespielt. Bei den Notch-Filtern scheint die Kombination Aus Multi-Feedback Bandpass besser zu Funktionieren als die auf der Seite von Linkwitz vorgestellten Filter mit Gyrator.
Im Moment schwebt mir eine Schaltung mit 4 Filtern Pro Ausgang vor, die sich wahlweise als Hochpass/Tiefpass oder shelving Filter bestücken lassen. Zusätzlich zwei 5-Band Equalizer. Damit ließen sich dann 2-Wege Stereo, oder 3-Wege Mono umsetzen. Je nachdem wie groß die Platine dann werden müsste, muss bei den EQs eventuell auf 3-Bänder je Seite runtergegengen werden.
cu
waterburn
Achenbach Akustik
20.11.2011, 00:21
Im Moment schwebt mir eine Schaltung mit 4 Filtern Pro Ausgang vor, die sich wahlweise als Hochpass/Tiefpass oder shelving Filter bestücken lassen. Zusätzlich zwei 5-Band Equalizer. Damit ließen sich dann 2-Wege Stereo, oder 3-Wege Mono umsetzen. Je nachdem wie groß die Platine dann werden müsste, muss bei den EQs eventuell auf 3-Bänder je Seite runtergegengen werden.
Soweit die Theorie.
Zwischen den Zeilen meine ich zu lesen, dass Du noch nicht viele Lautsprecher entwickelt hast.
So einfach ist das nicht. Einfach mal ein paar Filter, einige Eqs und Notches rein, bisschen dran drehen und die Box klingt.
Das funktioniert im Rahmen mit Treibern, die einen ausgeglichen Frequenzgang bis weit außerhalb der Trennfrequenz haben. Alles andere ist kaum sinnvoll zu handhaben.
Passiv kann man wesentlich feinere und vielfältigere Anpassungen vornehmen. Von einer DSP-Lösung ganz zu schweigen.
Mit einem DSP lassen sich innerhalb kürzester Zeit mit einer x-beliebigen Box zig glatte Frequezgänge "zaubern". Jeder klingt anders.
Das Thema ist viel zu komplex, als dass man das mit einer Universalplatine lösen könnte.
Gruß
Dieter
waterburn
20.11.2011, 09:45
Hallo Dieter,
viele Boxen habe ich in der Tat noch nicht entwickelt, aber eine Handvoll waren es schon. Du hast natürlich Recht, mit allem Was du sagst. Mit einer Weiche wie von mir skizziert, wird man keine wild resonierende Memran im Grenzbereich betreiben können, dafür ist sie aber auch nicht gedacht. Wenn man soetwas machen möchte, muss man eben auf DSP-Technik setzen. Die Entwicklung einer Lautsprecherbox fängt schließlich bei der Chassisauswahl an. Ich habe eben mal die 2-Wege Bauvorschläge von Hifi-Selbstbau durchgeklickt. Die meisten kommen mit sehr einfachen Weichen aus, die sich durchaus mit der von mir skizzierten Weiche nachbilden lassen. Auch bei der Aktivierung der Trio, wurden lediglich einfache Filter verwendet.
cu
waterburn
Bei den Notch-Filtern scheint die Kombination Aus Multi-Feedback Bandpass besser zu Funktionieren als die auf der Seite von Linkwitz vorgestellten Filter mit Gyrator.
Gyratoren funktionieren gut. Allerdings kann man sie ohne Erfahrung nicht einfach berechnen/dimensionieren. Eine Simulation schafft schnell mehr Klarheit.
Im Moment schwebt mir eine Schaltung mit 4 Filtern Pro Ausgang vor, die sich wahlweise als Hochpass/Tiefpass oder shelving Filter bestücken lassen.
Idealerweise sind genau diese Baugruppen und ihre Reihenfolge vorher bekannt. Wie du schon sagtest, es gibt prinzipiell ein wiederkehrendes Schema. Das muss bekannt sein und ein paar Feinheiten, die nicht immer benötigt werden, berücksichtigen.
