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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bassreflex oder geschlossen? EPB oder Qts zur Bestimmung?



Hausmeister2000
20.12.2012, 18:57
Hallo zusammen!
Der erste Schritt bei einer Simulation ist sicher die Festlegung auf den Gehäusetyp "geschlossen" oder "bassreflex".
Ich habe im Internet zwei Möglichkeiten gefunden:

1. EPB (fs/Qes)


Je weiter der der EPB Wert unter 100 ist , desto bessere Eignung für geschlossene Gehäuse !
Werte unter 60 in Zusammenhang mit Qts nicht unter 0,5 = hohe Freeair Eignung
Hohe Refexeignung haben Woofer mit EPB´s 50-100 oder knapp darüber
Single Vented Bandpässe brauchen EPB´s von 50-120
Für Doppelventilierte oder sogar kaskardierte Bandpässe sollte der EPB weit über 100 sein

2. Gesamtgüte Qts


Qts von 0.4 oder niedriger zeigt an, das ein Wandler gut geeignet ist für ventilierte Gehäuse.
Qts zwischen 0.4 und 0.7 zeigt an, dass der Lautsprecher besser in geschlossenen Gehäusen zurecht kommt.
Qts von 0.7 oder höher zeigt an, das ein Wandler gut geeignet ist für FreeAir oder für "unendliche" Schallwand.

Quelle: http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-53.html

Ein Beispielchassis hat folgende Daten:
Qts = 0.55
fs = 81.74 Hz
Qes = 0.76


Daraus ergibt sich:
EPB = 107.55 (also Bassreflex oder Bandpass)
Qts = 0.55 (also geschlossenes Gehäuse)


Wie ist euer Vorgehen?
In welchem Gehäuse ist dieses Chassis besser aufgehoben?
Ich habe noch weitere Chassis durchgespielt und alle liegen bei dem EPB-Wert bei 107-210!

Danke
Heiko

Dosenfutter
20.12.2012, 19:10
Qts zwischen 0.4 und 0.7 zeigt an, dass der Lautsprecher besser in geschlossenen Gehäusen zurecht kommt.



Das kann man so nicht sagen. Es gibt viele PA-Chassis mit einem Qts <0,5 die hervorragend in BR, BP und/oder BPH arbeiten. Auch im Hifi-Sektor gibt es viele Chassis mit Qts <0,5 die sehr gut in BR arbeiten.

3eepoint
20.12.2012, 19:11
Ich machs normal so das ich n Chassis das ich interessant finde durchsimuliere, dank der von Audiovirus hier aufgezeigten Software (Transsmission Line im Abteil Messtechnik und Simulation) kann ich damit alle möglichen Gehäusetypen innerhalb von ca 5 Minuten einmal grob durchspielen und das was mir dann am erfolgversprechensten erscheint wird weiter verfolgt.

2pi
20.12.2012, 19:14
Wie ist euer Vorgehen?
Aktive LSP. Da ist Qt nur von untergeordneter Bedeutung :D

OK, ernsthaft:

EBP und Qt sind beides keine hinreichenden Kriterien, da sie xmax nicht berücksichtigt. Und davon wird in geschl. Geh. typischerweise mehr benötigt (wenigstens im Bass).

Außerdem gibt es interessante BR alignments für Qt>0,4.

Die Vorgehensweise ist also, sich klar zu werden, wie genau der Treiber eingesetzt wird und dann ggf. simulieren wenn es nicht eindeutig ist.

Hausmeister2000
20.12.2012, 20:47
Die Vorgehensweise ist also, sich klar zu werden, wie genau der Treiber eingesetzt wird und dann ggf. simulieren wenn es nicht eindeutig ist.
Aus der Antwort werde ich nicht schlau. Was meinst Du damit?

Grüße
Heiko

2pi
20.12.2012, 21:19
Nach einiger Zeit der Erfahrungssammlung baut man einen LSP nach gewissen Kriterien, hat also ein Konzept und ein Ziel im Kopf. Danach sucht man Treiber aus und überprüft, ob diese für den Einsatz geeignet sind.
Nicht umgekehrt, also erst Treiber dann LSP. Das macht man typischerweise mit "den Resten aus dem Keller".
Jetzt klarer ?

Hausmeister2000
21.12.2012, 09:19
Nach einiger Zeit der Erfahrungssammlung baut man einen LSP nach gewissen Kriterien, hat also ein Konzept und ein Ziel im Kopf. Danach sucht man Treiber aus und überprüft, ob diese für den Einsatz geeignet sind.
Nicht umgekehrt, also erst Treiber dann LSP. Das macht man typischerweise mit "den Resten aus dem Keller".
Jetzt klarer ?
Ja. verstanden! Trifft auf mich wunderbar zu :D

Grüße
Heiko

Gazza
21.12.2012, 11:26
Moin,

die Vorredner haben schon fast Alles gesagt.

Das Vorgehen, einen Töner zu haben (ob günstig gekauft, man hat ihn noch im Keller, geschenkt bekommen, etc.) und dann zu überlegen, was man damit anstellt, halte ich allerdings für durchaus legitim.

Simus mit möglichst vielen berücksichtigten Parametern sind auch genannt worden. Du wirst ggf. trotzdem manchmal Überraschungen in der Bauphase erleben, sodass Du trotzdem das Konzept noch in der Bauphase bzw. Entwicklungsphase noch umstricken musst.
Das passiert dann eher schonmal, wenn man Töner benutzt, die nicht so bekannt sind oder noch nicht in Bauvorschlägen / Konzepten aufgetaucht sind. Bei den gängigeren Tönern weiss man ja oft, wer den schon wie eingesetzt hat.

Das macht bei solchen Projekten mit weniger bekannten Tönern aber wohl auch den Zeiz / Spaß aus!?!

LG Gazza

2pi
21.12.2012, 13:21
Das Vorgehen, einen Töner zu haben (ob günstig gekauft, man hat ihn noch im Keller, geschenkt bekommen, etc.) und dann zu überlegen, was man damit anstellt, halte ich allerdings für durchaus legitim.
Das ist absolut legitim ! Zum lernen, probieren, Resteverwertung, einfach Spaß haben, etc.
Irgendwann dreht sich dann möglicherweise aber die Fragestellung automatisch um: Was muss ich wie zusammenbringen, damit der LSP in seiner Gesamtheit dieses und jenes kann.
Das generiert auch mal neue Reste :D