Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rms oder Mechanische Widerstand/Verluste
tubestrek
02.11.2012, 01:21
Mittlerweile ist dieser Paramerter sehr wichtig geworden. Es wird gesagt, das je niedriger dieser Wert ist, desto feiner/besser mag dieses Chassis bei geringer Lautstärke auflösen.
Nun würde ich gerne diese Aussage gerne verstehen. Gelingt mir aber nicht - vorerst.
1) Ein schlecht bis garnicht Ventiliertes Chassis hat Luftpolster, die bei größeren Pegel stärker komprimiert werden müssen bzw sich mit höherer Geschwindigkeit durch enge Spalten zwengen müssen.
Jehöher die Auslenkung, umso schlimmer wirken sich kanten aus und da eine kompression von Volumina stark nichtliniar ist, scheint obige Aussage, das ein geringer Rms zu begrüßen ist.
Weiters sind alle Federelemente wie Zentrierspinne oder Sicke in Lautsprecher mehr oder weniger stark nicht linear. Und je höher die Auslenkung umso schlimmer wird dies.
Allerdings...
2.) Rms wird aus der Impedanzkurve gemessen, in der Regel nur bei einer bestimmten Spannung.
Falls ein Chassis ein Schwingspulenträger aus Alu besitzt, entstehen Wirbelströme - auch klar. Diese kosten Wirkungsgrad, auch soweit klar - aber nicht weiter schlimm. Die Impedanzkurve wird aber dadurch abgefacht und daraus ergibt sich ein niedrigerer Qms bzw auch Rms.
Der Effekt durch einen Alu-Schwingspulenträger wären mal in erster näherung Linear (Unterliegt dem gleichen Magnetfeld wie die Spule selbst und daher den gleichen Magnetfeldschwankungen durch die Auslenkung)
Fazit: Daher sollte eine nur durch einen Aluschwingspulenkörper verursachten niedrigen Rms KEINEN Verlust an Details bei geringem Pegel verursachen!?
Nun noch ein Denkanstoss: Was bedeutet schlechte Detailauflösung bei geringen Pegel? Mehr Klirr und THD? Wäre dann nicht eine Klirrmessung über Pegel bei Tieftönern sinnvoller als einen Wert heranzuziehen, der nur bei einer Spannung und aus der Impedanzkurve errechnet wurde?
Dosenfutter
02.11.2012, 15:37
Mittlerweile ist dieser Paramerter sehr wichtig geworden.
Dieser Parameter ist nicht wichtiger oder unwichtiger, er hat die gleichen Auswirkungen seit es Lautsprecher gibt. ;)
Es wird gesagt, das je niedriger dieser Wert ist, desto feiner/besser mag dieses Chassis bei geringer Lautstärke auflösen.
Das ist - so - nicht richtig. Die mechanischen Verluste sind zwar ein Hinweis darauf, wie groß das Losbrechmoment ist, direkt daraus ablesen kann man es aber definitiv nicht.
1) Ein schlecht bis garnicht Ventiliertes Chassis hat Luftpolster, die bei größeren Pegel stärker komprimiert werden müssen bzw sich mit höherer Geschwindigkeit durch enge Spalten zwengen müssen.
Jehöher die Auslenkung, umso schlimmer wirken sich kanten aus und da eine kompression von Volumina stark nichtliniar ist, scheint obige Aussage, das ein geringer Rms zu begrüßen ist.
Ein ventiliertes Chassis muß nicht zwangsweise besser sein als eines ohne Belüftungsmaßnahmen. Zum einen gibt es Chassis, bei denen die Luftpolster sehr viel größer sind als bei anderen und deswegen eine Kompression erst sehr viel später auftritt. Es gibt hervorragend klingende Chassis, die keinerlei Belüftungsmaßnahmen haben. Außerdem kann man das nicht am Pegel festmachen sondern wird durch den Hub bestimmt. Und da zeigt sich, daß kleine Chassis, die viel Hub machen müssen, um an den Pegel eines größeren Chassis heranzkommen, selbst mit Belüftungsmaßnahmen eine größere Kompression haben können als die größeren, unbelüfteten Chassis. Die größeren Chassis haben in der Regel größere Verluste, bezogen auf den Pegel kann ein Chassis ohne Belüftungsmaßnahmen aber durchaus geringere Kompression aufweisen.
