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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Peerless WA10 oder Fountek Bändchen



Fantom
09.09.2012, 03:55
Hallo,

ich spiel mit dem Gedanken eine D'Appolito Box zu bauen, da brauche ich einen HT der tief runtergeht

Den Peerless gibt es noch zu kaufen, weshalb ich jetzt frage, sonst ist dann noch weg.

Spielt so ein Fountek Bändchen besser oder der Peeerless?

Danke im Vorraus für eure Antworten

Viele Grüße Michael

Harry
09.09.2012, 17:18
Moin,

Die Fountek sind alle mit Ausnahme der Neo Pro 5i erst ab 3 KHz einsetzbar. Einzig den 3.5er kann man ab 2.5 KHz einsetzen. Jede hinreichend pegelfeste Kalotte ist also tiefer trennbar.

Harry

Dosenfutter
09.09.2012, 19:58
Eine echte D'Appolito-Anordnung kannst Du mit den Fountek Bändchen vergessen. Die sind entweder nicht tief genug ankoppelbar oder schlicht zu lang (bzw. hoch). Selbst pseudo-D'Appolito macht nicht glücklich, das gibt ein vertikal sehr ungünstiges Abstrahlverhalten. Der Peerless ist dafür sicher die bessere Alternative, mit 860Hz Resonanzfrequenz ist er vermutlich sehr tief ankoppelbar. Das bleibt aber alles ein Rätselraten, wenn Du nicht damit rausrückst, womit das kombiniert und wie es getrennt werden soll.

Fantom
09.09.2012, 22:34
habe an die Peerless SDS 5-25 gedacht, der korb ist angeschnitten, sodass ich eine trennfrequenz von ca 1750Hz hätte

die beiden bändchen würden gehen? oder ist das trotz reso bei 1100 und 1400 nicht empfehlenswert
https://www.intertechnik.de/Shop/Lautsprecher/Fountek/_70525_H136-NeoCD30_1768,de,6981,123573

https://www.intertechnik.de/Shop/Lautsprecher/Fountek/_70525_H136-NeoCD35H_1768,de,6981,123574

lösen bändchen denn nicht besser auf, oder meint ihr der WA10 löst gut genug auf

ich wäre auch für den peerless habe aber bedenken der liegt ja bestimmt schon 6 jahre irgendwo rum, irgendwann fällt alles ma auseinander, aber ich kenne mich da nicht so gut aus

Dosenfutter
09.09.2012, 23:19
Als Faustregel gilt daß man fs x 2 als unterste Trennfrequenz nehmen sollte. Gut, durch viel Veränderungen in der Technik muß man das nicht immer so handhaben, da hat man inzwischen - je nach Chassis - mehr Reserven.

Warum 'muß' man überhaupt eine höhere Trennfrequenz als Resonanzfrequenz nehmen? Bei der Resonanzfrequenz hat man zum einen Ausschwingverzögerungen und der Impedanz-Peak macht es oft schwer, eine zufriedenstellende Weiche zu entwickeln. Die Impedanz zu kompensieren geht zwar, davon verschwinden aber die Ausschwingverzögerungen nicht. Zum anderen haben die Chassis fast ausnahmslos am unteren Ende einen sehr viel höheren Klirr. Ein weiterer Punkt ist, daß bei tieferen Frequenzen mehr Membranfläche benötigt wird für den selben Pegel - oder mehr Hub.

Beim Axis 34 Neo hat man mit der Impedanz (bändchentypisch) keine Probleme, der Klirr sieht dagegen ganz anders aus. Schau Dir mal die Dokumentation von Udo (http://www.lautsprecherbau.de/Magazin/Lautsprecherbau-Magazin-2011/Ausgabe-September-2011/_Axis-34-Neo_8563,de,900564,1807) an.
Als erstes fällt auf, daß der Pegelschrieb nach unten hin abfällt, da hört die Wirkung vom Horn auf. Als nächstes sieht man bei 90dB bei 2kHz einen K2 und K3 von deutlich über 3% hat. Das ist IMO deutlich zuviel als daß man den HT da einsetzen könnte, mit mehr Pegel geht das ja noch weiter nach oben. Ein Bändchen wie das Axis 34 Neo kann aber praktisch keinen Hub machen und es hat nur eine Membranfläche von 7mm². Ein 28mm Hochtöner hat dagegen über 150mm²!

Ist der Axis 34 Neo ein schlechtes Chassis? Nein, es ist aber einfach für diesen Einsatzzweck ungeeignet, super Auflösung hin oder her.

Orientiere Dich für ein D'Appolito-Projekt an Neodymhochtönern mit geringem Durchmesser, also etwa von Dayton, Monacor (DT-284, DT-25 N, DT-28 N) oder ähnlichen.

