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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Errechnetes Gehäusevolumen



Hausmeister2000
07.06.2012, 08:19
Hallo zusammen!
Ich habe mir die Software WinISD mal angeschaut und ein wenig herumgespielt. Bei kleineren Chassis komme ich auf sehr kleine Gehäusevolumen. Z.B. errechne ich für ein 12er-SEAS-Chassis um die 2L. Dagegen wird es in Bauanleitungen (http://www.lautsprecherbau.de/Magazin/Lautsprecherbau-Magazin-2007/Ausgabe-1-2007/_MS-Micro-MS-Dappo_8636,de,90916,33)eher mit um die 7-8L versehen.
Werden kleinen Chassis tendenziell immer in ein deutlich größeres Volumen gebaut?

Grüße
Heiko

tiefton
07.06.2012, 08:47
Das hängt davon ab, welche Zielfunktion du gerne hättest. Tiefer Bass heißt bei kleinen Chassis oft viel Volumen relativ zum Chassis . Allerdings hängt das auch von den TSP ab.
Der Tangband W4-657 läuft bspw in 2,5 Litern, in 5 Litern, als große BR (15 Litern) in einer TL, etc...
Es gibt ja auch kleine Chassis die gar keinen Bass können.
Große Chassis mit 2 Litern - kann ich mir nicht vorstellen.
Um Welche Chassis handelt es sich denn?

Hausmeister2000
07.06.2012, 11:18
Zum Beispiel dieses hier:

SEAS L12RCY/P (http://www.seas.no/index.php?option=com_content&view=article&id=104&Itemid=126)

Das wäre sicher für die MS Micro verwendbar. Da komme ich mit WinISD auf 1.7L Volumen im BR-Gehäuse. Tuning freq = 70.08Hz.
Es ist doch richtig, dass WinISD das optimale Volumen errechnet, wenn man nichts weiter tut, oder? Der Frequenzgang sieht auf jeden Fall dann immer optimal aus, wohingegen er sich verschlechtert, wenn man auch nur einen Parameter anfaßt.
Merkwürdig auch die Berechnung für das BR-Rohr: Dort erhalte ich z.B. bei 3cm Durchmesser eine Länge von 22.7cm. Kommt mir irgendwie sehr klein und lang vor. Bei 2cm schrumpft die Länge dann auch 9.6cm, was dann sogar in ein 8L-Gehäuse passen würde (aber nicht in 1.7L).

Gruß
Heiko

Joern
07.06.2012, 11:46
Hi


....
Es ist doch richtig, dass WinISD das optimale Volumen errechnet, wenn man nichts weiter tut, oder?

Was genau ist denn ein optimales Volumen ?

Was genau ist DEIN optimales Volumen ?

Es gibt sehr viele "optimale Näherungen" -
früher hieß das ThieleSmall-Abstimmung, Abstimmung nach Bullock oder nach Hoge oder was auch immer - jeder bei SEINEM Optimim.

DEIN Optimun legst Du selber fest - also Deine Zielvorstellung. Möglichst tief, möglichst klein usw.

Hausmeister2000
07.06.2012, 12:02
Was genau ist denn ein optimales Volumen ?

Was genau ist DEIN optimales Volumen ?
...

DEIN Optimun legst Du selber fest - also Deine Zielvorstellung. Möglichst tief, möglichst klein usw.
Hi Jörn!
Ja, gute Fragen und auch die richtige Antwort, denke ich. Ich stelle es mir nur schwieriger vor, eine Box abzustimmen, wenn der Frequenzgang bereits in der einfachen Simulation schon nicht "schön" aussieht.
Klar kann man das Volumen vergrößern. Dann erhält man ggfs. eine Baßüberhöhung im tieferen Bereich, wobei der Bereich über der Erhögung dann wegbricht. Deshalb hätte ich schon gedacht, dass es optimal ist, was WinISD selbst zuerst ausgibt (Kurve möglichst linear).
Oder anders gesagt: Irgendwo muß man mit der Abstimmung anfangen. Und wenn man einen möglichst linearen F-Gang haben möchte, dann verbietet sich das Ändern jeglicher Werte in WinISD, oder?