Das funktioniert im Rahmen mit Treibern, die einen ausgeglichen Frequenzgang bis weit außerhalb der Trennfrequenz haben. Alles andere ist kaum sinnvoll zu handhaben.
Das gilt doch für passive auch. Schon alleine wegen der Flankensteilheit. Häufig ist doch passiv bei der 3. Ordnung schluss. Da fängt es aktiv erst an.
Passiv kann man wesentlich feinere und vielfältigere Anpassungen vornehmen.
Das sehe ich nicht so. Nicht selten vergleiche ich Abstimmungen im Bereich 0.2 bis 0.5 dB.
Die Entwicklung einer Lautsprecherbox fängt schließlich bei der Chassisauswahl an.
Mit Verlaub: Nein, nein, und nochmals nein :p
Die Entwicklung eines Lautsprechers fängt streng genommen damit an, sich klar zu werden, was man erreichen möchte. Dann überlegt man sich unter Berücksichtigung des Raumes, der Psychoakustik und des Budgets, wie man dahin gelangen könnte. Erst wenn dieses Konzept steht, sucht man nach passenden Treibern. Eventuell ergibt sich ein Kreislauf, den man mehrmals durchlaufen muss.
Wenn man basteln und lernen möchte ist natürlich alles erlaubt :D
Gruß
Oliver
waterburn
20.11.2011, 20:12
Mit Verlaub: Nein, nein, und nochmals nein :p
Die Entwicklung eines Lautsprechers fängt streng genommen damit an, sich klar zu werden, was man erreichen möchte. Dann überlegt man sich unter Berücksichtigung des Raumes, der Psychoakustik und des Budgets, wie man dahin gelangen könnte. Erst wenn dieses Konzept steht, sucht man nach passenden Treibern.
Ok, ich korrigiere mich. Die Chassisauswahl ist Teil der Lautsprecherentwicklung.
Ansonsten bin ich gerade am überlegen, ob das Equalizing besser vor oder hinter der eigentlichen Weiche stattfinden soll. Dahinter hätte den Vorteil, dass man gezielt auf Membranresonanzen etc. eingehen, und die Flanken genauer modellieren könnte. Findet das Equalizing dagegen vor der Weiche statt, ist man flexibler was den Einsatz der einzelnen Bänder angeht. Ich werde wohl mal versuchen, einige bekannte passive Bausätze mit Aktivweichen nachzusimulieren. Damit sollte sich überprüfen lassen, ob eine solche Platine Sinn macht, oder nicht.
cu
waterburn
Equalization ist Teil eines jeden Zweiges !
Wo sie hin kommt, wird größtenteils von elektrischen Gegebenheiten bestimmt.
Wenn Du mal eine funktionierende Aktivweiche anschaust, wirst Du merken, daß die Equalization den größten Teil ausmacht. Die eigentlichen Frequenzweichen sind so unscheinbar, daß man sie schier übersehen könnte.
Gruß
Oliver
P.S. ich gehe davon aus, daß equalising = equalization. Damit meine ich alle Korrekturbaugruppen. Auch die für Membranresonanzen.
Soweit die Theorie ...
Das Thema ist viel zu komplex, als dass man das mit einer Universalplatine lösen könnte.
Hi zusammen,
ein Gedankenexperiment - man nehme eine gute 2-wege Box 170/25 mit bekannter passiver Weiche 12/18dB oct.
Ist es möglich, den akustischen Frequenzgang (Amplitude/Phase) dieser Box durch ein elektisches, analoges, aktives FW-Konstrukt gleicher Topologie 12/18dB oct. nachzubilden?
;-) Detlef
waterburn
20.11.2011, 21:54
man nehme eine gute 2-wege Box 170/25 mit bekannter passiver Weiche 12/18dB oct.
Ist es möglich, den akustischen Frequenzgang (Amplitude/Phase) dieser Box durch ein elektisches, analoges, aktives FW-Konstrukt gleicher Topologie 12/18dB oct. nachzubilden?