Falls ein Chassis ein Schwingspulenträger aus Alu besitzt, entstehen Wirbelströme - auch klar. [...]
Fazit: Daher sollte eine nur durch einen Aluschwingspulenkörper verursachten niedrigen Rms KEINEN Verlust an Details bei geringem Pegel verursachen!?
Das ist bis jetzt nur eine Theorie, die AFAIK noch keiner vollständig verifiziert hat.
Nun noch ein Denkanstoss: Was bedeutet schlechte Detailauflösung bei geringen Pegel? Mehr Klirr und THD? Wäre dann nicht eine Klirrmessung über Pegel bei Tieftönern sinnvoller als einen Wert heranzuziehen, der nur bei einer Spannung und aus der Impedanzkurve errechnet wurde?
Klirr ist THD (Total Harmoic Distortion) ;)
Und ja, der Klirr bei kleinen Leistungen sagt mehr über die Detailwiedergabe aus als der RMS.
tubestrek
02.11.2012, 15:50
ich wollte ja auch eine Diskussion anregen. Also besten Dank für deine Antwort.
Das dieser Parameter schon immer da war, nona :-D
Nur von manch einem wird dieser Parameter grad immens gepuscht. Deswegen wollte ich mal dem nachgehen.
zu allem das du anführst stimme ich dir zu. Einzig das Wort "Losbrechmoment" bereitet mir Kopferbrechen.
Das Klirr und THD das selbe ist stimmt, bzw wollte ich damit sagen das es Klirrkomponenten gibt und Verzerrungen insgesamt. Oft wird auch noch vergessen das es IM (Intermodulation) gibt.
Ich denke mal, das ein höherer Rms hervorgerufen durch Luftpolster eher K2 produzieren werden, wäre aber ein schönes experiment.
Weiters finde ich den Names von Rms psychologisch schon problematisch: Wer will denn ein Chassis mit hohen mechanischen Verlusten - das alleine klingt schon abwertend. Und wurde eigentlich noch nie wirklich sauber verifiziert. Man bekommt eben nur diese Aussage zu höhren/lesen: "Chassis mit einem Geringen Rms klingen bei geringen Pegel eher feinzeichnender". Und das immer wieder und wieder, ohne eine Messreihe oder dergleichen zugesicht zu bekommen.
Dosenfutter
02.11.2012, 16:13
zu allem das du anführst stimme ich dir zu. Einzig das Wort "Losbrechmoment" bereitet mir Kopferbrechen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Losbrechkraft
ich kann nur meine Erfahrung einbringen, eine fundierte Erklärung habe ich nicht.
Es wird gesagt, das je niedriger dieser Wert ist, desto feiner/besser mag dieses Chassis bei geringer Lautstärke auflösen.
Im Mitteltonbereich kann ich dies bestätigen und jeder kann es leicht nachprüfen.
Im Bassbereich in Reflexboxen höre ich keinen Unterschied.
Zu Experimenten in meiner Jugend mit dem Schmackshorn kann ich sagen, dass Treiber mit Kapton- Schwingspulenträger meilenweit luftiger, klarer feiner wiedergeben, als die mit Aluträger.
rapherent
03.11.2012, 21:51
Wo im Chassis braucht man Losbrechkräfte? Wo ist die Haftreibung?
Was wird fein gezeichnet? Hat Picasso fein gezeichnet?
Wem ist dieser Parameter wichtig geworden und warum?
Gruß
Raphael
Dosenfutter
03.11.2012, 22:19
Wo im Chassis braucht man Losbrechkräfte? Wo ist die Haftreibung?
Somit ist die Losbrechkraft genau die minimale Kraft, die benötigt wird, um eine Lagerung vom statischen in den dynamischen Zustand zu überführen.