Grüße
Heiko

Audiovirus
07.06.2012, 12:12
Hallo Heiko



SEAS L12RCY/P

Das wäre sicher für die MS Micro verwendbar. Da komme ich mit WinISD auf 1.7L Volumen im BR-Gehäuse. Tuning freq = 70.08Hz.
Es ist doch richtig, dass WinISD das optimale Volumen errechnet, wenn man nichts weiter tut, oder? Der Frequenzgang sieht auf jeden Fall dann immer optimal aus, wohingegen er sich verschlechtert, wenn man auch nur einen Parameter anfaßt.
Merkwürdig auch die Berechnung für das BR-Rohr: Dort erhalte ich z.B. bei 3cm Durchmesser eine Länge von 22.7cm. Kommt mir irgendwie sehr klein und lang vor. Bei 2cm schrumpft die Länge dann auch 9.6cm, was dann sogar in ein 8L-Gehäuse passen würde (aber nicht in 1.7L).

Die gleiche Simulation hab ich auch mal schnell gemacht.

Chassis namhafter Hersteller sind meist schon sehr gut mit starken Magneten ausgestattet, dadurch leidet etwas die tiefste Grenzfrequenz.
Daher nimmt man einfach größere Gehäuse um diese Grenzfrequenz niedriger zu bekommen. Zwangsläufig werden dadurch auch die Rohre kürzer. WinIsd hat als Standard auch die Rohre meist drin, die im Handel auch zu bekommen sind (Durchschnitt) und auch die Länge liegt meist um die 15 cm.
Also simuliert man so lange herum, bis die Länge für Dein Rohr paßt wenn Du nicht "Verlängern" möchtest.
Geb dann mal 12 Liter und 50 Hz T-Frequenz ein.
Dann erhältst Du zwar eine Senke von -3dB um die 90 Hz, aber die Rohrlänge paßt, außerdem ist das dann ziemlich praxisgerecht.
13er liegen meist über 5-6 Liter bis 20 Liter Volumen im Reflexgehäuse.

So und nun zerlegt meine Aussagen....

SG Claus

Faderlezz
07.06.2012, 12:13
Und wenn man einen möglichst linearen F-Gang haben möchte, dann verbietet sich das Ändern jeglicher Werte in WinISD, oder?

Grüße
Heiko

Würde ich so nicht sagen. WinIsd stimmt auch gerne mal "falsch" ab. Überhöhung im Oberbass, oder einfach zu tief abgestimmt. Ist mir schon das ein oder andere mal aufgefallen. Ich gehe immer mal gerne in beide extreme. Viel zu Groß und zu klein. Dann nähere ich mich dem für mich am besten wirkenden Tiefgang.

Und ich vertraue auch keinen Hersteller TSP mehr :D

LG

Audiovirus
07.06.2012, 12:42
Würde ich so nicht sagen. WinIsd stimmt auch gerne mal "falsch" ab. Überhöhung im Oberbass, oder einfach zu tief abgestimmt. Ist mir schon das ein oder andere mal aufgefallen. Ich gehe immer mal gerne in beide extreme. Viel zu Groß und zu klein. Dann nähere ich mich dem für mich am besten wirkenden Tiefgang.

Und ich vertraue auch keinen Hersteller TSP mehr


Das stimmt schon mit den falschen Berechnungen, aber so fernab liegen diese dennoch nicht.
Man sollte auch mehr auf den eigenen Geschmack abstimmen, experimentiere dadurch mal mit unterschiedlichen Rohrlängen im Lautsprecher.
Ich hab schon viele verschiedene Simulationsprogramme ausprobiert und lande immer wieder bei WinIsd, da sehr einfach und schnell zu bedienen und stehe auch dazu.
Bei manchen Chassis von mir konnte ich zu anderen Simulationsprogramme kaum Unterschiede feststellen, meist keine 20% Abweichung.
Bei dem Thema TSP, naja, da kommts schon oft auf die Messtechnik an.
Aber da gab es ja schon sehr oft Vergleiche, da denke ich grad an Pino wenns mich nicht täuscht, der so einen Vergleich veröffentlichte.

