Herr_Mo
19.05.2012, 13:47
Hallo zusammen,
auf dem Dachboden einer befreundeten WG sind mir zwei herrenlose Infinity RS-10b in die Hände gefallen. Die Sicken der TMTs waren hoffnungslos zerbröselt, das wird der Grund gewesen sein, wieso die auf nimmer Wiedersehen verstaut wurden.
Und so sah das dann aus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=620&pictureid=8454
Ich konnte nicht widerstehen (wer von hier hätte das gekonnt ;)), die Böxlein sind jetzt in meiner Obhut. Die Sicken sind auch schon erneuert, das hat mich ohnehin schon länger mal gereizt. Bei audiofriends.com die richtigen Exemplare bestellt und nach deren Anleitung eingeklebt. Hat für mein Dafürhalten auch gut funktioniert, etwas Fingerspitzengefühl war natürlich erforderlich.
Um sicherzustellen, dass die Schwingspule einigermaßen zentriert ist schlägt audiofriends vor, die Sicke an der Membran anzukleben und am Korb vorerst mit Wäscheklammern zu fixieren. Dann bei gezielt einseitigem Drücken auf die Membran so lange verschieben, bis von allen Seiten gleich fest gedrückt werden muss, um die Schwingspule zum Kratzen zu bringen. Auch das hat wunderbar funktioniert.
Um ganz sicher zu gehen habe ich über die so fixierten Chassis einen Sinus laufen lassen um ein Kratzen auszuschließen. Und dabei fiel mir bei einem der beiden Chassis gleich auf, dass ein Störgeräusch drin ist. Es ist nicht (!) die Schwingspule, sondern irgend ein anderes Klappern/Scheppern/Vibrieren, das ist nicht zuordnen konnte (Dustcap ist ringsum fest, Anschlussdrähte klappern nicht, Zentrierspinne festhalten bringt auch nichts...). Ich sah mich außer Stande das zu beheben und habe die Sicke dann angeklebt.
Die reparierten Chassis habe ich dann etwas einschwingen lassen und anschließend eine Impedanzmessung durchgeführt. Das Impedanzmaximum ist unterschiedlich stark ausgeprägt und die Phase des defekten (?) Chassis sieht auch etwas zappelig aus. Aber seht selbst:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=620&pictureid=8455
Das führt zur ersten Frage:
Hat jemand eine Idee, was diese Störung verursachen könnte? Oder weitere Vorschläge, wie man den Fehler eingrenzen könnte?
Nun, das hat mich dennoch nicht davon abgehalten die Lautsprecher zusammen zu bauen. Klanglich ist mir nichts dramatisches aufgefallen, ich habe aber auch nicht gezielt danach gesucht.
Bei der Impedanzmessung der kompletten Boxen sieht der Schrieb im Tiefton deutlich weniger dramatisch aus, hier gibt es jedoch im Übergangsbereich auffallende Unterschiede. Wieder das zugehörige Bildchen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=620&pictureid=8456
Daraus folgt Frage zwei:
Was ist da los?
Ich vermute die Weiche als Fehlerquelle? Die muss ich wohl mal von ihrem (verklebten) Brettchen nehmen und die Bauteile einzeln durchmessen. Da scheint sich was verändert zu haben...
Und nun zum dritten Punkt in meiner Liste:
Die TMTs im vorliegenden Gehäuse (7,8l geschlossen, recht stark bedämpft für mein Dafürhalten) simuliert ergeben eine leichte Überhöhung bei ca. 100Hz, was für damalige Zeiten wohl nicht unüblich war. Macht es Sinn, das per Kondensator etwas auszubügeln? Hier mal die TSP des intakten Chassis:
Fs 52,92 Hz
Re 3,45 ohms[dc]
Le 285,90 uH
L2 388,22 uH
R2 1,18 ohms
Qt 0,86 -
Qes 0,97 -
Qms 8,07 -
Mms 12,34 grams
Rms 0,508800 kg/s
Cms 0,000733 m/N
Vas 20,47 liters
Sd 141,03 cm^2
Bl 3,824789 Tm
ETA 0,30 %
Lp(2.83V/1m) 90,55 dB
und meine Simulation in Boxsim mit 680 uF HP vs. Original (gestrichelt):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=620&pictureid=8457
Über Vorschläge, Anregungen, Kritik, oder was auch immer bin ich sehr dankbar! Auch wenn sich jemand die Mühe machen will und die Simu überprüfen (zB in AJHorn).
