Dosenfutter
09.08.2012, 05:07
Hallo Leute,
ich wollte meine ersten Erfahrungen mit Ponal Fix & Fest beschreiben. Ponal Fix & Fest ist ein sehr schnell abbindender Leim, der für viele Verleimungen geeignet ist, solange eine Fläche saugfähig ist. Ich habe als Testobjekt die bekannte CT 193 mit dem Monacor Breitbänder SPH-60X aufgebaut, in 19mm MDF. Das Vorgehen ist folgendes: Klebeflächen mit dem Leim bestreichen, Position ggf. korrigieren und dann anpressen. Laut Anleitung ist ein Fixieren mit Zwingen nicht nötig. Ich muß gestehen, daß ich sehr skeptisch war und habe neben dem Ponal Fix & Fest auch noch einen anderen Leim und auch Zwingen zur Hand gehabt, falls das Ergebnis nicht zufriedenstellend ausfallen sollte. Bei der ersten Klebefläche war ich sehr skeptisch und habe nach Anleitung eine Fläche mit einem gleichmäßigen Strang Leim versehen, den Boden auf die Seite gestellt und positioniert. Die Anfangshaftung ist gut, man könnte auch nicht zu schwere senkrechte Teile anbringen und die Position korrigieren. Nachdem die Positionierung des ersten Teils erfolgt war, habe ich es angedrückt. Auffällig war, daß nicht, wie sonst von Holzleim gewohnt, der Leim von dem aufgetragenen Strang sich auf der Fläche verteilt sondern sich nur sehr wenig durch den Druck auseinandergedrückt wurde. Es blieb enttäuschenderweise ein Spalt von ca. 0,2-0,3mm offen. Ich habe das Ergebnis ein wenig begutachtet (1min ca?) und wollte das Bodenteil wieder abnehmen und zu meiner Überraschung hat es bereits eine feste Bindung gegeben und ich konnte das Seitenteil(immerhin 43x35cm) mitsamt dem Bodenteil anheben. Erstaunlich, aber das hatte die Anleitung auch versprochen.
Nungut, mir hat die Fuge nicht sonderlich gefallen, aber das sollte ein Test vom Kleber werden und Fugen kann man auch nachträglich noch füllen, mit Leim, Spachtel oder Grundierung, deswegen habe ich mir nicht sonderlich viel Sorgen deswegen gemacht und habe weiter verleimt. Bei den nächsten Teilen habe ich gelernt, daß der Leim sich bei Druck verfestigt/abbindet und daß man sehr darauf achten muß, daß man ihn vor der Klebung gut verteilt. Eine dünne Schicht reicht vollkommen aus, mehr Leim hält nicht 'mehr', aber man muß die Oberfläche gleichmäßig benetzen. Das Verteilen auf der Oberfläche der Kante mit dem Finger funktioniert sehr gut und auch die offene Zeit (in der man die Position korrigieren kann) ist nicht zu kurz. Die längste Zeit, die ich gebraucht habe, war ca. 7 Minuten, um die Seiten, Boden, Deckel und Teiler mit Leim zu versehen und ihn zu verteilen. Danach konnte ich die 2. Seite noch problemlos in der Position Verändern, erst nach dem festen Andrücken war eine Korrektur nicht mehr möglich.