Was ich damit sagen möchte, ist irgend wo nach muss man sich richten, da muß man halt auch mal den Herstellerdaten vertrauen, anzweifeln kann man diese schon mal, da es immer eine Herstellungstoleranz gibt.
Wenns darum ginge muß man jedes Chassis einzeln TSPs bestimmen....

Also ist Winisd richtig gut, da umsonst und einfach zu bedienen.

SG Claus

Hausmeister2000
09.06.2012, 09:54
Hallo Claus,



Man sollte auch mehr auf den eigenen Geschmack abstimmen, experimentiere dadurch mal mit unterschiedlichen Rohrlängen im Lautsprecher.

WinISD wirft mir für kleine BR-Boxen sehr lange BR-Rohrlängen raus. In meine Handbuch der Lsp-Technik (Visaton) steht drin, dass eine Abweichung um die Hälfte der Rohrlänge keinen großen Unterschied macht.
Wie wichtig ist die Rohrlänge wirklich?
Wie soll man die von WinISD ermittelten sehr langen Rohrlängen in kleinen Boxen unterbringen?

Gruß
Heiko

Audiovirus
09.06.2012, 10:40
WinISD wirft mir für kleine BR-Boxen sehr lange BR-Rohrlängen raus. In meine Handbuch der Lsp-Technik (Visaton) steht drin, dass eine Abweichung um die Hälfte der Rohrlänge keinen großen Unterschied macht.
Wie wichtig ist die Rohrlänge wirklich?
Wie soll man die von WinISD ermittelten sehr langen Rohrlängen in kleinen Boxen unterbringen?Man sollte nicht alles in die Waagschale legen.
Egal was hier jemand schreibt oder im Buch steht, sondern eher "learning by doing".
Es gibt hier Leute die so etwas studiert haben und wirklich Ahnung haben, und es gibt Leute die probieren vieles aus.
Auch Du solltest es selbst heraus finden, nimm Dir Zeit und beurteile selbst wie wichtig es ist Rohre genau oder ungenau zu haben.
Ich habs mal vor 2 Jahren etwas genauer ausprobiert, da kommt es auch auf den Töner an, der eine wills genau haben, dem anderen ist es egal ob 3 cm hin oder her.

Reduziere also den Durchmesser und es kommen geringere Längen dabei heraus.
Aber beachte je kleiner das Rohr umso mehr könnten Strömungsgeräusche entstehen, also versuche wenn es geht immer das größere Rohr zu nehmen, Vorraussetzung ist natürlich das es nicht zu lang wird.

Ich versuche immer bei den Originallängen des Rohres zu bleiben, gegebenfalls abschneiden, aber selten verlängern.
Bei dem Thema verlängern ist das Mivoc Stecksystem ganz hilfreich, da gibt es auch 90 Grad Bögen wenn es nicht reicht.

Meist nimmt man kleinere Rohre, bei 20er Bässen meist bis 70 mm Durchmesser, 100 mm bei einem 20er Bass ist eher selten.

Bei 13 und 17ern nimmt man 50 mm oder 70 mm.

Bei 10ern und kleiner gibt es vereinzelt 30-35mm Rohre, was aber selten ist. Intertechnik hat solche.

SG Claus

tiefton
09.06.2012, 10:44
Es gibt einen Zusammenhang zwischen:
tuningfrequenz
rohrlänge
durchmesser.
Wenn das rohr zu lang ist, ist die tuningfrequenz zu tief oder der durchmesser zu groß.
größerer durchmesser bei gleicher tuningfrequenz heißt längeres rohr. und umgekehrt

wenn das ganze zu lang wird, gehts richtung TL und dann passen Gehäuse und Chassis nicht im geplanten Volumen zusammen.
Alternative:
Passivmembran