Hallo Detlef,
genau das ist mein Ansatz, ein schneller Blick auf die Spannungsverläufe der 2-Wege Bauvorschläge bei Hifi-Selbstbau stimmt mich recht zuversichtlich. Ich werde das ganze wohl in den nächsten Tagen mal ausprobieren müssen. Da Boxsim den elektrischen Frequenzgang mit Betrag und Phase ausgeben kann, lässt sich das ganze ja leicht mit einer LTSpice Simulation einer Aktivweiche vergleichen.
cu
waterburn
Hi zusammen,
ein Gedankenexperiment - man nehme eine gute 2-wege Box 170/25 mit bekannter passiver Weiche 12/18dB oct.
Ist es möglich, den akustischen Frequenzgang (Amplitude/Phase) dieser Box durch ein elektisches, analoges, aktives FW-Konstrukt gleicher Topologie 12/18dB oct. nachzubilden?
;-) Detlef
Viel komfortabler, denn man kann Widerstände und Kondensatoren in erheblichen Stückzahlen für wenig Geld vorhalten.
Spulen werden durch billigste Kondensatoren im Rückkoppelzweig ersetzt. Eine Endstufe für jeden Lautsprecher kostet weniger Geld als die Spule am Bass-LS.
Achenbach Akustik
21.11.2011, 12:54
Hi zusammen,
ein Gedankenexperiment - man nehme eine gute 2-wege Box 170/25 mit bekannter passiver Weiche 12/18dB oct.
Ist es möglich, den akustischen Frequenzgang (Amplitude/Phase) dieser Box durch ein elektisches, analoges, aktives FW-Konstrukt gleicher Topologie 12/18dB oct. nachzubilden?
;-) Detlef
Jein. In der passiven Weiche interagieren die Chassis mit den Bauteilen der Weiche, in der aktiven nicht.
In den seltensten Fällen wird dir bei passiven Lautsprechern ein Filter begegnen, welches eine dem Lehrbuch entsprechende Flankensteilheit hat. Das akustische Ergebnis ist immer ein zusammenwirken von Weichen- UND Chassisfrequenzgang.
Gruß
Dieter
allgemein zu dem Anfangsthema:
Ich kenne einige Hobbybauer die sich durch die Verwendung eines analogen aktiven Crossovers (fast immer ein Behringer),
einfach der Problematik der akustischen Messtechnik entziehen wollen!
Das funktioniert nur in einigen Ausnahmen, z.B. bei Hornsystemen mit großem Mitteltonhorn.
Andere Boxen bekommt diese Konzept ( ohne Messtechnik) überhaupt nicht. Es sei denn, der Erbauer entzerrt die Chassis passiv, z.B. den Bafflestep und beachtet das seitlichen Abstrahlverhalten überhaupt nicht.
Ohne gute Messungen geht aktiv, genau wie passiv nicht!
lg naumi
Ergänzung:
hatte ich vergessen, unter klanglich/musikalischen Aspekten wird die analoge Weichentechnik nicht durch digitale Rechner zu ersetzen sein. Dies gilt aber nur für hochauflösende, hochwirkungsgrad- Mehrwegehornsysteme.
Den Klang-- Nichteinfluss eines Röhrencrossovers wird wohl kein digitales System je erreichen.
Hi,
Den Klang-- Nichteinfluss eines Röhrencrossovers wird wohl kein digitales System je erreichen.
ähmm.... ;) Du beleidigst da ja geradezu JEDEN Entwickler von Aktivelektronik.
Harry
Oh,
ich bitte um Entschuldigung.
Da war meine Aussage etwas unüberlegt!
Also " Röhren" bitte nicht beachten, aber bitte an diskrete OPamps denken.
Soll ausdrücken, analoge Aktivelektronik hat die gleiche Berechtigung wie digitale Aktivelektronik, aber der Aufwand zur Umsetzung ist genauso groß.
