PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frequenzweiche vor dem Verstärker möglich?



Dirk_T
13.12.2011, 07:57
Moin

Ich wollte mal Fragen ob es möglich ist eine Frequenzweiche vor dem Verstärker zu bauen und durch die kleiner anliegende Spannung die Bauteile entsprechen zu verkleinern.

Das der HT & TT dann einen eigenen Verstärkerausgang bekommen versteht sich von selbst

Kondensator
13.12.2011, 08:16
Hi km22,
das geht nur aktiv. Passivweichen sind viel zu niederohmig für den Ausgang eines Quellgerätes, das nicht in der Lage ist den Strom zu liefern.

naumi
13.12.2011, 10:50
Hi km 22,

doch, das geht. Natürlich entsprechend hochohmig.
Wie Kondensator schon bemerkte, müssen die Schaltungen
aber anders dimensioniert werden.
Es gab vor vielen Jahren in der KT oder HHF einen Beitrag mit Beispielen. Das Resultat war wirklich besser als die niederohmige Weiche vor den Chassis.
Wenn dich das sehr interessiert, suche ich das Heft im Keller und scanne dir die Seiten.
Das würde aber nicht sofort gehen, sicher morgen oder übermorgen.

vG naumi

elheizo
13.12.2011, 10:53
Gibts da auch links evtl.?
Hatte sowas ja auch schon mal im Auge, vom Prinzip wird die Weiche ja kleiner und die Bauteile billiger, So ein bischen Plug & Play machts dann auch noch möglich die Boxen auch mal an einen anderen Verstärker oder umgekehrt zu hängen.

eltipo
13.12.2011, 11:02
Gibts da auch links evtl.?
Hatte sowas ja auch schon mal im Auge, vom Prinzip wird die Weiche ja kleiner und die Bauteile billiger, So ein bischen Plug & Play machts dann auch noch möglich die Boxen auch mal an einen anderen Verstärker oder umgekehrt zu hängen.

Nein,

weils damit dann nen vollaktives System ist....;)

elheizo
13.12.2011, 11:07
Ach Markus warum mußt du immer alles wieder kaputt machen ;)

Hatte mich schon wieder so gefreut, aber was wäre so schlimm wenns danach voll aktiv ist:p

Ja ich weiß, weils einfacher geht :D

eltipo
13.12.2011, 11:12
Ach Markus warum mußt du immer alles wieder kaputt machen ;)

Hatte mich schon wieder so gefreut, aber was wäre so schlimm wenns danach voll aktiv ist:p

Ja ich weiß, weils einfacher geht :D

Also entweder hab ich das falsch aufgefasst, oder irgendwie sonst gibts nen Missverständnis.

Natürlich kannst du das Ding mit der Weiche davor an jeden Verstärker hängen...aber nur, wenn auch genügend davon da sind...mit einem Stereo-amp isses nicht getan.

Und alles andere: Es ist ne ganz normale aktive, analoge Weiche, nicht mehr und nicht weniger.
Das ist zwar putzig, aber in Zeiten von DSP eher unsinnig, weil total unflexibel...aber gut, das sind passive LS auch.....nur brauchts da eben nicht so viele Amps.

Hier mal so eine Simpellösung...:

http://www.ebay.de/itm/CINCH-KABEL-VERSTARKER-FREQUENZ-WEICHE-70Hz-Hi-pass-Hochpass-Kickbass-/390366237167?pt=Frequenzweichen&hash=item5ae3a411ef

elheizo
13.12.2011, 12:45
Das hatte ich mal im Auto für den Bass verwendet, ist aber schon 15 Jahre her, hat gut funktioniert :D

Na wer nur Stereo baut ist doch mit ner Weiche davor gut bedient, evtl. kann man günstig Projekte im Preis senken...

Und ja ich muß auch mal aktiv probieren, hast ja recht ;)

a.j.h.
13.12.2011, 19:44
Das geht:
Und wie schon geschrieben, auch passiv. Also ohne aktive Bauelemente.
Wie schon gesagt, man muss auf die relativ hohe Eingangsimpedanzen der angeschlossenen Endstufen abstimmen.
Dadurch verringern sich die notwendigen Kapazitäten, allerdings erhöhen sich die Induktivitäten.

Holger Stein hat sowas mal gemacht und es wurde in der K&T vorgestellt (1997?).
Da hat Timmermanns noch das Zepter geschwungen.

detegg
13.12.2011, 20:01
Das geht: Und wie schon geschrieben, auch passiv. Also ohne aktive Bauelemente.
... allerdings erhöhen sich die Induktivitäten.
Sinnvoll(!) ist das allerdings nicht - und wird deshalb auch nicht gemacht.
Beispiel aus dem CarFi-Bereich - dimensioniere mal eine passive (Aktiv-) Weiche für einen 18dB/Subsonic bei 20Hz mit Besselcharakteristik.