Fantom
10.09.2012, 00:17
verstehe du meinst ich soll den hochtöner so kein wie möglich halten, damit ich so hoch wie möglich trennen kann:danke:

Dosenfutter
10.09.2012, 00:24
Ja, ein kleiner Hochtöner kommt dem Konzept einfach am nächsten, weil es den Abstand zwischen TMT und HT klein hält. Und die aufgeführten HT kann man auch relativ tief trennen.

Fantom
10.09.2012, 01:20
also der peerless sds 5-25 hat an der abgesägten seite 6,7 cm bis zur mitte

der peerless WA10 hat 5cm radius, also bräuchte ich eine trennfrequenz von 1860Hz, wenn der peerless 860Hz fs hat, müßte locker reichen

den monacor dt-284 hat 3 cm radius, müßte ich bei 2244 trennen, bei fs 1300 Hz

der DT-25 hat noch größeren radius als der dt-284 und eine noch höhere fs

also für mich sieht der WA10 am besten aus:confused: oder nicht:confused:, also wenn ich mich nach dosenfutter fastregel 2xfs halten soll

Alexander
10.09.2012, 02:55
Guten Morgen

So Du "echtes" d´appolito bauen willst, musst Du Deiner ermittelten Trennfrequenzen leider noch halbieren ...

Es zählt der Abstand Mittelpunkt (T)MT=>(T)MT

Gruß

Dosenfutter
10.09.2012, 03:03
den monacor dt-284 hat 3 cm radius, müßte ich bei 2244 trennen, bei fs 1300 Hz

Den kann man problemlos bei 2kHz trennen, mit 18dB vielleicht sogar noch etwas tiefer (hab ich noch nicht probiert). Der DT-284 ist übrigens extrem pegelfest.


der DT-25 hat noch größeren radius als der dt-284 und eine noch höhere fs

Beim DT-25N kann man von der Montageplatte noch etwas abfräsen, damit die Treiber noch näher zusammenkommen (das geht auch beim DT-284).


der peerless WA10 hat 5cm radius, also bräuchte ich eine trennfrequenz von 1860Hz, wenn der peerless 860Hz fs hat, müßte locker reichen
[...]
also für mich sieht der WA10 am besten aus:confused: oder nicht:confused:, also wenn ich mich nach dosenfutter fastregel 2xfs halten soll

Wie gesagt, das ist nur eine Faustregel, an der man sich orientieren kann, aber wie schon gesagt, gibt es da auch Ausnahmen. Für die Entscheidung, wohin man die Trennfrequenz legen kann, gibt es aber noch sehr viel mehr Kriterien, man sollte z.B. auch noch den Klirr miteinbeziehen usw..
Hochtöner mit Ferrofluid können öfter tiefer getrennt werden. Der Peerless hat zwar die Möglichkeit auch ohne Ferrofluid recht niedrig zu trennen, dafür ist er aber auch 10,4 cm im Durchmesser, was laut D'Appolito (http://de.wikipedia.org/wiki/D'Appolito-Anordnung) eine Trennfrequenz von 1kHz bräuchte. Ergo ist der Peerless einfach zu groß für eine echte D'Appolito-Anordnung. Du kannst ja selber mal rechnen.

Natürlich können auch pseudo D'Appolito-Anordnungen sehr gut klingen, man verwirklicht damit aber nur einen Teil der Vorteile dieses Bauprinzips.

Fantom
10.09.2012, 18:09
Guten Morgen

So Du "echtes" d´appolito bauen willst, musst Du Deiner ermittelten Trennfrequenzen leider noch halbieren ...

Es zählt der Abstand Mittelpunkt (T)MT=>(T)MT

Gruß

bitte um quelle, hast du das bei wiki gelesen, ich glaube da steht es falsch

hmm jetzt sagt mir bei hifi-forum auch einer es wäre der abstand zwischen den mitteltönern

Alexander
10.09.2012, 18:47
Ich weiß das!!!
Ich habs gelesen, simuliert, gebaut und mit Messungen verifiziert. Quellen kann ich gerade keine nennen und will auch nicht so gerne danach suchen.

Aber quasi d´appolito kann auch sehr gut sein, wenn vernünftig gemacht.

Gruß

Edit: Hatte mich schon gewundert, in beiden Foren das selbe zu schreiben ... hätt ich mal den Namen gelesen ;-)

Fantom
10.09.2012, 19:12
und wie ist denn d'appolito, hört sich gut an? oder eher egal

Alexander
10.09.2012, 19:47
Es "klingt" nicht unbedingt anders.
Es macht einen anderen Raum. Und den mag ich persönlich recht gerne.
Auch bei der einen oder anderen quasi-d´appolito Konstruktion.

Ursache ist eben die erwähnte vertikale Bündelung.
Bei echten d´appos sehr gleichmäßig, bei Pseudos ungleichmäßig aber wirksam. Das klingt dann nicht unbedingt "echt" aber der Raum ist "interessant".