Hausmeister2000
09.06.2012, 12:27
Danke für die Tipps!
Klar werde ich es probieren. Aber bei einem bestehenden Gehäuse möchte ich nicht noch die Querschnittsfläche des Rohrs variabel halten. Für ein kleines 12er Chassis kommen bei den meisten Simulationen für ein 47er Rohr Längen um 50-60cm heraus, was man natürlich nicht mehr in 5-7L Volumen unterbringt (fB ca. 65Hz).
Die Gehäusetiefe wird wohl eher bei 20cm liegen, weswegen mehr als 15cm nicht realisitisch untzerzubringen sind.
Ich denke, da hilft nur ausprobieren und vor allem hören. :)

Grüße
Heiko

Faderlezz
09.06.2012, 15:16
Das stimmt schon mit den falschen Berechnungen, aber so fernab liegen diese dennoch nicht.
Man sollte auch mehr auf den eigenen Geschmack abstimmen, experimentiere dadurch mal mit unterschiedlichen Rohrlängen im Lautsprecher.
Ich hab schon viele verschiedene Simulationsprogramme ausprobiert und lande immer wieder bei WinIsd, da sehr einfach und schnell zu bedienen und stehe auch dazu.
Bei manchen Chassis von mir konnte ich zu anderen Simulationsprogramme kaum Unterschiede feststellen, meist keine 20% Abweichung.
Bei dem Thema TSP, naja, da kommts schon oft auf die Messtechnik an.
Aber da gab es ja schon sehr oft Vergleiche, da denke ich grad an Pino wenns mich nicht täuscht, der so einen Vergleich veröffentlichte.

Was ich damit sagen möchte, ist irgend wo nach muss man sich richten, da muß man halt auch mal den Herstellerdaten vertrauen, anzweifeln kann man diese schon mal, da es immer eine Herstellungstoleranz gibt.
Wenns darum ginge muß man jedes Chassis einzeln TSPs bestimmen....

Also ist Winisd richtig gut, da umsonst und einfach zu bedienen.

SG Claus

Da stimme ich dir in jedem Fall zu! WinIsd ist und bleibt ein super Simulationsprogramm. Ich experimentiere halt gerne ein wenig. Deswegen schrieb ich auch "Dann nähere ich mich dem für mich am besten wirkenden Tiefgang" Ich verzichte gerne auf ein paar Hertz und habe es dafür sauber :)

Ich vertraue WinIsd auch absolut. Die Simulationen haben bis jetzt immer auch in der Realität gestimmt. Nur eben nicht, wenn die TSP falsch waren :D

LG

Audiovirus
10.06.2012, 10:29
Klar werde ich es probieren. Aber bei einem bestehenden Gehäuse möchte ich nicht noch die Querschnittsfläche des Rohrs variabel halten. Für ein kleines 12er Chassis kommen bei den meisten Simulationen für ein 47er Rohr Längen um 50-60cm heraus, was man natürlich nicht mehr in 5-7L Volumen unterbringt (fB ca. 65Hz).
Die Gehäusetiefe wird wohl eher bei 20cm liegen, weswegen mehr als 15cm nicht realisitisch untzerzubringen sind.
Ich denke, da hilft nur ausprobieren und vor allem hören.

Könntest Du bitte den Treiber nennen den Du da verarbeiten möchtest bzw die TSP´s? (Dann kann man es besser nachvollziehen)
Es ist auch so das wenn zu wenig Abstand zwischen Rohr und Rückwand ist, dann hört sich das irgendwie komisch an, versuche etwa 5 cm Luft dazwischen zu bekommen.
Einen Rat kann ich Dir geben, ganz normale Pressspanplatten für ein Gehäuse (muß nicht gleich MDF sein für einen Test) nehmen und mal 3 verschiedene Gehäuse bauen was Du vorher simuliert hast und mal meßtechnisch ausprobieren.

