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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Preisgünstiger Leistungsverstärker für 8Ohm Dipolbass



SNT
16.02.2013, 14:45
Hallo zusammen,

ich baue grad an einem 2-Kanal Aktivverstärker für meinen Dipol (Eminence Alpha 15A) plus meinen Liebling Vifa BG BN119/8, um bei nächsten Selbstbau-Treffen die Teile einfach so an den Behringer anstecken kann, der dann über einen VV das Signal eingespeist bekommt.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?p=81967#post81967

Das ist ja eigentlich zunächst mal nix was einen umwirft :schnarch:,

da der Bass unten rum massiv angehoben wird, so würde man speziell für den Dipolbass extreme Verstäkerleistungen erwarten, also auch einen massiven Aufwand beim Verstärkerbau. Um einen Spannungshub von ca 50V peak herzubekommen, brauchen 100Vss also entsprechend 160W@8Ohm für den Alpha. Das klingt zunächst erst mal nach einem Extremaufwand, zumal die meisten Verstärker 4Ohm fest sind und daher das Netzteil üblicherweise dann auf mindestens 300W ausgelegt wäre.

Der DIY-Aufwand für einen solchen Aktivverstärker könnte jedoch ein Kinderspiel sein, gerade für den Eminence Alpha Dipol. Da der Alpha bei mir hauptsächlich auf der Resonanzfrequenz bis zu 40Hz runter eine Bassanhebung erfährt, muss der Verstärker auf dem Punkt der Maximalanhebung auf einer massiv erhöhte Lastimpedanz arbeiten und braucht daher nur einen vergleichsweise reduzierten Strom und damit auch eine reduzierte Leistung aufbringen :cool:. Bei ca 40Hz haben wir dann 20Ohm und bei 60Hz wieder 8Ohm. Ab 70Hz brauchen wir dann also wieder Leistung - schön wärs zwar wenn wir bei höheren Frequenzen bis zu 100Hz hin auch eine höhere Impedanz haben - aber immerhin.

Ich baue die nächsten Tage einfach nur 2 gebrückte TDA2050 (für den Alpha) und einen ungebrückten TDA2050 für den BN auf und hänge das Ganze an zwei Stück 24V/150W Universalsteckernetzteile. Die unten gezeigte Brückenschaltung arbeitet auch am TDA2050 und zwar mit erhöhter Versorgungsspannung bis zu maximal +-25V. Die zu erwartende Ausgangsleistung wäre dann in der Größenordnung von 1000/Lautsprecherimpedanz also etwa 120W@8Ohm und zwar ohne zusätzlich angeschlossene Bipolartransistoren.

Ich bin überzeugt, dass es für den Alpha ausreichen wird. Der TDA schafft immerhin 5A Strom und - das ist das Beste - kostet fast nix. Die Tischnetzteile gibts auch beide für ca 35€. Da muß man dann nicht mal mit der Netzspannung rumhantieren, also bestens geeignet für DIY und der Amp hat dann sogar eine richtig stabilisierte Versorgungsspannung.

Ich halte Euch auf dem Laufenden. Das blaue Smiley im Titel krieg ich leider nicht wieder raus. Könnte auch ein Wink des Schicksals sein...

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=821&pictureid=11426

Rudolf
16.02.2013, 15:43
... aber da der Bass unten rum massiv angehoben wird, so würde man speziell für den Dipolbass extreme Verstäkerleistungen erwarten, also auch einen massiven Aufwand beim Verstärkerbau. Um einen Spannungshub von ca 50V peak herzubekommen, brauchen 100Vss also entsprechend 160W@8Ohm für den Alpha.
Wie kommst Du darauf, dass 100 Vss für einen Alpha15 im Dipol erforderlich (oder auch nur erträglich) sein könnten? 50 W an 8 Ohm reichen aus, um einen Alpha15 in einer 50 cm breiten Schallwand fast 9 mm auszulenken (bei 30-40 Hz). Das ist sein mechanisches Limit.

SNT
16.02.2013, 15:45
Hallo Rudolf,

war nur eine Annahme. Um so besser, wenn man weniger braucht. Dann könnte die TDA Brücke auch für andere leistungshungrigere Treiber ausreichen.

andy58
17.02.2013, 15:04
Hallo Sven,
der 2050 kann laut Datenblatt: 32W RMS bei 1% Klirr 4Ohm +-22V.
Die 22V würde ich in Brücke auch nicht überschreiten! Also 64W an 8Ohm Brücke ist Limit.
Die 20xx klingen recht gut. Der Klang ist aber eher weich und vollmundig (erst recht in Brücke).

Ich würde lieber den 7293 nehmen. Leistet etwas mehr (+-45V nicht überschreiten!) Klingt knackiger im Bass, braucht nicht gebrückt zu werden, kostet 1,95€ bei Reichelt.