Tritt auch auf, ohne daß es eine Haftreibung gibt.
rapherent
03.11.2012, 22:29
Gib mir bitte einen Beweis deiner Aussage an einem Chassis!
Gruß
Raphael
Dosenfutter
03.11.2012, 23:35
Sicke und Zentrierspinne benötigen eine gewisse Kraft, um nachzugeben. Die Verformung (und damit Hub) tritt erst oberhalb dieser Kraft auf. Beweis kannst Du selber durchführen, nimm einen Car-Sub mit zentnerschwerer Membran und miß ihn im Kleinstleistungsbereich. Alternativ kannst Du auch gerne mal ein paar Chassistests von BT in der HH verfolgen.
rapherent
04.11.2012, 01:16
Sicke und Zentrierspinne benötigen eine gewisse Kraft, um nachzugeben. Die Verformung (und damit Hub) tritt erst oberhalb dieser Kraft auf.
Das ist eine Behauptung von dir, die du selber belegen können solltest. Ich werde nicht anfangen etwas nachzumessen.
Mir erschließt sich nicht, wo ich hinschauen muss, um den Effekt in der Hobby Hifi erkennen zu können.
Was definierst du als "Kleinstleistungsbereich" bei Lautsprecherchassis?
Gerne nehme ich deine These an, aber nicht, wenn sie haltlos ist. Ich denke, das Mindeste was ich und auch andere Mitleser erwarten dürfen ist, dass du einen Beweis für deine These lieferst. Alles andere muss ich mit Angeberei und / oder Unwissenheit gleichstellen.
Gruß
Raphael
Dosenfutter
04.11.2012, 01:54
Schau Dir das Klirrverhalten vor allem bei niedrigen Pegeln/Leistungen an.
Schau Dir das Klirrverhalten vor allem bei niedrigen Pegeln/Leistungen an.
Je niedriger der Pegel wird, desto näher kommt man an das Grundrauschen von Messgeräten und Raum heran. Gab es irgendwo in der HH mal Messungen, wie hoch der Klirr bei niedrigen Pegeln über diesem "Teppich" liegt?
Hättest Du vielleicht mal zwei Messungen aus der HH, an denen man exemplarisch den Unterschied zwischen hohem und niedrigem Rms am Klirr erkennen kann? Wobei es wahrscheinlich wenig Sinn macht, einen Mitteltöner mit einem Subwoofer zu vergleichen.
Gruß
Rudolf
Dosenfutter
04.11.2012, 15:54
@Rudolf: Ich such das demnächst mal raus. BT macht die Klirrmessungen über Leistung aber nicht bei Tieftönern sondern nur bei Mittel- und Hochtönern. Das kann man aber immer wieder von ihm lesen bei Chassistests.
Gerne nehme ich deine These an, aber nicht, wenn sie haltlos ist. Ich denke, das Mindeste was ich und auch andere Mitleser erwarten dürfen ist, dass du einen Beweis für deine These lieferst.
Erstens mal ist das nicht meine These sondern die von BT und zweitens mal muss ich garnix.
Alles andere muss ich mit Angeberei und / oder Unwissenheit gleichstellen.
Ich hab's nicht nötig, anzugeben. Und auf so einen Flamebait reagiere ich nicht, das hab ich auch nicht nötig. ;)
rapherent
04.11.2012, 16:44
Mit Verlaub Dosenfutter, aber damit
Sicke und Zentrierspinne benötigen eine gewisse Kraft, um nachzugeben. Die Verformung (und damit Hub) tritt erst oberhalb dieser Kraft auf. vertrittst du eine Meinung und eine These, die du öffentlich kundtust!
Du musst damit rechnen, dass das jemand anzweifelt, oder eine Erklärung haben möchte.
Aus deiner Reaktion kann jeder seine eigenen Schlüsse ziehen, aber glaubhaft ist das nicht!
Ich möchte mal darauf hinweisen, dass sobald du deinen Verstärker anschaltest ein Rauschen auftritt, das das Chassis zu jeder Zeit hörbar in Bewegung versetzt. Die Membran wird IMMER in Bewegung sein und damit nicht mehr statisch. Eine Losbrechkraft tritt per Definition aber nur auf, wenn eine Lagerung von dem statischen in den dynamischen Zustand überführt wird, wie du selber aus Wikipedia zitiert hast.
