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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Raumbedingte Aufstellung & Bassanhebung /suche nach Bücher /Artikel



Forchi
30.01.2012, 15:21
Hallo,

Ich beschäftige mich zur zeit unter anderem sehr mit dem Thema Raumakustik

Mal angefangen mir der Aufstellung der Lautsprecher
Wie bestimmt man das jetzt (wenn man den Raum berücksichtigt)

Kann man in irgend einer Art und weise bestimmen oder ähnliches wie der Raum die tiefen Töne "anhebt"

Kann mich da jemand etwas aufklären ?


Und eine kleine Buchfrage hätte ich noch
Welche Bücher würdet ihr mir empfehlen zur Raumakustig & Lautsprecherbau?

MfG

eltipo
30.01.2012, 15:29
www.sengpielaudio.com

Raummoden direkt hier:

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-raum-moden.htm

Bist du bei Skype auch mal on? ;)

Violoncello
30.01.2012, 15:37
Bezüglich Literatur die Standardempfehlung:

Floyd Toole - Sound Reproduction

Sehr empfehlenswert, sehr lesenswert.

sharan
30.01.2012, 15:45
*ironie an*

Geh mir weg mit Toole!
Der schreibt über seine halbdokumentierten Versuche und verallgemeinert zum "besten Lautsprecher" den angeblich ALLE hören wollen.

*ironie aus*

Und jetzt nochmal in Ernst:
Toole ist wohl DAS Grundlagenwerk, wenn man des Englischen mächtig ist.
Aber unreflektiert darf man seine Aussagen nicht veralgemeinern, da er auf eine Klangästhetik festgelegt ist.

lg,
Korbinian

edit: da hat ein ALLE gefehlt.

Violoncello
30.01.2012, 17:24
Ich war ja schon ernsthaft neugierig auf deinen Kommentar ;).

Mit dem was du sagst hast im Grundsatz recht; dennoch würde ich es nicht ganz so negativ formulieren.

Tooles "Klangästhetik" beruht darauf, dass er die Aussage trifft "das Abstrahlverhalten ist eine der Kernkomponenten eines guten Lautsprechers" - das wird aber wohl auch niemand ernsthaft bezweifeln, zumal Toole das auch anhand detailliert dokumentierter Versuchsreihen belegt.

Die Aussagen, die er insgesamt macht, sind recht klar und geben teilweise nur wenig Interpretationsspielraum - dennoch würde ich nicht von Verallgemeinerung sprechen. Es wird nunmal ein sehr objektiver Zugang zu der Materie gepflegt (sehr wohltuend im Gegensatz zum emotionalen Gedöns der einschlägigen Flachpresse).

Im Endeffekt lautet Tooles Grundsatz nicht "baue das, was dir gefällt", sondern "baue das, was technisch am 'richtigsten' ist, dann wird es dir gefallen" und er macht dabei deutlich, dass sich unser Ohr allzu leicht täuschen lässt. Ich persönlich finde das die richtige Herangehensweise.

Ich hoffe alle, die das Buch nicht kennen, ein wenig neugierig gemacht zu haben ;).

sharan
30.01.2012, 17:41
Toole mag dahingehend Recht haben, dass die Abstrahlcharakteristik definitiv so wichtig ist wie der Frequenzgang.
Dass wir leider keine Lautsprecher mit idealer Abstrahlung bekommen, da wir da wohl komplett rundstrahlende Breitbänder erfinden müssten. (Da spricht die Physik dagegen).
Oder ein Mehrwegesystem mit infinitesimal kleinen Treibern und den Übergang dann mit extrem steilen Filtern unkenntlich machen.
Da das nicht geht, muss man Abstriche machen und Toole sagt uns nicht, wo man die machen soll.
Um so mehr ich zum Beispiel ins Nahfeld gehe (stärker merkbare Übergänge der Treiber) umso mehr kann mir aber das Rundstrahlverhalten mal bissl wurscht sein und ich sollte eher schauen die Zahl der Treiber zu reduzieren, um räumlich weiter zusammenzurutschen.
Ich sehe Toole als einen sehr guten Anhaltspunkt, wo man denn hinkommen müsste, der aber mit Kompromissen behandelt werden muss. ;)
Ich hoffe, unsere Diskussion führt nur zu mehr Interesse an Floyd Tooles Abhandlungen und wird nicht als unsinniger Eingriff in diesen Thread verstanden.

lg,
Korbinian

Rudolf
30.01.2012, 18:44
Korbinian,

Tooles Buch hat 520 Seiten zum Lesen (ohne Stichwort- und Literaturverzeichnis). Deine Anmerkungen sind für max. 20 Seiten davon von Belang. Der Rest beschäftigt sich mit wichtigen anderen Dingen. Soviel zu den Relationen.