Positiv:
Die Anfangshaftung ist ziemlich gut, man kann sehr schnell und präzise arbeiten
Generell kann man ohne Zwingen arbeiten, mit der Einschränkung, daß gebogene Platten sich wieder lösen können, dafür reicht die Anfangshaftung nicht aus. Das bedeutet, daß man für solche Fälle doch ein paar Zwingen parat halten sollte
Das Arbeitstempo ist sehr hoch, man kann einen Lautsprecher, den man mit normalem B2 - B4 Leim 30-60 Minuten (oder mehr) eingespannt lassen muß, in ca. 5 Minuten weiterver- und bearbeiten
Der Leim kostet nicht mehr als ein B2 Express-Leim (jedenfalls bei meinem Obi vor Ort, ich hab die Preise nicht weiter verglichen)
Der Leim ist sehr ergiebig, es reicht eine sehr dünne, gleichmäßige Schicht aus
Endfestigkeit unterscheidet sich nicht von normalem Holzleim
Negativ:
Die Flächen müssen sorgfältig (Fläche!) und dünn benetzt sein, sonst gibt es eine sichtbare Fuge, das muß deutlich sorgfältiger gemacht werden als bei herkömmlichem Holzleim, Fugen werden nicht gut ausgefüllt (im Vergleich zu normalem Holzleim), der Leim fließt fast nicht
Nach dem ersten Andrücken ist eine Korrektur nur noch schwierig möglich, ich vermute, daß die Klebekraft dadurch leidet. Wichtig ist also eine präzise Verarbeitung.
Fugen und schlechte Passungen werden schlechter als mit herkömmlichem Leim ausgefüllt
Der Leim ist von den Fingern und Kleidung sehr viel schwieriger abzubekommen als gewöhnlicher Holzleim. Eine einfache Entfernung ist mit Wasser möglich, wenn man nicht zuviel Zeit verstreichen läßt
Die Offene Zeit ist nur 4-8 Minuten, man sollte also rasch arbeiten oder auf einen andern Leim ausweichen
Entspricht einem D1 Leim (Holzfeuchte muß unter 15% liegen, ist aber normal bei Platten aus dem Baumark oder in der Wohnung)
Mein Fazit:
Eine gute Alternative, wenn es schnell gehen muß und wenig (oder keine) Zwingen verfügbar sind. Wenn man auf die Verarbeitungsbedingungen achtet (wirklich gut einhalten!), kann man damit sehr gut arbeiten. Für sehr komplexe Lautsprecher mit großen zu verleimenden Flächen möglicherweise nur in Teilbereichen geeignet.
ich wollte meine ersten Erfahrungen mit Ponal Fix & Fest beschreiben. Ponal Fix & Fest ist ein sehr schnell abbindender Leim, der für viele Verleimungen geeignet ist, solange eine Fläche saugfähig ist. Ich habe als Testobjekt die bekannte CT 193 mit dem Monacor Breitbänder SPH-60X aufgebaut, in 19mm MDF. Das Vorgehen ist folgendes: Klebeflächen mit dem Leim bestreichen, Position ggf. korrigieren und dann anpressen. Laut Anleitung ist ein Fixieren mit Zwingen nicht nötig. Ich muß gestehen, daß ich sehr skeptisch war und habe neben dem Ponal Fix & Fest auch noch einen anderen Leim und auch Zwingen zur Hand gehabt, falls das Ergebnis nicht zufriedenstellend ausfallen sollte. Bei der ersten Klebefläche war ich sehr skeptisch und habe nach Anleitung eine Fläche mit einem gleichmäßigen Strang Leim versehen, den Boden auf die Seite gestellt und positioniert. Die Anfangshaftung ist gut, man könnte auch nicht zu schwere senkrechte Teile anbringen und die Position korrigieren. Nachdem die Positionierung des ersten Teils erfolgt war, habe ich es angedrückt. Auffällig war, daß nicht, wie sonst von Holzleim gewohnt, der Leim von dem aufgetragenen Strang sich auf der Fläche verteilt sondern sich nur sehr wenig durch den Druck auseinandergedrückt wurde. Es blieb enttäuschenderweise ein Spalt von ca. 0,2-0,3mm offen. Ich habe das Ergebnis ein wenig begutachtet (1min ca?) und wollte das Bodenteil wieder abnehmen und zu meiner Überraschung hat es bereits eine feste Bindung gegeben und ich konnte das Seitenteil(immerhin 43x35cm) mitsamt dem Bodenteil anheben. Erstaunlich, aber das hatte die Anleitung auch versprochen.
