Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gehrungen mit Oberfräse oder Handkreissäge
waller_frank
15.12.2011, 10:18
Hallo Leute,
eine Frage in die Runde. Womit lassen sich Gehrungen besser anfertigen. Mit Handkreissäge und Schiene oder mit einer Oberfäse. Da ich demnächst Gehäuse für den Karneval Bollerwagen der Kiddis bauen muß und diese wahrscheinlich auf Gehrung geleimt werden müssen, steht ein Neukauf für meinen Maschinenpark an. Finanziell wird es so in Richtung Bosch grün oder so gehen. Teilt mir einfach mal mit wie ihr eure Gehrungen anfertigt. Die Möglichkeit zu einem Schreiner zu latschen möchte ich erst mal außen vor lassen. Ist mir zu umständlich, weil ich mir dann frei nehmen müsste und es kostet jedesmal Geld. So, jetzt seit ihr an der Reihe. Würde mich auch über einen Gerätevorschlag freune.
Gruß
Frank
Es ist wie immer........alles relativ.
Die Gerätequalität und Ruhe und Präzision beim Arbeiten machen es aus.
Dann ists egal, womit du das machst, wobei gutes Werkzeug dem entgegen kommt.
Ich mache Gehrungen mit einer kurzen FS von Festo und einer Makita 6000, das ist ausreichend genau, setzt aber Probeschnitte voraus.
Die Holzstücke dürfen dann aber nicht beliebig kurz sein...
Ich werde es deswegen mit einer Oberfräse, einem ausreichend langen Fräskopf und DIESEM HILFSMITTEL (http://www.ebay.de/itm/320545966956?ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649) zu bewerkstelligen versuchen.
Hi Alex,
ist das Teil, von dem Du in Duisburg sprachst ?
der "Fräszirkel in gerade" ?
tschense
15.12.2011, 12:44
Ich habe zwar auch eine Handsäge mit Schiene (Makita) aber die Sägen kippen für Winkelschnitte unter die Schiene!
Das dedeutet, man setzt die Schiene auf das kleine Stück, das abgesägt werden soll, auf; also ausserhalb der Box :(
Somit musst du zuerst für eine stabile Erweiterung deiner Box (Schienenauflage) sorgen.
Deshalb dann doch lieber mit der Oberfräse.
Gruss
Jens
Deshalb Gehrungen vor dem Zusammenbau sägen?
tschense
15.12.2011, 13:17
oder Oberfräse :)
Ja, vor dem Zusammenbau ist es kein Problem. Ich lass aber mittlerweile 2mm Überstand, und dann mit Bündigfräser planen.
Weil's halt nie genau wird im Baumarkt.
LG
Jens
Chaomaniac
15.12.2011, 13:40
Ääähm, ist hier die Rede von Gehrungen oder von Fasen?
Für Gehrungen würde ich generell zu einer Kreischsäge tendieren.
Fasen gehen aber auch so (http://mrwoofa.de/selbstbau/breitefasenfraesen/breitefasenfraesen.htm) sehr gut.
waller_frank
15.12.2011, 13:51
Es geht sich um Gehrungen, um z.B. schräge Gehäuse zu realisieren.
Gruß
Frank
Chaomaniac
15.12.2011, 13:53
Das dacht ich mir.
Der ein oder andere Post hier scheint aber eher für Fasen gedacht zu sein...
Sleepwalker
15.12.2011, 14:38
Mit der Festool geht das 1A. Erst auf Länge sägen, dann bei gleicher Einstellung der Schiene die Säge kippen und nochmal dran lang. Wird bei mir perfekt. Hängt aber bei dieser Vorgehennsweise auch ein bischen von der Einstellung der Säge ab. Direkt auf Länge und Winkel hab ich noch nicht getestet. Sollte noch besser gehen, selbst wenn die Säge nicht 100% am Ausreisschutz entlang läuft.
Da die Festool keinen Kippschutz hat, muss man mit einer Hand die Säge sanft (!) auf die Schiene drücken.
ob du da ne festool, makita oder ne gelbe nimmst...ist doch wurscht....
Die kann man alle justieren.
tschense
15.12.2011, 15:09
Der ein oder andere Post hier scheint aber eher für Fasen gedacht zu sein...
Ja, ihr habt recht, ich war bei der Fase :o
LG
Jens
Sleepwalker
15.12.2011, 15:42
Die kann man alle justieren.