Eigentlich sind pseudo d´appos ein wenig wie mit eingebautem "Raumklangeffekt" ... Und wie gesagt: "Ich mag es"

Gruß

Fantom
10.09.2012, 19:55
ich lasse es, muss dann 3 zoll MTs nehmen, dann muss ich wieder 3 wege machen, oder sub

oder ich nehme einen Breitbänder als hochtöner:thumbup: , mein wohnzimmer halt, deshalb wollte ich appolito

ton-feile
10.09.2012, 20:48
Hallo Fantom,


ich lasse es, muss dann 3 zoll MTs nehmen, dann muss ich wieder 3 wege machen, oder sub

oder ich nehme einen Breitbänder als hochtöner:thumbup: , mein wohnzimmer halt, deshalb wollte ich appolito
Eine Oktave über dem Dappo-Ideal zu trennen, ist in der Praxis kein Problem, wenn man den Hochtöner halbwegs auf Ohrhöhe plaziert.

Das macht die Suche nach einem geeigneten Kandidaten aber auch so schon schwer genug. ;)

Wenn Du lediglich die Wahl zwischen WA10 und Fountek Bändchen hast, würde ich die Peerless-Lotte nehmen.

Gruß
Rainer

Fantom
10.09.2012, 22:57
gibt es da eine minimal trennfrequenz ab der ich trennen muss, kann ich auch bei 350Hz trennen und kriege eine bündelung?

Fantom
11.09.2012, 00:05
die hier hat eine Fs von 600Hz
http://oaudio.de/media/products/7c93edaacdeac27636c.pdf

könnte ich bei 1200 Hz trennen, spielt ein hochtöner dann überhaupt noch gut wenn man ihn so tief trennt

Dosenfutter
11.09.2012, 00:14
Es gibt hervorragende kleine Breitbänder, die man als Mittelhochtöner benutzen kann. Damit kann man auch ideale echte D'Appolito Anordnungen machen ohne Klirrprobleme.

Fantom
11.09.2012, 00:20
Es gibt hervorragende kleine Breitbänder, die man als Mittelhochtöner benutzen kann. Damit kann man auch ideale echte D'Appolito Anordnungen machen ohne Klirrprobleme.


welche denn sind gut, meinst du bei 1200 trennen ist mist

Oldie
11.09.2012, 00:31
Ja.
tiefe Frequenzen sind langsamer
hohe Frequenzen sind schneller
bis 100 Hz Vollraum 4Pi
dann wirds wieder 2Pi
Im Mittelton Bereich wird's wieder 4 Pi um sich dann nach 2 Pi , Pi und Pi halbe sich zu
verdünnisieren. Auch Schallwandbreite und Trennfrequenzen haben darauf noch Einfluss.
Horizontale und Vertikale Betrachtung des Frequenzganges sollten eine Kreis geben. Ergeben sich aber Ellipsen oder andere unartige geometrischen Formen führt dies zu Verfärbungen des Klangbildes, je nach Bandbreite .

Einen Hochtöner zu tief zu trennen macht keinen Sinn. Die Frequenzen unter 1000 Hz sind auch physikalisch nicht vertretbar. Wunderschön erklärt.
Zitat Dosenfutter
Zum anderen haben die Chassis fast ausnahmslos am unteren Ende einen sehr viel höheren Klirr. Ein weiterer Punkt ist, daß bei tieferen Frequenzen mehr Membranfläche benötigt wird für den selben Pegel - oder mehr Hub.

Und noch einfacher auf den Punkt gebracht
Zitat Tonfeile
Wenn Du lediglich die Wahl zwischen WA10 und Fountek Bändchen hast, würde ich die Peerless-Lotte nehmen.

Zu Zeiten von D'appo gab's noch kein Ferrofluid und 10 cm Mitteltöner sind auch nicht die Tiefbass Wunder.
Dafür gab's die Loudnesstaste.
Viele D'appos sind dadurch gestorben.
Jedes Konzept hat vor und Nachteile.
Wenn Du es baust, wirst Du es finden. Zitat aus einem WAF Film.
Grüsse Michi

Fantom
11.09.2012, 00:46
Grüsse Michi

wenn ich eine breitbänder dazwischen klemme und bei 350 Hz trenne, gibt es dann auch dappo effekt?

Dosenfutter
11.09.2012, 00:54
Ja, gibt es.

Fantom
11.09.2012, 01:21
dann mache ich breitbänder rein

Alexander
11.09.2012, 13:22
All Deine Fragen lassen eine in mir aufkommen:

Wie hast Du vor den Lautsprecher zu entwickeln?
Hast Du Messequipment?

Ein bischen Grundlagenwissen ist schon von Nöten, bevor man eine Eigenentwicklung startet ...

Gruß

Fantom
11.09.2012, 19:23
werde mit Carma vom Hörplatz aus messen, dann mit foobar equalizer gegebenenfalls einstellen