Das ist so trivial, dass man es überall und jederzeit reproduzieren kann, auch ohne das Gras wachsen hören zu können.
Gruß
Raphael
Dosenfutter
04.11.2012, 17:38
Ich möchte mal darauf hinweisen, dass sobald du deinen Verstärker anschaltest ein Rauschen auftritt, das das Chassis zu jeder Zeit hörbar in Bewegung versetzt.
Die Membran wird IMMER in Bewegung sein und damit nicht mehr statisch. Eine Losbrechkraft tritt per Definition aber nur auf, wenn eine Lagerung von dem statischen in den dynamischen Zustand überführt wird, wie du selber aus Wikipedia zitiert hast.
Erstens mal hat nicht jeder Verstärker ein Rauschen, bei Class D gibt es so manche, aus denen wirklich nix rauskommt, solange kein Signal anliegt. Das Rauschen, was Du auf Minimalpegel von Deinem Verstärker hören kannst, kommt hauptsächlich aus dem Hochtöner. Ist auch kein Wunder, so kleine Chassis haben geringste Verluste und extrem niedrige bewegte Masse. Also Äpfel und Birnen und so.. Bei Chassis, z.B. CarSubs mit hohen Verlusten, dicken Sicken und hoher bewegter Masse kann man das messen, daß sich unterhalb eines sehr niedrigen Pegels einfach nichts mehr tut, weil der Antrieb zu schwach ist, den Losbrechmoment zu überwinden. Das läßt sich auch nachvollziehen, einfach auf den Lautsprecher weißes Rauschen geben und das Spektrum und/oder den Klirrverlauf anschauen. Soviel zu 'immer in Bewegung'.
Dann mal eine Gegenfrage: Wieso haben dann verschiedenste Chassis bei sehr niedrigen Pegeln einen auffallend hohen Klirr, wenn das nicht zutrifft?
Eine Losbrechkraft tritt per Definition aber nur auf, wenn eine Lagerung von dem statischen in den dynamischen Zustand überführt wird, wie du selber aus Wikipedia zitiert hast.
Das ist so trivial, dass man es überall und jederzeit reproduzieren kann, auch ohne das Gras wachsen hören zu können.
Gruß
Raphael
Hallo,
auch bei einem Rauschen pendelt die Membran immer zwischen positiven und negativen Extrempunkten, bei denen die Membrangeschindigkeit exakt Null ist. Ganz so trivial ist das dann wohl doch nicht.
Gruß
Andreas
rapherent
04.11.2012, 20:56
@andy58:
Wenn ein Chassis ideal arbeiten würde, hättest du recht. Aber kein Chassis der Welt arbeitet ideal. Irgendein Teilelement des Chassis wird sich immer in Bewegung befinden, wärend ein anderes still steht.
Die Steifigkeit der Membran müsste gegen unendlich gehen, damit sie nicht irgendwo außer Phase in Bezug zur Schwingspule schwingt. Zu tiefen Frequenzen wird dieser Phasenfehler immer geringer, da die Wellenlänge länger wird und kann so nicht mehr zu einer Bündelung führen. Wir nähern uns einem idealen Kolben, sollten aber nicht die anderen mechanischen Komponenten im System vergessen, welche dann auch noch Klirr produzieren und ausschwingen (das im Übrigen auch wieder zeitabhängig und damit nicht statisch ist). Das was an Schall abgestrahlt wird und wir messen oder hören können ist eine Summe aus vielen Vorgängen, welche ein Chassis zum größten Teil selber produziert, auch wenn wir es mit einen idealen Sinus anregen könnten.
Dann mal eine Gegenfrage: Wieso haben dann verschiedenste Chassis bei sehr niedrigen Pegeln einen auffallend hohen Klirr, wenn das nicht zutrifft?