Danke schonmal im Voraus!
Mo
auf dem Dachboden einer befreundeten WG sind mir zwei herrenlose Infinity RS-10b in die Hände gefallen. Die Sicken der TMTs waren hoffnungslos zerbröselt, das wird der Grund gewesen sein, wieso die auf nimmer Wiedersehen verstaut wurden.
Und so sah das dann aus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=620&pictureid=8454
Ich konnte nicht widerstehen (wer von hier hätte das gekonnt ;)), die Böxlein sind jetzt in meiner Obhut. Die Sicken sind auch schon erneuert, das hat mich ohnehin schon länger mal gereizt. Bei audiofriends.com die richtigen Exemplare bestellt und nach deren Anleitung eingeklebt. Hat für mein Dafürhalten auch gut funktioniert, etwas Fingerspitzengefühl war natürlich erforderlich.
Um sicherzustellen, dass die Schwingspule einigermaßen zentriert ist schlägt audiofriends vor, die Sicke an der Membran anzukleben und am Korb vorerst mit Wäscheklammern zu fixieren. Dann bei gezielt einseitigem Drücken auf die Membran so lange verschieben, bis von allen Seiten gleich fest gedrückt werden muss, um die Schwingspule zum Kratzen zu bringen. Auch das hat wunderbar funktioniert.
Um ganz sicher zu gehen habe ich über die so fixierten Chassis einen Sinus laufen lassen um ein Kratzen auszuschließen. Und dabei fiel mir bei einem der beiden Chassis gleich auf, dass ein Störgeräusch drin ist. Es ist nicht (!) die Schwingspule, sondern irgend ein anderes Klappern/Scheppern/Vibrieren, das ist nicht zuordnen konnte (Dustcap ist ringsum fest, Anschlussdrähte klappern nicht, Zentrierspinne festhalten bringt auch nichts...). Ich sah mich außer Stande das zu beheben und habe die Sicke dann angeklebt.
Die reparierten Chassis habe ich dann etwas einschwingen lassen und anschließend eine Impedanzmessung durchgeführt. Das Impedanzmaximum ist unterschiedlich stark ausgeprägt und die Phase des defekten (?) Chassis sieht auch etwas zappelig aus. Aber seht selbst:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=620&pictureid=8455
Das führt zur ersten Frage:
Hat jemand eine Idee, was diese Störung verursachen könnte? Oder weitere Vorschläge, wie man den Fehler eingrenzen könnte?
Nun, das hat mich dennoch nicht davon abgehalten die Lautsprecher zusammen zu bauen. Klanglich ist mir nichts dramatisches aufgefallen, ich habe aber auch nicht gezielt danach gesucht.
Bei der Impedanzmessung der kompletten Boxen sieht der Schrieb im Tiefton deutlich weniger dramatisch aus, hier gibt es jedoch im Übergangsbereich auffallende Unterschiede. Wieder das zugehörige Bildchen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=620&pictureid=8456
Daraus folgt Frage zwei:
Was ist da los?
Ich vermute die Weiche als Fehlerquelle? Die muss ich wohl mal von ihrem (verklebten) Brettchen nehmen und die Bauteile einzeln durchmessen. Da scheint sich was verändert zu haben...
Und nun zum dritten Punkt in meiner Liste:
Die TMTs im vorliegenden Gehäuse (7,8l geschlossen, recht stark bedämpft für mein Dafürhalten) simuliert ergeben eine leichte Überhöhung bei ca. 100Hz, was für damalige Zeiten wohl nicht unüblich war. Macht es Sinn, das per Kondensator etwas auszubügeln? Hier mal die TSP des intakten Chassis:
Fs 52,92 Hz
Re 3,45 ohms[dc]
Le 285,90 uH
L2 388,22 uH
R2 1,18 ohms
Qt 0,86 -
Qes 0,97 -
Qms 8,07 -
Mms 12,34 grams
Rms 0,508800 kg/s
Cms 0,000733 m/N
Vas 20,47 liters
Sd 141,03 cm^2
Bl 3,824789 Tm
ETA 0,30 %
Lp(2.83V/1m) 90,55 dB
und meine Simulation in Boxsim mit 680 uF HP vs. Original (gestrichelt):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=620&pictureid=8457
Über Vorschläge, Anregungen, Kritik, oder was auch immer bin ich sehr dankbar! Auch wenn sich jemand die Mühe machen will und die Simu überprüfen (zB in AJHorn).
Danke schonmal im Voraus!
Mo