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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Toshiba SB-225 vorsorglich Kondensatoren ersetzen?



Zermatt
18.09.2012, 20:37
Hallo,

bei älteren Verstärkern können, auch wenn die Geräte zwischenzeitlich nicht genutzt wurden, die Elektrolytkondensatoren hinüber sein oder zumindest bei Ruhezeiten ihre Formatierung verloren haben.

Beim diesem Toshiba SB-225 sind natürlich auch einige Elkos verbaut
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=694&pictureid=9469


Bei dem ist unten wohl was undicht gewesen, ausser es wäre Lötfett oder gar Kleber?
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=694&pictureid=9470

Sollten bei alten Geräten die Elkos besser ersetzt oder als Alternative ausgebaut und neu formatiert werden?

Grüße

Dosenfutter
19.09.2012, 00:25
Die Elkos werden im normalen Betrieb schon formiert (nicht formatiert ;)), man braucht sie also nicht auszubauen. Das kann in einer halben Stunde passieren, andere brauchen dazu 2 Tage oder noch länger.

Ob man die Kondensatoren tauschen sollte oder nicht, ist eine Gretchenfrage - es kann sich der Klang je nach Schaltung mehr oder weniger stark ändern, das ist nicht immer gewünscht. Die Glättungselkos für die Endstufe sind meist am stärksten in Mitleidenschaft gezogen, weil sie große Ströme liefern müssen und in der Regel nah an den Endstufen bzw. deren Kühlkörper sind, die Hitze läßt sie am stärksten altern. Wenn man Elkos tauscht, wären das also die ersten Kandidaten und auch der teuerste Posten.

Das Bild von dem einen Elko ist ganz normal, da ist nichts ausgelaufen. Die Elkos sind normalerweise auf der Platine angeklebt, manchmal mit Kunststoffringen oder Kabelbindern, seltener mit einem Schraubkäfig befestigt. Wenn man keine Beschädigung sehen kann oder ausgelaufenes Elektrolyt, bedeutet das aber nicht, daß die Kondensatoren noch voll intakt sind. Elkos können schleichend austrocknen und verlieren so an Kapazität. Bei den Glättungselkos der Endstufe macht sich das oft in einem flachen, schwachen Baß bemerkbar.

Zermatt
19.09.2012, 13:12
Danke, also vmtl. Kleber, dann schaut die Sache wahrscheinlich besser aus als von mir befürchtet. :D


Die Idee mit dem Ausbauen ist m.E. aber nicht so abwegig, wenn das Gerät ein paar Jahre nicht benutzt wurde. So einen Fall habe ich gerade mit einer MOSFET Endstufe: Nachdem bei meinen "guten" Lautsprechern die Sicken rissig wurden und ich nach einem Umzug die ganze Anlage erstmal gelagert habe, bin ich bislang nicht dazu gekommen die Treiber zu reparieren. Die zu der Anlage gehörende Endstufe mit fetten Trafos und dicken Elkos ist inzwischen über zehn Jahre nicht mehr am Netz gewesen. Wenn nun die Endstufe wieder eingeschaltet würde hätte ich Sorge, dass die Elkos mit der Spannung nicht mehr klar kommen und explodieren könnten. Also werde ich wohl vorsichtshalber erstmal die Elkos ausbauen und irgendwie mit wenig Strom (Vorwiderstand) neu formieren. Oder das Gerät einen Monat lang immer nur jeden Tag einmal für zwei-drei Minuten ans Netz?