Klirr entsteht aufgrund von Nichtlinearitäten. Wenn das Chassis eben nicht linear arbeitet, dann entsteht Klirr. Egal in welchem Arbeitsbereich. Zu Klirrproduzenten gehören nach Klippel u.a. Kms(x), Bl(x), Le(x).
Neben der Losbrechkraft, muss das Chassis nun auch ein Losbrechmoment überwinden. Es tut mir leid, aber es wird nicht besser.
Ein Gedankenmodel:
Wenn ein Basschassis mit schwerer Membran und großen mechanischen Verlusten ein riesen Losbrechmoment überwinden muss und so das Spektrum bei sehr geringer Lautstärke verändert, dann muss das selbe Chassis doch dieses Losbrechmoment auch überwinden, wenn es mehr Schall abstrahlen soll. Das hieße, das Chassis ist zum Hochtöner immer im Nachteil und es kann sich gar kein gleichmäßiger Amplitudengang einstellen. Oder verstehe ich jetzt etwas falsch?
Gruß
Raphael
auch bei einem Rauschen pendelt die Membran immer zwischen positiven und negativen Extrempunkten, bei denen die Membrangeschindigkeit exakt Null ist.
Hallo andy,
diese Punkte mit null Geschwindigkeit sind auch die, an denen die größte Kraft/Beschleunigung auf die Membran einwirkt - wenn ich nicht irre. Ich kann mir nicht vorstellen, wie die beweglichen Teile des Lautsprechers bei jedem oberen/unteren Totpunkt blitzschnell von der Gleit- in die Haftreibung übergehen und dann jedesmal neu "losgebrochen" werden müssen. Für so was fehlt mir einfach die Fantasie. :o
tubestrek
04.11.2012, 21:24
Also wenn ich davon ausgehe, das Lautsprecher Feder-Masse Systeme sind, dann gibt es weder eine Losbrechkraft oder ein Losbrechmoment (das beides das selbe ist). Korrekterweise meint man dazu die Überwindung der Haft bzw Rollreibung.
Wenn man nun Lautsprecher als Feder-Massesysteme betrachtet, dann funktioniert diese Erklärung nicht.
rapherent
04.11.2012, 21:47
Es ist ein Feder-Masse System.
Und wenn man genauer hinschaut, lässt sich das zerlegen in weitere Systeme, welche wieder Sub-Systeme besitzen!
Selbst die Membran für sich ist wieder eines und jede Faser in einer Kevlarmebran wäre wieder eins.
http://www.bowers-wilkins.com/Discover/Discover/Technologies/Kevlar.html
Zur Veranschaulichung der Beschleunigung:
Nehmen wir ein ideales System mit x=1mm, f=150Hz an, dann wäre die maximale Geschwindigkeit:
v(max)=0,94m/s
und die maximale Beschleunigung:
a(max)=888,3m/s²
D.h. 90,5 mal die Erdbeschleunigung, welche auf das System wirkt!!! Bei einer Membran mit 10g ergeben das ideal 905g.
Gruß
Raphael
Zitat Wikipedia:
Zum Beispiel ist eine Losbrechkraft die Kraft, welche aufgewendet werden muss, um bei einer Federgabel die wirksamen Reibkräfte (http://de.wikipedia.org/wiki/Reibung) und Kräfte, die aus der Verkantung zweier Bauteile zueinander entstehen, zu überwinden. Dabei geht Haft- in Gleitreibung über. Somit ist die Losbrechkraft genau die minimale Kraft, die benötigt wird, um eine Lagerung vom statischen in den dynamischen Zustand zu überführen.
Zitat ende.
Das ist ja wohl eindeutig auf ein Masse-Feder System bezogen.
Und wenn das Motorrad fährt soll die Losbrechkraft einfach nicht mehr vohanden sein. Wann denn dann, etwa wenn`s vor der Eisdiele parkt?