Selbst bei einem 47er Rohr auf 50-60 cm ist schon sehr heftig.
Da gibts eigentlich drei Entscheidungen,
1. Du akzeptierst das und versuchst wirklich so krasse Längen im Minigehäuse, also unpraktisch und eigentlich nicht zu bauen
2. Du machst tatsächlich das Gehäuse größer wie schon beschrieben das die Rohrlängen akzeptabel werden
3. Du mußt ein geschlossenes Gehäuse mit QTC 0,7 - 1,0 anwenden wenn Du tatsächlich von dem kleinen Gehäuse weg kommen möchtest!


Alternative:
Passivmembran

geht auch, weiß aber nicht ob es für diesen Durchmesser so etwas gibt.


Bei Horngeschichten, TML oder ähnliche Bauweisen frage bitte jemand anderen, da bin ich nicht fit.


Da stimme ich dir in jedem Fall zu! WinIsd ist und bleibt ein super Simulationsprogramm. Ich experimentiere halt gerne ein wenig. Deswegen schrieb ich auch "Dann nähere ich mich dem für mich am besten wirkenden Tiefgang" Ich verzichte gerne auf ein paar Hertz und habe es dafür sauber

Ich vertraue WinIsd auch absolut. Die Simulationen haben bis jetzt immer auch in der Realität gestimmt. Nur eben nicht, wenn die TSP falsch waren

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Irgendwo nach muß man sich richten, ein paar Liter hin oder her hinsichtlich Simulationen machen es nicht aus oder Rohrlängen, es muß eben im Rahmen bleiben.
Den Rahmen bestimmt man selbst :built:.


SG Claus

jones34
11.06.2012, 22:49
3. Du mußt ein geschlossenes Gehäuse mit QTC 0,7 - 1,0 anwenden wenn Du tatsächlich von dem kleinen Gehäuse weg kommen möchtest!

Da kommt man doch wohl eher zum kleinen Gehäuse hin:rolleyes:


Gruß
Johannes

Audiovirus
12.06.2012, 05:21
Zitat:
Zitat von Audiovirus
3. Du mußt ein geschlossenes Gehäuse mit QTC 0,7 - 1,0 anwenden wenn Du tatsächlich von dem kleinen Gehäuse weg kommen möchtest!
Da kommt man doch wohl eher zum kleinen Gehäuse hin

Stimmt, war ein Schreibfehler im Eifer :dont_know:

Natürlich war "weg von großen Gehäusen" gemeint.

Gut aufgepaßt.

SG Claus

Hausmeister2000
12.06.2012, 18:03
Hallo Claus,


Könntest Du bitte den Treiber nennen den Du da verarbeiten möchtest bzw die TSP´s? (Dann kann man es besser nachvollziehen)
Hatte ich oben schon genannt: SEAS L12RCY/P (http://www.seas.no/index.php?option=com_content&view=article&id=104&Itemid=126)
Die Parameter sind unter dem Link angegeben.



Einen Rat kann ich Dir geben, ganz normale Pressspanplatten für ein Gehäuse (muß nicht gleich MDF sein für einen Test) nehmen und mal 3 verschiedene Gehäuse bauen was Du vorher simuliert hast und mal meßtechnisch ausprobieren.
Kann ich mal machen. Allerdings werde ich mir vorher noch ein Meßmikro+Mikro-VV kaufen müssen. Den Rest habe ich liegen (ARTA-Meßbox, PC mit Soundkarte und kleine Endstufe).



Selbst bei einem 47er Rohr auf 50-60 cm ist schon sehr heftig.
Da gibts eigentlich drei Entscheidungen,
1. Du akzeptierst das und versuchst wirklich so krasse Längen im Minigehäuse, also unpraktisch und eigentlich nicht zu bauen
2. Du machst tatsächlich das Gehäuse größer wie schon beschrieben das die Rohrlängen akzeptabel werden
3. Du mußt ein geschlossenes Gehäuse mit QTC 0,7 - 1,0 anwenden wenn Du tatsächlich von dem kleinen Gehäuse weg kommen möchtest!
Das ist ja das, was WinISD ausgibt. Hier mal die Screenshots:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=638&pictureid=8669

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=638&pictureid=8670

Wenn ich jetzt für mich angenehme 5L und eine Abstimmfrequenz von 45Hz vorgebe, dann erhalte ich bei einem "Vent diameter" von 0.047m eine "Vent length" von 0.47m:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=638&pictureid=8671


Gruß
Heiko

Audiovirus
21.06.2012, 17:30
Hatte ich oben schon genannt: SEAS L12RCY/P
Die Parameter sind unter dem Link angegeben.