;-(( Detlef

a.j.h.
13.12.2011, 21:10
Ob's sinnvoll ist, hängt sicherlich auch davon ab, was genau man damit bezwecken will.

Eine Sub-Weiche damit zu bauen, finde ich auch nicht sonderlich spannend. Welche Vorteile sollte man dadurch auch haben?
Timmermanns fand die Sache damals spannend, weil er damit "seine" Saug- und Sperrkreise verbauen konnte :D
Das ginge aktiv nicht so, war sein sinngemäßer Wortlaut.
Naja,... :rolleyes:

elheizo
13.12.2011, 23:09
Gerade für einen Sub finde ich es interessant, denn eine passive Lösung bei 70 Hz oder so geht erstens schwer in den Geldbeutel und zweitens wird es sehr viel Energie verbrennen.

Aber dieser Treat hier hat mich wieder dran erinnert das ich mir unbedingt mal einen kleinen Rechner fürs aktive holen wollte.
Das wird mal höchste Zeit.

elheizo
13.12.2011, 23:23
Hatte Markus auch schon nen Link gemacht, wie schon oben beschrieben hatte ich sowas früher mal im Auto und das hat gefunzt, sogar sehr gut, soweit ich das noch von damals beurteilen kann.

Rudolf
14.12.2011, 10:35
Im englischen Spachraum wird so etwas als "Line Level Filter" oder auch "Passive Line Level Cross Over (PLLXO)" bezeichnet. Eignet sich ganz gut für die Korrektur von Welligkeiten. Filter mit mehr als 6 dB Steilheit reduzieren aber GANZ erheblich die Ausgangsspannung - 18 dB und größer gehen praktisch überhaupt nicht. Ich habe so was mal als Korrekturfilter für einen W-Dipol gemacht. Da passte es ausgezeichnet und wurde im Vergleich zur Nach-Verstärker-Lösung spottbillig: http://rudolffinke.homepage.t-online.de/audio/Dipol/M%20frame/M%20frame%20W250.pdf Dort Seite 3.

Rudolf

elheizo
14.12.2011, 11:05
Sehr interessant, vor allem wirklich extrem günstig die Lösung.
Aber wie kommt man an der Stelle auf die Werte, denn die normalen Formeln werden hier doch ausser Kraft gesetzt,oder?

detegg
14.12.2011, 12:23
Hi Udo,

wie willst Du etwas nach Formel berechnen, wenn die Eckdaten nicht bekannt sind? Rudolf hat in seinem Korrekturfilter den Ausgangswiderstand der Quelle zu Null und den Eingangswiderstand des Verstärkers zu 20k fix angenommen. Das ist diese Analogie zu den "normalen" Frequenzweichen, die wg. frequenzabhängiger Impedanz der Chassis und der Quelle eben nicht nach Formel berechnet werden können.

;-) Detlef

Sleepwalker
14.12.2011, 15:38
Sehr interessant, vor allem wirklich extrem günstig die Lösung.
Aber wie kommt man an der Stelle auf die Werte, denn die normalen Formeln werden hier doch ausser Kraft gesetzt,oder?

Nein, die Formeln gelten unverändert. E-Technik ist selten beliebig. Zu beachten ist: Der Widerstand den die Weiche "sieht" ist der Eingangswiderstand (bei Chassis 4 o.8 Ohm) der Endstufe. Der Innenwiderstand des VV liegt vor/zur Weiche in Reihe. Beides kann man messen, wobei der Ri des VV natürlich nicht unendlich klein sein, oder werden kann, da so ein VV i.d.R. keinen hohen Strom liefern können muss. Überschwingende Weichen, die zu einer deutlichen Impedanzverringerung führen können, sollten hier aber vermieden werden. Also z.B tiefpass mit zu kleiner Spule und dafür zu grossem C.
Wie so eine Weiche dann aussieht, kann man mit z.B. Boxsim simulieren. Als Treiberimpedanz einfach den Eingangswiderstand der Endstufe angeben, vor die Weiche den Ri des VV.

BTW haben fast alle Endstufen schon eine passive Weiche eingebaut und zwar den Entkoppelkondensator. Der, in Verbindung mit dem Eingangswiderstand legt die untere Grenzfrequenz fest. Grösserer C = tiefer, so wie man es von Weichen auch kennt. Hier sind aber Grössenordnugen von 20 - 100 kOhm und C's von 3,3 bis 22 uF (oder noch mehr) zu finden.

Aktiv ist die Weiche nur, wenn darin eine aktive Verstärkung stattfindet, also z.B. mit nem Operationsverstärker. Nur weil etwas vor der Endstufe sitzt, ist es noch keine aktive Weiche.
Ob das sinnvoll ist oder nicht...muss jeder selbst wissen, wenn er überhaupt in der Lage ist die Widerstände zu bestimmen.