Wichtig für alle Chipamps: Gute Kühlung - je mehr desto besser!

Gruß Andreas

SNT
18.02.2013, 12:14
Wichtig für alle Chipamps: Gute Kühlung - je mehr desto besser!

Ja stimmt!: Ein einziger TDA verbraucht an hoher Spannung ca 4W an Ruheleistung. Da hätten wir dann mit 6Stück schon mal 24W für noch keinenen einzigen Ton aus den Lautsprechern.

Schlecht aber: Allerdings braucht man für die Teile noch nicht mal ne Platine, wenn man Massestützpunkte in der Nähe des Chips setzt.

Und stimmt auch: Die TDA's werden an Universalnetzteile angeschlossen wo man alles in 2V Schritten von 12V bis 24V einstellen kann. Da könnten natürlich auch 22V reichen. Die 2V mehr werden das Kraut (den Alpha) auch nicht fetter machen.

Und so werd ich das in Etwa mal auf die Schnelle aufbauen. Das schaut zwar nicht schön aus, dürfte aber recht gut funktionieren und günstig sein. Also 2 Tischnetzteile an einen 'Verteilerkasten' anschliessen und die +- Versorgung an jede Box rankabeln. Dann da die Chips auf eine Aluplatte hinten raufschrauben und die Kleinteile drumrum in alter Röhrenaufbauweise luftverdrahten. Ich denke, das kann man an einem Nachmittag schaffen. Potis gibts nicht, die Signale kommen alle aus dem Behringer.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=821&pictureid=11439

andy58
19.02.2013, 14:27
Kurze Rechnug:
Wärmewiderstand geschätzt: 3° K/W,
Verlustleistung: 30W (3 Verstärker).
Kühlkörpertemperatur also:
90° plus (aufgeheizte) Umgebungsluft 35° = 125°!!!
Sperrschichttemp.: 160°!!!
Geht aber nicht weil die Chips vorher (hoffentlich) den Strom runterregeln.
- Sicher - für `n paar Tests geht das schon, ich würde aber auf der Aluplatte noch Platz lassen um nen Rippenkühlkörper mit min. 1k/W anzuschrauben.

Ansonsten: Daumen hoch - machen!

Gruß Andreas

SNT
19.02.2013, 19:50
- Sicher - für `n paar Tests geht das schon, ich würde aber auf der Aluplatte noch Platz lassen um nen Rippenkühlkörper mit min. 1k/W anzuschrauben.
Ansonsten: Daumen hoch - machen!

Gruß Andreas

Hallo Andreas, hab auch schon über einen Zusatzkühlkörper nachgedacht. Die Aluplatten sind 5mm dick mit den Abmessungen 40cm mal 20cm, das würde ganz klar bei Belastung schon ziemlich heiss werden. Und dazu kommt, dass das Ganze nicht so preisgünstig ist, wie man meinen möchte, da das ganze Stecker und Kabelgeschwurbel zusammen mit den TDA's beim Bürklin auf fast 100€ kommt. Dazu noch ca. 40€ für die Tischnetzteile.

Da kann man schon mal prüfen, ob man nicht noch einen Hunni drauflegt und dann hat man was Fertiges. Leider gibt es offensichtlich für ca. 200 Mücken keine guten rauscharmen Qualitätsverstärker, nur Class-D ohne Rausch- und Klirrangaben, also wahrscheinlich doch selber bauen und nochmal prüfen wo man sparen kann.

P.A.M
20.02.2013, 17:24
Wenn es billig werden soll, bist du bei Bürklin auch weniger gut aufgehoben :-) Ich fahr da nur schnell mit dem Fahrrad hin, wenn ich mal Einzelteile benötige.

Fürn Subwoofer empfehle ich:
Zweimal:
http://www.ebay.com/itm/24V-5A-120W-Regulated-Switching-Power-Supply-/130747250727?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item1e7124b827
(wie man auch immer ein Schaltnetzteil zu diesem Preis fertigen kann....eventuell die Elkos gegen 105° typen mit besserem ESR tauschen)

Und einen ebenfalls asiatischen Class-D chipamp in der Region 20-30$

und fertig ist die Laube. :D

SNT
20.02.2013, 19:14
Hi Simon,

das Teure daran sind die Kabel und die daran hängenden XLR oder Chinchbuchsen. Das allein kommt auf über 50€ wenn man nicht gerade das billigste dünne Kabel vom großen C nimmt und wenn man vom Verstärker zur Box in etwa 3-4 Meter rechnet.

Daher bin ich noch am überlegen ob ich nicht einfach nur für die MHT's einen Miniamp aufbaue und mir für die Bässe einfach einen vorhandenen Verstärker vor Ort anschließe.