Wollte nur sicher gehen, da ich zu dem Zeitpunkt ein anderes Ergebnis hatte, aber bin grad am simulieren.


Kann ich mal machen. Allerdings werde ich mir vorher noch ein Meßmikro+Mikro-VV kaufen müssen. Den Rest habe ich liegen (ARTA-Meßbox, PC mit Soundkarte und kleine Endstufe).

Es lohnt sich wirklich mal Theorie und Praxis zu kontrollieren.

Zu den Screenshots, du versuchst den Treiber zu 45 Hz zu zwingen, obwohl er es nicht will bzw kann.

Außerdem hast Du dann das Problem mit 5 Litern ein irre langes Rohr unterzubringen.
Selbst wenn Du 70 Hz eingibst, währe die Rohrlänge immer noch bei
17 cm um eine einigermaßen angenehme Wiedergabekurve zu erzeugen.
Eine saubere Kurve ist schon besser, ab und zu muß man Kompromisse eingehen, entscheide Dich selbst.

SG Claus

Hausmeister2000
21.06.2012, 18:12
Hallo Claus,
nach meinem Posting oben, welches schon ein paar Tage her ist, habe ich mich mit WinISD noch ein wenig weiter beschäftigt und einige Simulationsreihen gemacht.


Es lohnt sich wirklich mal Theorie und Praxis zu kontrollieren.
Ja, das kommt in jedem Fall!


Zu den Screenshots, du versuchst den Treiber zu 45 Hz zu zwingen, obwohl er es nicht will bzw kann.
Nach meine Simulationsreihen weiß ich jetzt auch, dass eine Abstimmfrequenz unterhalb der chassiseigenen Resonanzfrequenz wenig Sinn macht.


Eine saubere Kurve ist schon besser, ab und zu muß man Kompromisse eingehen, entscheide Dich selbst.
Das ist der Punkt. WinISD gibt erstmal die sauberste Lösung vor. Das ist natürlich i.d.R. nicht die, die am tiefsten herunter reicht.
Meine Erkenntnis ist, dass man sich selbst Randbedingungen setzen muß. Zum Beispiel legt man das Gehäusevolumen fest. Eine andere Möglichkeit, mit der ich als Randbedingung gespielt habe:
Da ein Pegelunterschied von 3dB wahrnehmbar ist, soll die Abweichung von der 0dB-Linie immer kleiner 2dB sein

es sollen zwei Simulationen durchgeführt werden:

möglichst sauberer F-Gang, stetig fallend im Tieftonbereich, ohne Überhöhung
möglichst tiefreichender F-Gang ohne Überhöhung



Es gibt dann drei Ergebnisse für das L12er Chassis:


Die vorgeschlagene Lösung von WinISD; 1.7L Volumen; Tuning-F.=70Hz;
Volumen=3.5L; Tuning-F.=56Hz; Hier fällt die Kurve immer noch stetig ab, allerdings beträgt der Pegel schon bei 200Hz -1dB. Dafür liegt der -3dB-Wert 20Hz tiefer als bei der WinISD-Lösung
ohne Überhöhung bezogen auf 0dB erreicht man dann nochmal 10Hz weniger bei -3dB. Volumen dann = 6L; Tuning-F. wieder 56Hz. Der Abfall der Kurve sieht aus wie unter 2., bis es dann wegen des größeren Volumens zu einem Anstieg im Tiefbassbereich kommt, der auf fast 0dB wieder hochgeht.

Ich habe die Screenshots nicht zur Hand, liefere ich aber noch nach. Dann wird das deutlicher.
Wenn man davon ausgeht, dass -2dB kaum hörbar sind, dann wäre wohl die 2.Lösung die beste, wenn man möglichst tief herunter möchte und dabei noch einigermaßen sauber bleiben möchte.