1000 Entschuldigungen
der analoge Vertreter naumi
Hannes 1977
21.11.2011, 16:44
Von marantz hat es mal eine aktive röhrenweiche gegeben.
So etwas würde mich reizen:)
Aber die hat auch nur 12db flankensteilheit.
Ich hab leider keine ahnung ob das für eine 2wegekombi mit mittelhochtonhorn und 30er bass funktionieren könnte.
Ansonsten bin ich schon neugierig was hier noch passiert.
Mein nächstes boxenprojekt möchte ich gerne mal aktiv starten.
Grüsse hannes
Ansonsten bin ich schon neugierig was hier noch passiert.
Mein nächstes boxenprojekt möchte ich gerne mal aktiv starten.
Mich wundert es jedenfalls, daß hier nicht mehr aktiv gemacht wird.
In meiner Buchempfehlung gibt es 22 Gründe für aktiv und nur 9 dagegen. Darunter sind jeweils ein paar irrelevante Punkte. Die halten sich die Waage.
Ich denke, daß hier so einige Sprecher deutlich profitieren könnten. Selbst einer Nada könnte man evtl. noch ein wenig mehr entlocken (habe sie nicht gehört); höchstwertige aber massvolle Elektronik vorausgesetzt.
Sleepwalker
22.11.2011, 06:55
Mich wundert es jedenfalls, daß hier nicht mehr aktiv gemacht wird.
Es gibt schon ne Menge "Aktive", aber die frikeln eher im verborgenen, sofern sie hier überhaupt noch aktiv sind :denk:
ähmm.... ;) Du beleidigst da ja geradezu JEDEN Entwickler von Aktivelektronik.
das kannst Du so auch nicht sagen.
http://www.solid-tube-audio.de/index.php?id=19
Sleepwalker
22.11.2011, 07:40
Die Bedienungsanleitung wird vermutlich auf 3 DVDs im PDF-Format ausgeliefert ...:Dhttp://www.solid-tube-audio.de/typo3temp/pics/2372dca181.jpg
Edit: Jetzt machen puristische Verstärkerkonzepte auch wieder Sinn. NOCH ein Poti im Signalweg kann nur schlecht sein.
Ist das nicht ein endgeiles Röhrenmischpult.
Sleepwalker
22.11.2011, 08:23
Ist das nicht ein endgeiles Röhrenmischpult.
Ja, aber imo falsch eingestellt. Das Poti 16/22 (Zeile/Spalte) müsste noch 5 Grad im Uhrzeigersinn gedreht werden. So abgehört durfte es auch bei der Frau im Nachbarhaus noch nen Eisprung auslösen :)
Die Harrison-Pulte sind geil. Nur wenn der feuchte Finger verstellt, stellt das Motorpoti nicht zurück.
auch wenn es nicht mehr direkt zum Hauptbeitrag passt:
Hannes 1977: ja, die von Marantz kenne ich auch, Luxman gab es auch eine
leider sind meine alten Lesezeichen zum Thema alle defekt
habe nur noch dies gefunden:
http://www.malvalve.de/crossover5.html
http://www.glass-ware.com/tubecircuits/Tube_Crossover.html
http://www.the-planet.org/active.html
http://www.pmillett.com/tube_active_crossover.htm
bis zum Ende runter rollen:
http://www.soundfountain.com/amb/activsys1.html
den Bausatz von " Sniff´n Solder, tubexover" kann ich auch nicht mehr finden
Hannes 1977
22.11.2011, 19:46
Im neuen sonderheft von elektor audiospecial 5 gibts ein paar feine aktivprojekte.
Auch eine aktive röhrenweiche. Aber nur mit 6db
Ich werde mir auf jeden fall noch ne kleine triode für den hochton bauen und meinen gegentakter im bass einsetzten.
Bin nur noch nicht sicher welche aktivweiche.
Freu mich drauf wenn hier etwas feines entsteht:)
Schönen abend hannes
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