Gruß
Andreas
Dosenfutter
05.11.2012, 04:28
In der Membran und auch in der Sicke, Zentrierspinne findet Reibung statt, Moleküle gegeneinander, Dehnung von Material, bewegt durch die Antriebskraft der Spule. Verformung findet statt und nimmt Energie auf. Ist Euch zu weit hergeholt? Okay, anderer Ansatz:
Ein Lautsprecher ist ein mechanisches System (okay, genaugenommen ein elektromechanisches und auch thermodynamisches dazu, das kann man für die Betrachtung aber außer Acht lassen). Jedes Mechanische System hat Verluste (ich hoffe, das ist klar). Ist der Antrieb geringer als die von den Verlusten des mechanischen Systems bestimmte Schwelle, findet keine Anregung des Systems statt sondern die zugeführte Energie wird nur in Wärme umgesetzt (Schwingspule) und nicht Bewegungsenergie. Man braucht also eine gewisse Energie um das System in Gang zu bekommen. Das kann man vergleichen mit einem Auto oder LKW, den man versucht anzuschieben - es passier aber nix! Die Energie wird übertragen, wird aber von den Verlusten des Systems aufgezehrt -> keine Umsetzung in Bewegungsenergie. Genau so ist es bei Lautsprechern, deswegen ist der Klirr bei manchen Chassis im Kleinstleistungsbereich sehr hoch, weil die Antriebskraft nicht ausreicht um die Membran nach der Amplitude auszulenken (bzw. linear auszulenken).
Das kann man auch gut nachvollziehen, manche Lautpsrecher 'klingen' einfach nicht, wenn man sehr leise hören möchte.
HIFIAkademie
05.11.2012, 08:29
Hi Dosenfutter,
wie würdest du dir eine Messvorrichtung vorstellen um den Effekt erfassen zu können?
Unter welchen Umständen ist der Effekt besonders stark?
Hi Dosenfutter,
wie würdest du dir eine Messvorrichtung vorstellen um den Effekt erfassen zu können?
Unter welchen Umständen ist der Effekt besonders stark?
Sehr gute Frage! ;)
Dem "Rest" ist aber schon klar, dass es sich bei diesem Wert um einen Parameter eines (Kleinsignal-!!!!) Ersatzschaltbildes handelt. So'n bisschen wurde das ja auch schon verstanden, als man hier richtig festgestellt hat, dass Wirbelstromverluste (absolut nix mechanisches) den Wert dieses Parameters beeinflussen. Deshalb disqualifiziert sich jeder, der behauptet, ein hoher Rms Wert ist per se schlecht!
HIFIAkademie
05.11.2012, 16:25
Hi fosti,
der von Dosenfutter angesprochene Effekt ist unlinear, lässt sich also mit einem Parameter schlecht erfassen, nicht in einer Zahl abbilden. Ich könnte mir schon einige Ansätze denken um die These zu prüfen - nur bringt mich das ja nicht weiter. Darum möchte ich erstmal zuhören/lesen was sich Dosenfutter dazu denkt.
Hallo!
Ich habe ein theoretisches Problem mit Rms. Laut Ersatzschaltbild bilden Masse und Nachgiebigkeit einen Parallelschwingkreis, der wie alle Parallelschwingkreise vom Leitwert bedämpft wird. Weil die Spannungsquelle den Schwingkreis über Re kurzschließt, führt ein größerer 1/Re zu einer größeren Dämpfung. Rms ist auch ein Kurzschlußwiderstand, soll laut meinen Quellen aber durch seinen Widerstand anstatt durch seinen Leitwert dämpfen. Wo liegt der Fehler?
Uli
3eepoint
10.02.2016, 02:07
Ist ne Sache der Angabe, der Leitwert ist letztenendes der Kehrwert des Widerstandes, sprich 1/RMS in Siemens ist genau so richtig wie RMS in Ohm. Was man wo verwendet ist von der Schaltung abhängig. Parallelschaltungen lassen sich im Leitwert schön aufaddieren, während Widerstände dies bei Reihenschaltungen tun. Ansonsten müsste man
1/((1/R_1)+(1/R_2)....+(1/R_n))
Für die Parallelschaltungen rechnen ect. Es macht es schaltungs/rechenmäßg schlicht einfacher. Der RMS an sich dämpft dadurch, dass er energie aus dem System als Wirkwiderstand nimmt.