Grüße
Heiko

Hausmeister2000
21.06.2012, 19:00
So, hier der Screenshot zu den drei Simulationen.
Randbedingung war, dass der F-Gang zwischen 0dB und -2dB bleiben sollte:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=638&pictureid=8730

BR-Rohr blaue Kurve: 3.5cm Durchmesser und 23.2cm Länge
BR-Rohr rosa Kurve: 3.5cm Durchmesser und 12.5cm Länge

Welche Lösung nun die beste ist, muß wohl ein Praxistest zeigen, bei dem drei Lautsprecher genau so gebaut werden, wie die Simulationen es vorgeben. Mal schauen, ob ich das durchziehe. Oder kann einer von euch aus Erfahrung sagen, dass sich die eine oder andere Lösung nicht lohnt?

Grüße
Heiko

Hausmeister2000
21.06.2012, 19:08
Hi Alex,
fast hätte ich Deinen Beitrag überlesen.


ich habe das Chassis mal mit AJHorn simuliert. Das beste Ergebnis liefert es in 2,8 Litern mit -3dB bei ca. 55 Hz.
Schau mal auf meine Simulation einen Beitrag weiter oben.
Was ist denn für Dich "das beste Ergebnis"? Möglichst linear? Oder erlaubst Du Nichtlinearität in gewissen Grenzen, wie in meiner Simulation?
AJHorn kenne ich nicht...

Grüße
Heiko

Edit: Ah, Du hast schon geantwortet. Ok, die blaue mit 3.5L ist ja auch recht dicht an deiner 2.8L-Lösung dran. Auch die 55Hz kommen fast hin. Also ist stetig fallend bei möglichst tiefem F-Gang eine ganz passable Lösung.

Audiovirus
21.06.2012, 22:28
Hallo Heiko,

ich habe das Chassis mal mit AJHorn simuliert. Das beste Ergebnis liefert es in 2,8 Litern mit -3dB bei ca. 55 Hz.

Ja, die Kurve schaut schon schön aus, mit unbefriedigenden 4,7 cm Rohr und satten 57 cm :denk:

Lösung hierfür ?

Audiovirus
21.06.2012, 22:41
Hallo Claus,

das Rohr in meiner Simu hat 3cm Durchmesser und 20cm Länge. Sicher ist das grenzwertig, aber machbar.

In jenem Fall errechnet WINISD sogar "nur" 22,4 cm, wie auch bei Dir.

Intertechnik hat auch höchstens 140er Rohrlänge bei 30er Durchmesser im Programm.
Verlängerung durch Sanitärrohr sicherlich möglich oder hinten heraus gleich das Sanitärrohr.

Allerdings erwäge ich trotzdem den Einwand, optisch schaut das ganze Supi aus, aber nehmt 3 Milchtüten und stell Dir dann das riesig lange Rohr vor, das wird EEEENNNGGGG :joke:

Spatz
22.06.2012, 07:35
So, ich habe gerade auch mal AJHorn angeworfen...

Ich würde ihn, je nach Aufstellung und gewünschtem Tiefgang, in irgendwas zwischen 3 und 5 Litern packen. 3 Liter, wenn er frei steht, 5 Liter, wenn er wandnah positioniert wird.

Leider scheint der Woofer von seinen Parametern her in BR tatsächlich schwer abzustimmen zu sein, für einen ordentlichen Frequenzgang brauche ich auch eine Kanallänge von 50 cm.

Deswegen würde ich dir auch eine Passivmembran vorschlagen. Von Peerless gibt es eine mit einem Außenmaß von 3,5 Zoll, die würde passen, kostet unter 11 € und gibt dir maximale Flexibilität, da du die Abstimmung auch noch nachträglich verändern kannst. Dann würde ich allerdings 3 Liter wählen, 5 Liter sind bei zu hoher Abstimmung grenzwertig.