Zur weiteren Verunsicherung empfehle ich gern diese Lektüre zu frühen Reflexionen im Raum:

http://www.casakustik.de/down/Fruehe_Reflexionen_+_Abb..pdf

Hat aber auch nur mit max. 20 Seiten des Buches zu tun. ;)

Kripston
30.01.2012, 19:01
Hallo,

Toole mag dahingehend Recht haben, dass die Abstrahlcharakteristik definitiv so wichtig ist wie der Frequenzgang.
Da hat er Recht, ganz klar


Dass wir leider keine Lautsprecher mit idealer Abstrahlung bekommen, da wir da wohl komplett rundstrahlende Breitbänder erfinden müssten. (Da spricht die Physik dagegen).Da scheint schon Begriffsverwirrung zu herrschen, was "ideale Abstrahlung" denn sei. Du siehst da offensichtlich den idealen Punktstrahler, das meint Toole aber IMHO nicht.
Er betrachtete in seiner Versuchsreihe Strahler mit gleichmäßigem Rundstrahl- und Energieverhalten. Und je besser die Lautsprecher in dieser Disziplin waren (vergleichbar lineare Achsenfrequenzgänge mal vorausgesetzt), desto eher wurden sie von seinen Probanden präferiert.
Was mich nicht wirklich wundert....

Oder ein Mehrwegesystem mit infinitesimal kleinen Treibern und den Übergang dann mit extrem steilen Filtern unkenntlich machen. Die forderst da Eigenschaften, die für das Abstrahl- und Energieverhalten garnicht nötig sind. Mit Hirnschmalz geht das nämlich auch anders...


Da das nicht geht, muss man Abstriche machen und Toole sagt uns nicht, wo man die machen soll. Da ist es nützlich, den Herrn Toole zu verstehen. Ich habe zwar nicht das ganze Buch gelesen, aber einige Papers, die das Thema hier betreffen. Von idealen Punktstrahlern habe ich bei ihm nichts gelesen.


Um so mehr ich zum Beispiel ins Nahfeld gehe (stärker merkbare Übergänge der Treiber) umso mehr kann mir aber das Rundstrahlverhalten mal bissl wurscht sein und ich sollte eher schauen die Zahl der Treiber zu reduzieren, um räumlich weiter zusammenzurutschen.Sicher reduziert sich im Nahfeld der Raumeinfluss, weg ist er dagegen nicht.
Dir ist aber hoffentlich klar, daß man dann wieder andere Kompromisse eingehen muß ?

Gruß
Peter Krips

sharan
30.01.2012, 20:15
Also vom idealen Punktstrahler würde ich auch nicht reden wollen.
Die Argumentation ging eher dahin, dass je näher man dran ist, sich die Frequenzgangveränderungen durch den Chassisabstand eher bemerkbar machen, als der Raumeinfluss.
Toole argumentiert meist auf der Basis des bestmöglichen Umhüllung begründet diese durch seine Hörversuche, von denen er aber wenig sagt, mit welchem Personenkreis er diese gemacht hat.
Ich wollte gar nicht gegen das Buch an sich ins Feld ziehen.
Nur darauf hinweisen, dass manche Menschen auf etwas mehr Details im Klang wert legen. Diese gehen bei seinem "umhüllenden Ansatz" für mich eher zwangsläufig unter.
Auch wettert er gegen die Verwendung von Monitorlautsprechern in Studios. Wobei er imho verkennt wie diese als Werkzeug funktionieren. (ein ausgeglichener Energiefrequenzgang ist dafür kein Hindernis, das habe ich schon begriffen)
Ansonsten beschäftige ich mich gerade mit genau diesen Kompromissen, aber der Erkenntnisgewinn dauert noch länger an.

lg,
Korbinian

naumi
30.01.2012, 20:15
Hallo Forchi,
speziell für das Verständnis der Raumakustik und gleichzeitiges Optimieren der Aufstellungspositionen kann ich dir CARA sehr empfehlen.
Ich habe das schon viele Jahre als Simulationssoftware von Elac.
Hat mit sehr geholfen.

Buchempfehlung für Lautsprecherbau:

das Beste ist nach meiner Meinung

LAUTSPRECHERBAU von Vance Dickason

mein Exemplar ist vom Elektor Verlag