Jo, aber das war bei mir gar nicht nötig. Aus der Kiste genommen, gesägt: Passt
Ich gebe dir aber bei deinem ersten Beitrag recht: Der heimwerkende Boxenbauer hat die Zeit um mit pfiffigen Hilfsmitteln, Geduld und Sorgfalt zu ähnlichen Ergebnisen zu kommen. Wenn die Säge ein Mindestmaß an Stabilität mitbringt. Dem System von Bosch grün mit dieser Plastikschiene traue ich das allerdings nicht zu, ebensowenig wie dieser Wolfkraftschiene mit dem Wackedackelaufsatz. Dann lieber das Geld in eine stabilere Säge und eine Alu-Richtlatte investieren.
Dann lieber das Geld in eine stabilere Säge und eine Alu-Richtlatte investieren.
Die ewige Diskussion...ich sehe es genauso, hab vorher alles gegeben, zum Schluss auch meine Nerven, also Makita gekauft.
Diese musste allerdings etwas justiert werden, daher meine Aussage.
Andererseits weiss ich, dass HSB mal mit einer billigen Güde-TKS ihre Sachen gemacht haben, es geht alles, nur ist das nichts für meine Nerven...;-)
Sleepwalker
15.12.2011, 16:14
Hehe, hab auch so eine billige TKS gekauft, aber vermutlich noch deutlich billiger (99€) als die von HSB . Da hab ich auch gedacht ich könne die Probleme irgendwie umgehen, genau justieren usw. Kann man bei meiner vergessen, weil das Problem schon in der inneren Mechanik liegt. Das Sägeblatt kann man locker 1-2 mm zur Seite drücken, was selbst bei geradem Schnitt für Sägeriefen sorgt. Ich hatte mal angefangen die auf einen Schiebeschlitten mit Linearführung umzubauen, habs dann aber aufgegeben, denn ich hätte die ganze Motorhalterung umbauen müssen um da eine gewisse Stabilität reinzubekommen. Das ist nur so ein zurechgebogenes "Drahtgestell" mit einfachster Lagerung und wabbeligem Gehäuse. Bei "richtigen" Sägen ist das viel stabiler.
Dazu kam das Platzproblem. Warum die Garage mit so nem Teil blockieren, wenn man die Säge in ne schöne Kiste packen kann, und die Schiene Platz an der Wand hat?
Meine Billigsäge hat auch nur ein 2,irgenwas (2?) mm Sägeblatt, und den enstprechenden Spaltkeil. D.h. für ein dickeres Sägeblatt braucht man auch einen dickeren Spaltkeil.
Woher nehmen bei so einem Chinaböller?
Ein gutes Sägeblatt ist schon fast so teuer wie die ganze Säge...
Und wenn man es genau nimmt, ist die HKS+Schiene auch deutlich flexibler einsetzbar.
Wenn man die Festo toppen möchte, braucht man imo schon eine echte Formatkreissäge, mit Schiebeschlitten und Vorritzsäge. Kostet mind. 10 x soviel und verbraucht imo für unsere Zwecke zu viel Platz.
Das ist wie mit Kabelklang...
Der eine fühlt sich wohl damit, der andere schüttelt den Kopf...
Ich frag mich auch immer, wie die Jungs mit so was klar kommen...
Kommense aber, Thorsten hat Recht mit der Flexibilität...ich will mir noch nen MFT zulegen, und dazu dann ( ja, schlagt mich) eine TS55....aber ich will mir auch noch ne mobile Hebebühne für meine Autobasteleien zulegen......*g
So, ich mach mich jetzt mal endlich an meinen Faltrechner, nachdem mir 2 andere dazwischen gekommen sind.... :bye:
waller_frank
15.12.2011, 18:23
Für ne Tischkreissäge hab ich leider keinen Platz und die lohnt sich auch nicht wirklich für mich. Sehe schon, dass Thema scheint nicht ganz so einfach zu sein. Tendire eher zu einer OF als zu einer Handkreissäge, da ich die Fräse wahrscheinlich öfter brauchen würde als die HKS.
Gruß
Frank
Ich habe zwar auch eine Handsäge mit Schiene (Makita) aber die Sägen kippen für Winkelschnitte unter die Schiene!
Das dedeutet, man setzt die Schiene auf das kleine Stück, das abgesägt werden soll, auf; also ausserhalb der Box :(
Somit musst du zuerst für eine stabile Erweiterung deiner Box (Schienenauflage) sorgen.
Deshalb dann doch lieber mit der Oberfräse.
Gruss
Jens
Das mit der Erweiterung habe ich so gelöst:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=310&pictureid=4433
Die beiden Bretter jeweils an den Enden der Schiene stützen eben diese Enden ab. Dazwischen, also in der Mitte der Schiene, sind die zu sägenden Bretter fixiert. Alle beteiligten Bretter haben die selbe Stärke. Sieht abenteuerlich aus, funktioniert aber gut.