Hausmeister2000
22.06.2012, 20:39
Hallo,


Leider scheint der Woofer von seinen Parametern her in BR tatsächlich schwer abzustimmen zu sein, für einen ordentlichen Frequenzgang brauche ich auch eine Kanallänge von 50 cm.

Wie meinst Du das? Beziehst Du das "schwer abzustimmen" auf die (ungünstige weil große) Länge des errechneten BR-Rohrs?

Ein anderes Chassis kommt nicht in Frage. Mir geht's darum, genau für dieses Chassis ein Gehäuse zu finden. Übrigens ist in der MS Micro (http://www.lautsprecherbau.de/Magazin/Lautsprecherbau-Magazin-2007/Ausgabe-1-2007/_MS-Micro-MS-Dappo_8563,de,90916,33) ein vergleichbares Chassis verbaut worden (Hier noch ein Link zum PDF-Bauplan (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/users.ugent.be/%7Edpoelman/ms-micro.pdf)). Die MS Micro hat ein Columen von 4.6 Liter und eine BR-Öffnung von Fläche=12mmx114mm und 178mm Länge. Umgerechnet auf ein rundes Rohr ergibt das einen BR-Rohrdurchmesser von 4.2cm mit eben 17.8cm Länge.

Gruß
Heiko

tiefton
22.06.2012, 21:50
Das meint, dass der woofer mit seinen Parametern eigentlich für BR nicht geeignet scheint, wenn es Praktikabel sein soll.
Schonmal an Passivmembran gedacht?

Audiovirus
22.06.2012, 22:10
Deswegen würde ich dir auch eine Passivmembran vorschlagen. Von Peerless gibt es eine mit einem Außenmaß von 3,5 Zoll, die würde passen, kostet unter 11 € und gibt dir maximale Flexibilität, da du die Abstimmung auch noch nachträglich verändern kannst. Dann würde ich allerdings 3 Liter wählen, 5 Liter sind bei zu hoher Abstimmung grenzwertig.

Könntest Du bitte das Modell nennen bzw auf der Vifa Seite wo das zu finden ist?

Das wäre tatsächlich die praktikabelste Lösung, wenn Platz wäre eventuell 2 Passivmembrane, da eventuell fehlende passive Membranfläche.

Spatz
23.06.2012, 04:09
Wie tiefton schon andeutete: Das Chassis hat eine für seine Größe relativ schwere Membran und dennoch einen starken Antrieb, was zwar zu kleinen Gehäusen, aber gleichzeitig zu tiefen Abstimmfrequenzen führt. Und das beides ist manchmal schwer sinnvoll vereinbar.

Ich meinte diese Passivmembran hier (mit Datenblatt):
http://www.europe-audio.com/Product.asp?Product_ID=7641

Hat nur wenig mehr Fläche als der Woofer, aber 2/3 mehr xmax, also sollte eigentlich auch eine langen. Zwei wären natürlich besser.

Hausmeister2000
23.06.2012, 08:05
Danke!
Für mich ist das Thema "Passivmembran" völlig neu. Da muß ich mich erstmal einlesen. Vielleicht baue ich sowas auch später mal. Bei so kleinen Lautsprechern kann man ja ganz gut herumspielen und testen.

Grüße
Heiko

Audiovirus
23.06.2012, 12:24
Wie tiefton schon andeutete: Das Chassis hat eine für seine Größe relativ schwere Membran und dennoch einen starken Antrieb, was zwar zu kleinen Gehäusen, aber gleichzeitig zu tiefen Abstimmfrequenzen führt. Und das beides ist manchmal schwer sinnvoll vereinbar.

Ich meinte diese Passivmembran hier (mit Datenblatt):
http://www.europe-audio.com/Product.asp?Product_ID=7641

Hat nur wenig mehr Fläche als der Woofer, aber 2/3 mehr xmax, also sollte eigentlich auch eine langen. Zwei wären natürlich besser.


Es handelt sich hierbei um ein Auslaufmodell was Peerless eingestellt hat.
Man sollte schnell sein, falls man es kaufen möchte bzw falls man es überhaupt tatsächlich bekommt!