Nungut, mir hat die Fuge nicht sonderlich gefallen, aber das sollte ein Test vom Kleber werden und Fugen kann man auch nachträglich noch füllen, mit Leim, Spachtel oder Grundierung, deswegen habe ich mir nicht sonderlich viel Sorgen deswegen gemacht und habe weiter verleimt. Bei den nächsten Teilen habe ich gelernt, daß der Leim sich bei Druck verfestigt/abbindet und daß man sehr darauf achten muß, daß man ihn vor der Klebung gut verteilt. Eine dünne Schicht reicht vollkommen aus, mehr Leim hält nicht 'mehr', aber man muß die Oberfläche gleichmäßig benetzen. Das Verteilen auf der Oberfläche der Kante mit dem Finger funktioniert sehr gut und auch die offene Zeit (in der man die Position korrigieren kann) ist nicht zu kurz. Die längste Zeit, die ich gebraucht habe, war ca. 7 Minuten, um die Seiten, Boden, Deckel und Teiler mit Leim zu versehen und ihn zu verteilen. Danach konnte ich die 2. Seite noch problemlos in der Position Verändern, erst nach dem festen Andrücken war eine Korrektur nicht mehr möglich.
Positiv:
Die Anfangshaftung ist ziemlich gut, man kann sehr schnell und präzise arbeiten
Generell kann man ohne Zwingen arbeiten, mit der Einschränkung, daß gebogene Platten sich wieder lösen können, dafür reicht die Anfangshaftung nicht aus. Das bedeutet, daß man für solche Fälle doch ein paar Zwingen parat halten sollte
Das Arbeitstempo ist sehr hoch, man kann einen Lautsprecher, den man mit normalem B2 - B4 Leim 30-60 Minuten (oder mehr) eingespannt lassen muß, in ca. 5 Minuten weiterver- und bearbeiten
Der Leim kostet nicht mehr als ein B2 Express-Leim (jedenfalls bei meinem Obi vor Ort, ich hab die Preise nicht weiter verglichen)
Der Leim ist sehr ergiebig, es reicht eine sehr dünne, gleichmäßige Schicht aus
Endfestigkeit unterscheidet sich nicht von normalem Holzleim
Negativ:
Die Flächen müssen sorgfältig (Fläche!) und dünn benetzt sein, sonst gibt es eine sichtbare Fuge, das muß deutlich sorgfältiger gemacht werden als bei herkömmlichem Holzleim, Fugen werden nicht gut ausgefüllt (im Vergleich zu normalem Holzleim), der Leim fließt fast nicht
Nach dem ersten Andrücken ist eine Korrektur nur noch schwierig möglich, ich vermute, daß die Klebekraft dadurch leidet. Wichtig ist also eine präzise Verarbeitung.
Fugen und schlechte Passungen werden schlechter als mit herkömmlichem Leim ausgefüllt
Der Leim ist von den Fingern und Kleidung sehr viel schwieriger abzubekommen als gewöhnlicher Holzleim. Eine einfache Entfernung ist mit Wasser möglich, wenn man nicht zuviel Zeit verstreichen läßt
Die Offene Zeit ist nur 4-8 Minuten, man sollte also rasch arbeiten oder auf einen andern Leim ausweichen
Entspricht einem D1 Leim (Holzfeuchte muß unter 15% liegen, ist aber normal bei Platten aus dem Baumark oder in der Wohnung)
Mein Fazit:
Eine gute Alternative, wenn es schnell gehen muß und wenig (oder keine) Zwingen verfügbar sind. Wenn man auf die Verarbeitungsbedingungen achtet (wirklich gut einhalten!), kann man damit sehr gut arbeiten. Für sehr komplexe Lautsprecher mit großen zu verleimenden Flächen möglicherweise nur in Teilbereichen geeignet.