Nebenbei sieht man auch den Kippschutz der SP6000 in Aktion. Eine TS55 würde jetzt doch aus der Schiene kippen, oder?
Viele Grüße,
Michael
Chaomaniac
15.12.2011, 19:27
Das Bild gefällt mir. Ich freu mich schon richtig auf meine Makita, die ich vor ein paar Tagen bestellt hab...
Kann mir mal einer erklären, wieso auf Gehrung geleimt wird, wo MDF sowieso unter einem Finish verschwinden muss?
Sleepwalker
20.12.2011, 19:57
Hi,
MDF ist innen weniger dicht als an den Aussenflächen. Dementsprechend "saugt" es an den Schnittkanten besser, und arbeitet dort auch anders. In sehr vielen Fällen zeichnet sich nach einiger Zeit diese Kante auch unter der Farbe wieder ab, selbst wenn ordentlich gearbeitet wurde. Manchmal scheint es allerdings auch gut zu gehen.
Es gibt auch einige Schreiner unter den DIYler, und die bestätigen ebenfalls, das man MDF besser auf Gehrung verarbeitet. Beispiele für die abgezeichneten Kanten gibst in Form von Bildern in jedem DIY-Forum...Selbst ordentlich schleifen und spachteln soll keine Garantie sein.
waller_frank
21.12.2011, 08:53
Manchmal gibt es Lautsprechergehäuse mit schrägen Wänden, die von schrägen Typen gefertigt werden. Da braucht man halt eine Gehrung.
Gruß
Frank
Manchmal gibt es Lautsprechergehäuse mit schrägen Wänden, die von schrägen Typen gefertigt werden. Da braucht man halt eine Gehrung.
Gruß
Frank
Klar Mann!
http://img406.imageshack.us/img406/4738/cimg1576ve.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/406/cimg1576ve.jpg/)
Mit Bandschleifer.
Kanten versteckt:
http://img857.imageshack.us/img857/9979/cimg1600.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/857/cimg1600.jpg/)
FlorianK
24.12.2011, 11:13
Ihr schmeißt alles in einen Pott.
1: Fase und Rundung macht man mit Oberfräse - weil durch die hohe Drehzahl eine recht gute Oberfläche erzielt werden kann.Die Hobelschlagabstände sind dort sehr kurz.
Beim Einsatz von Hobbysägeblättern und einer "kleinen" Säge doch deutlich größere Unregelmäßigkeiten im Schnittbild auftreten.
Ganze Verleimfräsungen auf Gehrung - werden wohl meistens aus Längenmangel des Fräsers scheitern. Durch die Gehrungsdiagonale wird ja ein sehr langer Fräser benötigt. Da sterben auch oft die Motore etwas ab. Würde ich nicht machen.
2: Gehrungen zum Verleimen kann man nur mit Lösungen gut ausführen, wenn ihr lange Führungen habt. Das wäre dann machbar mit einer richtigen Tischkreissäge wie zB Altendorf / Martin / Format o.ä.. Gehrungsschnitte müssen sehr sauber ausgeführt werden - und das hängt viel von der Ausführung ab - also zB gleichmäßiger Vorschub --- aber auch sehr viel von der Maschine. Das Material muß gleichmäßig auf möglichst viel Fläche aufliegen. Die Führung in der Maschine muß einmal möglichst genau sein ( von der mm Anzeige und der Einstellbarkeit / kann man aber auch aufs richtige Maß fummeln ) aber die Führung muß auch in sich sehr!!!!! stabil sein. Wenn man das Brett / Material an der Führung vorbei schiebt drückt man mit viel Druck einmal das Stück - aber auch das Stück gegen die Führung. Und genau dort geschehen dann die ungewollten Verformungen. Da ist dann oft eine Schiene deutlich besser als eine "kleine" Baumarkt Hobbykreissäge. Mit einer entsprechend guten Tischkreissäge kann man dann auch sägen - verleimen und nur noch einen kleinen Lackierschliff anbringen.
Die kleinen Sägen für den Heimwerker sind oft recht gut - aber beim Zuschnitt für sehr kleine - und große Teile nicht geeignet. ( Ich weiß - jetzt kommen riesen Proteste - aber es ist vielleicht auch eine Sache des Anspruchs ).
Die Schienen von den Anbietern wie Festo o.ä. sind dann oft besser, weil man das Material auf einen Tisch legen kann und wie auf dem Bild abgebildet - sehr gut mit Zwingen fixieren kann. Ist aber auch viel Fummel wegen der genauen Einstellung.Aber man hat ja Zeit und es ist Hobby.
