Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unterschiede Herstellerangabe / Messung Hobby Hifi?
Hi,
beim Alpair 10.2 (als Beispiel) gibt Mark Audio, die laut Hörensagen ehrliche und recht genaue Parameter für die Chasis angeben, folgendes an:
Fs: 35 Hz
Qts: 0.35
Vas: 28.1 l
dagegen misst Hobby Hifi:
Fs: 39 Hz
Qts: 0.43
Vas: 21 l
Die Unterschiede in der Produktion sollen gerade bei den Alpairs recht gering sein (siehe Messungen des Alpair 10.1 bei Hifi Selbstbau, deren Messungen übrigens gut mit den von Mark Audio übereinstimmten). Daraus habe ich zwei Fragen
1) Woher kommen dann die großen Differenzen der Messungen? Ist eine "besser" / "genauer" oder sind die eigentlich gleichwertig, aber durch unterschiedliche Methoden verursacht?
2) Welche Messung ist "besser", bzw. sollte als Grundlage für eine BR-Abstimmung dienen?
Viele Grüße
Peter
P.S.:
Ergänzend hier noch im Detail alle Angaben von Mark Audio bzw. danach der Hobby Hifi:
a) Hersteller-Angabe Alpair 10.2
Revc= 7.200 Ohm
Fo= 35.386 Hz
Sd= 88.250 cm²
Vas= 28.119 Ltr
Cms= 2.543m M/N
Mmd= 7.480 g
Mms= 7.956 g
BL= 5.606 T·M
Qms= 2.530
Qes= 0.41
Qts= 0.35
Levc= 93.626u H
No= 0.297 %
SPLo= 87 dB
X max= 8.5-mm (1 way)
Power = 35 watts nom. 70 Max
b) Messungen Hobby-Hifi
Re = 7,1 Ohm
Le = 0,37 mH
Fs = 39 Hz
Qms = 3,3
Qes = 0,49
Qts = 0,43
Sd = 88 qcm
Vas = 21 l
Cms = 1,9 mm/N
Mms = 8,8 g
Rms = 0,65 kg/s
B*L = 5,6 N/A
Ist mir auch aufgefallen. Bei meinen Gradient (Peerless) sind die Werte komplett anders wie von Hobby Hifi angegeben. Teilweise Faktor 2 Unterschied!
Christoph Gebhard
31.12.2011, 12:37
Hallo Peter,
die Messungen sind IMHO ganz gut zu vergleichen, da in sich schlüssig. Die Unterschiede können von Messmethoden, -spannung, Chargenunterschieden in der Aufhängung oder der Eingespieltheit der Chassis kommen.
Schlüssig ist:
- wenn fs höher muss auch VAS kleiner sein (da Mms unabhängig von Eingespieltheit und Messmethode)
- wenn fs höher muss auch Qts höher sein (da beide durchs Einspielen im gleichen Maße sinken)
Stutzig sollte man nur werden, wenn z.B. fs UND Vas höher liegen oder wenn Mms weit auseinander liegt oder fs niedriger und Qts höher liegt. Das ergibt deutlich unterschiedliche Frequenzverläufe im gleichen Gehäuse.
Ich würde die zwei Sätze einfach rechnerisch mitteln. In dem sich dann ergebenen Gehäuse werden beide Parameter-Sätze bis auch kleine Abweichungen identische Verläufe zeigen.
Gruß, Christoph
Chaomaniac
31.12.2011, 15:28
Meistens ist ein Mitteln gar nicht nötig. Auch Parametersätze, die sich in den Zahlenwerten drastisch unterscheiden, können im Einbauzustand ein vergleichbares Verhalten aufweisen.
Gab's vor einiger Zeit mal einen Thread in dem es um Abweichungen beim Visaton AL 130 ging. Dort zeigte die Simulation mit den unterschiedlichen Parametersätzen nur vertretbar geringe Amplitudenschwankungen.
Etid:
Hab den Thread gefunden: klick (http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=20529)
Seit dem hatte ich sogar schon Exemplare in der Hand mit einer Reso von gut 100 Hz. Solange die anderen Parameter ausgleichend "mitgehen", bleibt alles im grünen Bereich.
Danke für die Antworten,
wenn ich die Antwort und Postings von Chaomaniac richtig verstehe, so relativieren sich die Unterschiede, gerade mit Einspielen, recht stark. Das ist doch schonmal gut. Ich vermute, dass bei Hobby Hifi die Chasis nicht (so lang) eingespielt sind und die Herstellerangaben für das eingespielte Chasis gelten, da Mark Fenlon für seine Chasis eine längere Einspielzeit angibt.