Gut, aber dann müßte es doch Gms wie G, das Formelzeichen für den Leitwert, heißen. R in Rms steht doch für resistance, wobei mechanischer und elektrischer Widerstand analog zueinander sind, wie auch Spannung analog zur Kraft, und Strom analog zur Geschwindigkeit ist.
Gut, aber dann müßte es doch Gms wie G, das Formelzeichen für den Leitwert, heißen. R in Rms steht doch für resistance, ......
Nö, wieso?! G = 1/R darum ist egal, ob ich das Bauteil mit Leitwert oder Widerstand bezeichne. Man muss nur die Regeln beim zusammfassen beachten, wie 3eepoint schon sagte. Man hat ja auch nicht einen Kehrwert von L und C definiert, nur um das bei einer Parallel- oder Reihenschaltung zu unterscheiden. Der Rest stimmt.
In der Mechanik gibt es so was ähnliches bei der Feder: Die kann man über ihre Federsteifigkeit k oder ihre Nachgiebigkeit beschreiben. Wobei gilt: c = 1/n
Wobei sich bei den Lautsprecherfuzzies die Variable Cms für die Nachgiebigkeit der Aufhängung durchgesetzt hat.
Wobei sich bei den Lautsprecherfuzzies die Variable Cms für die Nachgiebigkeit der Aufhängung durchgesetzt hat.
Je nach Analogie von mechanischem zu elektrischem Kreis könnte man die auch Lms nennen...
Es ist halt Konvention, weil R. Small in seinen bahnbrechenden Veröffentlichungen das damals so genannt hat. Macht auch manchmal die Rechnung einfacher.
Die Nachgiebigkeit Cms entspricht ihrer Ersatzinduktivität L geteilt durch (Bl)^2, die Masse Mms ihrer Ersatzkapazität C mit (Bl)^2 malgenommen. Aber man soll nicht etwas, das ein Leitwert ist, als Widerstand bezeichnen, genausowenig wie man etwas, das eine Nachgiebigkeit ist, als Federsteife bezeichnet, oder Licht als Schatten.
Da kannst Du so oft wie Du willst mit dem Kopf an die Wand laufen: Ein Widerstand hat einen Leitwert und umgedreht....
Ein elektrischer Parallelschwingkreis wird sogar durch einen hohen Widerstand (=niedrigen Leitwert) entdämpft und durch einen niedrigen Widerstand (=hoher Leitwert) gedämpft, ob es Dir passt oder nicht.
Preisfrage: Ab wann ist denn Deiner Meinung nach ein Widerstand ein Widerstand oder ein Leitwert.....oder eine Feder eher hart oder nachgiebig? :D
Wo liegt der Fehler?
Das Ersatzschaltbild kann verschieden dargestellt werden. Wenn der mechanische Teil als Serieschwingkreis gezeichnet wird, entspricht in der elektrischen Analogie die Kraft der Spannung und die Geschwindigkeit dem Strom. Dann ist Rms wirklich ein Widerstand, die bewegte Masse eine Induktivität (Mms) und die Nachgiebigkeit der Feder eine Kapazität (Cms).
http://www.tolvan.com/basta/Basta!TechDoc_files/image041.jpg
Danke Dissi,
und dann fehlen bei den beiden idealen Wandlern noch die Beziehungen:
Für den elektromagnetischen Wandler (links) gilt:
F = Bl x is
ui = Bl x vc
Für den akustischen Wandler (rechts) kann ich es nicht so auswendig herbeten.
Diese Beziehungen darf man nicht vernachlässigen, wenn man das simulieren will! So lautet dann die Maschengleichung des elektrischen Kreises:
us = RE x is + L x dis/dt +ui
ui fehlt im Ersatzschaltbild
Dann gibt es also wirklich einen physikalischen Widerspruch zwischen "Rms" laut HobbyHiFi und anderen einerseits und dem auch in diesen Quellen meist verwendeten Parallelersatzschaltbild des elektromagnetischen Treibers andererseits. Aber vertane Energie, quatsch Leistung!
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