Ich selber arbeite sehr viel mit diesen Putzschienen aus Alu die die Mauerer benutzen. An ihnen kann man sehr gut mit der OF arbeiten. Mit einer solchen Schiene und ein paar Zwingen kann man, mit entsprechender Sorgfalt, alle Schnitte ( auch Gehrungen für schräge Boxen ) auch mit einer super Genauigkeit ausführen.
3: Stumpf verleimte Boxen (90° Schnitte ) die Lackiert werden sollen, sind später zu 90% an den sich abbildenden Kanten wieder zu erkennen. Durch Schwindung im Lack als auch im Holz markieren sich die Verleimstellen oft erst nach einen 1/2 Jahr.
Wer er 100% will - sollte bei Lackierungen dann lieber auf Gehrung arbeiten.
4: die Baumarktschneiderei ist meistens ungenau, weil die Platten aus MDF / Span usw. zu 99% nicht genau einem Maß entsprechen. 19er Span ist noch lange nicht 19mm. Wenn ihr einen relaitv guten Zuschnitt wollt - Maße mitnehmen in den Baumarkt - eine Platte aussuchen - mit der Schieblehre / Meßschieber messen und Box bzw Maße vor Ort ausrechnen. Dann wirds schon deutlich genauer. Ein weiterer Punkt ist natürlich - das die Baumärkte bei zB Sägeblattwechsel nach Schärfen - die Maschine nicht wieder genau justieren.
waller_frank
25.12.2011, 00:26
@FlorianK: Irgendwie hab ich ja gerade einen Hänger, aber wie "zimmert" man zum Beispiel ein trapezförmiges Gehäuse nur mit 90 Grad Schnitten. Schaue gerade auf meine Yamaha S12e (PA Box) und frage mich wie das gehen soll. Das ist eigentlich die Form, die ich für das Bollerwagenprojekt bauen möchte. Vielleicht hast du ja "die" Lösung für mich.
Gruß
Frank
FlorianK
25.12.2011, 07:58
Sorry - habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt. Glaube weiß was du meinst. Die Gehrungen der Bretter an sich meint ich in dem Fall. Die Schrägen selber mußt du natürlich auf Gehrung schneiden.Also zB an den Seiten wo du (auf dem Bild mit der braunen Box) den Übergang Schallwand zur vorderen schmalen Wand hat. Ich meinte den Gesamtschnittwinkel. Wenn du fertig furniere Platten nehmen willst würde ich den Zuschnitt von einem Schreiner o.ä. machen lassen. Das wird sonst eine heikle Sache - oder eine von viel Spachtel ;-). Die braune Box oden auf den Bildern würde im Grunde ja auch später furniert.
Bei der denke ich wurden nur die Gehrungen von zB den schmalen Brettern vorn angeschnitten. Das Brett für die Schallwand denke ich wurde einfach überstehen gelassen und dann abgehobelt und geschliffen. Das Furnier später angebracht. Bei den Schleifarbeiten muss man dann eben aufpassen das man keine Löcher schleift ( Mulden). Dann kann es passieren das an der Stelle - beim Furnieren - das Furnier nicht richtig flächig aufgeleimt wird. Dann hat man dort einen Hohlraum und das F hebt sich dann an der Stelle ab.
waller_frank
26.12.2011, 22:23
Ich stelle fest, dass das Thema Gehrungen etwas komplizierter ist, als ich dachte. Mein momentanes Projekt werde ich deshalb 90 Grad verleimen. Siehe hier: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=2920 , Seite 2, ziemlich unten, Baubericht Karnevalswagen.
Gruß
Frank
Sleepwalker
26.12.2011, 22:37
Ich stelle fest, dass das Theme Gehrung etwas komplizierter ist als ich dachte.
Ziemlich schwierig ist es, alle 6 Seiten auf Gehrung zu schneiden, da es dann nicht nur auf genaue Winkel, sondern auch absolut genaue Längen der Bretter ankomt. Zuviel Leim kann da schon für unschöne Lücken sorgen.
Leichter ist es, wenn man nur Front, Rückwand, Deckel und Boden auf Gehrung verleimt, und dann die Seiten in einem anderen Material, z.B. Massivholz macht. Dann darf auch schonmal ein Millimeter Längenabweichung sein, wenn man die Seiten dann später passend dazu macht.
Sieht imo auch gut aus.
Ich habe nur Boden, Deckel und Seitenwände auf Gehrung verleimt. Die Frontwand habe ich dann aufgedoppelt und die Kanten auf der Front rundgefräst. Sieht auch gut aus, finde ich. :)
Viele Grüße,
Michael
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