Die Aussage von Christoph kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Sätze "passen" in sich zusammen. O.K. Aber dann bekomme ich doch trotzdem mit dem einen Satz an Parametern ein deutlich anderes Volumen für eine BR-Abstimmung, als mit dem anderen? Wenn die Parametersätze mittle (kann man das sinnvoll für alle Parameter überhaupt denn mit einfacher Mittelwertbildung denn überhaupt machen? Ich weiß nicht, ob manche der Parameter nichtlinear sind und dies daher evtl. nicht optimal wäre...)
Da ich für diese Projekt platzmäßig nur schwer mehr als 15 Liter realisieren kann (25 l sind nicht drin), so werd' ich dann wohl oder übel in meinem Fall mit den Hersteller-Angaben simulieren und das entsprechende etwas kleinere Gehäuse dafür bauen. Vorteilhaft ist dabei, dass ich hinterher noch relativ frei über das Aktivmodul die Feinabstimmung -- zusätzlich zur Optimierung der Bedämpfung -- realisieren kann. So hoffe ich, dass ich mit einem dann evtl. etwas "zu kleinen" Gehäuse noch relativ gut leben kann!?
Hi,
die beiden Datensätze liefern deshalb so unterschiedliche Gehäuse, weil der HH-Satz an der Grenze des sinnvollen für BR liegt und daher zu großen Volumen führt.
Baust Du "beide" Treiber in das selbe Gehäuse liegen sie nicht so arg weit auseinander.
Z.B. 15 Liter, 38Hz Abstimmfrequenz, max. 1dB Pegelunterschied um 60-70Hz.
Christoph Gebhard
01.01.2012, 22:45
Hallo Peter,
Die Aussage von Christoph kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Sätze "passen" in sich zusammen. O.K. Aber dann bekomme ich doch trotzdem mit dem einen Satz an Parametern ein deutlich anderes Volumen für eine BR-Abstimmung, als mit dem anderen?
Ja, aber wenn du z.B. den Parametersatz von HH nimmst und in das errechnete Mark-Audio Gehäuse einsetzt, wird der Verlauf sehr ähnlich sein. Umgekehrt genauso. Das optimale HH-Gehäuse wird mit dem Mark Audio-Parametersatz auch einen ähnlichen Verlauf erzeugen.
Wenn die Parametersätze mittle (kann man das sinnvoll für alle Parameter überhaupt denn mit einfacher Mittelwertbildung denn überhaupt machen? Ich weiß nicht, ob manche der Parameter nichtlinear sind und dies daher evtl. nicht optimal wäre...)
Ich mache das im Zweifel immer so und simuliere danach zur Kontrolle das dadurch errechnete optimale Gehäuse mit beiden Parametersätzen. So habe ich die Garantie, dass beide Sätze weitestgehend passend sind.
Im Endeffekt wird die TSP-Diskussion sowieso viel zu hoch gehängt. Sie gelten ja nur im Kleinsignalbereich und gehen idealerweise von einem linearen Chassis-Verhalten aus, was spätestens ab mittleren Pegeln aber passè ist. Nico von Quint Audio hat da auf der HMW mal einen Vortrag zu gehalten.
Gerade bei kleinen Chassis sollte man im Zweifel lieber etwas höher und mit einem kleinen Buckel abstimmen. Das funktioniert dann in der Praxis wesentlich besser.
Vom Raumeinfluß mit typischerweise mehreren dBs Abweichungen will ich gar nicht erst anfangen...
Gruß, Christoph
Laut Hersteller:
Vas 26
Qms 2,32
Qes 0,45
Qts 0,48
Fs 46
Cms 0,91
Mms 12,9
Le 1,4
Hobby Hifi:
Vas 23,35
Qms 3,18
Qes 0,51
Qts 0,44
Fs 46,48
Cms 0,84
Mms 14,02
Le 0,53
Und besonders verwirrend ist das Boxsim behauptet die Le sei 0,22
Christoph Gebhard
03.01.2012, 09:45
Schwarz: Optimales Gehäuse mit Mischparameter (24 Liter, 40Hz)
Rot: Das gleiche Gehäuse mit Hersteller-Satz
Grün: Das gleiche Gehäuse mit HH-Satz
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=48&pictureid=6844
Re habe ich mangels Angabe mit 8 Ohm festgesetzt.
Le habe ich außen vorgelassen. Die Differenzen kommen von unterschiedlichen Messfrequenzen. Sinnvoller sind da die Angaben der Impedanzhöhe bei 1kHz und 10kHz.
Gruß, Christoph
Ergibt sich eigentlich Le aus dem Impedanzgang?
LS hat 6Ohm mit RDC 5.25-5.8 Ohm je nach Angabe.
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